Elektromotor und Liborius: Unterschied zwischen den Seiten
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{{Dieser Artikel|behandelt den Heiligen aus dem 4./5. Jahrhundert; zu dem Radebeuler Herrenhaus siehe [[Haus Liborius]].}} |
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'''Elektromotor''' bezeichnet einen [[Elektromechanik|elektromechanischen]] [[Wandler]], der [[elektrische Energie]] in [[mechanische Energie]] wandelt. In Elektro[[Motor|motor]]en wird die [[Kraft]], die von einem [[Magnetfeld]] auf die stromdurchflossenen Leiter einer Spule ausgeübt wird, in [[Bewegung (Physik)|Bewegung]] umgesetzt. Damit ist der Elektromotor das Gegenstück zum [[Generator]]. Elektromotoren erzeugen meist [[Rotation_(Physik)|rotierende Bewegungen]], sie können aber auch [[Translation (Physik)|translatorische Bewegungen]] ausführen ([[Linearantrieb]]). Elektromotoren werden zum Antrieb verschiedener Arbeitsmaschinen und Fahrzeuge (vor allem Schienenfahrzeuge) eingesetzt. |
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[[Datei:Liborifenster.jpg|mini|300px|Liborius thronend vor den Kathedralen von Paderborn und Le Mans. Es handelt sich um eine Darstellung aus dem Fenster des Paderborner Domturmes.]] |
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[[Bild:Motors01CJC.jpg|thumb|Diverse Elektromotoren]] |
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'''Liborius''' (4./5. Jahrhundert) war ein [[spätantike]]r [[Bischof]] von [[Le Mans]] und [[Heiliger]] (Gedenktag: [[23. Juli]], [[Translatio]]n: [[28. April]], Ankunft der Reliquien in [[Paderborn]]: [[28. Mai]]). |
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== Leben == |
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Über die historische Gestalt des Liborius (4./5. Jahrhundert) ist wenig bekannt. Er soll den [[mittelalter]]lichen Heiligenlegenden zufolge 47 Jahre lang Bischof der [[Gallo-römische Kultur|gallo-römischen]] ''civitas'' [[Le Mans]] gewesen sein und war mit dem [[Bischof]] (und Heiligen) [[Martin von Tours]] befreundet. In Le Mans schon frühzeitig als [[Heiliger]] verehrt, kamen unter Kaiser [[Ludwig der Fromme|Ludwig dem Frommen]] Gebeine des Liborius im Rahmen der damals üblichen [[Translatio|Reliquientranslationen]] von (west)fränkischen Kirchen und [[Kloster|Klöstern]] nach [[Stammesherzogtum Sachsen|Sachsen]] auch in die Bischofsstadt [[Paderborn]]. Ein Paderborner Anonymus, wahrscheinlich ein [[Kleriker]] des [[Domkapitel]]s, berichtet am Ende des 9. Jahrhunderts über die Translation des Liborius, des „Brückenbauers Europas“, in seine Heimatstadt. Der unter dem Paderborner Bischof [[Biso]] (887–909) geschriebene Translationsbericht führt aus, wie eine Gruppe von Paderborner Geistlichen nach Le Mans gelangt und von dem dortigen Bischof Aldrich [[Reliquien]] erlangte. Letztere wurden über [[Chartres]] und [[Paris]] über den [[Rhein]] nach Sachsen verbracht und erreichten – „unter großer Teilnahme des Volkes“ – am [[28. Mai]] [[836]], dem [[Pfingsten|Pfingstsonntag]], Paderborn. Dort wurden die [[Reliquien]] von Bischof [[Badurad]] (815–862) im Dom untergebracht. Der Legende nach soll bei der Überlieferung des hl. Liborius ein [[Blauer Pfau|Pfau]] als Wegweiser bis in die Bischofsstadt voran geschritten sein. |
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1819 entdeckte der dänische Physiker und Philosoph [[Hans Christian Ørsted]] (1777-1851) das Phänomen des [[Elektromagnetismus]]. Bereits im gleichen Jahr veröffentlichte [[Michael Faraday]] seine Arbeitsergebnisse über "elektromagnetische Rotation". Er konstruierte eine Vorrichtung, bei der ein elektrischer Leiter um einen festen Magneten rotierte und im Gegenexperiment ein beweglicher Magnet um einen festen Leiter. |
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1822 entwickelte [[Peter Barlow]] das nach ihm benannte [[Barlow-Rad]]. Der britische Wissenschaftler [[William Sturgeon]] erfand 1832 einen weiteren Motorvorläufer <ref>[http://www.dgpt.org/DE/Biografien/2008_biografien/William_Sturgeon.php Deutsche Gesellschaft für Post- und Telekommunikationsgeschichte e.V. - William Sturgeon<!-- Automatisch generierter titel -->]</ref>. Auf dem europäischen Kontinent wirkten [[Ányos Jedlik]] und [[Moritz Hermann von Jacobi|Hermann Jacobi]] an der Weiterentwicklung des Gleichstrom-Elektromotors. So entwickelte Jacobi bereits 1834 den ersten praxistauglichen Elektromotor in Potsdam und stattete 1838 in [[Sankt Petersburg]] ein sechs Personen fassendes Boot mit dem von ihm entwickelten 220 Watt starken Motor aus, <ref>[http://leifi.physik.uni-muenchen.de/web_ph10/geschichte/09emotor/emotor.htm Geschichte Elektromotor<!-- Automatisch generierter titel -->]</ref> was somit gleichzeitig auch die erste Anwendung eines Elektromotors in der Praxis darstellte. Auch der [[US-Amerikaner|US-amerikanische]] [[Grobschmied]] [[Thomas Davenport]] in [[Vermont]] entwickelte einen [[Gleichstrommaschine|Kommutatormotor]]. Auf sein Design wurde ihm am 25. Februar 1837 ein Patent erteilt. |
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Besonders von Paderborn aus verbreitete sich in den nachfolgenden Jahrhunderten des Mittelalters der [[Heiligenkult]] um Liborius. Der eben zitierte Translationsbericht und Liborius als [[Schutzpatron|Patron]] der Paderborner [[Paderborner Dom|Domkirche]] zeigen an, dass die Bischofsstadt schon früh das Zentrum der Liboriusverehrung in Deutschland war. Der westfälische Raum wurde somit früh vom Liboriuskult erfasst; ebenso finden wir den Heiligen im 11. Jahrhundert im bayerischen [[Kloster Tegernsee]] oder in [[Quedlinburg]]. Die [[Niederlande]], [[Niedersachsen]], [[Thüringen]] und der [[Region Niederrhein|Niederrhein]] folgen ab dem 12. Jahrhundert, wenn wir die Liborius-Einträge in [[Memorienkalender]]n und [[Nekrolog]]en berücksichtigen. Im späten Mittelalter wurde aus Liborius der Helfer gegen Leibesnöte und insbesondere für Stein- und Nierenkranke. [[Reformation]] und [[Gegenreformation]] brachten dann auch innerhalb der [[Römisch-katholische Kirche|katholischen Kirche]] und im katholischen Paderborn einen gewissen Wandel zu einer moderateren [[Heiligenverehrung]] allgemein und im Kult um Liborius speziell. |
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Damit war um 1837/1838 die Grundlage für einen elektromotorischen Antrieb bekannt und auch bis zur anwendungstauglichen Arbeitsmaschine entwickelt. Im Jahre 1861 erfand [[Ányos Jedlik]] die [[Dynamomaschine]], welche aber erst von [[Werner von Siemens]] im Jahre 1866 patentiert wurde. Sie ermöglichte erstmals eine Erzeugung elektrischer Energie in größerem Umfang. Dies verhalf dem Elektromotor zum Durchbruch bei einer praxistauglichen breiten Anwendung. |
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Durch den Reliquientransfer von Le Mans nach Paderborn ist die älteste nachweisliche [[Städtefreundschaft]] der Welt entstanden. Noch heute wird alljährlich zum Gedenken an die Translation in Paderborn das Fest [[Libori]] begangen, bei dem der Schrein mit den Liborius-Reliquien über den Domplatz und durch den inneren Stadtbereich getragen wird. |
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Bild:Diagram of barlow's wheel.jpg|Das „Barlow-Rad” (1822) |
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Bild:Meyers b11 s0078a.jpg|"Magnetelektrische Maschinen" I (E-Motore) um 1890 |
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Bild:Meyers b11 s0078b.jpg|"Magnetelektrische Maschinen" II (E-Motore) um 1890 |
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== Liborius-Medaille == |
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== Grundprinzip/Funktionsweise == |
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1977 stiftete der damalige Erzbischof [[Johannes Joachim Degenhardt]] anlässlich der ersten direkten Wahlen zum Europäischen Parlament die [[St.-Liborius-Medaille für Einheit und Frieden]]. Sie wird alle fünf Jahre an bedeutende Persönlichkeiten verliehen, die sich auf christlicher Grundlage um die friedliche Einheit Europas verdient gemacht haben. |
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Die Drehbewegung eines Elektromotors beruht auf den [[Kraft|Kräften]], die verschiedene [[Magnetfeld]]er aufeinander ausüben. |
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== Deutsch-französische St. Liborius-Fraternität == |
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Sie ist 1960 von deutschen und französischen Priestern gegründet worden, um die Verbindung der Bistümer Le Mans und Paderborn auf der Ebene der Priesterschaft zu verlebendigen. Mittlerweile steht sie Gläubigen beiderlei Geschlechts offen. Sie umfasst auf deutscher Seite 200 Priester und 20 Laien, in Frankreich sind es 80 Mitglieder. |
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== Liborius-Verehrung weltweit == |
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=== Gleichstrommotor (Kommutatormotor) === |
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→ ''Hauptartikel: [[Gleichstrommaschine]]'' |
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=== Europa === |
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[[Bild:ankerde.jpg|thumb|200px|Läufer eines Kommutatormotors; Kohlebürsten und Stator sind entfernt]] |
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Der (feststehende) [[Stator]] ist bei einem Gleichstrommotor ein Dauermagnet mit Polschuhen. Bei einem Wechselstrommotor besteht der Stator hingegen aus einem Elektromagneten. Wird Strom durch diesen Elektromagneten geleitet, entsteht ein Magnetfeld im Stator ([[Hans Christian Ørsted|Ørsted]]-Prinzip). |
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==== Bundesrepublik Deutschland ==== |
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Im Inneren des Stators ist ein [[Rotor]], der in den meisten Fällen aus einer [[Spule (Elektrotechnik)|Spule]] mit [[Eisenkern]] (dem sogenannten [[Anker (Elektrotechnik)|Anker]]) besteht, der drehbar im [[Magnetfeld]] zwischen den [[Polschuh]]en des Stators gelagert ist.<br /> |
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Die Stromzuführung für den Anker erfolgt über einen segmentierten [[Kommutator (Elektrotechnik)|Kommutator]] und Schleifkontakte ([[Kohlebürste]]n). Schickt man durch den [[Rotor]] Strom, entsteht auch hier ein Magnetfeld, das jetzt in Wechselwirkung mit dem Magnetfeld des Stators tritt. Er dreht sich somit um seine Achse und schaltet über den sich mitdrehenden Kommutator immer die passenden Wicklungen in den Stromweg und kann so elektrische Arbeit in mechanische Arbeit umwandeln. |
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'''''Libori-Verehrung:''''' |
