Annexion und Klaus Modick: Unterschied zwischen den Seiten
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Eine '''Annexion''' (von [[Latein|lat.]] ''annectere'', „anknüpfen“, „anbinden“; auch als ''Annektierung'' bezeichnet) ist die einseitige rechtliche Eingliederung eines bis dahin unter fremder [[Gebietshoheit]] stehenden [[Territorium]]s in eine andere geopolitische Einheit. Die Annexion geht über die [[Okkupation]] (Besetzung) hinaus, da auf dem (ehemals) fremden Territorium die eigene Gebietshoheit ''[[De jure/de facto|de facto]]'' ausgeübt wird und das Gebiet ''de jure'' dem eigenen [[Staatsgebiet]] oder [[Kolonialreich]] einverleibt wird. Die Okkupation geht der Annexion meistens voraus. |
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'''Klaus Modick''' (* [[3. Mai]] [[1951]] in [[Oldenburg (Oldenburg)|Oldenburg]]) ist ein deutscher Schriftsteller und literarischer [[Übersetzer]]. |
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== Leben == |
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[[Rechtswissenschaft]]ler unterscheiden von der durch unmittelbare Androhung oder Durchführung [[militär]]ischer [[Gewalt]] charakteristischen Annexion die [[Abtretung (Völkerrecht)|staats- und völkerrechtliche Abtretung]] (''Zession''). Bei letzterer hat der [[Staat]], der ein Gebiet verliert, dieses formell einvernehmlich in einem Vertrag abgetreten. Allerdings entstehen solche Verträge oftmals unter Zwang, daher sind beispielsweise [[Geschichtswissenschaft]]ler dazu geneigt, den Begriff der Annexion auch für Zessionen anzuwenden. So hat [[Frankreich]] 1871 das als [[Elsaß-Lothringen]] bekannt gewordene Gebiet in einer Zession an [[Deutsches Kaiserreich|Deutschland]] abgetreten, doch wird der Vorgang meist als Annexion bezeichnet. |
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Klaus Modick besuchte das [[Altes Gymnasium Oldenburg|Alte Gymnasium]] in [[Oldenburg (Oldenburg)]] und legte dort 1971 sein [[Abitur]] ab. Danach studierte er [[Germanistik]], [[Geschichte]] und [[Pädagogik]] an der [[Universität Hamburg]]. 1977 legte er das [[Erstes Staatsexamen|Erste Staatsexamen]] für das [[Lehramt]] an [[Gymnasium|Gymnasien]] in den Fächern [[Deutschunterricht|Deutsch]] und [[Geschichte]] ab, 1980 [[Promotion (Doktor)|promovierte]] er in [[Literaturwissenschaft]] mit einer Arbeit über [[Lion Feuchtwanger]] zum Dr. phil. Modick hatte danach verschiedene Jobs und war unter anderem [[Werbetexter]] und [[Lehrbeauftragter]]. |
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Bis Mitte 1945 erlaubte das [[Völkerrecht]] dem Sieger einer militärischen Auseinandersetzung, die Gebiete seines Gegners ganz oder teilweise zu okkupieren und zu annektieren. |
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Seit 1984 ist er [[freier Schriftsteller]] und [[Übersetzer]]. Modick lebt seit 2000 wieder in Oldenburg. Er ist Mitglied des [[PEN-Zentrum Deutschland|PEN-Zentrums Deutschland]]. Er las in den Wettbewerben um den [[Ingeborg-Bachmann-Preis 1988]] und [[Ingeborg-Bachmann-Preis 1994|1994]]. Klaus Modick war am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und in den Vereinigten Staaten von Amerika ([[Vereinigte Staaten|USA]]) am [[Middlebury College]] und [[Dartmouth College]] Gastprofessor. Von 1996 bis 2002 war er Dozent für Kreatives Schreiben an der Universität Bielefeld, von 2000 bis 2003 Mitglied der Literaturkommission des niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst. Von 2004 bis 2008 organisierte und moderierte er für den Oldenburger Kunstverein Literaturgespräche. |
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Nach Artikel 2 Zif. 4 der [[Charta der Vereinten Nationen]] vom 26. Juni 1945 ist ''„jede gegen die territoriale Unversehrtheit […] eines Staates gerichtete […] Androhung oder Anwendung von Gewalt“'' verboten. Daraus folgt das grundsätzliche völkerrechtliche Verbot von Okkupation und Annexion.<br /> |
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Nach Artikel 51 beeinträchtigt die Charta ''„im Falle eines bewaffneten Angriffs gegen ein Mitglied der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] keineswegs das naturgegebene Recht zur individuellen oder kollektiven Selbstverteidigung. […] Maßnahmen, die ein Mitglied in Ausübung dieses Selbstverteidigungsrechts trifft, sind dem Sicherheitsrat sofort anzuzeigen“''. |
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Nach seinem literarischen Debüt mit der von der Kritik gelobten Novelle ''Moos'' gelang Modick der Durchbruch mit seinen Romanen ''Ins Blaue'', der 1990 vom ZDF verfilmt wurde und später mit ''September Song'' eine Fortsetzung erfuhr, sowie ''Das Grau der Karolinen'', der in mehrere Sprachen übersetzt wurde. Modicks erfolgreichste Bücher sind die Romane ''Der Flügel'', ''Vierundzwanzig Türen'' und ''Der kretische Gast'', ein episches Werk über die deutsche Besatzungsherrschaft auf Kreta während des Zweiten Weltkriegs. In den Romanen ''Der Flügel'' und ''Der Mann im Mast'' hat Modick sich bereits mit deutsch-amerikanischen Themen beschäftigt; im Roman ''Die Schatten der Ideen'' rückt dieser Themenkomplex in den Mittelpunkt: Erzählt wird die Geschichte eines deutschen Historikers, der 1935 in die USA emigriert und dort schließlich in die Hysterie der [[McCarthy-Ära]] gerät. Das Exil-Thema wird in Modicks Roman ''Sunset'' fortgeführt am Beispiel der Freundschaft zwischen den nach Los Angeles emigrierten Schriftstellern [[Bertolt Brecht]] und [[Lion Feuchtwanger]]. Der Roman wurde 2011 sowohl für den [[Deutscher Buchpreis|Deutschen Buchpreis]] als auch für den [[Wilhelm-Raabe-Literaturpreis]] nominiert.<ref>[http://www.haus-der-literatur.com/newsarchiv/news74.htm Nominierung Wilhelm-Raabe-Preis ]</ref> Ein anderer Schwerpunkt von Modicks Schaffen liegt auf dem Themengebiet Kinder und Familie, zum Beispiel ''Vatertagebuch''. Der Roman ''Klack'' erzählt eine Familien- und Pubertätsgeschichte, die auf dem Höhepunkt des Kalten Kriegs 1960/1961 zwischen Mauerbau und Kuba-Krise spielt. Die Romane ''Weg war weg'' und ''Bestseller'' sind satirische Auseinandersetzungen mit dem Literaturbetrieb. Modicks essayistische und literaturkritische Kompetenz ist in den Sammelbänden ''Das Stellen der Schrift'' und ''Milder Rausch'' dokumentiert. |
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== Beispiele == |
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Als literarischer Übersetzer hat Modick zahlreiche englische und amerikanische Werke ins Deutsche übertragen. |
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Beispiele sind die Annexionen |
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Für das Album ''Metamorphosen'' der Musiker ''Fröhling & Schicke'' ([[Schicke Führs Fröhling]]) schrieb Modick die Songtexte. |
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* des [[Teilungen Polens|polnisch-litauischen Territoriums]] durch [[Königreich Preußen|Preußen]], die [[Habsburgermonarchie]] und das [[Russisches Kaiserreich|Russische Reich]] 1772, 1793 und 1795; |
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* des [[Fürstentum Monaco|Fürstentums Monaco]] durch das revolutionäre [[Frankreich]] 1793; |
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* der Gebiete des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reichs]] [[Linkes Rheinufer|links des Rheins]] durch die (revolutionäre) [[Erste Französische Republik]] 1794/1801; |
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* [[Georgien|Ostgeorgiens]] (Kartlien-Kachetiens) durch [[Russisches Kaiserreich|Russland]] 1801; |
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* der Freien Reichsstädte [[Augsburg]] und [[Nürnberg]] durch [[Bayern]] 1805 bzw. 1806; |
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* [[Holland]]s, Hannovers, des [[Fürstentum Salm|Fürstentums Salm]], Teile [[Westfalen]]s und der [[Hansestädte]] durch das napoleonische [[Frankreich]] um das Jahr 1810; |
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* des gesamten [[Schleswig-Holstein]]s, des [[Königreich Hannover|Königreichs Hannover]], [[Landgrafschaft Hessen-Kassel|Kurhessens]], [[Herzogtum Nassau|Nassaus]] und der [[Freie Stadt Frankfurt|Freien Stadt Frankfurt]] durch das Königreich Preußen 1866 (siehe [[Deutscher Krieg]]); |
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* des [[Myanmar|Königreichs Birma]] durch die Briten nach drei Kriegen, ab 1886 vollständig in [[Britisch-Indien]] eingegliedert; |
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* der Republik [[Hawaii]] durch die [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten von Amerika]] 1898; |
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* der [[Buren]]republiken [[Transvaal]] und [[Oranje-Freistaat]] durch [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] 1900 infolge des [[Zweiter Burenkrieg|Burenkrieges]]; |
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* [[Bosnien-Herzegowina]]s durch die [[Österreich-Ungarn|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] 1908; |
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* des Territoriums [[Südtirol]] durch [[Italien]] nach Auflösung des Staates [[Österreich-Ungarn]] infolge des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] 1919 ([[Vertrag von Saint-Germain]]); |
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* des [[Sudetenland]]es 1938 von der [[Tschechoslowakei]] durch das [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|Deutsche Reich]] nach dem [[Münchner Abkommen]],<ref>Dies ist aber zum Zeitpunkt der Einverleibung juristisch nicht zutreffend gewesen, vgl. in diesem Zusammenhang insbes. Raschhofer/Kimminich, ''Die Sudetenfrage'', S. 275: „Seiner völkerrechtlichen Natur nach war der Übergang der [[Gebietshoheit]] [hinsichtlich des Sudetenlandes, Anm.] von der Tschechoslowakei auf Deutschland im September 1938 nicht Annexion, sondern eine [[Adjudikation]] durch Großmächteentscheid auf Grund der Erklärung der [[Abtretung (Völkerrecht)|Zessionsbereitschaft]] der Tschechoslowakei am 21. September 1938 […].“</ref> 1939 dann die faktische [[Annexion Tschechiens]]; |
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* der [[Freie Stadt Danzig|Freien Stadt Danzig]] 1939 durch das [[Deutsches Reich|Deutsche Reich]]; |
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* [[Bessarabien]]s durch die [[Sowjetunion]] am 2. August 1940 infolge des [[Deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt|Deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes]]; |
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* [[Estland]], [[Lettland]] und [[Litauen]] 1940 durch die Sowjetunion; |
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* [[Luxemburg#20. Jahrhundert|Luxemburgs]] 1942 durch das Deutsche Reich; |
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* des [[Königsberg (Preußen)|Königsberger]] Gebiets (heutige [[Oblast Kaliningrad]]) durch die Sowjetunion am 17. Oktober 1945 und dessen Eingliederung in die [[Russische SFSR|RSFSR]] am 7. April 1946; |
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* der [[Kurilen|Südkurilen]] durch die Sowjetunion am 2. Februar 1946; |
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* [[Aceh]]s durch [[Indonesien]] 1949; |
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* [[Portugiesisch-Indien]]s durch [[Indien]] 1961; |
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* [[Eritrea]]s durch [[Äthiopien]] 1961; |
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* [[Sikkim]]s durch die [[Indien|Indische Union]] 1971; |
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* [[Cabinda]]s durch [[Angola]] 1975; |
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* [[Osttimor]]s durch [[Indonesien]] 1976 (inzwischen beendet); |
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* der [[Westsahara]] durch [[Marokko]] 1976; |
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* der [[Walfischbai]] durch die [[Südafrikanische Union]] 1977; |
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* des [[Westjordanland]]es und Ost-Jerusalems durch [[Jordanien]] von 1948 bis 1967; |
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* [[Ostjerusalem]]s durch u. a. das israelische [[Jerusalemgesetz]] 1980;<ref>Wolfgang Gieler (Hrsg.), ''Handbuch der Ausländer- und Zuwanderungspolitik: Von Afghanistan bis Zypern'' (= Politik: Forschung und Wissenschaft; Bd. 6), LIT Verlag, Münster 2003, [http://books.google.de/books?id=pXDcPJMDaqwC&lpg=PA220&dq=annexion%20durch%20gesetz&pg=PA220#v=onepage&q&f=false S. 220].</ref> |
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* der [[Golan-Höhen]] durch ein israelisches Gesetz von 1981; |
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* [[Kuwait]]s durch den [[Irak]] 1990, die den [[Zweiter Golfkrieg|Zweiten Golfkrieg]] auslöste, der sie dann beendete. |
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== Werke (Auswahl) == |
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[[Datei:Klaus-modick-2011-ffm-001.jpg|miniatur|Autograph von Modick]] |
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* ''[[Lion Feuchtwanger]]s Roman „Erfolg“'', Kronberg/Ts. 1978 (mit Egon Brückener) |
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* ''Lion Feuchtwanger im Kontext der zwanziger Jahre'', Königstein/Ts. 1981 |
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* ''Moos'', Novelle. Zürich 1984 |
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* ''Ins Blaue'', Roman. Siegen 1985 |
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* ''Das Grau der Karolinen'', Roman. Reinbek bei Hamburg 1986 |
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* ''Weg war weg'', Roman. Reinbek bei Hamburg, 1988, ISBN 978-3-8959-8518-8 |
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* ''Das Stellen der Schrift'', Essays. Siegen 1988 |
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* ''Die Schrift vom Speicher'', Roman. Frankfurt am Main 1991 |
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* ''Der Schatten, den die Hand wirft'', Sonette. Frankfurt am Main 1991 |
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* ''Das Licht in den Steinen'', Roman. Frankfurt am Main 1992 |
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* ''Der Flügel'', Roman. Frankfurt am Main 1994, ISBN 978-3-5961-2969-0 |
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* ''Das Kliff'', Roman. Frankfurt am Main 1995 |
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* ''Der Mann im Mast'', Roman. Frankfurt am Main 1997, ISBN 978-3492-24757-3 |
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* ''Milder Rausch'', Essays. Frankfurt am Main 1999 |
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* ''Vierundzwanzig Türen'', Roman. Frankfurt am Main 2000 |
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* ''September Song'', Roman. Frankfurt am Main 2002 |
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* ''Der kretische Gast'', Roman. Frankfurt am Main 2003, ISBN 978-3-4922-4206-6 |
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* ''Vatertagebuch'', Frankfurt am Main 2005, ISBN 978-3-4232-0573-3 |
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* ''Bestseller'', Roman. Frankfurt am Main 2006, ISBN 978-3-4922-5218-8 |
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* ''Die Schatten der Ideen'', Roman. Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-4922-5443-4 |
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* ''Krumme Touren'', Geschichten. Frankfurt am Main 2010 |
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* ''Sunset'', Roman. Frankfurt am Main 2011, ISBN 978-3-8218-6117-3 |
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* ''Klack'', Roman. Köln 2013, ISBN 978-3-462-04515-4 |
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== Übersetzungen (Auswahl) == |
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{{Wiktionary|Annexion}} |
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* [[Okkupation]] |
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* Aravind Adiga: ''Zwischen den Attentaten''. München 2009 |
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* [[Uti possidetis]] |
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* Sebastian Faulks: ''Gesang vom großen Feuer''. Frankfurt/M. 1997 |
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* William Gaddis: ''Die Erlöser''. Reinbek 1988. |
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* William Gaddis: ''J R''. Frankfurt/M. 1996. Neuausgabe: München 2010 |
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* William Goldman: ''Als die Gondolieri schwiegen''. Frankfurt/M. 2003. |
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* Sudhir Kakar: ''Die Seele der Anderen''. München 2012 |
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* Victor LaValle: ''Monster''. München 2004 |
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* Jeffrey Moore: ''Die Gedächtniskünstler''. Frankfurt/M. 2006 |
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* John O’Hara: ''Begegnung in Samarra''. München 2007 |
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* John O’Hara: ''BUtterfield 8''. München 2008 |
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* Robert Olmstead: ''Jagdsaison''. Reinbek 1991. |
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* Karen Osbourne: ''Elizabeth von Arnim''. Frankfurt/M. 1994. |
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* Matt Beynon Rees: ''Ein Grab in Gaza''. München 2009 |
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* Matt Beynon Rees: ''Der Tote von Nablus''. München 2010 |
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* Matt Beynon Rees: ''Der Attentäter von Brooklyn''. München 2011 |
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* Matt Beynon Rees: ''Mozarts letzte Arie''. München 2012 |
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* Matt Beynon Rees: ''Mit Blut signiert''. München 2013 |
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* Charles Simmons: ''Belles Lettres''. München 2003 |
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* Charles Simmons: ''Bekenntnisse eines ungeübten Sünders''. München 2005 |
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* Robert Louis Stevenson: ''Die Ebbe''. Zürich 1998. |
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** Vom Übersetzer überarbeitete und mit einem Nachwort versehene Neuausgabe: Manesse Verlag, Zürich/München 2012, ISBN 978-3-7175-2244-7. |
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* Robert Louis Stevenson: ''Mein Bett ist ein Boot. Der Versgarten eines Kindes''. Oldenburg 2002 |
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* Nathanael West: ''Der Tag der Heuschrecke''. München 2013. ISBN: 978-3-7175-2272-0 |
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== Auszeichnungen == |
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* 1986 Hamburger Literaturförderpreis |
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* 1989 Niedersächsisches Künstlerstipendium |
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* 1990–1991 Stipendium der [[Villa Massimo]] |
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* 1993–1994 Stipendium der [[Cité Internationale des Arts Paris]] |
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* 1994 [[Bettina-von-Arnim-Preis]] |
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* 2005 [[Nicolas Born-Preis]] |
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== Literatur == |
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* David-Christopher Assmann und Eva Geulen: ''Zur gesellschaftlichen Lage der Literatur (mit einer Fallstudie zu Klaus Modick)'', in: WestEnd. Neue Zeitschrift für Sozialforschung 9 (2012), Nr. 2, S. 18-46. |
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* Dirk Frank: ''Narrative Gedankenspiele. Der metafiktionale Roman zwischen Modernismus und Postmodernismus''. Wiesbaden 2001. |
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* Interview mit Klaus Modick über seinen Roman „Bestseller“ und den Literaturbetrieb auf [http://www.lit06.de/head/thema/thema_0710.html www.lit07.de], Magazin für Literaturkritik und literarische Öffentlichkeit. |
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* Sabine Jambon: ''Moos, Störfall und abruptes Ende'', Düsseldorf 1999 ([http://www.umweltliteratur.de Online-Fassung]). |
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* Helmut Mörchen: ''Klaus Modick – ein Gegenwartsautor, den man kennen sollte''. Neue Gesellschaft/Frankfurter Hefte 5/2011. |
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* Josua Novak: ''Der postmoderne komische Roman''. Marburg 2009. |
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* Harry Nutt: ''Tiefbohrungen ins Blaue. Über den Schriftsteller Klaus Modick''. Merkur 11/1988. |
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* Janina Richts: ''Inszenierungen von Autor-Kritiker-Verhältnissen in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur''. München 2009. |
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* [[Ralf Schnell]]: ''Geschichte der deutschsprachigen Literatur seit 1945''. Stuttgart 2005. |
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* [[Hubert Winkels]]: ''Postmoderne leicht gemacht – Klaus Modick und die Rückkehr der Familie''. In: [[Hubert Winkels]]: ''Kann man Bücher lieben?'' Köln 2010. |
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* Dieter Wrobel: ''Postmodernes Chaos – Chaotische Postmoderne. Eine Studie zu Analogien zwischen Chaostheorie und deutschsprachiger Prosa der Postmoderne''. Bielefeld 1998. |
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== Weblinks == |
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* {{DNB-Portal|115592695}} |
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* {{Litport|Klaus.Modick}} |
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* {{IMDb Name|2465148}} |
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* [http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/profil/1448227/ ''Von Roman zu Roman – Der Schriftsteller Klaus Modick im Porträt''], [[Deutschlandradio Kultur]] vom 3. Mai 2011 |
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== Einzelnachweise == |
== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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{{Normdaten|TYP=p|GND=115592695|LCCN=n/78/29170|VIAF=41969579|NDL=00662909}} |
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{{SORTIERUNG:Modick, Klaus}} |
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[[Kategorie:Völkerrecht]] |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Autor]] |
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[[Kategorie:Literatur (20. Jahrhundert)]] |
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[[Kategorie:Literatur (21. Jahrhundert)]] |
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[[Kategorie:Erzählung]] |
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[[Kategorie:Deutscher]] |
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[[Kategorie:Geboren 1951]] |
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{{Personendaten |
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[[ar:ضم عسكري]] |
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|NAME=Modick, Klaus |
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[[bg:Анексия]] |
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|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Schriftsteller und literarischer Übersetzer |
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[[es:Anexión]] |
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[[fa:پیوست]] |
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[[fi:Alueliitos]] |
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[[hu:Annexió]] |
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[[ja:併合]] |
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[[lv:Aneksija]] |
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[[nl:Annexatie]] |
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[[nn:Anneksjon]] |
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[[no:Anneksjon]] |
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[[pl:Aneksja]] |
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[[pt:Anexação]] |
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[[ru:Аннексия]] |
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[[sh:Aneksija]] |
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[[simple:Annexation]] |
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[[sk:Anexia]] |
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[[sl:Aneksija]] |
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[[sr:Анексија]] |
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[[sv:Annektering]] |
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[[uk:Анексія]] |
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[[ur:الحاق]] |
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[[zh:併吞]] |
Version vom 29. August 2013, 23:39 Uhr

Klaus Modick (* 3. Mai 1951 in Oldenburg) ist ein deutscher Schriftsteller und literarischer Übersetzer.
Leben
Klaus Modick besuchte das Alte Gymnasium in Oldenburg (Oldenburg) und legte dort 1971 sein Abitur ab. Danach studierte er Germanistik, Geschichte und Pädagogik an der Universität Hamburg. 1977 legte er das Erste Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien in den Fächern Deutsch und Geschichte ab, 1980 promovierte er in Literaturwissenschaft mit einer Arbeit über Lion Feuchtwanger zum Dr. phil. Modick hatte danach verschiedene Jobs und war unter anderem Werbetexter und Lehrbeauftragter.
Seit 1984 ist er freier Schriftsteller und Übersetzer. Modick lebt seit 2000 wieder in Oldenburg. Er ist Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland. Er las in den Wettbewerben um den Ingeborg-Bachmann-Preis 1988 und 1994. Klaus Modick war am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) am Middlebury College und Dartmouth College Gastprofessor. Von 1996 bis 2002 war er Dozent für Kreatives Schreiben an der Universität Bielefeld, von 2000 bis 2003 Mitglied der Literaturkommission des niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst. Von 2004 bis 2008 organisierte und moderierte er für den Oldenburger Kunstverein Literaturgespräche.
Nach seinem literarischen Debüt mit der von der Kritik gelobten Novelle Moos gelang Modick der Durchbruch mit seinen Romanen Ins Blaue, der 1990 vom ZDF verfilmt wurde und später mit September Song eine Fortsetzung erfuhr, sowie Das Grau der Karolinen, der in mehrere Sprachen übersetzt wurde. Modicks erfolgreichste Bücher sind die Romane Der Flügel, Vierundzwanzig Türen und Der kretische Gast, ein episches Werk über die deutsche Besatzungsherrschaft auf Kreta während des Zweiten Weltkriegs. In den Romanen Der Flügel und Der Mann im Mast hat Modick sich bereits mit deutsch-amerikanischen Themen beschäftigt; im Roman Die Schatten der Ideen rückt dieser Themenkomplex in den Mittelpunkt: Erzählt wird die Geschichte eines deutschen Historikers, der 1935 in die USA emigriert und dort schließlich in die Hysterie der McCarthy-Ära gerät. Das Exil-Thema wird in Modicks Roman Sunset fortgeführt am Beispiel der Freundschaft zwischen den nach Los Angeles emigrierten Schriftstellern Bertolt Brecht und Lion Feuchtwanger. Der Roman wurde 2011 sowohl für den Deutschen Buchpreis als auch für den Wilhelm-Raabe-Literaturpreis nominiert.[1] Ein anderer Schwerpunkt von Modicks Schaffen liegt auf dem Themengebiet Kinder und Familie, zum Beispiel Vatertagebuch. Der Roman Klack erzählt eine Familien- und Pubertätsgeschichte, die auf dem Höhepunkt des Kalten Kriegs 1960/1961 zwischen Mauerbau und Kuba-Krise spielt. Die Romane Weg war weg und Bestseller sind satirische Auseinandersetzungen mit dem Literaturbetrieb. Modicks essayistische und literaturkritische Kompetenz ist in den Sammelbänden Das Stellen der Schrift und Milder Rausch dokumentiert.
Als literarischer Übersetzer hat Modick zahlreiche englische und amerikanische Werke ins Deutsche übertragen.
Für das Album Metamorphosen der Musiker Fröhling & Schicke (Schicke Führs Fröhling) schrieb Modick die Songtexte.
Werke (Auswahl)

- Lion Feuchtwangers Roman „Erfolg“, Kronberg/Ts. 1978 (mit Egon Brückener)
- Lion Feuchtwanger im Kontext der zwanziger Jahre, Königstein/Ts. 1981
- Moos, Novelle. Zürich 1984
- Ins Blaue, Roman. Siegen 1985
- Das Grau der Karolinen, Roman. Reinbek bei Hamburg 1986
- Weg war weg, Roman. Reinbek bei Hamburg, 1988, ISBN 978-3-8959-8518-8
- Das Stellen der Schrift, Essays. Siegen 1988
- Die Schrift vom Speicher, Roman. Frankfurt am Main 1991
- Der Schatten, den die Hand wirft, Sonette. Frankfurt am Main 1991
- Das Licht in den Steinen, Roman. Frankfurt am Main 1992
- Der Flügel, Roman. Frankfurt am Main 1994, ISBN 978-3-5961-2969-0
- Das Kliff, Roman. Frankfurt am Main 1995
- Der Mann im Mast, Roman. Frankfurt am Main 1997, ISBN 978-3492-24757-3
- Milder Rausch, Essays. Frankfurt am Main 1999
- Vierundzwanzig Türen, Roman. Frankfurt am Main 2000
- September Song, Roman. Frankfurt am Main 2002
- Der kretische Gast, Roman. Frankfurt am Main 2003, ISBN 978-3-4922-4206-6
- Vatertagebuch, Frankfurt am Main 2005, ISBN 978-3-4232-0573-3
- Bestseller, Roman. Frankfurt am Main 2006, ISBN 978-3-4922-5218-8
- Die Schatten der Ideen, Roman. Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-4922-5443-4
- Krumme Touren, Geschichten. Frankfurt am Main 2010
- Sunset, Roman. Frankfurt am Main 2011, ISBN 978-3-8218-6117-3
- Klack, Roman. Köln 2013, ISBN 978-3-462-04515-4
Übersetzungen (Auswahl)
- Aravind Adiga: Zwischen den Attentaten. München 2009
- Sebastian Faulks: Gesang vom großen Feuer. Frankfurt/M. 1997
- William Gaddis: Die Erlöser. Reinbek 1988.
- William Gaddis: J R. Frankfurt/M. 1996. Neuausgabe: München 2010
- William Goldman: Als die Gondolieri schwiegen. Frankfurt/M. 2003.
- Sudhir Kakar: Die Seele der Anderen. München 2012
- Victor LaValle: Monster. München 2004
- Jeffrey Moore: Die Gedächtniskünstler. Frankfurt/M. 2006
- John O’Hara: Begegnung in Samarra. München 2007
- John O’Hara: BUtterfield 8. München 2008
- Robert Olmstead: Jagdsaison. Reinbek 1991.
- Karen Osbourne: Elizabeth von Arnim. Frankfurt/M. 1994.
- Matt Beynon Rees: Ein Grab in Gaza. München 2009
- Matt Beynon Rees: Der Tote von Nablus. München 2010
- Matt Beynon Rees: Der Attentäter von Brooklyn. München 2011
- Matt Beynon Rees: Mozarts letzte Arie. München 2012
- Matt Beynon Rees: Mit Blut signiert. München 2013
- Charles Simmons: Belles Lettres. München 2003
- Charles Simmons: Bekenntnisse eines ungeübten Sünders. München 2005
- Robert Louis Stevenson: Die Ebbe. Zürich 1998.
- Vom Übersetzer überarbeitete und mit einem Nachwort versehene Neuausgabe: Manesse Verlag, Zürich/München 2012, ISBN 978-3-7175-2244-7.
- Robert Louis Stevenson: Mein Bett ist ein Boot. Der Versgarten eines Kindes. Oldenburg 2002
- Nathanael West: Der Tag der Heuschrecke. München 2013. ISBN: 978-3-7175-2272-0
Auszeichnungen
- 1986 Hamburger Literaturförderpreis
- 1989 Niedersächsisches Künstlerstipendium
- 1990–1991 Stipendium der Villa Massimo
- 1993–1994 Stipendium der Cité Internationale des Arts Paris
- 1994 Bettina-von-Arnim-Preis
- 2005 Nicolas Born-Preis
Literatur
- David-Christopher Assmann und Eva Geulen: Zur gesellschaftlichen Lage der Literatur (mit einer Fallstudie zu Klaus Modick), in: WestEnd. Neue Zeitschrift für Sozialforschung 9 (2012), Nr. 2, S. 18-46.
- Dirk Frank: Narrative Gedankenspiele. Der metafiktionale Roman zwischen Modernismus und Postmodernismus. Wiesbaden 2001.
- Interview mit Klaus Modick über seinen Roman „Bestseller“ und den Literaturbetrieb auf www.lit07.de, Magazin für Literaturkritik und literarische Öffentlichkeit.
- Sabine Jambon: Moos, Störfall und abruptes Ende, Düsseldorf 1999 (Online-Fassung).
- Helmut Mörchen: Klaus Modick – ein Gegenwartsautor, den man kennen sollte. Neue Gesellschaft/Frankfurter Hefte 5/2011.
- Josua Novak: Der postmoderne komische Roman. Marburg 2009.
- Harry Nutt: Tiefbohrungen ins Blaue. Über den Schriftsteller Klaus Modick. Merkur 11/1988.
- Janina Richts: Inszenierungen von Autor-Kritiker-Verhältnissen in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. München 2009.
- Ralf Schnell: Geschichte der deutschsprachigen Literatur seit 1945. Stuttgart 2005.
- Hubert Winkels: Postmoderne leicht gemacht – Klaus Modick und die Rückkehr der Familie. In: Hubert Winkels: Kann man Bücher lieben? Köln 2010.
- Dieter Wrobel: Postmodernes Chaos – Chaotische Postmoderne. Eine Studie zu Analogien zwischen Chaostheorie und deutschsprachiger Prosa der Postmoderne. Bielefeld 1998.
Weblinks
- Literatur von und über Klaus Modick im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kurzbiographie und Angaben zum Werk von Klaus Modick bei Literaturport
- Vorlage:IMDb Name
- Von Roman zu Roman – Der Schriftsteller Klaus Modick im Porträt, Deutschlandradio Kultur vom 3. Mai 2011
Einzelnachweise
Personendaten | |
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NAME | Modick, Klaus |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schriftsteller und literarischer Übersetzer |
GEBURTSDATUM | 3. Mai 1951 |
GEBURTSORT | Oldenburg |