Fliegerhorst Wunstorf und Eine Welt: Unterschied zwischen den Seiten
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[[Datei:UN Human Development Report 2007 (2).svg|thumb|350px|Entwicklung in den einzelnen Staaten nach Angaben der Vereinten Nationen]] |
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{{Infobox Flughafen |
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'''Eine Welt''' ist ein Begriff der Entwicklungspolitik und aus dem Bereich der kirchlichen [[Entwicklungshilfe]]arbeit, der im Gegensatz zum Begriff der „[[Dritte Welt|Dritten Welt]]“ für ein neues Verständnis der [[Entwicklungszusammenarbeit]] steht. |
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|Name=Fliegerhorst Wunstorf |
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|Logo= |
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|Bild=NASA World Wind - Wunstorf.jpg |
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|Bildbeschreibung= |
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|IATA= |
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|ICAO=ETNW |
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|Flugplatztyp=Militärflugplatz |
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|Koordinate_Breite=N |
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|Koordinate_Breitengrad=52 |
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|Koordinate_Breitenminute=27 |
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|Koordinate_Breitensekunde=26.40 |
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|Koordinate_Länge=O |
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|Koordinate_Längengrad=009 |
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|Koordinate_Längenminute=25 |
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|Koordinate_Längensekunde=37.80 |
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|Koordinate_Region=DE-NI |
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|Koordinate_Typ=airport |
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|Höhe in Meter=57 |
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|Entfernung in Kilometer1=5 |
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|Entfernung Richtung1=nördlich |
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|Entfernung Ort1=Wunstorf |
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|Schiene= |
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|Nahverkehr= |
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|Straße= |
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|Eröffnung= |
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|Betreiber=Deutsche Luftwaffe |
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|Fläche in Hektar=455 |
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|Terminals= |
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|Passagiere= |
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|Fracht= |
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|Bewegungen= |
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|Kapazität= |
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|Beschäftigte= |
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|Bahn1=03/21 |
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|Bahnlänge in Meter1=1699 |
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|Bahnbreite in Meter1=48 |
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|Bahnbelag1=Asphalt |
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|Bahn2=08/26 |
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|Bahnlänge in Meter2=2499 |
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|Bahnbreite in Meter2=45 |
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|Bahnbelag2=Beton |
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|Bahn3=08R/26L |
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|Bahnlänge in Meter3=1088 |
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|Bahnbreite in Meter3=40 |
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|Bahnbelag3=Gras |
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Der '''Flugplatz Wunstorf''', auch ''[[Fliegerhorst]] Wunstorf'' genannt, ist ein deutscher [[Militärflugplatz]] der [[Luftwaffe (Bundeswehr)|Luftwaffe]] in der Nähe von [[Wunstorf]] (Niedersachsen). Auf ihm ist das [[Lufttransportgeschwader 62]] stationiert und es werden [[Fluggerätmechaniker]] und Elektroniker ausgebildet. |
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== Geschichte == |
== Geschichte == |
