Zum Inhalt springen

Georg Rendl und Comic: Unterschied zwischen den Seiten

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Unterschied zwischen Seiten)
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
PortalBot (Diskussion | Beiträge)
K Bot: Automatische Anpassung an Portalverschiebung
 
Zeile 1: Zeile 1:
[[Image:Comiclogo.png|right]]
'''Georg Rendl''' (* [[1. Februar]] [[1903]] in [[Zell am See]]; † [[10. Januar]] [[1972]] in [[St. Georgen bei Salzburg]]) war ein [[österreich]]ischer Schriftsteller.
Der (oder das) '''Comic''' ist der gängige Begriff für die '''Sequenzielle Kunst'''. Sie stellt sequenziell angeordnete Folgen von Bildern dar, anhand derer ein Vorgang beschrieben oder eine [[Erzählung|Geschichte]] erzählt wird (siehe auch [[Bildergeschichte]] oder [[Zeichentrickfilm]]). In der Regel (aber nicht zwingend) sind die Bilder [[Zeichnung (Kunst)|gezeichnet]] und werden mit erzählendem Text und/oder wörtlicher Rede kombiniert (siehe dazu auch [[Storyboard]] beim [[Spielfilm]]).


In der Comic-Kunst überschneiden sich [[Literatur]] und [[Bildende Kunst]]. Sie stellt deshalb eine eigenständige [[Kunstform]] dar. Der Begriff "Comic" (ursprünglich '''Comics''' ) leitet sich vom [[Englische Sprache|englischen]] Begriff ''comic strip'' (komischer Streifen) ab. Da Comics aber nicht zwangsläufig [[Komik|komisch]] sein müssen, gibt es den neutraleren Begriff "sequenzielle Kunst". Der [[Frankreich|französische]] [[Literaturwissenschaft]]ler [[Francis Lacassin]] ordnete [[1971]] den Comic als '''die Neunte Kunst''' in den Kanon der [[bildende Kunst|bildenden Künste]] ein. Im Französischen wird meist der Begriff "Bande dessinée" (gezeichneter Streifen) oder dessen Abkürzung "BD" verwendet. In den USA existiert auch die Bezeichnung ''Graphic Novel'' (grafischer Roman/grafische Novelle) für vorwiegend literarisch ausgerichtete Comics in Abgrenzung zum [[Mainstream]]-Comic.
== Leben ==
Georg Rendl lebte von [[1938]] bis [[1972]] in seinem ''Haus in Gottes Hand'' in St. Georgen bei Salzburg. Das Verhältnis zwischen dem Schriftsteller Georg Rendl und seiner bäuerlichen Umgebung war nicht einfach. Aber auch die viel bekannteren und populäreren „Land-Schriftsteller“ [[Peter Rosegger]], [[Ludwig Thoma]] und [[Karl Heinrich Waggerl]] hatten Probleme mit ihrer ländlichen Umgebung. Auch der „Waldbauernbub“ (Rosegger), die „[[Lausbube|Lausbubengeschichten]]“ (Thoma) und „Das Jahr des Herrn“ (Waggerl) konnten am Widerspruch Schriftsteller – Landbevölkerung nicht viel ändern.


== Definition ==
Er wurde durch seinen [[1931]] im [[Insel-Verlag]] veröffentlichten ''Bienenroman'' und die Roman-Trilogie ''Die Glasbläser von Bürmoos'' bekannt. In den 50er Jahren hatten einige seiner Bücher hohe Auflagen. Zuletzt hat der Otto-Müller-Verlag in Salzburg einige davon wieder aufgelegt. Georg Rendl ist nach seinem Tod 1972 in Vergessenheit geraten. Zum 100. Geburtstag haben die Georg-Rendl-Gesellschaft und die Gemeinden [[St. Georgen bei Salzburg]] und [[Bürmoos]] in zahlreichen Veranstaltungen an Georg Rendl erinnert.
Nach [[Scott McCloud]] sind Comics »zu räumlichen [[Sequenz]]en angeordnete, bildliche oder andere Zeichen, die [[Information]]en vermitteln und/oder eine [[Ästhetik|ästhetisch]]e Wirkung beim Betrachter erzeugen« (''Comics richtig lesen.'' Carlsen, 1994). Er nimmt damit [[Will Eisner]]s Definition auf, der Comics als ''sequential art'' (Sequentielle Kunst) bezeichnet (''Mit Bildern erzählen - Comics und sequentielle Kunst.'' Comic Press Verlag: Wimmelbach, 1994.). Diese Definition hat den Vorteil, dass sie unabhängig von Inhalt, Umsetzung und Medium ist. Allerdings muss nach ihr ein Comic mindestens aus zwei [[Bild]]ern bestehen. [[Illustration]]en, [[Karikatur]]en oder [[Cartoon]]s, die nur aus einem Bild bestehen, wären demnach keine Comics.


Ein weiteres Problem birgt sich im [[Zeichen]]begriff: Je nach verwendetem Zeichenbegriff können nach dieser Definition beliebige Zeichenabfolgen als Comic betrachtet werden. Vermutlich dachte McCloud zusätzlich noch an symbolische und indexikalische Zeichen, vergass dabei aber, dass nach seiner obigen Definition auch ein Text ein Comic sein würde: Die Bezeichnung 'andere' birgt also durchaus noch Explikationspotential!
Seit [[2003]] findet in St. Georgen das Georg-Rendl-Symposion statt.


