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Louis van Gaal und Campus Bockenheim: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Campus-bockenheim-2010-ffm-026.jpg|miniatur|Campus Bockenheim - Eingang „Jügelhaus“]]
{{Infobox Fußballspieler
[[Datei:Jwg neuemensa.jpg|miniatur|Sozialzentrum mit Neuer Mensa]]
| kurzname = Louis van Gaal
Der '''Uni-Campus Bockenheim''' der [[Johann Wolfgang Goethe-Universität]] liegt an der östlichen Grenze des Stadtteils [[Frankfurt-Bockenheim|Bockenheim]] der Stadt [[Frankfurt am Main]]. Er gehört trotz seiner Bezeichnung zum größten Teil nicht zu diesem Stadtteil, sondern zum [[Frankfurt-Westend|Frankfurter Westend]].
| bildname = Louis-van-gaal2-CN.jpg
| bildunterschrift = Louis van Gaal im Jahre 2011
| langname = Aloysius Paulus Maria van Gaal
| geburtstag = [[8. August]] [[1951]]
| geburtsort = [[Amsterdam]]
| geburtsland = [[Niederlande]]
| sterbedatum =
| sterbeort =
| sterbeland =
| größe =
| position = [[Mittelfeldspieler]]
| jugendvereine = RKSV de Meer<br />[[Ajax Amsterdam]]
| jugendjahre = {{0|0000}}–1967<br />1967–1973
| vereine = [[Ajax Amsterdam]]<br />[[Royal Antwerp FC]]<br />[[Telstar (Fußballklub)|Telstar]]<br />[[Sparta Rotterdam]]<br />[[AZ Alkmaar]]
| jahre = 1972–1973<br />1973–1977<br />1977–1978<br />1978–1986<br />1986–1987
| spiele (tore) = 0 {{0}}(0)<br />41 {{0}}(7)<br />25 {{0}}(1)<br />248 (26)<br />17 {{0}}(0)
| nationalmannschaft =
| nationaljahre =
| länderspiele (tore) =
| trainervereine = AZ Alkmaar (Co-Trainer)<br />Ajax Amsterdam (Co-Trainer)<br />Ajax Amsterdam<br />[[FC Barcelona]]<br />[[Niederländische Fußballnationalmannschaft|Niederlande]]<br />FC Barcelona<br />AZ Alkmaar<br />[[FC Bayern München]]
| trainerjahre = 1986–1988<br />1988–1991<br />1991–1997<br />1997–2000<br />2000–2002<br />2002–2003<br />2005–2009<br />2009–2011
}}


== Baugeschichte ==
'''Aloysius Paulus Maria „Louis“ van Gaal''' ({{IPA|luˈwi vɑn ˈɣaːl}}; * [[8. August]] [[1951]] in [[Amsterdam]]), [[Orden von Oranien-Nassau|Ritter im Orden von Oranien-Nassau]]<ref>[http://sportbild.bild.de/SPORT/bundesliga/vereine/fc-bayern-muenchen/2009/07/08/louis-van-gaal/ich-kontrolliere-auch-in-der-disco.html „Ich kontrolliere auch in der Disco“]</ref>, ist ein [[Niederlande|niederländischer]] [[Fußballtrainer]] und ehemaliger [[Fußball]]spieler. Er trainierte zuletzt von Juli 2009 bis zum 9. April 2011 die [[Fußball-Bundesliga|Bundesligamannschaft]] des [[FC Bayern München]].
Die Baugeschichte der Goethe-Universität ist grob in drei Abschnitte zu unterteilen. Erstens die Zeit nach der Gründung bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Zweitens die Nachkriegszeit mit dem Baudirektor [[Ferdinand Kramer]]. Drittens die Zeit bis zum Umzug eines Teils der Universität in das [[I.G.-Farben-Haus]].


Vor der Würdigung der einzelnen Bauabschnitte und Gebäude ist die Situierung der Universität zwischen dem Frankfurter Westend und Bockenheim zu betonen und der sich über die Jahrzehnte einstellende Wandel von einer Universität auf einem Grundstück (dazu noch die Universitätsklinik in Niederrad) zu einer auf bis zu vier, zum Teil weit voneinander entfernte, Standorte verteilten Universität, die nach Erwerb des I.G.-Farben-Hauses zumindest teilweise wieder räumlich zusammenwachsen soll.
== Karriere ==
Hierfür wurde in einer ersten Ausbaustufe der Campus Westend um mehrere Gebäude (RuW, HoF, Hörsaalgebäude) erweitert, um die vormals am Campus Bockenheim befindlichen Fachbereiche Rechtswissenschaft und Wirtschaftswissenschaften aufnehmen zu können.<ref>[http://web.archive.org/web/20080409002533/http://www.uni-frankfurt.de/ueber/campi/westend/ausbau/index.html Ausbau Campus Westend] Original nicht mehr abrufbar; Archiv–Version vom 9. April 2008</ref>
Als Aktiver spielte van Gaal in der Jugend als [[Mittelfeldspieler]] für ''RKSV de Meer''.<ref>Heute: ''[http://svdemeer.nl SV de Meer]''; vgl. {{Internetquelle|url=http://www.svdemeer.nl/voetbal/de-vereniging/historie/|zugriff=27. Juni 2011|titel=Historie — De oprichting}}</ref> Von 1971 bis 1973 stand er bei [[Ajax Amsterdam]] im Profikader - allerdings ohne einen Einsatz. Er wechselte 1973 zu [[Royal Antwerp FC]] in die 1. belgische Liga, doch auch dort kam er nicht über den Status eines Ersatzspielers hinaus. 1977 folgte wieder die Rückkehr in die holländische 1. Liga, und zwar zunächst nach [[Velsen]], zu dem Klub [[Telstar (Fußballklub)|Telstar]]. Nach einer Saison wechselte van Gaal zum Ligakonkurrenten [[Sparta Rotterdam]], wo er bis 1986 Stammspieler war. Seine Karriere als Profifußballer beendete er beim [[AZ Alkmaar]], für den er die Saison 1986/87 bestritt.


=== Erster Bauabschnitt: 1912 bis 1945 ===
Nach mühsamem Beginn seiner Profilaufbahn konnte van Gaal in den letzten 10 Jahren 291 Einsätze in der holländischen Ehrendivision verzeichnen. Anschließend wurde van Gaal in Alkmaar [[Trainerassistent|Co-Trainer]]. Danach holte ihn [[Leo Beenhakker]] zu Ajax Amsterdam, wo er ihm assistierte.
Die Stiftung verfügte 1912 über ein Startkapital von vierzehn Millionen Reichsmark und war damit die zweitvermögendste Universität im Lande. Die Stifter verpflichteten sich zur dauernden Unterhaltung der Universität sowie zur Bereitstellung von Gebäuden, respektive deren Neubau.
Die räumliche Versorgung der medizinischen Fakultät verlief offenbar relativ problemlos, für die restlichen Fakultäten auf dem Gelände des Bockenheimer Kerngebiets gestaltete sie sich aber schwieriger. Hauptgebäude wurde das Auditorienhaus der Akademie für Sozial- und Handelswissenschaften, das ''Jügelhaus'', ein wilhelminischer Repräsentationsbau in kaum zu definierendem historisierenden Stil, dessen eindeutigster Bestandteil das mit etwas Mühe dem Neobarock zuzuordnende Hauptportal war. Nach Ferdinand Kramer „eines jener scheußlichen Gebäude, die man heute unter Denkmalschutz stellt.“


[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F005759-0014, Frankfurt-Main, Universität.jpg|miniatur|Jügelhaus (1958)]]
=== Trainer bei Ajax Amsterdam ===
Das zuständige preußische Ministerium bestand auf der Vollständigkeit der räumlichen Ausstattung der Universität zum Zeitpunkt ihrer Eröffnung. Mit einem Provisorium in Form von Pavillons, das ins Gespräch gekommen war, weil die [[Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft]] keine Erweiterung des Jügelhauses auf ihrem Gelände zulassen wollte, war das Ministerium nicht zufriedenzustellen.
Nach Beenhakkers Abgang 1991 übernahm van Gaal das Amt des Cheftrainers. In dieser Position verbrachte er eine sehr erfolgreiche Zeit: Ajax wurde mit ihm drei Mal [[Eredivisie|niederländischer Meister]] (1994, 1995 und 1996). Van Gaal gewann außerdem 1993 den [[KNVB-Pokal]] und den [[Johan Cruijff Schaal|niederländischen Supercup]] von 1993 bis 1995. Auf europäischer Ebene gewann Ajax [[UEFA-Pokal 1991/92|1992]] den [[UEFA Europa League|UEFA-Pokal]] und besiegte [[UEFA Champions League 1994/95|1995]] den [[AC Mailand]] im Finale der [[UEFA Champions League]]. 1995 gewann Ajax zudem gegen [[Grêmio Porto Alegre]] im Elfmeterschießen den [[Weltpokal (Vereinsfußball)|Weltpokal]]. [[UEFA Champions League 1995/96|1996]] zog Ajax erneut in das Finale der Champions League ein, unterlag dieses Mal aber [[Juventus Turin]] im [[Strafstoß#Elfmeterschießen|Elfmeterschießen]].


Schließlich erhielt das Jügelhaus einen Anbau in Form eines rechten Winkels, dessen Gelenk einen „Lichthof“ darstellt. Dieser Flügel ist dem Jügelhaus stilistisch weitgehend angeglichen. Das [[Naturmuseum Senckenberg|Senckenbergmuseum]] wurde in westlicher Richtung erweitert; hier fand auch das zoologische Institut sein Domizil. Eine zusätzliche Erweiterung des Museums wurde dann vermutlich wegen des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] nicht durchgeführt. Außerdem wurde am westlichen Ende des damaligen Kettenhofweges (heute Robert-Mayer-Straße) gegenüber dem Physikalischen Verein mit dem Bau des chemischen Instituts begonnen, das noch während des Krieges fertiggestellt werden konnte.
Die von ihm geprägte Ajax-Ära in den 1990ern wirkte sich auch auf die [[niederländische Fußballnationalmannschaft]] aus, bei der Ajax-Spieler wie [[Patrick Kluivert]], [[Clarence Seedorf]], [[Marc Overmars]], [[Frank de Boer|Frank]] und [[Ronald de Boer]], [[Edgar Davids]], [[Winston Bogarde]], [[Michael Reiziger]] und [[Edwin van der Sar]] das Gerüst stellten.


Für das Gelände nördlich der heutigen Mertonstraße (damals ein Teil der Jordanstraße) waren weitere Bauten geplant, wobei in der westlichen Jügelstraße, zwischen Bockenheimer Landstraße und etwa dem heutigen Studentenhaus noch Wohngebäude standen, die zum Teil erst für den Bau des „Sozialzentrum“ genannten [[Brutalismus|brutalistischen]] Betonbau abgerissen wurden.
=== FC Barcelona und Nationaltrainer ===
1997 wechselte er zum [[FC Barcelona]]; sein Assistent war während dieser Zeit unter anderem der ursprünglich als Übersetzer zum Team geholte Portugiese [[José Mourinho]], später Trainer beim [[FC Chelsea]], [[Inter Mailand]] und [[Real Madrid]]. Van Gaal verhalf dem Team zu zwei Meisterschaften und einem Gewinn des spanischen Pokals sowie 1997 zum Sieg gegen [[Borussia Dortmund]] im [[UEFA Super Cup]]. Trotz dieser Erfolge bei den Katalanen wurde van Gaal von den Fans stark kritisiert, da er zeitweise bis zu acht Niederländer zu Barça holte.


Die Universität konnte dann im Herbst 1914 eröffnet werden, sie war für etwa 1500 bis 2000 Studenten geplant. Bereits 1917 geriet die Stiftung in finanzielle Not, zumal man in patriotischer Aufwallung einen nicht unwesentlichen Teil des Stiftungsvermögens in Kriegsanleihen gesteckt hatte. Allerdings waren auch deutlich mehr Lehrstühle eingerichtet worden als anfangs geplant; ebenso wurden die Kostenvoranschläge für die Bauten nicht immer eingehalten.
2000 wechselte van Gaal zurück in die Niederlande, wo er die Nationalmannschaft für die [[Fußball-Weltmeisterschaft 2002/Qualifikation|Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 2002]] übernahm. Die Niederländer scheiterten in der Qualifikation und van Gaal wurde durch [[Dick Advocaat]] ersetzt.


Der Gedanke der Stiftungsuniversität wurde schnell aufgegeben und im März 1919 mit der Bitte um Übernahme der Uni durch den Staat Preußen an den preußischen Kultusminister herangetreten. Der Finanzausschuss des Kuratoriums der Goethe-Universität sah nach eigenen Worten „keinen anderen Ausweg“ mehr. Das Ministerium lehnte dieses Ansinnen jedoch ab und appellierte an den Frankfurter Bürgersinn, worauf das Kuratorium sich an den Magistrat wandte, die den städtischen Zuschuss mit der Auflage erhöhte, dass auch Preußen ausreichende Mittel zur Verfügung zu stellen habe. Zu den Forderungen des Magistrats&nbsp;– die sich der preußische Staat dann zu eigen machte&nbsp;– gehörte auch die Einrichtung einer „Arbeiterakademie“, die am 2.&nbsp;Mai 1921 eröffnet wurde.
Er kehrte nach Barcelona zurück, diesmal mit Co-Trainer [[Andries Jonker]], wurde aber schon nach einem halben Jahr von [[Radomir Antić]] abgelöst.


Da die finanzielle Ausstattung der Universität Neubauten nicht zuließ, wurden im Laufe der 20er Jahre im Jügelhaus mannigfache Umbauten durchgeführt, mit dem Ziel, Flure und Plätze in Arbeitsräume zu verwandeln. Das Ergebnis dieser Bemühungen lässt sich&nbsp;– vor allem im Anbau und im ehemaligen botanischen Institut&nbsp;– noch heute bewundern. Eine gewisse räumliche Erleichterung für die WISO-Fakultät wurde mit Gründung und Bau des [[Institut für Sozialforschung|Instituts für Sozialforschung]] 1924 erreicht. In dem Gebäude etwa an der Stelle des späteren „Labsaals“ (Ecke Senckenberganlage und Bockenheimer Landstraße), das im Stil des Monumentalexpressionismus errichtet worden war (nach 1933 wurde es durch die [[NS-Studentenschaft]] genutzt) wurden einige Institute dieser Fakultät untergebracht.
=== Technischer Direktor bei Ajax ===
Zum 1. November 2003 wurde Louis van Gaal ''Technischer Direktor'' bei Ajax. In seine Amtszeit fiel der Verkauf des Schweden [[Zlatan Ibrahimović]], gegen den sich Trainer [[Ronald Koeman]] letztendlich vergeblich wehrte. Im Oktober 2004 verließ er Amsterdam erneut.


Die Universität wandte sich an die Öffentlichkeit, um auf ihre Raumnot aufmerksam zu machen. Mittlerweile waren auch schon diverse Villen und einige Etagen von Wohnhäusern mit Beschlag belegt, verteilt auf beinahe das gesamte Westend bis hin zur Feldberg- und Savignystraße (die Gebäude wurden teilweise bis in die 1990er Jahre durch die Uni genutzt). Es wurden Aufrufe und Denkschriften verfasst, um auf die Dringlichkeit von Abhilfe hinzuweisen. Auch fanden umfangreiche Gespräche zwischen dem Rektor der Universität und Oberbürgermeister [[Ludwig Landmann]] statt, Architekten des [[Neues Frankfurt|Neuen Frankfurt]] planten große Zentralbauten mit gigantischen Ausmaßen, doch führte dies alles nicht zu nennenswerten Ergebnissen; der einzige Neubau der Universität blieb das Gebäude des Instituts für Physikalische Chemie in der Robert-Mayer-Straße (links neben dem Physikalischen Verein, das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg ausgebombt), das durch Spenden aus der Industrie finanziert werden konnte.
=== AZ Alkmaar ===
Im Sommer 2005 ersetzte er bei [[AZ Alkmaar]] Trainer [[Co Adriaanse]], der zum [[FC Porto]] wechselte. 2009 gewann van Gaal mit AZ Alkmaar die Meisterschaft. Ende 2009 wurde er zum [[Fußballer_des_Jahres_der_Niederlande#Fu.C3.9Fball-Trainer_des_Jahres_der_Niederlande|Trainer des Jahres]] in den Niederlanden gewählt.


Nach dem Regierungsantritt der Nationalsozialisten wurde die Universität ihrer Raumnöte auf Dauer enthoben. Die politische ''[[Gleichschaltung]]'' und die Vertreibung der als „nicht-arisch“ definierten Teile des Lehrkörpers wie bald darauf auch der Studenten, die Erschwerung des Studiums für Frauen, die Festsetzung der maximalen Studentenzahl und die anfänglichen Bestrebungen zur Auflösung der Frankfurter Universität ließen die Zahl der eingeschriebenen Studenten drastisch zurückgehen (im Sommersemester 1937 waren es noch 1692). Allerdings wurde noch bis in die 40er Jahre der weitere Ausbau der Uni vor allem auf dem Gelände des heutigen Juridicums (entlang der Senckenberg-Anlage) geplant. Tatsächlich errichtet wurde nur ein Gebäude für das Pharmazeutische Institut in der Robert-Mayer-Straße.
=== FC Bayern München ===
Zum 1. Juli 2009 wechselte er zum [[FC Bayern München]]. Er folgte auf [[Jupp Heynckes]], der zum Saisonende seine Aufgabe als Interimstrainer in Nachfolge von [[Jürgen Klinsmann]] beendete und zur neuen Saison von [[Bayer 04 Leverkusen]] als Cheftrainer verpflichtet wurde. Co-Trainer wurden [[Andries Jonker]], der auch schon in Barcelona unter van Gaal assistierte, und [[Hermann Gerland]].


=== Zweiter Bauabschnitt: 1945 bis 1963 ===
Nach Schwierigkeiten zu Saisonbeginn - in der Öffentlichkeit wurde bereits über seine Entlassung spekuliert - gelang es van Gaal, das Spielsystem der Bayern auf einen attraktiven, auf Ballbesitz basierenden Angriffsfußball umzustellen. Bezeichnend war dabei das Spiel über die Außenbahnspieler [[Franck Ribéry]] und den von ihm nach wenigen Spieltagen von [[Real Madrid]] zum FC Bayern gelotsten niederländischen Nationalspieler [[Arjen Robben]]. Zudem profilierte er sich erneut als Förderer von Nachwuchsspielern und integrierte die jungen, aus dem Jugendbereich des Vereins stammenden Spieler [[Thomas Müller (Fußballspieler)|Thomas Müller]] und [[Holger Badstuber]], die beide bald zu Nationalspielern avancierten, sowie [[Diego Contento]].
Die alliierten Bomben des Zweiten Weltkrieges zerstörten große Teile der Universität. Völlig zerstört wurden (ohne Rücksicht auf die Kliniken) die Häuser in der Senckenberganlage&nbsp;12, Senckenberganlage&nbsp;22, Bockenheimer Landstraße&nbsp;104 sowie das Gebäude des Instituts für Physikalische Chemie in der Robert-Mayer-Straße&nbsp;6. Die anderen Gebäude waren größtenteils stark beschädigt, das Jügelhaus hatte kein Dach mehr, auch waren einige Wände eingestürzt. Trotzdem gestatteten die Alliierten die Wiedereröffnung der Universität zum 1.&nbsp;Februar 1946.


Die Selbstverwaltung der Universität rekonstituierte sich&nbsp;– während des Dritten Reiches war sie zumindest stark eingeschränkt worden&nbsp;– und so trat zum 6.&nbsp;Juni 1947 erstmals nach dem Kriege der große Rat zusammen. Ministerialrat a.&nbsp;D. Dr.&nbsp;Paul Klingelhöfer, der geschäftsführende Vorsitzende des Kuratoriums, das erst im darauffolgenden Jahr erstmals wieder tagte, beschrieb in einer Denkschrift den Zustand der Gebäude und entwarf die Möglichkeiten für einen Wiederaufbau. So griff er auch die Planung der 20er Jahre wieder auf, an der Stelle des heutigen Juridicums (der Platz war trotz vielfältiger Planungen seit 1914 noch immer unbebaut) ein Zentralbibliotheks-Hochhaus zu errichten. Den Raum zwischen Jügelstraße und Gräfstraße hatte auch er schon den Geisteswissenschaften zugedacht, sowie den südlichen Teil des Kerngebietes bis hinab zur Georg-Voigt-Straße den Naturwissenschaften. Das Kuratorium nahm diesen Plan auf seiner Ersten Sitzung am 23.&nbsp;Januar 1948 einstimmig an. Er stellt somit eine der wesentlichen Voraussetzungen für die späteren Planungen Ferdinand Kramers dar.
Zum Ende seiner ersten Saison beim Verein gewann er mit dem FC Bayern das Double von [[Fußball-Bundesliga 2009/10|Meisterschaft]] und [[DFB-Pokal 2009/10|DFB-Pokal]]. Im Pokalfinale gegen [[Werder Bremen]] gewannen die Bayern mit 4:0, was den höchsten Finalsieg einer Mannschaft seit 1972 bedeutete. Er wurde der erste niederländische Trainer, der den deutschen Meistertitel gewann.


[[Datei:Ffm-institut-fuer-sozialforschung001.jpg|miniatur|Das 1951 neu errichtete Institut für Sozialforschung]]
Zudem führte er den Verein in das Finale der [[UEFA Champions League 2009/10|Champions League]] gegen Inter Mailand. Er wurde in dieser Saison dabei gemeinsam mit dem Trainer des Finalgegners José Mourinho einer von nur sechs Trainern, die das europäische Meisterpokal-Finale mit zwei oder mehr Vereinen erreichten. Allein sicherte er sich den Rekord für die größte Zeitspanne, die zwischen dem ersten und dem nächsten Erreichen des Finales als Trainer liegt: 15 Jahre. Das Finale im [[Estadio Santiago Bernabéu]] endete 2:0 für Inter Mailand.
Allein die Wiederherstellung der zerstörten oder beschädigten Gebäude war mit 29 Millionen Mark veranschlagt, was bei einem Wiederaufbau-Etat von jährlich 660.000 (erst Reichs-, dann D-)Mark vorerst außerhalb des Möglichen bleiben musste. So beschränkte man sich fürs Erste auf Provisorien. Wirklich umfassend konnten die Schäden erst zu Beginn der 50er Jahre behoben werden. Noch im Juli 1952 berichtet die Studentenzeitschrift ''diskus'' (mit Bildern) über noch nicht beseitigte Kriegsschäden und zum Teil gefährliche Arbeitsbedingungen an einzelnen Instituten. Das Land Hessen und die Stadt Frankfurt teilten sich zwar die Kosten, wobei aber von seiten des Landes größte Zurückhaltung geübt worden sein muss, zumal von Landesseite bis Anfang der 50er Jahre kein großes Interesse bestanden hatte, die Frankfurter Universität überhaupt wieder zu eröffnen; die Universitäten Gießen und Marburg genossen eindeutig Vorrang. So flossen bis 1950 nur 1,3 Millionen Mark. Dies wohl vor allem auf Grund der Tatsache, dass das Land Hessen&nbsp;– anders als bei den anderen Universitäten im Lande, die Landesuniversitäten waren&nbsp;– keine Verpflichtung zur Finanzierung des Wiederaufbaus verspürte. Wieder wurde an den Bürgersinn der Frankfurter appelliert, und es kamen dann einige Spenden zusammen, zum Beispiel eine Million D-Mark vom US-Hochkommissar McCloy für den Bau des Studentenhauses. Eine Frankfurter Bank lieh fünf Millionen D-Mark zu vergünstigten Bedingungen, für die die Stadt bürgte. Erst 1953, Kramer war bereits in Frankfurt, besann sich die hessische Landesregierung und akzeptierte ihre Verpflichtungen aus dem Vertrag von 1923, der dann zur Grundlage für einen neuen Universitätsvertrag wurde, der im Dezember 1953 verabschiedet wurde, und rückwirkend zum 1.&nbsp;April 1952 in Kraft trat. Demnach trugen Stadt und Land wieder jeweils die Hälfte des Uni-Defizits. Außerdem übereignete die Stadt Frankfurt der Universität alle von dieser genutzten Grundstücke, die sich bislang im Besitz der Stadt befunden hatten. Des Weiteren verpflichteten sich Stadt und Land zur Finanzierung von Neubauten und Grundstückskäufen. Beide verpflichteten sich, für die nächsten fünf Jahre jährlich jeweils zwei Millionen DM zu zahlen.
Damit verpasste er mit dem FC Bayern, als erste deutsche Mannschaft das historische „Triple“ aus der deutschen Meisterschaft, dem DFB-Pokal und der UEFA Champions League zu gewinnen.


[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F006599-0004, Frankfurt-Main, Universität, Fakultäts-Neubau.jpg|miniatur|Neubau der philosophischen Fakultät (1958)]]
Der Vertrag mit dem FC Bayern wurde am 27. September 2010 vorzeitig um ein weiteres Jahr bis zum 30. Juni 2012 verlängert.<ref>[http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,719773,00.html Van Gaal verlängert um ein Jahr]</ref>
Naturgemäß führte dies auch zu einer erheblichen Abhängigkeit der Bauplanungen des Uni-Bauamtes von den finanziellen Zusagen und planerischen Forderungen aus Wiesbaden und deren Wandlungen, was zum Beispiel beim Bau des [[AfE-Turm]]es zu einer Bauzeit von zehn Jahren führte.


Mit den Spenden und dem Fünf-Millionen-Darlehen konnten einige Bauvorhaben verwirklicht werden: sozusagen als Reeducation-Maßnahme wurde das '''Studentenhaus''' errichtet, das Rektor [[Max Horkheimer]] Anfang 1953 seiner Bestimmung übergab. Träger war eine Stiftung, der neben dem Studentenwerk auch Mitglieder der studentischen Selbstverwaltung angehörten. Dieses Gebäude sollte der Einübung demokratischer Verhaltensweisen dienen und enthielt deswegen eine große Zahl von Räumen für den [[Allgemeiner Studierendenausschuss|Allgemeinen Studierendenausschuss]] (AStA) und andere studentische Organisationen sowie eine studentische Bibliothek (die später in den Besitz der [[Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg|Unibibliothek]] überging) und diverse Lese- und Ruheräume. In den Räumen des heutigen Cafés befand sich ein Teil der Mensa (ein anderer Teil verblieb im Keller des Jügelhauses), die sich bald als immer noch zu klein herausstellte. Der Entwurf, der im Rahmen eines Wettbewerbs vorgelegt worden war, wurde wegen seiner großen Fensterflächen allgemein als das „Gewächshaus“ bezeichnet. Der Entwurf brillierte also vor allem durch seine großen Fenster. Allerdings kam es dann nicht recht zu seiner Verwirklichung, nachfolgend ein Zitat aus einem sehr anschaulichen Artikel des ''diskus'':
In der Saison 2010/11 verpasste van Gaal mit dem FC Bayern München die Titelverteidigung im DFB-Pokal durch eine Niederlage im Halbfinale gegen den [[FC Schalke 04]], nachdem die Titelverteidigung der deutschen Meisterschaft schon zuvor nur noch rechnerisch möglich und somit quasi gescheitert war.<ref>[http://www.weltfussball.de/news/dfb-pokal/_m58157_zweiter-k-o-van-gaal-taumelt-schalke-wie-bvb/ Zweiter K.o.: Van Gaal taumelt - Schalke wie BVB]</ref>


{{Zitat|Den Preis trug der Entwurf zum „Gewächshaus“ davon. Aber es war nur ein Pyrrhussieg, und die Sieger verloren nicht nur an Fensterbreite,&nbsp;– in solchem Maß, daß künftig nur sehr schmalbrüstige Studiosi einer hübschen Kommilitonin auf der Straße nachschauen können, (…) weil die Mittelfenster nicht zum Öffnen gemacht sind, nur die engen seitlichen&nbsp;– fast möchte man fürchten, hier haben Manierismus und Moral ein geheimes Abkommen miteinander gehabt.&nbsp;– Nein, es ist mehr verloren gegangen, zumal vor einer opponierenden Geschmacksrichtung, die irrtümlich das Hauptgebäude für ein Kunstdenkmal hielt und ihre Forderung einbrachte, der neue Bau solle sich dessen Stil anpassen. Vor einem Steildach hat uns die Zähigkeit des Architekten noch bewahren können. Daß es überhaupt noch ein schräges Dach ist, mag ein Triumph des Prinzips sein, wenn auch ein Unsichtbarer. Aber diesem Triumph ist ein unverwendbares Dachgeschoß anzurechnen (1.670&nbsp;m²) und vor allem der Verlust einer vielleicht lästerlichen, und doch so entzückenden und sogar praktischen Möglichkeit&nbsp;– eines Dachgartens nämlich. Anscheinend ist er nie erwogen worden.}}
Am 7. März 2011 wurde vom FC Bayern bekannt gegeben, dass sein Vertrag als Trainer am Saisonende zum 30. Juni 2011 vorzeitig und einvernehmlich aufgelöst werden wird. Grund hierfür war laut Pressemitteilung die unterschiedliche Auffassung über die strategische Ausrichtung des Klubs.<ref>fcbayern.telekom.de: [http://www.fcbayern.telekom.de/de/aktuell/news/2011/28567.php?fcb_sid=aa3da54f6378b34cbef74cc3bbabb63e Van Gaal Trainer bis Saisonende - Einvernehmliche Vertragsauflösung zum 30.6.2011] vom 7. März 2011</ref> Am 10. April 2011 − nach dem 29. Spieltag − wurde er dann jedoch vorzeitig von Bayern München beurlaubt, nachdem seine Mannschaft in Nürnberg nur 1:1 gespielt hatte und damit auf den vierten Tabellenplatz abgerutscht war. Dadurch geriet die Qualifikation zur Champions League für die Saison 2011/2012 in Gefahr. Nachfolger wurde bis zum Saisonende van Gaals bisheriger Assistent und Co-Trainer [[Andries Jonker]].<ref>fcbayern.telekom.de: [http://www.fcbayern.telekom.de/de/aktuell/news/2011/29019.php FC Bayern beurlaubt Louis van Gaal]</ref>


Ebenfalls noch vor Kramers Ruf nach Frankfurt entstand das Gebäude des Physikalisch-Chemischen Instituts (heute Fachbereich Informatik). Auch die Finanzierung des neuen Hauptportals sowie das Amerika-Institut, das bis April 2013 vom [[Institut für vergleichende Irrelevanz]] genutzt wurde, waren schon vor Abschluss des Uni-Vertrages finanziert.
=== Sportdirektor bei Ajax ===
Am 16. November 2011 gab [[Ajax Amsterdam]] bekannt, dass van Gaal spätestens zum 1. Juli 2012 den Posten des Sportdirektors übernehmen werde.<ref>[http://english.ajax.nl/News/Archive/Article/Ajax-expects-new-board-of-directors.htm Ajax expects new board of directors]</ref> Vorerst muss sich van Gaal mit dem FC Bayern München um eine Auflösung seines noch bis zum 30. Juni 2012 geltenden Vertrag einigen, da er bisher nur beurlaubt ist. Gegen die Einstellung van Gaals klagen [[Johan Cruyff]] und zehn Trainer der Fußballschule von Ajax, da diese ihrer Meinung nach dem vereinbarten „fußballtechnischen Strukturplan“ widerspreche.<ref>[http://www.kicker.de/news/fussball/intligen/startseite/561279/artikel_cruyff-26-co-ziehen-vor-gericht.html Cruyff & Co. ziehen vor Gericht], kicker.de vom 28. November 2011</ref>


1952 wurde der Architekt und Designer Ferdinand Kramer von Rektor Horkheimer nach Frankfurt gerufen. Ihm wurde das Amt des Baudirektors zuerkannt, das mit beinahe diktatorischen Befugnissen ausgestattet worden war. Kramer hat das Bild der Frankfurter Universität nachhaltig geprägt&nbsp;– nicht zum Gefallen einer Mehrheit, sondern im Sinne eines aus der klassischen Moderne des [[Neues Frankfurt|Neuen Frankfurt]] und aus den Ideen eines [[Ludwig Mies van der Rohe]] gespeisten [[Funktionalismus (Design)|Funktionalismus]].
== Erfolge als Trainer ==
=== mit Ajax Amsterdam ===
* [[Eredivisie|Niederländischer Meister]]: 1993/94, 1994/95, 1995/96
* [[Niederländischer Fußball-Supercup|Niederländischer Supercup]]: 1993, 1994, 1995
* [[Niederländischer Fußballpokal|Niederländischer Pokal]]: 1992/93
* [[UEFA Europa League|UEFA-Pokal]]: [[UEFA-Pokal 1991/92|1991/92]]
* [[UEFA Champions League|Champions League]]: [[UEFA Champions League 1994/95|1994/95]]
* [[UEFA Super Cup]]: 1995
* [[Weltpokal (Vereinsfußball)|Weltpokal]]: 1995


=== mit FC Barcelona ===
=== Dritter Bauabschnitt: 1963 bis 2000 ===
[[Datei:Frankfurt Am Main-AfE-Turm-Ansicht vom Messeturm-20130525.jpg|miniatur|Campus Bockenheim: AfE-Turm]]
* [[Primera División (Spanien)|Spanischer Meister]]: [[Primera División (Spanien) 1997/98|1997/98]], [[Primera División (Spanien) 1998/99|1998/99]]
Nach Kramers Pensionierung 1963 wurden bis zur Mitte der 70er Jahre einige sehr einschneidende bauliche Maßnahmen getroffen, von denen das Bild des Bockenheimer Kerngebietes der Universität erheblich verändert wurde. Praktisch gleichzeitig mit Kramers Pensionierung begannen Planung und Bau des sogenannten AfE-Turmes. Der Bau war nötig geworden, nachdem 1961 die Hochschule für Erziehung der Universität angegliedert worden war und sich die alte Bettinaschule auch als Provisorium als völlig unzureichend herausstellte. Dem Gebäude fehlte von Beginn an die geplante Funktionalität.
* [[Copa del Rey|Spanischer Pokal]]: 1997/98
* [[UEFA Super Cup]]: [[Liste der UEFA-Super-Cup-Spiele#UEFA Super Cup 1997|1997]]


Die Nordseite des Turms, der kurzzeitig das höchste Gebäude Frankfurts war, beherbergt neben der Bibliothek der Sozialwissenschaften ausschließlich Seminarräume mit doppelter Etagenhöhe. Die Südseite besteht aus Büros in einfacher Etagenhöhe, was zur Folge hat, dass es zwischen den beiden Turmhälften ein kompliziertes System von Treppenhäusern und Zwischenetagen gibt, das die Orientierung erheblich erschwert. Nach dem Bau wurde in der obersten Etage eine Cafeteria eingerichtet, die aber mangels Zuspruch wieder geschlossen wurde (diese Etage ist nicht mit allen Aufzügen zu erreichen und gilt wegen der guten Aussicht in alle Richtungen als&nbsp;– schwer auffindbarer&nbsp;– Geheimtipp).
=== mit AZ Alkmaar ===
* Niederländischer Meister: [[Eredivisie 2008/09|2008/09]]


Das den Campus zur Stadt hin abriegelnde Juridicum wurde 1968 bezogen. Sein wesentlicher baulicher Vorzug&nbsp;– neben dem Raumgewinn natürlich&nbsp;– ist wohl die Abschirmung des Verkehrslärmes von der Senckenberganlage. Die Finanzierung erfolgte bereits weitestgehend aus Landesmitteln, da die Goethe-Universität am 1.&nbsp;Januar 1967 Landesuniversität wurde. In die Zeit nach der sogenannten Studentenrevolte fiel der Bau des Sozialzentrums, auch „Neue Mensa“ genannt. Das Gebäude riegelt den Campus von der Bockenheimer Landstraße ab und beherbergt die Mensa, Seminarräume und in den oberen Etagen Büros von Uni-Verwaltung und Studentenwerk. Die Architektur ist eher grobschlächtig und vor allem unübersichtlich.
=== mit Bayern München ===
* [[Deutsche Fußballmeisterschaft|Deutscher Meister]]: [[Fußball-Bundesliga 2009/10|2009/10]]
* [[DFB-Pokal]]: [[DFB-Pokal 2009/10|2009/10]]
* [[UEFA Champions League|Champions-League]]-Finalist: [[UEFA Champions League 2009/10|2009/10]]
* [[DFL-Supercup]]: [[Liste der DFB-/DFL-Supercup-Spiele#DFL-Supercup 2010|2010]]


Bereits zu Kramers Zeiten war die Verlagerung der naturwissenschaftlichen Disziplinen nach [[Frankfurt-Niederursel|Niederursel]] geplant, die sich aber bis weit in die 1980er Jahre verzögerte. Am Rande eines später entstandenen Neubaugebietes liegt ein großes Betongebäude auf einem Hügel, die Anlage ist von Ferne als Teil eines Universitätscampus nicht zu erkennen.
== Ehrungen ==
* [[Fußballer des Jahres der Niederlande#Fußball-Trainer des Jahres der Niederlande|Niederländischer Trainer des Jahres]]: 2007, 2009
* [[Deutsche_Sprachwelt#Sprachwahrer_des_Jahres|Sprachwahrer des Jahres]]: 2009 (3. Platz)<ref>deutschesprachwelt.de: [http://deutschesprachwelt.de/sprachwahrer/#_2009 ''Die Sprachwahrer des Jahres 2009''].</ref>
* ''Trainer der Saison'': 2009/10<ref>fcbayern.telekom.de: [http://www.fcbayern.telekom.de/de/aktuell/news/2010/24052.php?fcb_sid=5529ccd4d8c1ab1ba3d64d94a17457ec ''Bayern bestimmen VDV-Besten-Wahl 2009/10''] vom 13. Juli 2010.</ref> (gewählt von der [[Vereinigung der Vertragsfußballspieler]])
* [[Fußballtrainer des Jahres (Deutschland)|Trainer des Jahres in Deutschland]]: 2010<ref>fcbayern.telekom.de: [http://www.fcbayern.telekom.de/de/aktuell/news/2010/24575.php?fcb_sid=d532c0f87deb9181bcda547c30999e6e ''Hohe Auszeichnung für Van Gaal und Robben''] vom 8. August 2010.</ref>


Allgemein ist festzuhalten, dass die 1980er und 1990er Jahre eine Zeit der weitgehenden Verwahrlosung des Baukörpers der Universität darstellt. Zwar wurde das große Bauvorhaben in Niederursel abgeschlossen, ansonsten wurde nur ein postmoderner Vorbau vor den AfE-Turm gestellt, der einige kleinere Institute aus den Villen des Westends aufnahm.
== Werke ==
* ''Biographie & Vision'' (Originaltitel: ''Biografie & visie'', Publish unlimited, 2009, ISBN 9789490285012, <ref> http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/aktuell/der_prozess-trainer_1.3899260.html </ref> deutschsprachige Veröffentlichung: Visie Sport, 2010, ISBN 978-3000321832)


Um das Jahr 2000 herum wurden einige der Bauten Ferdinand Kramers unter Denkmalschutz gestellt, hervorzuheben ist die inzwischen wieder als gut zu bezeichnende Erhaltung des Gebäudes in der Georg-Voigt-Straße. Andere Bauten, wie das [[Philosophicum (Frankfurt am Main)|Philosophicum]] in der Gräfstraße, warten auf ihren Abriss.
== Weblinks ==
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* {{Wfb|louis-van-gaal}}
* [http://www.louisvangaal.com/ Offizielle Website] von Louis van Gaal


Im Rahmen der „Exzellenzinitiative von Bund und Ländern für die deutsche Spitzenforschung“ erhält die Goethe-Universität ein „Spitzenforschungszentrum“ für Herz-Lungen-Systeme sowie 14 Millionen Euro/jährlich über fünf Jahre zusätzliches Forschungsgeld.<ref>main-spitze.de: [http://main-spitze.de/region/objekt.php3?artikel_id=2562333 Frankfurter Uni erhält Spitzenforschungszentrum]</ref> Die Gelder stammen zu 25 Prozent vom Land Hessen und zu 75 Prozent vom [[Bundesebene (Deutschland)|Bund]].<ref>n-tv.de: [http://www.n-tv.de/720707.html Erste deutsche Elite-Unis]</ref>
== Einzelnachweise ==
<references />


== Gebäude ==
{{NaviBlock
=== Jügelhaus ===
|Navigationsleiste Bondscoaches der niederländischen Fußballnationalmannschaft
Das neobarocke Hauptgebäude der Universität, das Jügelhaus (nach dem Stifter [[Carl Christian Jügel]]), wurde 1906 im Zusammenhang mit dem sich südlich anschließenden Senckenbergischen Baukomplex als „Akademie für Handels- und Sozialwissenschaften“ nach Plänen von L. Neher errichtet. Die Sandsteinfassade des Jügelhauses lehnt sich formal an den Mittelbau des Mannheimer Schlosses an. Interessant auch der vielfach preisgekrönte Bau der Universitätsbibliothek von [[Ferdinand Kramer]]. Das Gebäude soll nach dem Willen der Universitätsleitung an die Senckenbergische Gesellschaft übergehen.
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}}


=== AfE-Turm ===
{{SORTIERUNG:Gaal, Louis Van}}
{{Hauptartikel|AfE-Turm}}
[[Kategorie:Fußballspieler (Niederlande)]]

[[Kategorie:Fußballtrainer (Niederlande)]]
Der 116 Meter hohe AfE-Turm wurde 1972 im [[Brutalismus|brutalistischen]] Baustil als Sitz der Erziehungswissenschaften errichtet und war zu dieser Zeit das höchste Gebäude der Stadt. Zum Ende des Wintersemester 2012/2013 zogen die einzelnen Abteilungen des Turms auf den [[Campus Westend]].<ref>Bibliothek Gesellschafts- u. Erziehungswissenschaften: ''[http://www.ub.uni-frankfurt.de/bge/zeiten.html#umzug Wir ziehen um!]''. 24. Oktober 2012. Abgerufen am 14. November 2012: „Mit Ablauf des Wintersemesters 2012/13 zieht die BGE auf den Campus Westend.
[[Kategorie:Träger des Ordens von Oranien-Nassau (Ritter)]]
Am neuen Standort öffnen wir am 2. April 2013 als Bibliothek Sozialwissenschaften und Psychologie (BSP).“</ref> Der Turm wurde Ende März 2013 komplett geschlossen. Aufgrund des inzwischen äußerst schlechten Zustands des Bauwerks steht der Abriss im Herbst 2013 bevor.
[[Kategorie:Person (Amsterdam)]]

[[Kategorie:Niederländer]]
=== Mensabauten ===
[[Kategorie:Geboren 1951]]
Die ursprünglich 1962 vom Architekt [[Ferdinand Kramer]] konzipierte zweigeschossige [[Mensa]] mit zwei großen Selbstbedienungsbereichen im Erd- und Obergeschoss sowie einer Milchbar im Erdgeschoss und einem Restaurantbetrieb mit Service im Obergeschoss für Professoren und wissenschaftliche Mitarbeiter wurde als „Labsaal“ bezeichnet. Durch starken Zustrom an Studenten musste die Konzeption geändert werden, weswegen der Labsaal um einen Neubau erweitert wurde (das heutige Sozialzentrum). Etwa im Jahre 2002 kam es zur Schließung der gesamten Mensa. Im Obergeschoss ist ein etwa 300&nbsp;m² großer Raum, der heute noch unterschiedlich genutzt wird. Weiterhin sind heute alle Fensterfronten der ehemaligen Alten Mensa (dem Labsaal) mit einer hochwertigen, der Fassade nachgebildeten Kunststofffolie verkleidet, und im Erdgeschoss ist eine provisorische Bibliothek untergebracht. Man wartet auf den Abrissbeschluss.
[[Kategorie:Mann]]

=== Studierendenhaus ===
Zwischen dem Jügelhaus, dem Juridicum und dem Sozialzentrum liegt das Studierendenhaus. Es wurde 1953 gebaut und wird seitdem von der verfassten Studierendenschaft verwaltet. Das Haus beherbergt die Räumlichkeiten des [[AStA]] der Goethe-Uni, das Café Koz, eine Kindertagesstätte sowie einen etwa 400&nbsp;m² großen Festsaal, in dem regelmäßig Filmvorführungen des Pupille-Kinos und verschiedene kulturelle Veranstaltungen stattfinden.
<ref> zur Baugeschichte und Konzeption: K. von Freytag-Loringhoven: "Erziehung im Kollegienhaus", Stuttgart 2012, S.419-442.</ref>

=== Gästehäuser ===
[[Datei:Ditmarstraße04.jpg|miniatur|Gästehaus I, ehemalige Villa Hauck]]
Die repräsentative, durch Anbauten erweiterte ehemalige Villa Hauck nach einem Entwurf von [[Hermann Muthesius]] entstand 1923 als Villa einer einflussreichen, weitverzweigten Frankfurter Familie in unmittelbarer Nachbarschaft zur Villa Merton. Sie ist ein Beispiel einer landhausähnlichen Baukunst mit Reminiszenzen des ausklingenden Historismus. Das Gästehaus II, die vom Architekt Willi Cahn erbaute ehemalige Villa Cahn, ist durch einen weitläufigen Park mit dem Gästehaus I verbunden.

== Skulpturen ==
[[Datei:WaldemarOtto1.jpg|miniatur|„Mann in Drehtür“ (Waldemar Otto, 1986)]]
Seit 1986 läuft der „Mann in Drehtür“ schon traurig im Kreis zwischen der Sozialstation Campus Bockenheim und der Bockenheimer Warte. Der Worpsweder Künstler [[Waldemar Otto]] gilt als bedeutendster Protagonist einer figurativen Plastik.

Den ersten Pusteblumen-Brunnen entwarf der australische Brunnenbau-Künstler Robert Woodward 1959. Seit 1961 steht er als „El Alamein Fountain“ auf der King’s Cross in Sydney. Weltweit haben sich diese Pusteblumen-Brunnen in verschiedenen europäischen und amerikanischen Städten verbreitet, sowie auch in Damaskus, Aleppo und Saratow an der Wolga. In Deutschland findet man sie unter anderem in [[Stuttgart]], [[Limburg an der Lahn]], [[Bad Dürrheim]] und [[Dresden]] (dort von [[Leonie Wirth]]). Der Bockenheimer Pusteblumen-Brunnen wurde 1982 auf Anregung des ehem. Uni-Präsidenten Kelm einzig durch Universitätsmitarbeiter erschaffen. Für 2008 wurde den Umzug vom jetzigen Standort Campus Bockenheim zum Campus Westend bereits beschlossen. Die Stahlblumen wurden bereits demontiert.

Das Mobile „Four Rectangles Oblique IV“, Baujahr 1984) von [[George Rickey]] (1907-2002) auf dem Campus Bockenheim. Der US-amerikanischer Bildhauer war einer der wichtigsten Vertreter der Kinetischen Kunst. Für den Campus Bockenheim entwarf er 1984 ein Mobile als eine Metallskulptur mit vier Elementen, die schon durch geringe Luftströme in Bewegung geraten. Vom momentanen Standort vor dem Juridicum auf dem Campus Bockenheim soll das Mobile auf den Campus Westend verlegt werden.

== Zukünftige Entwicklung ==
Bis 2017 soll der Standort Bockenheim (außer Universitätsbibliothek) vollständig aufgelöst sein. Der Umzug vom Campus Bockenheim zum [[Campus Westend]] und [[Campus Riedberg]] folgt den Baufortschritten. Die Institute der Universität sind inzwischen auf mehrere Stadtteile verteilt. Neue Bebauungspläne für den alten Campus werden derzeit erarbeitet und lebhaft diskutiert. Vorgeschlagen wurde insbesondere ein „Kulturcampus Bockenheim“ mit einem Neubau der [[Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main|Frankfurter Musikhochschule]] und hochwertigem Wohnraum auf dem heutigen Campusgelände, was Anlass zu der Befürchtung bot, es könne zu einer [[Gentrifizierung|Verdrängung]] der heutigen Bewohner des Stadtteils kommen.<ref>Claus-Jürgen Göpfert: ''[http://www.fr-online.de/frankfurt/empoerte-initiativen/-/1472798/8446316/-/index.html Empörte Initiativen].'' In: Frankfurter Rundschau. 16. Mai 2011. Abgerufen am 17. Mai 2011.</ref><ref>Günter Murr: ''[http://www.fnp.de/fnp/region/lokales/frankfurt/campusverkauf-unter-dach-und-fach_rmn01.c.9148537.de.html Campus-Verkauf unter Dach und Fach. Verhandlungen stehen vor dem Abschluss – Kritik von Wissenschaftlern].'' In: Frankfurter Neue Presse. 22. August 2011. Abgerufen am 25. August 2011.</ref> Das höhere Mietenniveau werde sich auch auf den umgebenden Wohnungsbestand auswirken und diesen allgemein verteuern.<ref>Laura Wagner: ''[http://www.fr-online.de/frankfurt/bockenheim-stadtteil-im-wandel,1472798,10990678,view,asFirstTeaser.html Bockenheim: Stadtteil im Wandel].'' In: Frankfurter Rundschau. 11. Oktober 2011. Abgerufen am 11. Oktober 2011.</ref>

Am 23. August 2011 wurde das Gelände des Campus Bockenheim vom Land Hessen an die stadteigene ABG Frankfurt Holding verkauft.<ref>Goethe-Universität: ''[http://www.muk.uni-frankfurt.de/pm/pm2011/0811/196/index.html Land verkauft Campus Bockenheim an ABG FRANKFURT HOLDING. Pressekonferenz nach Unterzeichnung des Kaufvertrags – Chancen für zügige Umsetzung des dritten Bauabschnitt auf dem Campus Westend gestiegen]''. Pressemitteilung. 25. August 2011. Abgerufen am 25. August 2011.</ref> Dem war die Unterzeichnung eines ''[[Letter of Intent]]'' zwischen der Stadt Frankfurt und der Holding vorausgegangen, dem zufolge auf Betreiben der Oberbürgermeisterin [[Petra Roth]] (CDU) der Abriss der denkmalgeschützten Gebäude Philosophicum, Studierendenhaus und Studentenwohnheim ins Auge gefasst werde, die, ebenso wie die [[Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg|Universitätsbibliothek]], von dem Architekten [[Ferdinand Kramer]] errichtet worden waren. In diesen Gebäuden sollte ein „experimentelles Wohnen“ ermöglicht werden. Es sei aber aus wirtschaftlichen Gründen günstiger, hierzu Neubauten zu errichten. Die Pläne zum Abriss wurden von Mitgliedern der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung kritisiert.<ref>Günter Murr: ''[http://www.fnp.de/fnp/region/lokales/frankfurt/auftrag-zum-abbruch_rmn01.c.9108514.de.html Auftrag zum Abbruch. Denkmalschutz soll beim Kulturcampus keine große Rolle spielen].'' In: Frankfurter Neue Presse. 5. August 2011. Abgerufen am 25. August 2011.</ref>

== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* [http://www.uni-frankfurt.de/ueber/campi/bockenheim/index.html Campus Bockenheim] – Überblick über den Standort auf der Website der Universität Frankfurt
* [http://www.stadtplanungsamt-frankfurt.de/ehemaliger_campus_bockenheim_5227.html?psid=c9994aa249805aa0e08ec9bb51c6e777 Ehemaliger Campus Bockenheim: Neustrukturierung des ehemaligen Campusgeländes] – Städtebaulicher Entwurf des Frankfurter Stadtplanungsamts
* [http://www.zukunft-bockenheim.de/campus.htm Uni geht – Campus bleibt – Kultur und Wohnquartier] – Website der „Initiative Zukunft Bockenheim“ über die Entwicklung des Campus

== Einzelnachweise ==
<references/>


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{{Personendaten
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Version vom 13. Juni 2013, 14:48 Uhr

Campus Bockenheim - Eingang „Jügelhaus“
Sozialzentrum mit Neuer Mensa

Der Uni-Campus Bockenheim der Johann Wolfgang Goethe-Universität liegt an der östlichen Grenze des Stadtteils Bockenheim der Stadt Frankfurt am Main. Er gehört trotz seiner Bezeichnung zum größten Teil nicht zu diesem Stadtteil, sondern zum Frankfurter Westend.

