Klingenberg am Main und Wilhelm Spangenberg (Jurist): Unterschied zwischen den Seiten
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'''Wilhelm Spangenberg''' (* [[8. September]] [[1808]] in [[Heidelberg]]; † [[3. August]] [[1887]] in [[Illenau]]; evangelisch) war ein seit 1838 im [[Baden (Land)|badischen]] Staatsdienst stehender [[Jurist]] und Amtsvorstand, vergleichbar mit einem heutigen [[Landrat (Deutschland)|Landrat]]. |
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{{Infobox Gemeinde in Deutschland |
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|Art = Stadt |
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|Name = Klingenberg a.Main |
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|Wappen = Wappen Klingenberg aMain.png |
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|Breitengrad = 49/47//N |
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|Längengrad = 9/11//E |
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|Lageplan = Klingenberg am Main in MIL.svg |
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|Bundesland = Bayern |
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|Regierungsbezirk = Unterfranken |
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|Landkreis = Miltenberg |
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|Höhe = 128 |
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|Fläche = 21.14 |
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|PLZ = 63911 |
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|PLZ-alt = 8763 |
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|Vorwahl = 09372 |
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|Kfz = MIL |
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|Gemeindeschlüssel = 09676134 |
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|Gliederung = 3 [[Ortsteil|Stadtteile]] |
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|Adresse = Rathausstraße 9<br />63911 Klingenberg |
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|Website = [http://www.klingenberg-main.de/ www.klingenberg-main.de] |
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|Bürgermeister = Ralf Reichwein |
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|Partei = [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] |
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'''Klingenberg am Main''' ist eine [[Franken (Region)|fränkische]] [[Stadt]] im [[Bayern|bayerischen]] [[Landkreis Miltenberg]]. |
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== Familie == |
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Wilhelm Spangenberg war der Sohn des [[Schullehrer]]s Jakob Spangenberg in Heidelberg und der Anna Catharina geborene Schneider. Er heiratete am 27. September 1842 in [[Sinsheim]] Franziska geborene Rudolph (* in Sinsheim), Tochter des Gemeinderates, Bierbrauermeisters und Gastwirts Philipp Jacob Rudolph und der Antonie geborene Strobel. Aus dieser Ehe entstammen fünf Kinder: Wilhelm (* 3. September 1844 in [[Wertheim]]), Rudolf (* 10. Mai 1848 in Wertheim), Hermann Wilhelm (* 26. Oktober 1852 in [[Durlach]]), Clara (* 20. Juli 1862 in Durlach) und Wilhelm (* 2. Februar 1864 in Durlach). |
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=== Geographische Lage === |
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Die Stadt liegt unmittelbar an der [[Hessen|hessischen]] Grenze am [[Main|Untermain]] und besteht aus dem alten Ort '''Klingenberg''' und den beiden 1976 eingemeindeten Stadtteilen '''Trennfurt''' und '''Röllfeld''', wobei Klingenberg und Röllfeld rechtsmainisch am Fuße des [[Spessart]]s liegen, während Trennfurt links des Mains an den [[Odenwald]] grenzt. |
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== Ausbildung == |
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Markant sind die beiden Weinberge oberhalb des Stadtteils Klingenberg mit ihren terrassenförmigen Steillagen, der Hohberg (Richtung Erlenbach) und der Schlossberg (Richtung Großheubach), an denen unter anderem der bekannte Klingenberger Rotwein angebaut wird (vorwiegend Spätburgunder und Portugieser). |
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Spangenberg besuchte bis 1827 das [[Gymnasium]] in Heidelberg, wo er 1827 das [[Abitur]] ablegte. Ab Oktober 1827 studierte er [[Rechtswissenschaften]] an der [[Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg|Universität Heidelberg]] und wurde nach dem Examen im Jahr 1832 [[Amtsaktuar (Baden)|Aktuar]] beim [[Landkreis Heidelberg#Geschichte|Oberamt Heidelberg]] bis zum Februar 1834. Am 16. Januar 1835 erhielt er das Schriftverfassungsrecht in Administrativsachen und am 30. Januar 1836 in gerichtlichen Sachen. |
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== Laufbahn == |
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Klingenberg liegt 12 km von der Kreisstadt [[Miltenberg]], 28 km vom Oberzentrum [[Aschaffenburg]] und 67 km von [[Frankfurt am Main]] entfernt und ist – wie der gesamte Bayerische Untermain – Teil des [[Rhein-Main-Gebiet]]es. |
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Am 11. Januar 1838 wurde Wilhelm Spangenberg Amts[[assessor]] beim [[Bezirksamt Sinsheim]] und danach beim [[Landkreis Buchen#Geschichte|Bezirksamt Buchen]]. Am 30 September 1841 wurde er Amtsassessor beim [[Landkreis Tauberbischofsheim#Geschichte|Stadt- und Landamt Wertheim]], wo er am 15. Dezember 1842 zum [[Amtmann]] befördert wurde. Ab dem 19. August 1848 wurde er Amtsvorstand beim [[Landkreis Heidelberg#Geschichte|Bezirksamt Neckargemünd]] und danach erhielt er ab dem 2. Juni 1851 die Stelle eines Oberamtmannes beim [[Bezirksamt Durlach]]. Am 8. Oktober 1866 wurde er zum [[Bezirksamt Bretten]] versetzt und am 5. April 1877 in den Ruhestand verabschiedet. |
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Nachbargemeinden sind im Norden die Städte [[Erlenbach am Main|Erlenbach]] (auf der Klingenberger Mainseite) und [[Wörth am Main|Wörth]] (auf der Trennfurter Mainseite), im Osten die Spessartgemeinden [[Mönchberg]] und [[Röllbach]], im Süden [[Großheubach]] (auf der Klingenberger Mainseite) und [[Laudenbach (Unterfranken)|Laudenbach]] (auf der Trennfurter Mainseite) sowie im Westen die hessische Odenwaldgemeinde [[Lützelbach]], die jedoch nur über Wörth zu erreichen ist. |
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== Auszeichnungen == |
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* 1874 Ritterkreuz 1. Klasse des [[Zähringer Löwenorden|Zähringer Löwen-Ordens]] |
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Die Region um Klingenberg am Main, der [[Naturpark Spessart]], ist vom roten [[Mittlerer Buntsandstein|Mittleren Buntsandstein]] geprägt. Dieses Gestein ist besonders gut in den [[Weinberg]]en und der östlich von Klingenberg befindlichen [[Seltenbachschlucht]] zu erkennen. Die verschiedenfarbigen Sandsteine sind dort teilweise schräg geschichtet, je nach Fließrichtung des Wassers zur Entstehungszeit der Schlucht. |
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== Literatur == |
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Die Seltenbachschlucht ist in die Liste der 100 schönsten [[Geotop]]e Bayerns aufgenommen worden.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.main-netz.de/nachrichten/region/miltenberg/miltenberg/art3999,1655065| titel= Seltenbachschlucht in Liste der 100 schönsten Geotope aufgenommen |
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* Bernd Breitkopf: ''Die alten Landkreise und ihre Amtsvorsteher. Die Entstehung der Landkreise und Ämter im heutigen Landkreis Karlsruhe. Biographien der Oberamtmänner und Landräte von 1803 bis 1997''. Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 1997, ISBN 3-929366-48-7, S. 176−177 |
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| titelerg=250 Millionen Jahre Erdgeschichte | hrsg= Main-Netz| datum=2011-05-20 | zugriff=2011-05-21}}</ref> Sie entstand im [[Pleistozän]], als sich die Nebenbäche des [[Main]]s stark in die Landschaft einschnitten. Die durch Verwitterung freigelegten Schichten zeigen 250 Millionen Jahre Erdgeschichte. Oberhalb der Schlucht findet man eine Lagerstätte für besonders reinen und hochwertigen Ton. |
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{{SORTIERUNG:Spangenberg, Wilhelm}} |
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=== Stadtgliederung === |
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[[Kategorie:Mann]] |
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Die politische Gemeinde Klingenberg am Main hat drei amtlich benannte [[Ortsteil]]e<ref>[http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?val=1695&attr=OBJ&modus=automat&tempus=20111123/191609&hodie=20111123/191609 bayerische-landesbibliothek-online] (abgerufen im Jan. 2013)</ref>: |
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[[Kategorie:Deutscher]] |
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* '''Klingenberg am Main''' |
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[[Kategorie:Oberamtmann (Baden)]] |
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* Röllfeld |
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[[Kategorie:Geboren 1808]] |
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* Trennfurt |
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[[Kategorie:Gestorben 1887]] |
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[[Kategorie:Träger des Ordens vom Zähringer Löwen (Ritter I. Klasse)]] |
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{{Personendaten |
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== Geschichte == |
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|NAME=Spangenberg, Wilhelm |
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[[Datei:Spessart Paul Pfinzing Ausschnitt 1594.jpg|miniatur|Klingenberg in der Spessartkarte von [[Paul Pfinzing]] von 1594 (Norden ist rechts)]] |
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|ALTERNATIVNAMEN= |
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[[Datei:Grubinger Friedhof Westwand.JPG|miniatur|Gedenkstein in der Westmauer des Grubinger Friedhofes (Kirchhof)]] |
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|KURZBESCHREIBUNG=badischer Beamter |
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Ein [[Weihestein]] aus [[Römisches Reich|römischer]] Zeit, ein [[frühmittelalter]]licher [[Ringwall]] und der wahrscheinlich auf die [[Alamannen|alemannische]] Zeit zurückgehende [[Friedhof|Kirchhof]] der ehemaligen [[Romanik|romanischen]] Kirche [[St. Michaelis (Grubingen)|St Michaelis]] in [[Grubingen]] an der Straße nach [[Großheubach]] sind die ältesten Zeugnisse der Klingenberger Geschichte. Im 2. Jahrhundert nach Christus errichteten die Römer als Grenzbefestigung den [[Obergermanisch-Raetischer Limes|Limes]] durch [[Deutschland]], der auf Trennfurter Seite entlang des Mains verlief. Die Palisaden wurden in Trennfurt durch ein [[Römisches Militärlager|Kastell]] ergänzt. |
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|GEBURTSDATUM=8. September 1808 |
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|GEBURTSORT=[[Heidelberg]] |
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Im Jahr 1100 nennt sich ein Edler namens Heinrich nach der alten Clingenburg; er gehörte dem Adelsgeschlecht der [[Reginbodonen]] an. Die [[Staufer|staufische]] [[Clingenburg]] wurde 1177 von Conradus Colbo erbaut, der als kaiserlicher Mundschenk zum engen Vertrautenkreis [[Friedrich I. (HRR)|Barbarossas]] gehörte. Um 1250 zog die Familie derer von [[Bickenbach (Adelsgeschlecht)|Bickenbach]] auf die [[Burg]], die in der Folgezeit im [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reich]] zahlreiche einflussreiche Ämter besetzte und des Öfteren als Vermittler in der Reichspolitik auftraten. In der Zeit der Bickenbacher wurde die Stadt Klingenberg unterhalb der Burg erstmals urkundlich erwähnt, nämlich im Jahre 1276. |
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|STERBEDATUM=3. August 1887 |
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|STERBEORT=[[Illenau]] |
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Nach dem Aussterben der Bickenbacher 1500 fielen Stadt, Burg und Herrschaftsbereich an das [[Bistum Mainz|Fürstbistum Mainz]], das sich über die meisten Gebiete am bayerischen Untermain erstreckte – das heutige Oberzentrum [[Aschaffenburg]] war bereits seit dem 10. Jahrhundert mainzisch und Zweitresidenz des [[Kurmainz|Mainzer Kurfürsten]]. 1552 wurde die Klingenberger Altstadt wie zahlreiche andere Städte vom Ansbacher Markgrafen [[Albrecht II. Alcibiades (Brandenburg-Kulmbach)|Albrecht Alcibiades]] im [[Zweiter Markgrafenkrieg|Markgräflerkrieg]] fast vollständig zerstört. In den darauf folgenden Jahrzehnten fand der Wiederaufbau statt. |
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[[Datei:Klingenberg am Main De Merian Hassiae.jpg|miniatur|Klingenberg in der [[Topographia Germaniae|Topographia Hassiae]] von [[Matthäus Merian]] 1655]] |
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Nach Auflösung des Fürstbistums Mainz im Zuge des [[Reichsdeputationshauptschluss]]es 1803 gehörte Klingenberg zunächst dem neugegründeten [[Fürstentum Aschaffenburg|Fürstentums Aschaffenburg]] des Reichserzkanzlers [[Karl Theodor von Dalberg]], das 1810 in das [[Großherzogtum Frankfurt]] mit der Hauptstadt Aschaffenburg umgewandelt wurde. Nach dem [[Wiener Kongress]] 1814 kam Klingenberg mitsamt der gesamten Region Aschaffenburg/Miltenberg und dem [[Großherzogtum Würzburg]] (dem politischen Nachfolgestaat des [[Bistum Würzburg|Fürstbistums Würzburg]]) an das [[Königreich Bayern]]. |
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Im 19. und Anfang 20. Jahrhundert brachte der Stadt Klingenberg das Tonbergwerk (1567 erstmals erwähnt) großen Wohlstand. So wurden den Bürgern Ende des 19. Jahrhunderts die Steuern erlassen und ein Bürgergeld ausgezahlt, außerdem wurden unter anderem ein Aussichtsturm, eine [[Mainbrücke Klingenberg|Mainbrücke]], eine Schule, ein neues Rathaus sowie zahlreiche elegante Bürgerhäuser gebaut (Wilhelmstraße, Ludwigstraße). Zudem erhielt Klingenberg als eine der ersten Gemeinden der Region 1897 ein unterirdisches Stromnetz mit eigenem Elektrizitätswerk. Die Einwohnerzahl stieg schnell an. |
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Am Ende des Zweiten Weltkrieges fanden 1945 in Klingenberg Kämpfe zwischen deutschen Truppen und den vorrückenden Amerikanern statt. Die Deutschen zogen sich schließlich zurück, sprengten jedoch vorher die Mainbrücke zwischen Klingenberg und Trennfurt, die erst 1950 ersetzt werden konnte. Die historische Bausubstanz der Stadt wurde durch die Kämpfe kaum beeinträchtigt. |
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=== Eingemeindungen === |
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Im Rahmen der Gemeindegebietsreform wurde Klingenberg am 1. Januar 1976 mit den bis dahin selbständigen Gemeinden Röllfeld und Trennfurt zur neuen Stadt Klingenberg vereinigt.<ref>{{Literatur | Herausgeber = Statistisches Bundesamt | Titel = Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982 | Jahr = 1983 | Verlag = W. Kohlhammer GmbH | Ort = Stuttgart und Mainz | ISBN = 3-17-003263-1 | Seiten = 751}}</ref> |
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== Sehenswürdigkeiten == |
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[[Datei:Klingenberg Clingenburg.JPG|miniatur|Weinberg und Clingenburg]] |
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Oberhalb der Klingenberger Altstadt und des Weinbergs liegt die mittelalterliche ''[[Clingenburg]]''. Ab 1177 saßen hier die Herren von Clingenburg beziehungsweise ab 1250 die [[Bickenbach (Adelsgeschlecht)|Bickenbacher]], die mainzischen [[Amtmann|Amtmänner]] residierten in der Burg bis Mitte des 16. Jahrhunderts. Anschließend verfiel die Burg, 1871 wurde die Burgruine von der Stadt erworben. Im 20. Jahrhundert wurde die Burg touristisch erschlossen; so wurden etwa ein Restaurant sowie eine Aussichtsplattform angelegt, von der man einen guten Blick auf die Altstadt und das Maintal hat. Seit 1994 finden auf der Clingenburg die renommierten [[Clingenburg Festspiele|Clingenburg-Festspiele]] statt, die mit wechselnden Schauspielstücken und Musicals überregional jedes Jahr viele Besucher anziehen. 287 Stufen führen die Besucher auf dem Fußweg von der Altstadt aus nach oben. |
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Klingenberg verfügt über eine malerische historische '''Altstadt''' mit zahlreichen Fachwerkgebäuden aus dem 16. Jahrhundert, insbesondere in der Hauptstraße, ''In der Altstadt'', in der Kirchengasse und in der Lindenstraße. |
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''Siehe auch:'' [[Liste der Baudenkmäler in Klingenberg am Main]] und [[Route der Industriekultur Rhein-Main Bayerischer Untermain]]. |
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* Das wohl schönste Klingenberger Fachwerkhaus, das '''Alte Rathaus''' aus dem Jahre 1561 mit Krüppelwalmdach und Mittelerker, ist seit 2001 nach Restaurierung Touristeninformation. Es hatte einst eine offene Markthalle unter den großen Arkaden im Sockelgeschoss. Als Rathaus genutzt wurde es bis 1885, danach war es Postamt (bis 1934). |
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* Ebenfalls in der Altstadt liegt das Klingenberger '''Stadtschloss''', ein [[Renaissance]]bau von 1560, der von den Mainzischen Amtmännern der Familie [[Kottwitz von Aulenbach]], ab 1693 der Familie von [[Mairhofen (Adelsgeschlecht)|Mairhofen]] bewohnt wurde (bis 1892). Es erfuhr seither verschiedene Nutzungen und befindet sich heute in Privatbesitz. Zum Schloss gehören der Schlosshof und das Torhaus mit großem Sandsteinportal, ebenfalls aus der Renaissance. Im Schlosshof gab es seit 1741 einen Rosengarten im französischen Stil mit Teehäuschen (1799). Dieser wurde 1981 von der Stadt Klingenberg neu angelegt; hier finden im Sommer Konzerte statt. |
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* Die Altstadt war früher von einer [[Stadtmauer]] mit drei [[Stadttor]]en umgeben, die jedoch teilweise der Entwicklung der Stadt zur Jahrhundertwende zum Opfer gefallen ist. Heute sind noch die Mauern zwischen Burg und Altstadt und ein Mauerabschnitt am Schlosshof erhalten, ebenfalls unversehrt ist das südliche der drei Stadttore, der '''Brunntorturm''' (Untergeschoss 12. oder 13., Rest 16. Jahrhundert) mit Arrestzellen im Obergeschoss und einem [[Zwiebelturm]], eine Zutat aus dem 18. Jahrhundert. |
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* Die im Kern [[Gotik|spätgotische]] [[Kirche (Bauwerk)|Kirche]] St. Pankratius wurde 1467 als ''Neue Kapelle'' erbaut; der [[Kirchturm]] stammt von 1617. Der Bau wurde 1892 umgestaltet und erweitert. |
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== Ringwall und Aussichtsturm == |
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Im Jahr 1903 wurde im Wald auf dem Schlossberg - innerhalb einer [[Kelten|keltischen]] [[Wallburg|Ringwallanlage]] - ein '''[[Aussichtsturm]]''' in [[mittelalter]]lichem Stil errichtet (Aussichtsplattform in 22 m Höhe), der heute von vielen Wanderern und Touristen angelaufen wird. Der Aussichtsturm ''Alte Schanze'' mit Gaststätte ist auf verschiedenen Wanderwegen durch den Wald sowie über den ''Sonnenweg'' - einen Panoramaweg durch die [[Weinberg|Rebhänge]] von der Burg aus - erreichbar. |
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Der Turm wurde gegen Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] 1945 durch [[Artillerie]]beschuss schwer beschädigt und musste 1998 wegen Baufälligkeit gesperrt werden. Nach Restaurierung durch einen lokalen Förderverein konnte er 2003 wieder zur Besteigung freigegeben werden. |
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Die Aussicht reicht über den Main nach Röllfeld, Trennfurt, Erlenbach und Wörth am Main. |
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Datei:Klingenberg Schwert.JPG|Altstadt |
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Datei:Clingenburg 1.JPG|Clingenburg |
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Datei:Clingenburg 2.JPG|Clingenburg |
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Datei:Klingenberg Stadtschloss.JPG|Stadtschloss |
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Datei:Klingenberg Kirche.JPG|Pfarrkirche Klingenberg |
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Datei:Klingenberg Brunntorturm Hauptstraße.JPG|Brunntorturm |
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Datei:Röllfeld Kirche.JPG|Pfarrkirche Röllfeld |
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Datei:Trennfurt (im Winter).JPG|Trennfurt |
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== Esskastanien-Lehrpfad == |
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Im Sommer 2011 wurde ein von der Clingenburg ausgehender, 2,6 km langer Rundwanderweg über die Steige und die ''Alte Schanze'' als „[[Edelkastanie|Esskastanien]]-Lehrpfad“ mit 13 Stationen (Erklärungstafeln) eröffnet. Denn zwischen 1892 und 1902 waren oberhalb der Rebhänge des Schlossberges auf ca. 10 ha Fläche versuchsweise Kastaniensamen ausgesät worden. Klingenberg hat deshalb heute mit noch ca. 8,5 ha Bestand die größten zusammenhängenden Esskastanienwälder des [[Spessart]]s. Die Symbiose von Rebkulturen und Kastanienhainen war im Prinzip bereits bei den Römern bekannt und ist insbesondere in südlichen Weinanbaugebieten üblich. Früher war vor allem das besonders widerstandsfähige Kastanienholz begehrt für Rebpfähle und Weinfässer. Heute dient der Kastaniengürtel oberhalb der Klingenberger Rebhänge als Biotop, als Klimaschutz gegen kalte Nordwinde und als landschaftlich attraktives Wandergebiet. Allerdings tragen nicht alle Bäume Frucht, was aber - gemäß Erklärungstafel - für den in wärmeren Klimazonen beheimateten Baum auch nicht anders zu erwarten wäre. |
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== Religion == |
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Die Stadt Klingenberg am Main ist mehrheitlich [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholisch]], die drei Pfarrgemeinden St. Pankratius in Klingenberg, Mariä Himmelfahrt in Röllfeld und St. Maria Magdalena in Trennfurt gehören zum Dekanat Obernburg innerhalb des [[Bistum Würzburg|Bistums Würzburg]]. |
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Die älteste der drei Kirchen ist die Kirche St. Pankratius im Stadtteil Klingenberg, die markant oberhalb der Altstadt steht. Der gotische [[Chor (Architektur)|Chorraum]] und die [[Sakristei]] stammen aus dem 15. Jahrhundert, der [[Kirchturm]] und das [[Kirchenschiff|Langschiff]] wurden 1617 mit Geld aus dem Vermögen der Mutterkirche [[St. Michaelis (Grubingen)|St. Michaelis]] in [[Grubingen]] errichtet.<ref>[http://www.klingenberg-main.de/geschichte/pdf/grubingen.pdf Würzburger Diözesan Geschichtsblätter, Band 55, 1993, S. 64 als [[Portable Document Format|PDF]]]</ref> Ihren heutigen Grundriss und die spätgotische Ausstattung erhielt die Kirche Ende des 19. Jahrhunderts. Die beiden Kirchen in Röllfeld und Trennfurt stammen aus der [[Barock]]zeit (17. beziehungsweise 18. Jahrhundert), wobei die Trennfurter Kirche nach einem [[Brand]] 1975 infolge eines Blitzschlages teilweise neu gestaltet wurde. |
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1976 erregte Klingenberg weltweite Aufmerksamkeit durch den Fall der jungen Frau [[Anneliese Michel]], die nach Überzeugung von Vertretern der römisch-katholischen Kirche von Dämonen besessen war und schließlich nach einem mehrmonatigen [[Exorzismus]] starb. |
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Klingenberg am Main kann auch eine über 600 jährige jüdische Geschichte und Tradition vorweisen. In Klingenberg am Main lebten [[Juden]] nachweislich bereits im [[Mittelalter]]. Die Stadt wird 1298 in einer Liste der Orte aufgeführt, in denen bei der sogenannten „[[Rintfleisch-Pogrom|Rindfleisch-Verfolgung]]“ Juden verfolgt wurden. Auch im 15. Jahrhundert werden Juden genannt, 1429 im Zusammenhang mit der Eintreibung der königlichen Judensteuer. 1461 war ein Jude aus Klingenberg eines Mordes beschuldigt worden. 1671 und 1700 wurden in Klingenberg sogenannte Judenlandtage abgehalten. Im Jahr 1900 zählte die jüdische Gemeinde 26 Personen was ca. 2,0 % der Gesamteinwohnerzahl entsprach. Die jüdische Gemeinde verfügte über eine [[Synagoge]] in Form eines kleinen [[Andachtsraum|Betsaals]], und über eine [[Cheder|Religionsschule]]. Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] fiel aus der jüdischen Gemeinde Gefreiter Berthold Fried (* 18. Oktober 1890 in Klingenberg, gef. 11. August 1914). Sein Name steht auf dem Kriegerdenkmal für die Gefallenen beider Weltkriege auf dem Friedhof der Stadt in der Wilhelmstraße. <ref>Walter Hermann: Juden in Klingenberg. In: 700 Jahre Stadt Klingenberg. Klingenberg 1976. S. 177-179.</ref><ref>http://www.alemannia-judaica.de/klingenberg_synagoge.htm</ref> |
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Auf Grund der Folgen der wirtschaftlichen Boykotts, der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien jüdischer Mitbürger durch die [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] sind zwischen 1933 und 1939 bis auf drei Familien alle Juden aus Klingenberg emigriert. Beim [[Novemberpogrome 1938|Novemberpogrom 1938]] wurde der Betsaal und die Wohnungen der verbliebenen jüdischen Familien verwüstet, die Bewohner deportiert.<ref>http://www.gruene-miltenberg.de/startseite/pressebericht/article/gedenktafel-fehlt-noch.html</ref> Laut dem [[Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945|Gedenkbuch „Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland“ des Bundesarchivs]] wurden zwischen 1939 und 1942 insgesamt zehn in Klingenberg geborene Menschen, jüdischen Glaubens, in [[Konzentrationslager]] [[Deportation von Juden aus Deutschland|deportiert]] und ermordet. <ref>http://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/directory.html Das Gedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung in Deutschland (1933-1945)</ref> Die jüdische Gemeinde Klingenberg hatte sich somit im Laufe des Jahres 1939 vollständig aufgelöst.<ref>http://www.yadvashem.org/ Website der Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem</ref> Seit dem 9. November 2008 erinnert eine Gedenktafel an den heute nicht mehr vorhandenen Betsaal. |
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== Politik == |
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{{Wahldiagramm |
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|LAND = DE |
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|TITEL = Kommunalwahl 2008<ref>http://www.klingenberg-main.de/kowa2008/sr/index.html</ref> |
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|TITEL2 = Wahlbeteiligung: 65,1 % |
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|JAHRALT = 2002 |
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|JAHRNEU = 2008 |
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|GUV = ja |
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|PARTEI1 = CSU |
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|ERGEBNIS1 = 36.76 |
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|PARTEI2 = FWKR |
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|ERGEBNIS2 = 19.30 |
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|FARBE2 = 45AEFF |
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|PARTEI3 = SPD |
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|ERGEBNIS3 = 15.67 |
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|PARTEI4 = FWT |
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|ERGEBNIS4 = 15.39 |
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|FARBE4 = 9EC5FF |
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|PARTEI5 = GRÜNE |
|||
|ERGEBNIS5 = 12.89 |
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=== Stadtrat und Bürgermeister === |
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Der Stadtrat hat (ohne Bürgermeister) 20 Mitglieder: |
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* [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] 7 Sitze |
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* [[Freie Wähler Bayern|Freie Wähler Klingenberg-Röllfeld]] 4 Sitze |
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* [[SPD Bayern|SPD]] 3 Sitze |
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* [[Freie Wähler Bayern|Freie Wähler Trennfurt]] 3 Sitze |
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* [[Bündnis 90/Die Grünen Bayern|GRÜNE]] 3 Sitze |
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(Stand: [[Kommunalwahlen in Bayern 2008|Kommunalwahl am 2. März 2008]]) |
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Am 30. September 2012 wurde Ralf Reichwein (CSU) zum ersten Bürgermeister gewählt. |
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=== Städtepartnerschaft === |
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Klingenberg verfügt seit 1980 über eine Partnerschaft mit der französischen Weinbaugemeinde [[Saint-Laurent-d'Arce]] bei Bordeaux. |
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=== Wappen === |
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Das Klingenberger [[Wappen]] stammt aus dem 16. Jahrhundert und beinhaltet das [[Mainzer Rad]]. Die drei grünen Berge stehen für Schloss- und Hohberg. |
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== Wirtschaft und Infrastruktur == |
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=== Unternehmen === |
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Große Firmen in Klingenberg sind [[WIKA]], ein Hersteller für Druck- und Temperaturmesstechnik, der Keramikhersteller Klingenberg Dekoramik in Trennfurt sowie der Lackhersteller Hemmelrath in Röllfeld. Neben der Industrie ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftszweig. Die Stadt liegt an der [[Route der Industriekultur Rhein-Main]]. |
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=== Weinbau === |
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[[Datei:Klingenberg Brunntorturm Heimatmuseum.JPG|miniatur|Weinbau- und Heimatmuseum und Brunntorturm]] |
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Klingenberg verfügt über circa 30 ha bewirtschaftete Weinanbaugebiete, deren teils uralte Terrassen das Erscheinungsbild der Stadt prägen. Insgesamt bestehen drei Weinlagen, der „Schlossberg“ (25 ha) und der „Erlenbacher Hohberg“ (2 ha) auf der Klingenberger Seite sowie die Lage „Einsiedel“ (2 ha) im Stadtteil Trennfurt. |
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In den drei Stadtteilen gibt es rund 10 [[Winzer]], darunter das „Weingut Stadt Klingenberg - Benedikt Baltes“. Fast durchgehend finden die in Klingenberg traditionellen Häckerwirtschaften statt, wobei sich mehrere Winzer in regelmäßigen Abständen abwechseln. In Klingenberger Lagen wird vorwiegend (auf ca. 23 ha) [[Rotwein]] angebaut, wobei [[Spätburgunder]] und [[Blauer Portugieser]] dominieren. Bei den Weißweinen überwiegt [[Müller-Thurgau]]. |
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Die auf das Mittelalter zurückgehende Terrassierung mit Trockenmauern aus [[Buntsandstein]] wurde 1986 unter Denkmalschutz gestellt. Solche schmalen Mauer-Querterrassen mit Hangneigung von durchschnittlich 60 % und Zugängen über bis zu 250 Stufen gehen ausschließlich in Handarbeit (mit bis zu 2000 Arbeitsstunden pro Hektar und Jahr) zu bewirtschaften. 10 % (3 ha) sind Ökowein-Anbaufläche. Auf einem gesonderten „Museumsweinberg“ werden seltene Rebsorten präsentiert. |
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Im Klingenberger Weinbau- und Heimatmuseum ist der komplette Weg der Weinproduktion dokumentiert. Zu sehen sind alle Gerätschaften der Weinherstellung, ein rekonstruierter Rebhang, eine Weinpresse von 1806, Küferei und Weinkeller, Fässer, Abfüllanlage, Gläser und Flaschen sowie eine rekonstruierte Häckerwirtschaft. |
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Seit 1950 findet einmal jährlich im August das Klingenberger Winzerfest statt, eines der größten Weinfeste der Region. Klingenberg liegt am [[Fränkischer Rotwein Wanderweg|Fränkischen Rotwein Wanderweg]]. |
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=== Klingenberger Ton === |
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Der Klingenberger [[Tonminerale|Ton]] entstand im [[Pliozän]] vor ca. 5 Millionen Jahren durch in den Buntsandstein versenkte [[Bodenlösung]]en. U.a. wurde er in der Bleistiftindustrie als Beimischung zu Graphit benötigt. Seit Anfang des 18. Jahrhunderts bis zur Schließung des [[Bergwerk]]es am 16. Dezember 2011 wurde er untertage abgebaut. Bis zum Ersten Weltkrieg war die Rendite so hoch, dass die Stadt den Bürgern Steuerfreiheit und ein zusätzliches „Bürgergeld“ zwischen 200 und 400 Reichsmark gewähren konnte. Der hochwertige Klingenberger Ton wurde bis in die [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] und nach [[Indien]] exportiert. |
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Das Tonbergwerk musste schließen, da es technisch auf dem Stand der 50er Jahre zurückgeblieben und unrentabel geworden war. Es fand keinen Investor, und eine Modernisierung hätte Millionen Euro gekostet. Zuletzt arbeitete das Werk, das in seiner Blütezeit rd. 80 Bergleute beschäftigte, mit nur noch 9 [[Bergmann|Kumpeln]], die am 16. Dezember 2011 den letzten vollen [[Hunt]] - eine vorweihnachtlich geschmückte Grubenlore - herausfuhren. |
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Im Weinbau- und Heimatmuseum sind in zwei Schaustollen die historischen und zeitgenössischen Abbaumethoden dokumentiert. Unterstützt wird die Schau durch Exponate wie Grubenlampen, Keramik, Uniformen, Schriftstücke und eine Bleistiftsammlung. |
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Das stillgelegte Tonbergwerk befand sich am Ende der Seltenbachschlucht. Dort sind die aufgegebenen Anlagen ([[Mundloch]], [[Förderturm]], Fabrikgebäude) noch vorhanden, derzeit aber weder erklärt noch zu besichtigen (Stand September 2012). |
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=== Verkehr === |
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Durch die von Klingenberg aus durchgehend vierspurige Bundesstraße [[B469]] ist die Stadt an Aschaffenburg und an die Autobahnen [[Bundesautobahn 3|A3]] [[Frankfurt am Main]]-[[Würzburg]], die [[Bundesautobahn 45|A45]] [[Dortmund]]-[[Aschaffenburg]] und die [[Bundesautobahn 66|A66]] [[Hanau]]-[[Fulda]] angebunden. Der Abschnitt in die Gegenrichtung nach [[Miltenberg]] ist zwar nur zweispurig (2008), ein dreispuriger Ausbau der dicht befahrenen Straße wird jedoch geprüft. |
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Klingenberg verfügt über einen [[Bahnhof]] im Stadtteil Trennfurt, der von der [[Maintalbahn]] Aschaffenburg-Miltenberg-Wertheim angefahren wird. |
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=== Radwanderwege === |
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Durch den Stadtteil Trennfurt entlang des Mains führen folgende [[Radwanderweg]]e: |
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* Der 225 km lange [[3-Länder-Radweg]] führt als Rundweg durch das Dreiländereck von Hessen, Baden-Württemberg und Bayern. Entlang von Mümling, Neckar und Main erkundet die Route den Odenwald. |
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* Der [[Deutscher Limes-Radweg]] führt von [[Bad Hönningen]] durch [[Westerwald]], [[Taunus]] und Odenwald zum 818 Kilometer entfernten [[Regensburg]] und orientiert sich dabei am historischen Verlauf des [[Obergermanisch-Raetischer Limes| Obergermanisch-Raetischen Limes]]. |
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* Der [[Main-Radweg]] führt von den beiden Quellen des [[Main]]s entlang des Flusses bis zu dessen Mündung in den Rhein bei [[Mainz]]. Er hat eine Gesamtlänge von etwa 600 Kilometern. |
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*Die [[D-Route]] [[Saar-Mosel-Main (D5)|D5 (Saar-Mosel-Main)]]. Sie führt über 1.021 Kilometer von Saarbrücken über Trier, Koblenz, Mainz, Frankfurt am Main, Würzburg und Bayreuth bis zur tschechischen Grenze. |
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== Söhne und Töchter der Stadt == |
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* [[Johann Valentin Adrian]] (1793–1864), Schriftsteller, Bibliothekar |
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* [[Christian Barthelmess]] (1854–1906), US-Soldat, Musiker und Fotograf |
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* [[Werner Beierwaltes]] (* 1931), Philosophieprofessor |
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* [[Rudolf Handwerker]] (* 1944), Kommunalpolitiker (CSU) und Landrat des [[Landkreis Haßberge|Landkreises Haßberge]] |
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* [[Ingo Holland]] (* 1958), deutscher Koch |
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* [[Anneliese Michel]] (1952–1976), bekanntes Exorzismusopfer (gestorben in Klingenberg) |
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* [[Willi Neuberger]] (* 1946), Fußballspieler, langjähriger Rekordbundesligaspieler |
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* [[Dieter Pitthan]] (* 1941), 1990 bis 2008 Bürgermeister der Stadt [[Langen (Hessen)]] |
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* [[Franz Georg Wassmuth]] (1707–1766), Komponist, Würzburger Hofkapellmeister |
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== Kurioses == |
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Die Einwohner Klingenbergs werden auch "Klingenberger Spatzen" genannt. Diese Bezeichnung wird von den Einheimischen selbst auch verwendet, so z. B. in dem noch in den 1970er Jahren von Schulkindern erlernten Lied "Wir Klingenberger Spatzen, wir sind vergnügt und froh!". |
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== Literatur == |
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* Friedrich Berninger: ''Chronik der Stadt Klingenberg am Main'', Band 1-3, 1994-1996 |
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* Katholisches Pfarramt Trennfurt: ''Trennfurter Kirchengeschichten'', St. Maria Magdalena Trennfurt, 250 Jahre, 2005, 160 Seiten |
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== Einzelnachweise == |
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<references/> |
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== Weblinks == |
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{{Wikisource|Topographia Hassiae (Hessen): Klingenberg|Klingenberg in Merians Topographia Hassiae}} |
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{{Wikisource|Topographia Colonia et al.: Klingenberg|Klingenberg in der Topographia Colonia et al. (Matthäus Merian)}} |
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* [http://www.klingenberg-main.de/ Offizielle Seite der Stadt Klingenberg] |
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* [http://www.alemannia-judaica.de/klingenberg_synagoge.htm Ehem. jüdische Gemeinde in Klingenberg] |
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* {{HdBG GKZ|9676134}} |
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* {{LStDV GKZ|9676134}} |
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* [http://www.youtube.com/watch?v=JYjunKlyCq4 Impressionen von Klingenberg am Main] auf Youtube |
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{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Miltenberg}} |
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[[Kategorie:Klingenberg am Main| ]] |
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[[Kategorie:Ort im Landkreis Miltenberg]] |
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[[Kategorie:Weinort in Franken]] |
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[[Kategorie:Ort am Main]] |
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[[ja:クリンゲンベルク・アム・マイン]] |
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[[zh:美因河畔克林根贝尔格]] |
Version vom 29. August 2013, 16:40 Uhr
Wilhelm Spangenberg (* 8. September 1808 in Heidelberg; † 3. August 1887 in Illenau; evangelisch) war ein seit 1838 im badischen Staatsdienst stehender Jurist und Amtsvorstand, vergleichbar mit einem heutigen Landrat.
Familie
Wilhelm Spangenberg war der Sohn des Schullehrers Jakob Spangenberg in Heidelberg und der Anna Catharina geborene Schneider. Er heiratete am 27. September 1842 in Sinsheim Franziska geborene Rudolph (* in Sinsheim), Tochter des Gemeinderates, Bierbrauermeisters und Gastwirts Philipp Jacob Rudolph und der Antonie geborene Strobel. Aus dieser Ehe entstammen fünf Kinder: Wilhelm (* 3. September 1844 in Wertheim), Rudolf (* 10. Mai 1848 in Wertheim), Hermann Wilhelm (* 26. Oktober 1852 in Durlach), Clara (* 20. Juli 1862 in Durlach) und Wilhelm (* 2. Februar 1864 in Durlach).
Ausbildung
Spangenberg besuchte bis 1827 das Gymnasium in Heidelberg, wo er 1827 das Abitur ablegte. Ab Oktober 1827 studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Heidelberg und wurde nach dem Examen im Jahr 1832 Aktuar beim Oberamt Heidelberg bis zum Februar 1834. Am 16. Januar 1835 erhielt er das Schriftverfassungsrecht in Administrativsachen und am 30. Januar 1836 in gerichtlichen Sachen.
Laufbahn
Am 11. Januar 1838 wurde Wilhelm Spangenberg Amtsassessor beim Bezirksamt Sinsheim und danach beim Bezirksamt Buchen. Am 30 September 1841 wurde er Amtsassessor beim Stadt- und Landamt Wertheim, wo er am 15. Dezember 1842 zum Amtmann befördert wurde. Ab dem 19. August 1848 wurde er Amtsvorstand beim Bezirksamt Neckargemünd und danach erhielt er ab dem 2. Juni 1851 die Stelle eines Oberamtmannes beim Bezirksamt Durlach. Am 8. Oktober 1866 wurde er zum Bezirksamt Bretten versetzt und am 5. April 1877 in den Ruhestand verabschiedet.
Auszeichnungen
- 1874 Ritterkreuz 1. Klasse des Zähringer Löwen-Ordens
Literatur
- Bernd Breitkopf: Die alten Landkreise und ihre Amtsvorsteher. Die Entstehung der Landkreise und Ämter im heutigen Landkreis Karlsruhe. Biographien der Oberamtmänner und Landräte von 1803 bis 1997. Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 1997, ISBN 3-929366-48-7, S. 176−177
Personendaten | |
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NAME | Spangenberg, Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | badischer Beamter |
GEBURTSDATUM | 8. September 1808 |
GEBURTSORT | Heidelberg |
STERBEDATUM | 3. August 1887 |
STERBEORT | Illenau |