Zum Inhalt springen

Ingrid Bergman und Dr. Mabuse: Unterschied zwischen den Seiten

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Unterschied zwischen Seiten)
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Änderungen von 96.245.186.88 (Diskussion) auf die letzte Version von Addbot zurückgesetzt
 
1 nachweis
 
Zeile 1: Zeile 1:
'''Dr. Mabuse''' ist eine um 1919 von dem [[Luxemburg]]er Schriftsteller [[Norbert Jacques]] (1880–1954) erfundene [[literarische Figur]] eines Superverbrechers, die auch in mehreren Verfilmungen auftritt.
{{Dieser Artikel|behandelt die Schauspielerin ''Ingrid Bergman''; zur Edelrose siehe [[Ingrid Bergman (Rose)]].}}


== Die Geburt des Dr. Mabuse ==
[[Datei:Ingrid bergman.jpg|miniatur|Ingrid Bergman 1945]]
Die Figur des Dr. Mabuse nahm Gestalt an, als der luxemburgische Schriftsteller Norbert Jacques nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] auf einer Fähre über den [[Bodensee]] setzte. Zu dieser Zeit war die Gegend um den Bodensee, wo der Autor gleichzeitig wohnte, ein belebter Umschlagplatz für den in höchster Blüte stehenden [[Schwarzhandel]]. Der Autor beobachtete einen Mitpassagier, dessen Statur und Gesicht ihn inspirierten. Im Geiste machte er dann aus dem beobachteten kleinen [[Hehlerei|Schieber]] mit der berührenden Ausstrahlung einen genialen Großverbrecher, um dessen Gestalt herum er dann den Roman ''Dr. Mabuse, der Spieler'' anlegte.
[[Datei:Ingrid Bergman 1946.jpg|miniatur|Ingrid Bergman 1946]]


== Die ersten beiden Romane und ihre Verfilmungen ==
'''Ingrid Bergman''' [{{IPA|ˌiŋːɹid ˈbæɹːʝman}}] (* [[29. August]] [[1915]] in [[Stockholm]]; † [[29. August]] [[1982]] in [[London]]) war eine [[Schweden|schwedische]] [[Schauspieler]]in. Die dreifache [[Oscar]]-Preisträgerin gilt allgemein als eine der bedeutendsten und populärsten Schauspielerinnen der Filmgeschichte.
=== Dr. Mabuse, der Spieler ===


1921 erschien der erste Roman mit dem zentralen Charakter Dr. Mabuse, einem Genie, das mit seiner Energie und Genialität Verbrechen begeht. Dieser ist von Beruf [[Psychoanalytiker]], ein Verbrechergenie mit [[Hypnose|hypnotischen]] Fähigkeiten und ein Mann mit tausend Gesichtern.
== Leben ==
Bergmans Mutter, die Deutsche Friedel Adler Bergman, starb, als Ingrid drei Jahre alt war. Der Vater Justus Samuel Bergman war Fotograf und förderte schon früh Ingrids schauspielerisches Talent. Er starb neun Jahre nach seiner Frau, und Ingrid Bergman lebte fortan bei einem Onkel. Sie besuchte die Schauspielschule des [[Königliches Dramatisches Theater|Königlichen Dramatischen Theaters]] und hatte 1935 ihre erste Sprechrolle in einem schwedischen Film. 1937 heiratete Bergman den Zahnarzt Petter Lindström, im folgenden Jahr wurde die gemeinsame Tochter [[Pia Lindström|Pia]] geboren.


Seine Fähigkeiten der Verkleidung und der Beeinflussung anderer Personen nutzt Mabuse aus, um sich auch in der [[High Society]] frei bewegen zu können. Der Roman nutzt den Charakter, um dem Leser den „schmutzigen Unterleib“ der [[Weimarer Republik]] vor Augen zu führen. In den Augen des Verfassers und seines Protagonisten ist [[Europa]] verrottet bis auf den Kern, erfüllt vom Leichengestank des vorangegangenen [[Erster Weltkrieg|Krieges]] und bevölkert von Aasgeiern in Frack und Zylinder.
Durch den großen Erfolg mit dem Film ''[[Intermezzo (1936)|Intermezzo]]'' (1936) wurde Hollywood auf sie aufmerksam. Als sie nach einem in Deutschland für die [[UFA]] gedrehten Film (''Die vier Gesellen'') 1938, u.a. auf Betreiben von [[David O. Selznick]], in die USA ging, war Ingrid Bergman in Schweden bereits ein Star. Die junge Schwedin konnte das amerikanische Publikum vor allem durch ihre „Natürlichkeit“, mit der sie sich ganz wesentlich von den amerikanischen Filmstars abhob, für sich einnehmen. Recht häufig in ihrer Filmkarriere kam es zu Streitigkeiten mit den Produzenten oder Regisseuren, da sie z. B. ohne [[Schminke|Make-up]] spielen (was die Natürlichkeit unterstützen sollte) oder eine andere Rolle im Film übernehmen wollte.


Der Traum der Romanfigur Dr. Mabuse ist die Schaffung einer neuen Gesellschaft, frei von [[Korruption]] und Fäulnis. Er plant eine [[Utopie|utopische]] Kolonie in [[Brasilien]] namens ''Eitopomar'', die er mit den Früchten seiner Verbrechen auf die Beine stellen möchte. (Eine spätere Fortsetzung, ''Mabuses Kolonie'', blieb unvollendet.)
Eine ihrer bekanntesten Rollen spielte sie 1942 als Ilsa Lund an der Seite von [[Humphrey Bogart]] in der US-Produktion [[Casablanca (Film)|Casablanca]] des Regisseurs [[Michael Curtiz]]. 1949 drehte Bergman mit [[Roberto Rossellini]] in Italien den Film [[Stromboli (Film)|Stromboli]]. Dabei verliebte sie sich in den Regisseur und verließ in der Folge ihren Ehemann Petter Lindström, nachdem sie von Rossellini schwanger geworden war, was in Amerika einen Skandal auslöste. Dadurch verlor sie die Gunst des amerikanischen Publikums. 1950 heiratete sie Rossellini.<ref>Die Ehe wurde als [[Handschuhehe]] in Mexiko geschlossen. (Aussage Isabella Rossellini in der Dokumentation „Ingrid Bergman – zum Gedenken“ über ihre Mutter Ingrid Bergman auf der DVD [[Indiskret]])</ref> Die beiden hatten drei gemeinsame Kinder, den Sohn Roberto Ingmar (geb. *1950) und die Zwillinge [[Isabella Rossellini|Isabella Fiorella Elettra Giovanna]] und [[Isotta Ingrid Rossellini|Isotta Ingrid Frieda Giuliana]] (*18. Juni 1952, Professorin an der [[Stony Brook University]]). Bergman und Rossellini drehten insgesamt sieben Filme miteinander. 1957 wurde die Ehe mit Rossellini geschieden.<ref>Nachdem Rossellini eine Beziehung mit der 24 Jahre jüngeren Inderin [[Sonali Dasgupta]] einging und diese schwanger wurde. Aussage Isabella Rossellini in der Dokumentation „Ingrid Bergman – zum Gedenken“ über ihre Mutter Ingrid Bergman auf der DVD [[Indiskret]]</ref>