Baugeschichte

Die Baugeschichte der Goethe-Universität ist grob in drei Abschnitte zu unterteilen. Erstens die Zeit nach der Gründung bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Zweitens die Nachkriegszeit mit dem Baudirektor Ferdinand Kramer. Drittens die Zeit bis zum Umzug eines Teils der Universität in das I.G.-Farben-Haus.

Vor der Würdigung der einzelnen Bauabschnitte und Gebäude ist die Situierung der Universität zwischen dem Frankfurter Westend und Bockenheim zu betonen und der sich über die Jahrzehnte einstellende Wandel von einer Universität auf einem Grundstück (dazu noch die Universitätsklinik in Niederrad) zu einer auf bis zu vier, zum Teil weit voneinander entfernte, Standorte verteilten Universität, die nach Erwerb des I.G.-Farben-Hauses zumindest teilweise wieder räumlich zusammenwachsen soll. Hierfür wurde in einer ersten Ausbaustufe der Campus Westend um mehrere Gebäude (RuW, HoF, Hörsaalgebäude) erweitert, um die vormals am Campus Bockenheim befindlichen Fachbereiche Rechtswissenschaft und Wirtschaftswissenschaften aufnehmen zu können.[1]

Erster Bauabschnitt: 1912 bis 1945

Die Stiftung verfügte 1912 über ein Startkapital von vierzehn Millionen Reichsmark und war damit die zweitvermögendste Universität im Lande. Die Stifter verpflichteten sich zur dauernden Unterhaltung der Universität sowie zur Bereitstellung von Gebäuden, respektive deren Neubau. Die räumliche Versorgung der medizinischen Fakultät verlief offenbar relativ problemlos, für die restlichen Fakultäten auf dem Gelände des Bockenheimer Kerngebiets gestaltete sie sich aber schwieriger. Hauptgebäude wurde das Auditorienhaus der Akademie für Sozial- und Handelswissenschaften, das Jügelhaus, ein wilhelminischer Repräsentationsbau in kaum zu definierendem historisierenden Stil, dessen eindeutigster Bestandteil das mit etwas Mühe dem Neobarock zuzuordnende Hauptportal war. Nach Ferdinand Kramer „eines jener scheußlichen Gebäude, die man heute unter Denkmalschutz stellt.“

Jügelhaus (1958)

Das zuständige preußische Ministerium bestand auf der Vollständigkeit der räumlichen Ausstattung der Universität zum Zeitpunkt ihrer Eröffnung. Mit einem Provisorium in Form von Pavillons, das ins Gespräch gekommen war, weil die Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft keine Erweiterung des Jügelhauses auf ihrem Gelände zulassen wollte, war das Ministerium nicht zufriedenzustellen.

Schließlich erhielt das Jügelhaus einen Anbau in Form eines rechten Winkels, dessen Gelenk einen „Lichthof“ darstellt. Dieser Flügel ist dem Jügelhaus stilistisch weitgehend angeglichen. Das Senckenbergmuseum wurde in westlicher Richtung erweitert; hier fand auch das zoologische Institut sein Domizil. Eine zusätzliche Erweiterung des Museums wurde dann vermutlich wegen des Ersten Weltkrieges nicht durchgeführt. Außerdem wurde am westlichen Ende des damaligen Kettenhofweges (heute Robert-Mayer-Straße) gegenüber dem Physikalischen Verein mit dem Bau des chemischen Instituts begonnen, das noch während des Krieges fertiggestellt werden konnte.

Für das Gelände nördlich der heutigen Mertonstraße (damals ein Teil der Jordanstraße) waren weitere Bauten geplant, wobei in der westlichen Jügelstraße, zwischen Bockenheimer Landstraße und etwa dem heutigen Studentenhaus noch Wohngebäude standen, die zum Teil erst für den Bau des „Sozialzentrum“ genannten brutalistischen Betonbau abgerissen wurden.

Die Universität konnte dann im Herbst 1914 eröffnet werden, sie war für etwa 1500 bis 2000 Studenten geplant. Bereits 1917 geriet die Stiftung in finanzielle Not, zumal man in patriotischer Aufwallung einen nicht unwesentlichen Teil des Stiftungsvermögens in Kriegsanleihen gesteckt hatte. Allerdings waren auch deutlich mehr Lehrstühle eingerichtet worden als anfangs geplant; ebenso wurden die Kostenvoranschläge für die Bauten nicht immer eingehalten.

Der Gedanke der Stiftungsuniversität wurde schnell aufgegeben und im März 1919 mit der Bitte um Übernahme der Uni durch den Staat Preußen an den preußischen Kultusminister herangetreten. Der Finanzausschuss des Kuratoriums der Goethe-Universität sah nach eigenen Worten „keinen anderen Ausweg“ mehr. Das Ministerium lehnte dieses Ansinnen jedoch ab und appellierte an den Frankfurter Bürgersinn, worauf das Kuratorium sich an den Magistrat wandte, die den städtischen Zuschuss mit der Auflage erhöhte, dass auch Preußen ausreichende Mittel zur Verfügung zu stellen habe. Zu den Forderungen des Magistrats – die sich der preußische Staat dann zu eigen machte – gehörte auch die Einrichtung einer „Arbeiterakademie“, die am 2. Mai 1921 eröffnet wurde.

Da die finanzielle Ausstattung der Universität Neubauten nicht zuließ, wurden im Laufe der 20er Jahre im Jügelhaus mannigfache Umbauten durchgeführt, mit dem Ziel, Flure und Plätze in Arbeitsräume zu verwandeln. Das Ergebnis dieser Bemühungen lässt sich – vor allem im Anbau und im ehemaligen botanischen Institut – noch heute bewundern. Eine gewisse räumliche Erleichterung für die WISO-Fakultät wurde mit Gründung und Bau des Instituts für Sozialforschung 1924 erreicht. In dem Gebäude etwa an der Stelle des späteren „Labsaals“ (Ecke Senckenberganlage und Bockenheimer Landstraße), das im Stil des Monumentalexpressionismus errichtet worden war (nach 1933 wurde es durch die NS-Studentenschaft genutzt) wurden einige Institute dieser Fakultät untergebracht.

Die Universität wandte sich an die Öffentlichkeit, um auf ihre Raumnot aufmerksam zu machen. Mittlerweile waren auch schon diverse Villen und einige Etagen von Wohnhäusern mit Beschlag belegt, verteilt auf beinahe das gesamte Westend bis hin zur Feldberg- und Savignystraße (die Gebäude wurden teilweise bis in die 1990er Jahre durch die Uni genutzt). Es wurden Aufrufe und Denkschriften verfasst, um auf die Dringlichkeit von Abhilfe hinzuweisen. Auch fanden umfangreiche Gespräche zwischen dem Rektor der Universität und Oberbürgermeister Ludwig Landmann statt, Architekten des Neuen Frankfurt planten große Zentralbauten mit gigantischen Ausmaßen, doch führte dies alles nicht zu nennenswerten Ergebnissen; der einzige Neubau der Universität blieb das Gebäude des Instituts für Physikalische Chemie in der Robert-Mayer-Straße (links neben dem Physikalischen Verein, das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg ausgebombt), das durch Spenden aus der Industrie finanziert werden konnte.

Nach dem Regierungsantritt der Nationalsozialisten wurde die Universität ihrer Raumnöte auf Dauer enthoben. Die politische Gleichschaltung und die Vertreibung der als „nicht-arisch“ definierten Teile des Lehrkörpers wie bald darauf auch der Studenten, die Erschwerung des Studiums für Frauen, die Festsetzung der maximalen Studentenzahl und die anfänglichen Bestrebungen zur Auflösung der Frankfurter Universität ließen die Zahl der eingeschriebenen Studenten drastisch zurückgehen (im Sommersemester 1937 waren es noch 1692). Allerdings wurde noch bis in die 40er Jahre der weitere Ausbau der Uni vor allem auf dem Gelände des heutigen Juridicums (entlang der Senckenberg-Anlage) geplant. Tatsächlich errichtet wurde nur ein Gebäude für das Pharmazeutische Institut in der Robert-Mayer-Straße.

Zweiter Bauabschnitt: 1945 bis 1963

Die alliierten Bomben des Zweiten Weltkrieges zerstörten große Teile der Universität. Völlig zerstört wurden (ohne Rücksicht auf die Kliniken) die Häuser in der Senckenberganlage 12, Senckenberganlage 22, Bockenheimer Landstraße 104 sowie das Gebäude des Instituts für Physikalische Chemie in der Robert-Mayer-Straße 6. Die anderen Gebäude waren größtenteils stark beschädigt, das Jügelhaus hatte kein Dach mehr, auch waren einige Wände eingestürzt. Trotzdem gestatteten die Alliierten die Wiedereröffnung der Universität zum 1. Februar 1946.

Die Selbstverwaltung der Universität rekonstituierte sich – während des Dritten Reiches war sie zumindest stark eingeschränkt worden – und so trat zum 6. Juni 1947 erstmals nach dem Kriege der große Rat zusammen. Ministerialrat a. D. Dr. Paul Klingelhöfer, der geschäftsführende Vorsitzende des Kuratoriums, das erst im darauffolgenden Jahr erstmals wieder tagte, beschrieb in einer Denkschrift den Zustand der Gebäude und entwarf die Möglichkeiten für einen Wiederaufbau. So griff er auch die Planung der 20er Jahre wieder auf, an der Stelle des heutigen Juridicums (der Platz war trotz vielfältiger Planungen seit 1914 noch immer unbebaut) ein Zentralbibliotheks-Hochhaus zu errichten. Den Raum zwischen Jügelstraße und Gräfstraße hatte auch er schon den Geisteswissenschaften zugedacht, sowie den südlichen Teil des Kerngebietes bis hinab zur Georg-Voigt-Straße den Naturwissenschaften. Das Kuratorium nahm diesen Plan auf seiner Ersten Sitzung am 23. Januar 1948 einstimmig an. Er stellt somit eine der wesentlichen Voraussetzungen für die späteren Planungen Ferdinand Kramers dar.

Das 1951 neu errichtete Institut für Sozialforschung

Allein die Wiederherstellung der zerstörten oder beschädigten Gebäude war mit 29 Millionen Mark veranschlagt, was bei einem Wiederaufbau-Etat von jährlich 660.000 (erst Reichs-, dann D-)Mark vorerst außerhalb des Möglichen bleiben musste. So beschränkte man sich fürs Erste auf Provisorien. Wirklich umfassend konnten die Schäden erst zu Beginn der 50er Jahre behoben werden. Noch im Juli 1952 berichtet die Studentenzeitschrift diskus (mit Bildern) über noch nicht beseitigte Kriegsschäden und zum Teil gefährliche Arbeitsbedingungen an einzelnen Instituten. Das Land Hessen und die Stadt Frankfurt teilten sich zwar die Kosten, wobei aber von seiten des Landes größte Zurückhaltung geübt worden sein muss, zumal von Landesseite bis Anfang der 50er Jahre kein großes Interesse bestanden hatte, die Frankfurter Universität überhaupt wieder zu eröffnen; die Universitäten Gießen und Marburg genossen eindeutig Vorrang. So flossen bis 1950 nur 1,3 Millionen Mark. Dies wohl vor allem auf Grund der Tatsache, dass das Land Hessen – anders als bei den anderen Universitäten im Lande, die Landesuniversitäten waren – keine Verpflichtung zur Finanzierung des Wiederaufbaus verspürte. Wieder wurde an den Bürgersinn der Frankfurter appelliert, und es kamen dann einige Spenden zusammen, zum Beispiel eine Million D-Mark vom US-Hochkommissar McCloy für den Bau des Studentenhauses. Eine Frankfurter Bank lieh fünf Millionen D-Mark zu vergünstigten Bedingungen, für die die Stadt bürgte. Erst 1953, Kramer war bereits in Frankfurt, besann sich die hessische Landesregierung und akzeptierte ihre Verpflichtungen aus dem Vertrag von 1923, der dann zur Grundlage für einen neuen Universitätsvertrag wurde, der im Dezember 1953 verabschiedet wurde, und rückwirkend zum 1. April 1952 in Kraft trat. Demnach trugen Stadt und Land wieder jeweils die Hälfte des Uni-Defizits. Außerdem übereignete die Stadt Frankfurt der Universität alle von dieser genutzten Grundstücke, die sich bislang im Besitz der Stadt befunden hatten. Des Weiteren verpflichteten sich Stadt und Land zur Finanzierung von Neubauten und Grundstückskäufen. Beide verpflichteten sich, für die nächsten fünf Jahre jährlich jeweils zwei Millionen DM zu zahlen.

Neubau der philosophischen Fakultät (1958)

Naturgemäß führte dies auch zu einer erheblichen Abhängigkeit der Bauplanungen des Uni-Bauamtes von den finanziellen Zusagen und planerischen Forderungen aus Wiesbaden und deren Wandlungen, was zum Beispiel beim Bau des AfE-Turmes zu einer Bauzeit von zehn Jahren führte.

Mit den Spenden und dem Fünf-Millionen-Darlehen konnten einige Bauvorhaben verwirklicht werden: sozusagen als Reeducation-Maßnahme wurde das Studentenhaus errichtet, das Rektor Max Horkheimer Anfang 1953 seiner Bestimmung übergab. Träger war eine Stiftung, der neben dem Studentenwerk auch Mitglieder der studentischen Selbstverwaltung angehörten. Dieses Gebäude sollte der Einübung demokratischer Verhaltensweisen dienen und enthielt deswegen eine große Zahl von Räumen für den Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) und andere studentische Organisationen sowie eine studentische Bibliothek (die später in den Besitz der Unibibliothek überging) und diverse Lese- und Ruheräume. In den Räumen des heutigen Cafés befand sich ein Teil der Mensa (ein anderer Teil verblieb im Keller des Jügelhauses), die sich bald als immer noch zu klein herausstellte. Der Entwurf, der im Rahmen eines Wettbewerbs vorgelegt worden war, wurde wegen seiner großen Fensterflächen allgemein als das „Gewächshaus“ bezeichnet. Der Entwurf brillierte also vor allem durch seine großen Fenster. Allerdings kam es dann nicht recht zu seiner Verwirklichung, nachfolgend ein Zitat aus einem sehr anschaulichen Artikel des diskus:

„Den Preis trug der Entwurf zum „Gewächshaus“ davon. Aber es war nur ein Pyrrhussieg, und die Sieger verloren nicht nur an Fensterbreite, – in solchem Maß, daß künftig nur sehr schmalbrüstige Studiosi einer hübschen Kommilitonin auf der Straße nachschauen können, (…) weil die Mittelfenster nicht zum Öffnen gemacht sind, nur die engen seitlichen – fast möchte man fürchten, hier haben Manierismus und Moral ein geheimes Abkommen miteinander gehabt. – Nein, es ist mehr verloren gegangen, zumal vor einer opponierenden Geschmacksrichtung, die irrtümlich das Hauptgebäude für ein Kunstdenkmal hielt und ihre Forderung einbrachte, der neue Bau solle sich dessen Stil anpassen. Vor einem Steildach hat uns die Zähigkeit des Architekten noch bewahren können. Daß es überhaupt noch ein schräges Dach ist, mag ein Triumph des Prinzips sein, wenn auch ein Unsichtbarer. Aber diesem Triumph ist ein unverwendbares Dachgeschoß anzurechnen (1.670 m²) und vor allem der Verlust einer vielleicht lästerlichen, und doch so entzückenden und sogar praktischen Möglichkeit – eines Dachgartens nämlich. Anscheinend ist er nie erwogen worden.“

Ebenfalls noch vor Kramers Ruf nach Frankfurt entstand das Gebäude des Physikalisch-Chemischen Instituts (heute Fachbereich Informatik). Auch die Finanzierung des neuen Hauptportals sowie das Amerika-Institut, das bis April 2013 vom Institut für vergleichende Irrelevanz genutzt wurde, waren schon vor Abschluss des Uni-Vertrages finanziert.

1952 wurde der Architekt und Designer Ferdinand Kramer von Rektor Horkheimer nach Frankfurt gerufen. Ihm wurde das Amt des Baudirektors zuerkannt, das mit beinahe diktatorischen Befugnissen ausgestattet worden war. Kramer hat das Bild der Frankfurter Universität nachhaltig geprägt – nicht zum Gefallen einer Mehrheit, sondern im Sinne eines aus der klassischen Moderne des Neuen Frankfurt und aus den Ideen eines Ludwig Mies van der Rohe gespeisten Funktionalismus.

Dritter Bauabschnitt: 1963 bis 2000

Campus Bockenheim: AfE-Turm

Nach Kramers Pensionierung 1963 wurden bis zur Mitte der 70er Jahre einige sehr einschneidende bauliche Maßnahmen getroffen, von denen das Bild des Bockenheimer Kerngebietes der Universität erheblich verändert wurde. Praktisch gleichzeitig mit Kramers Pensionierung begannen Planung und Bau des sogenannten AfE-Turmes. Der Bau war nötig geworden, nachdem 1961 die Hochschule für Erziehung der Universität angegliedert worden war und sich die alte Bettinaschule auch als Provisorium als völlig unzureichend herausstellte. Dem Gebäude fehlte von Beginn an die geplante Funktionalität.

Die Nordseite des Turms, der kurzzeitig das höchste Gebäude Frankfurts war, beherbergt neben der Bibliothek der Sozialwissenschaften ausschließlich Seminarräume mit doppelter Etagenhöhe. Die Südseite besteht aus Büros in einfacher Etagenhöhe, was zur Folge hat, dass es zwischen den beiden Turmhälften ein kompliziertes System von Treppenhäusern und Zwischenetagen gibt, das die Orientierung erheblich erschwert. Nach dem Bau wurde in der obersten Etage eine Cafeteria eingerichtet, die aber mangels Zuspruch wieder geschlossen wurde (diese Etage ist nicht mit allen Aufzügen zu erreichen und gilt wegen der guten Aussicht in alle Richtungen als – schwer auffindbarer – Geheimtipp).

Das den Campus zur Stadt hin abriegelnde Juridicum wurde 1968 bezogen. Sein wesentlicher baulicher Vorzug – neben dem Raumgewinn natürlich – ist wohl die Abschirmung des Verkehrslärmes von der Senckenberganlage. Die Finanzierung erfolgte bereits weitestgehend aus Landesmitteln, da die Goethe-Universität am 1. Januar 1967 Landesuniversität wurde. In die Zeit nach der sogenannten Studentenrevolte fiel der Bau des Sozialzentrums, auch „Neue Mensa“ genannt. Das Gebäude riegelt den Campus von der Bockenheimer Landstraße ab und beherbergt die Mensa, Seminarräume und in den oberen Etagen Büros von Uni-Verwaltung und Studentenwerk. Die Architektur ist eher grobschlächtig und vor allem unübersichtlich.

Bereits zu Kramers Zeiten war die Verlagerung der naturwissenschaftlichen Disziplinen nach Niederursel geplant, die sich aber bis weit in die 1980er Jahre verzögerte. Am Rande eines später entstandenen Neubaugebietes liegt ein großes Betongebäude auf einem Hügel, die Anlage ist von Ferne als Teil eines Universitätscampus nicht zu erkennen.

Allgemein ist festzuhalten, dass die 1980er und 1990er Jahre eine Zeit der weitgehenden Verwahrlosung des Baukörpers der Universität darstellt. Zwar wurde das große Bauvorhaben in Niederursel abgeschlossen, ansonsten wurde nur ein postmoderner Vorbau vor den AfE-Turm gestellt, der einige kleinere Institute aus den Villen des Westends aufnahm.

Um das Jahr 2000 herum wurden einige der Bauten Ferdinand Kramers unter Denkmalschutz gestellt, hervorzuheben ist die inzwischen wieder als gut zu bezeichnende Erhaltung des Gebäudes in der Georg-Voigt-Straße. Andere Bauten, wie das Philosophicum in der Gräfstraße, warten auf ihren Abriss.

Im Rahmen der „Exzellenzinitiative von Bund und Ländern für die deutsche Spitzenforschung“ erhält die Goethe-Universität ein „Spitzenforschungszentrum“ für Herz-Lungen-Systeme sowie 14 Millionen Euro/jährlich über fünf Jahre zusätzliches Forschungsgeld.[2] Die Gelder stammen zu 25 Prozent vom Land Hessen und zu 75 Prozent vom Bund.[3]

Gebäude

Jügelhaus

Das neobarocke Hauptgebäude der Universität, das Jügelhaus (nach dem Stifter Carl Christian Jügel), wurde 1906 im Zusammenhang mit dem sich südlich anschließenden Senckenbergischen Baukomplex als „Akademie für Handels- und Sozialwissenschaften“ nach Plänen von L. Neher errichtet. Die Sandsteinfassade des Jügelhauses lehnt sich formal an den Mittelbau des Mannheimer Schlosses an. Interessant auch der vielfach preisgekrönte Bau der Universitätsbibliothek von Ferdinand Kramer. Das Gebäude soll nach dem Willen der Universitätsleitung an die Senckenbergische Gesellschaft übergehen.

AfE-Turm

Der 116 Meter hohe AfE-Turm wurde 1972 im brutalistischen Baustil als Sitz der Erziehungswissenschaften errichtet und war zu dieser Zeit das höchste Gebäude der Stadt. Zum Ende des Wintersemester 2012/2013 zogen die einzelnen Abteilungen des Turms auf den Campus Westend.[4] Der Turm wurde Ende März 2013 komplett geschlossen. Aufgrund des inzwischen äußerst schlechten Zustands des Bauwerks steht der Abriss im Herbst 2013 bevor.

Mensabauten

Die ursprünglich 1962 vom Architekt Ferdinand Kramer konzipierte zweigeschossige Mensa mit zwei großen Selbstbedienungsbereichen im Erd- und Obergeschoss sowie einer Milchbar im Erdgeschoss und einem Restaurantbetrieb mit Service im Obergeschoss für Professoren und wissenschaftliche Mitarbeiter wurde als „Labsaal“ bezeichnet. Durch starken Zustrom an Studenten musste die Konzeption geändert werden, weswegen der Labsaal um einen Neubau erweitert wurde (das heutige Sozialzentrum). Etwa im Jahre 2002 kam es zur Schließung der gesamten Mensa. Im Obergeschoss ist ein etwa 300 m² großer Raum, der heute noch unterschiedlich genutzt wird. Weiterhin sind heute alle Fensterfronten der ehemaligen Alten Mensa (dem Labsaal) mit einer hochwertigen, der Fassade nachgebildeten Kunststofffolie verkleidet, und im Erdgeschoss ist eine provisorische Bibliothek untergebracht. Man wartet auf den Abrissbeschluss.

Studierendenhaus

Zwischen dem Jügelhaus, dem Juridicum und dem Sozialzentrum liegt das Studierendenhaus. Es wurde 1953 gebaut und wird seitdem von der verfassten Studierendenschaft verwaltet. Das Haus beherbergt die Räumlichkeiten des AStA der Goethe-Uni, das Café Koz, eine Kindertagesstätte sowie einen etwa 400 m² großen Festsaal, in dem regelmäßig Filmvorführungen des Pupille-Kinos und verschiedene kulturelle Veranstaltungen stattfinden. [5]

Gästehäuser

Gästehaus I, ehemalige Villa Hauck

Die repräsentative, durch Anbauten erweiterte ehemalige Villa Hauck nach einem Entwurf von Hermann Muthesius entstand 1923 als Villa einer einflussreichen, weitverzweigten Frankfurter Familie in unmittelbarer Nachbarschaft zur Villa Merton. Sie ist ein Beispiel einer landhausähnlichen Baukunst mit Reminiszenzen des ausklingenden Historismus. Das Gästehaus II, die vom Architekt Willi Cahn erbaute ehemalige Villa Cahn, ist durch einen weitläufigen Park mit dem Gästehaus I verbunden.

Skulpturen

„Mann in Drehtür“ (Waldemar Otto, 1986)

Seit 1986 läuft der „Mann in Drehtür“ schon traurig im Kreis zwischen der Sozialstation Campus Bockenheim und der Bockenheimer Warte. Der Worpsweder Künstler Waldemar Otto gilt als bedeutendster Protagonist einer figurativen Plastik.

Den ersten Pusteblumen-Brunnen entwarf der australische Brunnenbau-Künstler Robert Woodward 1959. Seit 1961 steht er als „El Alamein Fountain“ auf der King’s Cross in Sydney. Weltweit haben sich diese Pusteblumen-Brunnen in verschiedenen europäischen und amerikanischen Städten verbreitet, sowie auch in Damaskus, Aleppo und Saratow an der Wolga. In Deutschland findet man sie unter anderem in Stuttgart, Limburg an der Lahn, Bad Dürrheim und Dresden (dort von Leonie Wirth). Der Bockenheimer Pusteblumen-Brunnen wurde 1982 auf Anregung des ehem. Uni-Präsidenten Kelm einzig durch Universitätsmitarbeiter erschaffen. Für 2008 wurde den Umzug vom jetzigen Standort Campus Bockenheim zum Campus Westend bereits beschlossen. Die Stahlblumen wurden bereits demontiert.

Das Mobile „Four Rectangles Oblique IV“, Baujahr 1984) von George Rickey (1907-2002) auf dem Campus Bockenheim. Der US-amerikanischer Bildhauer war einer der wichtigsten Vertreter der Kinetischen Kunst. Für den Campus Bockenheim entwarf er 1984 ein Mobile als eine Metallskulptur mit vier Elementen, die schon durch geringe Luftströme in Bewegung geraten. Vom momentanen Standort vor dem Juridicum auf dem Campus Bockenheim soll das Mobile auf den Campus Westend verlegt werden.

Zukünftige Entwicklung

Bis 2017 soll der Standort Bockenheim (außer Universitätsbibliothek) vollständig aufgelöst sein. Der Umzug vom Campus Bockenheim zum Campus Westend und Campus Riedberg folgt den Baufortschritten. Die Institute der Universität sind inzwischen auf mehrere Stadtteile verteilt. Neue Bebauungspläne für den alten Campus werden derzeit erarbeitet und lebhaft diskutiert. Vorgeschlagen wurde insbesondere ein „Kulturcampus Bockenheim“ mit einem Neubau der Frankfurter Musikhochschule und hochwertigem Wohnraum auf dem heutigen Campusgelände, was Anlass zu der Befürchtung bot, es könne zu einer Verdrängung der heutigen Bewohner des Stadtteils kommen.[6][7] Das höhere Mietenniveau werde sich auch auf den umgebenden Wohnungsbestand auswirken und diesen allgemein verteuern.[8]

Am 23. August 2011 wurde das Gelände des Campus Bockenheim vom Land Hessen an die stadteigene ABG Frankfurt Holding verkauft.[9] Dem war die Unterzeichnung eines Letter of Intent zwischen der Stadt Frankfurt und der Holding vorausgegangen, dem zufolge auf Betreiben der Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) der Abriss der denkmalgeschützten Gebäude Philosophicum, Studierendenhaus und Studentenwohnheim ins Auge gefasst werde, die, ebenso wie die Universitätsbibliothek, von dem Architekten Ferdinand Kramer errichtet worden waren. In diesen Gebäuden sollte ein „experimentelles Wohnen“ ermöglicht werden. Es sei aber aus wirtschaftlichen Gründen günstiger, hierzu Neubauten zu errichten. Die Pläne zum Abriss wurden von Mitgliedern der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung kritisiert.[10]

Commons: Campus Bockenheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ausbau Campus Westend Original nicht mehr abrufbar; Archiv–Version vom 9. April 2008
  2. main-spitze.de: Frankfurter Uni erhält Spitzenforschungszentrum
  3. n-tv.de: Erste deutsche Elite-Unis
  4. Bibliothek Gesellschafts- u. Erziehungswissenschaften: Wir ziehen um!. 24. Oktober 2012. Abgerufen am 14. November 2012: „Mit Ablauf des Wintersemesters 2012/13 zieht die BGE auf den Campus Westend. Am neuen Standort öffnen wir am 2. April 2013 als Bibliothek Sozialwissenschaften und Psychologie (BSP).“
  5. zur Baugeschichte und Konzeption: K. von Freytag-Loringhoven: "Erziehung im Kollegienhaus", Stuttgart 2012, S.419-442.
  6. Claus-Jürgen Göpfert: Empörte Initiativen. In: Frankfurter Rundschau. 16. Mai 2011. Abgerufen am 17. Mai 2011.
  7. Günter Murr: Campus-Verkauf unter Dach und Fach. Verhandlungen stehen vor dem Abschluss – Kritik von Wissenschaftlern. In: Frankfurter Neue Presse. 22. August 2011. Abgerufen am 25. August 2011.
  8. Laura Wagner: Bockenheim: Stadtteil im Wandel. In: Frankfurter Rundschau. 11. Oktober 2011. Abgerufen am 11. Oktober 2011.
  9. Goethe-Universität: Land verkauft Campus Bockenheim an ABG FRANKFURT HOLDING. Pressekonferenz nach Unterzeichnung des Kaufvertrags – Chancen für zügige Umsetzung des dritten Bauabschnitt auf dem Campus Westend gestiegen. Pressemitteilung. 25. August 2011. Abgerufen am 25. August 2011.
  10. Günter Murr: Auftrag zum Abbruch. Denkmalschutz soll beim Kulturcampus keine große Rolle spielen. In: Frankfurter Neue Presse. 5. August 2011. Abgerufen am 25. August 2011.

Koordinaten: 50° 7′ 8,9″ N, 8° 39′ 7,1″ O