„Rödeser Berg“ – Versionsunterschied
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Der Rödeser Berg liegt nahe den Wolfhager Ortsteilen [[Niederelsungen]] und [[Nothfelden]]. Seine Hänge streichen im Südwesten im Erpetal aus. |
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== Ökologische Bedeutung == |
== Ökologische Bedeutung == |
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Version vom 27. Februar 2013, 20:19 Uhr
| Rödeser Berg | ||
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| Rödeser Berg mit dem Windmessmast | ||
| Höhe | 379 m ü. NN [1] | |
| Lage | Wolfhagen, Landkreis Kassel, Nordhessen Deutschland | |
| Gebirge | Habichtswälder Bergland | |
| