Tatjana Nikolajewna Romanowa und Gerhard Binder (Altphilologe): Unterschied zwischen den Seiten
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'''Gerhard Binder''' (* [[29. August]] [[1937]] in [[Nürnberg]]) ist ein deutscher [[Klassische Philologie|Altphilologe]]. |
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[[Datei:Tatianacropped.jpg|thumb|Tatjana im Jahr 1911]] |
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[[Datei:Otma1906.jpg|thumb|Die Schwestern [[Olga Nikolajewna Romanowa (1895–1918)|Olga]], Tatjana, [[Marija Nikolajewna Romanowa (1899–1918)|Maria]] und [[Anastasia Nikolajewna Romanowa|Anastasia]] (1906)]] |
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Großfürstin '''Tatjana Nikolajewna von Russland''' (Tatjana Nikolajewna Romanowa; [[Russische Sprache|russisch]] ''Татьяна Николаевна Романова''; * {{JULGREGDATUM|10|6|1897|Link="true"}} in [[Puschkin (Stadt)|Zarskoje Selo]]; † [[17. Juli]] [[1918]] bei [[Jekaterinburg]], erschossen) war die zweite Tochter von [[Nikolaus II. (Russland)|Nikolaus II. von Russland]] und [[Alix von Hessen-Darmstadt|Alexandra Fjodorowna]], vormals ''Alix von Hessen-Darmstadt''. |
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Gerhard Binder studierte Klassische Philologie in [[Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg|Erlangen]], wo er 1964 mit der [[Dissertation]] ''Die Aussetzung des Königskindes. Kyros und Romulus'' promoviert wurde. Seine Habilitation erreichte er 1968 in [[Universität zu Köln|Köln]], wo er 1970 zum außerplanmäßigen Professor und 1971 zum Wissenschaftlichen Rat und Professor ernannt wurde. 1982 wechselte er an die [[Ruhr-Universität Bochum]], wo er bis zu seiner Pensionierung als Professor für [[Latinistik]] wirkte. |
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Binders Forschungsschwerpunkte sind die Kultur-, Religions- und Wirkungsgeschichte der Antike sowie die römische Literatur, besonders die der augusteischen Zeit. Gemeinsam mit [[Bernd Effe]] gründete er 1996 die Reihe ''[[Bochumer Altertumswissenschaftliches Colloquium]]'' (BAC), in der sowohl Sammelbände als auch Monografien erscheinen. Binder verfasste auch zahlreiche Artikel für den ''[[Pauly-Wissowa#Der Neue Pauly (DNP)|Neuen Pauly]]'' (DNP), dessen Fachbereich ''Kulturgeschichte'' er als Mitherausgeber betreute. |
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== Kindheit und Jugend == |
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Tatjana Nikolajewna war ebenso wie ihre ältere Schwester [[Olga Nikolajewna Romanowa (1895–1918)|Olga]] eine gute Schülerin und lernte gern, wenn auch ohne dabei große Leidenschaftlichkeit zu entwickeln. Sie liebte Handarbeiten, Klavierspielen und Poesie. Gleichzeitig war sie die zierlichste und zerbrechlichste der Zarentöchter, und ähnelte aufgrund ihrer Reserviertheit und elegantem Auftreten stark ihrer Mutter. Ebenfalls wie ihre Mutter hatte Tatjana großes Interesse an Mode, sodass Kleidung, Wertgegenstände wie Juwelen und Parfum für sie eine große Rolle spielten. Im Jahr 1913 erkrankte sie an Typhus, nachdem sie Orangeade getrunken hatte, die mit unsauberem Wasser hergestellt worden war. Wochenlang schwebte die Großfürstin zwischen Leben und Tod. Zu ihrer Genesung reiste die Familie im selben Jahr zu ihrer Sommerresidenz, dem [[Livadia-Palast]] in [[Jalta]] auf der Krim und verweilte dort länger als sonst. |
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== Literatur == |
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Tatjana pflegte bereits seit 1912 eine schwärmerische, wenn auch platonische, Liebesbeziehung zu dem jungen Soldaten Dimitri Malama, der aus einer aristokratischen Familie stammte. Nachdem Malama ihr einen kleinen Hund, die [[Französische Bulldogge|französische Bulldogge]] „Ortino“, geschenkt hatte, wurde er zusehends mehr in die Romanow-Familie eingeführt und nahm an ihren zahlreichen Unternehmungen teil. Der [[Zar]] und die Zarin sahen in ihm bereits einen Schwiegersohn, er fiel jedoch in den ersten Tagen des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] an der Front. Diesen Verlust konnte Tatjana nur schwer verwinden. Sie fand Ablenkung, indem sie wie ihre Mutter und die Schwester Olga als Krankenschwester des [[Russisches Kaiserreich|russischen]] Roten Kreuzes verwundete Soldaten in den Krankenhäusern mitbetreute. Von ihr behandelte Patienten berichteten noch Jahre nach Tatjanas Tod vom freundlichen Lächeln und der Zärtlichkeit der Zarentochter. Ferner war sie Ehrenvorsitzende des nach ihr benannten [[Tatjana-Komitee|Komitees zur Unterstützung der Kriegsgeschädigten]]. |
