Windjammer und Dikran Tschuchadschjan: Unterschied zwischen den Seiten
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[[Datei:Tigranchukha.jpg|right|thumb|200px|Gemälde von Tigran Chukhajyan]] |
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[[Datei:Khersones Kieler Woche 2005.jpg|mini|Windjammer ''[[Khersones]]'' (Kieler Woche 05)]] |
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'''Tigran Chukhajyan''' (auch: ''Tschuchadschjan'' oder ''Tschuchadshjan''<ref>Sigrid Neef: ''Handbuch der russischen und sowjetischen Oper.'' Henschelverlag Kunst und Gesellschaft. DDR-Berlin, 1985. Seiten 9 und 10</ref>) ([[Armenische Sprache|arm]]. Տիգրան Չուխաճեան; * [[1837]] in [[Konstantinopel]]; † [[11. März]] [[1898]] in [[Izmir|Smyrna]]) war ein [[Armenien|armenischer]] Opernkomponist. |
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Der '''Windjammer''' ist ein [[Großsegler]]typ, der nach der [[Klipper]]ära in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aufkam und die Nachfolge der schnellen Segler antrat. Es waren aus Holz (vorwiegend USA bis 1892), Eisen und Stahl (seit 1882) gefertigte, mehr auf Tragfähigkeit, Handhabung und Wirtschaftlichkeit ausgelegte Großsegler, um für ihre Reeder Gewinne einzufahren. Auch die späteren, frachtfahrenden [[Segelschulschiff]]e gehören zu dieser Kategorie. Die Schiffe wurden im Laufe der Jahrzehnte auch geschwindigkeits- und bedienungsbezogen optimiert (Änderungen an Rumpf und Takelage, dampfgestützte Winden, Jarvis-Brasswinden, Fallwinden, bessere Unterkünfte für die Mannschaft „vor dem Mast“ etc.). Heute steht der Begriff synonym für „Großsegler“ und beinhaltet als letzte Generation der Windjammer moderne Segelschulschiffe und Kreuzfahrtschiffe wie die [[Sea Cloud]]. |
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Chuckhajyan war der Gründer der ersten Institution für Opern in den Grenzen des [[Osmanisches Reich|Osmanischen Reiches]], die er in den 1860ern gründete. Aufgrund der politischen Situation [[Armenien]]s im 19. Jahrhundert orientierte er sich stark an europäischen Maßstäben in seinen Werken. Chukhajyan trug wesentlich dazu bei, dass die in Europa typische Opernmusik in den von Armeniern bewohnten Gebieten des Osmanischen Reiches starke Verbreitung fand. Durch seinen Einfluss auf künstlerischem Gebiet sorgte Chukhajyan, der kein Freund der türkischen Herrschaft war, dafür, dass sich Nationalbewusstsein und -stolz in der armenischen Kunst entwickelte.<ref>[http://books.google.com/books?id=l_b2vIXHsUkC&pg=PA529&dq=opera+Arshak+II&ei=PoLsSZXuIISSzQSpvNR7#v=onepage&q=opera%20Arshak%20II&f=false Kurzer Vermerk zu Chuckhajyan]</ref> |
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== Herkunft des Begriffs == |
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Er wird, mit seiner Oper ''Arschak II.'', als der eigentliche Erfinder der armenischen Oper angesehen. Diese Oper wurde 1868 komponiert, aber erst im 20. Jahrhundert wiederentdeckt und 1945 in Jerewan uraufgeführt. |
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Der aus dem Englischen stammende Begriff leitet sich von ''to jam the wind'' ab, was „den Wind blockieren“ bedeutet.<ref>Duden - Deutsches Universalwörterbuch. 4. Aufl. Mannheim 2001. [CD-ROM].</ref><ref>Longman Exams Dictionary CD</ref> Er wurde zunächst als spöttische Bemerkung gebraucht, nach „Websters überarbeitetem und ungekürztem Wörterbuch“ („Webster’s Revised Unabridged Dictionary“ 1828, 1913) von Dampferbesatzungen für Segler und deren Besatzung gebraucht, nach anderen Quellen (s. u.) für Schoner,<ref>Schult: ''Segler-Lexikon'', S. 581; ähnlich Claviez: ''Seemännisches Wörterbuch'', S. 452: „Spottbezeichnung englischer Seeleute für die amerikanischen [[Schoner]], die höher als die Rahsegler an den Wind gehen konnten“</ref> entwickelte sich aber allein wegen des Erfolges dieser Schiffe, die mehr als 50 Jahre die Weltmeere beherrschten, zu einer Bezeichnung, die seit längerem einen reputablen Charakter beinhaltet. Mit „jammern“ im Sinne von „klagen, heulen“ hat er nichts zu tun, obgleich man oft die Herleitung vom „heulenden Wind in den Rahen“ liest. Diese [[Volksetymologie]] ist so weit verbreitet im deutschen und niederländischen Sprachraum, dass sie auch im englischen Sprachraum oft anzutreffen ist. Es handelt sich hierbei um eine importierte Volksetymologie, ein in allen Sprachen seltenes Phänomen. |
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Eine weitere seiner Opern, ''Leblebiji Hor-Hor Agha'' von 1875, erfuhr erst am 25. Dezember 2004 in den Vereinigten Staaten ihre Uraufführung, durch die Ardavazt Theatre Company und der Lark Musical Society.<ref>[http://www.encyclopedia.com/doc/1P1-105268218.html US-Aufführung von ''Leblebiji Hor-Hor Agha'']</ref> |
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== Abgrenzung des Typs == |
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== Literatur == |
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Der Begriff ''Großsegler'' bzw. der entsprechende englische Begriff ''tall ship'' (= hohes Schiff)<!--nicht „großes Schiff“ - tall = hoch(gewachsen/-gebaut)--> umfasst sämtliche großen ''Tiefwassersegler'', rah- wie schrat- oder gemischtgetakelte, z. B. [[Brigg]], [[Bark (Schiffstyp)|Bark]], [[Barkentine]], [[Vollschiff]], [[Schoner|Gaffelschoner]] etc. Alle Windjammer sind auch Großsegler, aber nicht alle Großsegler auch Windjammer, wenn man „Windjammer“ als funktionellen Begriff von der Windausnutzung her definiert: Während Schoner mit ihren längsstehenden [[Schratsegel]]n ihren Vortrieb über den Unterdruck ähnlich einer [[Segel#Antrieb durch dynamischen Auftrieb (Tragflächeneffekt)|Tragfläche]] besonders beim [[Kurse zum Wind (Segeln)|Hoch-am-Wind]]-Segeln erhalten, werden Rahsegler, besonders bei rauem Wind, durch den „Wind vorwärts gedrückt“ (wind-jammed). Viele Marineautoren vermeiden deshalb den Begriff „Windjammer“ in Zusammenhang mit Schonern<ref>Basil Lubbock: ''The Last of the Windjammers''. Bd. 1; James Brown & Son, Glasgow 1927</ref> und benutzten den Begriff „Klipper“ auch für die Frachtsegler des 19. und 20. Jahrhunderts.<ref>Basil Lubbock: ''The Nitrate Clippers''. Brown, Son & Ferguson, Nautical Publishers, Glasgow 1935</ref> |
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* Eva-Maria Barwart. [http://othes.univie.ac.at/2023/1/2008-10-27_0205953.pdf Armenische Volksmusik. Tradition einer christlichen Minderheit im Wandel der Zeit.] (PDF; 3,3 MB) — 2009, 39—42 |
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== Weblinks == |
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{{Commonscat|Dikran Tchouhadjian|Tigran Chukhajyan}} |
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== Einzelnachweise == |
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[[Datei:Hamburgerhafen.jpg|mini|Windjammer in Hamburg um 1900]] |
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<references /> |
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Da Windjammer aus den Klippern hervorgingen, von denen z. B. der konkave Klipperbug und auch die grundlegende Linienführung übernommen wurde, hatten manche Windjammer Längen-Seitenverhältnisse wie Extremklipper. Ein früher Ansatz war die Viermastklipperbark ''[[Great Republic]]'' aus dem Jahre 1853 von Klipperbauer [[Donald McKay]] mit ursprünglich 4.445 BRT, vier Decks und 125 Mann Besatzung. Die neuen Großsegler waren zunächst weniger auf Geschwindigkeit ausgelegt, sondern in Richtung ökonomischer Transport optimiert, da sie vor allem [[Massengut|Massengüter]] wie [[Salpeter (Chemische Verbindung)|Salpeter]], [[Kohle]], [[Guano]], [[Weizen]] oder [[Zement (Baustoff)|Zement]] transportierten. Auch empfindliche Güter, die man der ständigen Erschütterung der [[Dampfmaschine]]n nicht aussetzen wollte, wurden noch Segelschiffen anvertraut. Die ''[[Preußen (Schiff, 1902)|Preußen]]'' hatte zum Beispiel auf ihrer letzten Fahrt [[Klavier]]e als Fracht. Die Schiffe hatten daher einen vergleichsweise rechteckigen Rumpf mit weiten Laderäumen und eine [[Segel|Besegelung]], die mit weniger Personal auskam, was auch durch das Viermastkonzept verwirklicht wurde – die riesigen Segeltücher der teilweise übertakelten Klipper verteilten sich bei den größeren Windjammer-Einheiten, den Viermastvollschiffen und Viermastbarken, auf vier Masten, die allerdings annähernd gleich groß waren, während beim Klipper der Großmast dominierte. Dazu entfielen die aufwändig zu bedienenden [[Leesegel]]. Die Tragfähigkeit verdreifachte sich dadurch im Vergleich zu den Klippern. In den Vereinigten Staaten gab es eine Reihe riesiger Windjammer aus Holz (mit Metallverstärkungen) und später aus Stahl, die man nach ihrer Herkunft Neuengland (vornehmlich [[Maine]]) „Down Easter“ nannte. Sie stammten vorwiegend von der Werft und Reederei Arthur Sewall & Co. aus [[Bath (Maine)]] und stellten nach der ''Great Republic'' die größten Holzrahschiffe der Welt (''Roanoke'', ''Shenandoah'', ''Susquehanna'', ''Rappahannock''). |
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== Quellen == |
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Die Windjammer waren Schiffe der frühen [[Industrialisierung]] und profitierten daher schon von den Errungenschaften industrieller Produktion wie Rümpfen und [[Schiffsmast|Masten]] aus [[Eisen]] oder [[Stahl]], Stahlseilen für die [[Takelung]] und [[Winde (Mechanik)|Winden]] an Deck zur Arbeitserleichterung. Hilfsdampfmaschinen zur Bedienung von Ladegeschirr und [[Pumpe]]n wurden ebenfalls installiert. Ein gemischter Antrieb mit Segel und Maschine kam versuchsweise zum Einsatz, bewährte sich aber nicht. Windjammer waren als [[Bark (Schiffstyp)|Bark]] und [[Vollschiff]] mit drei Masten getakelt, größere Einheiten waren die Viermastvollschiffe und Viermastbarken, von denen es ca. 40 bzw. ca. 400 gab. Fünfmastrahsegler gab es in der Welthandelsflotte nur sieben Schiffe, bis auf die ''Preußen'' waren sie alle als Fünfmastbarken getakelt und hatten bis auf ''France I'', ''Potosí'' und ''Preußen'' einen Hilfsantrieb (Dampf, Diesel). Sie konnten mit 6200 bis 8000 t das 1,5- bis zweifache einer mittleren Viermastbark transportieren, kamen aber zu spät, da die Dampferkonkurrenz immer überlegener wurde: |
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* [http://uk.imdb.com/name/nm1354670/bio Chukhajyan in der imdb] |
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* ''[[France (Schiff, 1890)|France]]'' (1901 vor Brasilien gesunken, Besatzung gerettet) |
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* [http://en.factolex.com/Dikran_Tchouhadjian Steckbrief Chuckhajyans] |
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* ''[[Maria Rickmers (Schiff, 1891)|Maria Rickmers]]'' (1892 auf der Heimreise von der Jungfernfahrt im Indischen Ozean verschollen) |
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* ''[[Potosi (Schiff)|Potosi]]'' (1925 ausgebrannt und vor [[Comodoro Rivadavia]] versenkt) |
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* ''[[Preußen (Schiff, 1902)|Preußen]]'' (1910 vor Dover gestrandet) |
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* ''[[R.C. Rickmers|R. C. Rickmers]]'' (1917 vor Irland als ''Neath'' unter britischer Flagge von U-Boot versenkt) |
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* ''[[France (Schiff, 1911)|France]]'' (1922 vor Neukaledonien gestrandet) |
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* ''[[Skoleskibet København|København]]'' (1928 im Südatlantik mit 60 Mann verschollen) |
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{{Normdaten|PND=129520039|LCCN=n/94/21526|VIAF=70010984}} |
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Die zuletzt in Deutschland gebauten Viermastbarken waren typischerweise 110 Meter lang, hatten 3.200 [[Bruttoregistertonne|Bruttoregistertonnen (BRT)]] und 4.000 Tonnen [[Tragfähigkeit#Schiffbau|Tragfähigkeit]] bei etwa 30 Mann Besatzung. |
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{{SORTIERUNG:Chukhajyan, Tigran}} |
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=== Einsatz === |
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[[Kategorie:Armenischer Komponist]] |
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[[Kategorie:Geboren 1837]] |
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Windjammer werden auch als ''Tiefwassersegler'' bezeichnet, was zum Ausdruck bringen soll, dass sie für interkontinentale Reisen über die tiefen [[Ozean]]e gedacht sind. Für Fahrten in küstennahen Gewässern sind sie schlecht geeignet und meist auf [[Schlepper (Schiffstyp)|Schlepper]] angewiesen, da sie durch die Takelung mit [[Rahsegel]]n schlecht kreuzen können. Dies ist auf den Ozeanen selten notwendig, da die Routen anhand der vorherrschenden Winde gewählt wurden. Dennoch gab und gibt es Rahsegler, die aufgrund ihrer Rahaufhängung und deren „Brassbarkeit“ fast wie eine Jacht sehr hoch am Wind segeln konnten und können. Beispiele hierfür seien die schnellen Laeisz-Segler wie ''Preußen'', ''Pitlochry'', dann die schnelle ''[[Herzogin Cecilie]]'' und heute die russische ''[[Mir (Schiff)|Mir]]'' genannt. Insgesamt wurden nach 1870 über 1.500 Dreimastrahschiffe gebaut, 440 Viermastrahschiffe (ca. 40 Vollschiffe und ca. 400 Barken) und sieben Fünfmastrahschiffe. Dabei hat sich aus Gründen der Ökonomie das Barkrigg durchgesetzt. |
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[[Kategorie:Gestorben 1898]] |
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[[Kategorie:Mann]] |
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Die Windjammer standen in direkter Konkurrenz zu den Dampfern, die schon weite Bereiche der Schifffahrt erobert hatten und Segler in immer kleiner werdende Nischen drängten. Die Domäne der Großsegler waren überlange Distanzen, die wegen des Brennstoffproblems durch Dampfer noch nicht ökonomisch bedient werden konnten. Dazu zählte vor allem die Salpeterfahrt von [[Chile]] nach Europa um die Südspitze Südamerikas, das [[Kap Hoorn]], oder der [[Weizenregatta|Weizentransport]] aus [[Australien (Kontinent)|Australien]]. |
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[[Kategorie:Armenier (Osmanisches Reich)]] |
