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Wahre Länge (darstellende Geometrie) und Johannes Marböck: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Johannes Marböck''' (* [[8. Februar]] [[1935]] in [[Natternbach]], [[Oberösterreich]]) ist ein österreichischer [[Bibelwissenschaftler]].
Unter '''wahre Länge''' versteht man in der [[darstellende Geometrie|darstellenden Geometrie]] die tatsächliche Länge einer in Grund- und Aufriss (s. [[Zweitafelprojektion]]) gegebenen Strecke. Ist die Strecke zur Aufrisstafel bzw. Grundrisstafel parallel, so erscheint sie im Aufriss bzw. Grundriss unverkürzt. Für den allgemeinen (davon abweichenden) Fall gibt es zwei Möglichkeiten, die wahre Länge einer Strecke ''zeichnerisch'' zu bestimmen. Beide werden hier am selben Beispiel beschrieben:
[[File:Wahre-laenge.png|350px|thumb|Möglichkeiten zur Bestimmung der wahren Länge einer Strecke]]
In der ersten Zeichnung sind zwei Punkte <math>A</math> und <math>B</math> in Grund- und Aufriss gegeben. Die Strecke <math>AB</math> ist weder parallel zur Aufriss- noch zur Grundrisstafel. Die beiden weiteren Zeichnungen zeigen die beiden möglichen Lösungen.


== 1. Möglichkeit ==
== Leben ==
Johannes Marböck studierte Theologie und Philosophie am [[Bischöfliches Gymnasium Petrinum|Kollegium Petrinum]] und am Priesterseminar in Linz. Am 5. Juli 1959 wurde er zum Priester geweiht. Nach Tätigkeit als Kaplan in Oberösterreich absolvierte er von 1965 bis 1968 ein Doktoratsstudium am [[Päpstliches Bibelinstitut|Päpstlichen Bibelinstitut]] in Rom, anschließend auch in Jerusalem. Von 1968 bis 1970 war er Assistent für Altes Testament an der [[Universität Graz]]. 1970 habilitierte er sich in Graz.


1970 erhielt er einen Ruf auf eine Professur für Altes Testament an der [[Katholisch-Theologische Privatuniversität Linz |Philosophisch-theologischen Hochschule Linz]]. 1976 wechselte er auf eine Professor für Alttestamentliche Bibelwissenschaft nach Graz. Von 1985 bis 1987 war er auch Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Graz. 2003 wurde er emeritiert.
[[File:Wahre-laenge-dach.png|350px|thumb|Beispiel: wahre Länge und wahrer Neigungswinkel einer Dachkante]]
Man dreht die Strecke um eine zur Grundrisstafel (bzw. Aufrisstafel) senkrechte Achse durch <math>B</math> bis sie parallel zur Aufrisstafel (bzw. Grundrisstafel) ist. Die gedrehte Strecke <math>\tilde A B</math> erscheint dann im Auriss unverzerrt, d.h. die Länge der Strecke <math>\tilde A'' B''</math> ist die wahre Länge.


Er war von 1988 bis 2004 als Nachfolger von [[Georg Hansemann]] Prior für die Komturei Graz des [[Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem|Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem]]; sein Nachfolger wurde Abt [[Petrus Steigenberger]] OCist. Seit 2004 ist er Kanoniker kaiserlicher Stiftung am [[Domkapitel]] in Linz.
Durchführung der Drehung:
# Drehe <math>A'</math> um <math>B'</math>, bis die Strecke parallel zur Risskante <math>k_{12}</math> ist. Der gedrehte Punkt sei <math>\tilde A'</math> (Grundriss von <math>\tilde A</math>, den um <math>B</math> gedrehten Punkt <math>A</math>).
# <math>\tilde A''</math> liegt auf dem Ordner durch <math>\tilde A'</math> und auf der Parallelen durch <math>A''</math> zur Risskante <math>k_{12}</math> (Bei der Drehung bleibt <math>\tilde A</math> auf gleicher Höhe wie <math>A</math>!).
#<math>|\tilde A'' B''|</math> ist die wahre Länge der Strecke <math>AB</math>.


== 2. Möglichkeit ==
== Auszeichnungen ==
* 1992 wurde Marböck vom Papst [[Johannes Paul II.]] zum „[[Monsignore]]“ ernannt.
Man konstruiert den Punkt <math>C</math> in Grund- und Aufriss, der unter dem Punkt <math>A</math> auf der Höhe von <math>B</math> liegt. Das rechtwiklige Dreieck <math>ABC</math> ist das ''Stützdreieck'' der Strecke <math>AB</math> (Eine Kathede ist senkrecht, die zweite ist horizontal). Dreht man das Stützdreieck um die Höhenlinie <math>BC</math> in eine horizontale Lage <math>\tilde A BC</math>, so ist <math>|\tilde A B|</math> die wahre Länge.
* Das Land Oberösterreich ehrte ihn 1993 mit dem Landeskulturpreis.
Durchführung:
* 2000 erhielt er das [[Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich|Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich]]<ref>[http://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXIV/AB/AB_10542/imfname_251156.pdf Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952] (PDF; 6,9&nbsp;MB)</ref>
# Zeichne den Aufriss <math>C''</math> des Punktes <math>C</math>, der senkrecht unter <math>A</math> liegt und diesebe Höhe wie <math>B</math> hat. Es ist <math>C'=A'</math>.
# Man drehe das rechtwinklige Dreieck <math>ABC</math> um die Kathete <math>BC</math> um <math>90^\circ</math> parallel zur Grundrisstafel, indem man in <math>A'=C'</math> senkrecht die Strecke <math>C''A''</math> anträgt. Die Länge der Hypotenuse <math>|\tilde A' B'|</math> des entstandenen (rechtwinkligen) Dreiecks ist die wahre Länge.


== Weblinks ==
* {{DNB-Portal|108247228}}
* [http://www.dioezese-linz.at/redaktion/index.php/index.php?action_new=Lesen&Article_ID=4905 Diözese Linz: „Kanonikus Marböck neu im Linzer Domkapitel“]


== Einzelnachweise ==
'''Bemerkung:'''
<references />
* Bei beiden Methoden ist auch der wahre '''Neigungswinkel''' der Strecke erkennbar.
* Mit der Umkehrung dieser Methode lassen sich auch wahre Längen '''antragen'''.
* '''Rechnerisch''' ist die Bestimmung der Länge einer Strecke eine leicht zu lösende Aufgabe. Denn aus Grund- und Aufriss lassen sich die Koordinaten der Punkte bzgl. eines vorgegebenen Koordinatensystems abmessen und mit der Abstandsformel <math>d=\sqrt{(x_2-x_1)^2+(y_2-y_1)^2+(z_2-z_1)^2}</math> berechnen.


{{Normdaten|TYP=p|GND=108247228|LCCN=n/82/153734|VIAF=34585067}}


{{SORTIERUNG:Marbock, Johannes}}
'''Bemerkung:''' Wahre Längen können auch für [[Zentralprojektion|Zentralprojektionen]] bestimmt werden (s. [[Rekonstruktion (Darstellende Geometrie)]]).
[[Kategorie:Alttestamentler]]
[[Kategorie:Bibelwissenschaftler]]
== Literatur ==
[[Kategorie:Hochschullehrer (Universität Graz)]]
*[[Fucke, Kirch, Nickel]]: ''Darstellende Geometrie.'' Fachbuch-Verlag, Leipzig, 1998, ISBN 3-446-00778-4.
[[Kategorie:Prior (Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem)]]
*[[Cornelie Leopold]]: ''Geometrische Grundlagen der Architekturdarstellung'', Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart, 2005, ISBN 3-17-018489-X.
[[Kategorie:Römisch-katholischer Theologe (20. Jahrhundert)]]

[[Kategorie:Römisch-katholischer Theologe (21. Jahrhundert)]]
== Weblinks ==
[[Kategorie:Römisch-katholischer Geistlicher (20. Jahrhundert)]]
{{Wikibooks|Darstellende Geometrie}}
[[Kategorie:Römisch-katholischer Geistlicher (21. Jahrhundert)]]
*[http://www.mathematik.tu-darmstadt.de/~ehartmann/dga-incl-loes.pdf ''Darstellende Geometrie für Architekten''] (PDF; 1,5&nbsp;MB). Skript (Uni Darmstadt)
[[Kategorie:Hochschullehrer (Katholisch-Theologische Privatuniversität Linz)]]
*[http://www.mathematik.tu-darmstadt.de/~ehartmann/dgb-incl-loes.pdf ''Darstellende Geometrie für Bauingenieure''] (PDF; 1,2&nbsp;MB). Skript (Uni Darmstadt)
[[Kategorie:Träger des Großen Silbernen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich]]

[[Kategorie:Träger des Kulturpreises des Landes Oberösterreich]]
[[kategorie:Darstellende Geometrie| ]]
[[Kategorie:Teilgebiet der Mathematik]]
[[Kategorie:Österreicher]]
[[Kategorie:Architekturdarstellung]]
[[Kategorie:Geboren 1935]]
[[Kategorie:Technisches Zeichnen]]
[[Kategorie:Mann]]


{{Personendaten
{{Normdaten|TYP=s|GND=4128330-2}}
|NAME=Marböck, Johannes
|ALTERNATIVNAMEN=
|KURZBESCHREIBUNG=österreichischer Bibelwissenschaftler
|GEBURTSDATUM=8. Februar 1935
|GEBURTSORT=[[Natternbach]], [[Oberösterreich]]
|STERBEDATUM=
|STERBEORT=
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Version vom 25. Mai 2013, 12:05 Uhr

Johannes Marböck (* 8. Februar 1935 in Natternbach, Oberösterreich) ist ein österreichischer Bibelwissenschaftler.

Leben

Johannes Marböck studierte Theologie und Philosophie am Kollegium Petrinum und am Priesterseminar in Linz. Am 5. Juli 1959 wurde er zum Priester geweiht. Nach Tätigkeit als Kaplan in Oberösterreich absolvierte er von 1965 bis 1968 ein Doktoratsstudium am Päpstlichen Bibelinstitut in Rom, anschließend auch in Jerusalem. Von 1968 bis 1970 war er Assistent für Altes Testament an der Universität Graz. 1970 habilitierte er sich in Graz.

1970 erhielt er einen Ruf auf eine Professur für Altes Testament an der Philosophisch-theologischen Hochschule Linz. 1976 wechselte er auf eine Professor für Alttestamentliche Bibelwissenschaft nach Graz. Von 1985 bis 1987 war er auch Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Graz. 2003 wurde er emeritiert.

Er war von 1988 bis 2004 als Nachfolger von Georg Hansemann Prior für die Komturei Graz des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem; sein Nachfolger wurde Abt Petrus Steigenberger OCist. Seit 2004 ist er Kanoniker kaiserlicher Stiftung am Domkapitel in Linz.

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF; 6,9 MB)