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Der Fliegerhorst wurde ab 1934 für die [[Luftwaffe (Wehrmacht)|Luftwaffe]] der [[Wehrmacht]] angelegt. |
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===Der christliche Eine-Welt-Gedanke=== |
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Im April 1945 übernahm die [[Royal Air Force]] den Fliegerhorst, den die Alliierten zunächst als ''Airfield B.116'' bezeichneten. Die [[RAF Germany|British Air Force of Occupation]] stationierte hier besonders Jagdbombergeschwader zum Beispiel das ''123. Wing''. Dies bestand im Sommer 1945 aus [[Hawker Typhoon|Typhoon IB]] und [[Supermarine Spitfire|Spitfire XIV/XVI]] Staffeln, letztere der [[Royal Canadian Air Force (1924–1968)|Royal Canadian Air Force]] (zwei) sowie mit Freiwilligen aus [[Belgische Luftkomponente|Belgien]] und [[Niederländische Luftstreitkräfte|den Niederlanden]] (zwei bzw. eine Staffel, die übrigens noch heute (2011) existieren und [[General Dynamics F-16|F-16]] fliegen). '''RAF Wunstorf''' blieb als einer der wenigen noch unmittelbar nach Kriegsende genutzten Flugplätze längerfristig eine ''Flying Station'' der RAF, ab Ende März 1946 unterstanden dem 123. Geschwader jedoch lediglich noch zwei (britische) Staffeln [[Hawker Tempest|Tempest V]]. Ein Jahr später sank der Klarstand dieser bereits im Krieg eingesetzten Maschinen bedenklich. Im Januar 1948 begann daher bei der ersten der beiden Staffeln, der ''80. Squadron'', die Umrüstung auf die letzte Baureihe der Spitfire (F.24), während die zweite Einheit, die ''3. Squadron'', Mitte April 1948 mit Zulauf der [[de Havilland Vampire|Vampire F1]] das Jet-Zeitalter bei der BAFO einläutete. |
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Der [[Christentum|christliche]] Eine-Welt-Gedanke kam bereits in den Reden von [[Martin Niemöller]] zum Ausdruck, die 1964 unter dem Titel „Eine Welt oder keine Welt“ veröffentlicht wurden. Da „die nichtweißen [[Rasse]]n und [[Volk|Völker]] nach vorne drängen“, könne die [[Menschheit]] in Zukunft nur noch „miteinander“, „in gemeinsamer und wechselseitiger [[Verantwortung]]“ sowie „in einer wirklichen und bedingungslosen [[Solidarität]]“ leben. Niemöller erinnert dabei an den [[Psalm]] 133, der mit den Worten beginnt: „Siehe, wie fein und lieblich ist es, dass Brüder einträchtig beieinander wohnen“. Dieser Psalm könne die Sehnsucht wecken nach einem „Völkerfrieden, in dem sich alle Kräfte zum gemeinsamen Dienst für das Ganze der Menschheit zusammenfinden“. |
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Im Sommer des Jahres verlegten beide Staffeln nach [[Flughafen Gütersloh|RAF Gütersloh]] um Platz für die bei der [[Berliner Luftbrücke]] eingesetzten Frachtmaschinen zu schaffen. Während der auch von Wunstorf aus betriebenen Luftbrücke nach Berlin starteten hier vom Juni 1948 bis Mai 1949 Transportflugzeuge, meist vom Flugzeugmuster [[Avro York]]. |
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Niemöller sah voraus, dass die Aufspaltung der „weißen Welt“ in eine „freie“ und eine „[[Kommunismus|kommunistische]]“ Welt nicht das Hauptproblem bleibe, da die „farbige Welt“ dank der [[Bevölkerungsexplosion]] sowie der wirtschaftlichen und technischen Entwicklung zunehmend an Bedeutung gewinnen würde.<ref>Martin Niemöller: ''Eine Welt oder keine Welt. Reden 1961 - 1963'', Frankfurt 1964, S. 147-157</ref> |
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Nach dem Ende der Luftbrücke Mitte 1949 wurde die Station wieder Heimat des ''123. Wing'', dass zunächst u.a. auch noch Spitfires einsetzte. Ab Mitte 1950 startete auf Grund des [[Koreakrieg]]es eine weltweite Aufrüstung und zwei weitere Staffeln [[de Havilland Vampire|Vampire]] verlegten nach Wunstorf. Im August 1952 trafen die ersten [[de Havilland Venom|Venom FB1]] bei 2. Tactical Air Force ein, Wunstorf fiel die Rolle der Einsatzerprobung dieses neuen Typs zu. Später in den 1950er Jahren betrieb die 2.TAF dann nur noch Jets der Typen [[Supermarine Swift|Swift FR.5]] und [[Gloster Meteor|Meteor PR.10]]. |
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===Von der Dritten Welt zur Einen Welt=== |
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Im März 1958 übernahm die [[Luftwaffe (Bundeswehr)|Luftwaffe der Bundeswehr]] den Fliegerhorst. Dieser wurde kurz darauf Standort der Flugzeugführerschule „S“, die hier vor allen Dingen die Ausbildung mit der [[Nord_Noratlas|Noratlas N2501]], später der [[Transall C-160]] durchführte. |
