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Krabat (2008) und Heimbach-Weis: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Infobox Film
{{Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland
| DT =
|Ortsteil = Heimbach-Weis
| OT = Krabat
|Gemeindeart = Stadt
| PL = [[Deutschland]]
|Gemeindename = Neuwied
| PJ = 2008
|Ortswappen =
|Ortswappen-Beschreibung =
| LEN = 115
| OS = Deutsch
|Breitengrad = 50.450455
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| DRB = [[Michael Gutmann]],<br />[[Marco Kreuzpaintner]]
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| PRO = [[Jakob Claussen]],<br />[[Thomas Wöbke]],<br />[[Uli Putz]],<br />[[Bernd Wintersperger]]
|Einwohner = 7170
| MUSIK = [[Annette Focks]]
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|Einwohner-Quelle = <ref>[http://www.neuwied.de/unsere-stadt-in-zahlen.html ''Unsere Stadt in Zahlen'' auf www.neuwied.de]</ref>
| SCHNITT = [[Hansjörg Weißbrich]]
| DS =
|Eingemeindungsdatum = 1970-11-07
|Postleitzahl1 = 56566
* [[David Kross]]: Krabat
|Vorwahl1 = 02622
* [[Daniel Brühl]]: Tonda
|Poskarte = Deutschland Rheinland-Pfalz
* [[Christian Redl (Schauspieler)|Christian Redl]]: Meister
* [[Robert Stadlober]]: Lyschko
* [[Hanno Koffler]]: Juro
* [[Paula Kalenberg]]: Kantorka
* [[Anna Thalbach]]: Worschula
* [[Charly Hübner]]: Michal
* [[Moritz Grove]]: Merten
* [[Thomas Wlaschiha]]: Hanzo
* [[Sven Hönig]]: Andrusch
* [[Stefan Haschke]]: Staschko
* [[David Fischbach]]: Lobosch
* [[Daniel Steiner (Schauspieler)|Daniel Steiner]]: Petar
* [[Tom Lass]]: Kubo
* [[Daniel Fripan]]: Kito
* [[Otto Sander]]: Erzähler
* [[Mac Steinmeier]]: Gevatter
| SYN =
}}
}}
[[Datei:Kirch HW.JPG|mini|hochkant|[[St. Margaretha (Heimbach-Weis)|St.-Margarethen-Kirche Heimbach-Weis]]]]
[[Datei:Dreifaltig 1.JPG|mini|hochkant|Dreifaltigkeitskapelle]]
[[Datei:Maria-Goretti-Schule Heimbach-Weis.jpg|mini|hochkant|[[Maria Goretti|Maria-Goretti]]-Schule]]
'''Heimbach-Weis''' ist ein Stadtteil und ein [[Ortsbezirk]] von [[Neuwied]] in [[Rheinland-Pfalz]]. Bis 1960 Heimbach und Weis waren eigenständige Gemeinden im [[Landkreis Neuwied]].


== Lage ==
Der Film '''Krabat''' von Regisseur [[Marco Kreuzpaintner]] ist eine Realverfilmung des [[Krabat (Preußler)|Romans ''Krabat'']] von [[Otfried Preußler]]. Dieser basiert auf der bekannten [[Sorben|sorbischen]] Volkssage [[Krabat (Sage)|Krabat]].
Die beiden heute baulich zusammengewachsenen Dörfer Heimbach und Weis liegen am nordöstlichen Rand des [[Neuwieder Becken]]s. Das ehemalige Gemeindegebiet erreicht mit dem ''Heimbacher Wald'' bereits die ersten Höhen des [[Westerwald]]s. Die Innenstadt von Neuwied liegt südwestlich, der Stadtteil [[Engers]] im Süden von Heimbach-Weis. Mit über 7.000 Einwohnern ist Heimbach-Weis seit 1970 nicht nur der bevölkerungsreichste, sondern auch der flächengrößte Stadtteil der Stadt Neuwied.


== Handlung ==
== Geschichte ==
Weis wurde im Jahr 1059 als „Wissa“ erstmals urkundlich erwähnt. In einer Urkunde aus dem Jahr 1204 lautete der Ortsname „Wise“.<ref Name="vogt1890">Paul Vogt: ''Die Ortsnamen im Engersgau'', Neuwied : Strüder, 1890, S.&nbsp;6,&nbsp;22 ([http://www.dilibri.de/rlb/content/pageview/63492?query=Heimbach dilibri.de])</ref>
In der Zeit des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] (1618–1648) wird der 14-jährige Waisenjunge Krabat Lehrling in der Mühle im Koselbruch bei [[Schwarzkollm]] in der [[Lausitz]]. Er muss erkennen, dass er in eine „Schwarze Schule“ geraten ist, in der er und die anderen elf Lehrlinge in der Schwarzen Kunst unterrichtet werden. Jedes Jahr muss ein Bursche sein Leben geben, um das Leben des Meisters zu verlängern. Nur durch die Liebe eines Mädchens kann Krabat sich und die anderen Gesellen retten.


Die Ersterwähnung von Heimbach in der Schreibweise „Hembach“ datiert aus dem Jahr 1093.<ref Name="vogt1890" />
== Entstehung ==
Die Geschichte um den Zauberlehrling Krabat ist eine [[Krabat (Sage)|sorbische Sage]], die insbesondere durch die Bücher von [[Jurij Brězan]] (''[[Die schwarze Mühle]]'', 1968 bzw. ''[[Krabat oder Die Verwandlung der Welt]]'', 1976) und Preußler (''Krabat'', 1971) bekannt wurde.


Durch seit dem Mittelalter bis weit in die Neuzeit andauernde Rechtsstreitigkeiten um die Hoheit über das [[Kirchspiel]] Heimbach, zu dem auch Weis und [[Gladbach (Neuwied)|Gladbach]] gehörten, kamen dem Ort Rechte zugute, welche sonst nur freien Reichsstädten wie Frankfurt vorbehalten waren. So hätte man aufgrund dieser besonderen historisch-politischen Verhältnisse Heimbach-Weis einen „Bauernfreistaat“, oder wie an anderem Ort formuliert, eine „Freie Reichsstadt im Landformat“ nennen können.
Der Film ''Krabat'' ist die zweite Realverfilmung des Themas. 1975 wurde die Sage nach dem Buch von Jurij Brězan unter dem Titel ''Die schwarze Mühle'' von Regisseur [[Celino Bleiweiß]] für das [[Fernsehen der DDR]] verfilmt.<ref name="Die Schwarze Mühle">Die schwarze Mühle http://german.imdb.com/title/tt0073670/</ref> 1977 entstand der tschechisch-deutsche Zeichentrickfilm ''[[Krabat (1977)|Krabat]]'' des Regisseurs [[Karel Zeman]], der sich auf das Buch von Preußler bezieht.


== Eingemeindung ==
Die Produktion von ''Krabat'' kostete über acht Millionen Euro. Gedreht wurde unter anderem in der Nähe von [[Sibiu]] (Rumänien) unter zum Teil sehr widrigen Bedingungen (Marco Kreuzpaintner: „Es war hart an der Grenze zum Nervenzusammenbruch”<ref>Interview Tagesspiegel Ticket 41/2008</ref>) und in den Filmstudios in [[Bottrop]]. Nach der Weltpremiere am 7. September 2008 auf dem [[Toronto International Film Festival]]<ref>http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/169173</ref> fand die deutsche Uraufführung am 23. September 2008 in der [[Lichtburg Essen]] statt. Der Film kam am 9. Oktober 2008 in die deutschen Kinos.
[[Datei:Wappen Heimbach-Weis.png|miniatur|hochkant=0.5|Ehemaliges Gemeindewappen Heimbach-Weis]]


<div class="tright" style="clear:none">
Den Titelsong ''Allein Allein'' schrieb die deutsche Band [[Polarkreis 18]].