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*''Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender'', Ausgabe 2003, Band 1, S. 254. |
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== Weblinks == |
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*{{DNB-Portal|128661178|TYP=Literatur von|NAME=Gerhard Binder}} |
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Als Folge der [[Oktoberrevolution]] wurde sie, wie auch der Rest ihrer Familie, gefangengenommen und fast ein Jahr festgehalten. Während der Zeit der Gefangenschaft verlor Tatjana stark an Gewicht und wurde in ihrer Statur noch dünner und zierlicher. Da sie, wie auch ihre Mutter, stark religiös war, spendete sie ihrer Familie dabei viel Trost und Hoffnung. |
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*[http://www.ruhr-uni-bochum.de/klass-phil/homepages/hpBinder.htm Gerhard Binder an der Ruhr-Universität Bochum] |
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{{Navigationsleiste Klassische Philologie in Bochum}} |
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Sie war 21 Jahre, als sie in der Nacht des 17. Juli 1918 mit ihrer Familie im [[Ipatjew-Haus]] in [[Jekaterinburg]] erschossen wurde. |
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Im August 2000 wurde sie mit ihrer Familie von der [[Russisch-Orthodoxe Kirche|Russisch-Orthodoxen Kirche]] heiliggesprochen. |
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== Siehe auch == |
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* [[Ermordung der Zarenfamilie]] |
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[[Kategorie:Hochschullehrer (Ruhr-Universität Bochum)]] |
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[[Kategorie:Hochschullehrer (Universität zu Köln)]] |
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{{Commonscat|Grand Duchess Tatiana Nikolaevna}} |
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* [http://www.alexanderpalace.org/palace/gds.html Die kaiserlichen Großfürstinnen auf alexanderpalace.org (engl.)] |
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[[Kategorie:Haus Romanow-Holstein-Gottorp|Tatjana Nikolajewna Romanowa]] |
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Version vom 19. Juni 2013, 16:14 Uhr
Gerhard Binder (* 29. August 1937 in Nürnberg) ist ein deutscher Altphilologe.
Leben
Gerhard Binder studierte Klassische Philologie in Erlangen, wo er 1964 mit der Dissertation Die Aussetzung des Königskindes. Kyros und Romulus promoviert wurde. Seine Habilitation erreichte er 1968 in Köln, wo er 1970 zum außerplanmäßigen Professor und 1971 zum Wissenschaftlichen Rat und Professor ernannt wurde. 1982 wechselte er an die Ruhr-Universität Bochum, wo er bis zu seiner Pensionierung als Professor für Latinistik wirkte.
Binders Forschungsschwerpunkte sind die Kultur-, Religions- und Wirkungsgeschichte der Antike sowie die römische Literatur, besonders die der augusteischen Zeit. Gemeinsam mit Bernd Effe gründete er 1996 die Reihe Bochumer Altertumswissenschaftliches Colloquium (BAC), in der sowohl Sammelbände als auch Monografien erscheinen. Binder verfasste auch zahlreiche Artikel für den Neuen Pauly (DNP), dessen Fachbereich Kulturgeschichte er als Mitherausgeber betreute.
Literatur
- Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender, Ausgabe 2003, Band 1, S. 254.
Weblinks
- Literatur von Gerhard Binder im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Gerhard Binder an der Ruhr-Universität Bochum
Personendaten | |
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NAME | Binder, Gerhard |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Altphilologe |
GEBURTSDATUM | 29. August 1937 |
GEBURTSORT | Nürnberg |