Sein Gegenspieler, der Staatsanwalt von Wenk, versucht Mabuse das Handwerk zu legen, doch dieser kann immer wieder entkommen; einmal kommt dabei sogar ein Automobil zum Einsatz, das sich durch „ein paar Hebelgriffe“ in ein Motorboot verwandelt. Man kann sagen, dass im Romam der Schurke der wahre Held ist, und nicht der Gesetzeshüter (ganz im Gegensatz also zu den späteren Fortsetzungen der Mabuse-Reihe). Im gleichnamigen Film ist diese Dimension ausgespart: Dort ist Mabuse eindeutig ein skrupelloser Bösewicht, der über Leichen geht und geradezu wahnsinnig nach Macht strebt.
Bereits ein Jahr später heiratete Bergman den schwedischen Produzenten [[Lars Schmidt (Produzent)|Lars Schmidt]]. Diese Ehe hielt bis 1970.


Der Roman wurde ein großer Publikumserfolg und 1922 von [[Fritz Lang]] verfilmt, der damit seinen Durchbruch hatte und später zu einem der Starregisseure des Landes aufsteigen sollte. Seine Frau, die deutsche Schauspielerin und Drehbuchautorin [[Thea von Harbou]], schrieb nach Jacques’ Roman das [[Drehbuch]] für den ersten Teil des Stummfilms ''[[Dr. Mabuse, der Spieler]]''. Zwar wurde der Film, wie auch der Roman, wegen reißerischer Elemente gerügt, doch konnte dies seinem internationalen Erfolg keinen Abbruch tun.
Mit dem Film [[Anastasia (1956)|Anastasia]] konnte sie 1956 auch die Gunst des amerikanischem Publikums zurückerobern. Neben zahlreichen Filmrollen (auch für das Fernsehen) spielte Ingrid Bergman in zahlreichen europäischen Städten (London, Paris u. a.) sowie u. a. auch in New York am Theater. Im Laufe ihrer Karriere gewann Ingrid Bergman u. a. dreimal den [[Oscar]]. Sie ist somit nach [[Katharine Hepburn]] und gemeinsam mit [[Meryl Streep]] die am zweithäufigsten mit dem Oscar ausgezeichnete Schauspielerin.


Lang legte in diesem Film so viel Wert auf die Verkleidungsszenen Mabuses, dass manche sich fragten, woher Mabuse die Zeit nehme, sich um den Rest seiner Verbrecherorganisation zu kümmern. Die Sequenz, die Mabuses hypnotische Macht illustriert, indem seine weit aufgerissenen Augen ins Zentrum der Nahaufnahme rücken, bot einem Kritiker Anlass zum Spott: „''Neuer deutscher Rekord – 2,75&nbsp;m!''“<ref>[[Hans Siemsen]]: ''Kino-Elend'' in: [[Die Weltbühne]] vom [http://archive.org/stream/DieWeltbhne18-21922#page/n175/mode/2up 17. August 1922]</ref> Dennoch, oder gerade deswegen, gehört Dr. Mabuse bis heute zum großen Triumvirat genialer Böslinge des deutschen Stummfilms, zusammen mit [[Das Cabinet des Dr. Caligari|Dr. Caligari]] und [[Nosferatu, eine Symphonie des Grauens|Nosferatu]].
Im Jahr 1974 wurde bei Ingrid Bergman [[Brustkrebs]] diagnostiziert, der zunächst erfolgreich behandelt werden konnte. Anfang der 1980er-Jahre wurde diese Krankheit jedoch erneut festgestellt. 1982 drehte sie – bereits schwer erkrankt – ihren letzten Film, ''Eine Frau namens Golda'', in dem sie [[Golda Meïr]] darstellte. Sie starb an ihrem 67. Geburtstag in [[London]].


=== Das Testament des Dr. Mabuse ===
[[Datei:Ingrid-Bergman-Denkmal in Fjällbacka.jpg|thumb|Denkmal in Fjällbacka]]
Ingrid Bergman wurde symbolisch auf dem [[Norra begravningsplatsen]] (Nordfriedhof) in [[Solna (Gemeinde)|Solna]] der Provinz [[Stockholms län]] beigesetzt, da ihre Asche am 5. Juni 1983 vor dem Ort [[Fjällbacka]] an der schwedischen Westküste in der Nähe ihrer Lieblingsinsel Dannholmen auf See verstreut wurde.<ref>knerger.de: [http://knerger.de/html/bergmanschauspieler_2.html Das Grab von Ingrid Bergman]</ref> Am gleichen Tag wurde eine Büste von Ingrid Bergman (Bildhauer Gudmar Olofsson) am Hafen der kleinen Stadt errichtet. Ihr Blick ist auf die Insel Dannholmen gerichtet und die Büste ist umgeben von einer Anpflanzung von Rosen, die an diesem Tag ihren Namen erhielten: „Ingrid Bergman“.


Nachdem die erste Fortsetzung, ''Mabuses Kolonie'', 1930 Fragment blieb, ließ sich Norbert Jacques schließlich von Fritz Lang dazu anregen, ''Das Testament des Dr. Mabuse'' zu schreiben, welches er 1932 fertigstellte. Der Roman diente wiederum als Vorlage für Thea von Harbou und Fritz Lang, blieb jedoch vorerst unveröffentlicht, da Lang dem Autor eine Beteiligung an den Tantiemen des Films zugesagt hatte. 1933 erschien der Tonfilm ''[[Das Testament des Dr. Mabuse (1933)|Das Testament des Dr. Mabuse]]''.
== Filmografie ==
* 1935: Munkbrogreven – Regie: Edvin Adolphson
* 1935: Bränningar – Regie: Ivar Johansson
* 1935: Swedenhielms – Regie: [[Gustaf Molander]]
* 1936: Intermezzo – Regie: Gustaf Molander
* 1936: Walpurgisnacht (''Valborgsmässoafton'') – Regie: Gustav Edgren
* 1938: På solsidan – Regie: Gustaf Molander
* 1938: Dollar – Regie: Gustaf Molander
* 1938: Die vier Gesellen – Regie: [[Carl Froelich]]
* 1939: [[Intermezzo (1939)|Intermezzo]] (''Intermezzo, a Love Story'') – Regie: [[Gregory Ratoff]]
* 1940: Juninatten – Regie: [[Per Lindberg]]
* 1941: Gefährliche Liebe (''Rage in Heaven'') – Regie: [[W. S. Van Dyke]]
* 1941: Adam hatte vier Söhne (''Adam Had Four Sons'') – Regie: Gregory Ratoff
* 1941: [[Arzt und Dämon]] (''Dr. Jekyll and Mr. Hyde'') – Regie: [[Victor Fleming]]
* 1942: [[Casablanca (Film)|Casablanca]] – Regie: [[Michael Curtiz]]
* 1943: [[Wem die Stunde schlägt (Film)|Wem die Stunde schlägt]] (''For Whom the Bell Tolls'') – Regie: [[Sam Wood]]
* 1943: [[Swedes in America]] (Kurzfilm – Regie: [[Irving Lerner]])
* 1944: [[Das Haus der Lady Alquist]] (''Gaslight'') – Regie: [[George Cukor]]
* 1945: [[Die Glocken von St. Marien]] (''The Bells of St. Mary’s'') – Regie: [[Leo McCarey]]
* 1945: [[Ich kämpfe um dich]] (''Spellbound'') – Regie: [[Alfred Hitchcock]]
* 1945: [[Spiel mit dem Schicksal]] (''Saratoga Trunk'') – Regie: [[Sam Wood]]
* 1946: [[Berüchtigt]] (''Notorious'') – Regie: Alfred Hitchcock
* 1948: Triumphbogen (''Arch of Triumph'') – Regie: [[Lewis Milestone]]
* 1948: [[Johanna von Orleans (1948)|Johanna von Orleans]] (''Joan of Arc'') – Regie: [[Victor Fleming]]
* 1949: [[Sklavin des Herzens]] (''Under Capricorn'') – Regie: Alfred Hitchcock
* 1950: [[Stromboli (Film)|Stromboli]] – Regie: [[Roberto Rossellini]]
* 1952: Europa 51 – Regie: Roberto Rossellini
* 1953: [[Reise in Italien]] (''Viaggio in Italia'') – Regie: Roberto Rossellini
* 1953: Wir Frauen (''Siamo Donne'') – Regie: Roberto Rossellini
* 1954: Angst (''La Paura'') – Regie: Roberto Rossellini
* 1956: [[Weiße Margeriten]] (''Elena et les Hommes'') – Regie: [[Jean Renoir]]
* 1956: [[Anastasia (1956)|Anastasia]] – Regie: [[Anatole Litvak]]
* 1958: [[Indiskret]] (''Indiscreet'') – Regie: [[Stanley Donen]]
* 1958: [[Die Herberge zur 6. Glückseligkeit]] (''The Inn of the Sixth Happiness'') – Regie: [[Mark Robson]]
* 1961: [[Lieben Sie Brahms?]] (''Goodbye Again'') – Regie: Anatole Litvak
* 1963: Hedda Gabler (TV) – Regie: Alex Segal
* 1964: [[Der Besuch]] (''The Visit'') – Regie: [[Bernhard Wicki]]
* 1964: Der gelbe Rolls-Royce (''The Yellow Rolls-Royce'') – Regie: [[Anthony Asquith]]
* 1967: Stimulantia – Regie: Hans Abramson, [[Hans Alfredson]]
* 1969: [[Die Kaktusblüte]] (''Cactus Flower'') – Regie: [[Gene Saks]]
* 1969: Die Frau des anderen (''Walk in the Spring Rain'') – Regie: [[Guy Green (Regisseur)|Guy Green]]
* 1973: Der geheimnisvolle Engel (''The Hideaways'') – Regie: [[Fielder Cook]]
* 1974: [[Mord im Orient-Expreß (Film)|Mord im Orient-Expreß]] (''Murder on the Orient Express'') – Regie: [[Sidney Lumet]]
* 1975: Nina – Nur eine Frage der Zeit (''A Matter of Time'') – Regie: [[Vincente Minnelli]]
* 1978: [[Herbstsonate]] (''Höstsonaten'') – Regie: [[Ingmar Bergman]]
* 1981: Golda Meir (''A Woman Called Golda'') (TV) – Regie: Alan Gibson


In diesem Film sitzt Mabuse als [[Wahnsinn]]iger in einer [[Psychiatrische Klinik|Psychiatrischen Klinik]], der unentwegt an einem „Testament“ schreibt, in dem er Anweisungen für Verbrechen und zur Errichtung einer umfassenden „Herrschaft des Verbrechens“ gibt. Diese Anweisungen werden auf geheimnisvolle Weise von einer Verbrecherorganisation ausgeführt, obwohl die Manuskripte unveröffentlicht in der Klinik bleiben. [[Kommissar Lohmann]] (der schon in ''[[M (1931)|M]]'' aufgetreten war) versucht, die Bande dingfest zu machen, scheitert aber an deren perfekter und professionell agierender Organisationsstruktur. Obwohl er immer wieder auf die Spur der Klinik geführt wird, durchschaut Lohmann zunächst auch nicht, welche Rolle der machtlos scheinende Mabuse spielt.
== Deutsche Synchronstimmen ==
Zu den deutschen Schauspielerinnen, die Ingrid Bergman in ihren Filmen synchronisiert haben, zählen:<ref>[http://www.synchrondatenbank.de/actor.php synchrondatenbank.de]</ref>
* [[Tilly Lauenstein]] (''Intermezzo'', ''Berüchtigt'' – 1. Synchronisation von 1951, ''Triumphbogen'', ''Johanna von Orleans'', ''Der Besuch'', ''Der gelbe Rolls-Royce'')
* [[Gisela Trowe]] (''Gefährliche Liebe'')
* [[Eva Vaitl]] (''Arzt und Dämon'', ''Wem die Stunde schlägt'', ''Das Haus der Lady Alquist'', ''Die Glocken von St. Marien'')
* [[Marianne Kehlau]] (''Casablanca'' – 1. Synchronisation von 1952, ''Indiskret'', ''Die Herberge zur 6. Glückseligkeit'', ''Lieben Sie Brahms?'', ''Die Kaktusblüte'')
* [[Rose-Marie Kirstein]] (''Casablanca'' – 2. Synchronisation von 1975)
* [[Eleonore Noelle]] (''Ich kämpfe um dich'', ''Europa 51'', ''Liebe ist stärker'', ''Anastasia'')
* [[Marianne Wischmann]] (''Berüchtigt'' – 2. Synchronisation von 1969)
* [[Ingeborg Grunewald]] (''Sklavin des Herzens'')
* [[Edith Schneider]] (''Die Frau des anderen'')
* [[Dagmar Altrichter]] (''Mord im Orient-Express'', ''Herbstsonate'')


Die Verwirrung steigert sich, als Mabuse plötzlich verstirbt. Aber es ist ihm gelungen, seinen Willen auf den Geist des Leiters der Irrenanstalt, Professor Baum, zu übertragen. Nun führt dieser die verbrecherischen Anweisungen Mabuses aus. Als die Organisation zum ultimativen Schlag ausholt und eine chemische Fabrik in die Luft jagen will, kann die Polizei dies im letzten Augenblick verhindern. Am Tatort ist auch Baum. Nach einer [[Surrealismus|surrealistischen]] Autoverfolgungsjagd flieht Baum in seine eigene Anstalt, in der er nun, vollends dem Wahnsinn verfallen, selbst als Patient einbehalten wird. Am Ende sieht man ihn in einer Zelle sitzend, wie er im Zustand völliger Umnachtung Manuskriptseiten zerreißt.
== Bühnenauftritte ==
* 1940: Liliom – Forty Fourth Street Theatre, New York, Regie: [[Benno Schneider]]
* 1941: Anna Christie – Lober Theatre, Santa Barbara, Regie: [[John Houseman]]
* 1946: Johanna von Lothringen (''Joan of Lorraine'') – Alwin Theatre, Regie: Margo Jones
* 1954: Johanna auf dem Scheiterhaufen (''Giovanna d’Arco al Rogo'') – San Carlo Oper, Neapel, Regie: [[Roberto Rossellini]]
* 1956: Tee und Sympathie (''Tea and Sympathy'') – Theatre de Paris, Paris, Regie: Jean Mercure
* 1962: Hedda Gabler – Theatre de Montparnasse Gaston Baty, Regie: Raymond Rouleau
* 1965: Ein Monat auf dem Lande (''A Month in the Country'') – Yvonne Arnaud Memorial Theatre in Guildford, Regie: [[Michael Redgrave]]
* 1967: Alle Reichtümer dieser Welt (''More Stately Mansions'') – Broadhurst Theatre, New York, Regie: [[José Quintero]]
* 1972: Kapitän Brasbounds Bekehrung (''Captain Brasshounds Conversion'') – Cambridge Theatre, London, Regie: [[Stephen Porter]]
* 1975: Finden Sie, daß Constance sich richtig verhält? (''The Constant Wife'') – Albry Theatre, London, Regie: [[John Gielgud]]
* 1979: Die Wasser des Mondes (''Water of the Moon'') – Haymarket Theatre London, Regie: [[Patrick Garland]]


Die deutlichen Anspielungen auf die Terrormethoden der Nazis und auf [[Adolf Hitler]], der ''[[Mein Kampf]]'' ebenfalls in Gefangenschaft verfasste, war den Nazis nicht entgangen, und der Film wurde im [[Drittes Reich|Dritten Reich]] verboten. Es gelang jedoch, Kopien ins Ausland zu schmuggeln. Jahrelang war nur eine stark gekürzte Fassung des Films im Umlauf. Erst seit Ende 1973 steht wieder eine rekonstruierte Fassung zur Verfügung.
== Auszeichnungen ==
[[Datei:Rosa sp.147.jpg|miniatur|Rosensorte [[Ingrid Bergman (Rose)|„Ingrid Bergman“]]]]


=== Schauspieler der ersten beiden Filme ===
* 1945: [[Golden Globe Award]] als [[Golden Globe Award/Beste Hauptdarstellerin – Drama|Beste Filmschauspielerin]] <small>(als „Paula Alquist Anton“ in ''Das Haus der Lady Alquist'')</small>
* 1945: [[Oscar]] als [[Oscar/Beste Hauptdarstellerin|Beste Hauptdarstellerin]] <small>(als „Paula Alquist Anton“ in ''Das Haus der Lady Alquist'')</small>
* 1946: Golden Globe als Beste Filmschauspielerin <small>(als „Mary Benedict“ in ''Die Glocken von St.Marien'')</small>
* 1951: [[Bambi (Auszeichnung)|Bambi]]
* 1952: Bambi
* 1953: Bambi
* 1954: Bambi
* 1957: Golden Globe als Beste Schauspielerin <small>(für die Titelrolle in ''Anastasia'')</small>
* 1957: Oscar als Beste Hauptdarstellerin <small>(für die Titelrolle in ''Anastasia'')</small>
* 1960: [[Emmy|Emmy Award]] als Beste Schauspielerin <small>(für die Hauptrolle in ''The Turn of the Screw'')</small>
* 1975: Oscar als [[Oscar/Beste Nebendarstellerin|Beste Nebendarstellerin]] <small>(als „Greta Ohlsson“ in ''Mord im Orient-Expreß'')</small>
* 1976: Ehren-[[César]]
* 1979: Oscarnominierung als Beste Schauspielerin in Herbstsonate
* 1982: Emmy Award als Beste Schauspielerin in einer Miniserie <small>(für die Titelrolle in ''A Woman Called Golda'')</small>
* 1983: Golden Globe als Beste Schauspielerin in einer Fernsehproduktion <small>(für die Titelrolle in ''A Woman Called Golda'')</small>
* Stern auf dem [[Hollywood Walk of Fame]]


In beiden Filmen spielte der deutsche Schauspieler [[Rudolf Klein-Rogge]] die Titelrolle. Unterstützt wurde er dabei im ersten Film von [[Aud Egede-Nissen]], [[Alfred Abel]], [[Bernhard Goetzke]] und, als Kuriosität in einer kleinen Nebenrolle, von [[Gottfried Huppertz]] (Komponist, u. a. vom [[Karl-May-Filme|Karl-May-Film]] ''[[Durch die Wüste (Film)|Durch die Wüste]]'' von 1936). In ''Das Testament des Dr. Mabuse'' traten u. a. [[Otto Wernicke]], [[Paul Henckels]] und [[Theo Lingen]] auf.
Als [[Hommage]] an Ingrid Bergman sind eine [[Rosen]]züchtung sowie eine Passagiermaschine der [[KLM Royal Dutch Airlines|KLM]] vom Typ [[McDonnell Douglas MD-11|MD-11]] nach ihr benannt.


== Literatur ==
== Spätere Verfilmungen ==
1953 verkaufte Norbert Jacques die Rechte an der Figur des Dr. Mabuse an die Berliner [[CCC-Film]].
;Autobiografie
* Ingrid Bergman (zusammen mit Alan Burgess): ''Mein Leben.'' (''Ingrid Bergman. My Story''). Ullstein, Berlin 1999, ISBN 3-548-35878-0.
;Weitere
* Curtis F. Brown: ''Ingrid Bergman. Ihre Filme - ihr Leben.'' Heyne, München 1990, ISBN 3-453-86012-8.
* Renate Möhrmann: ''Ingrid Bergman und Roberto Rossellini: Eine Liebes- und Beutegeschichte.'' Rowohlt, Berlin 1999, ISBN 3-87134-311-0.
* Lawrence J. Quirk: ''Ingrid Bergman und ihre Filme.'' (OT: ''The complete films of Ingrid Bergman''). [[Citadel-Filmbücher]], Goldmann, München 1985, ISBN 3-442-10214-6.
* Donald Spoto: ''Ingrid Bergman: ‚Ich bin immer ich selbst gewesen.‘'' Ullstein, München 2001, ISBN 3-548-60034-4.
* Charlotte Chandler: ''Ingrid : Ingrid Bergman, a personal biography '', New York : Applause Theatre & Cinema Books, 2008, ISBN 978-1-55783-735-6
* David Smit: ''Ingrid Bergman : the life, career and public image'', Jefferson, NC [u.a.] : McFarland & Company, 2012, ISBN 978-0-7864-7226-0


Gleichzeitig mit den [[Edgar-Wallace-Filme]]n der 1960er-Jahre wurde auch Doktor Mabuse wieder für den Film entdeckt. Von 1960 bis 1964 entstanden sechs neue schwarzweiß-Mabuse-Filme, die aber nur noch Wert auf den Kriminal-Aspekt legten und kaum noch sozialkritische Aspekte aufwiesen.
== Filmdokumentationen ==
* ''Ingrid''. TV-Dokumentation von [[Gene Feldman]]. USA 1984, Wombat Productions, 59 Minuten
* ''Legenden: Ingrid Bergman''. Film von [[Michael Strauven]]. Deutschland 2003, 45 Minuten
* ''Rossellini - Bergman, die Liebe zum Kino''. Dokumentation von Florence Mauro. Frankreich 2006, 55 Minuten


Eine Ausnahme bildete der erste Film dieser neuen Reihe, ''[[Die 1000 Augen des Dr. Mabuse]]'' (1960), bei dem nochmals Fritz Lang Regie führte, der aber trotzdem als schwächer angesehen wird als seine beiden Vorgänger. Die Handlung des Films geht auf den [[Esperanto]]-Roman ''Mr. Tot aĉetas mil okulojn''<ref>[http://esperanto.net/literaturo/roman/libr/mrtot.html Mr. Tot aĉetas mil okulojn]</ref> des polnischen Autors [[Jan Fethke|Jean Forge]] zurück.
== Weblinks ==
{{Commons|Ingrid Bergman}}
* {{DNB-Portal|118509527}}
* {{FemBio|http://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/ingrid-bergman/}}
* [http://www.film-zeit.de/home.php?action=result&sub=person&person_id=31667 Filmo- und Biografie auf film-zeit.de]
* {{IMDb Name|ID=0000006|NAME=Ingrid Bergman}}
* [http://www.ingridbergman.com The official Ingrid Bergman Site]
* [http://www.fjallbacka.com/kultur/ovrigt/ingrid%20bergman/ingrid.htm Ingrid Bergmans Büste] und weitere Fotos von ihren dortigen Besuchen auf der offiziellen Seite von Fjällbacka
* {{VHy Name|ID=98}}


Diesem Film folgten:
== Einzelnachweise ==
* ''[[Im Stahlnetz des Dr. Mabuse]]'' (1961)
<references />
:Regie: [[Harald Reinl]] mit [[Gert Fröbe]], [[Lex Barker]], [[Daliah Lavi]]
* ''[[Die unsichtbaren Krallen des Dr. Mabuse]]'' (1962)
:Regie: Harald Reinl mit Lex Barker, [[Karin Dor]], [[Siegfried Lowitz]]
* ''[[Das Testament des Dr. Mabuse (1962)|Das Testament des Dr. Mabuse]]'' (1962)
:Regie: [[Werner Klingler]] mit Gert Fröbe, [[Senta Berger]], [[Helmut Schmid (Schauspieler)|Helmut Schmid]]
* ''[[Scotland Yard jagt Dr. Mabuse]]'' (1963)
:Regie: [[Paul May]] mit [[Peter van Eyck]], [[Werner Peters (Schauspieler)|Werner Peters]], [[Sabine Bethmann]]
* ''[[Die Todesstrahlen des Dr. Mabuse]]'' (1964)
:Regie: [[Hugo Fregonese]] mit Peter van Eyck, [[O. E. Hasse]], [[Yvonne Furneaux]]


Wiederum wurden die Filme durch bekannte nationale und internationale Darsteller bereichert, darunter [[Lex Barker]], [[Gert Fröbe]], [[Peter Van Eyck]], [[Wolfgang Völz]], [[Werner Peters (Schauspieler)|Werner Peters]], [[Rudolf Fernau]], [[Siegfried Lowitz]], [[Karin Dor]], [[Daliah Lavi]], [[Klaus Kinski]], [[O. E. Hasse]], [[Leon Askin]] und nicht zuletzt [[Wolfgang Preiss]], der insgesamt fünfmal den Doktor Mabuse spielte.
{{Normdaten|TYP=p|GND=118509527|LCCN=n/50/7485|VIAF=68925401}}

Nach der Mabuse-Reihe von CCC folgten noch zwei weitere Filme um Dr. Mabuse:

* ''[[Dr. M schlägt zu]]'' (1971) unter der Regie von [[Jess Franco]]
* ''Docteur M'' (1989) unter der Regie von [[Claude Chabrol]]

== Erwähnenswertes ==

Auch in Jacques utopischem Roman ''Ingenieur Mars'' von 1923, der mit einer Atlantik-Überquerung des Ingenieurs mittels eines senkrecht startenden Flugzeuges beginnt, agiert im Hintergrund ein Dr. Mabuse.

1969 entstand der englische Film ''Scream and scream again'', der in Deutschland unter dem Titel ''Die lebenden Leichen des Dr. Mabuse'' in die Kinos kam. In der deutschen Synchronfassung wurde aus dem von [[Vincent Price]] gespielten Charakter „Dr. Browning“ (in der Originalfassung) „Dr. Mabuse“.

In einigen japanischen [[Godzilla]]-Filmen taucht als Bösewicht ebenfalls „Doktor Mabuse“ auf – zumindest in der Eindeutschung des Rollennamens.

„[[Dr. med. Mabuse]]“ ist ebenfalls der Titel einer seit Jahrzehnten bestehenden kritischen Zeitschrift im Gesundheitswesen.<ref>[http://www.mabuse-verlag.de/Zeitschrift-Dr-med-Mabuse/Willkommen/ Dr. med. Mabuse - Zeitschrift für alle Gesundheitsberufe]</ref>

1983 kehrt Dr. Mabuse in einer Folge der österreichischen Kult-Fernsehserie ''[[Kottan ermittelt]]'' unter dem unscheinbaren Anagramm „Dr. Buesam“ wieder zurück.

Auch taucht ein Dr. Mabuse in einer Episode der Fernsehserie ''Green Hornet'' auf.

Zudem gibt es mehrere Lieder oder Kompositionen mit dem Titel ''Dr. Mabuse'' bzw. ''Doktor Mabuse'' oder ''Mabuse'':
*1984 von der Gruppe [[Propaganda (Band)|Propaganda]]
*1994 von der Gruppe [[Blue System]]
*1999 von [[Ran Blake]]
*2007 von der Gruppe [[Locas in Love]]
*2010 von der Gruppe [[Die Krupps]]

Band 55 der Jugendbuch-Reihe „[[TKKG]]“ von [[Rolf Kalmuczak|Stefan Wolf]] trägt den Titel ''Im Schattenreich des Dr. Mubase'' ([[Hörspiel]]-Folge Nr. 74). Darin decken die vier Juniordetektive die kriminellen Machenschaften des Dr. Mubase in seiner eigenen Privatklinik auf.

In den Jahren 2000 und 2001 erschien bei [[Carlsen Verlag|Carlsen]] die sechsteilige, schwarz-weiß verfasste Comic-Reihe ''Mabuse'' („frei nach Motiven des Romans von Norbert Jacques“) des Autorenteams [[Isabel Kreitz|Kreitz]], [[Eckart Breitschuh|Breitschuh]] und [[Stefan Dinter|Dinter]] ([[Zwerchfell Verlag|Edition Zwerchfell]]). Die Handlung wurde ins Jahr 1998 verlegt (u. a. wird das Eisenbahnunglück von Eschede thematisiert), Haupthandlungsorte sind Hamburg sowie verschiedene fiktive Orte in Norddeutschland. Kern der Erzählung ist der Zweikampf zwischen dem Hamburger Staatsanwalt Georg Lohmann und dem seit Jahrzehnten tot geglaubten Dr. Mabuse. Dieser erscheint als Phantom, welches sich mit hypnotischen Kräften anderer Menschen bemächtigt. Sein Ziel ist, in den Besitz eines medizinischen Experiments zu kommen, um wieder menschliche Gestalt annehmen zu können. Jeder Band enthält daneben eine kurze Einleitung zu Ursprung und Entstehung des Mabuse-Stoffes, zu dessen Einordnung in den historischen Rahmen und zur Rezeptionsgeschichte (Filme).

== Diskografie ==

*''Kriminalfilmmusik No. 4'' mit Musik aus den Mabuse-Filmen der 1960er-Jahre<br />2000, BSC Music, Prudence 398.6560.2

== Literatur ==

* Norbert Jacques: ''Dr. Mabuse, der Spieler.'' Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1996, ISBN 3-499-13952-9.
* Norbert Jacques: ''Dr. Mabuse, der Spieler'' (Hörbuch), MEDIA Net-Edition, Kassel 2010, ISBN 978-3-939988-05-2
* Norbert Jacques: ''Dr. Mabuses letztes Spiel'' (Hörbuch), MEDIA Net-Edition, Kassel 2010, ISBN 978-3-939988-06-9
* Norbert Jacques: ''Das Testament des Dr. Mabuse.'' Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1997, ISBN 3-499-13954-5
* Norbert Jacques: ''Mabuses Kolonie.'' Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1997, ISBN 3-499-13953-7.
* Peter Osteried: "Der klassische Kriminalfilm 1: Dr. Mabuse", MPW Verlag, Hille, 2010, ISBN 3-942621-00-2.
* ''Mabuse''. Frei nach Motiven des Romans von Norbert Jacques. Carlsen, Hamburg 2000f. (Sechsteiliger Comic.)
* Solveig Wrage: "Dr. Mabuse im Film", Reinhard Weber Verlag, Landshut September 2011, ISBN 978-3943127003

== Einzelnachweise ==
<references/>


{{Vorlage:Navigationsleiste Mabuse Filmreihe}}
{{SORTIERUNG:Bergman, Ingrid}}
[[Kategorie:Oscarpreisträger]]
[[Kategorie:Golden-Globe-Preisträger]]
[[Kategorie:Schauspieler]]
[[Kategorie:Person (Stockholm)]]
[[Kategorie:Schwede]]
[[Kategorie:Geboren 1915]]
[[Kategorie:Gestorben 1982]]
[[Kategorie:Frau]]


{{SORTIERUNG:Mabuse, Doktor}}
{{Personendaten
[[Kategorie:Fiktive Person]]
|NAME=Bergman, Ingrid
[[Kategorie:Literarische Figur]]
|ALTERNATIVNAMEN=
[[Kategorie:Doktor Mabuse| ]]
|KURZBESCHREIBUNG=schwedische [[Schauspielerin]]
|GEBURTSDATUM=29. August 1915
|GEBURTSORT=[[Stockholm]]
|STERBEDATUM=29. August 1982
|STERBEORT=[[London]]
}}

Version vom 17. Juni 2013, 15:34 Uhr

Dr. Mabuse ist eine um 1919 von dem Luxemburger Schriftsteller Norbert Jacques (1880–1954) erfundene literarische Figur eines Superverbrechers, die auch in mehreren Verfilmungen auftritt.

Die Geburt des Dr. Mabuse

Die Figur des Dr. Mabuse nahm Gestalt an, als der luxemburgische Schriftsteller Norbert Jacques nach dem Ersten Weltkrieg auf einer Fähre über den Bodensee setzte. Zu dieser Zeit war die Gegend um den Bodensee, wo der Autor gleichzeitig wohnte, ein belebter Umschlagplatz für den in höchster Blüte stehenden Schwarzhandel. Der Autor beobachtete einen Mitpassagier, dessen Statur und Gesicht ihn inspirierten. Im Geiste machte er dann aus dem beobachteten kleinen Schieber mit der berührenden Ausstrahlung einen genialen Großverbrecher, um dessen Gestalt herum er dann den Roman Dr. Mabuse, der Spieler anlegte.

Die ersten beiden Romane und ihre Verfilmungen

Dr. Mabuse, der Spieler

1921 erschien der erste Roman mit dem zentralen Charakter Dr. Mabuse, einem Genie, das mit seiner Energie und Genialität Verbrechen begeht. Dieser ist von Beruf Psychoanalytiker, ein Verbrechergenie mit hypnotischen Fähigkeiten und ein Mann mit tausend Gesichtern.

Seine Fähigkeiten der Verkleidung und der Beeinflussung anderer Personen nutzt Mabuse aus, um sich auch in der High Society frei bewegen zu können. Der Roman nutzt den Charakter, um dem Leser den „schmutzigen Unterleib“ der Weimarer Republik vor Augen zu führen. In den Augen des Verfassers und seines Protagonisten ist Europa verrottet bis auf den Kern, erfüllt vom Leichengestank des vorangegangenen Krieges und bevölkert von Aasgeiern in Frack und Zylinder.

Der Traum der Romanfigur Dr. Mabuse ist die Schaffung einer neuen Gesellschaft, frei von Korruption und Fäulnis. Er plant eine utopische Kolonie in Brasilien namens Eitopomar, die er mit den Früchten seiner Verbrechen auf die Beine stellen möchte. (Eine spätere Fortsetzung, Mabuses Kolonie, blieb unvollendet.)

Sein Gegenspieler, der Staatsanwalt von Wenk, versucht Mabuse das Handwerk zu legen, doch dieser kann immer wieder entkommen; einmal kommt dabei sogar ein Automobil zum Einsatz, das sich durch „ein paar Hebelgriffe“ in ein Motorboot verwandelt. Man kann sagen, dass im Romam der Schurke der wahre Held ist, und nicht der Gesetzeshüter (ganz im Gegensatz also zu den späteren Fortsetzungen der Mabuse-Reihe). Im gleichnamigen Film ist diese Dimension ausgespart: Dort ist Mabuse eindeutig ein skrupelloser Bösewicht, der über Leichen geht und geradezu wahnsinnig nach Macht strebt.

Der Roman wurde ein großer Publikumserfolg und 1922 von Fritz Lang verfilmt, der damit seinen Durchbruch hatte und später zu einem der Starregisseure des Landes aufsteigen sollte. Seine Frau, die deutsche Schauspielerin und Drehbuchautorin Thea von Harbou, schrieb nach Jacques’ Roman das Drehbuch für den ersten Teil des Stummfilms Dr. Mabuse, der Spieler. Zwar wurde der Film, wie auch der Roman, wegen reißerischer Elemente gerügt, doch konnte dies seinem internationalen Erfolg keinen Abbruch tun.

Lang legte in diesem Film so viel Wert auf die Verkleidungsszenen Mabuses, dass manche sich fragten, woher Mabuse die Zeit nehme, sich um den Rest seiner Verbrecherorganisation zu kümmern. Die Sequenz, die Mabuses hypnotische Macht illustriert, indem seine weit aufgerissenen Augen ins Zentrum der Nahaufnahme rücken, bot einem Kritiker Anlass zum Spott: „Neuer deutscher Rekord – 2,75 m![1] Dennoch, oder gerade deswegen, gehört Dr. Mabuse bis heute zum großen Triumvirat genialer Böslinge des deutschen Stummfilms, zusammen mit Dr. Caligari und Nosferatu.

Das Testament des Dr. Mabuse

Nachdem die erste Fortsetzung, Mabuses Kolonie, 1930 Fragment blieb, ließ sich Norbert Jacques schließlich von Fritz Lang dazu anregen, Das Testament des Dr. Mabuse zu schreiben, welches er 1932 fertigstellte. Der Roman diente wiederum als Vorlage für Thea von Harbou und Fritz Lang, blieb jedoch vorerst unveröffentlicht, da Lang dem Autor eine Beteiligung an den Tantiemen des Films zugesagt hatte. 1933 erschien der Tonfilm Das Testament des Dr. Mabuse.

In diesem Film sitzt Mabuse als Wahnsinniger in einer Psychiatrischen Klinik, der unentwegt an einem „Testament“ schreibt, in dem er Anweisungen für Verbrechen und zur Errichtung einer umfassenden „Herrschaft des Verbrechens“ gibt. Diese Anweisungen werden auf geheimnisvolle Weise von einer Verbrecherorganisation ausgeführt, obwohl die Manuskripte unveröffentlicht in der Klinik bleiben. Kommissar Lohmann (der schon in M aufgetreten war) versucht, die Bande dingfest zu machen, scheitert aber an deren perfekter und professionell agierender Organisationsstruktur. Obwohl er immer wieder auf die Spur der Klinik geführt wird, durchschaut Lohmann zunächst auch nicht, welche Rolle der machtlos scheinende Mabuse spielt.

Die Verwirrung steigert sich, als Mabuse plötzlich verstirbt. Aber es ist ihm gelungen, seinen Willen auf den Geist des Leiters der Irrenanstalt, Professor Baum, zu übertragen. Nun führt dieser die verbrecherischen Anweisungen Mabuses aus. Als die Organisation zum ultimativen Schlag ausholt und eine chemische Fabrik in die Luft jagen will, kann die Polizei dies im letzten Augenblick verhindern. Am Tatort ist auch Baum. Nach einer surrealistischen Autoverfolgungsjagd flieht Baum in seine eigene Anstalt, in der er nun, vollends dem Wahnsinn verfallen, selbst als Patient einbehalten wird. Am Ende sieht man ihn in einer Zelle sitzend, wie er im Zustand völliger Umnachtung Manuskriptseiten zerreißt.

Die deutlichen Anspielungen auf die Terrormethoden der Nazis und auf Adolf Hitler, der Mein Kampf ebenfalls in Gefangenschaft verfasste, war den Nazis nicht entgangen, und der Film wurde im Dritten Reich verboten. Es gelang jedoch, Kopien ins Ausland zu schmuggeln. Jahrelang war nur eine stark gekürzte Fassung des Films im Umlauf. Erst seit Ende 1973 steht wieder eine rekonstruierte Fassung zur Verfügung.

Schauspieler der ersten beiden Filme

In beiden Filmen spielte der deutsche Schauspieler Rudolf Klein-Rogge die Titelrolle. Unterstützt wurde er dabei im ersten Film von Aud Egede-Nissen, Alfred Abel, Bernhard Goetzke und, als Kuriosität in einer kleinen Nebenrolle, von Gottfried Huppertz (Komponist, u. a. vom Karl-May-Film Durch die Wüste von 1936). In Das Testament des Dr. Mabuse traten u. a. Otto Wernicke, Paul Henckels und Theo Lingen auf.

Spätere Verfilmungen

1953 verkaufte Norbert Jacques die Rechte an der Figur des Dr. Mabuse an die Berliner CCC-Film.

Gleichzeitig mit den Edgar-Wallace-Filmen der 1960er-Jahre wurde auch Doktor Mabuse wieder für den Film entdeckt. Von 1960 bis 1964 entstanden sechs neue schwarzweiß-Mabuse-Filme, die aber nur noch Wert auf den Kriminal-Aspekt legten und kaum noch sozialkritische Aspekte aufwiesen.

Eine Ausnahme bildete der erste Film dieser neuen Reihe, Die 1000 Augen des Dr. Mabuse (1960), bei dem nochmals Fritz Lang Regie führte, der aber trotzdem als schwächer angesehen wird als seine beiden Vorgänger. Die Handlung des Films geht auf den Esperanto-Roman Mr. Tot aĉetas mil okulojn[2] des polnischen Autors Jean Forge zurück.

Diesem Film folgten:

Regie: Harald Reinl mit Gert Fröbe, Lex Barker, Daliah Lavi
Regie: Harald Reinl mit Lex Barker, Karin Dor, Siegfried Lowitz
Regie: Werner Klingler mit Gert Fröbe, Senta Berger, Helmut Schmid
Regie: Paul May mit Peter van Eyck, Werner Peters, Sabine Bethmann
Regie: Hugo Fregonese mit Peter van Eyck, O. E. Hasse, Yvonne Furneaux

Wiederum wurden die Filme durch bekannte nationale und internationale Darsteller bereichert, darunter Lex Barker, Gert Fröbe, Peter Van Eyck, Wolfgang Völz, Werner Peters, Rudolf Fernau, Siegfried Lowitz, Karin Dor, Daliah Lavi, Klaus Kinski, O. E. Hasse, Leon Askin und nicht zuletzt Wolfgang Preiss, der insgesamt fünfmal den Doktor Mabuse spielte.

Nach der Mabuse-Reihe von CCC folgten noch zwei weitere Filme um Dr. Mabuse:

Erwähnenswertes

Auch in Jacques utopischem Roman Ingenieur Mars von 1923, der mit einer Atlantik-Überquerung des Ingenieurs mittels eines senkrecht startenden Flugzeuges beginnt, agiert im Hintergrund ein Dr. Mabuse.

1969 entstand der englische Film Scream and scream again, der in Deutschland unter dem Titel Die lebenden Leichen des Dr. Mabuse in die Kinos kam. In der deutschen Synchronfassung wurde aus dem von Vincent Price gespielten Charakter „Dr. Browning“ (in der Originalfassung) „Dr. Mabuse“.

In einigen japanischen Godzilla-Filmen taucht als Bösewicht ebenfalls „Doktor Mabuse“ auf – zumindest in der Eindeutschung des Rollennamens.

Dr. med. Mabuse“ ist ebenfalls der Titel einer seit Jahrzehnten bestehenden kritischen Zeitschrift im Gesundheitswesen.[3]

1983 kehrt Dr. Mabuse in einer Folge der österreichischen Kult-Fernsehserie Kottan ermittelt unter dem unscheinbaren Anagramm „Dr. Buesam“ wieder zurück.

Auch taucht ein Dr. Mabuse in einer Episode der Fernsehserie Green Hornet auf.

Zudem gibt es mehrere Lieder oder Kompositionen mit dem Titel Dr. Mabuse bzw. Doktor Mabuse oder Mabuse:

Band 55 der Jugendbuch-Reihe „TKKG“ von Stefan Wolf trägt den Titel Im Schattenreich des Dr. Mubase (Hörspiel-Folge Nr. 74). Darin decken die vier Juniordetektive die kriminellen Machenschaften des Dr. Mubase in seiner eigenen Privatklinik auf.

In den Jahren 2000 und 2001 erschien bei Carlsen die sechsteilige, schwarz-weiß verfasste Comic-Reihe Mabuse („frei nach Motiven des Romans von Norbert Jacques“) des Autorenteams Kreitz, Breitschuh und Dinter (Edition Zwerchfell). Die Handlung wurde ins Jahr 1998 verlegt (u. a. wird das Eisenbahnunglück von Eschede thematisiert), Haupthandlungsorte sind Hamburg sowie verschiedene fiktive Orte in Norddeutschland. Kern der Erzählung ist der Zweikampf zwischen dem Hamburger Staatsanwalt Georg Lohmann und dem seit Jahrzehnten tot geglaubten Dr. Mabuse. Dieser erscheint als Phantom, welches sich mit hypnotischen Kräften anderer Menschen bemächtigt. Sein Ziel ist, in den Besitz eines medizinischen Experiments zu kommen, um wieder menschliche Gestalt annehmen zu können. Jeder Band enthält daneben eine kurze Einleitung zu Ursprung und Entstehung des Mabuse-Stoffes, zu dessen Einordnung in den historischen Rahmen und zur Rezeptionsgeschichte (Filme).

Diskografie

  • Kriminalfilmmusik No. 4 mit Musik aus den Mabuse-Filmen der 1960er-Jahre
    2000, BSC Music, Prudence 398.6560.2

Literatur

  • Norbert Jacques: Dr. Mabuse, der Spieler. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1996, ISBN 3-499-13952-9.
  • Norbert Jacques: Dr. Mabuse, der Spieler (Hörbuch), MEDIA Net-Edition, Kassel 2010, ISBN 978-3-939988-05-2
  • Norbert Jacques: Dr. Mabuses letztes Spiel (Hörbuch), MEDIA Net-Edition, Kassel 2010, ISBN 978-3-939988-06-9
  • Norbert Jacques: Das Testament des Dr. Mabuse. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1997, ISBN 3-499-13954-5
  • Norbert Jacques: Mabuses Kolonie. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1997, ISBN 3-499-13953-7.
  • Peter Osteried: "Der klassische Kriminalfilm 1: Dr. Mabuse", MPW Verlag, Hille, 2010, ISBN 3-942621-00-2.
  • Mabuse. Frei nach Motiven des Romans von Norbert Jacques. Carlsen, Hamburg 2000f. (Sechsteiliger Comic.)
  • Solveig Wrage: "Dr. Mabuse im Film", Reinhard Weber Verlag, Landshut September 2011, ISBN 978-3943127003

Einzelnachweise

  1. Hans Siemsen: Kino-Elend in: Die Weltbühne vom 17. August 1922
  2. Mr. Tot aĉetas mil okulojn
  3. Dr. med. Mabuse - Zeitschrift für alle Gesundheitsberufe