Well You Needn’t und Ina Wolf: Unterschied zwischen den Seiten
Überarbeitet |
→Rückkehr nach Österreich: Ehe wurde annulliert |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
'''Ina Wolf''' (* [[9. Oktober]] [[1954]] in [[Lochau]]/[[Vorarlberg]], geb. '''Christina Ganahl''', später auch als ''Christina Simon'' bekannt) ist eine [[Österreichische Staatsbürgerschaft|österreichische]] [[Gesang|Sängerin]] und Songschreiberin. |
|||
'''Well You Needn’t''' ist eine der populärsten Komposition von [[Thelonious Monk]] aus dem Jahr 1944, die sich innerhalb weniger Jahre nach der Veröffentlichung 1947 zum [[Jazz-Standard]] entwickelte. |
|||
== Frühere Jahre und Teilnahme am Eurovision Song Contest == |
|||
==Struktur des Stücks== |
|||
Die Komposition „ist [[prototyp]]ischer Monk“<ref name=HJS>Schaal ''Jazz-Standards'' S. 525f.</ref> und in der [[Liedform]] AABA gehalten. Die Melodie des A-Teils „entwickelt sich aus einer einzigen Figur (Takt 1 und 2): Dem gebrochenen F-Dur-Akkord (c-f,-a-c-a-f) folgen zwei markante Bebop-Intervalle, [[Septime|Sept]] und [[Quart]]“. Dieser „Vogelruf“ mit [[Call and Response]] wird weiter dann in Ges in einer weiteren Frage-Antwort-Runde variiert.<ref name=HJS/> Der B-Teil ist eine [[Sequenzierung]] des Themas und eine [[chromatisch]]e Verschiebung der Linie und der Akkorde – zunächst in dreischlägigen Figuren, dann zu einer langen Achtelnotenkette verdichtet. |
|||
Ina Wolf war Mitte der 1970er Jahre unter dem Namen Christina Simon Teil der neuen, jungen, österreichischen Musikszene in Wien. Mit Kollegen wie [[Wilfried]], [[Peter Cornelius (Sänger)|Peter Cornelius]], [[Marianne Mendt]], [[Rainhard Fendrich]], Alexander Göbel, [[Erika Pluhar]], [[André Heller]], [[Franz Morak]], u. v. a. wirkte sie bei zahlreichen Schallplatten- und TV-Produktionen mit. 1977 zog sie mit ihrem späteren Ehemann, dem Wiener Musiker [[Peter Wolf (Komponist)|Peter Wolf]], in die USA, kehrte für Gastspiele immer wieder zurück nach [[Wien]] ([[Theater an der Wien]]) und [[Berlin]] ([[Theater des Westens]]) zurück, wo sie in den [[Musicals]] ''[[Jesus Christ Superstar]]'' und ''[[Mayflower]]'' mitwirkte, wie auch am [[Wiener Burgtheater]] in ''Mandragora''. |
|||
[[Harmonik|Harmonisch]] besteht das Stück nur aus Septimenakkorden, die [[Ganzton|ganztönig]] und chromatisch verschoben werden. Während der A-Teil nur zwischen F-Dur und Ges-Dur pendelt, stehen die Akkorde im B-Teil in einem halbtaktigen Wechsel: G-As-A-B-H-B-A-As-G. Der Endakkord des B-Teils (C7) deutet, falls eine Festlegung möglich ist, auf die Ausgangs[[tonart]] F-Dur.<ref name=HJS/> |
|||
1979 wurde sie intern vom [[ORF]] ausgewählt, Österreich beim [[Eurovision Song Contest 1979]] in [[Jerusalem]] zu vertreten. Das ihr zugedachte Lied ''Heute in Jerusalem'' wurde von [[Peter Wolf (Komponist)|Peter Wolf]] komponiert und von [[André Heller]] getextet. Beim Wettbewerb selbst hatte sie keinen Erfolg, mit fünf Punkten – vier aus [[Italien]] und einem aus [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] – landete sie zusammen mit der [[Belgien|belgischen]] Vertreterin auf dem letzten Platz unter 19 Teilnehmern. Das Lied wurde auf deutsch und englisch (als ''Jerusalem'') als Single veröffentlicht, konnte sich aber nicht in den Hitparaden platzieren. |
|||
==Wirkungsgeschichte== |
|||