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[[Datei:Cold_War_alliances_mid-1975.svg|thumb|right|300px|Aufteilung der Welt in Blöcken<br \> [[Erste Welt]] blau, [[Zweite Welt]] rot, [[Dritte Welt]] grün]] |
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Am [[12]]. [[Oktober]] [[1963]] wurde Konrad [[Adenauer]] hier durch die [[Bundeswehr]] mit einer [[Feldparade]] verabschiedet.<ref>Wochenschaubilder unter http://www.youtube.com/watch?v=gTZwshEVeXo</ref> |
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Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde die Welt in drei Blöcke unterteilt. Die „Erste Welt“ waren die entwickelten Länder [[Westeuropa]]s, [[Nordamerika]]s und [[Australien]]s, auch oft „[[Industrienation]]en“ genannt. Die „[[Zweite Welt]]“ waren die kommunistischen Länder wie die damalige [[UdSSR]], die [[Volksrepublik China]], die [[DDR]], [[Nordkorea]], [[Nordvietnam]], [[Kuba]] usw. Die „Dritte Welt“ hingegen waren die blockfreien Länder. |
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In den 1960er Jahren entstand die [[Blockfreie Staaten|Bewegung der blockfreien Staaten]], die in erster Linie diese politische Blockaufteilung der Welt ablehnte und eigene Ziele verfolgte. Mitglieder waren unter anderem das damalige Jugoslawien, Ägypten und Indien. |
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== Heutige Nutzung == |
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Durch Umgliederung im Oktober 1978 aus der FFS „S“ entstanden, ist das [[Lufttransportgeschwader 62]] seitdem mit seinen C-160 [[Transall]] hier stationiert. |
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Diese Blockvorstellung als Begriff wurde Anfang der 1970er Jahre unter [[Erhard Eppler]]<ref>[http://www.ev-akademie-boll.de/MeldungenDetails.564.98.html?&cHash=270df5e441&tx_ttnews%5BbackPid%5D=1&tx_ttnews%5Btt_news%5D=639 Nach dem SPD-Vorsitzenden Kurt Beck hat der ehemalige Entwicklungshilfe-Minister Eppler wesentlich dazu beigetragen, dass »die Zielrichtung einer fairen und partnerschaftlichen Zusammenarbeit« zur wegweisenden Orientierung der Politik geworden ist].<br \> siehe auch [http://www.ifz-muenchen.de/forschung/projekte/reform_und_revolte/dritte_welt.html Institut für Zeitgeschichte]</ref> ([[SPD]]) als Entwicklungshilfeminister in der Regierung [[Willy Brandt]]s und verschiedenen Entwicklungshilfeorganisationen zunehmend kritisiert und abgelehnt. Angesichts der Bedrohung durch weltweite [[Atombombe|atomare Zerstörung]], der [[Globalisierung]], [[Umweltzerstörung]] und der [[Kolonialgeschichte|kolonialen Vergangenheit]] könne man nicht mehr von einzelnen, in sich abgetrennten Welten sprechen. Diese Vorstellung würde der Wirklichkeit und trotz aller Unterschiede der gemeinsamen Verantwortung für die Welt an sich nicht gerecht. |
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Vor der Wache im Westen des Fliegerhorsts bei [[Großenheidorn]] befindet sich das durch einen Verein getragene [[Ju-52-Museum]] mit Ausstellungshalle, in der unter anderem eine [[Junkers Ju 52]] ausgestellt ist. Auf dem angrenzenden Freigelände sind weitere Flugzeuge zu besichtigen. |
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== Beispiel == |
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Als Beispiele übergreifender wirtschaftlicher Verflechtungen und Verantwortung wurde der aus der Sicht entwicklungspolitischer Gruppen enorme Fleischkonsum in den so genannten entwickelten Ländern angeführt, der durch zusätzliche südamerikanische Fleischimporte gedeckt werden müsse. Um ein Kilogramm Rindfleisch in [[Südamerika]] zu erwirtschaften, würde ein Vielfaches des Gewichtes an Getreide als Viehfutter verschwendet, das bei größerem Fleischverzicht den Menschen in den sogenannten unterentwickelten Ländern zur Verfügung stehen würden. |
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Im Vorgriff des Zulaufs von 40 [[Airbus A400M]] ab 2014, Wunstorf wird deutscher Typstützpunkt, wird der Platz derzeit modernisiert und erweitert, unter anderem wurde bereits die Bahn 08/26 Richtung Osten verlängert. Zukünftig werden die Aussenabstellflächen erweitert sowie die Hallen und ein Ausbildungszentrum errichtet. Analog der [[Eurocopter Tiger|Tiger]]-Ausbildung werden Deutschland und Frankreich die Ausbildung der A400M gemeinsam betreiben. Das Herz der Ausbildung in Wunstorf sind zwei [[Flugsimulation|"Full Flight" Simulatoren]]. Deutschland übernimmt im Rahmen der Übereinkunft mit Frankreich die Grundausbildung gemäß [[Joint_Aviation_Authorities#Flight_Crew_Licensing_.28JAR-FCL.29|JAR-FCL]]. Die anschließende Taktikausbildung der Einsatz-Besatzungen erfolgt am französischen [[Militärflugplatz Orléans-Bricy|Typstützpunkt Orléans-Bricy]]. In einer Übergangsphase erfolgen die Schulungen bei [[Airbus Military]] in [[Flughafen Sevilla|Sevilla]]. |
