Benutzer Diskussion:Thomas R. Schwarz und Kredittheorie: Unterschied zwischen den Seiten
K →Moderne Kredittheorie: geringfügige Konkretisierung |
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[[Datei:Bilanzbild Kredit- u. Geldschöpfung.png|miniatur|right|hochkant=1.5|Bilanzbild aus 1936 (Hans Gestrich: ''Neue Kreditpolitik.'')]] |
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{{Benutzerdiskussionsseite|text=Wenn du mich hier ansprichst, antworte ich auch auf dieser Seite. Wenn ich dich auf einer anderen Seite angesprochen habe, antworte bitte auch dort!<br>Es würde mich freuen, wenn du mich mit dem Namen ansprichst, mit dem ich auch signiere.}} |
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Die '''Kredittheorie''' setzt sich mit der Rolle von [[Kredit]] als [[Geld]] auseinander.<ref name="Spahn">[[Peter Spahn]]: [https://www.uni-hohenheim.de/fileadmin/einrichtungen/wipol/Publikationen_Spahn/geldwirt.pdf ''Geldwirtschaft''], [[Universität Hohenheim]]</ref> Bis 1920 galt in Deutschland die ''orthodoxe Kredittheorie'' - dass Geschäftsbanken als [[Finanzintermediär]]e Einlagen von Sparern verliehen.<ref>Walter Ehrlicher: ''Geldtheorie.'' In: ''Kompendium der Volkswirtschaftslehre. Band 1.'' (5. Auflage) Göttingen 1975. ([http://books.google.at/books?id=_2gWD6DqzzYC&pg=PA358&dq=%22Die+deutsche+Kredittheorie%22+Hahn,+Lautenbach,+Gestrich&hl=de&sa=X&ei=j0f2UdKjGMWjPeSRgcAO&ved=0CEAQ6AEwAA#v=onepage&q=%22Die%20deutsche%20Kredittheorie%22%20Hahn%2C%20Lautenbach%2C%20Gestrich&f=false online]) S. 358.</ref> |
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== Danke für deine positive Bewertung! == |
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{{Benutzer:Thomas_R._Schwarz/Vorlagen/Nicht_archivieren}} |
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Hat mich sehr gefreut, danke :) |
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Beste Grüße, [[Benutzer:Niemot|Niemot]] | <small>[[Benutzer:Niemot/Blog|Blog?]] [[BD:Niemot|⁂]] [[Benutzer:Niemot/Bewertung|Bewerten?]]</small> 18:54, 14. Dez. 2011 (CET) |
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: Gerne und Liebe Grüße, [[Benutzer:Thomas_R._Schwarz|tommy]] [[Benutzer_Diskussion:Thomas_R._Schwarz|✉]] 18:55, 14. Dez. 2011 (CET) |
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== Moderne Kredittheorie == |
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Aus der Vergabe von Krediten [[Geldschöpfung|entsteht]] zunächst zusätzlich verfügbares [[Buchgeld]] durch einen [[Buchungssatz]] (eine Geschäftsbank bucht in Form einer [[Bilanzverlängerung]] Kreditforderungen [Aktiva] sowie Verbindlichkeiten gegen sich selbst [Passiva], die Zahlungsmittel darstellen).<ref>Hans-Werner Wohltmann: ''Grundzüge der makroökonomischen Theorie.'' (4. Auflage) München 2005. ([http://books.google.at/books?id=AflJBe4NGI8C&pg=PA165&dq=%22Geldsch%C3%B6pfung+findet+allgemein+dadurch+statt,+da%C3%9F+eine+Bank+Aktiva+mo-+netisiert%22&hl=de&sa=X&ei=lhB-UYmXE4nRtQaAloB4&ved=0CDIQ6AEwAA#v=onepage&q=%22Geldsch%C3%B6pfung%20findet%20allgemein%20dadurch%20statt%2C%20da%C3%9F%20eine%20Bank%20Aktiva%20mo-%20netisiert%22&f=false online]) S. 165:<br>„Geldschöpfung findet allgemein dadurch statt, daß eine Bank Aktiva monetisiert [...]. Das bedeutet, daß Banken Nicht-Zahlungsmittel darstellende Aktiva von Nichtbanken erwerben (wie Devisen oder Aktiva im Zuge der Kreditgewährung an Private und den Staat) und anschließend mit Forderungen gegen sich selbst, die Zahlungsmittel darstellen, bezahlen.“</ref> Bei der Kreditvergabe muss kein Erwerb von Einlagen vorausgegangen sein. Bedingung ist hingegen für ein Einlagengeschäft, dass vorher ein Kreditgeschäft stattgefunden hat.<ref>{{Literatur|Autor=Hansjörg Herr|Jahr=1988|Titel=Geld, Kredit und ökonomische Dynamik in marktvermittelten Ökonomien - die Vision einer Geldwirtschaft.|Verlag=VVF|Ort=München|Auflage=2. Aufl.|ISBN=978-3882593969|Seiten=60f.}}</ref><ref>{{Literatur|Autor=Augusto Graziani|Jahr=2003|Titel=The Monetary Theory of Production|Verlag=Cambridge University Press|ISBN=9780521812115|Seiten=88}}</ref> |
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Vielen Dank für deine nette Bewertung (wenns auch ein bißchen spät kommt, sorry) [[Datei:Zwinker.png]]. LG [[Benutzer:Lady Whistler|<span style="color:green">Lady Whistler</span>]] [[Datei:Projekt Andere Wikis.png|22px|Projekt Andere Wikis|link=Wikipedia:WikiProjekt Andere Wikis]] [[Benutzer_Diskussion:Lady_Whistler|(Disk|]][[Benutzer:Lady Whistler/B|Bew)]] 10:44, 9. Jan. 2012 (CET) |
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: Gern geschehen. :-) Grüße, [[Benutzer:Thomas_R._Schwarz|tommy]] [[Benutzer_Diskussion:Thomas_R._Schwarz|✉]]/[[Benutzer:Thomas_R._Schwarz/Bewertung|±]] 11:17, 9. Jan. 2012 (CET) |
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In Deutschland wurde die ''Moderne Kredittheorie'' ab 1920 durch [[L. Albert Hahn|Albert Hahn]] (''Volkswirtschaftliche Theorie des Bankkredits'') begründet. |
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== [[:Datei:Money Maker.jpg]] == |
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=== Kreditmechanik === |
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Hallo Thomas, könntest Du kurz (aber vielleicht doch etwas länger als "Unsinn", wie bei dem Hinweis vom Bot) begründen, weshalb Du das Los für nicht geschützt hälst? [[Benutzer:Yellowcard|Yellowcard]] ([[Benutzer Diskussion:Yellowcard|Diskussion]]) 21:05, 29. Nov. 2012 (CET) |
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Nach [[Wolfgang Stützel]] stellt die dritte Phase der Theorie, die ''Kreditmechanik'', gewissermaßen Synthese zwischen ''orthodoxer'' und ''moderner Kredittheorie'' dar und ist vor allem auf [[Wilhelm Lautenbach]], [[Hans Gestrich]], Otto Pfleiderer und [[Leonhard Gleske]] zurückzuführen. Nicht jede Kreditschöpfung führt in voller Höhe zu Geldschöpfung.<ref>Wolfgang Stützel: ''Volkswirtschaftliche Saldenmechanik.'' (2. Auflage) Tübingen 2011. ([http://books.google.at/books?id=BPjtMdrb4aoC&pg=PA219&dq=%22jede+Vermehrung+der+Neuausleihungen+zu+einer+gleich+gro%C3%9Fen+Verst%C3%A4rkung+des+Stroms+der+Kreditr%C3%BCckzahlungen+f%C3%BChren+mu%C3%9F%22&hl=de&sa=X&ei=EVP2UefOFsmtO9a3gcAG&ved=0CDQQ6AEwAA#v=onepage&q=%22jede%20Vermehrung%20der%20Neuausleihungen%20zu%20einer%20gleich%20gro%C3%9Fen%20Verst%C3%A4rkung%20des%20Stroms%20der%20Kreditr%C3%BCckzahlungen%20f%C3%BChren%20mu%C3%9F%22&f=false online]) S. 219.</ref> Es hängt davon ab, wem die Zahlungsströme zufließen<ref>Wolfgang Stützel: ''Volkswirtschaftliche Saldenmechanik.'' (2. Auflage) Tübingen 2011. ([http://books.google.at/books?id=BPjtMdrb4aoC&pg=PA220&dq=%22Durch+Zahlungstransaktionen+innerhalb+der+Gruppe+der+Bankgl%C3%A4ubiger+wird+das+Bankkreditvolumen+nicht+ber%C3%BChrt,+ebensowenig+durch+Zahlungstransaktionen+innerhalb+der+Gruppe+der+Bankschuldner.%22&hl=de&sa=X&ei=yXN-UazSGIbpswb_rYCADw&ved=0CDcQ6AEwAA#v=onepage&q=%22Durch%20Zahlungstransaktionen%20innerhalb%20der%20Gruppe%20der%20Bankgl%C3%A4ubiger%20wird%20das%20Bankkreditvolumen%20nicht%20ber%C3%BChrt%2C%20ebensowenig%20durch%20Zahlungstransaktionen%20innerhalb%20der%20Gruppe%20der%20Bankschuldner.%22&f=false online]) S. 220.</ref><ref>Leonhard Gleske: ''Die Liquidität in der Kreditwirtschaft.'' Frankfurt 1954. S. 53:<br> |
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:Weil die gezeigte Graphik keine Schöpfungshöhe erreicht. Das einzige, was am Los geschützt sein könnte, ist das Logo. Gruß, [[User:Thomas_R._Schwarz|tommy]]<sup>[[BD:Thomas_R._Schwarz|✉]][[User:Thomas_R._Schwarz/Bewertung|±]]</sup> 08:21, 30. Nov. 2012 (CET) |
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„Die Menge des vom Banksystem durch [[Geldschöpfung|Kreditgewährung kreierten Geldes]] hängt ganz entscheidend davon ab, ob die Zahlungen der Schuldner anderen Schuldnern oder aber Kreditoren zufließen oder umgekehrt davon, ob die Zahlungen der Kreditoren anderen Kreditoren oder aber Debitoren zufließen. In der Regel führt eine verstärkte Kreditgewährung, ein verstärkter Krediteinsatz der Banken doch zum Anstieg des Geldvolumens, es braucht aber nicht notwendig so zu sein.“</ref><ref>Wilhelm Lautenbach: ''Zins, Kredit und Produktion.'' (Hrsg.: Wolfgang Stützel) Tübingen 1952. ([http://www.arno.daastol.com/books/Lautenbach%20%281952%29%20Zins%20Kredit%20und%20Produktion.pdf PDF]) S. 48:<br>„Leistet ein Kreditor an einen Debitor, so schrumpft die Kreditsumme, leistet ein Debitor oder einer, der durch die Zahlung Debitor wird, an einen, der nicht Debitor ist, so erhöht sich die Kreditsumme. Sie bleibt aber gleich, wenn ein Debitor an einen anderen Debitor oder ein Kreditor an einen anderen Kreditor leistet.“</ref> - inwieweit aus Kreditgewährungen entstehende Zahlungsströme Bankbilanzen [[Bilanzverkürzung|verkürzen]]. |
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::Warum konkret sollen die beiden dargestellten Figuren keine Schöpfungshöhe erreichen? Insbesondere bei menschlichen Darstellungen sind die Schwellen zum Erreichen der SH eher niedrig angesetzt und ich sehe sie hier zweifelsfrei überschritten. Das Logo (also der Schriftzug oben drüber, oder was bezeichnest Du als Logo) ist urheberrechtlich selbstverständlich nicht geschützt (Marken- und Namensrechte brauchen wir hier in der Enzyklopädie eher nicht zu beachten). [[Benutzer:Yellowcard|Yellowcard]] ([[Benutzer Diskussion:Yellowcard|Diskussion]]) 12:22, 2. Dez. 2012 (CET) |
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:::Diese Figuren sind äußerst minimalistisch gehalten, ich wüsste nicht, was hier schützenswert wäre. Dass der Schriftzug keinen urheberrechtlichen Schutz genießt, ist mir klar, ich wollte damit eher den markenrechtlichen Schutz ansprechen, der aber wie du bereits erwähnt hast, irrelevant ist. Gruß, [[User:Thomas_R._Schwarz|tommy]]<sup>[[BD:Thomas_R._Schwarz|✉]][[User:Thomas_R._Schwarz/Bewertung|±]]</sup> 14:09, 2. Dez. 2012 (CET) |
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::::Ich sehe das anders und habe die Datei mal auf den Schwierigen Fällen [[Wikipedia:DÜP/SF#Datei:Money_Maker.jpg|zur Diskussion gestellt]]. Gruß, [[Benutzer:Yellowcard|Yellowcard]] ([[Benutzer Diskussion:Yellowcard|Diskussion]]) 13:04, 9. Dez. 2012 (CET) |
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::::: Wenn du meinst... Gruß, [[User:Thomas_R._Schwarz|tommy]]<sup>[[BD:Thomas_R._Schwarz|✉]][[User:Thomas_R._Schwarz/Bewertung|±]]</sup> 13:42, 9. Dez. 2012 (CET) |
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[[Datei:Erweiterter Wirtschaftskreislauf (inkl. Kreditinstituten).png|miniatur|rechts|Kreditbedarf der Unternehmen<ref>Wilhelm Lautenbach: ''Zins, Kredit und Produktion.'' (Hrsg. Wolfgang Stützel) Tübingen 1952. [http://www.arno.daastol.com/books/Lautenbach%20%281952%29%20Zins%20Kredit%20und%20Produktion.pdf PDF] S. 49:<br>„Der Kreditbedarf der Unternehmer entsteht hier also gerade dadurch, daß Nichtunternehmer sparen, einerlei, ob es Private sind oder ob es die öffentliche Hand ist [...].“</ref> ]] Weiters relativiert die ''Kreditmechanik'' die klassische Theorie des [[Crowding-out]]-Effekts, da Kreditgewährungen an Private mit Kreditgewährungen an den Staat (durch das Bankensystem) nicht als in Konkurrenz stehend betrachtet werden, im Gegenteil.<ref>Leonhard Gleske: ''Die Liquidität in der Kreditwirtschaft.'' Frankfurt 1954. S. 41:<br> „Der Bankkreditbegriff hat in diesem Zusammenhang einen weiteren Inhalt. Er umfaßt nicht allein kurzfristige Wechsel- und Kontokorrentkredite, sondern auch die langfristigen Ausleihungen und Anlagen jeder Art in den Bankbilanzen, soweit ihnen Depositen und nicht aus der Emission von Wertpapieren entstandene Verpflichtungen der Banken gegenüberstehen. In diesem Sinne zählen also zu den Bankkrediten auch die auf der Aktivseite der Bankbilanz aufgeführten Hypotheken und Wertpapiere, im besonderen Pfandbriefe, Industrie- und Kommunalobligationen, Staatsanleihen und Aktien. Es ist zwar nicht üblich Wertpapiere in das Bankkreditvolumen mit einzuordnen, aber sofern sie sich im Besitz des Banksystems befinden, läßt ihr wirtschaftlicher Charakter eine solche Interpretation zu.“</ref><ref>Wilhelm Lautenbach: ''Über Kredit und Produktion.'' Frankfurt 1937. (erstveröffentlicht 1936 im Vierteljahresheft: ''Die Wirtschaftskurve. Heft III.'') S. 18:<br>''„Wie funktioniert der Kreditapparat, wenn der Staat große Ausgaben durch Kredit finanziert? Woher kommen die Mittel?“'' <br> |
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== Problem mit deinen Dateien (16.12.2012) == |
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„Die meisten, die die Frage stellen, und es sind keineswegs nur Laien, haben dabei die Vorstellung, als gäbe es irgendeinen begrenzten Vorrat an Geld oder Kredit. Mit dieser Vorstellung verknüpft sich gewöhnlich die besorgte Frage, ob der Staat durch seine Kreditansprüche nicht der Wirtschaft den Kredit verknappe. In Wahrheit verhält es sich aber genau umgekehrt. ''Wenn der Staat in großem Stil Kredit nimmt, wird die ganze Kreditwirtschaft aufgelockert.'' Die Geld- und Kreditmärkte werden flüssig, die Unternehmer werden liquide, ihre Bankkredite nehmen ab, die Geschäftsdepositen steigen […].“</ref> Aus der ''Kreditmechanik'' resultiert die Erkenntnis, dass, um keine Konjunkturabkühlung zu riskieren, nicht nachfragende Geldvermögensbildung, solange diese inaktiviert, der Kaufkraft entzogen wird, durch Kreditgewährung notwendig zu kompensieren ist.<ref>Wilhelm Lautenbach: ''Zins, Kredit und Produktion.'' (Hrsg. Wolfgang Stützel) Tübingen 1952. ([http://www.daastol.com/books/Lautenbach%20(1952)%20Zins%20Kredit%20und%20Produktion.pdf PDF]) S. 62:<br> |
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„Wenn die ersparten Beträge als Depositen bei den Banken gehalten werden, verschlechtert sich ceteris paribus die Liquidität [des Gesamtbankensystems]. Das Kreditvolumen wächst bei gleicher Kasse, so daß das Verhältnis von Gesamteinlagen zu Kasse sich verschlechtert. Denn hätten die Sparer nicht gespart, sondern ihr Einkommen verausgabt, so wären die Geldbeträge genau so nach Durchfluß durch den Einzelhandel unweigerlich im Kreislauf an die Banken gekommen; der Barmittelbestand der Banken wäre also der gleiche gewesen, das Kreditvolumen aber geringer, weil die zum Konsum verausgabten Beträge von Unternehmern vereinnahmt worden wären mit der Folge, daß ihr Kreditbedarf entsprechend geringer, ihr Umsatz aber höher gewesen wäre. Das ist ein nach jeder Richtung hin paradoxes Ergebnis. Verdienst, Liquidität und infolgedessen Neigung zu investieren, sind größer, wenn Lohn- und Gehaltsempfänger weniger sparen. Das Sparen erzeugt gerade erst Kreditbedarf bei verringertem Umsatz, umgekehrt wird, wenn Sparer frühere Ersparnisse verzehren, die Liquidität sowohl der Banken wie der Unternehmungen, gesteigert und zugleich das Unternehmereinkommen.“</ref> In seiner [[Saldenmechanik]] bringt es Wolfgang Stützel auf den Punkt: „Die Unternehmergewinne bleiben stets nur genau um jenen Betrag hinter dem Unternehmeraufwand für Konsum und Investition zurück, um den die ''Nichtunternehmer'' Einnahmeüberschüsse bilden.“<ref>Wolfgang Stützel: ''Volkswirtschaftliche Saldenmechanik.'' (Nachdruck der 2. Auflage) Tübingen 2011. S. 80.</ref> |
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== Geschichte== |
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Hallo Thomas R. Schwarz, |
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Bereits 1889 erklärte [[Henry Dunning Macleod]] in ''The Theory of Credit'', dass Banken keinerlei Einlagen verleihen.<ref>Hans Christoph Binswanger: ''The Growth Spiral: Money, Energy and Imagination in the Dynamics of the Market Process.'' Berlin und Heidelberg 2013. ([http://books.google.at/books?id=YWYbA-Wnf_gC&pg=PA38&dq=%22A+bank+...+is+not+an+office+for+borrowing+and+lending+money%22&hl=de&sa=X&ei=_DL2UbTjLoL-PLL6gegH&ved=0CDUQ6AEwAA#v=onepage&q=%22A%20bank%20...%20is%20not%20an%20office%20for%20borrowing%20and%20lending%20money%22&f=false online]) S. 38.</ref> Weitere auf das angelsächsische Geld- und Kreditsystem bezogene Vertreter der Kreditschöpfungslehre waren [[Chester Arthur Phillips]],<ref>Rudolf Schilcher: ''Geldfunktionen und Buchgeldschöpfung. Ein Beitrag zur Geldtheorie.'' (Nachdruck d. 1. Auflage 1958) Berlin 1973. ([http://books.google.at/books?id=sdJPUfStNycC&pg=PA183&dq=%22im+Anschlu%C3%9F+an+Macleod+durch+den+Amerikaner+Chester+Arthur+Phillips%22&hl=de&sa=X&ei=hjn2UaWYHcPhPOO7gZgI&ved=0CDIQ6AEwAA#v=onepage&q=%22im%20Anschlu%C3%9F%20an%20Macleod%20durch%20den%20Amerikaner%20Chester%20Arthur%20Phillips%22&f=false online]) S. 183.</ref> [[Ralph George Hawtrey]]<ref>Hermann Feifel: ''Die Anwendbarkeit der modernen Kreditschöpfungslehre auf die besondere Art des Sparkassengeschäfts.'' Berlin 1959. S. 28.</ref> (''Currency and Credit'', 1928) und [[John Maynard Keynes]] (''A Treatise on Money'' [dt. ''Vom Gelde''], 1930).<ref>Hermann Feifel: ''Die Anwendbarkeit der modernen Kreditschöpfungslehre auf die besondere Art des Sparkassengeschäfts.'' Berlin 1959. ([http://books.google.at/books?id=5yazlkpBp0UC&pg=PA18&dq=%22So+bejaht+beispielsweise+Keynes+in:+Treatise+on+Money+ausdr%C3%BCcklich+die+F%C3%A4higkeit+der+Banken,+Kredite+zu+sch%C3%B6pfen%22&hl=de&sa=X&ei=8Tv2UeKWG6Wu4ATk14HIBQ&ved=0CDYQ6AEwAA#v=onepage&q=%22So%20bejaht%20beispielsweise%20Keynes%20in%3A%20Treatise%20on%20Money%20ausdr%C3%BCcklich%20die%20F%C3%A4higkeit%20der%20Banken%2C%20Kredite%20zu%20sch%C3%B6pfen%22&f=false online]) S. 18.</ref> |
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== Rezeption == |
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bei den folgenden von dir hochgeladenen Dateien gibt es noch ein Problem: |
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Wissenschaftler wie Gunnar Heinsohn und Otto Steiger<ref>{{Literatur|Autor=[[Gunnar Heinsohn]] und [[Otto Steiger (Wirtschaftswissenschaftler)|Otto Steiger]]|Jahr=2009|Titel=Eigentum, Zins und Geld: Ungelöste Rätsel der Wirtschaftswissenschaft|Auflage=4. Aufl.|Ort=Marburg|Verlag=[[Metropolis (Verlag)|Metropolis]]|ISBN=978-3895184949}}</ref> oder Mathilde Lüken-Klaßen<ref name=mlk>{{Literatur|Autor=Mathilde Lüken-Klaßen|Jahr=1993|Titel=Währungskonkurrenz und Protektion: Peripherisierung und ihre Überwindung aus geldwirtschaftlicher Sicht |Ort=Marburg |Verlag=Metropolis |ISBN=978-3926570611 |Seiten=18}}</ref> argumentieren gar, dass Geld immer ein „kreditäres Phänomen“<ref name=mlk/> sei. David Graeber führt in seinem Buch ''Schulden: Die ersten 5000 Jahre'' aus, die Entstehung von Kreditgeld sei für die Entstehung von [[Markt (Wirtschaftswissenschaft)|Märkten]] notwendig gewesen,<ref>David Graeber: [[Schulden: Die ersten 5000 Jahre]], Seiten S. 21-72.</ref> was auch Heinsohn und Steiger bestätigen.<ref>{{Literatur|Autor=[[Gunnar Heinsohn]] und [[Otto Steiger (Wirtschaftswissenschaftler)|Otto Steiger]]|Jahr=2009|Titel=Eigentum, Zins und Geld: Ungelöste Rätsel der Wirtschaftswissenschaft|Auflage=4. Aufl.|Ort=Marburg|Verlag=[[Metropolis (Verlag)|Metropolis]]|ISBN=978-3895184949|Seiten=260}}</ref> |
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* [[Geldtheorie]] |
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# [[:Datei:Schriftzug ause.svg]] - '''Problem''': Lizenz |
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* [[Kerbholz]] |
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== Einzelnachweise == |
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* '''Lizenz:''' Eine Lizenz ist die Erlaubnis, eine Datei unter bestimmten Bedingungen zu nutzen. In der deutschsprachigen Wikipedia werden nur solche Dateien akzeptiert, die unter den [[Wikipedia:Lizenzvorlagen für Bilder|hier]] gelisteten Lizenzen stehen. Wenn du der Urheber der Datei bist, solltest du eine solche Vorlage deiner Wahl in die Dateibeschreibungsseite einfügen. |
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<references/> |
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[[Kategorie:Geldpolitik]] |
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Fragen beantwortet dir möglicherweise die [[Hilfe:FAQ zu Bildern|Bilder-FAQ]]. Du kannst aber auch gern hier antworten, damit dir individuell geholfen wird. |
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Vielen Dank für deine Unterstützung, [[Benutzer:Xqbot|Xqbot]] ([[WD:DÜP|Diskussion]]) 01:02, 16. Dez. 2012 (CET) |
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: Sorry, hatte in der Eile vergessen, die Lizenzbausteine anzugeben. Gruß, [[User:Thomas_R._Schwarz|tommy]]<sup>[[BD:Thomas_R._Schwarz|✉]][[User:Thomas_R._Schwarz/Bewertung|±]]</sup> 11:36, 16. Dez. 2012 (CET) |
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Hallöchen! |
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Warum ist das neue Logo gleich wie das alte? Es ist ein anderes rot - das die "Mütter" auch darauf sind kann man ja ändern bzw. gibt es auch die Version ohne Mütter. Aber das CD wurde geändert - wäre schade wenn hier ein veraltetes Logo zu finden ist. |
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Was meinst du? |
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Lg Stefan 01:22, 4. Jän. 2013 (CET) |
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: Hallo! Dass das rot etwas anders ist, fiel mir nicht auf. Ich habe die Farbe der SVG angepasst, da SVGs im Vergleich zur PNG verlustfrei skalierbar sind. Gruß, [[User:Thomas_R._Schwarz|tommy]]<sup>[[BD:Thomas_R._Schwarz|✉]][[User:Thomas_R._Schwarz/Bewertung|±]]</sup> 14:20, 4. Jan. 2013 (CET) |
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== [[Charlotte Link – Das andere Kind]] == |
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Hallo, die aktuellen Links zu http://agtt.at sind "dynamisch" - d.h. also nur einen einzigen Tag brauchbar. Gibt es dazu auch ein Archiv, dass jeweils genau den betreffenden Tag zeigt? Grüße nach Innsbruck --[[Benutzer:Bergfalke2|Bergfalke2]] ([[Benutzer Diskussion:Bergfalke2|Diskussion]]) 14:14, 5. Jan. 2013 (CET) |
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:Hallo, ich habe nun den Standard als Quelle eingebaut. Nun sollten die richtigen Quoten angezeigt werden. Gruß ins Allgäu, [[User:Thomas_R._Schwarz|tommy]]<sup>[[BD:Thomas_R._Schwarz|✉]][[User:Thomas_R._Schwarz/Bewertung|±]]</sup> 16:03, 5. Jan. 2013 (CET) |
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::.... gute Quelle! --[[Benutzer:Bergfalke2|Bergfalke2]] ([[Benutzer Diskussion:Bergfalke2|Diskussion]]) 16:25, 5. Jan. 2013 (CET) |
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== SLA == |
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Hallo Thommi, wenn du SLA Antrag stellst, solltest du den Inhalt nicht schon vorher löschen (auch WL nicht z.B. Pro7 austria news) Gruß --[[Benutzer:Gelli63|Gelli63]] ([[Benutzer Diskussion:Gelli63|Diskussion]]) 14:45, 18. Jan. 2013 (CET) |
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: Hallo, normalerweise lösche ich den Inhalt nicht, wenn ich einen SLA stelle. Ausgenommen bei Seiten in meinem BNR sowie bei Weiterleitungen. Wenn es dich stört, verzichte ich in Zukunft darauf. Gruß, [[User:Thomas_R._Schwarz|tommy]]<sup>[[BD:Thomas_R._Schwarz|✉]][[User:Thomas_R._Schwarz/Bewertung|±]]</sup> 14:50, 18. Jan. 2013 (CET) |
Version vom 29. Juli 2013, 15:57 Uhr

Die Kredittheorie setzt sich mit der Rolle von Kredit als Geld auseinander.[1] Bis 1920 galt in Deutschland die orthodoxe Kredittheorie - dass Geschäftsbanken als Finanzintermediäre Einlagen von Sparern verliehen.[2]
Moderne Kredittheorie
Aus der Vergabe von Krediten entsteht zunächst zusätzlich verfügbares Buchgeld durch einen Buchungssatz (eine Geschäftsbank bucht in Form einer Bilanzverlängerung Kreditforderungen [Aktiva] sowie Verbindlichkeiten gegen sich selbst [Passiva], die Zahlungsmittel darstellen).[3] Bei der Kreditvergabe muss kein Erwerb von Einlagen vorausgegangen sein. Bedingung ist hingegen für ein Einlagengeschäft, dass vorher ein Kreditgeschäft stattgefunden hat.[4][5]
In Deutschland wurde die Moderne Kredittheorie ab 1920 durch Albert Hahn (Volkswirtschaftliche Theorie des Bankkredits) begründet.
Kreditmechanik
Nach Wolfgang Stützel stellt die dritte Phase der Theorie, die Kreditmechanik, gewissermaßen Synthese zwischen orthodoxer und moderner Kredittheorie dar und ist vor allem auf Wilhelm Lautenbach, Hans Gestrich, Otto Pfleiderer und Leonhard Gleske zurückzuführen. Nicht jede Kreditschöpfung führt in voller Höhe zu Geldschöpfung.[6] Es hängt davon ab, wem die Zahlungsströme zufließen[7][8][9] - inwieweit aus Kreditgewährungen entstehende Zahlungsströme Bankbilanzen verkürzen.
Weiters relativiert die Kreditmechanik die klassische Theorie des Crowding-out-Effekts, da Kreditgewährungen an Private mit Kreditgewährungen an den Staat (durch das Bankensystem) nicht als in Konkurrenz stehend betrachtet werden, im Gegenteil.[11][12] Aus der Kreditmechanik resultiert die Erkenntnis, dass, um keine Konjunkturabkühlung zu riskieren, nicht nachfragende Geldvermögensbildung, solange diese inaktiviert, der Kaufkraft entzogen wird, durch Kreditgewährung notwendig zu kompensieren ist.[13] In seiner Saldenmechanik bringt es Wolfgang Stützel auf den Punkt: „Die Unternehmergewinne bleiben stets nur genau um jenen Betrag hinter dem Unternehmeraufwand für Konsum und Investition zurück, um den die Nichtunternehmer Einnahmeüberschüsse bilden.“[14]
Geschichte
Bereits 1889 erklärte Henry Dunning Macleod in The Theory of Credit, dass Banken keinerlei Einlagen verleihen.[15] Weitere auf das angelsächsische Geld- und Kreditsystem bezogene Vertreter der Kreditschöpfungslehre waren Chester Arthur Phillips,[16] Ralph George Hawtrey[17] (Currency and Credit, 1928) und John Maynard Keynes (A Treatise on Money [dt. Vom Gelde], 1930).[18]
Rezeption
Wissenschaftler wie Gunnar Heinsohn und Otto Steiger[19] oder Mathilde Lüken-Klaßen[20] argumentieren gar, dass Geld immer ein „kreditäres Phänomen“[20] sei. David Graeber führt in seinem Buch Schulden: Die ersten 5000 Jahre aus, die Entstehung von Kreditgeld sei für die Entstehung von Märkten notwendig gewesen,[21] was auch Heinsohn und Steiger bestätigen.[22]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Peter Spahn: Geldwirtschaft, Universität Hohenheim
- ↑ Walter Ehrlicher: Geldtheorie. In: Kompendium der Volkswirtschaftslehre. Band 1. (5. Auflage) Göttingen 1975. (online) S. 358.
- ↑ Hans-Werner Wohltmann: Grundzüge der makroökonomischen Theorie. (4. Auflage) München 2005. (online) S. 165:
„Geldschöpfung findet allgemein dadurch statt, daß eine Bank Aktiva monetisiert [...]. Das bedeutet, daß Banken Nicht-Zahlungsmittel darstellende Aktiva von Nichtbanken erwerben (wie Devisen oder Aktiva im Zuge der Kreditgewährung an Private und den Staat) und anschließend mit Forderungen gegen sich selbst, die Zahlungsmittel darstellen, bezahlen.“ - ↑ Hansjörg Herr: Geld, Kredit und ökonomische Dynamik in marktvermittelten Ökonomien - die Vision einer Geldwirtschaft. 2. Auflage. VVF, München 1988, ISBN 978-3-88259-396-9, S. 60 f.
- ↑ Augusto Graziani: The Monetary Theory of Production. Cambridge University Press, 2003, ISBN 978-0-521-81211-5, S. 88.
- ↑ Wolfgang Stützel: Volkswirtschaftliche Saldenmechanik. (2. Auflage) Tübingen 2011. (online) S. 219.
- ↑ Wolfgang Stützel: Volkswirtschaftliche Saldenmechanik. (2. Auflage) Tübingen 2011. (online) S. 220.
- ↑ Leonhard Gleske: Die Liquidität in der Kreditwirtschaft. Frankfurt 1954. S. 53:
„Die Menge des vom Banksystem durch Kreditgewährung kreierten Geldes hängt ganz entscheidend davon ab, ob die Zahlungen der Schuldner anderen Schuldnern oder aber Kreditoren zufließen oder umgekehrt davon, ob die Zahlungen der Kreditoren anderen Kreditoren oder aber Debitoren zufließen. In der Regel führt eine verstärkte Kreditgewährung, ein verstärkter Krediteinsatz der Banken doch zum Anstieg des Geldvolumens, es braucht aber nicht notwendig so zu sein.“ - ↑ Wilhelm Lautenbach: Zins, Kredit und Produktion. (Hrsg.: Wolfgang Stützel) Tübingen 1952. (PDF) S. 48:
„Leistet ein Kreditor an einen Debitor, so schrumpft die Kreditsumme, leistet ein Debitor oder einer, der durch die Zahlung Debitor wird, an einen, der nicht Debitor ist, so erhöht sich die Kreditsumme. Sie bleibt aber gleich, wenn ein Debitor an einen anderen Debitor oder ein Kreditor an einen anderen Kreditor leistet.“ - ↑ Wilhelm Lautenbach: Zins, Kredit und Produktion. (Hrsg. Wolfgang Stützel) Tübingen 1952. PDF S. 49:
„Der Kreditbedarf der Unternehmer entsteht hier also gerade dadurch, daß Nichtunternehmer sparen, einerlei, ob es Private sind oder ob es die öffentliche Hand ist [...].“ - ↑ Leonhard Gleske: Die Liquidität in der Kreditwirtschaft. Frankfurt 1954. S. 41:
„Der Bankkreditbegriff hat in diesem Zusammenhang einen weiteren Inhalt. Er umfaßt nicht allein kurzfristige Wechsel- und Kontokorrentkredite, sondern auch die langfristigen Ausleihungen und Anlagen jeder Art in den Bankbilanzen, soweit ihnen Depositen und nicht aus der Emission von Wertpapieren entstandene Verpflichtungen der Banken gegenüberstehen. In diesem Sinne zählen also zu den Bankkrediten auch die auf der Aktivseite der Bankbilanz aufgeführten Hypotheken und Wertpapiere, im besonderen Pfandbriefe, Industrie- und Kommunalobligationen, Staatsanleihen und Aktien. Es ist zwar nicht üblich Wertpapiere in das Bankkreditvolumen mit einzuordnen, aber sofern sie sich im Besitz des Banksystems befinden, läßt ihr wirtschaftlicher Charakter eine solche Interpretation zu.“ - ↑ Wilhelm Lautenbach: Über Kredit und Produktion. Frankfurt 1937. (erstveröffentlicht 1936 im Vierteljahresheft: Die Wirtschaftskurve. Heft III.) S. 18:
„Wie funktioniert der Kreditapparat, wenn der Staat große Ausgaben durch Kredit finanziert? Woher kommen die Mittel?“
„Die meisten, die die Frage stellen, und es sind keineswegs nur Laien, haben dabei die Vorstellung, als gäbe es irgendeinen begrenzten Vorrat an Geld oder Kredit. Mit dieser Vorstellung verknüpft sich gewöhnlich die besorgte Frage, ob der Staat durch seine Kreditansprüche nicht der Wirtschaft den Kredit verknappe. In Wahrheit verhält es sich aber genau umgekehrt. Wenn der Staat in großem Stil Kredit nimmt, wird die ganze Kreditwirtschaft aufgelockert. Die Geld- und Kreditmärkte werden flüssig, die Unternehmer werden liquide, ihre Bankkredite nehmen ab, die Geschäftsdepositen steigen […].“ - ↑ Wilhelm Lautenbach: Zins, Kredit und Produktion. (Hrsg. Wolfgang Stützel) Tübingen 1952. (PDF) S. 62:
„Wenn die ersparten Beträge als Depositen bei den Banken gehalten werden, verschlechtert sich ceteris paribus die Liquidität [des Gesamtbankensystems]. Das Kreditvolumen wächst bei gleicher Kasse, so daß das Verhältnis von Gesamteinlagen zu Kasse sich verschlechtert. Denn hätten die Sparer nicht gespart, sondern ihr Einkommen verausgabt, so wären die Geldbeträge genau so nach Durchfluß durch den Einzelhandel unweigerlich im Kreislauf an die Banken gekommen; der Barmittelbestand der Banken wäre also der gleiche gewesen, das Kreditvolumen aber geringer, weil die zum Konsum verausgabten Beträge von Unternehmern vereinnahmt worden wären mit der Folge, daß ihr Kreditbedarf entsprechend geringer, ihr Umsatz aber höher gewesen wäre. Das ist ein nach jeder Richtung hin paradoxes Ergebnis. Verdienst, Liquidität und infolgedessen Neigung zu investieren, sind größer, wenn Lohn- und Gehaltsempfänger weniger sparen. Das Sparen erzeugt gerade erst Kreditbedarf bei verringertem Umsatz, umgekehrt wird, wenn Sparer frühere Ersparnisse verzehren, die Liquidität sowohl der Banken wie der Unternehmungen, gesteigert und zugleich das Unternehmereinkommen.“ - ↑ Wolfgang Stützel: Volkswirtschaftliche Saldenmechanik. (Nachdruck der 2. Auflage) Tübingen 2011. S. 80.
- ↑ Hans Christoph Binswanger: The Growth Spiral: Money, Energy and Imagination in the Dynamics of the Market Process. Berlin und Heidelberg 2013. (online) S. 38.
- ↑ Rudolf Schilcher: Geldfunktionen und Buchgeldschöpfung. Ein Beitrag zur Geldtheorie. (Nachdruck d. 1. Auflage 1958) Berlin 1973. (online) S. 183.
- ↑ Hermann Feifel: Die Anwendbarkeit der modernen Kreditschöpfungslehre auf die besondere Art des Sparkassengeschäfts. Berlin 1959. S. 28.
- ↑ Hermann Feifel: Die Anwendbarkeit der modernen Kreditschöpfungslehre auf die besondere Art des Sparkassengeschäfts. Berlin 1959. (online) S. 18.
- ↑ Gunnar Heinsohn und Otto Steiger: Eigentum, Zins und Geld: Ungelöste Rätsel der Wirtschaftswissenschaft. 4. Auflage. Metropolis, Marburg 2009, ISBN 978-3-89518-494-9.
- ↑ a b Mathilde Lüken-Klaßen: Währungskonkurrenz und Protektion: Peripherisierung und ihre Überwindung aus geldwirtschaftlicher Sicht. Metropolis, Marburg 1993, ISBN 978-3-926570-61-1, S. 18.
- ↑ David Graeber: Schulden: Die ersten 5000 Jahre, Seiten S. 21-72.
- ↑ Gunnar Heinsohn und Otto Steiger: Eigentum, Zins und Geld: Ungelöste Rätsel der Wirtschaftswissenschaft. 4. Auflage. Metropolis, Marburg 2009, ISBN 978-3-89518-494-9, S. 260.