[[Datei:Wappen Weis.png|miniatur|hochkant=0.5|ohne|Ehemaliges Gemeindewappen Weis]]</div>
== Unterschied zum Buch ==
Obwohl der Film zu Beginn die ersten Worte des Buches aufnimmt, sind im Folgenden die Unterschiede groß. So spielt der Film nicht während des [[Großer Nordischer Krieg|Nordischen Krieges]] (in dieser Zeit entstand auch die Sage), sondern ist 60 Jahre früher während des Dreißigjährigen Krieges angesiedelt. Das zweite und das dritte Jahr wurde zusammengemischt, dafür aber die Zeit mit Tonda stärker betont. Die Geschichte von Tonda mit seiner Worschula wird erzählt, während dies im Buch nur rückblickend erwähnt wird. So wird auch ein Überfall auf Schwarzkollm inszeniert, bei dem die Burschen die Einwohner retten, in dessen Verlauf aber sich Worschula verrät, sodass sie kurze Zeit später umgebracht wird. Am Ende ist es auch nicht Krabats Entscheidung, die Kantorka am Silvesterabend zu rufen, sondern Lyschko, ein im Buch negativer Charakter, ruft sie, denn die Burschen haben sich geschworen zusammenzuhalten.
Auch hat die Kantorka kein helles Haar, wie im Buch, sondern schwarzes Haar.


Der Stadtteil ist ein Doppelort, am 1. September 1960 zusammengefügt aus dem größeren Ort Heimbach und dem kleineren Weis. Am 7. November 1970 wurde er in die „neue Stadt Neuwied“ eingegliedert.<ref>[http://www.statistik.rlp.de/fileadmin/dokumente/nach_themen/verlag/verzeichnisse/AmtlichesGemeindeverzeichnis_2006.pdf Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006], Seite 189 (PDF; 2,6&nbsp;MB)</ref> Mit Beschluss des Stadtrats Neuwied vom 22. Januar 1971 wurde Heimbach-Weis ein Stadtteil, der durch einen [[Ortsbeirat]] und einen [[Ortsvorsteher]] vertreten wird. Vorher gehörten Heimbach und Weis, ebenso wie Gladbach, zur Verbandsgemeinde Engers.
== Filmische Mittel zur Stimmung ==
{{Quelle}}
Es wurde weitgehend auf elektrisches Licht verzichtet, überwiegend wurde reales Licht eingesetzt, wie z.B: Sonne, Kerzen, Feuer usw. Auf bestimmte Farben wurde komplett verzichtet, wie z.B. Blau, dies war in der Zeit des 30 Jährigen Krieges eine kostbare Farbe.


== Kritik ==
== Sehenswürdigkeiten ==
Nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten ist die ehemalige [[Prämonstratenser]]abtei [[Abtei Rommersdorf|Rommersdorf]] auf dem Heimbach-Weiser Areal zu einem der wichtigsten Kulturgüter der Stadt Neuwied geworden. Die Kreuzgang-Konzerte der Abtei Rommersdorf gehören zu den kulturellen Höhepunkten der Stadt Neuwied.


Sehenswert ist das schmuckvoll verzierte Fachwerkhaus aus dem 17. Jahrhundert in der [[Hauptstraße 111 (Heimbach-Weis)|Hauptstraße 111]].
Otfried Preußler schrieb an die Produzenten über den Film: „Froh bin ich,… dass ich in ihrem Film ‚meinen‘ Krabat wiedererkennen kann. Marco Kreuzpaintner hat tatsächlich das Kunststück fertig gebracht sowohl dem Medium Film als auch meinem Buch gerecht zu werden. Es ist ein höchst anspruchsvolles, in sich stimmiges Ganzes entstanden.“<ref name="Prüfstelle"> [http://www.fbw-filme.de//pdw/2008/Krabat/krabat.htm Krabat] bei der [[Filmbewertungsstelle Wiesbaden]]</ref>


Im Stadtteil Heimbach-Weis befindet sich der [[Zoo Neuwied]]. Er hält rund 1200 Tiere aus 155 Arten. Die Gesamtfläche beträgt rund 13,5 Hektar.
Die [[Filmbewertungsstelle Wiesbaden]], die dem Film das [[Filmprädikat|Prädikat]] „besonders wertvoll“ verlieh, schrieb: „Hier wurde sehr behutsam und zurückhaltend ein Meisterwerk geschaffen, das bisweilen die düsteren Züge von Nosferatus Grauen in sich trägt. Für einen deutschen Film jüngeren Datums durchaus ungewöhnlich und geprägt von starkem ästhetischen Willen gelingt es dem Regisseur, schwarze Magie und archaische Rituale vor dem Hintergrund der Not in Zeiten des Krieges ein bedrückendes Abbild der gesellschaftlichen Verhältnisse zu zeigen, in der immer wieder Gefühle von Hoffnung, Menschlichkeit und Liebe aufflackern, die sich aber angesichts der Übermacht dunkler Mächte nur schwer behaupten können.“<ref name="Prüfstelle"/>


== Verschiedenes ==
Das [[Lexikon des Internationalen Films]] schrieb: „Adaption von Otfried Preußlers Jugendbuch von 1971, in der ein Waisenjunge in der vom Dreißigjährigen Krieg verwüsteten Oberlausitz in einer unheimlichen Mühle in den Sog eines diabolischen Paktes gerät. Dem Fantasy-Film gelingt es zwar nicht recht, die Verführungskraft der Magie tricktechnisch umzusetzen, aber dank seines stimmigen Setdesigns, beachtlicher Darsteller und der Konzentration auf die Spannungen zwischen den in den fatalen Pakt verwickelten Figuren verdichtet er seine gruselige Geschichte zu einem atmosphärischen Abenteuer.“<ref>[http://www.kabeleins.de/film_dvd/filmlexikon/ergebnisse/index.php?filmnr=531954 Krabat im Filmlexikon]</ref>
Vielen ist Heimbach-Weis durch seinen traditionellen Karnevalsumzug bekannt. Die Tradition des [[Karneval]]s wird seit 1827 mit der Gründung der ersten Karnevalsgesellschaften in Vereinen gepflegt. Damit ist der Heimbach-Weiser Karneval der viertälteste im gesamten [[Rheinland]], nach [[Köln]] (1823), [[Koblenz]] (1824) und [[Bonn]] (1826), vor [[Aachen]] (1829) und [[Mainz]] (1837). Die Vielzahl der Vereine im Ort sind reger Ausdruck für Geselligkeit und Frohsinn und für die Pflege heimischen Kulturguts und Brauchtums. Dies passt zur Charakterisierung des Heimbach-Weiser Menschenschlags seitens eines preußischen Amtsinspektors aus dem Jahre 1829: ''„Die Einwohner sind von raschem, leicht reizbarem, lebhaftem Charakter.“''


Die vier im Karneval aktiven Vereine (2 Karnevalsgesellschaften und 2 Möhnenvereine) und die vielen lose organisierten Karnevalsgruppen bestimmen nicht unmaßgeblich das Geschehen im Ort. Zum 175-jährigen Bestehen der beiden Karnevalsgesellschaften Heimbach und Weis fand am 11. November 2001 in der Karnevalshochburg die größte Clownsparade der Welt statt, die zu einem Eintrag im [[Guinness-Buch der Rekorde]] führte.
Der Rezensent der [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]] konnte dem Film dagegen nicht viel Gutes abgewinnen.<ref>Tilman Spreckelsen: [http://www.faz.net/s/Rub8A25A66CA9514B9892E0074EDE4E5AFA/Doc~E194366EF5E8F413FBEBF2F82A2A04A14~ATpl~Ecommon~Scontent.html Kein Zauber gegen die Liebe.] FAZ, 10. Oktober 2008.</ref> Krabat erreiche nie die Tiefe und Komplexität der Buchvorlage, sondern beschränke sich weitgehend auf die äußere Handlung. Der Film sei in jeder Hinsicht zu laut geraten und lasse keine Zwischentöne zu. Durch den Verzicht auf die heterogenen Erzählstränge des Buches und viele der dort eingestreuten Volkssagen werde unter anderem die Figur des Müllers unverständlicher als in der Vorlage. Als Resumee bezeichnete der Kritiker den Regisseur als am Thema gescheitert, was auch die hervorragenden Schauspieler nicht hätten retten können.


Zu den berühmtesten Söhnen von Heimbach-Weis zählt [[Franz Xaver Wagner (Erfinder)|Franz Xaver Wagner]], der 1880 mit Erfindung des ''Wagner-Getriebes'' die [[Schreibmaschine]]n-Technologie revolutionierte.
== Auszeichnungen ==
2009 wurde ''Krabat'' in den Kategorien Bestes Szenenbild, Beste Filmmusik und Tongestaltung für den [[Deutscher Filmpreis 2009|Deutschen Filmpreis]] nominiert.<ref>vgl. [http://www.welt.de/kultur/article3369406/Die-Nominierungen-im-Ueberblick.html ''Deutscher Filmpreis: Die Nominierungen im Überblick''] bei welt.de, 13. März 2009</ref>
[[Datei:Krabat.jpg|thumb|Originalkulisse]]


Der in Heimbach aufgewachsene [[Helmut Dieser]] ist Weihbischof des Bistums Trier.
== Literatur ==

* [[Otfried Preußler]]: ''[[Krabat (Preußler)|Krabat]]''. Filmausgabe. Thienemann, Stuttgart und Wien 2008, 269 S., ISBN 978-3-522-18070-2
== Sportvereine ==
* SSV Heimbach-Weis
* DSV Nordic aktiv Walkingzentrum SRC Heimbach-Weis 2000 e.V. - bundesweiter Ausbildungsstandort


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* [http://www.krabatderfilm.de/ Offizielle Seite]
* [http://www.neuwied.de/heimbach-weis5.html Heimbach-Weis auf der Website von Neuwied]
* {{IMDb Titel|tt0772181}}
* [http://www.swr.de/landesschau-rp/hierzuland/-/id=100766/nid=100766/did=2356150/2hcsjl/ Kurzporträt mit Filmbeitrag über Weis bei [[SWR Fernsehen]]]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


{{Navigationsleiste Stadtteile von Neuwied}}
[[Kategorie:Krabat]]
[[Kategorie:Filmtitel 2008]]
[[Kategorie:Deutscher Film]]
[[Kategorie:Literaturverfilmung]]
[[Kategorie:Fantasyfilm]]
[[Kategorie:Otfried Preußler]]
[[Kategorie:Märchenverfilmung]]


[[Kategorie:Ort im Landkreis Neuwied]]
[[en:Krabat (film)]]
[[Kategorie:Stadtteil (Neuwied)]]
[[es:Krabat y el molino del diablo (película)]]
[[Kategorie:Ehemalige Gemeinde (Landkreis Neuwied)]]
[[pt:Krabat]]
[[ru:Крабат. Ученик колдуна]]
[[uk:Крабат (фільм, 2008)]]

Version vom 8. Juni 2013, 16:38 Uhr

Heimbach-Weis
Stadt Neuwied
Koordinaten: 50° 27′ N, 7° 32′ OKoordinaten: 50° 27′ 2″ N, 7° 32′ 19″ O
Höhe: 95 m ü. NN
Einwohner: 7170 (30. Juni 2012)[1]
Eingemeindung: 7. November 1970
Postleitzahl: 56566
Vorwahl: 02622
Heimbach-Weis (Rheinland-Pfalz)
Heimbach-Weis (Rheinland-Pfalz)
Lage von Heimbach-Weis in Rheinland-Pfalz
St.-Margarethen-Kirche Heimbach-Weis
Dreifaltigkeitskapelle
Maria-Goretti-Schule

Heimbach-Weis ist ein Stadtteil und ein Ortsbezirk von Neuwied in Rheinland-Pfalz. Bis 1960 Heimbach und Weis waren eigenständige Gemeinden im Landkreis Neuwied.

Lage

Die beiden heute baulich zusammengewachsenen Dörfer Heimbach und Weis liegen am nordöstlichen Rand des Neuwieder Beckens. Das ehemalige Gemeindegebiet erreicht mit dem Heimbacher Wald bereits die ersten Höhen des Westerwalds. Die Innenstadt von Neuwied liegt südwestlich, der Stadtteil Engers im Süden von Heimbach-Weis. Mit über 7.000 Einwohnern ist Heimbach-Weis seit 1970 nicht nur der bevölkerungsreichste, sondern auch der flächengrößte Stadtteil der Stadt Neuwied.

Geschichte

Weis wurde im Jahr 1059 als „Wissa“ erstmals urkundlich erwähnt. In einer Urkunde aus dem Jahr 1204 lautete der Ortsname „Wise“.[2]

Die Ersterwähnung von Heimbach in der Schreibweise „Hembach“ datiert aus dem Jahr 1093.[2]

Durch seit dem Mittelalter bis weit in die Neuzeit andauernde Rechtsstreitigkeiten um die Hoheit über das Kirchspiel Heimbach, zu dem auch Weis und Gladbach gehörten, kamen dem Ort Rechte zugute, welche sonst nur freien Reichsstädten wie Frankfurt vorbehalten waren. So hätte man aufgrund dieser besonderen historisch-politischen Verhältnisse Heimbach-Weis einen „Bauernfreistaat“, oder wie an anderem Ort formuliert, eine „Freie Reichsstadt im Landformat“ nennen können.

Eingemeindung

Ehemaliges Gemeindewappen Heimbach-Weis
Ehemaliges Gemeindewappen Weis

Der Stadtteil ist ein Doppelort, am 1. September 1960 zusammengefügt aus dem größeren Ort Heimbach und dem kleineren Weis. Am 7. November 1970 wurde er in die „neue Stadt Neuwied“ eingegliedert.[3] Mit Beschluss des Stadtrats Neuwied vom 22. Januar 1971 wurde Heimbach-Weis ein Stadtteil, der durch einen Ortsbeirat und einen Ortsvorsteher vertreten wird. Vorher gehörten Heimbach und Weis, ebenso wie Gladbach, zur Verbandsgemeinde Engers.

Sehenswürdigkeiten

Nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten ist die ehemalige Prämonstratenserabtei Rommersdorf auf dem Heimbach-Weiser Areal zu einem der wichtigsten Kulturgüter der Stadt Neuwied geworden. Die Kreuzgang-Konzerte der Abtei Rommersdorf gehören zu den kulturellen Höhepunkten der Stadt Neuwied.

Sehenswert ist das schmuckvoll verzierte Fachwerkhaus aus dem 17. Jahrhundert in der Hauptstraße 111.

Im Stadtteil Heimbach-Weis befindet sich der Zoo Neuwied. Er hält rund 1200 Tiere aus 155 Arten. Die Gesamtfläche beträgt rund 13,5 Hektar.

Verschiedenes

Vielen ist Heimbach-Weis durch seinen traditionellen Karnevalsumzug bekannt. Die Tradition des Karnevals wird seit 1827 mit der Gründung der ersten Karnevalsgesellschaften in Vereinen gepflegt. Damit ist der Heimbach-Weiser Karneval der viertälteste im gesamten Rheinland, nach Köln (1823), Koblenz (1824) und Bonn (1826), vor Aachen (1829) und Mainz (1837). Die Vielzahl der Vereine im Ort sind reger Ausdruck für Geselligkeit und Frohsinn und für die Pflege heimischen Kulturguts und Brauchtums. Dies passt zur Charakterisierung des Heimbach-Weiser Menschenschlags seitens eines preußischen Amtsinspektors aus dem Jahre 1829: „Die Einwohner sind von raschem, leicht reizbarem, lebhaftem Charakter.“

Die vier im Karneval aktiven Vereine (2 Karnevalsgesellschaften und 2 Möhnenvereine) und die vielen lose organisierten Karnevalsgruppen bestimmen nicht unmaßgeblich das Geschehen im Ort. Zum 175-jährigen Bestehen der beiden Karnevalsgesellschaften Heimbach und Weis fand am 11. November 2001 in der Karnevalshochburg die größte Clownsparade der Welt statt, die zu einem Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde führte.

Zu den berühmtesten Söhnen von Heimbach-Weis zählt Franz Xaver Wagner, der 1880 mit Erfindung des Wagner-Getriebes die Schreibmaschinen-Technologie revolutionierte.

Der in Heimbach aufgewachsene Helmut Dieser ist Weihbischof des Bistums Trier.

Sportvereine

  • SSV Heimbach-Weis
  • DSV Nordic aktiv Walkingzentrum SRC Heimbach-Weis 2000 e.V. - bundesweiter Ausbildungsstandort
Commons: Heimbach-Weis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Unsere Stadt in Zahlen auf www.neuwied.de
  2. a b Paul Vogt: Die Ortsnamen im Engersgau, Neuwied : Strüder, 1890, S. 6, 22 (dilibri.de)
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Seite 189 (PDF; 2,6 MB)