Monk spielte das Stück erstmals Ende 1947 im Trio (für [[Blue Note Records]]) ein, wurde aber in seinen Auftritten erst in den 1960er Jahren zur „Paradenummer“.<ref name=HJS/> [[Miles Davis]] nahm die Komposition bereits 1953 auf; seine bekannteste Interpretation entstand 1956 im Quintett mit [[John Coltrane]], [[Red Garland]], [[Paul Chambers]] und [[Philly Joe Jones]] für [[Prestige Records]]. Nun nehmen auch [[Randy Weston]] und [[Jimmy Smith]] (beide 1956), [[Art Taylor]] (1957), [[Nat Adderley]] (1958), [[Kenny Burrell]] (1959), [[Cannonball Adderley]], [[Johnny Griffin]]/[[Eddie Lockjaw Davis]] (1961), [[Chet Baker]] (1962) und [[Klaus Doldinger]] (1963) das Stück auf. Das Stücke wurde von [[Franco Ambrosetti]] in den [[Bigband]]-Kontext und von [[Poncho Sanchez]] in die [[Salsa (Musik)|Salsa]]musik übertragen, aber auch als [[Fusion (Musik)|Fusion]]nummer (von den [[Lounge Lizards]] und später im [[Hardcore Punk]] von ''Cruel Frederick'') und als Streichquartett (vom [[Kronos Quartet]]) eingerichtet. Auch Avantgardisten wie [[Steve Lacy]], [[Don Pullen]] oder das [[Ethnic Heritage Ensemble]] beschäftigten sich regelmäßig mit der Komposition. |
|||
== Nach dem Wettbewerb und internationale Jahre == |
|||
==Versionen mit Text== |
|||
Es blieb nicht aus, dass zu dem Instrumentaltitel auch Texte entstanden; der bekannteste von [[Mike Ferro]] wurde von [[Carmen McRae]] und von [[Judy Niemack]] gesungen. Auch [[Jamie Cullum]] hat den Song (auf ''Pointless Nostalgic'') interpretiert. |
|||
Unter dem Namen ''Wolf & Wolf'' und später ''Vienna'' erschienen drei Alben, für die Ina Wolf die Texte schrieb und Leadsängerin war. Für musikalische Produktionen hat Ina Wolf mit den weltweit bekannten Künstlern [[Chicago (Band)|Chicago]], [[Kenny Loggins]], [[Paul Young]], [[Sergio Mendes]], [[Foreigner|Lou Gramm (Foreigner)]], [[Natalie Cole]], [[Pointer Sisters]] oder [[Nik Kershaw]] erfolgreich zusammengearbeitet. Ihren größten Erfolg als Songschreiberin hatte sie mit dem Starship-Hit ''Sara,'' der weltweit erfolgreich war und in den USA Platz eins der Charts erreichte.<ref>http://www.charts-surfer.de/musiksuche.php</ref> |
|||
⚫ | |||
* [[Hans-Jürgen Schaal (Jazzautor)|Hans-Jürgen Schaal]] (Hrsg.) ''Jazz-Standards. Das Lexikon''; Bärenreiter, Kassel, 2004 (3. Auflage); ISBN 9783761814147 |
|||
== Rückkehr nach Österreich == |
|||
⚫ | |||
* [http://www.jazzstandards.com/compositions-3/wellyouneednt.htm Songporträt bei ''jazzstandards.com''] |
|||
Als Sängerin verleiht sie ihrer Leidenschaft zum [[Jazz]] Ausdruck und startete ein Jazzprojekt (Ina Wolf & Band). Auftritte führten sie neben Österreich auch nach [[Deutschland]] und in die [[Schweiz]]. |
|||
⚫ | |||
⚫ | |||
Ina Wolf ist weiterhin als Textautorin für diverse Künstler im In- und Ausland tätig, so etwa für Aleesha, [[Starmania]], [[Preluders]], [[Joana Zimmer]], Nathalia oder [[Thomas Anders]]. Sie arbeitet aktuell an einer eigenen CD, die noch im Jahr 2012 veröffentlicht werden soll. |
|||
⚫ | |||
== Diskographie (Singles) == |
|||
[[en:Well, You Needn't]] |
|||
*''Heute in Jerusalem'' |
|||
*''Jerusalem'' |
|||
*''Babaya'' |
|||
*''Boogie-Woogie-Mama'' |
|||
*''Hirte der Zärtlichkeit'' |
|||
== Alben == |
|||
*''VIENNA'' |
|||
*''WOLF & WOLF |
|||
*''Culture shocked'' |
|||
⚫ | |||
* [[Jan Feddersen]]: ''Ein Lied kann eine Brücke sein. Die deutsche und internationale Geschichte des Grand Prix Eurovision.'' Hoffmann und Campe, Hamburg 2002, ISBN 3-455-09350-7. |
|||
⚫ | |||
* [http://inawolf.com/ Internetseite von Ina Wolf] |
|||
⚫ | |||
⚫ | |||
{{Navigationsleiste Österreich beim Eurovision Song Contest}} |
|||
{{SORTIERUNG:Wolf, Ina}} |
|||
[[Kategorie:Interpret eines österreichischen Beitrags beim Eurovision Song Contest]] |
|||
⚫ | |||
[[Kategorie:Österreichischer Musiker]] |
|||
[[Kategorie:Geboren 1954]] |
|||
[[Kategorie:Frau]] |
|||
{{Personendaten |
|||
|NAME=Wolf, Ina |
|||
|ALTERNATIVNAMEN=Wolf, Christina; Simon, Christina; Ganahl, Christina (Geburtsname) |
|||
|KURZBESCHREIBUNG=österreichische Sängerin |
|||
|GEBURTSDATUM= 9. Oktober 1954 |
|||
|GEBURTSORT=[[Lochau]] |
|||
|STERBEDATUM= |
|||
|STERBEORT= |
|||
}} |
Version vom 6. September 2013, 21:57 Uhr
Ina Wolf (* 9. Oktober 1954 in Lochau/Vorarlberg, geb. Christina Ganahl, später auch als Christina Simon bekannt) ist eine österreichische Sängerin und Songschreiberin.
Frühere Jahre und Teilnahme am Eurovision Song Contest
Ina Wolf war Mitte der 1970er Jahre unter dem Namen Christina Simon Teil der neuen, jungen, österreichischen Musikszene in Wien. Mit Kollegen wie Wilfried, Peter Cornelius, Marianne Mendt, Rainhard Fendrich, Alexander Göbel, Erika Pluhar, André Heller, Franz Morak, u. v. a. wirkte sie bei zahlreichen Schallplatten- und TV-Produktionen mit. 1977 zog sie mit ihrem späteren Ehemann, dem Wiener Musiker Peter Wolf, in die USA, kehrte für Gastspiele immer wieder zurück nach Wien (Theater an der Wien) und Berlin (Theater des Westens) zurück, wo sie in den Musicals Jesus Christ Superstar und Mayflower mitwirkte, wie auch am Wiener Burgtheater in Mandragora.
1979 wurde sie intern vom ORF ausgewählt, Österreich beim Eurovision Song Contest 1979 in Jerusalem zu vertreten. Das ihr zugedachte Lied Heute in Jerusalem wurde von Peter Wolf komponiert und von André Heller getextet. Beim Wettbewerb selbst hatte sie keinen Erfolg, mit fünf Punkten – vier aus Italien und einem aus Großbritannien – landete sie zusammen mit der belgischen Vertreterin auf dem letzten Platz unter 19 Teilnehmern. Das Lied wurde auf deutsch und englisch (als Jerusalem) als Single veröffentlicht, konnte sich aber nicht in den Hitparaden platzieren.
Nach dem Wettbewerb und internationale Jahre
Unter dem Namen Wolf & Wolf und später Vienna erschienen drei Alben, für die Ina Wolf die Texte schrieb und Leadsängerin war. Für musikalische Produktionen hat Ina Wolf mit den weltweit bekannten Künstlern Chicago, Kenny Loggins, Paul Young, Sergio Mendes, Lou Gramm (Foreigner), Natalie Cole, Pointer Sisters oder Nik Kershaw erfolgreich zusammengearbeitet. Ihren größten Erfolg als Songschreiberin hatte sie mit dem Starship-Hit Sara, der weltweit erfolgreich war und in den USA Platz eins der Charts erreichte.[1]
Rückkehr nach Österreich
Als Sängerin verleiht sie ihrer Leidenschaft zum Jazz Ausdruck und startete ein Jazzprojekt (Ina Wolf & Band). Auftritte führten sie neben Österreich auch nach Deutschland und in die Schweiz.
Ina Wolf ist weiterhin als Textautorin für diverse Künstler im In- und Ausland tätig, so etwa für Aleesha, Starmania, Preluders, Joana Zimmer, Nathalia oder Thomas Anders. Sie arbeitet aktuell an einer eigenen CD, die noch im Jahr 2012 veröffentlicht werden soll.
Diskographie (Singles)
- Heute in Jerusalem
- Jerusalem
- Babaya
- Boogie-Woogie-Mama
- Hirte der Zärtlichkeit
Alben
- VIENNA
- WOLF & WOLF
- Culture shocked
Literatur
- Jan Feddersen: Ein Lied kann eine Brücke sein. Die deutsche und internationale Geschichte des Grand Prix Eurovision. Hoffmann und Campe, Hamburg 2002, ISBN 3-455-09350-7.
Weblinks
Einzelnachweise
Personendaten | |
---|---|
NAME | Wolf, Ina |
ALTERNATIVNAMEN | Wolf, Christina; Simon, Christina; Ganahl, Christina (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische Sängerin |
GEBURTSDATUM | 9. Oktober 1954 |
GEBURTSORT | Lochau |