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Oder und Sissone-Sprung: Unterschied zwischen den Seiten

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Der Sissone-Sprung ist ein einfacherer Sprung aus dem Bereich des Turnens. Die Ausgangsposition für diesen Sprung sind geschlossene, leicht gebeugte Beine. Aus dieser Position wird beidbeinig abgesprungen und die Beine werden mit einem möglichst großen Spreizwinkel explosiv geöffnet. Die Landung erfolgt daraufhin einbeinig, wobei das hintere Bein in der Luft kurz gehalten werden soll und dann erst neben dem Standbein aufgesetzt werden soll. Außerdem sollte bei der Landung beachtet werden, dass das Bein auf dem gelandet wird im Knie leicht gebeugt wird, um den Sprung besser abfedern zu können. Der Sprung wird häufig in der Verbindung mit einem anderen Sprung geturnt und kann sowohl beim Bodenturnen, als auch auf dem Schwebebalken gezeigt werden. Dieser Sprung existiert in ähnlicher Ausführung auch im Bereich des Balletts.
{{Begriffsklärungshinweis}}
{{Infobox Fluss
| NAME= Oder
| ALTERNATIVNAME=
| LAGE= In [[Tschechien]], [[Polen]], [[Deutschland]]
| GKZ= DE/6
| FLUSSSYSTEM= Oder
| ABFLUSSWEG=
| EINZUGSGEBIET-PREFIX=
| EINZUGSGEBIET= 118861
| NACHWEIS-EINZUGSGEBIET=
| EINZUGSGEBIET-SUFFIX=
| LÄNGE-PREFIX=
| LÄNGE= 866
| NACHWEIS-LÄNGE=
| LÄNGE-SUFFIX=
| PEGEL1=
| PEGEL1-REIHE=
| NACHWEIS-PEGEL1=
| ABFLUSS-PEGEL= Widuchowa
| ABFLUSS-EZG= 110524
| ABFLUSS-LoM= 105
| ABFLUSS-NNQ= 153
| ABFLUSS-NNQ-JAHR= 21.08.1992
| ABFLUSS-MNQ= 254
| ABFLUSS-MQ= 540
| ABFLUSS-MHQ= 1180
| ABFLUSS-HHQ= 2980
| ABFLUSS-HHQ-JAHR= 03.08.1997
| ABFLUSS-REIHE= 1976-2003
| NACHWEIS-ABFLUSS= <ref>[http://www.ikzm-oder.de/download.php?fileid=1923 Internationale Flussgebietseinheit Oder] Bericht an die Europäische Kommission; 2005; Auf: ikzm-oder.de (pdf)</ref>
| BEZEICHNUNG-QUELLE=
| QUELLE= bei [[Kozlov (Libavá)|Kozlov]] am südöstlichen Fuße des [[Fidlův kopec]] in den [[Oderberge]]n
| QUELLHÖHE-PREFIX=
| QUELLHÖHE= 634
| HÖHENBEZUG-QUELLE= CZ
| QUELLHÖHE-SUFFIX=
| NACHWEIS-QUELLHÖHE=
| QUELLSCHÜTTUNG=
| QUELLSCHÜTTUNG-REIHE=
| NACHWEIS-QUELLSCHÜTTUNG=
| QUELLE_LAT_GRAD= 49/36/47.85/N
| QUELLE_LONG_GRAD= 17/31/14.8/E
| QUELLE_REGION= CZ-OL
| QUELLE_AUFLÖSUNG=
| BEZEICHNUNG-MÜNDUNG=
| MÜNDUNG= Durch das [[Stettiner Haff]] in die Ostsee
| MÜNDUNGSHÖHE-PREFIX=
| MÜNDUNGSHÖHE= 0
| HÖHENBEZUG-MÜNDUNG= PL
| MÜNDUNGSHÖHE-SUFFIX=
| NACHWEIS-MÜNDUNGSHÖHE=
| MÜNDUNG_LAT_GRAD= 53/36/6/N
| MÜNDUNG_LONG_GRAD= 14/35/23/E
| MÜNDUNG_REGION= PL-ZP
| MÜNDUNG_AUFLÖSUNG=
| HÖHENUNTERSCHIED=
| LINKE NEBENFLÜSSE= [[Oppa]], [[Przykopa]], [[Zinna (Fluss)|Zinna]], [[Osobłoga]], [[Glatzer Neiße]], [[Oława (Fluss)|Oława]], [[Schweidnitzer Weistritz]], [[Kaczawa]], [[Bober]], [[Lausitzer Neiße]], [[Welse (Fluss)|Welse]]
| RECHTE NEBENFLÜSSE= [[Malapane (Fluss)|Malapane]], [[Weide (Fluss)|Weide]], [[Bartsch (Fluss)|Bartsch]], [[Warthe]], [[Ihna]]
| SEEN=
| STAUSEEN=
| EINWOHNER IM EINZUGSGEBIET=
| GROSSSTÄDTE= [[Ostrava]], [[Oppeln]], [[Breslau]], [[Stettin]]
| MITTELSTÄDTE= [[Racibórz]], [[Kędzierzyn-Koźle]], [[Głogów]], [[Nowa Sól]], [[Eisenhüttenstadt]], [[Frankfurt (Oder)]], [[Schwedt/Oder]], [[Police (Oder)|Police]]
| KLEINSTÄDTE= [[Gryfino]], [[Krapkowice]], [[Krosno Odrzańskie]], [[Lebus]], [[Jelcz-Laskowice]], [[Brzeg Dolny]], [[Ścinawa]], [[Küstrin]], [[Słubice]]
| GEMEINDEN=
| HÄFEN=
| SCHIFFBAR= Von der Mündung bis [[Koźle]]
| ANMERKUNGEN=
| BILD= Oder.png
| BILDBESCHREIBUNG= Einzugsgebiet der Oder
| BILD1= Blick von Krajnik-Dolny.jpg
| BILD1-BESCHREIBUNG= Untere Oderniederung (Nationalparkgebiet), vom östlichen Rand bei ''Krajnik-Dolny'' (Gemeinde [[Chojna]] und gegenüber [[Schwedt/Oder|Schwedt]])
}}

Die '''Oder''' ({{PlS|''Odra''}}, {{CsS|''Odra''}}, [[Sorbische Sprache|niedersorbisch]] ''Odra'', [[Sorbische Sprache|obersorbisch]] ''Wódra'') ist ein [[Mitteleuropa|mitteleuropäischer]] [[Strom (Gewässer)|Strom]], der in [[Tschechien]] entspringt, durch [[Polen]] fließt und die Grenze zwischen Polen und [[Deutschland]] bildet. Sie mündet durch das [[Stettiner Haff]] und um die Inseln [[Usedom]] und [[Wolin]] herum in die [[Ostsee]]. Die [[Oder-Neiße-Grenze|Oder als Grenzfluss]] ist ein Ergebnis des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]]. Die Oder ist 866&nbsp;Kilometer lang (898&nbsp;Kilometer bis [[Świnoujście]] (''Swinemünde'')).

Zu ihren Nebenflüssen gehören die [[Lausitzer Neiße]] und die [[Warthe]], die als längster Nebenfluss die [[Liste der längsten Flüsse der Erde|größte Länge des Flusssystems auf 1045 Kilometer]] verlängert. Der mittlere Abfluss beträgt 540&nbsp;m³/s, womit die Oder nach [[Rhein]], [[Donau]], [[Inn]] und [[Elbe]] der [[Liste von Flüssen in Deutschland|fünftgrößte Fluss in Deutschland]] ist. Ihr Einzugsgebiet ist im Westen und Südwesten von dem der Elbe, im Osten von dem der [[Weichsel]] und im Süden von dem der Donau begrenzt.

== Verlauf ==
[[Datei:Odra_i_Olza.jpg|miniatur|links|Zusammenfluss von Oder und [[Olsa]] bei Bohumín]]
Die [[Oderquelle]] befindet sich in Tschechien anderthalb Kilometer nordwestlich von [[Kozlov (Libavá)|Kozlov]] am [[Fidlův kopec]] (''Fiedelhübel'') im [[Mähren|mährischen]] [[Odergebirge]].
Die ersten 31 Kilometer ihres Laufs führen durch den [[Truppenübungsplatz Libavá]]<ref>[http://www.vojujezd-libava.cz/soubory/9342/UPD_veřejná%20část_TEXT.pdf Územní plán vojenského újezdu Libavá – změna č.1, veřejná část, S. 132]</ref>.
Ab dessen Grenze bildet sie von der Einmündung der [[Budišovka]] an bis [[Ostrava]] die historische Provinzialgrenze zwischen [[Schlesien]] (linksseitig) und [[Mähren]] (rechtsseitig). Bei [[Bohumín]] überquert der Fluss in 195 m.ü.m. an der Einmündung der [[Olsa]] die Grenze zwischen Tschechien und Polen. Der Flusslauf auf tschechischem Gebiet hat eine Länge von 131 Kilometern und umfasst ein Einzugsgebiet von 10.288 Quadratkilometern.<ref>http://www.domasovnadbystrici.cz/zajimavosti/prirodni-zajimavosti/pramen-odry/</ref>

Auf ihrem weiteren Lauf fließt die Oder durch Schlesien und dessen Hauptstadt [[Breslau]] (''Wrocław''). Ab der [[Lausitzer Neiße|Neißemündung]] bei [[Ratzdorf]] nördlich von [[Guben]] in [[Brandenburg]] markiert ihre Mitte bis nördlich von [[Schwedt/Oder]] die Grenze zwischen Polen und Deutschland. Die Oder fließt durch [[Frankfurt (Oder)]], [[Słubice]] und [[Kostrzyn nad Odrą]] (''Küstrin''). Zwischen den Städten [[Lebus]] und [[Oderberg]] durchfließt die Oder das knapp 60&nbsp;Kilometer lange und 12 bis 20&nbsp;Kilometer breite [[Oderbruch]], bevor sie sich zwischen Schwedt/Oder und [[Gartz (Oder)]] in die beiden Arme ''Westoder'' (poln.: ''Odra Zachodnia'') und ''Ostoder'' (poln.: ''Odra Wschodnia'') teilt. Die Westoder ist bis [[Mescherin]] Grenzfluss, ehe sie wie die Ostoder beidseitig auf polnischem Territorium weiterfließt. Das Gefälle der letzten 30&nbsp;Kilometer vor [[Stettin]] beträgt nur noch wenige Zentimeter. Auf Höhe des [[Dammscher See|Dammschen Sees]] vereinigen sich Ost- und West-Oder. Als so genanntes [[Papenwasser]] fließt die Oder durch [[Police (Oder)|Police]] (''Pölitz''), bevor sie in das zur [[Ostsee]] gehörende [[Stettiner Haff]] mündet.

Die Grenzstrecken der Oder und der Westoder sind [[Bundeswasserstraße|Bundeswasserstraßen]]<ref>[http://www.wsv.de/wasserstrassen/chronik/index.html Verzeichnis E, Lfd.Nr. 40 und 21 der Chronik], Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes</ref> der [[Wasserstraßenklasse]] IV mit einer Gesamtlänge von 179 Kilometer<ref name="laenge">[http://www.wsv.de/wasserstrassen/gliederung_bundeswasserstrassen/index.html Längen (in km) der Hauptschifffahrtswege (Hauptstrecken und bestimmte Nebenstrecken) der Binnenwasserstraßen des Bundes], Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes</ref>, für die das [[Wasser- und Schifffahrtsamt Eberswalde]] zuständig ist.

Da das Stettiner Haff eine Meeresbucht ist, sind dessen drei Verbindungsarme zum offenen Meer Meeresarme. Sie befördern zwar als Mündungsarme der Oder überwiegend Oderwasser nach Norden, haben aber auch einen nennenswerten Einstrom von Seewasser ins Haff, besonders bei starkem Nordwind. Abzulesen ist das an den rückwärtigen (haffseitigen) [[Flussdelta|Deltabildungen]], besonders ausgeprägt bei der Swine.
Lage dieser Meeresarme und Inseln:
* [[Peenestrom]] (bis zur Einmündung des [[Peene]]flusses ''Der Strom'') zwischen deutschem Festland und der Insel [[Usedom]] (polnisch ''Uznam''),
* [[Swine]] (''Swina'') zwischen den Inseln Usedom und [[Wolin|Wollin]] (polnisch ''Wolin''), mit der Schifffahrtsstraße, ''Kanał Piastowski'', bis 1945 [[Kaiserfahrt]], gebaut 1875 bis 1880,
* [[Dziwna|Dievenow]] (polnisch ''Dziwna'') zwischen der Insel Wollin und dem polnischen Festland.

== Schiffsverkehr ==
Die Oder ist auf 717&nbsp;Kilometern bis [[Koźle]] (deutsch ''Cosel'') in Polen schiffbar. Dort schließt der [[Gleiwitzer Kanal]] an, der als Anfang des [[Donau-Oder-Kanal]]s gedacht war.

Durch Begradigung wurde die Oder, die von der Ostsee flussaufwärts durch das Stettiner Haff bis nach [[Stettin]] (Szczecin) für [[Seeschifffahrt|Seeschiffe]] befahrbar ist, seit etwa 1850 von 1.040&nbsp;Kilometer auf 866&nbsp;Kilometer Länge verkürzt.

Eine weitgehende Kanalisierung des Flusses erfolgte in zwei Phasen: 1888–1897 und 1907–1922. Um den Fluss für größere Schiffe befahrbar zu machen, wurden Staustufen und Schleusen angelegt, wobei an den Staustufen zugleich die Wasserkraft für die Erzeugung elektrischen Stroms genutzt wurde. Gegenwärtig sind sieben Wasserkraftwerke in Betrieb, das größte gehört zur [[Staustufe Brzeg Dolny]] und hat eine Leistung von 9,7 MW.<ref>http://www.programodra.pl/dorzecze.htm (Polnische Quelle)</ref>

Seit Juli 2007 verkehrt nach 62 Jahren wieder gelegentlich eine [[Fähre]] zwischen dem deutschen Ort [[Güstebieser Loose]] und der polnischen Ortschaft [[Gozdowice]] (deutsch Güstebiese). Als Fahrzeug dient ein Motorschiff mit [[Raddampfer|Schaufelradantrieb]].

== Oderhochwasser ==
[[Datei:2011-01-03-schwedt-by-RalfR-15.jpg|miniatur|[[Eisgang]] an der Oderbrücke [[Schwedt/Oder|Schwedt]]]]
1997 kam es zum bis dato größten [[Oderhochwasser 1997|Oderhochwasser]]. 2009 kam es ebenso zu einem [[Hochwasser in Mitteleuropa 2009|Hochwasser der Oder]]. Im Mai 2010 trat die Oder an vielen Stellen in Polen und Deutschland über die Ufer, siehe [[Hochwasser in Mitteleuropa im Frühjahr 2010]].

== Umwelt- und Naturschutz ==
1996 gründeten Deutschland, Polen und Tschechien die „[[Internationale Kommission zum Schutz der Oder gegen Verunreinigung]]“ (IKSO). In dem Vertragswerk verpflichteten sich die Staaten auf ein Sofortprogramm zur Reduzierung der Schadstoffbelastung der Oder und ihres Einzugsbereichs. Eine der daraufhin erfolgten Maßnahmen ist beispielsweise der Bau gemeinsam genutzter Kläranlagen.

Von besonderer Bedeutung für den Naturschutz an der Oder ist außerdem der 1995 gegründete [[Nationalpark Unteres Odertal]]. Die Oder ist eingebunden in die [[Kampagne Lebendige Flüsse]] der [[Deutsche Umwelthilfe|Deutschen Umwelthilfe]]. Diese Kampagne setzt sich bundesweit dafür ein, dass Flüsse und Bäche wieder in naturnahe Landschaften verwandelt werden.

== Politische Bedeutung ==
Durch den ersten Paragraph des Artikels 331 des [[Friedensvertrag von Versailles|Friedensvertrags von Versailles]] wurde die Oder ab dem Zufluss der Oppa zusammen mit Elbe, [[Memel (Fluss)|Memel]] und Donau zum internationalen Fluss erklärt.<ref name="waterlaw">{{Internetquelle | url=http://www.internationalwaterlaw.org/cases/river-oder.html | titel=Case Relating to the Territorial Jurisdiction of the International Commission of the River Oder | titelerg=(Series A No 23 -Series C No 17-11) / Judgment of September 10th, 1929 | hrsg=International Water Law Project | werk=http://www.internationalwaterlaw.org/ | zugriff=2010-10-24 | sprache=eng.}}</ref> Die Oder wurde unter die Verwaltung der ''Internationalen Oderkommission'' gestellt.<ref name="waterlaw" /> Diese Kommission bestand aus je einem Vertreter von [[Polen]], [[Freistaat Preußen|Preußen]], der [[Tschechoslowakei]], dem [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]], [[Frankreich]], [[Dänemark]] und [[Schweden]].<ref name="waterlaw" />

Erneute politische Bedeutung erlangte die Oder seit dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]]. Im Rahmen des [[Potsdamer Abkommen]]s wurde 1945 etwa ein Viertel des [[Deutsches Reich in den Grenzen vom 31. Dezember 1937|deutschen Staatsgebietes in den Grenzen von 1937]] de facto abgetrennt und unter vorläufige polnische bzw. sowjetische Verwaltung gestellt. 1990 wurde die so genannte [[Oder-Neiße-Linie]] als deutsche Ostgrenze bestätigt, als die Bundesrepublik Deutschland im [[Zwei-plus-Vier-Vertrag]] und im [[Deutsch-Polnischer Grenzvertrag|Deutsch-Polnischen Grenzvertrag]] auf alle Ansprüche auf [[Ostgebiete des Deutschen Reiches|ehemals deutsche Gebiete]] östlich dieser Linie verzichtete.

{{Panorama|Panorama FrankfurtOder Eisenbahn+Autobahnbruecke.jpg|800|Die Oder mit der Eisenbahnbrücke für [[Bahnstrecke Frankfurt (Oder)–Poznań]] und der Autobahnbrücke für die [[Bundesautobahn 12|A 12]]}}

== Name ==
[[Datei:2005-10 Frankfurt (Oder) - Słubice.jpg|miniatur|hochkant=1.3|Blick von Słubice nach Frankfurt]]
* Der lateinische Name ''[[Viadrus]]'' ist nicht aus der Antike überliefert, sondern wurde vermutlich von dem Frankfurter Professor [[Jodocus Willich]] 1543 – fälschlich – für die Oder eingeführt. In Unkenntnis seiner neulateinischen Herkunft wurde auch er schon in etymologische Spekulationen einbezogen.<ref>Joachim Schneider, 2003, S.14.</ref>

* Von den antiken Autoren erwähnen [[Plinius der Ältere]] in seiner [[Naturalis historia]] und [[Pomponius Mela]] in [[De situ orbis]] von den Zuflüssen der Ostsee allein die Weichsel, [[Tacitus]] in seiner [[Germania (Tacitus)|Germania]] keinen einzigen Ostseezufluss.

* [[Claudius Ptolemäus]] ortet in seiner [[Geographike Hyphegesis]] westlich der Weichsel drei weitere Flüsse, die in die Ostsee münden. Die von ihm angegebenen [[Geografische Koordinaten|geografischen Längen]] lassen trotz Unterschieden seines Gradnetzes vom heutigen eine gute relative Lokalisation seiner Namen zu. Danach entspricht der Swine ein Fluss namens ''Συήβος'' (''Suebos'', lat.: ''Suevus''). Eine Quellkoordinate für diesen Fluss gibt er nicht an, erwähnt den Suebus aber bei der Aufzählung der Völker als Grenze zwischen [[Semnonen]] und [[Burgunden]] im Binnenland, was einer Verwendung des Namens auch für die Oder entspricht. Einen Fluss namens Οὐιαδούα (oder Οὐιλδούα, grafische Ähnlichkeit von Α und Λ), lateinisch also ''Viadua'' bzw. Vildua, lokalisiert Claudius Ptolemäus zwischen Suebos und Vistula, von der Weichsel doppelt so weit entfernt wie von der Swine. Historiker vermuten, dass dieser Fluss der [[Wieprza]] (dt.: Wipper) entspricht, die auf halber Distanz zwischen Swine und früherer Weichselmündung das Meer erreicht.<ref> [http://penelope.uchicago.edu/Thayer/E/Gazetteer/Periods/Roman/_Texts/Ptolemy/2/10.html Claudius Ptolemaios: ''Geographike Hyphegesis'', Kap. 11: ''Germania Magna''. (altgriech./lat./engl.)]</ref><ref>Ralf Loock: ''[http://www.moz.de/common/get_document.php?id=129253 Mündungen der Flüsse bestimmt.]'' In: ''Märkische Oderzeitung'', Frankfurt 2008, 3 (März); Ralf Loock: ''Namenskrimi um Viadrus'' in: ''Märkische Oderzeitung – Journal.'' Frankfurt 25./26. November 2006, S. 2; siehe auch [[Alfred Stückelberger]], Gerd Graßhoff (Hrsg.): ''Ptolemaios – Handbuch der Geographie.'' Schwabe, Basel 2006, ISBN 3-7965-2148-7, S. 223</ref>

* In [[altkirchenslawisch]]en Texten heißt der Fluss ''Vjodr''.<ref> [http://www.libraryindex.com/encyclopedia/pages/cpxlf4wc00/oder-feet-miles-channel.html Encyclopædia Britannica 9th edition 1870–1890: ''Oder''&]</ref>

* Lateinische Dokumente des Mittelalters nennen den Fluss einhellig Oddara ([[Adam von Bremen]]: [[Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum]])<ref> [http://bsbdmgh.bsb.lrz-muenchen.de/dmgh_new/app/web?action=loadBook&bookId=00000756&frameaction=bandansicht&bsbbandname=00000756 Monumenta Germaniae Historica: Res gesta Hammaburgis ecclesiae, S. 76]</ref> bzw. Oddera ([[Dagome Iudex]]). Dem entsprechen auch in geringer lautlicher Abwandlung die heutigen Namen im Deutschen („Oder“, [[Schlesisch (deutscher Dialekt)|schles. Dialekt]] auch „Uder“) wie in den slawischen Sprachen: {{CsS|''Odra''}}, {{PlS|''Odra''}} ([[Schlesisch (polnischer Dialekt)|schlesischer Dialekt]] ''Uodra''), [[Sorbische Sprache|niedersorbisch]] ''Wodra'', [[Sorbische Sprache|obersorbisch]] ''Wódra'').

* Der [[Onomastik|Namensforscher]] [[Jürgen Udolph]] vermutet als Namensherkunft das [[Illyrische Sprache|illyrische]] Wort ''Adra'' in der Bedeutung von „Wasserader“ unter Verweis auf ein ähnliches Wort im Sanskrit. Das deutsche Wort „Ader“ bedeutete noch im Althochdeutschen nicht „Blutgefäß“ oder „Rinnsal“, sondern allgemein „Eingeweide“,<ref>Kluge: ''Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 24. Auflage, 2002</ref> ähnlich das altgriechische Wort ''ήτορ'' (''étor'') „Herz“, „Lunge“ oder „Seele“.<ref>''Langenscheidts Taschenwörterbuch Altgriechisch'', 8. Auflage, 2000)</ref>
* Ein weiterer Erklärungsversuch leitet den Namen Oder/Odra vom polnischen ''drzeć, przezierać'' her, was so viel heißt wie „reißen, durchdringen, vordrängen'', etwa im Sinne von „Durchbruch zum Meer“.<ref>Uwe Rada: ''Die Oder. Lebenslauf eines Flusses.'' Kiepenheuer, Berlin 2005, S.15. ISBN 3-378-01079-7</ref>

== Nebenflüsse ==
[[Datei:Oder_Fluss.jpg|miniatur|Die Mündung der [[Lausitzer Neiße]] in die Oder]]
''Reihenfolge flussabwärts''
{|
! align=left | Linke Nebenflüsse
! align=left | Rechte Nebenflüsse
|-
| valign = "top" |
# Liebauer Bach ([[Libavský potok]])
# Altwasser ([[Lazský potok]])
# Schönwalder Bach ([[Podleský potok]])
# Dürre Bautsch ([[Budišovka]])
# [[Porubka]]
# Oppa ([[Opava (Fluss)|Opava]], Opawa)
# Belk ([[Bełk (Oder)|Bełk]] / Bečva)
# [[Przykopa]] (Doubravka)
# [[Zinna (Fluss)|Zinna]] (Psina / Cina)
# [[Osobłoga]] (Hotzenplotz, Osoblaha)
# [[Glatzer Neiße]] (Nysa Kłodzka)
# Ohle ([[Oława (Fluss)|Oława]])
# [[Ślęza]] (Lohe)
# [[Schweidnitzer Weistritz|Weistritz]] (Bystrzyca Świdnicka)
# [[Kaczawa]]
# [[Bober]] (Bóbr)
# [[Lausitzer Neiße]] (Lužická Nisa, Nysa Łużycka) (ihre Mündungsstrecke zählt zu den Bundeswasserstraßen)
# [[Welse (Fluss)|Welse]]
# [[Alte Oder]]
# [[Gunica]]
| valign = "top" |
# Bleisbach ([[Plazský potok]])
# [[Luha]]
# [[Lubina (Oder)|Lubina]]
# [[Ondřejnice]]
# Ostrawitza ([[Ostravice (Fluss)|Ostravice]])
# [[Olsa]] (Olše, Olza)
# [[Raude]] (Ruda)
# [[Birawka]] (Bierawka)
# [[Klodnitz]] (Kłodnica)
# [[Malapane (Fluss)|Malapane]] (Mała Panew)
# [[Weide (Fluss)|Weide]] (Widawa)
# [[Bartsch (Fluss)|Bartsch]] (Barycz)
# [[Pleiske]] (Pliszka)
# [[Eilang]] (Ilanka)
# [[Warthe]] (Warta)
# [[Mietzel (Fluss)|Mietzel]] (Myśla)
# [[Kuritz]] (Kurzyca)
# [[Röhrike]] (Rurzyca)
# [[Thue (Fluss)|Thue]] (Tywa)
# [[Ihna]] (Ina)
|}
Alternativ: [[Liste von Nebenflüssen der Oder|Nach Staaten und Alphabet geordnete Liste]]

