Benutzer Diskussion:Datschist und Louis Bernacchi: Unterschied zwischen den Seiten
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[[Datei:Bernacchi at WIdnes.jpg|miniatur|Louis Bernacchi im Jahr 1910]] |
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== Herzlich willkommen in der Wikipedia! == |
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'''Louis Charles Bernacchi''' (* [[8. November]] [[1876]] in [[Schaerbeek/Schaarbeek]], [[Belgien]]; † [[24. April]] [[1942]] in [[London]]) war ein [[Australien|australisch-]][[Vereinigtes Königreich|britischer]] [[Physik]]er, [[Astronomie|Astronom]] und [[Polarforschung|Polarforscher]] [[italien]]isch-belgischer Herkunft, der an zwei Forschungsreisen des sogenannten [[Goldenes Zeitalter der Antarktis-Forschung|„Goldenen Zeitalters der Antarktisforschung“]] teilnahm. Bei der [[Southern-Cross-Expedition]] (1898–1900) führte er die bis dahin wissenschaftlich genaueste Positionsbestimmung des [[Südpol#Der antarktische magnetische Pol|antarktischen magnetischen Pols]] durch. Während der [[Discovery-Expedition]] (1901–1904) war er gemeinsam mit fünf weiteren Expeditionsteilnehmern kurzzeitig Rekordinhaber der größten Annäherung an den [[Südpol#Geographischer Südpol|geographischen Südpol]]. Bernacchi war der erste Australier in der Antarktis und der erste Mensch, der dort dreimal überwinterte. |
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== Herkunft und Ausbildung == |
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Ich habe gesehen, dass du dich vor Kurzem hier angemeldet hast, und möchte dir daher für den Anfang ein paar Tipps geben, damit du dich in der Wikipedia möglichst schnell zurechtfindest. |
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[[Datei:Bernacchi family estate, Maria Island, Tasmania.jpg|miniatur|Das Anwesen der Familie Bernacchi auf Maria Island, Tasmanien etwa um 1890]] |
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Louis Bernacchi wurde als ältester Sohn des italienischen [[Seide]]nhändlers Angelo Guilio Diego Bernacchi (1853–1925) und dessen belgischer Frau Barbe (gebürtige Straetmans, 1858–1914) in der Nähe von [[Brüssel]] geboren. Seine Eltern wanderten 1884 mit ihm und seinen beiden Geschwistern nach [[Tasmanien]] aus. Sein Vater pachtete dort die Insel [[Maria-Island-Nationalpark|Maria Island]], ließ auf ihr eine [[Zementwerk#Herstellungsprozess|Zementfabrik]] erbauen, versuchte sich im [[Weinbau]] und gründete eine Siedlung mit zeitweise bis zu 250 Einwohnern, Geschäften, Schule, Post, Krankenhaus und einem 1888 errichteten Luxushotel. Das Unternehmen scheiterte jedoch 1892 wegen fehlender [[Rentabilität]]. Die zeitweilig in [[Melbourne]] lebende Familie kehrte 1897 mit den jüngerern Kindern nach [[London]] zurück, während der inzwischen volljährige Louis in Australien blieb.<ref>Gianfranco Cresciani: ''Italiens in Australia''. Cambridge University Press, Cambridge 2003, ISBN 0521537789, S. 45.</ref><ref>Margaret Weidenhofer: ''[http://adb.anu.edu.au/biography/bernacchi-angelo-giulio-diego-5218 Bernacchi, Angelo Giulio Diego (1853–1925)]''. Eintrag in der Online-Ausgabe des [[Australian Dictionary of Biography]] (englisch, abgerufen am 27. Februar 2013).</ref> |
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Bernacchi absolvierte nach anfänglich häuslichem Privatunterricht einen Teil seiner Schulausbildung im [[Internat]] ''The Hutchins School'' in [[Hobart]], bevor er 1895 ein Physikstudium an der [[Universität Melbourne]] begann und praktische Studien zur Astronomie und zum [[Erdmagnetfeld|Erdmagnetismus]] am ''Melbourne Observatory'' betrieb. Während seines Studiums kam er in Kontakt mit den Arbeiten diverser australischer Komitees zur wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Erschließung des damals noch nahezu unbekannten [[Antarktika|antarktischen Kontinents]]. Besonders faszinierte ihn der Bericht des späteren norwegischen Polarforschers [[Carsten Egeberg Borchgrevink]] zu dessen Teilnahme an der [[Carsten Egeberg Borchgrevink#Die Antarctic-Expedition|Antarctic-Expedition]] (1894–1895), bei der vermeintlich das erstmalige Betreten des antarktischen Festlands gelang. |
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== Southern-Cross-Expedition == |
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[[Datei:Louis C. Bernacchi.jpg|miniatur|Bernacchi als Teilnehmer der Southern-Cross-Expedition im Jahr 1899]] |
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→ ''siehe Hauptartikel: [[Southern-Cross-Expedition]] und deren [[Southern-Cross-Expedition/Mannschaftsliste|Mannschaftsliste]]'' |
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Im Jahr 1897 kam es in Melbourne zu einer persönlichen Begegnung zwischen Bernacchi und Borchgrevink, als sich letzterer dort zwecks Einwerbung von Mitteln zur Finanzierung einer eigenen Antarktisexpedition aufhielt. Bernacchi war im Begriff, an der [[Belgica-Expedition]] (1897–1899) unter der Leitung des belgischen Polarforschers [[Adrien de Gerlache de Gomery]] teilzunehmen. Hierzu kam es jedoch nicht, da das Expeditionsschiff auf dem Weg in die [[Antarktis]] nicht wie geplant Melbourne anlief, so dass er vergeblich auf seine Abholung wartete. Im Mai 1898 reiste Bernacchi nach London, um sich erfolgreich bei Borchgrevink für die Teilnahme an dessen Forschungsreise in die Antarktis zu bewerben,<ref>Borchgrevink: ''First on the Antarctic Continent'', 1901, S. 15–16.</ref> die der kartographischen Vermessung des Zielgebiets sowie der allgemeinwissenschaftlichen Datenerhebung dienen sollte. In Bernacchis Verantwortungsbereich fiel die Durchführung geomagnetischer Untersuchungen und [[Meteorologie|meteorologischer]] Beobachtungen sowie die fotographische Dokumentation der Expedition,<ref>[Ohne Namen]: [http://trove.nla.gov.au/ndp/del/article/39783803?searchTerm=Louis%20Bernacchi&searchLimits= ''Antarctic Exploration'']. In: ''Launceston Examiner'' vom 8. November 1898, S. 6 (englisch, abgerufen am 28. Februar 2013).</ref> die letztlich fast ausschließlich vom britischen Verleger George Newnes (1851–1910) finanziert wurde und deren Basislager sich am [[Kap Adare]] am äußersten nordöstlichen Ende des antarktischen [[Viktorialand]]s befand. |
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* Solltest du bestimmte Wörter oder Abkürzungen nicht auf Anhieb verstehen, hilft dir ein Blick ins [[Hilfe:Glossar|Glossar]]. |
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Die Expedition hatte mit zahlreichen Schwierigkeiten zu kämpfen, die nicht zuletzt auf Borchgrevinks mangelnde Führungsqualitäten zurückzuführen waren. Durch die Enge und Langeweile im Quartier während der antarktischen Wintermonate 1899 war die Reizbarkeit der Expeditionsteilnehmer soweit gestiegen, dass Borchgrevink eine Meuterei befürchtete.<ref>Criss Turney: ''1912 – The Year the World Discovered Antarctica''. Counterpoint, Berkeley 2012, ISBN 1582437890, S. 28.</ref> Bernacchi war derart verärgert über Borchgrevinks leichtfertigen Umgang mit Messinstrumenten, dass er den Expeditionsleiter bat, ihn von seiner Verantwortung für das meteorologische Forschungsprogramm zu entbinden.<ref>T. H. Baughman: ''Before the Heroes Came: Antarctica in the 1890s''. University of Nebraska Press, Lincoln 1999, ISBN 0803261632, S. 95.</ref> Am 31. August entkamen Bernacchi und zwei weitere Expeditionsteilnehmer nur knapp einer tödlichen [[Rauchgasvergiftung]] durch unsachgemäßen Betrieb eines Kohleofens.<ref>Bernacchi: ''To the South Polar regions'', 1901, [http://archive.org/stream/tosouthpolarregi00bern#page/172/mode/2up/ S. 172.]</ref> Ein schwerer Schicksalsschlag war der Tod des norwegischen Zoologen Nicolai Hanson (1870–1899) im Oktober 1899, als dieser vermutlich an einer Darminfektion verstarb.<ref>Bernacchi: ''To the South Polar regions'', 1901, [http://archive.org/stream/tosouthpolarregi00bern#page/184/mode/2up/ S. 184–190.]</ref> Die Unzugänglichkeit der [[Admiralitätsberge]] am Kap Adare verhinderte zudem, dass geplante Exkursionen vom Basislager in das antarktische Hinterland unternommen werden konnten. |
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[[Datei:Bernacchi - magnetic observations 1899.jpg|miniatur|Bernacchi bei geomagnetischen Messungen auf dem Meereis]] |
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[[Datei:Signaturhinweis_deutsch_vector.png|rechts|Schaltfläche „Signatur“ in der Bearbeiten-Werkzeugleiste]] |
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Das Expeditionsschiff ''Southern Cross'' kehrte am 28. Januar 1900 von Australien an das Kap Adare zurück, um die Landungsmannschaft wieder aufzunehmen. Anstelle einer direkten Rückkehr nach Australien führte die Expedition eine Erkundungsfahrt durch die [[Rossmeer]]region durch. Dabei wurden einige neue Inseln entdeckt und nach dem erstmaligen Betreten des [[Ross-Schelfeis]]es mit einer [[Geographische Breite|geographischen Breite]] von 78° 50’ S am 16. Februar 1900 während einer Fahrt mit [[Hundeschlitten]] ein neuer Südrekord aufgestellt. Bernacchi gelang mit Hilfe geomagnetischer Messungen insbesondere auf der [[Franklin-Insel (Antarktis)|Franklin-Insel]], die seine einjährige Datenerhebung am Kap Adare vervollständigten, die [[Ortsbestimmung|Positionsbestimmung]] des antarktischen magnetischen Pols bei {{Coordinate|text=DM|NS=73/20//S|EW=146///E|type=landmark|region=AQ|name=Antarktischer magnetischer Pol (1901)}}<ref>Borchgrevink: ''First on the Antarctic Continent'', 1901, S. 6.</ref> im nordöstlichen Viktorialand. Die Position lag damit sehr viel weiter nordwestlich als diejenige, die rund 60 Jahre zuvor während der Antarktisexpedition unter [[James Clark Ross]] bei {{Coordinate|text=DM|NS=76///S|EW=145/20//E|type=landmark|region=AQ|name=Antarktischer magnetischer Pol (1843)}} ermittelt worden war.<ref>Bernacchi: ''To the South Polar regions'', 1901, [http://archive.org/stream/tosouthpolarregi00bern#page/308/mode/2up S. 308–312.]</ref><ref>James Clark Ross: ''A voyage of discovery and research in the southern and Antarctic regions, during the years 1839–43'', Vol I, John Murray, London 1847, [http://archive.org/stream/voyageofdiscover01ross#page/186/mode/2up S. 187] (englisch, abgerufen im Internet Archive am 2. März 2013).</ref> |
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* Bitte wahre immer einen [[Wikipedia:Wikiquette|freundlichen Umgangston]], auch wenn du dich mal ärgerst. Um in Diskussionen leicht zu erkennen, wer welchen Beitrag geschrieben hat, ist es üblich, seine Beiträge mit <code><nowiki>--~~~~</nowiki></code> zu [[Hilfe:Signatur|signieren]]. Das geht am einfachsten mit der auf dem Bild nebenan markierten Schaltfläche. |
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Nach Bernacchis Rückkehr von der Expedition nach England im Juni 1900 ernannte ihn die Royal Geographical Society zum [[Fellow]]<ref>Royal Geographical Society: ''A list of the honorary members, fellows and associate members.'' RGS, London 1921, [http://archive.org/stream/listofhonoraryme00royauoft#page/10/mode/2up/search/bernacchi S. 10] (englisch, abgerufen am 4. März 2013).</ref> und zeichnete ihn mit dem nach dem britischen Astronomen Cuthbert Peek (1855–1901) benannten Preis aus.<ref>[Ohne Namen]: [http://trove.nla.gov.au/ndp/del/article/25913361?searchTerm=bernacchi&searchLimits= ''Antarctic Research'']. In: ''The Mercury'' (Hobart) vom 22. Mai 1901, S. 3 (englisch, abgerufen am 4. März 2013).</ref> Die damit verbundene finanzielle Unterstützung der Gelehrtengesellschaft erlaubten ihm die Auswertung seiner während der Forschungsreise erhobenen wissenschaftlichen Daten, die er 1901 gemeinsam mit seinen Expeditionserlebnissen im Buch ''[[Louis Bernacchi#Literatur|To the South Polar regions]]'' veröffentlichte. In einer Rezension in der [[The Times|London Times]] lobte der Autor Bernacchis Werk und würdigte im Gegenzug Borchgrevinks Bericht in dessen Buch ''[[Louis Bernacchi#Literatur|First on the Antarctic Continent]]'' mit der Bemerkung herab: ''{{"|Mr. Bernacchi gibt uns eine sehr viel befriedigendere Vorstellung vom Navigieren durch das Packeis als Mr. Borchgrevink. In gleicher Weise vermittelt er eine umfänglichere und anschaulichere Darstellung über das Leben, das [die] Teilnehmer der Expedition am Kap Adare führten.}}''<ref>[Ohne Namen]: ''Reviews of Books – Antarctic Exploration''. In: ''The Times'' vom 26. September 1901, Ausgabe 36570, S. 2: ''{{"|Mr Bernacchi gives us a much more satisfactory idea of navigation through the ice pack than did Mr Borchgrevink. In the same way he conveys a much fuller and clearer conception of the life led by members of the expedition on Cape Adare.}}''</ref> |
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* [[Wikipedia:Sei mutig|Sei mutig]], aber vergiss bitte nicht, dass andere Benutzer auch Menschen sind, die manchmal mehr, manchmal weniger Wissen über die Abläufe hier haben. --[[Benutzer:Mazbln|Martin Zeise]] [[Benutzer Diskussion:Mazbln|<big>✉</big>]] 22:11, 21. Jun. 2010 (CEST) |
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== Discovery-Exedition == |
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== Verschiebung einer Diskussion == |
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[[Datei:ATLNZ 11715.jpeg|miniatur|Bernacchi (Dritter von rechts) als Wissenschaftsoffizier an Bord der ''Discovery'' im neuseeländischen Lyttelton im Dezember 1901<ref group="Anmerkung">V.l.n.r: [[Edward Adrian Wilson|Edward Wilson]], [[Ernest Shackleton]], [[Albert Armitage]], Michael Barne (1877–1961), Dr. Reginald Koettlitz (1861–1916), Reginald Skelton (1872–1965), [[Robert Falcon Scott]], Charles Royds (1876−1931), Louis Bernacchi, Hartley Ferrar (1879–1932) und Thomas Hodgson (1864–1926)</ref>]] |
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Folgende Diskussion fand auf [[Benutzer Diskussion:Oberfoerster]] statt und wurde hierher verschoben. --[[Benutzer:Oberfoerster|Of]] 13:02, 23. Jun. 2010 (CEST) |
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→ ''siehe Hauptartikel: [[Discovery-Expedition]] und deren [[Discovery-Expedition/Mannschaftsliste|Mannschaftsliste]]'' |
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Im Juli 1901 erhielt Bernacchi ein gemeinsames Einladungsschreiben des Präsident der Royal Geographical Society [[Clements Markham|Sir Clements Markham]] und des designierten Expeditionsleiters [[Robert Falcon Scott]] zur Teilnahme an der unmittelbar bevorstehenden Discovery-Expedition in die Antarktis. Beide waren auf Bernacchi durch seine Publikationen und Vorträge über die Southern-Cross-Expedition aufmerksam geworden. Er nahm die Position des ursprünglich für die Forschungsreise vorgesehenen Physikers William Shackleton (1871–1921) ein,<ref>[Ohne Namen]: [http://trove.nla.gov.au/ndp/del/article/89023743?searchTerm=Louis%20Bernacchi&searchLimits= ''Scientific Staff – Change on the Discovery'']. In: ''Kalgoorlie Miner'' vom 31. Juli 1901, S. 5 (englisch, abgerufen am 28. Februar 2013).</ref> der wieder ausgeladen worden war, nachdem er sich im Streit zwischen der Royal Geographical Society und der [[Royal Society]] um die Besetzung der Expeditionsleitung nicht für Scott, sondern für den Geologen [[John Walter Gregory]] ausgesprochen hatte.<ref>Edward J. Larson: ''An Empire of Ice''. Yale University Press, New Haven 2011, ISBN 0300154089, S. 114.</ref> Nach anderer Darstellung waren medizinische Gründe gegen Shackleton ausschlaggebend.<ref>Scott: ''The Voyage of the Discovery'', Vol I, 1905, [http://www.archive.org/stream/voyageofdiscover01scotuoft#page/52/mode/2up/ S. 5.]</ref> Ziele dieser Expedition waren meteorologische, ozeanografische, geologische, biologische und physikalische Untersuchungen im Zielgebiet. Bernacchi war der einzige der insgesamt 50 Expeditionsteilnehmer, der über Antarktis-Erfahrung verfügte. |
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Während die anderen Expeditionsteilnehmer mit dem Forschungsschiff ''[[RRS Discovery (Schiff, 1901)|Discovery]]'' seit dem 6. August 1901 nach Süden unterwegs waren, reiste Bernacchi zunächst nach [[Potsdam]] zum Geophysiker [[Max Eschenhagen]]. Von diesem ließ er sich in die Handhabung eines neuentwickelten [[Magnetometer]]s mit automatischer Datenaufzeichnung einweisen, das auf der Forschungsreise mitgeführt wurde.<ref>Andrew Atkin: [http://www.anta.canterbury.ac.nz/documents/GCAS%20electronic%20projects/GCAS%2010%20Reveiws/Andrew%20Atkin%20Review.pdf ''The Quest for the Magnetic Pole: navigation and research into polar terrestrial magnetism''] (PDF; 364 kB). [[University of Canterbury]], Christchurch 2008 (englisch, abgerufen am 1. März 2013).</ref> Bernacchi stieß erst im neuseeländischen [[Lyttelton]] zur Mannschaft. |
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=== Änderungen in der Literaturliste des Wikipedia-Artikels "Liselotte Welskopf-Henrich" === |
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Am 9. Januar 1902 erreichte das Expeditionsschiff Kap Adare. Bernacchi bekam Gelegenheit, das Basislager der Southern-Cross-Expedition und das Grab Nicolai Hansons oberhalb des Kaps zu besuchen.<ref>Scott: ''The Voyage of the Discovery'', Vol I, 1905, [http://www.archive.org/stream/voyageofdiscover01scotuoft#page/100/mode/2up S. 100–102.]</ref> Am 4. Februar stellte er nach Ankerung des Expeditionsschiffs in der ''[[Bucht der Wale|Balloon Bight]]'' und Betreten des Ross-Schelfeises als Mitglied einer sechsköpfigen Schlittenmannschaft mit einer geographischen Breite von 79° 3’ S einen neuen Südrekord auf,<ref>J. V. Skelton, D. M. Wilson: ''Discovery Illustrated''. Reardon Publishing, Cheltenham 2001, ISBN 187387748X, S. 54.</ref> den jedoch Scott, [[Edward Adrian Wilson|Edward Wilson]] und [[Ernest Shackleton]] bereits einige Monate später am 30. Dezember 1902 mit 82° 17′ S übertrafen.<ref>Scott: ''The Voyage of the Discovery'', Vol II, [http://www.archive.org/stream/voyageofdiscover02scotuoft#page/58/ S. 59.] Ergänzung: Neuerliche Berechnungen auf Grundlage von Shackletons Fotografien und Wilsons Zeichnungen ergaben, dass sie möglicherweise nur 82° 11′ S erreicht haben.</ref> |
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Hallo Herr Oberförster, |
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du hast am 11.Juni meine von Osika am 9.Juni gesichtete Änderung in der Literaturliste rückgängig gemacht, ohne daß ich mir ausmalen könnte, warum. Daher bitte ich um eine kurze Erklärung - außerdem um Nachsicht:<br /> |
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ich bin kein alter Computerhase und kenne mich in den online-Gepflogenheiten wenig aus. |
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Gruß |
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[[Datei:Bernacchi Magnetic Hut.jpg|miniatur|Bernacchi beim Verlassen einer der beiden Observationshütten am Hut Point im Jahr 1902]] |
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--[[Benutzer:Datschist|Datschist]] 20:21, 15. Jun. 2010 (CEST) |
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Bernacchi versuchte vergeblich, Scott davon zu überzeugen, das Basislager der Discovery-Expedition in der ''Wood Bay'' ({{Coordinate|text=DM|NS=74/13//S|EW=165/30//E|type=landmark|region=AQ|name=Wood Bay}})<ref>[http://www.geographic.org/geographic_names/antname.php?uni=16764&fid=antgeo_126 Wood Bay], Eintrag auf geographic.org (englisch, abgerufen am 1. März 2013).</ref> und damit in erreichbarer Nähe zur damaligen Position des antarktischen magnetischen Pols zu errichten. Stattdessen wählte Scott hierfür eine geschützte Bucht unweit des Kaps am südlichen Ende der [[Hut-Point-Halbinsel]], das er später nach dem stellvertretenden Expeditionsleiter [[Albert Armitage]] ''Kap Armitage'' ({{Coordinate|text=DM|NS=77/51//S|EW=166/40//E|type=landmark|region=AQ|name=Kap Armitage}})<ref>[http://geographic.org/geographic_names/antname.php?uni=591&fid=antgeo_101 Kap Armitage], Eintrag auf geographic.org (englisch, abgerufen am 1. März 2013).</ref> benannte. Gemeinsam mit Armitage und dem Zimmermannsgehilfen James Duncan (1870–unbekannt) errichtete Bernacchi nach der Ankunft am 8. Februar 1902 zwei in Deutschland vorgefertigte Observationshütten für astronomische, meteorologische und geomagnetische Untersuchungen. In seinen Verantwortungsbereich fielen auch die Bedienung des [[Elektroskop|Elektrometers]], [[Seismologie|seismologische]] und [[Gravimetrie|gravimetrische]] Messungen sowie Untersuchungen zur [[Polarlicht]]aktivität. Die Herausforderung für Bernacchis Arbeiten bestand insbesondere darin, wegen der Empfindlichkeit der Messinstrumente für konstant moderate Temperaturen in den Hütten zu sorgen, was zu Scotts Leidwesen mit einem hohen Verbrauch von Brennmaterial verbunden war.<ref>Scott: ''The Voyage of the Discovery'', Vol I, 1905, [http://www.archive.org/stream/voyageofdiscover01scotuoft#page/172/mode/2up/ S. 172], [http://www.archive.org/stream/voyageofdiscover01scotuoft#page/208/mode/2up/ S. 208–209] und [http://www.archive.org/stream/voyageofdiscover01scotuoft#page/230/mode/2up/ S. 231.]</ref> Bei einem seiner täglichen Erkundungsgänge vom Expeditionsschiff, dass vor der Hut-Point-Halbinsel vertäut und im [[Meereis]] eingeschlossen als Unterkunft diente, zu den Observationshütten zog sich Bernacchi am 16. Mai 1902 in einem Schneesturm [[Erfrierung]]en zu.<ref>Scott: ''The Voyage of the Discovery'', Vol I, 1905, [http://www.archive.org/stream/voyageofdiscover01scotuoft#page/240/mode/2up/ S. 240.]</ref> |
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: Hallo Datschist, ich gehe davon aus, dass du [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liselotte_Welskopf-Henrich&diff=prev&oldid=75437385 diesen Edit] meinst. Am 9. Juni hat die [http://de.wikipedia.org/wiki/Spezial:Beitr%C3%A4ge/79.244.53.2 IP 79.244.53.2] massiv versucht Literaturbeiträge von Henner Reitmeier in verschiedene Artikel einzubauen. Da in diesem Zusammenhang keine Bearbeitungen der Artikel durchgeführt wurde, ist nicht zu vermuten, dass diese Literatur zur Erstellung der Artikel beigetragen hat. Selbstverständlich können relevante Werke auch so eingetragen werden, aber hier ist [[Wikipedia:Literatur]] zu beachten: "''Es geht nicht um eine beliebige oder möglichst lange Auflistung von Büchern, die zufällig zum Thema passen, sondern um die wissenschaftlich maßgeblichen Werke oder um seriöse, möglichst aktuelle Einführungen. Die Werke sollen sich mit dem Thema des Lemmas selbst befassen und nicht mit Themen auf einer höheren oder niedrigeren Ebene. Die Pflicht, die Relevanz von Literaturhinweisen nachvollziehbar zu begründen, liegt bei dem, der sie im Artikel haben möchte.''" Grüße --[[Benutzer:Oberfoerster|Of]] 09:02, 16. Jun. 2010 (CEST) |
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Bernacchi gehörte zu dem Teil der Expeditionsmannschaft, die ein zweites Jahr in der Antarktis verbrachte. Während dieser Zeit setzte er seine wissenschaftlichen Untersuchungen fort und übernahm vom im März 1903 heimkehrenden Ernest Shackleton die redaktionelle Verantwortung für das Expeditionsmagazin ''The South Polar Times''.<ref>William J. Mills: ''Exploring Polar Frontiers'', Vol. I. ABC-CLIO, Santa Barbara 2003, ISBN 1576074226, S. 585.</ref> Darüber hinaus nahm Bernacchi im November/Dezember 1903 als Mitglied einer sechsköpfigen Mannschaft unter Leitung des Geologen Charles Royds (1876−1931) an einem 30-tägigen Erkundungsmarsch in südöstlicher Richtung über das Ross-Schelfeis teil, bei dem er ungestört von Landmassen oder [[Ferromagnetismus|ferromagnetischen]] [[Deklination (Geographie)|Missweisungen]] geomagnetische Messungen durchführte.<ref>Scott: ''The Voyage of the Discovery'', Vol II, 1905, [http://www.archive.org/stream/voyageofdiscover02scotuoft#page/222/mode/2up/ S. 222–223.]</ref> |
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=== Literaturliste Artikel Welskopf-Henrich === |
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Nachdem die Expedition im September 1904 nach England zurückgekehrt war, begab sich Bernacchi an die umfangreiche Auswertung seiner Messergebnisse. Ein erster wissenschaftlicher Artikel dieser Arbeiten erschien im Dezember 1905 im ''Geographical Journal''.<ref>L. C. Bernacchi: [http://www.jstor.org/stable/pdfplus/1776072.pdf ''Preliminary Report on the Physical Observations Conducted on the National Antarctic Expedition, from 1902 to 1904'']. In: ''Geographical Journal'' (1905), Vol. 26 No. 6, S. 642–656 (englisch, abgerufen am 4. März 2013).</ref> Für seine Verdienste um die Expedition verliehen ihm 1906 [[Eduard VII.|König Edward VII.]] die ''Antarctic Medal'' und die Royal Geographical Society die silberne ''Polarmedaille''.<ref>[http://www.eoas.info/biogs/P001408b.htm Bernacchi, Louis Charles (1876 - 1942)], Eintrag in der ''Enzyklopedia of Australian Science'' (englisch, abgerufen am 4. März 2013).</ref><ref>Royal Geographical Society: ''Year Book and Record 1907''. William Clowes & Sons, London 1907, [http://archive.org/stream/yearbookandreco02britgoog#page/n248/mode/2up S. 213.] (englisch, abgerufen im Internet Archive am 4. März 2013).</ref> Darüber hinaus wurde er im selben Jahr in Frankreich zum [[Ehrenlegion#Chevalier de la Légion d’Honneur (Ch. LH)|Ritter der Ehrenlegion]] ernannt.<ref name="Christie’s">[http://www.christies.com/lotfinder/LotDetailsPrintable.aspx?intObjectID=1015018 Lot 151/Sale 5587], Informationen zu Louis Bernacchi auf der Internetpräsens des Auktionshauses [[Christie’s]] (englisch, abgerufen am 26. Februar 2013).</ref> |
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Lieber Oberförster, |
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besten Dank für die prompte und freundliche Antwort. Hätte ich meine paar Einfügungen in Wikipedia im Laufe der letzten 10 Jahre vorgenommen, wäre es nicht weiter aufgefallen. Aber mir wurde eben erst jetzt empfohlen, (angeblich) wichtige Arbeiten von mir in das Lexikon zu bringen - von selbst kam ich nicht darauf. Du scheinst es allerdings als unlauter zu empfinden, sich für eigene Arbeiten stark zu machen. Das sehe ich anders. AußenseiterInnen wie ich haben so gut wie keine FürsprecherInnen, so bleibt ihnen gar nichts anderes übrig, wenn sie ihre Arbeiten verwertet sehen möchten. Dabei ist ja keineswegs gesagt, die besten Beiträge stünden notwendig in den prominentesten Medien. Anders ausgedrückt, die Stärkeren haben nicht unbedingt recht. Doch ich schlage vor, die Frage der Qualität einer Quelle über die Frage zu stellen, wer sie lanciert hat. Ich selber bin verständlicherweise davon überzeugt, meine eingefügten Quellen stellten eine Bereicherung der betreffenden Artikel dar, nehme ich doch stets einen ungewöhnlichen Blickwinkel ein und warte mit entsprechenden Entdeckungen auf - mehr oder weniger jedenfalls. Nebenbei schreibe ich auch gut und unterhaltsam. Du könntest dich davon überzeugen, indem du mein inkriminiertes Welskopf-Portrait ''Rot ist das Blut des Adlers'' aus der jüngsten Nummer der kleinen Vierteljahreszeitschrift DIE BRÜCKE kurzerhand bei mir anforderst. Ich schicke dir mit Vergnügen ein Pdf als Email-Anhang. An welche Adresse? |
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Ich wünsche dir echtes sommerliches Pirschwetter: |
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--[[Benutzer:Datschist|Datschist]] 15:48, 16. Jun. 2010 (CEST) |
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:: Der dir empfohlen hat, deine "wichtigen" Arbeiten ins Lexikon zu bringen, hat vermutlich eine falsche Vorstellung von Wikipedia. Hier wird ein Lexikon geschrieben. Wikipedia ist nicht als Medium gedacht um eigene Arbeiten der Öffentlichkeit vorzustellen. --[[Benutzer:Oberfoerster|Of]] 15:56, 16. Jun. 2010 (CEST) |
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:::gudn tach! |
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:::ich schlage vor, dass Datschist hier auf dieser talk page zwei beispiele nennt, also zwei wikipedia-artikel und zwei seiner meinung nach dazu passende buecher, von denen er annimmt, dass sie auf jeden fall in diesen beiden artikeln unseren kriterien [[WP:LIT]] entsprechen. anschliessend fragen wir in den dafuer zustaendigen portalen nach ein paar meinungen. |
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:::bis dahin werden (und das ist eine aufforderung; keine bitte) jegliche versuche, die literatur "mit gewalt" unterzubringen unterlassen. ansonsten landet die literatur auf unserer wikipediaweiten blacklist (mittels abusefilter), sodass sie gar nicht mehr hinzugefuegt werden kann. -- [[Benutzer:Lustiger seth|seth]] 23:52, 16. Jun. 2010 (CEST) |
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== Späteres Leben == |
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[[Datei:Columbarium, Brookwood Cemetery - geograph.org.uk - 820383.jpg|miniatur|Der [[Brookwood Cemetery]], auf dem sich das Grab von Louis Bernacchi befindet]] |
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Nach dem Ende der Discovery-Expedition ließ sich Bernacchi endgültig in England nieder. Nach einer Reise durch [[Deutsch-Südwestafrika]] und [[Namaqualand]] heiratete er am 10. Februar 1906 Winifred Edith Harris (1884–1972) in der Pfarrkirche von East Preston, [[Sussex]]. Robert Falcon Scott war sein Trauzeuge. Aus der Ehe gingen je zwei Söhne und Töchter hervor. Seinen ältesten Sohn Michael Louis (1911–1983), der von 1952 bis 1961 als ''Resident Commissioner'' des damaligen britischen [[Protektorat]]s der [[Gilbert- und Elliceinseln]] tätig war,<ref>[http://www.worldstatesmen.org/Kiribati.htm Kiribati], Eintrag auf worldstatesmen.org (englisch, abgerufen am 27. Februar 2013).</ref> benannte Bernacchi nach Michael Barne (1877–1961), einem weiteren Teilnehmer von Scotts Discovery-Expedition.<ref name="gov.au">[http://www.antarctica.gov.au/about-antarctica/history/people/louis-bernacchi Louis Bernacchi], Kurzbiographie von auf der Homepage der ''Australian Antarctic Division'' des [[Department of Sustainability, Environment, Water, Population and Communities|DSEWPaC]] (englisch, abgerufen am 27. Februar 2013).</ref> Gleichfalls 1906 unternahm er eine Forschungsreise zu den Quellflüssen des [[Amazonas]] in [[Peru]].<ref name="Christie’s" /> Scott wollte ihn als Teilnehmer an der [[Terra-Nova-Expedition]] (1910–1913) gewinnen, doch Bernacchi lehnte aus familiären Gründen ab. Eine politische Karriere scheiterte, nachdem er bei den Wahlen zum [[House of Commons]] im Januar und Dezember 1910 erfolglos als Kandidat der [[Liberal Party]] in [[Widnes]] bzw. in [[Chatham (Kent)|Chatham]] kandidiert hatte.<ref>Arthur G. M. Hesilrige (ed.): ''Debrett’s House of Commons''. Dean & Son, London 1918, [http://archive.org/stream/debrettshouseo1918londuoft#page/200/mode/2up S. 200] und [http://archive.org/stream/debrettshouseo1918londuoft#page/242/mode/2up/ S. 242] (englisch, abgerufen im Internet Archive am 2. März 2013). Bernacchi unterlag im Januar 1910 in Widnes mit 4666 zu 5768 Stimmen gegen William Hall Walker, 1st Baron Wavertree (1856–1933) und im Dezember 1910 in Chatham mit 4302 zu 6989 Stimmen gegen Gerald Fitzroy Hohler (1862–1934), die beide für die [[Conservative Party]] angetreten waren.</ref> Seinen Lebensunterhalt bestritt er hauptsächlich mit Kapitalerträgen aus Beteiligungen an [[Kautschuk]]plantagen in [[Malaysia]], auf [[Java (Insel)|Java]] und [[Borneo]]. |
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Zu Beginn des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] meldete sich Bernacchi als [[Kriegsfreiwilliger|Freiwilliger]] und diente im Rang eines [[Lieutenant Commander]] zunächst bei den Reservestreitkräften der [[Royal Navy]] (''Royal Naval Reserve''), später bei der [[Admiralität (Vereinigtes Königreich)|britischen Admiralität]] als Mitarbeiter in der Abteilung zur [[U-Jagd|U-Bootabwehr]]. Im Jahr 1919 wurde er für seine militärischen Verdienste mit dem [[Offizierskreuz]] des [[Order of the British Empire]] und dem [[Navy Cross|United States Navy Cross]] ausgezeichnet.<ref name="Christie’s" /> |
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Ich bilde mir ein, Oberförster mißversteht mich. Ich hatte nicht gesagt, per Wikipedia meine Arbeiten "der Öffentlichkeit vorstellen" zu wollen, sondern mein Interesse daran bekannt, daß diese Arbeiten "verwertet" werden - etwa bei der Forschung über Welskopf-Henrich. Ob sie der verlangten "Maßgeblichkeit" genügen, ist allerdings eine Frage, über die vermutlich ewig gestritten werden könnte. Mein Versäumnis (aus Unkenntnis) war es sicherlich, auf der Diskussionsseite der von mir geänderten Artikel keine Begründungen zu geben. Nebenbei gesagt, habe ich in diesem Monat auch mehrere fremde, nicht von mir stammende Quellen in verschiedenen Artikeln eingefügt.<br /> |
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Beispielsweise eine von Walter Kappacher im Artikel "Erwin Chargaff". Nun bin ich im Gegensatz zu Kappacher kein Büchnerpreisträger - aber muß deshalb mein in der BRÜCKE erschienenes Portrait ''Im spitzen Winkel zur Welt'' weniger maßgeblich als Kappachers Broschüre zu Chargaff sein? Er selber hat es mir gegenüber gelobt. Ich würdige darin die mutige Unangepaßtheit des Biochemikers und Essayisten. Ich gehe u.a. auf die Ungelegenheiten ein, die Chargaff mit Watson/Crick hatte.<br /> |
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Natürlich kann man von ehrenamtlichen Lexikon-BetreuerInnen nicht unbedingt verlangen, sich solche eher abseitigen Quellen, wie sie von mir kommen, jedesmal persönlich zu Gemüte zu führen. Andererseits beharre ich auf meiner Überzeugung, die Maßgeblichkeit des Mainstreams ("allgemein" oder "in Fachkreisen anerkannt") sei doch auch mit Vorsicht zu genießen.<br /> |
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Nehmen wir noch den Artikel über die Stadt Korbach. Wolfgang Medding hat die "anerkannte" und übrigens einzige Stadtgeschichte über Korbach verfaßt. In den Texten aus meinem Buch DER GROSSE STOCKRAUS, die ich im Artikel angeführt hatte, wird diesem Autor Parteilichkeit und Verfälschung nachgewiesen. So verehrt er Fürsten und einen von den Nazis eingesetzten Bürgermeister, während er die Verfolgung von Juden oder (angeblichen) Kommunisten buchstäblich kleinschreibt. Ich habe übrigens zwei Jahre in Korbach gelebt.<br /> |
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Was zuletzt den Stein des Anstoßes betrifft, Welskopf-Henrich, weise ich in meinem Essay ''Rot ist das Blut des Adlers'' auf einige Vorzüge und Schwächen der Autorin hin, die sich beispielsweise in der jüngst erschienenen Biografie von Lorenz nicht finden. Auch die Biografie selber wird sowohl gelobt wie kritisiert. Aber davon abgesehen, wirken doch solche Portraits nur im Ganzen; man wird ihnen nicht durch Begutachtung der Nase und der Schneidezähne gerecht. Das gilt selbstverständlich auch für jenes Chargaff-Portrait.<br /> |
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Man könnte mir zuletzt vorhalten, ''ich'' liebte meine Arbeiten natürlich, weil ich befangen sei. Da kann ich nur sagen: immerhin sind sie veröffentlicht und hier und dort auch besprochen oder zumindest mir privat gegenüber begrüßt worden. Es geht gar nicht um ''mich''. Ich möchte lediglich eine Lanze für die Einflußlosen brechen. Einige von diesen verschmähen es bewußt, nach Amt und Würden zu streben, weil sie sich in diesem Falle anzupassen hätten. Damit will ich keineswegs leugnen, daß sich unter den Einflußlosen auch jede Menge SchaumschlägerInnen und Windbeutel tummeln.--[[Benutzer:Datschist|Datschist]] 16:43, 17. Jun. 2010 (CEST) |
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:gudn tach! |
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:vermutlich ist es bei eigenen papers wirklich am geschicktesten, auf der diskussionsseite zum jeweiligen artikel kurz nachzufragen, ob es einwaende bzgl. einer verlinkung gaebe. wenn sich dort binnen weniger tage niemand meldet, es sich um veroeffentlichte arbeiten handelt und man nichts besseres kennt/findet, kann man imho ruhig mutig sein und verlinken. |
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:@Of: kannst du evtl. in einem passenden portal mal um weitere meinungen fragen? -- [[Benutzer:Lustiger seth|seth]] 23:28, 17. Jun. 2010 (CEST) |
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:: @seth: Welches Portal sollte das denn sein? Anscheinend ist Henner Reitmeier ja ein Universal-Kenner. Er hat ''wissenschaftlich maßgebliche Werke oder seriöse, möglichst aktuelle Einführungen'' (das wird von Wikipedia:Literatur gefordert) zu Themen wie [[Snooker]], [[Polstern]], [[Lärm]], [[Knoten (Knüpfen)]], [[Fotografie]], [[Aktmodell]] sowie diversen Personen geschrieben (Liste nicht vollständig). Ich bin auf ihn aufmerksam geworden wegen seines Beitrages zu [[Xylothek]]. --[[Benutzer:Oberfoerster|Of]] 08:06, 18. Jun. 2010 (CEST) |
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:::gudn tach! |
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:::hmm, gute frage. vielleicht dann besser auf [[WP:LIT]] bzw. [[Wikipedia_Diskussion:Literatur]]. -- [[Benutzer:Lustiger seth|seth]] 22:28, 22. Jun. 2010 (CEST) |
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In den Nachkriegsjahren widmete sich Bernacchi wieder seinem Kautschukgeschäft und wisschenschaftlichen Tätigkeiten bei der [[British Science Guild]], der [[British Association for the Advancement of Science]] und der Royal Geographical Society, deren Ratsmitglied er von 1928 bis 1932 war. In dieser Zeit setzte er sich persönlich für die Verleihung der Patronatsmedaille der Royal Geographical Society an Carsten Egeberg Borchgrevink ein.<ref name="gov.au" /> Pläne zu einer eigenen Antarktisexpedition gab er 1925 aufgrund fehlender finanzieller Unterstützung auf. 1930 half er bei der Organisation einer Ausstellung in London über die Geschichte der britischen Polarforschung,<ref>[Ohne Namen]: [http://www.nature.com/nature/journal/v126/n3167/pdf/126080a0.pdf ''The British Polar Exhibition'']. In ''[[Nature]]'' (1930), Nr. 126, S. 80 (englisch, abgerufen am 26. Februar 2013).</ref> und war 1931/32 an der Organisation des [[Internationales Polarjahr|Zweiten Internationalen Polarjahres]] beteiligt. Er veröffentlichte mehrere Bücher zur Polarforschung, darunter 1933 die Biographie ''A Very Gallant Gentleman'' über den Polarforscher [[Lawrence Oates]].<ref>Louis Charles Bernacchi: ''A Very Gallant Gentleman.'' Thornton Butterworth, London 1933.</ref> |
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Hallo Oberförster, |
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da du meine Sachkundigkeit in Sachen [[Xylothek]] anzweifelst, solltest du vielleicht auch noch im Wikipedia-Artikel [[Carl Schildbach]] eine Quelle von H.R. tilgen. ''Kursbuch''-Redakteurin Ingrid Karsunke scheint damals allerdings an meine Sachkundigkeit geglaubt zu haben. Oder an meine Portrait-Künste. In den Wikipedia-Artikel [[Xylothek]] stellte ich diese kleine Betrachtung über Holzbibliotheken, weil ich sie m.E. für mein ''Relaxikon'' später noch verbessert hatte. Vielleicht hätte ich sie gegen die Quellenangabe bei Schildbach austauschen sollen - aber dann wäre die manchen Lexikon-HüterInnen wichtige Referenz ''Kursbuch'' entfallen.<br /> |
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Ich gebe dir im Übrigen recht, ich bin recht vielseitig erfahren und gebildet. Als Aktmodell zum Beispiel habe ich 10 Jahre lang hauptberuflich gearbeitet. Ich wäre nicht verblüfft, wenn mein von [[Robert Gernhardt]] an den Züricher ''Raben'' empfohlener Essay ''Die Kunst des Wartens'' zu den drei oder fünf tiefschürfendsten Arbeiten zählte, die wir zum Thema Aktmodell haben.<br /> |
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Als Polsterer (mit dem Gesellenbrief des Raumausstatters) war ich sechs Jahre lang in einem südhessischen Handwerksbetrieb tätig. Dessen Chef war Vorsitzender des deutschen Restauratorenverbandes. Von Philosophie hielt er allerdings weniger als ich. Ich fürchte, er könnte mit meinem betreffenden ''Relaxikon''-Artikel wenig anfangen. Die kleine Betrachtung kreist um die Beobachtung, unter allen Handwerkern stehe niemand dem menschlichen Leib näher als der Polsterer. Die Betrachtung erläutert nicht, wie man die Kante einer Sitzmöbelfasson mit Hilfe eines "Schweinsrückens" (das ist ein Stich) "garniert", nämlich verfestigt und begradigt. Vielleicht tut sie verbotenerweise, was nach den von dir weiter oben angeführten Wkipedia-Richtlinien eine Verknüpfung mit "Themen einer höheren oder niederen Ebene" wäre. Der Mensch liegt, sitzt, steht. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.<br /> |
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Scherz beiseite: mir dämmert, daß ich als ungebundener Essayist natürlich viel schweifender oder ausgreifender vorgehen kann als der Autor eines Lexikon-Artikels. Dieser Autor hat zu isolieren. Ich dagegen verknüpfe. Weiteres darüber sage ich in meinem Essay über den ''Knoten'', der wahrscheinlich 2005 nur durch ein Versehen in eine von Jürgen Engler (''ndl'') herausgegebene Anthologie rutschte.<br /> |
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Ich schlage vor, ich folge seths freundlicher Bestärkung und gebe einmal exemplarisch auf der Diskussionsseite eines bestimmten Wikipedia-Artikels eine Begründung für meinen Literaturvorschlag. Mir schwebt zunächst der Artikel [[Kommune (Lebensgemeinschaft)]] vor. Ich kann ja auf unsere hier dokumentierte Erörterung hinweisen.<br /> |
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--[[Benutzer:Datschist|Datschist]] 15:01, 19. Jun. 2010 (CEST) |
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Beim Ausbruch des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] kehrte Bernacchi in den aktiven Dienst bei der ''Royal Naval Reserve'' zurück, um den Einsatz von [[U-Boot-Falle]]n zu koordinieren. Seine Gesundheit verschlechterte sich jedoch zusehends und schließlich starb er 65-jährig am 24. Arpil 1942 in seinem Haus mit der Nr. 55 auf der Porchester Terrace im Londoner Stadtteil [[Bayswater]] unweit der [[Kensington Gardens]].<ref>[Ohne Namen]: [http://trove.nla.gov.au/ndp/del/article/25913361?searchTerm=bernacchi&searchLimits= ''Orbituary, Lieut.-Commander Bernacchi'']. In: ''The Mercury'' (Hobart) vom 27. April 1942, S. 4 (englisch, abgerufen am 27. Februar 2013).</ref><ref>[http://www.london-gazette.co.uk/issues/36817/pages/5488/page.pdf Louis Bernacchi] (PDF; 95 kB), [[The London Gazette]] (1944), Nr. 36817, S. 5488 (englisch, abgerufen am 6. März 2013).</ref> Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof in Brookwood, [[Surrey]].<ref>[http://www.findagrave.com/cgi-bin/fg.cgi?page=gr&GRid=38119202 Louis Charles Bernacchi], Eintrag in der Datenbank von [[Find a Grave]] (englisch, abgerufen am 27. Februar 2013).</ref> |
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Heute wie angekündigt in [[Kommune (Lebensgemeinschaft)]] eingegriffen. --[[Benutzer:Datschist|Datschist]] 17:05, 20. Jun. 2010 (CEST) |
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== Nachwirkungen == |
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Wage einen zweiten Vorstoß mit einer Quelle, der kaum vorgeworfen werden könnte, sie sei zu speziell, also fehl am Platze in: [[Erwin Chargaff]]--[[Benutzer:Datschist|Datschist]] 14:46, 21. Jun. 2010 (CEST) |
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[[Datei:Bernacchi-Statue-In-Hobart-2008.jpg|miniatur|Statue nach dem Abbild Louis Bernacchis in Sullivans Cove, Hobart, Tasmanien]] |
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Nach Louis Bernacchi sind das ''Kap Bernacchi'' ({{Coordinate|text=DM|NS=77/29//S|EW=163/51//E|type=landmark|region=AQ|name=Kap Bernacchi}})<ref>[http://www.geographic.org/geographic_names/antname.php?uni=1280&fid=antgeo_102 Cape Bernacchi], Eintrag auf geographic.org (englisch, abgerufen am 27. Februar 2013).</ref> und die ''Bernacchi-Bucht'' ({{Coordinate|text=DM|NS=77/28//S|EW=163/27//E|type=landmark|region=AQ|name=Bernacchi-Bucht}})<ref>[http://www.geographic.org/geographic_names/antname.php?uni=1282&fid=antgeo_102 Bernacchi Bay], Eintrag auf geographic.org (englisch, abgerufen am 27. Februar 2013).</ref> benannt, die sich beide an der dem [[McMurdo-Sund]] angrenzenden Küste des antarktischen [[Viktorialand]]s befinden, sowie das ''Bernacchi Head'' ({{Coordinate|text=DM|NS=76/08//S|EW=168/20//E|type=landmark|region=AQ|name=Bernacchi Head}}),<ref>[http://geographic.org/geographic_names/antname.php?uni=1283&fid=antgeo_102 Bernacchi Head], Eintrag auf geographic.org (englisch, abgerufen am 28. Februar 2013).</ref> eine [[Klippe]] am Südende der antarktischen [[Franklin-Insel (Antarktis)|Franklin-Insel]]. |
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Bernacchis Enkelin Janet Crawford veröffentlichte 1999 die Tagebücher ihres Großvaters über die Southern-Cross-Expedition unter dem Titel ''That first Antarctic Winter''.<ref>Janet Crawford: ''That first Antarctic Winter''. South Latitude Research, Christchurch 1999. ISBN 047304966X.</ref> |
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:gudn tach! |
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:gut, dass du hier alle vorschlaege an einer zentralen stelle mitdokumentierst. am besten tust du dies (bei eigenenen werken) auch weiterhin. |
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:evtl. waere es sinnvoll, diesen thread auf Datschist's talk page zu verschieben, damit Of nicht staendig die neue-nachrichten-message bekommt und dafuer Datschist schneller kommentare mitbekommt. -- [[Benutzer:Lustiger seth|seth]] 22:28, 22. Jun. 2010 (CEST) |
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Die australische Post gab im Jahr 2001 in der Serie ''Australians in the Antarctic'' eine 5-[[Australischer Dollar|Cent]]-Briemarke mit dem Abbild Louis Bernacchis heraus.<ref>[http://colnect.com/de/stamps/stamp/220891-Discovery_Louis_Bernacchi-Australians_in_the_Antarctic-Australisches_Antarktis-Territorium Briefmarke: Louis Bernacchi], Foto und Informationen zur Briefmarke auf colnect.com/de (abgerufen am 6. März 2013).</ref> |
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Danke Of und seth für Umleitung und Anregung. Die Dokumentation kann ich gerne fortführen. Heute habe ich eine eigene Arbeit für [[Aktmodell]] vorgeschlagen. --[[Benutzer:Datschist|Datschist]] 21:57, 23. Jun. 2010 (CEST) |
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Im Hafen von [[Sullivans Cove]] bei Hobart enthüllte am 10. September 2002 der Premierminister des australischen Bundesstaates Tasmanien Jim Bacon eine vom Bildhauer Stephen Walker geschaffene Statue, die Louis Bernacchi nachempfunden ist.<ref>[http://www.hutchins.tas.edu.au/news-and-events/?item=131 A new Hutchins Lion], Informationen auf der Homepage der ''Hutchins School'' vom 29. November 2012 (englisch, abgerufen am 27. Februar 2013).</ref> Die Statue ist Bestandteil einer [[Installation (Kunst)|Installation]], die Walker ''The Bernacchi Tribute Sculptures'' betitelte und zu der auch das bronzene Abbild des Schlittenhunds ''Joe'' gehört, der Bernacchi auf die Southern-Cross-Expedition begleitet hatte.<ref>Bernacchi: ''To the South Polar regions'', 1901, [http://archive.org/stream/tosouthpolarregi00bern#page/278/mode/2up S. 278 (Foto).]</ref> In der linken Hand hält Bernacchis Standbild einen [[Fahnenmast]] mit seinem stilisierten [[Wimpel|Schlittenwimpel]] bei der Discovery-Expedition, auf dem neben dem [[Flagge Englands|englischen Georgskreuz]] als Wappen das [[Kreuz des Südens]] abgebildet war und der den in [[Maorische Sprache|maorischer Sprache]] aus dem [[Evangelium nach Matthäus]] (Kapitel 7, Vers 7) entliehenen [[Bibel]]spruch trug ''{{"|Rapua, Rapua Ka Kitea}}'' (deutsch: ''{{"|Suchet, suchet und ihr werdet finden}}'').<ref>[http://images.rgs.org/imageDetails.aspx?barcode=42038 Sledging flags], Abbildung S0025093 auf der Internetpräsenz des Scott Polar Research Institute (englisch, abgerufen am 4. März 2013).</ref> |
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Habe "Zusammenfassung" vergessen! --[[Benutzer:Datschist|Datschist]] 22:04, 23. Jun. 2010 (CEST) |
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== Literatur == |
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:Heute zwei eigene Arbeiten vorgeschlagen bei [[Korbach]] und [[Liselotte Welskopf-Henrich]]. --[[Benutzer:Datschist|Datschist]] 21:26, 24. Jun. 2010 (CEST) |
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* Louis Bernacchi: [http://archive.org/stream/tosouthpolarregi00bern#page/n7/mode/2up ''To the South Polar regions'']. Hurst & Blackett, London 1901 (englisch, Zugriff über das [[Internet Archive]]). |
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* Louis Bernacchi: ''The Polar Book''. E. Allom, London 1930. |
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* Louis Bernacchi: ''The Saga of the Discovery''. Blackie & Son, London 1938. |
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* Carsten E. Borchgrevink: [http://books.google.co.uk/books?id=aMRgMxzhEI8C&printsec=frontcover&dq=first+on+the+antarctic+continent&hl=de&ei=Wia8TIjYBs3Bswbi-pG4DQ&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1&ved=0CCsQ6AEwAA#v=onepage&q&f=false ''First on the Antarctic Continent'']. George Newnes, London 1901 (englisch, eingeschränkter Zugriff über [[Google Bücher]]). |
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* Robert Falcon Scott: ''The Voyage of the Discovery'', [http://www.archive.org/stream/voyageofdiscover01scotuoft#page/n7/mode/2up Vol. I] und [http://www.archive.org/stream/voyageofdiscover02scotuoft#page/n9/mode/2up Vol. II]. Macmillan, London, 1905 (englisch, Zugriff über das Internet Archive). |
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== Weblinks == |
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Heute zwei eigene Arbeiten vorgeschlagen bei [[Friedrich Georg Jünger]] und [[Polstern]]. --[[Benutzer:Datschist|Datschist]] 22:53, 25. Jun. 2010 (CEST) |
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{{Commonscat|Louis Bernacchi}} |
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* R. A. Swan: [http://adb.anu.edu.au/biography/bernacchi-louis-charles-5219 ''Bernacchi, Louis Charles (1876–1942)'']. Eintrag in der Online-Ausgabe des [[Australian Dictionary of Biography]] (englisch) |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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das pdf kannst mir schicken. mail ist ganz einfach: polsterei ät gmail.com gruss--[[Benutzer:Ambroix|Ambroix]] 20:39, 26. Jun. 2010 (CEST) |
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== Anmerkungen == |
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<references group="Anmerkung" /> |
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{{Normdaten|TYP=p|VIAF=70601916}} |
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{{SORTIERUNG:Bernacchi, Louis}} |
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[[Kategorie:Polarforscher (Antarktis)]] |
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[[Kategorie:Mitglied der Royal Geographical Society]] |
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[[Kategorie:Officer des Order of the British Empire]] |
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[[Kategorie:Mitglied der Ehrenlegion (Ritter)]] |
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[[Kategorie:Australier]] |
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[[Kategorie:Brite]] |
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[[Kategorie:Geboren 1876]] |
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[[Kategorie:Gestorben 1942]] |
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[[Kategorie:Mann]] |
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[[Kategorie:Person (Schaerbeek/Schaarbeek)]] |
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{{Personendaten |
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|NAME=Bernacchi, Louis |
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|ALTERNATIVNAMEN=Bernacchi, Louis Charles |
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|KURZBESCHREIBUNG=australisch-britischer Physiker, Astronom und Polarforscher |
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|GEBURTSDATUM=8. November 1876 |
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|GEBURTSORT= [[Schaerbeek/Schaarbeek]] |
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|STERBEDATUM=24. April 1942 |
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|STERBEORT=[[London]] |
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Version vom 4. Juli 2013, 10:53 Uhr

Louis Charles Bernacchi (* 8. November 1876 in Schaerbeek/Schaarbeek, Belgien; † 24. April 1942 in London) war ein australisch-britischer Physiker, Astronom und Polarforscher italienisch-belgischer Herkunft, der an zwei Forschungsreisen des sogenannten „Goldenen Zeitalters der Antarktisforschung“ teilnahm. Bei der Southern-Cross-Expedition (1898–1900) führte er die bis dahin wissenschaftlich genaueste Positionsbestimmung des antarktischen magnetischen Pols durch. Während der Discovery-Expedition (1901–1904) war er gemeinsam mit fünf weiteren Expeditionsteilnehmern kurzzeitig Rekordinhaber der größten Annäherung an den geographischen Südpol. Bernacchi war der erste Australier in der Antarktis und der erste Mensch, der dort dreimal überwinterte.
Herkunft und Ausbildung

Louis Bernacchi wurde als ältester Sohn des italienischen Seidenhändlers Angelo Guilio Diego Bernacchi (1853–1925) und dessen belgischer Frau Barbe (gebürtige Straetmans, 1858–1914) in der Nähe von Brüssel geboren. Seine Eltern wanderten 1884 mit ihm und seinen beiden Geschwistern nach Tasmanien aus. Sein Vater pachtete dort die Insel Maria Island, ließ auf ihr eine Zementfabrik erbauen, versuchte sich im Weinbau und gründete eine Siedlung mit zeitweise bis zu 250 Einwohnern, Geschäften, Schule, Post, Krankenhaus und einem 1888 errichteten Luxushotel. Das Unternehmen scheiterte jedoch 1892 wegen fehlender Rentabilität. Die zeitweilig in Melbourne lebende Familie kehrte 1897 mit den jüngerern Kindern nach London zurück, während der inzwischen volljährige Louis in Australien blieb.[1][2]
Bernacchi absolvierte nach anfänglich häuslichem Privatunterricht einen Teil seiner Schulausbildung im Internat The Hutchins School in Hobart, bevor er 1895 ein Physikstudium an der Universität Melbourne begann und praktische Studien zur Astronomie und zum Erdmagnetismus am Melbourne Observatory betrieb. Während seines Studiums kam er in Kontakt mit den Arbeiten diverser australischer Komitees zur wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Erschließung des damals noch nahezu unbekannten antarktischen Kontinents. Besonders faszinierte ihn der Bericht des späteren norwegischen Polarforschers Carsten Egeberg Borchgrevink zu dessen Teilnahme an der Antarctic-Expedition (1894–1895), bei der vermeintlich das erstmalige Betreten des antarktischen Festlands gelang.
Southern-Cross-Expedition

→ siehe Hauptartikel: Southern-Cross-Expedition und deren Mannschaftsliste
Im Jahr 1897 kam es in Melbourne zu einer persönlichen Begegnung zwischen Bernacchi und Borchgrevink, als sich letzterer dort zwecks Einwerbung von Mitteln zur Finanzierung einer eigenen Antarktisexpedition aufhielt. Bernacchi war im Begriff, an der Belgica-Expedition (1897–1899) unter der Leitung des belgischen Polarforschers Adrien de Gerlache de Gomery teilzunehmen. Hierzu kam es jedoch nicht, da das Expeditionsschiff auf dem Weg in die Antarktis nicht wie geplant Melbourne anlief, so dass er vergeblich auf seine Abholung wartete. Im Mai 1898 reiste Bernacchi nach London, um sich erfolgreich bei Borchgrevink für die Teilnahme an dessen Forschungsreise in die Antarktis zu bewerben,[3] die der kartographischen Vermessung des Zielgebiets sowie der allgemeinwissenschaftlichen Datenerhebung dienen sollte. In Bernacchis Verantwortungsbereich fiel die Durchführung geomagnetischer Untersuchungen und meteorologischer Beobachtungen sowie die fotographische Dokumentation der Expedition,[4] die letztlich fast ausschließlich vom britischen Verleger George Newnes (1851–1910) finanziert wurde und deren Basislager sich am Kap Adare am äußersten nordöstlichen Ende des antarktischen Viktorialands befand.
Die Expedition hatte mit zahlreichen Schwierigkeiten zu kämpfen, die nicht zuletzt auf Borchgrevinks mangelnde Führungsqualitäten zurückzuführen waren. Durch die Enge und Langeweile im Quartier während der antarktischen Wintermonate 1899 war die Reizbarkeit der Expeditionsteilnehmer soweit gestiegen, dass Borchgrevink eine Meuterei befürchtete.[5] Bernacchi war derart verärgert über Borchgrevinks leichtfertigen Umgang mit Messinstrumenten, dass er den Expeditionsleiter bat, ihn von seiner Verantwortung für das meteorologische Forschungsprogramm zu entbinden.[6] Am 31. August entkamen Bernacchi und zwei weitere Expeditionsteilnehmer nur knapp einer tödlichen Rauchgasvergiftung durch unsachgemäßen Betrieb eines Kohleofens.[7] Ein schwerer Schicksalsschlag war der Tod des norwegischen Zoologen Nicolai Hanson (1870–1899) im Oktober 1899, als dieser vermutlich an einer Darminfektion verstarb.[8] Die Unzugänglichkeit der Admiralitätsberge am Kap Adare verhinderte zudem, dass geplante Exkursionen vom Basislager in das antarktische Hinterland unternommen werden konnten.

Das Expeditionsschiff Southern Cross kehrte am 28. Januar 1900 von Australien an das Kap Adare zurück, um die Landungsmannschaft wieder aufzunehmen. Anstelle einer direkten Rückkehr nach Australien führte die Expedition eine Erkundungsfahrt durch die Rossmeerregion durch. Dabei wurden einige neue Inseln entdeckt und nach dem erstmaligen Betreten des Ross-Schelfeises mit einer geographischen Breite von 78° 50’ S am 16. Februar 1900 während einer Fahrt mit Hundeschlitten ein neuer Südrekord aufgestellt. Bernacchi gelang mit Hilfe geomagnetischer Messungen insbesondere auf der Franklin-Insel, die seine einjährige Datenerhebung am Kap Adare vervollständigten, die Positionsbestimmung des antarktischen magnetischen Pols bei 73° 20′ S, 146° 0′ O[9] im nordöstlichen Viktorialand. Die Position lag damit sehr viel weiter nordwestlich als diejenige, die rund 60 Jahre zuvor während der Antarktisexpedition unter James Clark Ross bei 76° 0′ S, 145° 20′ O ermittelt worden war.[10][11]
Nach Bernacchis Rückkehr von der Expedition nach England im Juni 1900 ernannte ihn die Royal Geographical Society zum Fellow[12] und zeichnete ihn mit dem nach dem britischen Astronomen Cuthbert Peek (1855–1901) benannten Preis aus.[13] Die damit verbundene finanzielle Unterstützung der Gelehrtengesellschaft erlaubten ihm die Auswertung seiner während der Forschungsreise erhobenen wissenschaftlichen Daten, die er 1901 gemeinsam mit seinen Expeditionserlebnissen im Buch To the South Polar regions veröffentlichte. In einer Rezension in der London Times lobte der Autor Bernacchis Werk und würdigte im Gegenzug Borchgrevinks Bericht in dessen Buch First on the Antarctic Continent mit der Bemerkung herab: „Mr. Bernacchi gibt uns eine sehr viel befriedigendere Vorstellung vom Navigieren durch das Packeis als Mr. Borchgrevink. In gleicher Weise vermittelt er eine umfänglichere und anschaulichere Darstellung über das Leben, das [die] Teilnehmer der Expedition am Kap Adare führten.“[14]
Discovery-Exedition

→ siehe Hauptartikel: Discovery-Expedition und deren Mannschaftsliste
Im Juli 1901 erhielt Bernacchi ein gemeinsames Einladungsschreiben des Präsident der Royal Geographical Society Sir Clements Markham und des designierten Expeditionsleiters Robert Falcon Scott zur Teilnahme an der unmittelbar bevorstehenden Discovery-Expedition in die Antarktis. Beide waren auf Bernacchi durch seine Publikationen und Vorträge über die Southern-Cross-Expedition aufmerksam geworden. Er nahm die Position des ursprünglich für die Forschungsreise vorgesehenen Physikers William Shackleton (1871–1921) ein,[15] der wieder ausgeladen worden war, nachdem er sich im Streit zwischen der Royal Geographical Society und der Royal Society um die Besetzung der Expeditionsleitung nicht für Scott, sondern für den Geologen John Walter Gregory ausgesprochen hatte.[16] Nach anderer Darstellung waren medizinische Gründe gegen Shackleton ausschlaggebend.[17] Ziele dieser Expedition waren meteorologische, ozeanografische, geologische, biologische und physikalische Untersuchungen im Zielgebiet. Bernacchi war der einzige der insgesamt 50 Expeditionsteilnehmer, der über Antarktis-Erfahrung verfügte.
Während die anderen Expeditionsteilnehmer mit dem Forschungsschiff Discovery seit dem 6. August 1901 nach Süden unterwegs waren, reiste Bernacchi zunächst nach Potsdam zum Geophysiker Max Eschenhagen. Von diesem ließ er sich in die Handhabung eines neuentwickelten Magnetometers mit automatischer Datenaufzeichnung einweisen, das auf der Forschungsreise mitgeführt wurde.[18] Bernacchi stieß erst im neuseeländischen Lyttelton zur Mannschaft.
Am 9. Januar 1902 erreichte das Expeditionsschiff Kap Adare. Bernacchi bekam Gelegenheit, das Basislager der Southern-Cross-Expedition und das Grab Nicolai Hansons oberhalb des Kaps zu besuchen.[19] Am 4. Februar stellte er nach Ankerung des Expeditionsschiffs in der Balloon Bight und Betreten des Ross-Schelfeises als Mitglied einer sechsköpfigen Schlittenmannschaft mit einer geographischen Breite von 79° 3’ S einen neuen Südrekord auf,[20] den jedoch Scott, Edward Wilson und Ernest Shackleton bereits einige Monate später am 30. Dezember 1902 mit 82° 17′ S übertrafen.[21]

Bernacchi versuchte vergeblich, Scott davon zu überzeugen, das Basislager der Discovery-Expedition in der Wood Bay (74° 13′ S, 165° 30′ O )[22] und damit in erreichbarer Nähe zur damaligen Position des antarktischen magnetischen Pols zu errichten. Stattdessen wählte Scott hierfür eine geschützte Bucht unweit des Kaps am südlichen Ende der Hut-Point-Halbinsel, das er später nach dem stellvertretenden Expeditionsleiter Albert Armitage Kap Armitage (77° 51′ S, 166° 40′ O )[23] benannte. Gemeinsam mit Armitage und dem Zimmermannsgehilfen James Duncan (1870–unbekannt) errichtete Bernacchi nach der Ankunft am 8. Februar 1902 zwei in Deutschland vorgefertigte Observationshütten für astronomische, meteorologische und geomagnetische Untersuchungen. In seinen Verantwortungsbereich fielen auch die Bedienung des Elektrometers, seismologische und gravimetrische Messungen sowie Untersuchungen zur Polarlichtaktivität. Die Herausforderung für Bernacchis Arbeiten bestand insbesondere darin, wegen der Empfindlichkeit der Messinstrumente für konstant moderate Temperaturen in den Hütten zu sorgen, was zu Scotts Leidwesen mit einem hohen Verbrauch von Brennmaterial verbunden war.[24] Bei einem seiner täglichen Erkundungsgänge vom Expeditionsschiff, dass vor der Hut-Point-Halbinsel vertäut und im Meereis eingeschlossen als Unterkunft diente, zu den Observationshütten zog sich Bernacchi am 16. Mai 1902 in einem Schneesturm Erfrierungen zu.[25]
Bernacchi gehörte zu dem Teil der Expeditionsmannschaft, die ein zweites Jahr in der Antarktis verbrachte. Während dieser Zeit setzte er seine wissenschaftlichen Untersuchungen fort und übernahm vom im März 1903 heimkehrenden Ernest Shackleton die redaktionelle Verantwortung für das Expeditionsmagazin The South Polar Times.[26] Darüber hinaus nahm Bernacchi im November/Dezember 1903 als Mitglied einer sechsköpfigen Mannschaft unter Leitung des Geologen Charles Royds (1876−1931) an einem 30-tägigen Erkundungsmarsch in südöstlicher Richtung über das Ross-Schelfeis teil, bei dem er ungestört von Landmassen oder ferromagnetischen Missweisungen geomagnetische Messungen durchführte.[27]
Nachdem die Expedition im September 1904 nach England zurückgekehrt war, begab sich Bernacchi an die umfangreiche Auswertung seiner Messergebnisse. Ein erster wissenschaftlicher Artikel dieser Arbeiten erschien im Dezember 1905 im Geographical Journal.[28] Für seine Verdienste um die Expedition verliehen ihm 1906 König Edward VII. die Antarctic Medal und die Royal Geographical Society die silberne Polarmedaille.[29][30] Darüber hinaus wurde er im selben Jahr in Frankreich zum Ritter der Ehrenlegion ernannt.[31]
Späteres Leben

Nach dem Ende der Discovery-Expedition ließ sich Bernacchi endgültig in England nieder. Nach einer Reise durch Deutsch-Südwestafrika und Namaqualand heiratete er am 10. Februar 1906 Winifred Edith Harris (1884–1972) in der Pfarrkirche von East Preston, Sussex. Robert Falcon Scott war sein Trauzeuge. Aus der Ehe gingen je zwei Söhne und Töchter hervor. Seinen ältesten Sohn Michael Louis (1911–1983), der von 1952 bis 1961 als Resident Commissioner des damaligen britischen Protektorats der Gilbert- und Elliceinseln tätig war,[32] benannte Bernacchi nach Michael Barne (1877–1961), einem weiteren Teilnehmer von Scotts Discovery-Expedition.[33] Gleichfalls 1906 unternahm er eine Forschungsreise zu den Quellflüssen des Amazonas in Peru.[31] Scott wollte ihn als Teilnehmer an der Terra-Nova-Expedition (1910–1913) gewinnen, doch Bernacchi lehnte aus familiären Gründen ab. Eine politische Karriere scheiterte, nachdem er bei den Wahlen zum House of Commons im Januar und Dezember 1910 erfolglos als Kandidat der Liberal Party in Widnes bzw. in Chatham kandidiert hatte.[34] Seinen Lebensunterhalt bestritt er hauptsächlich mit Kapitalerträgen aus Beteiligungen an Kautschukplantagen in Malaysia, auf Java und Borneo.
Zu Beginn des Ersten Weltkriegs meldete sich Bernacchi als Freiwilliger und diente im Rang eines Lieutenant Commander zunächst bei den Reservestreitkräften der Royal Navy (Royal Naval Reserve), später bei der britischen Admiralität als Mitarbeiter in der Abteilung zur U-Bootabwehr. Im Jahr 1919 wurde er für seine militärischen Verdienste mit dem Offizierskreuz des Order of the British Empire und dem United States Navy Cross ausgezeichnet.[31]
In den Nachkriegsjahren widmete sich Bernacchi wieder seinem Kautschukgeschäft und wisschenschaftlichen Tätigkeiten bei der British Science Guild, der British Association for the Advancement of Science und der Royal Geographical Society, deren Ratsmitglied er von 1928 bis 1932 war. In dieser Zeit setzte er sich persönlich für die Verleihung der Patronatsmedaille der Royal Geographical Society an Carsten Egeberg Borchgrevink ein.[33] Pläne zu einer eigenen Antarktisexpedition gab er 1925 aufgrund fehlender finanzieller Unterstützung auf. 1930 half er bei der Organisation einer Ausstellung in London über die Geschichte der britischen Polarforschung,[35] und war 1931/32 an der Organisation des Zweiten Internationalen Polarjahres beteiligt. Er veröffentlichte mehrere Bücher zur Polarforschung, darunter 1933 die Biographie A Very Gallant Gentleman über den Polarforscher Lawrence Oates.[36]
Beim Ausbruch des Zweiten Weltkriegs kehrte Bernacchi in den aktiven Dienst bei der Royal Naval Reserve zurück, um den Einsatz von U-Boot-Fallen zu koordinieren. Seine Gesundheit verschlechterte sich jedoch zusehends und schließlich starb er 65-jährig am 24. Arpil 1942 in seinem Haus mit der Nr. 55 auf der Porchester Terrace im Londoner Stadtteil Bayswater unweit der Kensington Gardens.[37][38] Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof in Brookwood, Surrey.[39]
Nachwirkungen

Nach Louis Bernacchi sind das Kap Bernacchi (77° 29′ S, 163° 51′ O )[40] und die Bernacchi-Bucht (77° 28′ S, 163° 27′ O )[41] benannt, die sich beide an der dem McMurdo-Sund angrenzenden Küste des antarktischen Viktorialands befinden, sowie das Bernacchi Head (76° 8′ S, 168° 20′ O ),[42] eine Klippe am Südende der antarktischen Franklin-Insel.
Bernacchis Enkelin Janet Crawford veröffentlichte 1999 die Tagebücher ihres Großvaters über die Southern-Cross-Expedition unter dem Titel That first Antarctic Winter.[43]
Die australische Post gab im Jahr 2001 in der Serie Australians in the Antarctic eine 5-Cent-Briemarke mit dem Abbild Louis Bernacchis heraus.[44]
Im Hafen von Sullivans Cove bei Hobart enthüllte am 10. September 2002 der Premierminister des australischen Bundesstaates Tasmanien Jim Bacon eine vom Bildhauer Stephen Walker geschaffene Statue, die Louis Bernacchi nachempfunden ist.[45] Die Statue ist Bestandteil einer Installation, die Walker The Bernacchi Tribute Sculptures betitelte und zu der auch das bronzene Abbild des Schlittenhunds Joe gehört, der Bernacchi auf die Southern-Cross-Expedition begleitet hatte.[46] In der linken Hand hält Bernacchis Standbild einen Fahnenmast mit seinem stilisierten Schlittenwimpel bei der Discovery-Expedition, auf dem neben dem englischen Georgskreuz als Wappen das Kreuz des Südens abgebildet war und der den in maorischer Sprache aus dem Evangelium nach Matthäus (Kapitel 7, Vers 7) entliehenen Bibelspruch trug „Rapua, Rapua Ka Kitea“ (deutsch: „Suchet, suchet und ihr werdet finden“).[47]
Literatur
- Louis Bernacchi: To the South Polar regions. Hurst & Blackett, London 1901 (englisch, Zugriff über das Internet Archive).
- Louis Bernacchi: The Polar Book. E. Allom, London 1930.
- Louis Bernacchi: The Saga of the Discovery. Blackie & Son, London 1938.
- Carsten E. Borchgrevink: First on the Antarctic Continent. George Newnes, London 1901 (englisch, eingeschränkter Zugriff über Google Bücher).
- Robert Falcon Scott: The Voyage of the Discovery, Vol. I und Vol. II. Macmillan, London, 1905 (englisch, Zugriff über das Internet Archive).
Weblinks
- R. A. Swan: Bernacchi, Louis Charles (1876–1942). Eintrag in der Online-Ausgabe des Australian Dictionary of Biography (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Gianfranco Cresciani: Italiens in Australia. Cambridge University Press, Cambridge 2003, ISBN 0521537789, S. 45.
- ↑ Margaret Weidenhofer: Bernacchi, Angelo Giulio Diego (1853–1925). Eintrag in der Online-Ausgabe des Australian Dictionary of Biography (englisch, abgerufen am 27. Februar 2013).
- ↑ Borchgrevink: First on the Antarctic Continent, 1901, S. 15–16.
- ↑ [Ohne Namen]: Antarctic Exploration. In: Launceston Examiner vom 8. November 1898, S. 6 (englisch, abgerufen am 28. Februar 2013).
- ↑ Criss Turney: 1912 – The Year the World Discovered Antarctica. Counterpoint, Berkeley 2012, ISBN 1582437890, S. 28.
- ↑ T. H. Baughman: Before the Heroes Came: Antarctica in the 1890s. University of Nebraska Press, Lincoln 1999, ISBN 0803261632, S. 95.
- ↑ Bernacchi: To the South Polar regions, 1901, S. 172.
- ↑ Bernacchi: To the South Polar regions, 1901, S. 184–190.
- ↑ Borchgrevink: First on the Antarctic Continent, 1901, S. 6.
- ↑ Bernacchi: To the South Polar regions, 1901, S. 308–312.
- ↑ James Clark Ross: A voyage of discovery and research in the southern and Antarctic regions, during the years 1839–43, Vol I, John Murray, London 1847, S. 187 (englisch, abgerufen im Internet Archive am 2. März 2013).
- ↑ Royal Geographical Society: A list of the honorary members, fellows and associate members. RGS, London 1921, S. 10 (englisch, abgerufen am 4. März 2013).
- ↑ [Ohne Namen]: Antarctic Research. In: The Mercury (Hobart) vom 22. Mai 1901, S. 3 (englisch, abgerufen am 4. März 2013).
- ↑ [Ohne Namen]: Reviews of Books – Antarctic Exploration. In: The Times vom 26. September 1901, Ausgabe 36570, S. 2: „Mr Bernacchi gives us a much more satisfactory idea of navigation through the ice pack than did Mr Borchgrevink. In the same way he conveys a much fuller and clearer conception of the life led by members of the expedition on Cape Adare.“
- ↑ [Ohne Namen]: Scientific Staff – Change on the Discovery. In: Kalgoorlie Miner vom 31. Juli 1901, S. 5 (englisch, abgerufen am 28. Februar 2013).
- ↑ Edward J. Larson: An Empire of Ice. Yale University Press, New Haven 2011, ISBN 0300154089, S. 114.
- ↑ Scott: The Voyage of the Discovery, Vol I, 1905, S. 5.
- ↑ Andrew Atkin: The Quest for the Magnetic Pole: navigation and research into polar terrestrial magnetism (PDF; 364 kB). University of Canterbury, Christchurch 2008 (englisch, abgerufen am 1. März 2013).
- ↑ Scott: The Voyage of the Discovery, Vol I, 1905, S. 100–102.
- ↑ J. V. Skelton, D. M. Wilson: Discovery Illustrated. Reardon Publishing, Cheltenham 2001, ISBN 187387748X, S. 54.
- ↑ Scott: The Voyage of the Discovery, Vol II, S. 59. Ergänzung: Neuerliche Berechnungen auf Grundlage von Shackletons Fotografien und Wilsons Zeichnungen ergaben, dass sie möglicherweise nur 82° 11′ S erreicht haben.
- ↑ Wood Bay, Eintrag auf geographic.org (englisch, abgerufen am 1. März 2013).
- ↑ Kap Armitage, Eintrag auf geographic.org (englisch, abgerufen am 1. März 2013).
- ↑ Scott: The Voyage of the Discovery, Vol I, 1905, S. 172, S. 208–209 und S. 231.
- ↑ Scott: The Voyage of the Discovery, Vol I, 1905, S. 240.
- ↑ William J. Mills: Exploring Polar Frontiers, Vol. I. ABC-CLIO, Santa Barbara 2003, ISBN 1576074226, S. 585.
- ↑ Scott: The Voyage of the Discovery, Vol II, 1905, S. 222–223.
- ↑ L. C. Bernacchi: Preliminary Report on the Physical Observations Conducted on the National Antarctic Expedition, from 1902 to 1904. In: Geographical Journal (1905), Vol. 26 No. 6, S. 642–656 (englisch, abgerufen am 4. März 2013).
- ↑ Bernacchi, Louis Charles (1876 - 1942), Eintrag in der Enzyklopedia of Australian Science (englisch, abgerufen am 4. März 2013).
- ↑ Royal Geographical Society: Year Book and Record 1907. William Clowes & Sons, London 1907, S. 213. (englisch, abgerufen im Internet Archive am 4. März 2013).
- ↑ a b c Lot 151/Sale 5587, Informationen zu Louis Bernacchi auf der Internetpräsens des Auktionshauses Christie’s (englisch, abgerufen am 26. Februar 2013).
- ↑ Kiribati, Eintrag auf worldstatesmen.org (englisch, abgerufen am 27. Februar 2013).
- ↑ a b Louis Bernacchi, Kurzbiographie von auf der Homepage der Australian Antarctic Division des DSEWPaC (englisch, abgerufen am 27. Februar 2013).
- ↑ Arthur G. M. Hesilrige (ed.): Debrett’s House of Commons. Dean & Son, London 1918, S. 200 und S. 242 (englisch, abgerufen im Internet Archive am 2. März 2013). Bernacchi unterlag im Januar 1910 in Widnes mit 4666 zu 5768 Stimmen gegen William Hall Walker, 1st Baron Wavertree (1856–1933) und im Dezember 1910 in Chatham mit 4302 zu 6989 Stimmen gegen Gerald Fitzroy Hohler (1862–1934), die beide für die Conservative Party angetreten waren.
- ↑ [Ohne Namen]: The British Polar Exhibition. In Nature (1930), Nr. 126, S. 80 (englisch, abgerufen am 26. Februar 2013).
- ↑ Louis Charles Bernacchi: A Very Gallant Gentleman. Thornton Butterworth, London 1933.
- ↑ [Ohne Namen]: Orbituary, Lieut.-Commander Bernacchi. In: The Mercury (Hobart) vom 27. April 1942, S. 4 (englisch, abgerufen am 27. Februar 2013).
- ↑ Louis Bernacchi (PDF; 95 kB), The London Gazette (1944), Nr. 36817, S. 5488 (englisch, abgerufen am 6. März 2013).
- ↑ Louis Charles Bernacchi, Eintrag in der Datenbank von Find a Grave (englisch, abgerufen am 27. Februar 2013).
- ↑ Cape Bernacchi, Eintrag auf geographic.org (englisch, abgerufen am 27. Februar 2013).
- ↑ Bernacchi Bay, Eintrag auf geographic.org (englisch, abgerufen am 27. Februar 2013).
- ↑ Bernacchi Head, Eintrag auf geographic.org (englisch, abgerufen am 28. Februar 2013).
- ↑ Janet Crawford: That first Antarctic Winter. South Latitude Research, Christchurch 1999. ISBN 047304966X.
- ↑ Briefmarke: Louis Bernacchi, Foto und Informationen zur Briefmarke auf colnect.com/de (abgerufen am 6. März 2013).
- ↑ A new Hutchins Lion, Informationen auf der Homepage der Hutchins School vom 29. November 2012 (englisch, abgerufen am 27. Februar 2013).
- ↑ Bernacchi: To the South Polar regions, 1901, S. 278 (Foto).
- ↑ Sledging flags, Abbildung S0025093 auf der Internetpräsenz des Scott Polar Research Institute (englisch, abgerufen am 4. März 2013).
Anmerkungen
- ↑ V.l.n.r: Edward Wilson, Ernest Shackleton, Albert Armitage, Michael Barne (1877–1961), Dr. Reginald Koettlitz (1861–1916), Reginald Skelton (1872–1965), Robert Falcon Scott, Charles Royds (1876−1931), Louis Bernacchi, Hartley Ferrar (1879–1932) und Thomas Hodgson (1864–1926)
Personendaten | |
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NAME | Bernacchi, Louis |
ALTERNATIVNAMEN | Bernacchi, Louis Charles |
KURZBESCHREIBUNG | australisch-britischer Physiker, Astronom und Polarforscher |
GEBURTSDATUM | 8. November 1876 |
GEBURTSORT | Schaerbeek/Schaarbeek |
STERBEDATUM | 24. April 1942 |
STERBEORT | London |