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== Begriff == |
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Der Begriff der „Einen Welt“ sollte zudem dieses Umdenken zur bisherigen konservativen Entwicklungspolitik symbolisieren und die Gleichberechtigung im partnerschaftlichen Umgang miteinander betonen. Dieser Gedanke kam auch im Begriff „Hilfe durch Selbsthilfe“ und „Global denken, lokal handeln“<ref>[http://www.jgwebspace.gmxhome.de/Globalisierung%20und%20Nachhaltigkeit%20-%20Fabian%20Zuber.pdf Für eine solche gemeinsame Verantwortung, die in den Begriffen „Eine Welt“ oder „Global denken, lokal handeln“ zum Ausdruck kommen, plädierte vor über zwei Jahrzehnten bereits Willy Brandt im Vorwort zum Bericht der Nord-Süd-Kommission (1980: 11-40)] (PDF; 1,3 MB)</ref> zum Ausdruck. |
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[[Datei:Wunstorf airfield circuit.png|miniatur|links|hochkant=0.5|DTM-Strecke des Fliegerhorst Wunstorf]] |
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Zwischen [[DTM-Saison 1984|1984]] und DTM-Saison [[DTM-Saison 1993|1993]] wurden insgesamt neun Rennen der [[Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft|Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft]] in Wunstorf ausgetragen<ref>[http://www.dtm.com/statistik-strecke.php?strecke=Wunstorf Rennstatistik auf DTM.com]</ref>. |
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Am Auffälligsten vollzog sich dieser Wandel anhand der „Dritte Welt“-Läden, die sich zunehmend in „Eine-Welt“-Läden umbenannten. Spätestens mit der Auflösung der UdSSR in den [[1990er]] Jahren gilt der Begriff der „Dritten Welt“ als politisch überholt und veraltet, da die „Zweite Welt“ als Block so nicht mehr existiert. Entsprechend spricht man auch nicht mehr von „Entwicklungshilfe“ sondern von „Entwicklungszusammenarbeit“<ref>[http://www.bmz.de/de/service/fragen/index.html Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung]</ref> |
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Die 5050 m lange Strecke zählt zu den längsten in der Geschichte der DTM. Den Rundenrekord hält der [[Italien]]er [[Nicola Larini]], der die Strecke mit seinem [[Alfa Romeo 155#Der 155 im_Motorsport|Alfa Romeo 155 V6 TI]] in 1:44,45 Minuten umfuhr. Die Bestzeit wurde 1993 im Qualifying zum bisher letzten DTM-Rennen auf dem Fliegerhorst aufgestellt<ref>DeAgostini-Magazin: AMG Mercedes C-Klasse DTM 2008 - Ausgabe 47</ref>. |
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<br style="clear:left;" /> |
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Zugleich erinnert der Begriff "Eine Welt" daran, dass es nur eine Erde gibt, die es zu bewahren gilt. Er hat in seiner neuen Bedeutung auch einen gewissen Eingang in andere Sprachen gefunden, z.B. [[Englische Sprache|Englisch]] (One World) und [[Esperanto]] (unu mondo). |
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== Galerie == |
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File:Ju88-wunstorf.jpg|US Soldaten untersuchen einen Ju88 G-8 Nachtjäger auf dem Fliegerhorst Wunstorf, Sommer 1945 |
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File:Bundesarchiv Bild 101I-676-7975A-28, Wunstorf, Major Günther Specht und Prof. Kurt Tank.jpg|Major Günther Specht mit Professor Kurt Tank, Focke Wulf Chefkonstrukteur |
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File:Ju52mus-halle.jpg|Ju52 Museumshalle vor den Toren des Fliegerhorst |
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File:Transall LTG 62 1983.jpeg|LTG-62 aus Wunstorf im Flug |
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</gallery> |
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== Ziele == |
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Ziele im Verständnis einer Welt sind: |
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* [[Liste der Fliegerhorste in Deutschland]] |
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*Entwicklungszusammenarbeit mit Partnerorganisationen in Ländern des Südens |
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*Unterstützung von Emanzipations- und [[Menschenrecht]]sbewegungen |
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*Entwicklungspolitische und interkulturelle Bildungsarbeit |
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*Förderung des [[Fairer Handel|Fairen Handels]] in so genannten [[Weltladen|Weltläden]] |
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*Selbsthilfe von [[Migrant]]en und Migrantinnen sowie Flüchtlingen aus Ländern des Südens |
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== Internet == |
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Im deutschsprachigen Internet ist der Begriff der Einen Welt oft im Zusammenhang mit entwicklungspolitischen Projekten anzutreffen. In anderen Sprachen ist eine ähnliche Verbindung des entsprechenden Begriffes (One World, etc.) mit entwicklungspolitischen Themen nicht gegeben. Verschiedene deutschsprachige Portale, Blogs und Webseiten beziehen sich in ihrer Projektbezeichnung auf den Begriff, z.B. der Schulwettbewerb des Bundespräsidenten [http://www.eineweltfueralle.de Eine Welt für alle], die [http://www.eine-welt-netz.de/ Eine Welt Internet Konferenz (EWIK)], die [http://www.einewelt-einezukunft.de/ Veranstaltungsreihe Eine Welt Eine Zukunft], das [http://www.eine-welt-info.de/ Portal Eine Welt Info], die [http://www.mission-einewelt.de/ Mission Eine Welt], der [http://www.einewelteinezukunft.de/ Blog Eine Welt Eine Zukunft] und das [http://www.eine-welt-netz-nrw.de Eine Welt Netz NRW]. |
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<references/> |
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== Literatur == |
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* [http://kvk.ubka.uni-karlsruhe.de/hylib-bin/kvk/nph-kvk2.cgi?maske=kvk-last&title=UB+Karlsruhe%3A+Karlsruher+Virtueller+Katalog+KVK+%3A+Ergebnisanzeige&header=http%3A%2F%2Fwww.ubka.uni-karlsruhe.de%2Fkvk%2Fkvk%2Fkvk-header_de_2006_11.html&spacer=http%3A%2F%2Fwww.ubka.uni-karlsruhe.de%2Fkvk%2Fkvk%2Fkvk-spacer_de_2006_11.html&footer=http%3A%2F%2Fwww.ubka.uni-karlsruhe.de%2Fkvk%2Fkvk%2Fkvk-footer_de_2006_11.html&css=http%3A%2F%2Fwww.ubka.uni-karlsruhe.de%2Fkvk%2Fkvk%2Fkvk-neu2.css&input-charset=utf-8&kvk-session=B3PJWDF6&ALL=%22Eine+Welt%22%2C+Entwicklungszusammenarbeit&TI=&PY=&AU=&SB=&CI=&SS=&ST=&PU=&VERBUENDE=&kataloge=SWB&kataloge=BVB&kataloge=NRW&kataloge=HEBIS&kataloge=HEBIS_RETRO&kataloge=KOBV&kataloge=GBV&kataloge=DDB&kataloge=STABI_BERLIN&kataloge=TIB&kataloge=OEVK_GBV&kataloge=VD16&kataloge=VD17&kataloge=ZDB&OESTERREICH=&kataloge=BIBOPAC&kataloge=LBOE&kataloge=OENB_1501&kataloge=OENB_1930&kataloge=OENB_1992&SCHWEIZ=&kataloge=HELVETICAT&kataloge=BASEL&kataloge=ZUERICH&kataloge=ETH&kataloge=VKCH_RERO&target=_blank&Timeout=120 Literatur zur „Einen Welt“ und zur Entwicklungszusammenarbeit im Karlsruher Virtuellen Katalog (deutsch)] |
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* [http://kvk.ubka.uni-karlsruhe.de/hylib-bin/kvk/nph-kvk2.cgi?maske=kvk-last&title=UB+Karlsruhe%3A+Karlsruher+Virtueller+Katalog+KVK+%3A+Ergebnisanzeige&header=http%3A%2F%2Fwww.ubka.uni-karlsruhe.de%2Fkvk%2Fkvk%2Fkvk-header_de_2006_11.html&spacer=http%3A%2F%2Fwww.ubka.uni-karlsruhe.de%2Fkvk%2Fkvk%2Fkvk-spacer_de_2006_11.html&footer=http%3A%2F%2Fwww.ubka.uni-karlsruhe.de%2Fkvk%2Fkvk%2Fkvk-footer_de_2006_11.html&css=http%3A%2F%2Fwww.ubka.uni-karlsruhe.de%2Fkvk%2Fkvk%2Fkvk-neu2.css&input-charset=utf-8&kvk-session=6NID5X9U&ALL=%22Development+aid%22+%22One+World%22&TI=&PY=&AU=&SB=&CI=&SS=&ST=&PU=&kataloge=NLAU&kataloge=COPAC&kataloge=BL&kataloge=LOC_DIREKT&kataloge=NLM&target=_blank&Timeout=120 Literatur über „One World“ und „developement aid“ im Karlsruher Virtuellen Katalog (englisch)] |
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* [http://kvk.ubka.uni-karlsruhe.de/hylib-bin/kvk/nph-kvk2.cgi?maske=kvk-last&title=UB+Karlsruhe%3A+Karlsruher+Virtueller+Katalog+KVK+%3A+Ergebnisanzeige&header=http%3A%2F%2Fwww.ubka.uni-karlsruhe.de%2Fkvk%2Fkvk%2Fkvk-header_de_2006_11.html&spacer=http%3A%2F%2Fwww.ubka.uni-karlsruhe.de%2Fkvk%2Fkvk%2Fkvk-spacer_de_2006_11.html&footer=http%3A%2F%2Fwww.ubka.uni-karlsruhe.de%2Fkvk%2Fkvk%2Fkvk-footer_de_2006_11.html&css=http%3A%2F%2Fwww.ubka.uni-karlsruhe.de%2Fkvk%2Fkvk%2Fkvk-neu2.css&input-charset=utf-8&kvk-session=1RBXD5P2&ALL=Coop%C3%A9ration+%22tiers+monde%22&TI=&PY=&AU=&SB=&CI=&SS=&ST=&PU=&kataloge=BNF_PARIS&kataloge=ABES&target=_blank&Timeout=120 Literatur über „Tiers Monde“ und „coopération“ im Karlsruher Virtuellen Katalog (französisch)] |
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* [[Karl-Josef Kuschel|Kuschel, Karl-Josef]]; Pinzani, Alessandro; Zillinger, Martin:''„Ein Ethos Fur Eine Welt? Globalisierung als ethische Herausforderung“'', 1999, Campus Verlag, ISBN 3-593-36331-3 |
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* [[Robert Lanza|Lanza, Robert]]:''"One World: The Health and Survival of the Human Species in the 21st Century"'', 2000, Health Press, ISBN 0-929173-33-3 |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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* [http://www.bmz.de/de/service/fragen/index.html Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: 9. Warum spricht man heute von „Einer Welt“ statt von der „Dritten Welt“?] |
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{{Commonscat|Wunstorf Air Base}} |
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* [http://www.bmz.de/de/service/infothek/index.html Downloadbereich des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung] |
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*[http://www.relikte.com/wunstorf/index.htm Geschichte des Fliegerhorstes] auf der Internetseite „Relikte in Niedersachsen & Bremen“ |
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* [http://www.friedenspaedagogik.de/themen/globales_lernen__1/empfehlungen_der_kultusministerkonferenz/eine_welt_dritte_welt_in_unterricht_und_schule_beschluss_der_kmk_vom_28_2_1997 Empfehlung der Kultusministerienkonferenz „Eine Welt/Dritte Welt in Unterricht und Schule“ von 1997] |
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*[http://www.ohg-wunstorf.de/ Offizierheimgesellschaft Fliegerhorst Wunstorf e.V.] |
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== Zitate == |
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{{NaviBlock |
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{{Zitat|Die Welt hat sich in den letzten Jahren dramatisch verändert. Staaten zerfallen, neue Grenzen entstehen. Andererseits geht uns der Begriff „Eine Welt“ schon wie selbstverständlich über die Lippen. Dahinter steht aber ein Anspruch, dem wir noch nicht gerecht geworden sind. Dazu müssen |
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|Navigationsleiste Fliegerhorst (Deutschland) |
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wir der Entwicklungspolitik eine neue nationale und internationale Priorität beimessen; denn sie ist es, die sich der zentralen Fragen unserer Zukunft annimmt.|[http://dipbt.bundestag.de/dip21/btp/13/13012.asc Bundesentwicklungsminister Spranger im Bundestag 1995]}} |
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|Navigationsleiste DTM-Rennen |
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{{Zitat|Die Dritte Welt ist keine Wirklichkeit, sie ist Ideologie|[[Hannah Arendt]] [http://encarta.msn.com/quote_561559033/Developing_Nations_The_Third_World_is_not_a_reality_but_an.html in Crises of the Republic, 1972, "On Violence"]}} |
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}} |
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== Siehe auch == |
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* [[One World Project]] |
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* [[Globalisierung]] |
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* [[Club of Rome]] |
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* [[Ten Thousand Villages]] |
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== Quellen und Fußnoten == |
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[[Kategorie:Militärflugplatz in Deutschland|Wunstorf]] |
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<references /> |
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[[Kategorie:Militärflugplatz (Bundeswehr)|Wunstorf]] |
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[[Kategorie:Luftwaffenbasis der Royal Air Force in Deutschland|Wunstorf]] |
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[[Kategorie:DTM-Rennstrecke|Wunstorf]] |
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[[Kategorie:Wunstorf]] |
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[[Kategorie:Rennstrecke in Deutschland]] |
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[[Kategorie:Straßenkurs]] |
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[[Kategorie:Entwicklungspolitik]] |
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[[en:Wunstorf_Air_Base]] |
|||
[[Kategorie:Globalisierung]] |
|||
[[ja:ヴンストルフ航空基地]] |
Version vom 5. April 2013, 10:43 Uhr

Eine Welt ist ein Begriff der Entwicklungspolitik und aus dem Bereich der kirchlichen Entwicklungshilfearbeit, der im Gegensatz zum Begriff der „Dritten Welt“ für ein neues Verständnis der Entwicklungszusammenarbeit steht.
Geschichte
Der christliche Eine-Welt-Gedanke
Der christliche Eine-Welt-Gedanke kam bereits in den Reden von Martin Niemöller zum Ausdruck, die 1964 unter dem Titel „Eine Welt oder keine Welt“ veröffentlicht wurden. Da „die nichtweißen Rassen und Völker nach vorne drängen“, könne die Menschheit in Zukunft nur noch „miteinander“, „in gemeinsamer und wechselseitiger Verantwortung“ sowie „in einer wirklichen und bedingungslosen Solidarität“ leben. Niemöller erinnert dabei an den Psalm 133, der mit den Worten beginnt: „Siehe, wie fein und lieblich ist es, dass Brüder einträchtig beieinander wohnen“. Dieser Psalm könne die Sehnsucht wecken nach einem „Völkerfrieden, in dem sich alle Kräfte zum gemeinsamen Dienst für das Ganze der Menschheit zusammenfinden“.
Niemöller sah voraus, dass die Aufspaltung der „weißen Welt“ in eine „freie“ und eine „kommunistische“ Welt nicht das Hauptproblem bleibe, da die „farbige Welt“ dank der Bevölkerungsexplosion sowie der wirtschaftlichen und technischen Entwicklung zunehmend an Bedeutung gewinnen würde.[1]
Von der Dritten Welt zur Einen Welt

Erste Welt blau, Zweite Welt rot, Dritte Welt grün
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Welt in drei Blöcke unterteilt. Die „Erste Welt“ waren die entwickelten Länder Westeuropas, Nordamerikas und Australiens, auch oft „Industrienationen“ genannt. Die „Zweite Welt“ waren die kommunistischen Länder wie die damalige UdSSR, die Volksrepublik China, die DDR, Nordkorea, Nordvietnam, Kuba usw. Die „Dritte Welt“ hingegen waren die blockfreien Länder.
In den 1960er Jahren entstand die Bewegung der blockfreien Staaten, die in erster Linie diese politische Blockaufteilung der Welt ablehnte und eigene Ziele verfolgte. Mitglieder waren unter anderem das damalige Jugoslawien, Ägypten und Indien.
Diese Blockvorstellung als Begriff wurde Anfang der 1970er Jahre unter Erhard Eppler[2] (SPD) als Entwicklungshilfeminister in der Regierung Willy Brandts und verschiedenen Entwicklungshilfeorganisationen zunehmend kritisiert und abgelehnt. Angesichts der Bedrohung durch weltweite atomare Zerstörung, der Globalisierung, Umweltzerstörung und der kolonialen Vergangenheit könne man nicht mehr von einzelnen, in sich abgetrennten Welten sprechen. Diese Vorstellung würde der Wirklichkeit und trotz aller Unterschiede der gemeinsamen Verantwortung für die Welt an sich nicht gerecht.
Beispiel
Als Beispiele übergreifender wirtschaftlicher Verflechtungen und Verantwortung wurde der aus der Sicht entwicklungspolitischer Gruppen enorme Fleischkonsum in den so genannten entwickelten Ländern angeführt, der durch zusätzliche südamerikanische Fleischimporte gedeckt werden müsse. Um ein Kilogramm Rindfleisch in Südamerika zu erwirtschaften, würde ein Vielfaches des Gewichtes an Getreide als Viehfutter verschwendet, das bei größerem Fleischverzicht den Menschen in den sogenannten unterentwickelten Ländern zur Verfügung stehen würden.
Begriff
Der Begriff der „Einen Welt“ sollte zudem dieses Umdenken zur bisherigen konservativen Entwicklungspolitik symbolisieren und die Gleichberechtigung im partnerschaftlichen Umgang miteinander betonen. Dieser Gedanke kam auch im Begriff „Hilfe durch Selbsthilfe“ und „Global denken, lokal handeln“[3] zum Ausdruck.
Am Auffälligsten vollzog sich dieser Wandel anhand der „Dritte Welt“-Läden, die sich zunehmend in „Eine-Welt“-Läden umbenannten. Spätestens mit der Auflösung der UdSSR in den 1990er Jahren gilt der Begriff der „Dritten Welt“ als politisch überholt und veraltet, da die „Zweite Welt“ als Block so nicht mehr existiert. Entsprechend spricht man auch nicht mehr von „Entwicklungshilfe“ sondern von „Entwicklungszusammenarbeit“[4]
Zugleich erinnert der Begriff "Eine Welt" daran, dass es nur eine Erde gibt, die es zu bewahren gilt. Er hat in seiner neuen Bedeutung auch einen gewissen Eingang in andere Sprachen gefunden, z.B. Englisch (One World) und Esperanto (unu mondo).
Ziele
Ziele im Verständnis einer Welt sind:
- Entwicklungszusammenarbeit mit Partnerorganisationen in Ländern des Südens
- Unterstützung von Emanzipations- und Menschenrechtsbewegungen
- Entwicklungspolitische und interkulturelle Bildungsarbeit
- Förderung des Fairen Handels in so genannten Weltläden
- Selbsthilfe von Migranten und Migrantinnen sowie Flüchtlingen aus Ländern des Südens
Internet
Im deutschsprachigen Internet ist der Begriff der Einen Welt oft im Zusammenhang mit entwicklungspolitischen Projekten anzutreffen. In anderen Sprachen ist eine ähnliche Verbindung des entsprechenden Begriffes (One World, etc.) mit entwicklungspolitischen Themen nicht gegeben. Verschiedene deutschsprachige Portale, Blogs und Webseiten beziehen sich in ihrer Projektbezeichnung auf den Begriff, z.B. der Schulwettbewerb des Bundespräsidenten Eine Welt für alle, die Eine Welt Internet Konferenz (EWIK), die Veranstaltungsreihe Eine Welt Eine Zukunft, das Portal Eine Welt Info, die Mission Eine Welt, der Blog Eine Welt Eine Zukunft und das Eine Welt Netz NRW.
Literatur
- Literatur zur „Einen Welt“ und zur Entwicklungszusammenarbeit im Karlsruher Virtuellen Katalog (deutsch)
- Literatur über „One World“ und „developement aid“ im Karlsruher Virtuellen Katalog (englisch)
- Literatur über „Tiers Monde“ und „coopération“ im Karlsruher Virtuellen Katalog (französisch)
- Kuschel, Karl-Josef; Pinzani, Alessandro; Zillinger, Martin:„Ein Ethos Fur Eine Welt? Globalisierung als ethische Herausforderung“, 1999, Campus Verlag, ISBN 3-593-36331-3
- Lanza, Robert:"One World: The Health and Survival of the Human Species in the 21st Century", 2000, Health Press, ISBN 0-929173-33-3
Weblinks
- Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: 9. Warum spricht man heute von „Einer Welt“ statt von der „Dritten Welt“?
- Downloadbereich des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
- Empfehlung der Kultusministerienkonferenz „Eine Welt/Dritte Welt in Unterricht und Schule“ von 1997
Zitate
„Die Welt hat sich in den letzten Jahren dramatisch verändert. Staaten zerfallen, neue Grenzen entstehen. Andererseits geht uns der Begriff „Eine Welt“ schon wie selbstverständlich über die Lippen. Dahinter steht aber ein Anspruch, dem wir noch nicht gerecht geworden sind. Dazu müssen wir der Entwicklungspolitik eine neue nationale und internationale Priorität beimessen; denn sie ist es, die sich der zentralen Fragen unserer Zukunft annimmt.“
„Die Dritte Welt ist keine Wirklichkeit, sie ist Ideologie“
Siehe auch
Quellen und Fußnoten
- ↑ Martin Niemöller: Eine Welt oder keine Welt. Reden 1961 - 1963, Frankfurt 1964, S. 147-157
- ↑ Nach dem SPD-Vorsitzenden Kurt Beck hat der ehemalige Entwicklungshilfe-Minister Eppler wesentlich dazu beigetragen, dass »die Zielrichtung einer fairen und partnerschaftlichen Zusammenarbeit« zur wegweisenden Orientierung der Politik geworden ist.
siehe auch Institut für Zeitgeschichte - ↑ Für eine solche gemeinsame Verantwortung, die in den Begriffen „Eine Welt“ oder „Global denken, lokal handeln“ zum Ausdruck kommen, plädierte vor über zwei Jahrzehnten bereits Willy Brandt im Vorwort zum Bericht der Nord-Süd-Kommission (1980: 11-40) (PDF; 1,3 MB)
- ↑ Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung