Altnordische Literatur und Achdut LeMa’an HaSchalom VeHaAlija: Unterschied zwischen den Seiten
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'''Achdut LeMa'an HaSchalom VeHaAlija''' ({{heS| אַחְדוּת למען השלום והעלייה}}, '' Einheit für den Frieden und für die Einwanderung'') war eine politische Partei in Israel. |
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Die '''altnordische Literatur''' umfasst die altdänische, altschwedische, altnorwegische und altisländische Literatur. In Skandinavien gibt es dafür auch die Bezeichnung [[norrön|norröne]] Literatur. Da der Umfang der altdänischen und altschwedischen Literatur vergleichsweise gering ist, wird der Begriff „altnordische Literatur“ meist synonym für „altwestnordische Literatur“, d. h. altnorwegische und altisländische Literatur, oft auch nur für „altisländische Literatur“ verwendet. Diese Literatur nimmt in der mittelalterlichen Literatur [[Europa]]s eine Sonderstellung ein, da sie einerseits bestimmte germanische Gattungen (z. B. [[Heldensage]] und [[Heldenlied]]) am besten bewahrt hat, anderseits mit der Gattung der [[Saga|Sagas]] bzw. der [[Isländersagas]] die einzige umfangreichere, volkssprachliche Erzählprosa Europas von hohem künstlerischem Rang überliefert. Sie gehört daher zu den wertvollsten Teilen des nationalen Kulturerbes Islands. Dies ist nicht zuletzt ein Grund, warum in [[Island]] Kultur immer wieder über [[Literatur]] definiert wird. |
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Die Partei wurde gegründet, als [[Efraim Gur]] während der 12. Regierung im Jahre 1990 [[HaMa'arach]] verließ. Gur beteiligte sich seit dem 11. Juni 1990 an der Regierung des [[Yitzhak Shamir]]. Danach wurde er zum stellvertretenden Kommunikationsminister ernannt und wurde im November 1990 Transportminister. Gegen dem Ende der Legislaturperiode ging seine Partei im [[Likud]] auf. Gur erhielt bei der Wahl 1992 auf der Wahlliste des Likud erneut sein Mandat, bildete dann jedoch eine neue Partei mit dem Namen ({{heS|אַחְדוּת למען ביטחון הָעוֹלים חָדָשׁים}} '' Einheit für den Schutz neuer Einwanderer'', die an den israelischen Wahlen im Jahre 1996 teilnahm aber an der 1,5%-Klausel scheiterte. |
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== Die Anfänge == |
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Ihren Ursprung hat die altisländische Literatur, ähnlich wie in anderen Kulturen, in der mündlichen Überlieferung von Götter- und Heldensagen. Nach der Übernahme des Christentums um das Jahr 999 oder 1000 durch einen Beschluss des [[Althing]]s, begannen Isländer - beeinflusst durch die in den christlichen Klöstern gepflegte Gelehrsamkeit - die ersten Bücher zu verfassen. Kirchliche Institutionen, vor allem die Bischofssitze in [[Skálholt]] und [[Skagafjörður (Gemeinde)|Hólar]] sowie die Klosterschulen wurden, wie im übrigen mittelalterlichen Europa auch, zu Zentren der Bildung. Seine nicht erhaltene Geschichte der norwegischen Könige soll [[Sæmundur fróði|Sæmundir hinn fróði (Sigfusson)]] im 12. Jahrhundert noch in [[Latein|lateinischer Sprache]] verfasst haben. Aber zunehmend schrieben seine Nachfolger in der Landessprache, eine für damalige europäische Verhältnisse außergewöhnliche Innovation. |
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Die Gesetzessammlung [[Grágás]], aus dem Jahre [[1118]], gehört zu den ältesten isländischen Schriftzeugnissen. |
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Der bekannteste Schriftsteller dieser Zeit war der Historiker [[Ari Þorgilsson]] (1067 bis 1148). Er verfasste eine Geschichte der [[Isländer (Volk)|Isländer]], die von der ersten [[Landnahme]] bis in seine Zeit reichte, die [[Íslendingabók]] (Das Buch von den Isländern, isl. bók femin.). Besondere Berühmtheit erlangte aber seine [[Landnámabók]] (Das Buch von der Besiedlung Islands). In drei erhaltenen Fassungen aus dem 13. Jahrhundert wird die Geschichte der Landnahme und die [[Genealogie|Verwandtschaftsbeziehungen]] von über 400 Personen aus der sogenannten Landnahmezeit dargestellt. |
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Der Eindruck, dass die Dichtung ein spezifisch isländisches Phänomen sei, ist nach neuerer Forschung auf die Überlieferungslage zurückzuführen. In Wirklichkeit dürfte es sich um ein Phänomen handeln, das im gesamten Nordseeraum verbreitet war. So fand man in [[Bergen (Norwegen)|Bergen]] ein Runenfragment, das auf die Zeit um 1200 datiert wird, mit einem Vers in eddischer Form.<ref>Aslak Liestøl: ''Runer fra Bryggen''. Bergen 1964.</ref> Auch [[Saxo Grammaticus]] erwähnt in seinem Prolog zur “Gesta Danorum” Gedichte in dänischer Sprache. Wenn diese als isländischer Export angesehen werden,<ref>Kristjánsson: (1988) S. 30.</ref> beruht auf einem Zirkelschluss: Weil nur Dichtung isländischen Ursprungs bekannt ist, müssen alle übrigen Gedichte in anderen Gegenden isländische Exporte sein.<ref>Sørensen (1991) S. 226.</ref> |
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== Die eddische Dichtung == |
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:''Siehe auch Hauptartikel: [[Edda]]'' |
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Der Begriff Edda ist doppeldeutig, denn er bezieht sich einerseits auf die sogenannte [[Edda|Lieder-Edda]] des [[Codex Regius (Edda)|Codex Regius]], eine Sammlung von Götter- und Heldensagen. Die eigentlichen Edda-Lieder werden mit einigen vergleichbaren Heldenliedern und Götterliedern unter dem Begriff „eddische Dichtung“ zusammengefasst. |
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Andererseits wird mit diesem Namen auch die [[Snorra-Edda]] (bzw. Jüngere oder Prosa-Edda) des Snorri Sturluson bezeichnet. Dieses Dichterlehrbuch besteht aus drei Teilen: einer Einführung ([[Prolog Snorra-Edda]]) in die [[Gelehrte Isländische Urgeschichte]], aus der frühesten [[Nordische Mythologie|altnordischen Mythologie]] die [[Gylfaginning]] sowie aus zwei [[Poetologie|poetologisch]]en Teilen, in denen die Dichtkunst der [[Skalde]]n erklärt wird: [[Skáldskaparmál]] und [[Háttatal]]. |
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<!--=== Götterlieder ===--> |
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<!--=== Heldenlieder ===--> |
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<!--== Die Skaldendichtung ==--> |
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== Die Sagaliteratur == |
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Isländisch Saga (von ''segja'', „sagen, erzählen“; Pl. ''sögur'') bedeutet Aussage, Mitteilung und Bericht, ein Geschehenes, von dem berichtet wird, und damit Geschichte (Erzählung) im weitesten Sinne. Als Saga gelten nur schriftliche, keine mündlich tradierten Werke. Die erzählende Großform Saga war vorwiegend [[Genealogie|genealogisch]] oder [[Biographie|biographisch]] angelegt und ist vermutlich unter dem Einfluss kontinentaler [[Lateinische Literatur|lateinischer]] Prosaerzählung ([[Vita]] bzw. [[Legende (Erzählung)|Legende]]) entstanden. |
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Saga darf nicht mit dem etymologisch verwandten [[Sage]] verwechselt werden. Obwohl die Verfasser der Saga wie die der Sage anonym sind, handelt es sich bei der Saga nicht um Volksdichtung, sondern um eine künstlerisch anspruchsvolle Literatur. |
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Der Terminus „Saga“ bzw. „Sagaliteratur“ bezeichnet in der [[mittelalter]]lichen [[Prosa]] [[Island]]s eine [[Erzählung]] mit unterschiedlichen Charakteren und Thematiken. Die Sagas sind ein Vorläufer der heutigen Literaturgattung [[Roman]], sehr verschiedene [[Prosa|Prosawerke]], die nach Herkunft, Stoff, Form, Stil und künstlerischer Qualität sehr unterschiedlich sein können. Ganz allgemein lässt sich die isländische Saga in folgende Gruppen gliedern: |
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* 11. und 12. Jahrhundert: [[Heilagra manna sögur]] (Sagas von Heiligen), [[Postola sögur]] (Sagas von Aposteln) und [[Biskupa sögur]] (Bischofs-Sagas); |
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* 1190 bis 1230: die [[Konunga sögur]] (die Königssagas); |
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* 13. Jahrhundert, teilweise noch 14. Jahrhundert: die [[Íslendinga sögur]] (die Isländersagas); |
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* im 13. Jahrhundert: die [[Samtíðarsögur]] (die Gegenwartssagas); |
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* spätes 13. Jahrhundert: die [[Sturlunga saga]] (die Sturlungensaga); |
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* spätes 13. und 14. Jahrhundert: die [[Fornaldarsögur Norðurlanda]] (die frühgeschichtlichen Sagas) |
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* Ende 13. Jahrhunderts: die originalen und übersetzten [[Riddarasögur]] (Ritterromane, höfische Literatur); |
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* ab Ende 13. Jahrhundert: die [[Märchensagas]] (sogenannte [[Lygisögur]]). |
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Zu den Spätformen der Sagaliteratur, die sich im 14. und 15. Jahrhundert zunehmender Beliebtheit erfreuten, gehören die [[Fornaldarsögur]], [[Riddarasögur]], [[Antikensagas]] und [[Märchensagas]], deren Kennzeichnung als Lügensagas (altnordisch ''lygisögur'') durch ihre fiktionalen Elemente gerechtfertigt erscheint. Diese Form der Sagagattung wurde sehr stark vom [[höfische Epik|höfischen Epos]] des europäischen Kontinents beeinflusst, oft erst inspiriert. |
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=== Das historische Schrifttum (Konungasögur) === |
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In den Königssagas wird vor allem das Leben der norwegischen Könige beschrieben. Der berühmteste dieser Texte, die [[Heimskringla]], stammt von dem herausragenden Autor [[Snorri Sturluson]] (1178–1241), der sie zu Beginn des 13. Jahrhunderts verfasste. Der Name ist aus den ersten Worten der Saga "''kringla heimsins ...''" (der Erdkreis) gebildet. |
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Die älteste der Königssagas, [[Ágrip]] af Nóregs konunga sögum (Abriss der Geschichte der norwegischen Könige), entstand gegen Ende des 12. Jahrhunderts. Etwas später, aus dem 13. Jahrhundert, datieren [[Fagrskinna]] (das schöne Pergament) und [[Morkinskinna]] (das verrottete Pergament). Beide überliefern, aus unterschiedlicher Perspektive, Chroniken norwegischer Könige. Während [[Snorri Sturluson]]s [[Heimskringla]] bei den alten Uppsalakönigen, nahe der Zeit um Christi Geburt beginnt und bei der Schlacht von Re (1177) endet, setzt die Morkinskinna erst mit dem Jahr 1035 ein. Der Streit um den Quellenwert dieser Werke ist ansatzweise in dem Artikel [[Sagakritik]] diskutiert. |
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Ab 1130 setzte eine neue Qualität der Königssagas ein. Die von Eiríkr Oddsson mit dem Titel [[Hryggjarstykki]] (Kalbsfell) verfasste Saga ist die erste Zeitzeugen-Saga der norwegisch-isländischen Geschichtsschreibung. Erik, der den Bürgerkrieg in [[Norwegen]] von 1134 bis 1139 selbst erlebt hatte, verfasste aufgrund seiner eigenen Erfahrungen und mit Hilfe der Berichte anderer Zeitzeugen sein verloren gegangenes Werk, aus dem noch Snorri geschöpft haben soll. Seit Eiríks Werk gehen alle weiteren Königssagas auf die Zeitzeugen zurück oder schöpfen aus zeitgenössischen Berichten. Sie sind daher von besonderem Quellenwert. |
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=== Die Isländersagas (Íslendingasögur) === |
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Die [[Isländersagas]] (Íslendinga sögur) sind Erzählungen, die zwischen 1200 und 1350 anonym verfasst wurden. In etwa 30 Sagas erzählen die gebildeten Verfasser von Familientraditionen (meist aus der Zeit der Besiedlung Islands), zeitgenössischen Ereignissen, Sagen- und Märchenmotiven sowie frei erfundenen, fiktiven Begebenheiten. |
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Im Mittelpunkt der Isländersagas stehen Männern und Frauen aus der wohlhabenden Oberschicht des neu besiedelten Islands zwischen 970 und 1030, meist die Nachkommen der ersten Siedler der [[Landnahme]]zeit. Die Plots der Sagas thematisieren Konflikte mit dramatischem, oft tragischem Ausgang. Sie erzählen von Landnahme, Streitigkeiten um Land, von Rechtsbrüchen und Rechtsschlichtung, Gesetz und Ordnungsvorstellungen, von Ächtung und Verbannung und von Fehden um Land, Familienehre und Frauen. Gelegentlich fokussieren sie auf die Biographie bedeutender Männer und Frauen und überliefern damit wertvolle Details altnordisch-germanischer [[Weltanschauung]] und [[Ethik]]. Der Stil der Sagas ist sachlich, beinahe naturalistisch, in der Darstellung psychologisch differenziert, und mit einem feinen Gespür für Persönlichkeit, Charakter und Motivation der [[Protagonist]]en, ohne fantastische Elemente. Die Höhepunkte des Geschehens werden durch Dialoge markiert. |
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Das umfangreichste dieser Werke ist die [[Brennu Njáls saga]] um den klugen Njáll und seinen Freund Gunnar von Hlídarendi. In der [[Laxdœla saga|Laxdaela-Saga]] steht eine Frau, [[Guðrún Ósvífursdóttir]], zwischen zwei Männern, Kjartan und seinem Freund Bolli. Die [[Hrafnkels saga]] behandelt Themen christlicher Ethik, persönlichen Hochmuts und politischer Gerechtigkeit und die [[Grettis-Saga]] oder die [[Gísla saga|Gísla saga Súrssonar]] stellen berühmte isländische Geächtete ins Zentrum der Saga, die sich zuletzt als ihren Gegnern moralisch überlegen erweisen. Der Held der [[Egils-Saga]], die eventuell von [[Snorri Sturluson]] verfasst wurde, der hier über einen seiner Vorfahren berichtet, ist wie dieser [[Dichter]] und [[Politiker|Machtpolitiker]]. |
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==== Das Gesellschaftsbild ==== |
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Die meisten dieser Sagas beziehen nach Preben Meulengracht Sørensen<ref>Preben Meulengracht Sørensen: ''Norrønt Nid''.</ref> ihren tragischen Konflikt aus dem absolut vorherrschenden Gesichtspunkt der persönlichen Ehre des Mannes. Ihr liege der scharfe Gegensatz maskulin - feminin zu Grunde, bei der jede Grenzüberschreitung Verachtung nach sich ziehe, was den sozialen Tod bedeute. Sogar das Melken einer Kuh ist für den Mann nicht akzeptabel. Das entscheidende Wort in diesem Zusammenhang ist [[Neidingswerk|Nið]] und „arg“, was beides Ehrlosigkeit beinhaltet. Es handelt sich nach Sørensen dabei um eine militante Sexualmoral, bei der die geringste Andeutung des Femininen bei einem Mann zur Rache zwingt, um seine Ehre zu wahren und mit den übrigen Mitgliedern der Gesellschaft auf Augenhöhe bleiben zu können. Daher werde in den demütigenden Beleidigungen, die den Konflikt heraufbeschwören, regelmäßig die passive Rolle bei der Homosexualität behauptet. Im Kampf auf den Bauch zu fallen, sei eine schwere Demütigung, da der Betreffende dabei seinen Hintern dem Angreifer darbiete. Auch die Demütigung des Unterlegenen erfolge häufig auf der sexuellen Ebene, also Kastration oder der „Klámhögg“ (das Abschlagen der Hinterbacken des Unterlegenen). Die aktive Rolle bei der Homosexualität sei dagegen nicht ehrenrührig, es sei denn, der passive Teil ist dem aktiven Teil verwandtschaftlich oder freundschaftlich verbunden. Dann bestehe das Nið nicht in der Handlung selbst, sondern in dem Schimpf, der seinem Verwandten oder Freund angetan wird. Die Grenzüberschreitung der Frau werde dagegen milder beurteilt, wie das Beispiel der Walküre mit ihrem kriegerischen Auftreten zeige. Die Doppeldeutigkeit von Wörtern mit harmloser Bedeutung und sexueller Nebenbedeutung führe dazu, dass auch vordergründig harmlose Sätze zum Nið führen können. Deshalb sei in der Grágás unter der Überschrift „Hier beginnen die Totschlagssachen“ jede Form von Gedichten über einen Menschen bei Strafe verboten. Denn solche Verse waren gut zu behalten und verbreiteten sich schnell. |
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Beispiele dafür sind unter den Stichwort [[Neidingswerk]] geschildert. |
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=== Die Vorzeitsagas (Fornaldarsögur) === |
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Fornaldarsögur (oder „Vorzeitsagas“) spielen hauptsächlich in der Zeit vor der Besiedlung Islands. Sie behandeln meist heroisch-mythische Themen, die Figuren der Sagas sind nicht historisch zu belegen, und die Handlung spielt in einem pseudohistorischen Rahmen. |
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Meistens werden die Fornaldarsögur in a) Heldensagas, b) Wikingersagas und c) Abenteuersagas eingeteilt. |
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Die Heldensagas basieren meist auf Motiven aus Heldensagen und sind ab dem 13. und 14. Jahrhundert auch frei erfundene Geschichten. Die Handlung ist überwiegend ernst, und die Heldensagas nehmen meist ein tragisches Ende. |
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Die Wikingersagas hingegen verlaufen üblicherweise nicht tragisch, sondern beschäftigen sich hauptsächlich mit der Wikingerzeit. Kämpfe, Überfälle und Auseinandersetzungen zwischen Wikingern sind die Hauptmotive dieser Sagas. Im Gegensatz zu den Heldensagas sind manche Inhalte der Wikingersagas durchaus belegbar, wie zum Beispiel geographische Angaben oder einige Personen. |
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<!--=== Die Rittersagas (Riddarasögur) ===--> |
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<!--=== Die Märchensagas (Lygisögur) ===--> |
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=== Die Antikensagas === |
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Die Antikensagas sind relativ freie Übertragungen lateinischer kontinentaler Vorlagen ins Isländische aus dem Ende des 12. bis in die Mitte des 13. Jahrhunderts, Übersetzungsliteratur also. Zu diesen Sagas gehören vor allem die [[Trójumanna saga]] (Saga von den Trojanern), die auf eine Vorlage des [[Dares Phrygius]] (''De excidio Troiae'') zurückgeht, die [[Breta sögur]] (Sagas von den Briten), eine Übertragung von [[Geoffrey von Monmouth]]s ''[[Historia Regum Britanniae]]'' ins Altisländische und die von [[Brandr Jónsson]] verfasste [[Alexanders saga]] (Die Saga von Alexander), die auf ein in lateinischen [[Hexameter]]n verfasstes Epos von [[Galterus de Castellione]] (Walter von Chatillion). Diese Antikensagas dienten der Unterhaltung und der Belehrung über das kontinentaleuropäische Bildungsgut für ein Publikum, das des Lateinischen nicht mächtig war. |
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== Religiöse und wissenschaftliche Schriften == |
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Wichtiger Vertreter der katholisch geprägten, religiösen altnordischen Literatur war der Skáld [[Eysteinn Ásgrímsson]], der als der Autor des Gedichts [[Lilja (Drápa)|Lilja]] bekannt wurde. |
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== Siehe auch == |
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* [[Isländische Literatur]] |
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* [[Isländersagas]] |
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* [[Isländische Reimweisen]] |
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* [[Liste isländischsprachiger Schriftsteller]] |
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* [[Altnordische Sprache]] |
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* [[Buchprosatheorie]] |
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== Literatur == |
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* Preben Meulengracht Sørensen: ''Norrønt Nið''. Odense 1980. ISBN 87-7492-321-8. Eine exemplarische Untersuchung der Konfliktentstehung in isländischen Sagas. |
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* Preben Meulengracht Sørensen: ''Om eddadigtenes alder''. (Über das Alter der Edda-Dichtung) In: ''Nordisk hedendom. Et symposium.'' Odense 1991. ISBN 8774927736. |
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=== Literaturgeschichten === |
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* Jónas Kristjánsson: ''Eddas und Sagas''. Reykjavík 1988. |
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* Kurt Schier: ''Sagaliteratur.'' (Sammlung Metzler M 78), Stuttgart 1970, ISBN 3-476-10078-2 |
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* Heiko Uecker: ''Geschichte der altnordischen Literatur''. Stuttgart 2004, ISBN 3-15-017647-6 |
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* Jan de Vries: ''Altnordische Literaturgeschichte''. 3. Auflage. Berlin/New York 1999, ISBN 3-11-016330-6 |
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=== Einführung in Sprache und Literatur === |
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* [[Astrid van Nahl]]: ''Einführung in das Altisländische. Ein Lehr- und Lesebuch''. Buske, Hamburg 2003. ISBN 3-87548-329-4. |
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* Robert Nedoma: ''Kleine Grammatik des Altisländischen''. Winter, Heidelberg 2010 (3. Aufl.). ISBN 978-3-8253-5786-3. |
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* Robert Nedoma: ''Altisländisches Lesebuch. Ausgewählte Texte und MInimalwörterbuch des Altisländischen''. Winter, Heidelberg 2011. ISBN 978-3-8253-5951-5. |
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=== Lexika === |
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* Rudolf Simek, Hermann Pálsson: ''Lexikon der altnordischen Literatur''. Kröner, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-520-49002-5. |
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* Rudolf Simek: ''Lexikon der germanischen Mythologie''. Kröner, Stuttgart 1984, ISBN 3-520-36801-3. |
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* Phillip Pulsiano (Hrsg.): ''Medieval Scandinavia: an encyclopedia''. New York, Garland 1993, ISBN 0-8240-4787-7 |
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* Jan de Vries: ''Altnordisches etymologisches Wörterbuch''. 3. Auflage (Nachdruck der 2., verbesserten Auflage 1962). Leiden, Brill 1977. |
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* Herbert Jankuhn, Heinrich Beck (u.a.): [[Reallexikon der Germanischen Altertumskunde]]. Walter de Gruyter, Berlin-New York 1967ff./1973ff. ISBN 3-11-016227-X (u.w.) |
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=== Übersetzungen === |
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* Felix Niedner, Gustav Neckel (Hrsg.): ''[[Sammlung Thule]]''. Altnordische Dichtung und Prosa. 24 Bände. Düsseldorf 1963-1967 (1. Auflage 1911-1930). |
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'''Vollständige moderne Neubearbeitung (die weiteren Bände in Vorbereitung) der ''Sammlung Thule'' aufgrund zu großer Übersetzungsmängel als:''' |
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* Kurt Schier (Hrsg.): ''Saga - Bibliothek der altnordischen Literatur''. 8 Bände. Diederichs, München 1996-1999: |
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** Stefanie Wü̈rth: ''Isländische Antikensagas''. Bd. 1. Diederichs, München 1996, ISBN 3-424-01261-0. |
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** Ulrike Strerath-Bolz: ''Isländische Vorzeitsagas''. Bd. 1. Diederichs, München 1997, ISBN 3-424-01375-7. |
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** Jürg Glauser: ''Isländische Märchensagas''. Bd. 1. Diederichs, München 1998, ISBN 3-424-01359-5. |
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** Kurt Schier: ''Egils Saga''. Die Saga von Egil Skalla-Grimsson. Diederichs, München 1996, ISBN 3-424-01262-9. |
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** Heinrich Beck: ''Laxdoela Saga''. Die Saga von den Leuten aus dem Laxardal. Diederichs, München 1997, ISBN 3-424-01264-5. |
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** Hubert Seelow: ''Grettis Saga''. Die Saga von Grettir dem Starken. Diederichs, München 1998, ISBN 3-424-01425-7. |
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** Klaus Böldl: ''Die Saga von den Leuten auf Eyr''. Eyrbyggja Saga. Diederichs, München 1999, ISBN 3-424-01480-X. |
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** Dirk Huth: ''Sagas aus Ostisland''. Diederichs, Kreuzlingen/München 1999, ISBN 3-424-01502-4. |
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=== Textausgaben === |
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* ''Íslenzk fornrit''. Hið Íslenzka Fornritafélag, Reykjavík 1933-. (noch im Erscheinen) |
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* Hans Kuhn, Gustav Neckel: ''Edda''. Die Lieder des Codex Regius nebst verwandten Denkmälern. Bd 1, Text. 5. Auflage. Carl Winter, Heidelberg 1983, ISBN 3-8253-3081-8 |
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* Hans Kuhn (Hrsg.): ''Edda''. Die Lieder des Codex Regius nebst verwandten Denkmälern. Bd 2, Kommentierendes Glossar - Kurzes Wörterbuch. Carl Winter, Heidelberg 1968. ISBN 3-8253-0560-0 |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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* [http://www.knesset.gov.il/faction/eng/FactionPage_eng.asp?PG=126 Geschichte der Partei auf knesset.gov.il] Knesset-Website |
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{{Wikisource|Altnordische Saga-Bibliothek}} |
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{{Commonscat|Sagas|Altnordische Literatur}} |
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{{Wiktionary|Saga}} |
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* [http://www.wikinger.net Linksammlung zur Altnordistik] |
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* [http://www.wikinger.org/wikinger2/sagaliteratur.htm Artikel über Sagaliteratur auf www.wikinger.org, mit einigen übersetzten Sagas] |
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* [http://www.heimskringla.no Kulturformidlingen norrøne tekster og kvad] |
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* [http://www.snerpa.is/net/fornrit.htm Isländersagas auf Isländisch] |
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* [http://www.vingilot.de/nor/altnord_lit.pdf Altnordische Literatur: Eine kritische Einschätzung] (PDF-Datei; 360 kB) |
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== Fußnoten == |
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<references /> |
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[[Kategorie:Mittelalter (Literatur)|!Isländische Literatur des Mittelalters]] |
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[[Kategorie:Literatur (Isländisch)|!Isländische Literatur des Mittelalters]] |
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[[Kategorie:Saga]] |
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[[Kategorie:Literatur (Altnordisch)|!]] |
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{{Link FA|no}} |
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{{SORTIERUNG:Achdut LeMaan HaSchalom VeHaAlija}} |
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<!--- Vorsicht: is:Saga Íslands bedeutet Geschichte Islands ---> |
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[[Kategorie:Israelische Partei]] |
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[[Kategorie:Sozialdemokratische Partei]] |
Version vom 25. Juni 2013, 03:01 Uhr
Achdut LeMa'an HaSchalom VeHaAlija (hebräisch אַחְדוּת למען השלום והעלייה, Einheit für den Frieden und für die Einwanderung) war eine politische Partei in Israel.
Die Partei wurde gegründet, als Efraim Gur während der 12. Regierung im Jahre 1990 HaMa'arach verließ. Gur beteiligte sich seit dem 11. Juni 1990 an der Regierung des Yitzhak Shamir. Danach wurde er zum stellvertretenden Kommunikationsminister ernannt und wurde im November 1990 Transportminister. Gegen dem Ende der Legislaturperiode ging seine Partei im Likud auf. Gur erhielt bei der Wahl 1992 auf der Wahlliste des Likud erneut sein Mandat, bildete dann jedoch eine neue Partei mit dem Namen (hebräisch אַחְדוּת למען ביטחון הָעוֹלים חָדָשׁים Einheit für den Schutz neuer Einwanderer, die an den israelischen Wahlen im Jahre 1996 teilnahm aber an der 1,5%-Klausel scheiterte.
Weblinks
- Geschichte der Partei auf knesset.gov.il Knesset-Website