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Während die damals führende Schifffahrtsnation [[Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland|Großbritannien]], unter deren Flagge außer der ''Neath'' ex ''R. C. Rickmers'' nie ein Fünfmaster fuhr, sehr schnell ihre Handelsflotte auf Dampfer umstellte, fanden die Windjammer in [[Frankreich]] und [[Deutschland]] noch ihre Anhänger. In [[Deutschland]] wurden vor allem die so genannten [[Flying-P-Liner]] der [[Hamburg]]er [[Reederei]] [[F. Laeisz]] berühmt. In Frankreich war die führende Reederei mit Segelschiffen „[[Antoine-Dominique Bordes]] & Fils“. Interessant zu wissen ist, dass, was die großen Windjammer – die Vier- und Fünfmastrahschiffe – anbetrifft, fast 70 % aus Werften Großbritanniens, vor allem Schottlands, stammten, gefolgt von Frankreich, Deutschland und den Vereinigten Staaten. Dagegen haben Seefahrernationen wie Italien nur sieben, Kanada vier, Japan fünf, die Niederlande zwei und Dänemark nur einen (die heute noch existierende ''[[Viking (Schiff, 1907)|Viking]]'') der großen Segler gebaut, Spanien, Portugal, Norwegen, Schweden und Finnland keinen, obgleich etliche norwegische und finnische Reedereien einige der Viermaster bereederten. |
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=== Ende als Frachtsegler === |
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Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] gingen viele Windjammer verloren, was das Ende der Frachtschifffahrt unter Segeln besiegelte. Als letzter unterhielt der finnische Reeder [[Gustaf Erikson]] bis nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] noch eine Flotte von Windjammern für die Frachtfahrt. |
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Erst Mitte des 20. Jahrhunderts verschwanden die letzten frachtfahrenden Großsegler von den Meeren. Die letzten drei Großsegler – allesamt Viermastbarken – waren die beiden ehemaligen Flying P-Liner ''[[Pamir (Schiff)|Pamir]]'', ''[[Passat (Schiff, 1911)|Passat]]'' und die ''[[Omega (Schiff)|Drumcliff]]''. Die ''Pamir'' sank am 21. September 1957, die ''Passat'', auch mit einem Orkan in Berührung, aber knapp entgangen, wurde wenige Wochen später außer Dienst gestellt. Ein Jahr später sank am 26. Juni 1958 die ''Omega'' ex ''Drumcliff'' mit einer Ladung [[Guano]] vor der Küste [[Peru]]s. Das Schiff war zu diesem Zeitpunkt 71 Jahre in Fahrt und der letzte Großsegler in Frachtfahrt, der unterging. |
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Der letzte als [[Frachtsegler]] gebaute Windjammer war die 1926 bei F. Laeisz in Dienst gestellte [[Padua (Schiff)|Padua]]. Danach wurden noch einige Windjammer für Schulungszwecke der Handels- und Kriegsmarinen gebaut, die vielfach noch heute im Einsatz sind (siehe ''[[Nippon Maru (Schiff, 1930)|Nippon Maru]]'', ''[[Kaiwo Maru (Schiff, 1930)|Kaiwo Maru]]''). |
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In der jüngsten Zeit folgten wieder einige Neubauten als Ersatz für die in die Jahre gekommenen Schulschiffe und als luxuriöse Kreuzfahrtschiffe wie die ''[[Royal Clipper]]''. |
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== Heutige Bedeutung == |
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[[Datei:South Street Seaport2.jpg|mini|''Wavertree'', dahinter ''Peking'' im New York, South Street Seaport]] |
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[[Datei:Windjammerparade.jpg|mini|Windjammerparade auf der [[Kieler Woche]] 2009]] |
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Heute werden die Windjammer fast nur noch als [[Museumsschiff]] oder [[Segelschulschiff]]e bei der [[Marine]] verwendet oder zu Miet- oder Ausstellungszwecken benutzt, z. B. bei der [[Sail Bremerhaven|Sail]] in [[Bremerhaven]], der [[Kieler Woche]] oder der [[Travemünder Woche]] sowie den speziellen Windjammertreffen [[Baltic Sail]] und [[Hanse Sail]]. Einige fahren aber immer noch und nehmen zahlende, mithelfende Passagiere mit. |
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=== Parade und Regatta === |
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Großseglerparaden finden auf internationalen Regatten wie der [[Kieler Woche]], der [[Travemünder Woche]], der [[Hanse Sail]], der [[Tall Ships’ Races]] sowie auf anderen Veranstaltungen ohne angeschlossene Regatta, wie der [[Armada Rouen]] und der [[Sail Amsterdam]] großen Anklang. |
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Datei:Tallship race waterford 2005 2.jpg|Tall Ships’ Races 2005 |
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Datei:Windjammertreffen Sail, Bremerhaven, 2000.jpg|Sail 2000 |
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</gallery> |
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=== Als Schulschiff === |
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Heute werden Großsegler oft als Ausbildungsschiffe der [[Marine]] genutzt. Zunehmend auch als Sail-Training-Schiffe (Segel-Ausbildung auf großen Schiffen, vor allem mit dem Ziel der Persönlichkeitsentwicklung, der Charakterbildung und der Freude am Segeln) und für touristische Zwecke. |
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Siehe auch [[Sail Training International]] und [[Clipper DJS]]. |
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=== Zur Resozialisierung === |
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Als „Therapieschiffe“ werden größere Segelschiffe zur Resozialisierung von sozial auffälligen Jugendlichen eingesetzt. Auf den meist halbjährigen Fahrten lernen Jugendliche abgeschieden vom alten Milieu Selbstvertrauen, Verantwortung, und Teamgeist und entwickeln neue Lebensperspektiven ([[Erlebnispädagogik]])<ref>[http://www.uni-lueneburg.de/einricht/erlpaed/datensammlung.php Literaturübersicht]</ref>. Sie werden dabei von Pädagogen und Therapeuten begleitet. Die Fahrten werden mit den Jugendlichen intensiv vor- und nachbereitet. Träger sind Jugendverbände [[Pro Juventute]] (Schweiz), kirchliche<ref>[http://www.jugendschiffe.ch/ www.jugendschiffe.ch]</ref> und staatliche Einrichtungen. Bekannte Therapieschiffe sind [[Thor Heyerdahl]], Tectona, Ruach, Salomon, Noah. |
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== Liste der Schiffe == |
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Obwohl die Zahl der Großsegler seit Beginn des 20. Jahrhunderts wegen der rentableren maschinenbetriebenen Schiffe zunächst zurückging, erhielten sie als Schiffe für Segelliebhaber seit der zweiten Hälfte des Jahrhunderts wieder Aufwind. |
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=== Auswahl heute noch fahrender Windjammer === |
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|- class="hintergrundfarbe5" |
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! Name || Typ || Baujahr || Länge ü. a. [m] || Flagge || Bemerkung || Bild |
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| ''[[Alexander von Humboldt (Schiff, 1906)|Alexander von Humboldt]]'' |
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| Bark |
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| 1906 |
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| 62,55 |
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| [[Datei:Flag of Germany.svg|20px|Deutschland]] |
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| ex Feuerschiff ''Reserve Fehmarnbelt'' |
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| [[Datei:Alex von Humboldt (ship).jpg|120px|''[[Alexander von Humboldt (Schiff, 1906)|Alexander von Humboldt]]'']] |
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|- |
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| ''[[Belem (Schiff)|Belem]]'' |
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| Bark |
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| 1896 |
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| 58,5 |
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| [[Datei:Flag of France.svg|20px|Frankreich]] |
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| ex ''Giorgio Cini'' ex ''Phantome II'' ex ''Belem'' |
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| [[Datei:Bayonne Belem.jpg|120px| Bark ''Belem'' unter Marssegeln]] |
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|- |
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| ''[[Khersones]]'' |
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| Vollschiff |
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| 1988 |
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| 109,4 |
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| [[Datei:Flag of Ukraine.svg|20px|Ukraine]] |
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| Die Chersones ist ein ukrainisches Segelschulschiff. Sie wurde 1988 in der Stocznia Gdanska-Werft in Danzig gebaut, als Teil einer Serie von sechs Schwesterschiffen, zu denen auch die Mir gehört. |
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| [[Datei:Khersones Kieler Woche 2005.jpg|120px|Die ''Chersones'' auf der [[Kieler Woche]] 2005]] |
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|- |
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| ''[[Christian Radich]]'' |
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| Vollschiff |
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| 1937 |
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| 74,5 |
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| [[Datei:Flag of Norway.svg|20px|Norwegen]] |
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| [[Datei:Tall ship Christian Radich under sail.jpg|120px|Christian Radich]] |
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| ''[[Cuauhtémoc (Schiff)|Cuauhtémoc]]'' |
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| Bark |
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| 1982/82 |
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| 95 |
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| [[Datei:Flag of Mexico.svg|20px|Mexiko]] |
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| größte der vier Barken ''Cuauhtémoc'', ''Simón Bolívar'', ''Guayas'', ''Gloria'' |
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| [[Datei:Barquecuauhtemoc.jpg|120px|Die ''Cuauhtémoc'' vor der Küste von [[Los Angeles]]]] |
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|- |
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| ''[[Esmeralda (Schiff, 1952)|Esmeralda]]'' |
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| Viermastbarkentine |
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| 1952 |
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| 113 |
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| [[Datei:Flag of Chile.svg|20px|Chile]] |
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| ex ''Don Juan de Austria'', Schwesterschiff der ''Juan Sebastián de Elcano'' |
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| [[Datei:Esmeralda BE-43.jpg|120px|''Esmeralda'']] |
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|- |
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| ''[[Gloria (Schiff)|Gloria]]'' |
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| Bark |
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| 1968 |
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| 76,00 |
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| [[Datei:Flag of Colombia.svg|20px|Kolumbien]] |
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| geschlossener Brückenaufbau auf der Poop |
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| [[Datei:ARC Gloria by Will White.png|120px|''Gloria'']] |
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|- |
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| ''[[Gorch Fock (Schiff, 1958)|Gorch Fock]]'' |
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| Bark |
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| 1958 |
|||
| 89,4 |
|||
| [[Datei:Flag of Germany.svg|20px|Deutschland]] |
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| Segelschulschiff der [[Deutsche Marine|Deutschen Marine]] |
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| [[Datei:Gorch Fock unter Segeln Kieler Foerde 2006.jpg|120px|''Gorch Fock II'']] |
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|- |
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| ''[[Guayas (Schiff)|Guayas]]'' |
|||
| Bark |
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| 1977 |
|||
| 78,40 |
|||
| [[Datei:Flag of Ecuador.svg|20px|Ecuador]] |
|||
| |
|||
| [[Datei:Guayas-MDQ-2.jpg|120px|''Guayas'']] |
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|- |
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| ''[[Krusenstern (Schiff)|Krusenstern]]'' |
|||
| Viermastbark |
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| 1926 |
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| 116,7 |
|||
| [[Datei:Flag of Russia.svg|20px|Russland]] |
|||
| ex ''Padua'' (1926) |
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| [[Datei:Kruzenshtern 8031.jpg|120px|''[[Krusenstern (Schiff)|Krusenstern]]'']] |
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|- |
|||
| ''[[ARA Libertad|Libertad]]'' |
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| Vollschiff |
|||
| 1963 |
|||
| 103,75 |
|||
| [[Datei:Flag of Argentina.svg|20px|Argentinien]] |
|||
| |
|||
| [[Datei:Q2ARALibertad.jpg|120px|''Libertad'']] |
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|- |
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| ''[[Mir (Schiff)|Mir]]'' |
|||
| Vollschiff |
|||
| 1987 |
|||
| 109,60 |
|||
| [[Datei:Flag of Russia.svg|20px|Russland]] |
|||
| sehr schneller Großsegler (19 kn) |
|||
| [[Datei:Mir(28).jpg|120px|''[[Mir (Schiff)|Mir]]'']] |
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|- |
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| ''[[Roald Amundsen (Schiff)|Roald Amundsen]]'' |
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| Brigg |
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| 1952 |
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| 50,2 |
|||
| [[Datei:Flag of Germany.svg|20px|Deutschland]] |
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| |
|||
| [[Datei:Roald-Luftbild-1.jpg|120px|''Roald Amundsen'']] |
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|- |
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| ''[[Sea Cloud]]'' |
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| Viermastbark |
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| |
|||
| 109,7 |
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| [[Datei:Flag of Malta.svg|20px|Malta]] |
|||
| größte Segeljacht; ex ''Antara'' ex ''Patria'' ex ''Angelita'' ex ''Sea Cloud'' ex ''Hussar II'' |
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| [[Datei:Sea Cloud I.jpg|120px|''Sea Cloud'']] |
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|- |
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| ''[[Sedov (Schiff)|Sedov]]'' |
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| Viermastbark |
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| 1921 |
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| 117,5 |
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| [[Datei:Flag of Russia.svg|20px|Russland]] |
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| ex ''Kommodore Johnsen'' ex ''Magdalena Vinnen II'' |
|||
| [[Datei:Viermaster Sedov.jpg|120px|''Sedov'']] |
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|- |
|||
| ''[[Simón Bolívar (Schiff)|Simón Bolívar]]'' |
|||
| Bark |
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| 1980 |
|||
| 82,5 |
|||
| [[Datei:Flag of Venezuela.svg|20px|Venezuela]] |
|||
| |
|||
| [[Datei:Navy002.jpg|120px|''Simón Bolívar'']] |
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|- |
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| ''[[Sørlandet (Schiff)|Sørlandet]]'' |
|||
| Vollschiff |
|||
| 1927 |
|||
| 65 |
|||
| [[Datei:Flag of Norway.svg|20px|Norwegen]] |
|||
| |
|||
| [[Datei:SorlandetSwinoujscie.jpg|120px|''[[Sørlandet (Schiff)|Sørlandet]]'']] |
|||
|- |
|||
| ''[[Statsraad Lehmkuhl]]'' |
|||
| Bark |
|||
| 1914 |
|||
| 98 |
|||
| [[Datei:Flag of Norway.svg|20px|Norwegen]] |
|||
| ex ''Großherzog Friedrich August'' |
|||
| [[Datei:Statsraad Lehmkuhl royal yard.jpg|120px|Setzen des Royalsegels auf der ''Statsraad Lehmkuhl'']] |
|||
|} |
|||
=== Auswahl Windjammer-Museumsschiffe === |
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{| class="wikitable sortable" |
|||
|- class="hintergrundfarbe5" |
|||
! Name || Typ || Länge ü. a. [m] || Ort || Bemerkung || Bild |
|||
|- |
|||
| ''[[C.A. Thayer]]'' |
|||
| [[Gaffelschoner]] |
|||
| 66,60 |
|||
| [[San Francisco]] |
|||
| |
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| [[Datei:C.A. Thayer 1903.jpg|120px|Die ''C.A. Thayer'' im Jahr 1903]] |
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| ''[[Edwin Fox]]'' |
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| [[Vollschiff]] später [[Bark (Schiffstyp)|Bark]] |
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| 43,90 |
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| [[Picton (Neuseeland)|Picton]] |
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| Schiff im Wiederaufbau |
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| ''[[Gorch Fock (Schiff, 1933)|Gorch Fock]]'' |
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| [[Bark (Schiffstyp)|Bark]] |
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| 82,1 |
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| [[Stralsund]] |
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| Schiff im Wiederaufbau |
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| [[Datei:Stralsund, Hafen (2013-06-15), by Klugschnacker in Wikipedia (3).JPG|120px|An ihrem Liegeplatz, der „Ballastkiste“]] |
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| ''[[Af Chapman]]'' |
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| Vollschiff |
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| [[Stockholm]] |
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| [[Museumsschiff]] und Jugendherberge |
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| [[Datei:Sweden Stockholm AFChapman.jpg|120px|''Af Chapman'' von Skeppsholm gesehen]] |
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| ''[[Balclutha (Schiff)|Balclutha]]''<ref>''[[:en:Balclutha (1886)|Balclutha (1886)]]'' in der englischsprachigen Wikipedia</ref> |
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| Vollschiff |
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| [[San Francisco]] |
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| Museumsschiff |
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| [[Datei:Balclutha (San Francisco).JPG|120px|''Balclutha'']] |
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| ''[[Duchesse Anne]]'' |
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| Vollschiff |
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| [[Dünkirchen]] |
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| (1901) ex ''Großherzogin Elisabeth'' |
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| [[Datei:Duchesse Anne 1902.png|120px|Das Schiff als ''Großherzogin Elisabeth'']] |
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| ''[[Glenlee (Schiff)|Glenlee]]'' |
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| Bark |
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| [[Glasgow]] |
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| [[Datei:Galateaantiguocartagena0fs.jpg|120px|''Galatea'' (ex Glenlee)]] |
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| ''[[Falls of Clyde]]'' |
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| Viermastvollschiff |
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| [[Honolulu]], [[Oahu]], [[Hawaii]] |
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| Museumsschiff |
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| |[[Datei:Falls of Clyde from forward.jpg|120px|''Falls of Clyde'' in Honolulu]] |
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| ''[[Passat (Schiff, 1911)|Passat]]'' |
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| Viermastbark |
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| [[Travemünde]] |
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| Museumsschiff |
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| [[Datei:060715 Passat.jpg|120px|]] |
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| ''[[Peking (Schiff)|Peking]] |
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| Viermastbark |
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| [[New York City|New York]] |
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| (1974), ex ''Arethusa'', ex ''H.M.S. Peking'', ex ''Peking'' |
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| [[Datei:Peking Schiff1.jpg|120px|''Peking'']] |
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| ''[[Polly Woodside]]'' |
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| [[Bark (Schiffstyp)|Dreimastbark]] |
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| 70,00 |
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| [[Melbourne]] (Australien) |
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| [[Datei:Polly woodside-1w.jpg|120px|''Polly Woodside'']] |
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| ''[[Pommern (Schiff, 1903)|Pommern]]'' |
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| [[Bark (Schiffstyp)|Viermastbark]] |
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| [[Mariehamn]] (Finnland) |
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| ex ''Mneme'', mit [[Jubiläumsrigg]] |
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| [[Datei:Pommern2009.JPG|120px|''Pommern'']] |
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| ''[[Rickmer Rickmers (Schiff)|Rickmer Rickmers]]'' |
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| Bark (urspr. Vollschiff) |
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| [[Hamburg]] |
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| ex ''Santo Andre'', ex ''Sagres I'', ex ''Flores'', ex ''Max'', ex ''Rickmer Rickmers'' |
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| [[Datei:Rickmer Rickmers - Museumsschiff im Hamburger Hafen.JPG|120px|Rickmer Rickmers]] |
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| ''[[Schulschiff Deutschland]]'' |
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| Vollschiff |
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| 86,2 |
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| [[Bremen-Vegesack]] |
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| Marinedenkmalschiff |
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| [[Datei:Schulschiff Deutschland.jpg|120px|Schulschiff ''Deutschland'']] |
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| ''[[Star of India (Schiff)|Star of India]]'' |
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| Bark |
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| [[San Diego]] |
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| (1901), ex ''Euterpe'' (Vollschiff, 1863) |
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| [[Datei:Starofindia.jpg|120px|''Star of India'']] |
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|- |
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| ''[[Viking (Schiff, 1907)|Viking]]'' |
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| Viermastbark |
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| |
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| [[Göteborg]] |
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| stationäres [[Segelschulschiff]], dann Museumsschiff |
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| [[Datei:Barken viking gothenburg 20051011.jpg|120px|''Viking'']] |
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|- |
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| ''[[Wavertree]]'' |
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| Vollschiff |
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| |
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| [[New York City|New York]] |
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| (1885) |
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| [[Datei:South Street Seaport Boat.JPG|120px|An ihrem Museumsliegeplatz]] |
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|- |
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| ''[[Moshulu]]'' |
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| Viermastbark |
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| |
|||
| [[Philadelphia]] |
|||
| ex ''Kurt'', Restaurantschiff |
|||
| [[Datei:Moshulu at philadelphia.jpg|120px|''Moshulu'']] |
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|} |
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=== Auswahl Windjammer-Wracks === |
|||
Darüber hinaus gibt es noch eine Anzahl von Frachtseglern, die abgetakelt oder als Wracks in den Häfen und an Küsten vorwiegend auf der Südhalbkugel der Erde liegen. |
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{| class="wikitable sortable" |
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|- class="hintergrundfarbe5" |
|||
! Name || Typ || Baujahr ||Verbleib || Ort || Bemerkung || Bild |
|||
|- |
|||
|''County of Peebles'' |
|||
|4-Mast Vollschiff |
|||
|1875 |
|||
|In den 1960er von der Chilenischen Marine auf Grund gesetzt |
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|Punta Arenas / Chile |
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|Der Segler war der erste eiserne Viermaster der Welt. Mit ihr begann die Ära der eisernen und später stählernen Tiefwassersegler. Das Schiff wurde in den 1960er Jahren in Punta Arenas an der Magellan-Straße auf Grund gesetzt. In den Aufbauten befindet sich heute ein Offizierskasino der Chilenischen Marine, die Untermasten des Seglers stehen noch. |
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| |
|||
|- |
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|''Falstaff'' |
|||
|3-Mast Vollschiff |
|||
|1875 |
|||
|In den 1930er Jahren auf Grund gesetzt. |
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|Punta Arenas /Chile |
|||
|Nur der Schiffsrumpf ohne Rigg existiert noch. |
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| |
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|- |
|||
|''Lord Londsdale'' |
|||
|3-Mast Vollschiff |
|||
|1899 |
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|? |
|||
|Punta Arenas / Chile |
|||
|Nur der Bug und die Bodenschale sind noch erhalten |
|||
|[[Datei:Wrack Lord Londsdale Punta Arenas.jpg|120px|Seitenansicht des Wracks der Lord Londsdale, März 2010]] |
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|- |
|||
|''County of Roxbourgh'' |
|||
|4-Mast Vollschiff |
|||
|1886 |
|||
|1906 gestrandet |
|||
|Takaroa /franz. Polynesien |
|||
|Das Schwesterschiff der oben genannten ''County of Peebles'', strandete 1906 während eines schweren Sturm auf der Insel Takaroa im [[Archipel]] der Tuamotus, Französisch Polynesien. In den Dreißiger Jahren waren noch alle vier Masten nebst Rahen und Drahttauen vorhanden. Mittlerweile existiert nur noch der Rumpf dessen Struktur durch Korrosion nachgegeben hat. [http://www.google.de/imgres?imgurl=http://static.panoramio.com/photos/original/1323957.jpg&imgrefurl=http://www.panoramio.com/photo/1323957&usg=__zm3S97dFJkmeV3i0GTAMez7hU1c=&h=1520&w=2272&sz=2290&hl=de&start=10&zoom=1&um=1&itbs=1&tbnid=639r7RfGTB_aSM:&tbnh=100&tbnw=150&prev=/images%3Fq%3DCounty%2Bof%2BRoxburgh%26um%3D1%26hl%3Dde%26client%3Dfirefox-a%26sa%3DN%26rls%3Dorg.mozilla:de:official%26tbm%3Disch&ei=HHOlTeCbHtHrOeDqoPwI. Das Schiff liegt mit Schlagseite auf dem Strand.] |
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| |
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|- |
|||
|''Ambassador'' |
|||
|Klipper / 3-Mast Vollschiff |
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|1869 |
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|? |
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|Magellan-Straße / Chile |
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|Das Schiff liegt auf dem Strand an der Magellan-Straße, direkt neben der Estancia San Gregorio. Erhalten ist von diesem Schiff nur noch die Kompositstruktur. Das Schiff ist einer von weltweit noch drei erhaltenen echten Klippern. Die anderen zwei sind die perfekt restaurierte ''[[Cutty Sark]]'' in London und die nur noch als Wrack erhaltene City of Adelaide<ref>''[[:en:City of Adelaide (1864)|City of Adelaide (1864)]]'' in der englischsprachigen Wikipedia</ref> in Irvine, Schottland. Bei den genannten Schiffen handelt es sich ausnahmslos um britische Schiffe; von den amerikanischen Klippern ist nur noch der Bug der ''Snow Squall'' erhalten. |
