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Elf Aquitaine und Vechec: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Infobox Ort in der Slowakei
{{Lückenhaft|Der Artikel enthält keine Informationen zu Elf-Affären}}
|NAME = Vechec
[[Datei:Logo Elf.svg|rechts|200px|Logo|miniatur|früheres Logo]]
|GEMEINDEART = Gemeinde
'''Elf Aquitaine''' ist ein ehemaliges französisches [[Mineralölunternehmen]], das auch unter dem Markennamen ''ELF'' bekannt ist. Das Unternehmen fusionierte 2000 mit ''TotalFina'' zu dem neuen Unternehmen ''TotalFinaElf'', das seit 2003 ''[[Total (Unternehmen)|Total'']] heißt.
|WAPPEN = Coat of arms of Vechec.png
|KRAJ = Prešovský kraj
|OKRES = Vranov nad Topľou
|REGION = Šariš
|CODE = 529222
|PLZ = 094 12
|VORWAHL = 0 57
|HÖHE = 181
|FLÄCHE = 17.27
|lat_deg = 48 | lat_min = 52 | lat_sec = 21
|lon_deg = 21 | lon_min = 37 | lon_sec = 28
|ADRESSE = Obecný úrad Vechec<br />Hlavná 133<br />09412 Vechec
|WEBSITE = vechec.ocu.sk
|BÜRGERMEISTER = Michal Čandík
|STAND_VERWALTUNG = November 2010
}}
'''Vechec''' (ungarisch ''Vehéc'') ist eine Gemeinde in der [[Ostslowakei]].


Die Gemeinde liegt an der ''Lomnica'', einem rechten Nebenfluss der [[Topľa]], der hier aus dem Gebirgszug [[Slanské vrchy]] tritt. Westlich von Vechec erreicht das Gebirge im ''Makovica'' eine Höhe von 981 Metern über dem Meer, in Richtung Südosten fällt das Gelände zum [[Ostslowakisches Tiefland|Ostslowakischen Tiefland]] ab. Zwei Kilometer östlich von Vechec beginnt mit [[Čemerné]] bereits das Gebiet der Stadt [[Vranov nad Topľou]].
== Geschichte ==


Die durch Vechec führende Hauptstraße – die Fernstraße 576 – ist die kürzeste Verbindung von Vranov nad Topľou in die Großstadt [[Košice]].
{{Siehe auch|Geschichte der Ölförderung Frankreichs}}


Der Ort wurde im Jahr 1327 erstmals urkundlich erwähnt. Die römisch-katholische Kirche stammt aus dem Jahr 1820.
1965 fusionierten ''Régie Autonomie des Pétroles (RAP)'' und ''Bureau de Recherches de Pétrole (BRP)'' zur Holding ''Entreprise de Recherches et d'Activité Pétrolières ([[ERAP]])''. ERAP bekam nach kurzer Zeit den Konzernnamen ''Elf Aquitaine''.
[[Bild:Vechec, Grécko-katolícky a Rímsko-katolícky kostol.jpg|thumb|left|Im Vordergrund die griechisch-katholische Kirche, hinten links die römisch-katholische Kirche in Vechec]]
<br style="clear:left" />


Die Bevölkerung der Gemeinde Vechec besteht zu 86 % aus [[Slowaken]], 14 % sind [[Roma]], deren Anteil sich von 1991 bis 2001 mehr als verdreifachte. 68 % der Einwohner bekennen sich zur [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholischen Kirche]], 14 % gaben als Konfession [[Griechisch-katholische Kirche in der Slowakei|griechisch-katholisch]] an.<ref>[http://www.statistics.sk/mosmis/prvav2.jsp?txtUroven=440713&lstObec=529222&Okruh=sodb Statistikportal MOŠ]</ref>
1966 gab es 4.500 Tankstellen. 1967 hatte das Unternehmen 12.000 Mitarbeiter.