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Hätte ein solcher Motor keinen Kommutator, würde sich der Anker so weit drehen, bis das Rotormagnetfeld zum Statorfeld gleichgerichtet ist. Damit er an diesem „toten Punkt“ nicht stehen bleibt, wird der Strom in den Ankerspulen mit Hilfe des Kommutators (auch Stromwender oder Kollektor genannt) bei jedem neuen Segment umgeschaltet. Der Kommutator besteht aus Metallsegmenten, die eine durch schmale Streifen nichtleitenden Materials (Kunststoff, Luft) unterbrochene Zylinder- oder Kreisfläche bilden. An den Segmenten sind die Ankerwicklungen angeschlossen. Am Kommutator liegen, durch Federn angedrückt, meist zwei [[Kohlebürste]]n an, die den Strom zuführen. Mit jeder Drehung des Rotors wird die Stromrichtung durch die Ankerwicklungen geändert und es gelangen diejenigen Leiter in das Magnetfeld des Stators, deren Stromfluss so gerichtet ist, dass ein Drehmoment erzeugt wird.<br /> |
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* St. Leonhard, Oberotterbach |
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Das Magnetfeld im Rotor steht - relativ zum Stator - fest, der Eisenkern des sich drehenden Ankers muss daher zur Vermeidung von Wirbelströmen aus einem Blechstapel bestehen. |
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* [[Trier]] |
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* [[Münster (Westfalen)|Münster]] |
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* [[Erfurt]] |
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* [[Bamberg]] |
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* [[Paderborn]] |
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'''''Libori-Reliquien:''''' |
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Im [[Erzbistum Paderborn]]: |
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Nach diesem Prinzip können auch Wechselstrommotoren gebaut werden, wenn das Erregerfeld mit dem Wechselstrom ebenfalls seine [[Polarität (Physik)|Polung]] ändert ([[Universalmotor]]). Dann muss auch der Stator aus einem Blechpaket bestehen. |
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* [[Paderborn]] |
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* St. Liborius Gemeinde, [[Siegen]]-[[Niederschelden]] |
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* St. Liborius Gemeinde, [[Bad Wildungen]] |
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* St. Liborius Gemeinde [[Bredenborn]] |
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Im Bistum Magdeburg: |
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* [[Magdeburg]] |
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* [[Dessau]] |
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* [[Zörbig]] |
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* früher [[Kloster Hadmersleben|Klosterkirche Hadmersleben]] |
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Im Bistum Osnabrück: |
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=== Wechsel- und Drehstrommotoren === |
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* Bischofshaus |
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Bei [[Wechselstrom]] kann auch auf einen Kommutator verzichtet werden, wenn die Umdrehungszahl im Rhythmus des Wechselstromes erfolgt; das dann mit umlaufende Magnetfeld des Rotors wird dann: |
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* durch vom Erregerfeld induzierte Ströme in einer [[Käfigläufer|Kurzschlusswicklung]] ([[Asynchronmotor]]) |
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* durch Magnetisierung eines Eisenkernes mit Polen ([[Reluktanzmotor]], [[Schrittmotor]]) |
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* durch Dauermagnete (Schrittmotor, [[Gleichstrommotor#Bürstenlose Gleichstrom-Maschinen|elektronisch kommutierter Gleichstrommotor]], Synchronmotor) |
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* durch einen elektrisch erregten Läufer (siehe [[Synchronmaschine]]) |
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erzeugt. |
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Im Bistum Essen: |
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Solche Motoren besitzen daher kein oder ein geringes Anlaufmoment; sie benötigen eine Anlaufhilfe, können jedoch mit Wechselstrom mit mehr als nur einer Phase auch selbst starten: |
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* [[Essener Münster]] |
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* Drehstrommotoren werden mit [[Drehstrom]] betrieben, der aus drei um 120° phasenverschobenen Wechselspannungen besteht und so ein [[Drehfeld]] erzeugt |
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* Grotewiese |
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* [[Kondensatormotor|Kondensator-]] und [[Spaltpolmotor]]en erzeugen sich aus einem einphasigen Wechselstrom selbst eine Hilfsphase (ein Drehfeld) zum Anlauf. |
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* Gelsenkirchen, Schalke |
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* [[Schrittmotor|Schritt-]] und [[Reluktanzmotor]]en werden mit frequenzveränderlichem Wechselstrom und/oder mit mehreren Phasen betrieben, damit sie „im Tritt“ bleiben bzw. keine Schrittverluste auftreten. |
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* [[Synchronmotor]]en benötigen eine Starthilfe oder schaukeln/schwingen sich von selbst „in Tritt“. |
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Im Bistum Hildesheim: |
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== Motorarten == |
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* [[Boffzen]] |
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* [[München]] |
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==== Niederlande ==== |
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=== Drehfeld- und Wanderfeld-Maschinen === |
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* [[Drehstrommotor]] |
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** [[Drehstrom-Asynchronmaschine]] |
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** [[Drehstrom-Synchronmaschine]] |
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** [[Kaskadenmaschine]] |
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* [[Linearmotor]] |
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* [[Wechselstrommotor]]en: |
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** [[Kondensatormotor]] |
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** [[Spaltpolmotor]] |
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** [[Synchronmotor]]/[[Einphasenasynchronmotor]] |
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** [[Reluktanzmotor]] |
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* [[Schrittmotor]] |
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'''''Libori-Verehrung:''''' |
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=== Stromwender- bzw. Kommutator-Maschine === |
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* [[ |
* [[Dinxperlo]] |
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* [[Universalmotor]] (für Gleich- und Wechselstrom) |
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* [[Repulsionsmotor]] |
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** [[Gleichstrommotor#Permanenterregte Gleichstrommaschine|permanent erregter Gleichstrommotor]] |
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** [[Gleichstrommotor#Elektrisch erregte Gleichstrommaschine|elektrisch erregter (fremderregter) Gleichstrommotor]] |
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*** [[Gleichstrommotor#Reihenschlussmaschine|Reihenschlussmotor]] |
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*** [[Gleichstrommotor#Nebenschlussmaschine|Nebenschlussmotor]] |
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*** [[Gleichstrommotor#Verbundmaschine|Verbundmotor]] |
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** [[Gleichstrommotor#Bürstenlose Gleichstrom-Maschinen|elektronisch kommutierter Gleichstrommotor]] |
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==== Belgien ==== |
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== Praktische Anwendungen == |
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Elektromotoren bewirkten ab Ende des 19. Jahrhunderts wesentlich die Industrialisierung und Mechanisierung. Sie lösten den Zentralantrieb von Maschinen durch eine Dampfmaschine oder eine Wasserkraft durch den Einzelantrieb (Motoren an jeder Maschine) ab. |
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'''''Libori-Reliquien:''''' |
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Erste mobile Anwendungen waren [[Elektrolokomotive]]n und elektrische Bahnen, später [[Elektrokarren]] und [[Gabelstapler]]. |
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Entwicklungen in der [[Leistungselektronik]] brachten einen weiteren Anwendungsschub - nun konnten die wartungsfreien, preiswerten [[Asynchronmotor]]en auch für drehzahlvariable Antriebe eingesetzt werden. |
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* [[Antwerpen]] |
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Heute werden Elektromotoren in großer Zahl in Maschinen, Automaten, Robotern, Spielzeug, Haushaltsgeräten, Elektronikgeräten (z. B. Videorecorder, Festplatten, CD-Spieler), in Ventilatoren, Rasenmähern, [[Kran|Kränen]] usw. eingesetzt. Die große Bedeutung des Elektromotors für die heutige moderne Industriegesellschaft spiegelt sich auch im Energieverbrauch wider: Elektromotoren haben einen Anteil von über 50 Prozent am Stromverbrauch in Deutschland.<ref>[http://www.vde.com/de/fg/ETG/Arbeitsgebiete/Q5-Energieeffizienz/Aktuelles/Oeffentlich/Seiten/VDE-Studie-Energiesparen.aspx VDE-Studie Effizienz- und Einsparpotentiale elektrischer Energie]</ref> |
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==== Frankreich ==== |
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=== Elektromotoren in mobilen Anwendungen === |
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Elektromotoren werden in Kraftfahrzeugen und Bahnen seit langem angewendet. Gründe hierfür sind: |
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* hoher [[Wirkungsgrad]] (insbesondere auch bei Teillastbetrieb, wichtig bei Batteriebetrieb), |
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* maximales [[Drehmoment]] liegt bereits bei niedrigen Drehzahlen an und nimmt mit höheren Drehzahlen ab, |
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* keine [[Emission (Umwelt)|Emissionen]] (Einsatz in Werkhallen (z. B. Gabelstapler), Einsatz in Ballungsräumen (z. B. [[Straßenbahn]]), Klimaschutz insbesondere dann, wenn die Elektroenergie nachhaltig erzeugt wird), |
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* geringere Betriebskosten (sehr lange Motor-Lebensdauer, geringere Wartung, geringere Energiekosten), |
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* einfacher Aufbau und hoher Fahrkomfort (keine Kupplung, kein Schaltgetriebe, z. B. auch wichtig bei [[Versehrtenfahrzeug]]en).<br /> |
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Trotz dieser Vorteile wird der Elektromotor bisher wenig in PKW und LKW eingesetzt. Grund ist insbesondere die begrenzte maximale Reichweite bzw. die hohe Masse der Energiespeicher (Akkumulatoren). |
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'''''Libori-Reliquien:''''' |
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Mit einem Elektromotor aus einem Akkumulator werden auch manche Modellflugzeuge ([[Elektroflug]]), kleine Schiffe, [[Torpedo]]s und [[U-Boot]]e angetrieben. Die Elektromotoren anderer U-Boote werden aus [[Brennstoffzelle]]n oder aus einem mitgeführten kleinen [[Kernkraftwerk]] gespeist. |
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* [[Le Mans]] |
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Fahrzeugantriebs-Konzepte mit Elektromotoren, jedoch ohne oder nur teilweiser Energiespeicherung in einem Akkumulator, sind: |
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* [[Brennstoffzelle]]n-Antrieb: Ein Projekt ist z. B. HyFLEET:CUTE, die Weiterführung des Projektes [[CUTE]]. Probleme bestehen in der Lebensdauer und den Kosten der Brennstoffzellen. |
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* [[Hybridelektrokraftfahrzeug|Hybridantrieb]] (z. B. [[Toyota Prius]]): Ein [[Ottomotor]] wird mit einem Elektromotor/Generator kombiniert und mit Akkumulatoren gepuffert (Vorteile im Teillastbereich/Stadtbetrieb, hoher Fahrkomfort, [[Nutzbremsung]], Pufferung auch mit [[Doppelschichtkondensator]]en). |
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* [[Gyroantrieb]]: Als Energiespeicher dient ein [[Schwungrad]] mit einem [[Generator]], der die Fahrmotoren antreibt (wird u. a. bei [[Gyrobus]]sen angewendet, geringe Reichweite, Nutzbremsung möglich). |
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==== Österreich ==== |
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Bei elektrischen Bahnen und [[Oberleitungsbus]]sen wird die Elektroenergie mit [[Oberleitung]]en oder [[Stromschiene]]n zugeführt. Auch hier kann Nutzbremsung stattfinden, wenn das speisende Netz dafür ausgelegt ist oder Akkumulatoren installiert werden. Auch Doppelschichtkondensatoren werden hierbei angewendet. |
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'''''Libori-Verehrung:''''' |
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Eine weitere mobile Anwendung ist der [[Dieselelektrischer Antrieb|dieselelektrische Antrieb]]; hier erzeugt ein [[Dieselaggregat]] elektrischen Strom, der die Fahrmotoren antreibt. Nutzbremsung ist nicht möglich, wenn nicht zusätzlich Akkumulatoren mitgeführt werden. Dieselelektrische Antriebe finden sich in Schiffen, Lokomotiven und U-Booten (hier ergänzt durch einen Akkumulator). |
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* [[Servitenkirche (Wien)]] |
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* [[Innsbruck]] |
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* [[Linz]] |
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* [[Vorau]] |
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* [[Nüssberg]] |
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* [[Ollersbach]] |
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==== Italien ==== |
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* Günter Springer: ''Fachkunde Elektrotechnik.'' 18. Auflage, Verlag Europa-Lehrmittel, Wuppertal, 1989, ISBN 3-8085-3018-9 |
|||
* Gregor D. Häberle, Heinz O. Häberle: ''Transformatoren und Elektrische Maschinen in Anlagen der Energietechnik.'' 2. Auflage, Verlag Europa-Lehrmittel, Haan-Gruiten, 1990, ISBN 3-8085-5002-3 |
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'''''Libori-Verehrung:''''' |
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== Einzelnachweise == |
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* [[Rom]] |
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<references/> |
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* [[Bologna]] |
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* [[Florenz]] |
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* [[Neapel]] |
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* [[Spoleto]] |
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* [[Amelia (Umbrien)|Amelia]] |
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* [[Mirandola (Emilia-Romagna)|Mirandola]] |
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* [[Ferrara]] |
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* [[Chieti]] |
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* [[Verona]] |
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* [[Colorno]] |
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* [[Vahrn]] |
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* [[Bozen]], [[Oberbozen]] |
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* [[Scanno]], [[Abruzzen]] |
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'''''Libori-Reliquien:''''' |
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* [[St.-Liborius]], Kirche |
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==== Kroatien ==== |
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'''''Libori-Verehrung:''''' |
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* [[Split]] |
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* [[Vidonje]] |
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* [[Dubrovnik]] |
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* [[Vlaka]] |
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==== Bulgarien ==== |
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'''''Libori-Reliquien:''''' |
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* [[Plowdiw]] |
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==== Tschechien ==== |
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'''''Libori-Verehrung:''''' |
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* [[Jesenec]] |
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* [[Prag]] |
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* [[Znaim]] |
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* [[Brunn]] |
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==== Ungarn ==== |
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'''''Libori-Reliquien:''''' |
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* [[Nagyszentjanos]] |
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==== Litauen ==== |
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'''''Libori-Reliquien:''''' |
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* [[Marijampole]] |
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==== Russland ==== |
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'''''Libori-Verehrung:''''' |
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* [[Anapa]] |
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'''''Libori-Reliquien:''''' |
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* [[Krasnodar]] |
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==== Malta ==== |
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'''''Libori-Reliquien:''''' |
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* [[Malta]] |
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=== Australien === |
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'''''Libori-Reliquien:''''' |
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* [[Eaglehawk]] |
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=== Afrika === |
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==== Südafrika ==== |
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'''''Libori-Verehrung:''''' |
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* [[George (Südafrika)|George]] |
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==== Tansania ==== |
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'''''Libori-Reliquien:''''' |
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* [[Sumbawanga]] |
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=== Asien === |
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==== Papua-Neuguinea ==== |
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'''''Libori-Verehrung:''''' |
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* [[Kavieng]] |
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==== Indien ==== |
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'''''Libori-Verehrung:''''' |
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* [[Mananthavady]] |
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* [[Kallody]] |
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=== Nordamerika === |
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==== USA ==== |
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'''''Libori-Verehrung:''''' |
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* [[St.-Libory]] |
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* [[Belleville (Illinois)]] |
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* [[Steger (Illinois)]] |
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* [[St. Louis]] |
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* [[St. Libory (Nebraska)]] |
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* [[St. Libory (South Dakota)]] |
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=== Lateinamerika === |
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==== Ecuador ==== |
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'''''Libori-Verehrung:''''' |
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* [[Santo Domingo de los Colorados]] |
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'''''Libori-Reliquien:''''' |
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* [[Pelileo]] |
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==== Guatemala ==== |
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'''''Libori-Verehrung:''''' |
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* [[Nebaj]] |
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* [[San andres Sajcabaja]] |
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'''''Libori-Reliquien:''''' |
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* [[Quetzaltenango]] |
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==== Nicaragua ==== |
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'''''Libori-Reliquien:''''' |
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* [[Juigalpa]] |
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==== Panama ==== |
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'''''Libori-Reliquien:''''' |
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* [[Santiago de Veraguas]] |
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* [[El Bale]] |
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==== Argentinien ==== |
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'''''Libori-Reliquien:''''' |
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* [[Francisco de Goya|Goya]] |
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==== Chile ==== |
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'''''Libori-Verehrung:''''' |
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* [[Poroma]] |
|||
* [[Rancagua]] |
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== Literatur == |
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* Volker De Vry: ''Liborius, Brückenbauer Europas. Die mittelalterlichen Viten und Translationsberichte.'' Mit einem Anhang der Manuscripta Liboriana, Paderborn-München-Wien-Zürich 1997 |
|||
* Jürgen Klötgen: ''Étonnantes reliques cénomanes en Pays d'Auvergne – [[saint Pavace]], [[saint Liboire]], [[saint Calais]], [[Leobinus von Chartres|saint Lubin]], [[saint Lomer]], [[saint Evroult]], [[saint Rigomer]] et [[saint Siviard]].'' In: ''Revue Historique et Archéologique du [[Maine]]'', [[Le Mans]] 1995, t.CXLVI de la Collection, S. 299–304 (Libori-Darstellung/ Schrein von [[Moissat Bas]]). |
|||
* {{Literatur|Autor=Barbara Stambolis|Herausgeber=|Titel=Libori, das Kirchen- und Volksfest in Paderborn|TitelErg=Eine Studie zu Entwicklung und Wandel historischer Festkultur|Sammelwerk=|Band=|Nummer=|Auflage=|Verlag=Waxmann|Ort=[[Münster (Westfalen)|Münster]], [[New York City|New York]]|Jahr=1996|Monat=|Tag=|Kapitel=|Seiten=|Spalten=|ISBN=3-89325-433-1|ISBNistFormalFalsch=|ISSN=|Kommentar=|DOI=|Online=[http://books.google.de/books?id=xA3LpnCeZPQC Google Bücher] |Zugriff=|Originalsprache=|Originaltitel=|Übersetzer=}} |
|||
* Conrad Mertens: ''Der heilige Liborius. Sein Leben, seine Verehrung und seine Reliquien ; nach gedruckten und ungedruckten Quellen.'' Paderborn 1873 ([http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:6:1-59212 ULB Münster]) |
|||
* {{BBKL|l/liborius_m|band=5|spalten=17-20|autor=Hermann-Joseph Rick|artikel=Liborius}} |
|||
== Siehe auch == |
== Siehe auch == |
||
* [[Liboriuskirche]] |
|||
* [[Ankerkurzschlussbremsung]] |
|||
* [[ |
* [[Libori]] |
||
* [[Collegium Liborianum|Liborianum]] |
|||
* [[Stromverdrängungsläufer]] |
|||
== Weblinks == |
== Weblinks == |
||
{{Commonscat|Saint Liborius|Liborius}} |
|||
{{Wiktionary|Elektromotor}} |
|||
* {{DNB-Portal|118572598}} |
|||
* http://www.liborius-paderborn.de Webseite der Liboriuspfarrei Paderborn |
|||
* http://www.libori.de Webseite der Stadt Paderborn zum Libori-Fest |
|||
{{Normdaten|TYP=p|GND=118572598}} |
|||
[[Kategorie: |
[[Kategorie:Heiliger (4. Jahrhundert)]] |
||
[[Kategorie:Bischof (4. Jahrhundert)]] |
|||
[[Kategorie:Geboren im 4. Jahrhundert]] |
|||
[[Kategorie:Gestorben im 4. oder 5. Jahrhundert]] |
|||
[[Kategorie:Mann]] |
|||
{{Personendaten |
|||
[[ar:محرك كهربائي]] |
|||
|NAME=Liborius |
|||
[[bs:Elektromotor]] |
|||
|ALTERNATIVNAMEN= |
|||
[[ca:Motor elèctric]] |
|||
|KURZBESCHREIBUNG=spätantiker Bischof von Le Mans und Heiliger |
|||
[[cs:Elektromotor]] |
|||
|GEBURTSDATUM=4. Jahrhundert |
|||
[[da:Elektromotor]] |
|||
|GEBURTSORT= |
|||
[[el:Ηλεκτρικός κινητήρας]] |
|||
|STERBEDATUM=4. Jahrhundert oder 5. Jahrhundert |
|||
[[en:Electric motor]] |
|||
|STERBEORT= |
|||
[[eo:Elektromotoro]] |
|||
}} |
|||
[[es:Motor eléctrico]] |
|||
[[et:Elektrimootor]] |
|||
[[fa:موتور الکتریکی]] |
|||
[[fi:Sähkömoottori]] |
|||
[[fr:Machine électrique]] |
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Version vom 3. September 2013, 09:35 Uhr

Liborius (4./5. Jahrhundert) war ein spätantiker Bischof von Le Mans und Heiliger (Gedenktag: 23. Juli, Translation: 28. April, Ankunft der Reliquien in Paderborn: 28. Mai).
Leben
Über die historische Gestalt des Liborius (4./5. Jahrhundert) ist wenig bekannt. Er soll den mittelalterlichen Heiligenlegenden zufolge 47 Jahre lang Bischof der gallo-römischen civitas Le Mans gewesen sein und war mit dem Bischof (und Heiligen) Martin von Tours befreundet. In Le Mans schon frühzeitig als Heiliger verehrt, kamen unter Kaiser Ludwig dem Frommen Gebeine des Liborius im Rahmen der damals üblichen Reliquientranslationen von (west)fränkischen Kirchen und Klöstern nach Sachsen auch in die Bischofsstadt Paderborn. Ein Paderborner Anonymus, wahrscheinlich ein Kleriker des Domkapitels, berichtet am Ende des 9. Jahrhunderts über die Translation des Liborius, des „Brückenbauers Europas“, in seine Heimatstadt. Der unter dem Paderborner Bischof Biso (887–909) geschriebene Translationsbericht führt aus, wie eine Gruppe von Paderborner Geistlichen nach Le Mans gelangt und von dem dortigen Bischof Aldrich Reliquien erlangte. Letztere wurden über Chartres und Paris über den Rhein nach Sachsen verbracht und erreichten – „unter großer Teilnahme des Volkes“ – am 28. Mai 836, dem Pfingstsonntag, Paderborn. Dort wurden die Reliquien von Bischof Badurad (815–862) im Dom untergebracht. Der Legende nach soll bei der Überlieferung des hl. Liborius ein Pfau als Wegweiser bis in die Bischofsstadt voran geschritten sein.
Besonders von Paderborn aus verbreitete sich in den nachfolgenden Jahrhunderten des Mittelalters der Heiligenkult um Liborius. Der eben zitierte Translationsbericht und Liborius als Patron der Paderborner Domkirche zeigen an, dass die Bischofsstadt schon früh das Zentrum der Liboriusverehrung in Deutschland war. Der westfälische Raum wurde somit früh vom Liboriuskult erfasst; ebenso finden wir den Heiligen im 11. Jahrhundert im bayerischen Kloster Tegernsee oder in Quedlinburg. Die Niederlande, Niedersachsen, Thüringen und der Niederrhein folgen ab dem 12. Jahrhundert, wenn wir die Liborius-Einträge in Memorienkalendern und Nekrologen berücksichtigen. Im späten Mittelalter wurde aus Liborius der Helfer gegen Leibesnöte und insbesondere für Stein- und Nierenkranke. Reformation und Gegenreformation brachten dann auch innerhalb der katholischen Kirche und im katholischen Paderborn einen gewissen Wandel zu einer moderateren Heiligenverehrung allgemein und im Kult um Liborius speziell.
Durch den Reliquientransfer von Le Mans nach Paderborn ist die älteste nachweisliche Städtefreundschaft der Welt entstanden. Noch heute wird alljährlich zum Gedenken an die Translation in Paderborn das Fest Libori begangen, bei dem der Schrein mit den Liborius-Reliquien über den Domplatz und durch den inneren Stadtbereich getragen wird.
Liborius-Medaille
1977 stiftete der damalige Erzbischof Johannes Joachim Degenhardt anlässlich der ersten direkten Wahlen zum Europäischen Parlament die St.-Liborius-Medaille für Einheit und Frieden. Sie wird alle fünf Jahre an bedeutende Persönlichkeiten verliehen, die sich auf christlicher Grundlage um die friedliche Einheit Europas verdient gemacht haben.
Deutsch-französische St. Liborius-Fraternität
Sie ist 1960 von deutschen und französischen Priestern gegründet worden, um die Verbindung der Bistümer Le Mans und Paderborn auf der Ebene der Priesterschaft zu verlebendigen. Mittlerweile steht sie Gläubigen beiderlei Geschlechts offen. Sie umfasst auf deutscher Seite 200 Priester und 20 Laien, in Frankreich sind es 80 Mitglieder.
Liborius-Verehrung weltweit
Europa
Bundesrepublik Deutschland
Libori-Verehrung:
Libori-Reliquien:
- Paderborn
- St. Liborius Gemeinde, Siegen-Niederschelden
- St. Liborius Gemeinde, Bad Wildungen
- St. Liborius Gemeinde Bredenborn
Im Bistum Magdeburg:
Im Bistum Osnabrück:
- Bischofshaus
Im Bistum Essen:
- Essener Münster
- Grotewiese
- Gelsenkirchen, Schalke
Im Bistum Hildesheim:
Niederlande
Libori-Verehrung:
Belgien
Libori-Reliquien:
Frankreich
Libori-Reliquien:
Österreich
Libori-Verehrung:
Italien
Libori-Verehrung:
- Rom
- Bologna
- Florenz
- Neapel
- Spoleto
- Amelia
- Mirandola
- Ferrara
- Chieti
- Verona
- Colorno
- Vahrn
- Bozen, Oberbozen
- Scanno, Abruzzen
Libori-Reliquien:
- St.-Liborius, Kirche
Kroatien
Libori-Verehrung:
Bulgarien
Libori-Reliquien:
Tschechien
Libori-Verehrung:
Ungarn
Libori-Reliquien:
Litauen
Libori-Reliquien:
Russland
Libori-Verehrung:
Libori-Reliquien:
Malta
Libori-Reliquien:
Australien
Libori-Reliquien:
Afrika
Südafrika
Libori-Verehrung:
Tansania
Libori-Reliquien:
Asien
Papua-Neuguinea
Libori-Verehrung:
Indien
Libori-Verehrung:
Nordamerika
USA
Libori-Verehrung:
- St.-Libory
- Belleville (Illinois)
- Steger (Illinois)
- St. Louis
- St. Libory (Nebraska)
- St. Libory (South Dakota)
Lateinamerika
Ecuador
Libori-Verehrung:
Libori-Reliquien:
Guatemala
Libori-Verehrung:
Libori-Reliquien:
Nicaragua
Libori-Reliquien:
Panama
Libori-Reliquien:
Argentinien
Libori-Reliquien:
Chile
Libori-Verehrung:
Literatur
- Volker De Vry: Liborius, Brückenbauer Europas. Die mittelalterlichen Viten und Translationsberichte. Mit einem Anhang der Manuscripta Liboriana, Paderborn-München-Wien-Zürich 1997
- Jürgen Klötgen: Étonnantes reliques cénomanes en Pays d'Auvergne – saint Pavace, saint Liboire, saint Calais, saint Lubin, saint Lomer, saint Evroult, saint Rigomer et saint Siviard. In: Revue Historique et Archéologique du Maine, Le Mans 1995, t.CXLVI de la Collection, S. 299–304 (Libori-Darstellung/ Schrein von Moissat Bas).
- Barbara Stambolis: Libori, das Kirchen- und Volksfest in Paderborn. Eine Studie zu Entwicklung und Wandel historischer Festkultur. Waxmann, Münster, New York 1996, ISBN 3-89325-433-1 (Google Bücher).
- Conrad Mertens: Der heilige Liborius. Sein Leben, seine Verehrung und seine Reliquien ; nach gedruckten und ungedruckten Quellen. Paderborn 1873 (ULB Münster)
- Hermann-Joseph Rick: Liborius. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 5, Bautz, Herzberg 1993, ISBN 3-88309-043-3, Sp. 17–20.
Siehe auch
Weblinks
- Literatur von und über Liborius im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- http://www.liborius-paderborn.de Webseite der Liboriuspfarrei Paderborn
- http://www.libori.de Webseite der Stadt Paderborn zum Libori-Fest
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Liborius |
| KURZBESCHREIBUNG | spätantiker Bischof von Le Mans und Heiliger |
| GEBURTSDATUM | 4. Jahrhundert |
| STERBEDATUM | 4. Jahrhundert oder 5. Jahrhundert |