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|- |
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|''Majorie Glenn'' |
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|3-Mast Bark |
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|1892 |
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|1911 gestrandet |
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|[[Punta Loyola]] /Argentinien |
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|Der Segler lief 1911 mit einer Ladung brennender Kohle auf den Strand von Punta Loyola am Delta des Rio Gallegos, nahe der gleichnamigen Stadt [[Rio Gallegos]]. Wahrend des Falklandkrieges wurde der gut erhaltende Rumpf des Seglers (ohne Schäden zu verursachen) als Ziel für Schießübungen der [[Fuerza Aérea Argentina|Argentinischen Luftwaffe]] verwendet. |
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|''Duchess of Albany'' |
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|3-Mast Bark |
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|1884 gestrandet |
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|13. Juli 1893 |
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|Nordseite Feuerlands / Argentinien |
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|Wahrscheinlich durch einen Navigationsfehler bei der Suche nach einer schützenden Bucht bedingt kam der von Kapitän John Wilson geführte Segler am 13. Juli 1893 auf der Fahrt von [[Rio de Janeiro]] nach [[Valparaíso]] in der Morgendämmerung bei Nebel der Küste in der Policarpo-Bucht zu nahe und lief auf Grund. Der Kapitän gelangte in einem Rettungsboot mit 13 Mann in die Thetisbucht weiter im Osten. Ein Dampfer brachte sie nach England zurück. Die übrigen sollen bis auf eine Person gerettet worden sein. Das Wrack zerfällt zusehends. Die am Ende der 1970er Jahre geborgene Galionsfigur, die [[Helene von Waldeck-Pyrmont]], spätere Herzogin von Albany (engl. ''Duchess of Albany'', span. ''Duqueza de Albany'') und Schwiegertochter Königin [[Victoria (Vereinigtes Königreich)|Victoria von Großbritannien]] darstellt, befindet sich heute gut restauriert im „Museo del Fin del Mundo“ („Museum des Endes der Welt“) in [[Ushuaia]] (Feuerland). |
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|''Lady Elisabeth'' |
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|3-Mast Bark |
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|1879 |
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|1936 gestrandet |
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|Port Stanley / Falkland Inseln |
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| [[Stanley (Falklandinseln)|Stanley]] auf den [[Falklandinseln]] war zur Zeit der Handelsschifffahrt unter Segeln der wichtigste Nothafen für vor Kap Hoorn havarierte Schiffe. Von den ehemals zahlreichen Seglern, die hier ihren letzten Ankerplatz fanden, existieren nur noch eine Handvoll. Das bekannteste Schiff ist die Bark ''Lady Elisabeth'', die 1913 Port Stanley auf den Falklandinseln als Nothafen anlief. 1936 riss sich das Schiff von seinem Ankerplatz los und driftete auf eine Sandbank im Hafen von Port Stanley. [http://maps.google.de/maps?ll=-51.688993,-57.804469&spn=0.004762,0.009645&t=h&z=17&lci=com.panoramio.all Das Schiff liegt mit gut erhaltenem Rigg immer noch an gleicher Stelle.] |
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|- |
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| ''Peter Iredale'' |
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|4-Mast Bark |
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|1890 |
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|1906 gestrandet |
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|Ford Stevens, südlich der Mündung des Columbia River |
|||
| Die Einfahrt in die Mündung des [[Columbia River|Columbia]] an der Pazifikküste von [[Oregon]] war ein schwieriges Fahrwasser für Segler und wurde der Viermastbark ''Peter Iredale'' 1906 zum Verhängnis. Von dem Schiff existieren nur noch einige Spanten der Bugsektion. |
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|- |
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|''Jhelum'' |
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|3-Mast Bark |
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|1849 |
|||
|1870 Port Stanley als Nothafen angelaufen |
|||
|Port Stanley / Falklandinseln |
|||
|Die aus Holz gebaute 3-Mast Bark ist eines von noch zwei existierenden Schiffen der ehemaligen East India Company. Das Schiff wurde über die Jahrzehnte als Warenlager genutzt. Zu diesem Zweck wurde das Schiff mit einer Abdeckung aus Wellblech versehen. Nach Entfernung eines Teils dieser Abdeckung verfällt das Schiff zusehends. In den Jahren 1987 und 1990 wurde das Schiff daher von Mitarbeitern des Merseyside Maritime Museum und der Falkland Islands Foundation stabilisiert. Im Oktober des Jahres 2008 kollabierte der vordere Teil des Schiffes, so das heute nur noch das Heck und ein Teil des Mittelschiffs vorhanden sind. |
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|''Charles Cooper'' |
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|3-Mast Vollschiff |
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|1856 |
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|1866 Port Stanley als Nothafen angelaufen |
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|Port Stanley / Falkland Inseln |
|||
|Das in Connecticut /USA als Paket Segler gebaute Vollschiff wurde ebenfalls als Warenlager in Port Stanley genutzt. Nach langem Verfall wurden im Jahr 2003 Teile des Schiffes, u. a. der Bug, geborgen und an Land gesetzt. |
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|- |
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|''Vicar of Bray'' |
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|3-Mast Bark |
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|1841 in [[Whitehaven]] |
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|Das 1880/81 Lloyd's Register führt das Schiff als „now a hulk“/ Falklandinseln |
|||
|[[Goose Green]], Falklandinseln |
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|Die hölzerne 3-Mast Bark ist der letzte noch erhaltene Segler aus der Zeit des kalifornischen Goldrausches (1848–1854). Das Schiff liegt halb versunken im Wasser; es wurde als Pier benutzt. |
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|- |
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|''Egeria'' |
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|3-Mast Vollschiff |
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|1859 in [[New Brunswick]] |
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|? |
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|Port Stanley, Falklandinseln |
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|Das Schiff liegt abgetackelt und mit einer Wellblechabdeckung versehen im Hafen von Port Stanley. Es wird als Warenlager benutzt. |
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|''Garland'' |
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|3 Mast Bark |
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|1865 |
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|? |
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|Goose Green, Falklandinseln |
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|Rumpf und Teile der Aufbauten erhalten. |
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|''Bayard'' |
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|3 Mast Bark |
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|1864 |
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|1911 |
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|[[Südgeorgien]] |
|||
|Von der ehemals dort ansässigen Walfangindustrie genutzt. Das [http://sailing-ships.oktett.net/703.html Wrack] liegt in der Bucht von [[Ocean Harbour]]. Der Rumpf und die Aufbauten mit den Untermasten sind noch erhalten. |
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|- |
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|''Brutus'' |
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|3 Mast Bark |
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|1883 |
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|? |
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|[[Südgeorgien]] |
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|Von der ehemals dort ansässigen Walfangindustrie genutzt. Das [http://www.mountaininterval.org/photos/south_georgia/highlights/pages/2004-10-A/0200-prince-olav-shipwreck_RJ.html Wrack] liegt halb versunken in einer Bucht des [[Prince Olav Harbour]]. |
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|} |
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== Siehe auch == |
|||
* [[Windjammer (Film)]] |
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* [[Windjammer (Mikrofon-Windschutz)]] |
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* [[Rahsegel]] |
|||
* [[Tall Ships’ Races]] |
|||
== Literatur == |
|||
* Herbert H. Böhm, Eigel Wiese: ''Windjammer.'' Müller, Köln 2004, ISBN 3-89893-301-6 |
|||
* Jochen Brennecke: ''Windjammer. Der große Bericht über die Entwicklung, Reisen und Schicksale der "Königinnen der Sieben Meere"''. Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford, 3. Aufl. 1984; ISBN 3-7822-0009-8 |
|||
* Wolfram Claviez: ''Seemännisches Wörterbuch''. 3. Aufl., Delius Klasing, Bielefeld 1994, ISBN 3-7688-0853-X |
|||
* Jonathan Eastland: ''Nostalgie unter Segeln.'' Pietsch, Stuttgart 1999, ISBN 3-613-50156-2 |
|||
* Jürgen Eichardt: ''Segelschulschiff „Greif“.'' In: ''Modell-Werft.'' Bd. 31, 2007, {{ISSN|0170-1819}}, S. 46-48, 53-55 (Pläne für Schiffsmodellbau und an Großseglern Interessierte) |
|||
* Hans Jörg Furrer: ''Die Vier- und Fünfmast-Rahsegler der Welt''. Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford, 1984; ISBN 3-7822-0341-0 |
|||
* Franco Giorgetti, Erik Abranson: ''Die Welt der Windjammer.'' Delius Klasing, Bielefeld 2001, ISBN 3-7688-1302-9 |
|||
* Basil Lubbock: ''The Down Easters''. Brown, Son & Ferguson, Nautical Publishers, Glasgow 1929 |
|||
* Basil Lubbock: ''The Last of the Windjammers''. Bd. 1; James Brown & Son, Glasgow 1927 |
|||
* Basil Lubbock: ''The Last of the Windjammers''. Bd. 2; James Brown & Son, Glasgow 1935 |
|||
* Basil Lubbock: ''The Nitrate Clippers''. Brown, Son & Ferguson, Nautical Publishers, Glasgow 1935 |
|||
* Otmar Schäuffelen: ''Die letzten großen Segelschiffe.'' 10. Auflage, Delius Klasing, Bielefeld 2002, ISBN 3-7688-0483-6 |
|||
* Joachim Schult: ''Segler-Lexikon''. 9. Aufl., Delius Klasing, Bielefeld 1994, ISBN 3-87412-103-8 |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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== Weblinks == |
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{{Personendaten |
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{{Commonscat|Tall ships|Großsegler}} |
|||
|NAME=Chukhajyan, Tigran |
|||
{{Wiktionary|Windjammer}} |
|||
|ALTERNATIVNAMEN=Tschuchadschjan, Tigran; Tschuchadshjan, Tigran; Չուխաճեան, Տիգրան (armenisch) |
|||
* [http://www.webster-dictionary.net/definition/windjammer Webster Windjammerdefinition] |
|||
|KURZBESCHREIBUNG=armenischer Komponist |
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* [http://www.tallships2005.org/ The Tall Ships’ Races 2005] |
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|GEBURTSDATUM=1837 |
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* [http://www.usenet-replayer.com/webrings/tall-ship.html Bilder von Großseglern] (im [[Usenet]] veröffentlicht und mit Suchfunktion archiviert) |
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|GEBURTSORT=Konstantinopel |
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|STERBEDATUM=11. März 1898 |
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|STERBEORT=Izmir |
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}} |
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{{Link GA|ru}} |
|||
[[Kategorie:Geschichte der Seefahrt]] |
|||
[[Kategorie:Segelschiffstyp]] |
Version vom 17. Juni 2013, 16:31 Uhr

Tigran Chukhajyan (auch: Tschuchadschjan oder Tschuchadshjan[1]) (arm. Տիգրան Չուխաճեան; * 1837 in Konstantinopel; † 11. März 1898 in Smyrna) war ein armenischer Opernkomponist.
Chuckhajyan war der Gründer der ersten Institution für Opern in den Grenzen des Osmanischen Reiches, die er in den 1860ern gründete. Aufgrund der politischen Situation Armeniens im 19. Jahrhundert orientierte er sich stark an europäischen Maßstäben in seinen Werken. Chukhajyan trug wesentlich dazu bei, dass die in Europa typische Opernmusik in den von Armeniern bewohnten Gebieten des Osmanischen Reiches starke Verbreitung fand. Durch seinen Einfluss auf künstlerischem Gebiet sorgte Chukhajyan, der kein Freund der türkischen Herrschaft war, dafür, dass sich Nationalbewusstsein und -stolz in der armenischen Kunst entwickelte.[2]
Er wird, mit seiner Oper Arschak II., als der eigentliche Erfinder der armenischen Oper angesehen. Diese Oper wurde 1868 komponiert, aber erst im 20. Jahrhundert wiederentdeckt und 1945 in Jerewan uraufgeführt.
Eine weitere seiner Opern, Leblebiji Hor-Hor Agha von 1875, erfuhr erst am 25. Dezember 2004 in den Vereinigten Staaten ihre Uraufführung, durch die Ardavazt Theatre Company und der Lark Musical Society.[3]
Literatur
- Eva-Maria Barwart. Armenische Volksmusik. Tradition einer christlichen Minderheit im Wandel der Zeit. (PDF; 3,3 MB) — 2009, 39—42
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Sigrid Neef: Handbuch der russischen und sowjetischen Oper. Henschelverlag Kunst und Gesellschaft. DDR-Berlin, 1985. Seiten 9 und 10
- ↑ Kurzer Vermerk zu Chuckhajyan
- ↑ US-Aufführung von Leblebiji Hor-Hor Agha
Quellen
Personendaten | |
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NAME | Chukhajyan, Tigran |
ALTERNATIVNAMEN | Tschuchadschjan, Tigran; Tschuchadshjan, Tigran; Չուխաճեան, Տիգրան (armenisch) |
KURZBESCHREIBUNG | armenischer Komponist |
GEBURTSDATUM | 1837 |
GEBURTSORT | Konstantinopel |
STERBEDATUM | 11. März 1898 |
STERBEORT | Izmir |