== Quellen ==
Die Vorbereitungen zur Fusion von UGP und UGD zu ERAP wurden im Oktober 1966 abgeschlossen. Am 27. April 1967 wurden die ungleichen Marken und Produkte unter der Marke ''ELF'' vereinigt und die SNPA mit der ERAP zur ''Elf-ERAP'' fusioniert.
<references />


== Weblinks ==
1969 gewann der britische Formel 1-Pilot [[Jackie Stewart]] vom Rennstall [[ELF-Matra]] die Weltmeisterschaft.
{{commonscat}}


{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Okres Vranov nad Topľou}}
1971 wurden die Bereiche ERAP und ''Société Nationale des Pétroles d'Aquitaine (SNPA)'' zur ''Société Nationale Elf Aquitaine (SNEA)'', kurz ''Elf Aquitaine'' zusammengefasst.<ref>http://www.total.de/de/detotal.nsf/VS_OPM/B3F576D062FB54CFC1256EDF00473773?OpenDocument</ref>


[[Kategorie:Ort in der Slowakei]]
1973 wurde die Tochtergesellschaft [[Sanofi]] (Gesundheit und Kosmetik) gegründet. 1993 übernahm Sanofi [[Yves Saint Laurent]].

1976 wurde die Elf-ERAP in Société National Elf Aquitaine (SNEA), später in ''Elf Aquitaine'' umbenannt.

Bis in die 1980er Jahre blieben Tankstellen in Frankreich unter den Markenzeichen von Antar.

Von da an trat die UGP unter dem Namen ''ELF Union'' und die UGD unter dem Namen ''ELF Distribution'' auf. Gleichzeitig arbeitete ELF mit [[Matra]] Sport bei Wettbewerbsautos zusammen.

1983 wurde das Chemieunternehmen [[Atochem]] als Tochtergesellschaft gegründet. 1989 wurde Atochem an die US-amerikanische [[Pennwalt-Corporation]] verkauft.

1992 erwarb Elf Aquitaine die deutsche [[Minol]]. Die [[Leuna-Affäre]] überschattete diesen Handel.

2000 fusionieren Elf Aquitaine und TotalFina zur TotalFinaElf-Gruppe. Kurz darauf wurde nur noch der Name [[Total (Unternehmen)|Total]] für den Gesamtkonzern benutzt.

== Markenname ELF und Logo ==
Im Sommer 1964 wurden für die anstehende neue Dachgesellschaft ERAP eine Reihe von verschiedenen Kombinationen aus drei, vier oder fünf Buchstaben entwickelt, unter anderem Ritm, Alzan, Elf, Elfe und Elan. Letztlich fiel die Wahl auf ELF. Der Name hat mit der Zahl elf nichts zu tun und enthält keine Abkürzungen.

Das Logo stellt einen stilisierten Bohrmeißel mit einer blauen und einer roten Seite dar, der in der Mitte weiß bleibt, Symbol der französischen Flagge.

== Elf heute ==
Heute wird der Markenname Elf mit neuer Farbgebung als Billigbenzinmarke deutlich unterhalb der Edelmarke TOTAL genutzt.

== Elf Aquitaine und die Politik ==
Unter dem Elf-Präsidenten [[Loïk Le Floch-Prigent]] von 1989 bis 1993 arbeitete dessen Vertrauter [[Alfred Sirven]] als Direktor für Allgemeine Angelegenheiten, der zusammen mit [[André Tarallo]] als ''Monsieur Afrique'' in [[Genf]] eine Filiale Elf Aquitaine Internationale (EAI) unterhielt, über die große Bestechungsgelder für diverse afrikanische Aktivitäten gezahlt wurden. Richterliche Untersuchungen u.a. der französischen obersten Untersuchungsrichterin des [[Palais de Justice (Paris)|Pariser Palais de Justice]], [[Eva Joly]], deckten eine weitere Tochtergesellschaft in Genf auf, die 1980 gegründete Rivunion, die für Le Floch-Prigent seine schwarze Kasse in der Schweiz war. Bei der Übernahme der spanischen Raffinerie [[Ertoil]] von [[kuwait]]ischen öffentlichen Stellen, die im Zusammenhang mit dem [[Zweiter Golfkrieg|Zweiten Golfkrieg]] 1990 schnell Geld benötigten, wurde offenbar der ''irakische'' [[Milliardär]] [[Nadhmi Auchi]] zwischengeschaltet, der Ertoil nach nur vier Monaten an den spanischen Konzern [[Cepsa]] weiterverkaufte, an dem Elf Aquitaine mit 34 % beteiligt war. Rechte Hand von Auchi war der spanische Politiker und Geschäftsmann [[Daniel de Busturia]]. Bei der Übernahme sollen bis zu FF 54 Mio. Kommissionen geflossen sein.

In Deutschland wurde Elf Aquitaine unter anderem auch im Zusammenhang mit der Übernahme der [[Leuna-Werke]] und des [[Minol]]-Tankstellennetzes durch die so genannte [[Leuna-Affäre]] Anfang der 1990er Jahre bekannt.

Beim Engagement von Elf Aquitaine in [[Usbekistan]] sollen ebenfalls Kommissionen an Präsident [[Islom Karimov]] geflossen sein, von denen ein Teil an eine Freundin des damaligen Präsidenten [[François Mitterrand]], die Romanschriftstellerin [[Françoise Sagan]] gegangen sein sollen, die dafür vor Gericht stand.

Bereits in den 1960er Jahren wurde nach verschiedenen französischen Medienberichten von Elf an Politiker in Afrika große Geldbeträge für Wahlkämpfe, aber auch zur Anschaffung von Waffen zur Verfügung gestellt. Zeitweilig soll Elf die legale Tarnung für nachrichtendienstliche Aktivitäten Frankreichs in Afrika gewesen sein. Le Floch-Prigent drückte es bei Gericht so aus:

{{Zitat|1962 überzeugte Pierre Guillaumat General de Gaulle, eine parallele Struktur von Öltechnikern zu schaffen. Durch die Gründung von Elf zusätzlich zu Total erhofften sich die Gaullisten den Aufbau eines säkularen Zweigs des [französischen] Staates in Afrika […] einer Art permanenten Ölministeriums […] einer Art Nachrichtendienstes in den ölfördernden Staaten.}}

Elf bot den gaullistischen Präsidenten die ideale Tarnung und die finanziellen Ressourcen für politische und militärische Operationen in französischen Interessengebieten in Afrika. Die Vorstände des Ölkonzerns betrachteten die gaullistischen Machthaber als ihre einzigen legitimen Herren und erwarteten deren Rückkehr zur Macht. Dabei finanzierten sie sogar Versuche, die Autorität des nichtgaullistischen Präsidenten [[Valéry Giscard d'Estaing]] zu schwächen. Elf bestimmte und entfernte Politiker in [[Gabun]], [[Kamerun]], [[Angola]] und im [[Republik Kongo|Kongo]] und dehnt seinen Einfluss in das ganze frankophone Afrika aus. Selbst in englischsprachigen Länder wie [[Nigeria]] soll Elf großen Einfluss gehabt haben. Auch in [[Usbekistan]] und Venezuela soll Elf politische Ambitionen besessen haben. Dabei tauchte der Name des Präsidenten von Gabun, [[Omar Bongo]], auf, dessen diskreter Berater kein geringerer als Alfred Sirven gewesen ist. Mit der Hilfe von Omar Bongo erhielt der Ölkonzern Zutritt zur OPEC, beteiligt sich am illegalen Handel mit [[Atomtechnologie]]. Omar Bongo kassierte von der Elf-Raffinerie ''Sogara'' in [[Port-Gentil]] in Gabun am 21. Januar 1992 persönlich in [[Libreville]] in bar Francs CFA 100 Mio., der Währung von 14 frankophonen westafrikanischen Staaten. Alle großen französischen Parteien erhielten von Elf Spenden.

In der Ära Mitterrand diente der größte Konzern Frankreichs als Instrument wirtschaftlicher und politischer Einflussnahme Frankreichs im Ausland. Doch anders als seine Vorgänger habe Mitterrand sich nicht auf das nationale Argument beschränkt, sondern nach der Clanlogik von Räubern einen Teil der Beute für seine Partei und seine Gefolgsleute gefordert. Die Gaullisten sollten nicht zu kurz kommen, aber alle Parteien sollten etwas vom Kuchen abbekommen. Im Gegenzug konnten einzelne Vorstandsmitglieder private Vermögen anhäufen. Mitterrand soll sich laut Le Floch-Prigent laufend über die Zahlungen und den Stand der Verhandlungen unterrichten lassen und die Zahlungen persönlich angewiesen haben. Dazu seien umfangreiche Schwarze Kassen in der Schweiz angelegt worden, die über [[Liechtenstein]]er Briefkastenfirmen und Kontaktleute, wie [[Dieter Holzer]], ihre Zuwendungen verteilten.

1991 wurde Elf Aquitaine an der New Yorker [[Börse]] [[New York Stock Exchange]] erstmals gehandelt. Nachfolger von Le Floch-Prigent wurde [[Philippe Jaffré]]. 1996 verkaufte die französische Regierung ihre Anteile, behielt jedoch eine [[goldene Aktie]]. Das Unternehmen fusionierte 2000 mit [[TotalFina]] zu dem neuen Unternehmen [[Total (Unternehmen)|TotalFinaElf]].

==Trivia==
1967 wurde eine Tankstelle an einer Nationalstraße im neuen Design als PR-Aktion für einen Film mit [[Mireille Darc]] ausgestattet.

==Weblinks==
* [http://www.wsws.org/de/2003/nov2003/elf-n28.shtml Urteile im Elf-Prozess enthüllen Korruption auf höchster Ebene]
* [http://www.denistouret.net/constit/Elf_Espagne.html französische Untersuchungen zu Elf-Affären in Spanien (in Französisch)]
* [http://www.denistouret.net/constit/affaires_Elf.html Die Elf-Affären chronologisch (in Französisch)]

== Einzelnachweise ==
<references/>

[[Kategorie:Mineralölunternehmen (Frankreich)]]
[[Kategorie:Ehemaliges Unternehmen (Frankreich)]]
[[Kategorie:Markenname]]

[[fi:Elf Aquitaine]]

Version vom 4. April 2013, 04:26 Uhr

Vechec
Wappen Karte
Wappen von Vechec
Vechec (Slowakei)
Vechec (Slowakei)
Vechec ohne Koordinaten
Basisdaten
Staat: Slowakei Slowakei
Kraj: Prešovský kraj
Okres: Vranov nad Topľou
Region: Šariš
Fläche: 17,27 km²[1]
Einwohner: 3025 (31. Dez. 2024)[2]
Bevölkerungsdichte: 175,14 Einwohner je km²
Höhe: 181 m n.m.
Postleitzahl: 094 12
Telefonvorwahl: 0 57
Geographische Lage: Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Kfz-Kennzeichen
(vergeben bis 31.12.2022):
VT
Kód obce: 529222
Struktur
Gemeindeart: Gemeinde
Verwaltung (Stand: November 2010)
Bürgermeister: Michal Čandík
Adresse: Obecný úrad Vechec
Hlavná 133
09412 Vechec
Webpräsenz: vechec.ocu.sk

Vechec (ungarisch Vehéc) ist eine Gemeinde in der Ostslowakei.

Die Gemeinde liegt an der Lomnica, einem rechten Nebenfluss der Topľa, der hier aus dem Gebirgszug Slanské vrchy tritt. Westlich von Vechec erreicht das Gebirge im Makovica eine Höhe von 981 Metern über dem Meer, in Richtung Südosten fällt das Gelände zum Ostslowakischen Tiefland ab. Zwei Kilometer östlich von Vechec beginnt mit Čemerné bereits das Gebiet der Stadt Vranov nad Topľou.

Die durch Vechec führende Hauptstraße – die Fernstraße 576 – ist die kürzeste Verbindung von Vranov nad Topľou in die Großstadt Košice.

Der Ort wurde im Jahr 1327 erstmals urkundlich erwähnt. Die römisch-katholische Kirche stammt aus dem Jahr 1820.

Im Vordergrund die griechisch-katholische Kirche, hinten links die römisch-katholische Kirche in Vechec


Die Bevölkerung der Gemeinde Vechec besteht zu 86 % aus Slowaken, 14 % sind Roma, deren Anteil sich von 1991 bis 2001 mehr als verdreifachte. 68 % der Einwohner bekennen sich zur römisch-katholischen Kirche, 14 % gaben als Konfession griechisch-katholisch an.[3]

Quellen

  1. Hustota obyvateľstva - obce [om7014rr_obc=AREAS_SK, v_om7014rr_ukaz=Rozloha (Štvorcový meter)]. Statistical Office of the Slovak Republic, 31. März 2025, abgerufen am 31. März 2025 (slowakisch).
  2. Počet obyvateľov podľa pohlavia - obce (ročne) [om7101rr_obce=AREAS_SK]. Statistical Office of the Slovak Republic, 31. März 2025, abgerufen am 31. März 2025 (slowakisch).
  3. Statistikportal MOŠ
Commons: Vechec – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien