Wikipedia:Vandalismusmeldung und Anita Sarkeesian: Unterschied zwischen den Seiten

Ich halte (wie schon auf der Diskussionsseite angemerkt) diesen Personenartikel für PR/Selbstdarstellung vom Feinsten. Er besitzt keine enzyklopädische Bedeutung. Zudem wird die selbsternannte Medienkritikerin weder wissenschaftlich rezipiert noch nachhaltig über sie berichtet. Die Mehrheit der Nachweise beziehen sich auf ihre PR-Aktion vom Juli 2012; die sie als feministische Marktlücke nutzen wollte. Alle anderen Informationen im Fließtext lesen sich etwa so: "Nach ihren eigenen Angaben liegen ihre wissenschaftlichen Interessen". Zusammenfassend ist sie (nach der RK) keine Wissenschaftlerin, keine Autorin, keine Journalistin oä. Daher plädiere ich für Löschen.--Miltrak (Diskussion) 22:07, 14. Jul. 2013 (CEST)

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Anita Sarkeesian (2011)

Anita Sarkeesian (* 1984 bei Toronto) ist eine kanadisch-US-amerikanische feministische Medienkritikerin und Videobloggerin. Sie befasst sich mit der Darstellung und Rolle von Frauen in der Populärkultur. Internationale Beachtung erfuhr sie in den Medien, nachdem ihr Kickstarterprojekt „Tropes vs. Women in Video Games“ einen sexistischen und rassistischen Shitstorm gegen ihre Person ausgelöst hatte.

Leben

Nach eigenen Angaben sieht Sarkeesian ihre Entwicklung zum großen Teil durch ihre armenische Herkunft, die Migrationserfahrung ihrer Eltern und deren liberale Werte geprägt. Sie erlangte ihren Bachelor-Abschluss in Kommunikation von der California State University, Northridge und 2010 ihren Master-Abschluss in Politik- und Sozialwissenschaften von der York University, Toronto mit einer Arbeit unter dem Titel “I’ll make a man out of you." Strong women in Science Fiction and Fantasy Television. Nach ihren eigenen Angaben liegen ihre Interessen vor allem in der Untersuchung der Wechselwirkungen von Privilegien- und Unterdrückungssystemen mit den Merkmalen von Rasse, Geschlecht, Sexualität, Klassenzugehörigkeit und Leistungsfähigkeit.

Videoblog „Feminist Frequency“

Bekannt wurde Sarkeesian mit ihrem Youtube-Videoblog Feminist Frequency, in dem sie in bisher vier Videostaffeln vor allem aktuelle Phänomene der Popkultur aus einer feministischen Perspektive kritisch betrachtet sowie die Grundlagen dieser Betrachtungsweise erläutert, indem sie beispielsweise ihre Adaption des Bechdel-Tests erklärt.

In ihrem Videokanal stellte sie auch die erste Serie von Webvideos mit dem Titel Tropes vs. Women ein. In dieser Videoserie setzt sie sich kritisch mit typischen und sich wiederholenden Darstellungen von Frauen in den Medien der erzählenden Popkultur auseinander. Durch solche sogenannten Tropes werden nach ihrer Ansicht überkommene sexistische Rollenbilder aufrechterhalten. Ein Beispiel für eine derartige typische und sich wiederholende Darstellung ist die Frau als böse dämonische Verführerin, die den Mann nach dem vollzogenen Geschlechtsakt verschlingt.

„Feminist-Frequency“-Videos werden im Schulunterricht und von anerkannten Bildungsorganisationen in den USA und Kanada eingesetzt und wurden auf verschiedenen Konferenzen und Festivals gezeigt, wie der „Open Video Konferenz“, dem „Athena Film Festival“, beide in New York, sowie dem „Festival International du Film Lesbien & Féministe de Paris“.

Kickstarterprojekt „Tropes vs. Women in Video Games“

Für ihr Projekt, eine kostenfrei zur Verfügung stehende Videoserie zu produzieren, die sich mit frauenbezogenen Tropen in Videospielen befassen soll, sammelte Anita Sarkeesian über die Webseite Kickstarter.com einen Betrag in Höhe von 158.922 US-Dollar ein. 6.968 Personen unterstützten das Projekt. Ursprünglich hatte Sarkeesian geplant, über den Webdienst einen Betrag von 6.000 US-Dollar einzusammeln. Nach dem herausragenden Erfolg der Aktion plante Sarkeesian, zwölf anstatt fünf Videos zu produzieren.

In Tropes vs. Women in Video Games befasst sich Sarkeesian kritisch mit der klischeebehafteten Darstellung von Frauen in Videospielen. „Da ist die Frau in Nöten, der ein männlicher Muskelheld das Leben rettet, da sind die halbnackte Kämpferin, die gutaussehende Feindin, die Frau als Hintergrunddekoration und die Frau als „sexy sidekick“.“

Folgen und Rezeption

Der Erfolg ihrer Aktion zeige, so schrieb zum Beispiel Pascal Paukner in der Süddeutschen Zeitung, dass ihr Anliegen kein Nischenthema sei, sondern dass es Blogger, Entwickler und Spieler gebe, die von Lara Croft, Prinzessin Peach, Bayonetta und den immer gleichen Frauendarstellungen genug haben.

Nach dem Bekanntwerden des Projektes kam es unter anderem in Foren und den Kommentaren zu ihren Youtube-Videos zu zahlreichen sexistischen und rassistischen Angriffen gegen ihre Person. Aussagen wie „She needs a good dicking“ gehörten zu den harmloseren Beleidigungen, teilweise wurde zu schwerer, auch sexueller Gewalt aufgerufen. Auf der Webseite Newgrounds wurde ein Flashgame „Beat up Anita Sarkeesian“ veröffentlicht, in dem User per Mausklick ein Foto von Saarkesian mit zunehmenden Misshandlungsspuren überziehen konnten. Gegen den Urheber des Spiels, Ben Spurr, wurden rechtliche Schritte eingeleitet. Der über Sarkeesian angelegte Artikel in der englischsprachigen Wikipedia war wiederholt das Ziel von Vandalismus. Es wurden unter anderem pornografische Bilder eingestellt und ihre Aktivitäten wurden mit ihrer angeblich jüdischen und afrikanischen Herkunft in Verbindung gebracht. Auf die von ihr betriebene Website wurden DDos-Attacken gefahren. Verschiedene Medien schrieben von einem sogenannten Shitstorm und einem koordinierten Angriff von Trollen gegen Sarkeesian.

So berichtete zum Beispiel die britische politische Wochenzeitung New Statesman über diese Attacken und zitierte Sarkeesian:

„Ich bin sicherlich nicht die erste Frau, die solche Art von Belästigungen erleidet; und ich werde nicht die letzte sein. Ich wiederhole jedoch immer wieder, dass es keine triviale Angelegenheit ist. Ich kann es nicht beiseite fegen mit Worten wie […] ‚Trolle sind Trolle, das ist im Internet zu erwarten.‘ Vielmehr sind es ernste Gewaltandrohungen, Belästigungen und Beleidigungen auf vielen Plattformen, die das Ziel haben, einzuschüchtern und zum Schweigen zu bringen. Und es ist nicht in Ordnung! Aber keine Sorge, dies wird mich nicht davon abhalten, meine Videos zu machen!“

– Anita Sarkeesian

2013 erschienen erste Bücher, die sich mit Sarkeesians Geschichte beschäftigten. In ihrer Studie über Cyberpunk Science Fiction seit den 1980er Jahren beschreibt die Medienwissenschaftlerin Carlen Lavigne Sarkeesians Beispiel als Fallstudie eines viel größeren Phänomens, der weit verbreiteten Misogynie, mit der die Internet-Kultur angefüllt sei. Ausgehend von Sarkeesian zeigt die Juristin Andrea Weckerle in ihrem Buch Civility in the Digital Age, wie sich Unternehmen und Einzelpersonen gegen Trolle und Hasskampagnen im Internet erfolgreich wehren können.

Seit dem 7. März 2013 wird die mit 12 Videos geplante Serie auf Sarkeesians Youtube-Channel sowie auf ihrer Website feministfrequency.com veröffentlicht.

Veröffentlichung

• Anita Sarkeesian, Jennifer Jenson: Buffy vs. Bella: The Re-Emergence of the Archetypal Feminine in Vampire Stories, in: Gareth Schott, Kirstine Moffat (Hrsg.): Fanpires: Audience Consumption of the Modern Vampire, New Academia Publishing 2011, ISBN 978-0-9845832-1-8, S. 55 ff. Kapitel als pdf.

Weblinks

• Feminist Frequency – offizielle Website
• Feminist Frequency (YouTube-Channel)
• Webseite Kickstarterprojekt „Tropes vs. Women in Video Games“
• Anita Sarkeesian auf der Konferenz TedxWomen 2012 (Video)