Falls in einem Comic Text enthalten ist, so steht dieser entweder über/unter den Bildern oder mittels [[Sprechblase]]n in den Bildern. Zusätzlich werden oft auch Geräusche lautmalerisch in die Bilder integriert (z.B. ''Schepper!!''; Fachbegriff: [[Onomatopoetika]]).
== Werke ==
* 1931: ''Der Bienenroman'', Leipzig, englische, amerikanische, holländische Ausgabe
* 1932: ''Vor den Fenstern'', Roman, Stuttgart, französische, holländische Ausgabe
* 1932: ''Darum lob ich den Sommer'', Roman, Stuttgart
* 1933: ''Arbeiter der Faust'', Erzählungen, Leipzig
* 1933: ''Das Spiel vom Tode'', [[Laienspiel]], Erstaufführung Wien
* 1933: ''Schuldner'', Evangelienspiel, München, polnische Ausgabe
* 1934: ''Der Berufene'', Roman, Stuttgart, ungarische Ausgabe
* 1934: ''Satan auf Erden'', Roman, Salzburg/Leipzig, finnische Ausgabe
* 1934: ''Der Sämann'', Evangelienspiel, München
* 1934: ''Vor der Ernte'', Evangelienspiel, München
* 1935: ''Menschen im [[Moor]]'', Roman, Band 1 der Glasbläsertrilogie, Salzburg/Leipzig
* 1935: ''Vision vom großen Erbarmen'', Erzählungen, Berlin
* 1935: ''Passion'', Spiel vom Leiden und Sterben Jesu Christi, Wien
* 1936: ''Märchenflüge ins Bienenland'', Jugenderzählung, Stuttgart
* 1937: ''Die Tiere in den sieben Nächten'', Tierbuch, Stuttgart
* 1937: ''Die [[Glasbläser]]'', Band 2 der Glasbläsertrilogie, Salzburg/Leipzig
* 1937: ''Gespenst aus Stahl'', Band 3 der Glasbläsertrilogie, Salzburg/Leipzig
* 1937: ''Heimat Salzburg'', Wanderbuch, Graz/Leipzig
* 1937: ''Elisabeth, Kaiserin von Österreich'', Schauspiel, Wien/Volkstheater
* 1937: ''Dorfsommer'', Jugendbuch, Dülmen
* 1938: ''[[Wolfgang von Regensburg|St. Wolfgang]]'', kurze Darstellung seines Lebens, Kevelaer
* 1938: ''Die Majorin'', Spiel für Frauen, München
* 1939: ''Ein fröhlicher Mensch'', Roman, München, tschechische Ausgabe
* 1940: ''Jetzt ist es anders'', Erzählungen, Leipzig
* 1940: ''Die zwei [[Hauskatze#Literatur|Kater]] und andere Tiergeschichten'', Leipzig
* 1940: ''Der Eroberer [[Francisco de Xavier y Jassu|Franz Xaver]]'', Bildnis des Heiligen, Freiburg
* 1940: ''Die Reise zur Mutter'', Roman, Bonn
* 1940: ''Die neue Heimat'', Erzählung, Bochum
* 1940: ''Sebastian an der Straße'', Jugendbuch, Recklinghausen
* 1946: ''Christkönigspiel'', Bekenntnisspiel, Wien
* 1947: ''Ich suche die Freude'', Roman, Salzburg/Luzern
* 1948: ''Gedichte'', Salzburg
* 1948: ''Der Namenlose'', [[Mysterienspiel]], Linz
* 1948: ''Das kleine [[Passionsspiel]]'', Wien
* 1948: ''Feuer am Himmel'', ein Spiel für Advent und Weihnacht, München
* 1951: ''[[Vinzenz von Paul]]'', ein festliches Spiel, Freiburg im Breisgau
* 1951: ''Haus in Gottes Hand'', Roman, Wien
* 1952: ''Der Ungeliebte'', Roman, Wien
* 1954: ''Ein Mädchen'', Roman, Wien
* 1955: ''Bleiben sie bei uns [[Jean-Marie Vianney|Vianney]]'', Schauspiel, Salzburg
* 1957: ''[[Savonarola]]'', Schauspiel, Salzburg
* 1963: ''Das sind die Gedichte'', Salzburg


Comics erscheinen entweder als Comicstrip, Comicheft oder Comicbuch.
== Literatur ==
* Ruth-Maria Steiner: ''Georg Rendl und Salzburg.'', Hausarbeit aus Germanistik, Universität Salzburg 1978.
* ''Georg Rendl (1903-1972) Dichter und Maler. Zum 100. Geburtstag. Katalog zur Sonderausstellung im Salzburger Museum Carolino Augusteum 31. Jänner bis 15. Juni 2003, herausgegeben vom Salzburger Museum Carolino Augusteum und der Georg-Rendl-Gesellschaft, Salzburg 2003.


== Siehe auch ==
== Verwandtschaft zum Film ==


Beim Lesen von Comics entsteht ein so genanntes "[[Kino im Kopf|Kopfkino]]". Der Leser fügt die einzelnen [[Panel]]s in seiner [[Fantasie]] wie zu einem Film zusammen. Im Unterschied zur reinen Textliteratur ist das Kopfkino beim Comic-Lesen in der Regel stärker visuell ausgeprägt.
* [[Georg Rendl Symposion]]


Damit das Kopfkino-Erlebnis möglichst gut gelingt, erfordert die Comic-Erstellung neben texter- und zeichnerischen auch Fähigkeiten, die sich stark mit den Anforderungen der [[Filmkunst]] überlappen. Zum Beispiel werden typische [[Dramaturgie|dramaturgische]] Techniken angewendet, wie man sie aus dem Film kennt. Die einzelnen Panels zeigen [[Einstellungsgröße]]n wie ''Totale'' oder ''Halbnahe''. Fast alle Techniken der Filmkunst haben ihr Pendant im Comic. Dem so genannten [[Establishing Shot]] entspricht zum Beispiel in vielen Comics ein "Eröffnungs-Panel", das die Szenerie zeigt.
== Weblinks ==


Die enge Verwandtschaft zeigt sich auch in der Erstellung von [[Storyboard]]s während der Produktionsphase eines Films, die den Verlauf des Films und insbesondere die Kameraeinstellung in einem Comic skizzieren und dem [[Regisseur]] und [[Kameramann]] als Anregung oder Vorlage dienen. Umgekehrt wird das "[[Drehbuch]]" für ein Comic "[[Skript (Comic)|Skript]]" genannt (da ein Comic ja schließlich nicht "gedreht" wird). Der Autor des Comics schreibt die geplante Geschichte als solches Skript, das dem Zeichner anschließend als Grundlage für seinen Teil der Arbeit dient.
* [http://www.maislinger.net/rendl Georg-Rendl-Symposion]
* [http://www.maislinger.net/Rendl/grendl/werke_hausingotteshand.html Haus in Gottes Hand]
*[http://www.maislinger.net/Rendl.htm Gedichte von Georg Rendl]


== Formen des Comics ==

=== Comicstrip ===
<center>
[[Bild:Comicstrip.png|600px|Beispiel für einen Comic-Strip]]
</center>
Der Strip (englisch: Streifen) umfasst als Begriff sowohl die '''daily strips''' (Tagesstrips) wie die '''Sunday pages''' (Sonntagsstrips).

Ursprünglich wurden die Strips nur in den amerikanischen Sonntagszeitungen gedruckt, wo sie zunächst eine ganze Seite füllten. Als erster Comicstrip gilt ''[[The Yellow Kid]]'' von [[Richard Felton Outcault]], der [[1893]] startete.

Nachdem aufgrund der wirtschaftlichen Notwendigkeiten bei dem Druck der Sonntag-Strips die optischen Voraussetzungen der einzelnen Bilder immer starrer wurden, brach erst [[Bill Watterson]] in ''[[Calvin & Hobbes]]'' die formale Struktur des Sonntags-Strips wieder auf und setzte damit die Einsicht durch, dass das Schema auch bei anderen Strips den Notwendigkeiten der einzelnen Geschichte anzupassen ist.

[[1903]] erschien der erste werktägliche [[daily strip]] auf den Sportseiten der ''Chicago American'', ab [[1912]] wurde zum ersten Mal eine regelmäßige Serie abgedruckt. Der Tagesstrip, der von Anfang an nur auf schwarz-weiß beschränkt war, sollte auch von seinem Platz her sparsam sein. Da er nur eine Leiste umfassen sollte, wurde die Länge auf drei oder vier Bilder beschränkt. Häufig werden bestimmte Motive variiert und ihnen dadurch neue Perspektiven abgewonnen. Nur in absoluten Ausnahmefällen ergeben sich längerfristige Veränderungen, meist handelt es sich um die Einführung neuer Nebenfiguren. Erscheinen die Geschichten täglich, werden sie häufig eingesetzt, um im Laufe einer Woche eine Art Handlungsbogen zu bestimmen, der in der nächsten Woche von einem neuen abgelöst wird.

Deshalb setzte sich vermehrt die Praxis durch, dass die ''sunday pages'' unabhängig von dem Handlungsbogen funktionieren mussten, da es zum einen einen Leserstamm ausschließlich für die Sonntagszeitungen gab, der die vorhergehenden Geschichten nicht kannte und außerdem die Sonntags-Strips zum Teil separat vertrieben wurden.

Auch in Deutschland bringen es viele Autoren von Comics in Zeitschriften und Magazinen zu Buchsammlungen.

Für Beispiele vergleiche: [[:Kategorie:Comicstrip]]

=== Heft/Album/Magazin/Buch/Piccolo ===

[[Bild:Comicbörse.jpg|thumb|Comicbörse]]
Bis Mitte der [[1930er]]-Jahre erschienen sämtliche Comics als Comicstrip, erst danach etablierte sich der Vertrieb von Comics in den [[Vereinigte_Staaten|USA]] das erste Mal in Heftform. Dies geschah zunächst als Werbegeschenk von Firmen für ihre Kunden, dann im regulären Handel. Diese wurden aufgrund des Formates '''Comic Books''' genannt und stellen bis heute die gängige Vertriebsmethode dar. Ihren Siegeszug traten sie dank der Figur ''[[The Shadow]]'' an.

In Europa setzten sich neben den Comic-Heften im [[Micky Maus (Zeitschrift)|Micky-Maus]]-Stil, das verschiedene Geschichten von Personen aus dem [[Walt Disney|Walt-Disney]]-Universum präsentierte, auch das Magazin und das Album durch. Das Magazin vereint verschiedene Beiträge unterschiedlicher Autoren und Zeichner, die es häufiger als Fortsetzungen übernimmt. Zu unterscheiden sind hierbei etwa das an Jugendliche gerichtete ''[[Yps]]'', in dem importierte Reihen wie ''[[Lucky Luke]]'' und ''[[Asterix und Obelix]]'' neben deutschen Beiträgen zu finden sind und deren Aufmachung Heft-Charakter besitzt, von den an Erwachsene gerichteten Sammlungen wie ''[[Schwermetall (Comic)|Schwermetall]]'' oder ''[[U-Comix]]'', deren Einband etwa aus Pappe bestand und deren Format dem DIN-A4 ähnelt.

In den 1950er und 1960er Jahren waren die [[Piccolo]]-Hefte sehr erfolgreich. Hauptsächlich der [[Walter Lehning Verlag|Lehning-Verlag]] brachte die kleinen querformatigen Heftchen, die seinerzeit gerade mal 20 Pfg. kosteten, an den jugendlichen Leser. Titel wie ''[[Akim]]'' und ''[[Fulgor, der Weltraumfahrer]]'' (beide vom Zeichner [[Augusto Pedrazza]]), ''[[Sigurd (Comic)|Sigurd]]'', ''[[Falk (Comic)|Falk]]'', ''[[Nick (Comic)|Nick]] und [[Tibor (Comic)|Tibor]]'' (Zeichner: [[Hansrudi Wäscher]]), aber auch ''[[Tarzan]]'' waren die absoluten Renner unter dem Schultisch.

Das Album fasst im DIN-A4-Format jeweils eine Geschichte einer Comic-Reihe zusammen, also z. B. ''[[Tim und Struppi]]'' oder ''[[Prinz Eisenherz]]''. Bestand es in Deutschland zunächst aus einem Softcover, setzte sich zuletzt auch hier das bereits in Frankreich gängige Hardcover durch.

Mittlerweile existieren kaum noch erfolgreiche Magazine und Hefte in Deutschland. Viele Comics erscheinen deshalb sofort in Buchformat.

== Aspekte des Comics ==
=== Formale Aspekte ===
Früher unterlagen Comics strikten Regelungen bezüglich Struktur und Umfang. Sie wurden in Zeitungen verbreitet und erhielten von diesen Vorgaben bezüglich der Größe, der Anzahl der Bilder und auch der Dauer. Bis heute hat sich erhalten, dass der [[Comic Strip]] eine feststehende Länge besitzt, die über eine Längsseite gehen sollte. Deshalb umfasst er zwischen drei und fünf Bildern, die in der Regel mit einer Pointe enden. Daneben besaß der ''Sonntags-Strip'' ebenfalls eine genaue Angabe des ihm zur Verfügung stehenden Platzes, häufig auch eine einheitliche Festlegung, was die Anordnung und jeweilige Größe der Panels anging. Diese Grenzen wurden in letzter Zeit wieder aufgegeben, sodass die Zeichner innerhalb der Größe des Strips ihrer Fantasie freien Lauf lassen können. Auch hier musste am Ende der Seite die Geschichte ein Ende finden.

Eine weitere Begrenzung betraf die Anzahl der Seiten in Comic-Heften. Diese umfassten ursprünglich aus produktionstechnischen Gründen 48 Seiten, da auf einem Blatt vier Seiten gedruckt wurden. ''[[Tim und Struppi]]'' etwa erschien zunächst in Fortsetzungen und erreichte einen Gesamtumfang von über 100 Seiten. Für den Vertrieb in Heftform musste [[Hergé]] seine Geschichten auf die Standardgröße von 62 Seiten reduzieren. Erst [[Hugo Pratt]] produzierte in den [[1970er|70ern]] seine Geschichten um ''[[Corto Maltese]]'' in jedem Band in dem Umfang, den er benötigte. Dieser Trend setzte sich endgültig mit dem Aufstieg der [[Graphic Novel]] durch, als der Comic dem Roman formal gleichgestellt wurde, weil ihm derselbe künstlerische Anspruch und damit eine ihm eigene Individualität zugebilligt wurde. Dieser Trend hat sich durchgesetzt, Comics werden mittlerweile auch in Buchform mit mehreren hundert Seiten, so beispielsweise bei der Komplettausgabe von ''[[From Hell]]'', herausgegeben.

=== Inhaltliche Aspekte ===
Comics sind an kein Genre gebunden, obgleich bestimmte Genres innerhalb des Comic weit verbreitet sind. Früher wurden Comics lediglich als Instrument der seichten Unterhaltung verstanden. Hierfür spielen auch die restriktiven formalen Beschränkungen eine Rolle. Einem [[Comic Strip]] mit vier oder fünf Bildern wurde keine künstlerische Bedeutung zuerkannt. Hinzu kommt die vermeintliche Beschränkung auf einen meist oberflächlichen [[Scherz]]. Deshalb wurden Comics häufig als reine Humor-Geschichten verstanden, auch wenn der Humor der [[Die Peanuts|Peanuts]] für Kinder oft zu melancholich und tiefsinnig war.
Die ''Sonntags-Strips'' hingegen öffneten sich [[Abenteuer]]n ([[Tarzan]]), Krimis ([[Dick Tracy]]) und [[Science Fiction]] ([[Flash Gordon]]).

Daneben scheint die Wahrnehmung der Comics sich lange Zeit auf Genres wie den [[Superhelden]]-Comic oder die Darstellung von Menschen anhand von Tieren ([[Donald Duck]], [[Micky Maus]]) beschränkt zu haben.

Mit dem Auftreten von Künstlern wie [[Moebius]] wurden auch die Grenzen des ''Sonntags-Strips'' endgültig überwunden. In Anlehnung an den von den Regisseuren der [[Nouvelle Vague]] geprägten Begriff des [[Autorenfilm]]s entstand damals auch der Begriff des ''Autorencomic'', der im Gegensatz zu den arbeitsteilig entstehenden konventionellen [[Mainstream]]comics nicht als Auftragsarbeit, sondern als Ausdruck einer persönlichen künstlerischen und literarischen Handschrift, die sich kontinuierlich durch das gesamte Werk eines Autors zieht, entsteht. In den 1960er Jahren wurde der Comic mit Zeichnern wie [[Robert Crumb]] zum Ausdruck der Gegenkultur in den USA. Dennoch blieb lange umstritten, inwieweit der Comic für ernste Themen geeignet sei - bis [[Art Spiegelman]] sich in dem 1992 mit dem [[Pulitzer-Preis]] ausgezeichneten [[Maus – Die Geschichte eines Überlebenden]] an die Darstellung der [[Shoah]] wagte. Historische Themen wie der [[Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]] und die [[Pariser Kommune (1871)|Pariser Kommune]] stehen im Mittelpunkt des Werkes von [[Jacques Tardi]], [[Marjane Satrapi]] thematisiert in ''Persepolis'' ihre Kindheit im [[Iran]] während der islamischen Revolution.

=== Zielgruppe===
[[Bild:Little nemo the walking bed.jpg|thumb|250px|Comicseite aus der Reihe ''[[Little Nemo]]'' von [[Winsor McCay]]]]
Eines der größten Missverständnisse bezüglich des Comics ist das [[Klischee]], er werde für kindliche und jugendliche Männer gemacht. Dieses resultiert schon aus der Frühzeit der [[Gattung]], als die ersten [[Comic Strip]]s sich um ''[[The Yellow Kid]]'' oder ''[[The Katzenjammer Kids]]'' drehten. Übersehen wurde, dass [[Winsor McCay]] in ''[[Little Nemo]]'' Einflüsse des [[Jugendstil]]s verarbeitete und der anerkannte Künstler [[Lyonel Feininger]] ''[[The Kin-der-Kids]]'' zeichnete. Außerdem wurden fast vierzig Jahre lang Comics nur in Zeitungen vertrieben - und die kauften die Erwachsenen.

Auch zeichneten [[Carl Barks]], [[Hergé]], [[Charles M. Schulz]], [[Morris]] oder [[Uderzo]] zum Teil fast vierzig Jahre lang und erreichten ihre Leser auch noch, als diese Erwachsene waren. Für diese Leser stellten die Comics eine Verbindung zu ihrer eigenen Kindheit dar, als sie diese Geschichten das erste Mal lasen. Neue Comics, die ihrem jetzigen Enwicklungsstand entsprachen, gab es erst mit dem Aufkommen des [[Underground (Kunst)|Underground]]-Comics.

Lange verstand man unter "Erwachsenen-Comics" solche mit erotischem oder pornografischem Inhalt. Erst allmählich wendeten sich viele Comics gerade an Erwachsene als Leser und versuchten, deren Lebenserfahrungen zu reflektieren. In diesen Geschichten wird auf [[Sciencefiction]]- und [[Fantasy]]-Elemente verzichtet, häufig werden persönliche Erlebnisse mit gesellschaftlichen Reflexionen verbunden. Allerdings gibt es auch Science-Fiction-Comics mit erotischen bis pornografischen Elementen, wie z.B. die Serie ''Morbus Gravis'' (lat.: schwere Krankheit) um die Hauptfigur [[Druuna]] des italienischen Zeichners [[Paolo Eleuteri Serpieri]].

== Weiterentwicklung ==
Besonders in letzter Zeit konnten auch weibliche Comiczeichner wie [[Marjane Satrapi]] mit ihrem [[Autobiographie|autobiographischen]] - sie selbst nennt es autofiktional - ''[[Persepolis (Comic)|Persepolis]]'' Erfolge feiern. Satrapi gilt neben ihrem ebenfalls im Verlag ''L'Association'' beheimateten Künstlerkollegen [[Joann Sfar]] in Fachkreisen als die bedeutendste Vertreterin der aktuellen Comickultur und widerlegt damit das verbreitete Vorurteil, weibliche Comicautoren seien nur unbedeutende Randerscheinungen. Auch als Comicheldinnen gewinnen Frauen und Mädchen an Präsenz, wie etwa in [[Alan Moore]]s Reihe ''[[Promethea]]'', in der eine Schülerin sich in die [[Mythos|mythische]] Kämpferin gegen das Böse verwandelt.

Zuletzt hat [[Joe Sacco]] für seine gezeichneten Reportagen den Begriff "Comicjournalismus" erfunden. Er schildert in seinen Büchern ''[[Palästina (Comic)|Palästina]]'' und ''Gorazde'' Reisen in Kriegsgebiete und erzielt damit eine tiefere Wirkung, als es ein geschriebener Text könnte.

Gerade Sacco und Satrapi stellen neue Blickwinkel des Erzählers und des Autors vor. Sie greifen auf das Modell des Reporters zurück: auch Tim und [[Micky Maus]] sind Reporter, ihre Geschichten also Reportagen. Während Tim allerdings manchmal als Alter Ego Hergés interpretiert wird, verschwimmt bei Sacco und Satrapi die Grenze zwischen dem literarischen und dem realen Ich.

Neben den erzählerisch ausgerichteten Neuerern des Comics wie Satrapi und Sacco versuchen junge Comickünstler wie die von ehemaligen Studenten des [[Institut Saint-Luc]] gegründete Gruppe ''Le Frigo'' aus Brüssel mit ihren experimentellen Comicprojekten die Grenzen zwischen Comic und etabliertem [[Bildende Kunst|Kunstbetrieb]] auszuloten und zu verwischen. ComicautorInnen aus dem Umfeld von ''Le Frigo'' partizipierten rege an Kunst-Comic-[[Crossover]]projekten wie der Zeitschrift ''BANG!'', die bis zu ihrer Einstellung gemeinsam von der renommierten französischen Kunstzeitschrift ''Beaux-Arts Magazine'' und dem Comicverlag ''Casterman'' publiziert wurde.

==Kritik==
Lange wurden Comics von [[Literaturwissenschaft]]lern, [[Lehrer]]n und anderen gesellschaftlichen Gruppen der Vorwurf gemacht, sie übten auf jugendliche Leser einen verrohenden Einfluss aus, der zu einer oberflächlichen, klischeehaften Wahrnehmung ihrer Umwelt führe. Höhepunkt waren die Bemühungen im Amerika der [[1950er|1950er Jahre]], die [[Entertaining Comic|EC]]-[[Horror]]-Comics wie [[Geschichten aus der Gruft]] zu verbieten, was zur Einführung des [[Comics Code]], einer Selbstzensur der Comic-Industrie, führte. In bestimmten Kreisen der Literaturwissenschaft wurde dem Comic noch bis vor kurzem der Vorwurf der Sprachverarmung gemacht, was durch den häufigeren Gebrauch von unvollständigen Sätzen und umgangssprachlichen Ausdrücken in Comics gegenüber der Jugendliteratur nachgewiesen werden sollte. Dabei wurde missverstanden, dass der Text in einem Comic fast ausschließlich aus Dialogen besteht, und eine eher dem Kino und dem Theater als der Literatur vergleichbare Funktion besitzt. Die Kritik der Sprachverarmung kann auch aus dem Grunde als veraltet und ahistorisch bezeichnet werden, dass die Verwendung von Umgangs- und Vulgärsprache in der Literatur schon lange kein Qualitätskriterium mehr darstellt (siehe [[Charles Bukowski]]).

== Geschichte des Comics ==
* [[Entwicklung des Comics|Vorgeschichte des Comics]]
* [[Comic in Nordamerika|Geschichte des amerikanischen Comics]]
* [[Comic in Europa| Geschichte des europäischen Comics]]
* [[Comic außerhalb Europas und Nordamerikas]]

== Siehe auch ==
* '''[[Portal:Comic]]'''
* [[Comicfigur]]
* [[Liste der Comics und Comicfiguren]]
* [[Comicverfilmung]]
* [[Character-Design]]
* [[Kunstfestival#Comic|Kunstfestival Comic]]
* [[Allgemeiner Deutscher Comic-Preiskatalog]]
* [[Fanzine]]
* [[Manga]]
* [[Comic - Grafische Erzählstrategien]]
* [[Gutter (Comic)]]
* [[Comicforschung]]
* [[Comic-Salon Erlangen]]

== Weblinks ==
{{Commons3|Category:Comics}}
{{Wiktionary1|Comic}}
* [http://www.comicradioshow.com Comicradioshow] – Über 2.100 Artikel zum Thema Comic
* {{dmoz|Arts/Comics|Comics (engl.)}}
* {{dmoz|World/Deutsch/Kultur/Comics_und_Karikaturen|Comics und Karikaturen}}
* [http://www.lambiek.net/artists/index.htm Lambiek Comiclopedia] umfangreiche Datenbank über Comickünstler und -autoren (engl.)
* [http://www.comiccongress.de comicologischer congress] Website des Comicologischen Congresses, welcher 2jährlich in Süddeutschland stattfindet
* [http://www.comic-i.com ICOM - Der Interessenverband Comic e.V] - Interessenverband von Zeichnern, Verlagen und Lesern
* [http://www.comicforum.de Comicforum.de], das wohl größte deutsche Online-Forum zum Thema Comic




[[Kategorie:Mann|Rendl, Georg]]
[[Kategorie:Comic|!]]
[[Kategorie:Österreicher|Rendl, Georg]]
[[Kategorie:Kunst]]
[[Kategorie:Maler|Rendl, Georg]]
[[Kategorie:Jugendkultur]]
[[Kategorie:Autor|Rendl, Georg]]
[[Kategorie:Bild]]
{{Lesenswert}}
[[Kategorie:Geboren 1903|Rendl, Georg]]
[[Kategorie:Gestorben 1972|Rendl, Georg]]
[[Kategorie:Literaturpreis|Georg-Rendl-Preis]]


[[af:Strokiesverhaal]]
{{Personendaten|
[[als:Comic]]
NAME=Rendl, Georg
[[an:Cómic]]
|ALTERNATIVNAMEN=
[[ast:Cómic]]
|KURZBESCHREIBUNG=österreichischer Schriftsteller
[[ca:Còmic]]
|GEBURTSDATUM=1. Februar 1903
[[da:Tegneserie]]
|GEBURTSORT=Zell am See, Österreich
[[en:Comics]]
|STERBEDATUM=10. Januar 1972
[[eo:Bildliteraturo]]
|STERBEORT=St. Georgen bei Salzburg
[[es:Historieta]]
}}
[[fi:Sarjakuva]]
[[fr:Bande dessinée]]
[[he:קומיקס]]
[[hr:Strip]]
[[hu:Képregény]]
[[id:Komik]]
[[is:Teiknimyndasaga]]
[[it:Fumetto]]
[[ko:만화]]
[[la:Comicus]]
[[mk:Стрип]]
[[nl:Stripverhaal]]
[[nn:Teikneserie]]
[[no:Tegneserie]]
[[pl:Komiks]]
[[pt:Banda Desenhada]]
[[sq:Comic]]
[[simple:Comics]]
[[sv:Tecknad serie]]
[[zh:漫画]]
[[zh-min-nan:Ang-á-oē]]

Version vom 19. Dezember 2005, 20:21 Uhr

Der (oder das) Comic ist der gängige Begriff für die Sequenzielle Kunst. Sie stellt sequenziell angeordnete Folgen von Bildern dar, anhand derer ein Vorgang beschrieben oder eine Geschichte erzählt wird (siehe auch Bildergeschichte oder Zeichentrickfilm). In der Regel (aber nicht zwingend) sind die Bilder gezeichnet und werden mit erzählendem Text und/oder wörtlicher Rede kombiniert (siehe dazu auch Storyboard beim Spielfilm).

In der Comic-Kunst überschneiden sich Literatur und Bildende Kunst. Sie stellt deshalb eine eigenständige Kunstform dar. Der Begriff "Comic" (ursprünglich Comics ) leitet sich vom englischen Begriff comic strip (komischer Streifen) ab. Da Comics aber nicht zwangsläufig komisch sein müssen, gibt es den neutraleren Begriff "sequenzielle Kunst". Der französische Literaturwissenschaftler Francis Lacassin ordnete 1971 den Comic als die Neunte Kunst in den Kanon der bildenden Künste ein. Im Französischen wird meist der Begriff "Bande dessinée" (gezeichneter Streifen) oder dessen Abkürzung "BD" verwendet. In den USA existiert auch die Bezeichnung Graphic Novel (grafischer Roman/grafische Novelle) für vorwiegend literarisch ausgerichtete Comics in Abgrenzung zum Mainstream-Comic.

Definition

Nach Scott McCloud sind Comics »zu räumlichen Sequenzen angeordnete, bildliche oder andere Zeichen, die Informationen vermitteln und/oder eine ästhetische Wirkung beim Betrachter erzeugen« (Comics richtig lesen. Carlsen, 1994). Er nimmt damit Will Eisners Definition auf, der Comics als sequential art (Sequentielle Kunst) bezeichnet (Mit Bildern erzählen - Comics und sequentielle Kunst. Comic Press Verlag: Wimmelbach, 1994.). Diese Definition hat den Vorteil, dass sie unabhängig von Inhalt, Umsetzung und Medium ist. Allerdings muss nach ihr ein Comic mindestens aus zwei Bildern bestehen. Illustrationen, Karikaturen oder Cartoons, die nur aus einem Bild bestehen, wären demnach keine Comics.

Ein weiteres Problem birgt sich im Zeichenbegriff: Je nach verwendetem Zeichenbegriff können nach dieser Definition beliebige Zeichenabfolgen als Comic betrachtet werden. Vermutlich dachte McCloud zusätzlich noch an symbolische und indexikalische Zeichen, vergass dabei aber, dass nach seiner obigen Definition auch ein Text ein Comic sein würde: Die Bezeichnung 'andere' birgt also durchaus noch Explikationspotential!

Falls in einem Comic Text enthalten ist, so steht dieser entweder über/unter den Bildern oder mittels Sprechblasen in den Bildern. Zusätzlich werden oft auch Geräusche lautmalerisch in die Bilder integriert (z.B. Schepper!!; Fachbegriff: Onomatopoetika).

Comics erscheinen entweder als Comicstrip, Comicheft oder Comicbuch.

Verwandtschaft zum Film

Beim Lesen von Comics entsteht ein so genanntes "Kopfkino". Der Leser fügt die einzelnen Panels in seiner Fantasie wie zu einem Film zusammen. Im Unterschied zur reinen Textliteratur ist das Kopfkino beim Comic-Lesen in der Regel stärker visuell ausgeprägt.

Damit das Kopfkino-Erlebnis möglichst gut gelingt, erfordert die Comic-Erstellung neben texter- und zeichnerischen auch Fähigkeiten, die sich stark mit den Anforderungen der Filmkunst überlappen. Zum Beispiel werden typische dramaturgische Techniken angewendet, wie man sie aus dem Film kennt. Die einzelnen Panels zeigen Einstellungsgrößen wie Totale oder Halbnahe. Fast alle Techniken der Filmkunst haben ihr Pendant im Comic. Dem so genannten Establishing Shot entspricht zum Beispiel in vielen Comics ein "Eröffnungs-Panel", das die Szenerie zeigt.

Die enge Verwandtschaft zeigt sich auch in der Erstellung von Storyboards während der Produktionsphase eines Films, die den Verlauf des Films und insbesondere die Kameraeinstellung in einem Comic skizzieren und dem Regisseur und Kameramann als Anregung oder Vorlage dienen. Umgekehrt wird das "Drehbuch" für ein Comic "Skript" genannt (da ein Comic ja schließlich nicht "gedreht" wird). Der Autor des Comics schreibt die geplante Geschichte als solches Skript, das dem Zeichner anschließend als Grundlage für seinen Teil der Arbeit dient.

Formen des Comics

Comicstrip

Beispiel für einen Comic-Strip

Der Strip (englisch: Streifen) umfasst als Begriff sowohl die daily strips (Tagesstrips) wie die Sunday pages (Sonntagsstrips).

Ursprünglich wurden die Strips nur in den amerikanischen Sonntagszeitungen gedruckt, wo sie zunächst eine ganze Seite füllten. Als erster Comicstrip gilt The Yellow Kid von Richard Felton Outcault, der 1893 startete.

Nachdem aufgrund der wirtschaftlichen Notwendigkeiten bei dem Druck der Sonntag-Strips die optischen Voraussetzungen der einzelnen Bilder immer starrer wurden, brach erst Bill Watterson in Calvin & Hobbes die formale Struktur des Sonntags-Strips wieder auf und setzte damit die Einsicht durch, dass das Schema auch bei anderen Strips den Notwendigkeiten der einzelnen Geschichte anzupassen ist.

1903 erschien der erste werktägliche daily strip auf den Sportseiten der Chicago American, ab 1912 wurde zum ersten Mal eine regelmäßige Serie abgedruckt. Der Tagesstrip, der von Anfang an nur auf schwarz-weiß beschränkt war, sollte auch von seinem Platz her sparsam sein. Da er nur eine Leiste umfassen sollte, wurde die Länge auf drei oder vier Bilder beschränkt. Häufig werden bestimmte Motive variiert und ihnen dadurch neue Perspektiven abgewonnen. Nur in absoluten Ausnahmefällen ergeben sich längerfristige Veränderungen, meist handelt es sich um die Einführung neuer Nebenfiguren. Erscheinen die Geschichten täglich, werden sie häufig eingesetzt, um im Laufe einer Woche eine Art Handlungsbogen zu bestimmen, der in der nächsten Woche von einem neuen abgelöst wird.

Deshalb setzte sich vermehrt die Praxis durch, dass die sunday pages unabhängig von dem Handlungsbogen funktionieren mussten, da es zum einen einen Leserstamm ausschließlich für die Sonntagszeitungen gab, der die vorhergehenden Geschichten nicht kannte und außerdem die Sonntags-Strips zum Teil separat vertrieben wurden.

Auch in Deutschland bringen es viele Autoren von Comics in Zeitschriften und Magazinen zu Buchsammlungen.

Für Beispiele vergleiche: Kategorie:Comicstrip

Heft/Album/Magazin/Buch/Piccolo

Datei:Comicbörse.jpg
Comicbörse

Bis Mitte der 1930er-Jahre erschienen sämtliche Comics als Comicstrip, erst danach etablierte sich der Vertrieb von Comics in den USA das erste Mal in Heftform. Dies geschah zunächst als Werbegeschenk von Firmen für ihre Kunden, dann im regulären Handel. Diese wurden aufgrund des Formates Comic Books genannt und stellen bis heute die gängige Vertriebsmethode dar. Ihren Siegeszug traten sie dank der Figur The Shadow an.

In Europa setzten sich neben den Comic-Heften im Micky-Maus-Stil, das verschiedene Geschichten von Personen aus dem Walt-Disney-Universum präsentierte, auch das Magazin und das Album durch. Das Magazin vereint verschiedene Beiträge unterschiedlicher Autoren und Zeichner, die es häufiger als Fortsetzungen übernimmt. Zu unterscheiden sind hierbei etwa das an Jugendliche gerichtete Yps, in dem importierte Reihen wie Lucky Luke und Asterix und Obelix neben deutschen Beiträgen zu finden sind und deren Aufmachung Heft-Charakter besitzt, von den an Erwachsene gerichteten Sammlungen wie Schwermetall oder U-Comix, deren Einband etwa aus Pappe bestand und deren Format dem DIN-A4 ähnelt.

In den 1950er und 1960er Jahren waren die Piccolo-Hefte sehr erfolgreich. Hauptsächlich der Lehning-Verlag brachte die kleinen querformatigen Heftchen, die seinerzeit gerade mal 20 Pfg. kosteten, an den jugendlichen Leser. Titel wie Akim und Fulgor, der Weltraumfahrer (beide vom Zeichner Augusto Pedrazza), Sigurd, Falk, Nick und Tibor (Zeichner: Hansrudi Wäscher), aber auch Tarzan waren die absoluten Renner unter dem Schultisch.

Das Album fasst im DIN-A4-Format jeweils eine Geschichte einer Comic-Reihe zusammen, also z. B. Tim und Struppi oder Prinz Eisenherz. Bestand es in Deutschland zunächst aus einem Softcover, setzte sich zuletzt auch hier das bereits in Frankreich gängige Hardcover durch.

Mittlerweile existieren kaum noch erfolgreiche Magazine und Hefte in Deutschland. Viele Comics erscheinen deshalb sofort in Buchformat.

Aspekte des Comics

Formale Aspekte

Früher unterlagen Comics strikten Regelungen bezüglich Struktur und Umfang. Sie wurden in Zeitungen verbreitet und erhielten von diesen Vorgaben bezüglich der Größe, der Anzahl der Bilder und auch der Dauer. Bis heute hat sich erhalten, dass der Comic Strip eine feststehende Länge besitzt, die über eine Längsseite gehen sollte. Deshalb umfasst er zwischen drei und fünf Bildern, die in der Regel mit einer Pointe enden. Daneben besaß der Sonntags-Strip ebenfalls eine genaue Angabe des ihm zur Verfügung stehenden Platzes, häufig auch eine einheitliche Festlegung, was die Anordnung und jeweilige Größe der Panels anging. Diese Grenzen wurden in letzter Zeit wieder aufgegeben, sodass die Zeichner innerhalb der Größe des Strips ihrer Fantasie freien Lauf lassen können. Auch hier musste am Ende der Seite die Geschichte ein Ende finden.

Eine weitere Begrenzung betraf die Anzahl der Seiten in Comic-Heften. Diese umfassten ursprünglich aus produktionstechnischen Gründen 48 Seiten, da auf einem Blatt vier Seiten gedruckt wurden. Tim und Struppi etwa erschien zunächst in Fortsetzungen und erreichte einen Gesamtumfang von über 100 Seiten. Für den Vertrieb in Heftform musste Hergé seine Geschichten auf die Standardgröße von 62 Seiten reduzieren. Erst Hugo Pratt produzierte in den 70ern seine Geschichten um Corto Maltese in jedem Band in dem Umfang, den er benötigte. Dieser Trend setzte sich endgültig mit dem Aufstieg der Graphic Novel durch, als der Comic dem Roman formal gleichgestellt wurde, weil ihm derselbe künstlerische Anspruch und damit eine ihm eigene Individualität zugebilligt wurde. Dieser Trend hat sich durchgesetzt, Comics werden mittlerweile auch in Buchform mit mehreren hundert Seiten, so beispielsweise bei der Komplettausgabe von From Hell, herausgegeben.

Inhaltliche Aspekte

Comics sind an kein Genre gebunden, obgleich bestimmte Genres innerhalb des Comic weit verbreitet sind. Früher wurden Comics lediglich als Instrument der seichten Unterhaltung verstanden. Hierfür spielen auch die restriktiven formalen Beschränkungen eine Rolle. Einem Comic Strip mit vier oder fünf Bildern wurde keine künstlerische Bedeutung zuerkannt. Hinzu kommt die vermeintliche Beschränkung auf einen meist oberflächlichen Scherz. Deshalb wurden Comics häufig als reine Humor-Geschichten verstanden, auch wenn der Humor der Peanuts für Kinder oft zu melancholich und tiefsinnig war. Die Sonntags-Strips hingegen öffneten sich Abenteuern (Tarzan), Krimis (Dick Tracy) und Science Fiction (Flash Gordon).

Daneben scheint die Wahrnehmung der Comics sich lange Zeit auf Genres wie den Superhelden-Comic oder die Darstellung von Menschen anhand von Tieren (Donald Duck, Micky Maus) beschränkt zu haben.

Mit dem Auftreten von Künstlern wie Moebius wurden auch die Grenzen des Sonntags-Strips endgültig überwunden. In Anlehnung an den von den Regisseuren der Nouvelle Vague geprägten Begriff des Autorenfilms entstand damals auch der Begriff des Autorencomic, der im Gegensatz zu den arbeitsteilig entstehenden konventionellen Mainstreamcomics nicht als Auftragsarbeit, sondern als Ausdruck einer persönlichen künstlerischen und literarischen Handschrift, die sich kontinuierlich durch das gesamte Werk eines Autors zieht, entsteht. In den 1960er Jahren wurde der Comic mit Zeichnern wie Robert Crumb zum Ausdruck der Gegenkultur in den USA. Dennoch blieb lange umstritten, inwieweit der Comic für ernste Themen geeignet sei - bis Art Spiegelman sich in dem 1992 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Maus – Die Geschichte eines Überlebenden an die Darstellung der Shoah wagte. Historische Themen wie der Erste Weltkrieg und die Pariser Kommune stehen im Mittelpunkt des Werkes von Jacques Tardi, Marjane Satrapi thematisiert in Persepolis ihre Kindheit im Iran während der islamischen Revolution.

Zielgruppe

Comicseite aus der Reihe Little Nemo von Winsor McCay

Eines der größten Missverständnisse bezüglich des Comics ist das Klischee, er werde für kindliche und jugendliche Männer gemacht. Dieses resultiert schon aus der Frühzeit der Gattung, als die ersten Comic Strips sich um The Yellow Kid oder The Katzenjammer Kids drehten. Übersehen wurde, dass Winsor McCay in Little Nemo Einflüsse des Jugendstils verarbeitete und der anerkannte Künstler Lyonel Feininger The Kin-der-Kids zeichnete. Außerdem wurden fast vierzig Jahre lang Comics nur in Zeitungen vertrieben - und die kauften die Erwachsenen.

Auch zeichneten Carl Barks, Hergé, Charles M. Schulz, Morris oder Uderzo zum Teil fast vierzig Jahre lang und erreichten ihre Leser auch noch, als diese Erwachsene waren. Für diese Leser stellten die Comics eine Verbindung zu ihrer eigenen Kindheit dar, als sie diese Geschichten das erste Mal lasen. Neue Comics, die ihrem jetzigen Enwicklungsstand entsprachen, gab es erst mit dem Aufkommen des Underground-Comics.

Lange verstand man unter "Erwachsenen-Comics" solche mit erotischem oder pornografischem Inhalt. Erst allmählich wendeten sich viele Comics gerade an Erwachsene als Leser und versuchten, deren Lebenserfahrungen zu reflektieren. In diesen Geschichten wird auf Sciencefiction- und Fantasy-Elemente verzichtet, häufig werden persönliche Erlebnisse mit gesellschaftlichen Reflexionen verbunden. Allerdings gibt es auch Science-Fiction-Comics mit erotischen bis pornografischen Elementen, wie z.B. die Serie Morbus Gravis (lat.: schwere Krankheit) um die Hauptfigur Druuna des italienischen Zeichners Paolo Eleuteri Serpieri.

Weiterentwicklung

Besonders in letzter Zeit konnten auch weibliche Comiczeichner wie Marjane Satrapi mit ihrem autobiographischen - sie selbst nennt es autofiktional - Persepolis Erfolge feiern. Satrapi gilt neben ihrem ebenfalls im Verlag L'Association beheimateten Künstlerkollegen Joann Sfar in Fachkreisen als die bedeutendste Vertreterin der aktuellen Comickultur und widerlegt damit das verbreitete Vorurteil, weibliche Comicautoren seien nur unbedeutende Randerscheinungen. Auch als Comicheldinnen gewinnen Frauen und Mädchen an Präsenz, wie etwa in Alan Moores Reihe Promethea, in der eine Schülerin sich in die mythische Kämpferin gegen das Böse verwandelt.

Zuletzt hat Joe Sacco für seine gezeichneten Reportagen den Begriff "Comicjournalismus" erfunden. Er schildert in seinen Büchern Palästina und Gorazde Reisen in Kriegsgebiete und erzielt damit eine tiefere Wirkung, als es ein geschriebener Text könnte.

Gerade Sacco und Satrapi stellen neue Blickwinkel des Erzählers und des Autors vor. Sie greifen auf das Modell des Reporters zurück: auch Tim und Micky Maus sind Reporter, ihre Geschichten also Reportagen. Während Tim allerdings manchmal als Alter Ego Hergés interpretiert wird, verschwimmt bei Sacco und Satrapi die Grenze zwischen dem literarischen und dem realen Ich.

Neben den erzählerisch ausgerichteten Neuerern des Comics wie Satrapi und Sacco versuchen junge Comickünstler wie die von ehemaligen Studenten des Institut Saint-Luc gegründete Gruppe Le Frigo aus Brüssel mit ihren experimentellen Comicprojekten die Grenzen zwischen Comic und etabliertem Kunstbetrieb auszuloten und zu verwischen. ComicautorInnen aus dem Umfeld von Le Frigo partizipierten rege an Kunst-Comic-Crossoverprojekten wie der Zeitschrift BANG!, die bis zu ihrer Einstellung gemeinsam von der renommierten französischen Kunstzeitschrift Beaux-Arts Magazine und dem Comicverlag Casterman publiziert wurde.

Kritik

Lange wurden Comics von Literaturwissenschaftlern, Lehrern und anderen gesellschaftlichen Gruppen der Vorwurf gemacht, sie übten auf jugendliche Leser einen verrohenden Einfluss aus, der zu einer oberflächlichen, klischeehaften Wahrnehmung ihrer Umwelt führe. Höhepunkt waren die Bemühungen im Amerika der 1950er Jahre, die EC-Horror-Comics wie Geschichten aus der Gruft zu verbieten, was zur Einführung des Comics Code, einer Selbstzensur der Comic-Industrie, führte. In bestimmten Kreisen der Literaturwissenschaft wurde dem Comic noch bis vor kurzem der Vorwurf der Sprachverarmung gemacht, was durch den häufigeren Gebrauch von unvollständigen Sätzen und umgangssprachlichen Ausdrücken in Comics gegenüber der Jugendliteratur nachgewiesen werden sollte. Dabei wurde missverstanden, dass der Text in einem Comic fast ausschließlich aus Dialogen besteht, und eine eher dem Kino und dem Theater als der Literatur vergleichbare Funktion besitzt. Die Kritik der Sprachverarmung kann auch aus dem Grunde als veraltet und ahistorisch bezeichnet werden, dass die Verwendung von Umgangs- und Vulgärsprache in der Literatur schon lange kein Qualitätskriterium mehr darstellt (siehe Charles Bukowski).

Geschichte des Comics

Siehe auch

Vorlage:Commons3 Vorlage:Wiktionary1