== Kanalverbindungen ==
[[Datei:Ragoeser-damm-1.jpg|miniatur|Oder-Havel-Kanal zwischen [[Eberswalde]] und [[Niederfinow]]]]
* [[Gleiwitzer Kanal]]: Stadt [[Gliwice]]

* [[Oder-Spree-Kanal]] (Teilstrecke der [[Spree-Oder-Wasserstraße]]): Oder – ''Kanal'' – [[Spree]] – ''Kanal'' – [[Dahme (Fluss)|Dahme]] – [[Spree]]
* [[Warthe]] – [[Netze]] – ''[[Bromberger Kanal]]'' – [[Brda]] (Brahe) – [[Weichsel]]
* [[Oder-Havel-Kanal]] (Teilstrecke der [[Havel-Oder-Wasserstraße]]): Westoder – [[Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße]] (Kanal parallel zur Oder) – Oderberger Gewässer – ''Kanal'' – [[Havel]]
* [[Finowkanal]], noch befahrbarer Vorgänger des Oder-Havel-Kanals

== Regionen ==
Die Oder durchfließt oder passiert unter anderen diese Regionen:
* [[Land Lebus]]
* [[Oderbruch]]
* [[Neumark (Landschaft)|Neumark]] (östlicher Teil des Landes Lebus, poln. ''Lubuskie'')
* [[Neuenhagener Oderinsel]]
* [[Uckermark]]
* [[Nationalpark Unteres Odertal]] im Naturraum „Untere Odertalniederung“

== Ortschaften ==
[[Datei:Wrocław Cathedral Church west towers 2006-04-25.jpg|miniatur|Dominsel in [[Breslau]]]]
[[File:Kuestrin_Oder.jpg|thumb|Oder zwischen [[Küstrin]] und [[Küstriner Vorland]]]]
=== Hauptfluss ===
{|
| width = "350" |
* [[Ostrava]] (Ostrau, Tschechien)
* [[Racibórz]] (Ratibor, Polen)
* [[Kędzierzyn-Koźle]] (Kandrzin-Cosel, (Polen)
* [[Krapkowice]] (Krappitz, Polen)
* [[Oppeln]] (Opole, Polen)
* [[Brzeg]] (Brieg, Polen)
* [[Oława]] (Ohlau, Polen)
* [[Jelcz-Laskowice]] (Jeltsch-Laskowitz, Polen)
* [[Breslau|Wroclaw]] (Breslau), Polen)
* [[Brzeg Dolny]] (Dyhernfurth, Polen)
* [[Ścinawa]] (Steinau a. O., (Polen)
* [[Szlichtyngowa]] (Schlichtingsheim, Polen)
* [[Głogów]] (Glogau, Polen)
|
* [[Bytom Odrzański]] (Beuthen a. O., (Polen)
* [[Nowa Sól]] (Neusalz, Polen)
* [[Krosno Odrzańskie]] (Crossen, Polen)
* [[Eisenhüttenstadt]] (Deutschland)
* [[Frankfurt (Oder)]] (Deutschland) und [[Słubice]] (Polen)
* [[Lebus]] (Deutschland)
* [[Küstrin]] (Kostrzyn, Polen)
* [[Cedynia]] (Zehden, Polen)
* [[Schwedt/Oder]] (Deutschland)
* [[Gartz (Oder)]] (Deutschland)
* [[Gryfino]] (Greifenhagen, Polen)
* [[Stettin]] (Szczecin, Polen)
* Pölitz ([[Police (Oder)|Police]], Polen)
|}

=== Stettiner Haff und Mündungsarme ===
[[Datei:Swinoujscie 30.jpg|miniatur|Nordende der Swine]]
[[Datei:Swinoujscie 8.jpg|miniatur|Delta am Haff-Ende der Swine]]
* Am [[Stettiner Haff]] (Oderhaff):
** [[Wolin (Stadt)|Wollin]] (Polen)
** [[Nowe Warpno]] (Neuwarp), Polen
** [[Ueckermünde]] (Deutschland)
* Am [[Peenestrom]]:
** [[Usedom (Stadt)|Usedom]] (Deutschland)
** [[Lassan]] (Deutschland)
** [[Wolgast]] (Deutschland)
** [[Peenemünde]] (Deutschland)
* An der [[Swine]]
** [[Świnoujście]] (Swinemünde), Polen
* An der [[Dziwna|Dievenow]]:
** [[Wolin (Stadt)|Wolin]] (Polen)
** [[Kamień Pomorski]] (Cammin), Polen
** [[Dziwnów]] (Dievenow), Polen
[[Datei:Oder river from Kolumba Street, Szczecin 3.JPG|miniatur|Westoder (Odra Zachodnia) in [[Stettin]]]]

== Literatur ==
* ''Der Oderstrom, sein Stromgebiet und seine wichtigsten Nebenflüsse.'' Eine hydrographische, wasserwirtschaftliche und wasserrechtliche Darstellung. Herausgegeben vom Bureau des Ausschusses zur Untersuchung der Hochwasserverhältnisse. 3 Textbände, 1 Bd. Kartenbeilagen, 1 Bd. Tabellen und Anlagen. Reimer, Berlin 1896.
* Karl Spiegelberg: ''Das Oderstromsystem.'' Rolf Thieme, Frankfurt 2001 Berlin 2003. ISBN 3-932756-86-X
* Joachim Schneider: ''Über die Herkunft und Varianten des Flussnamens Oder.'' In: ''Mitteilungen des historischen Vereins zu Frankfurt (Oder).'' 2003, H.1, S. 7–14
* {{Literatur| Autor = Uwe Rada | Titel = Die Oder: Lebenslauf eines Flusses | Verlag = Kiepenheuer | Ort = Berlin | ISBN = 3-378-01079-7 | Auflage = 1 | Jahr = 2005}}
* {{Literatur| Herausgeber = Karl Schlögel, Beata Halicka | Titel = Oder-Odra: Blicke auf einen europäischen Strom | Verlag = Peter Lang | Ort = Frankfurt am Main | ISBN = 978-3-631-56149-2 | Jahr = 2007}}

== Weblinks ==
{{Wiktionary|Oder}}
{{Commonscat|Oder River|Oder}}
* [http://www.pod.cz/portal/sap/de/index.htm Wasserstands- und Durchflussanzeige auf tschechischem Gebiet (de)]
* [http://www.luis.brandenburg.de/w/hwmz/frankfurt/oder/pegel/W7100013/ Wasserstands- und Durchflussanzeige auf polnischem und deutschem Gebiet]
* [http://atlas.odra.pl/de/index.html WWF-Oder-Auen-Atlas]
* [http://www.oderregio.org Projekt OderRegio – Transnationales Handlungsprogramm zum vorbeugenden raumordnerischen Hochwasserschutz im Einzugsgebiet der Oder]
* [http://www.lugv.brandenburg.de/cms/media.php/lbm1.a.3310.de/luabd16_1.pdf Das Sommerhochwasser der Oder 1997] (PDF-Datei; 6,54&nbsp;MB)
* [http://www.lugv.brandenburg.de/cms/media.php/lbm1.a.3310.de/lugv_fb_129.pdf Das Sommerhochwasser der Oder 2010] (PDF-Datei; 5,53&nbsp;MB)

== Einzelnachweise ==
<references />

[[Kategorie:Fluss in Europa]]
[[Kategorie:Fluss in Polen]]
[[Kategorie:Fluss in Tschechien]]
[[Kategorie:Fluss in Brandenburg]]
[[Kategorie:Bundeswasserstraße]]

Version vom 25. Mai 2013, 16:00 Uhr

Der Sissone-Sprung ist ein einfacherer Sprung aus dem Bereich des Turnens. Die Ausgangsposition für diesen Sprung sind geschlossene, leicht gebeugte Beine. Aus dieser Position wird beidbeinig abgesprungen und die Beine werden mit einem möglichst großen Spreizwinkel explosiv geöffnet. Die Landung erfolgt daraufhin einbeinig, wobei das hintere Bein in der Luft kurz gehalten werden soll und dann erst neben dem Standbein aufgesetzt werden soll. Außerdem sollte bei der Landung beachtet werden, dass das Bein auf dem gelandet wird im Knie leicht gebeugt wird, um den Sprung besser abfedern zu können. Der Sprung wird häufig in der Verbindung mit einem anderen Sprung geturnt und kann sowohl beim Bodenturnen, als auch auf dem Schwebebalken gezeigt werden. Dieser Sprung existiert in ähnlicher Ausführung auch im Bereich des Balletts.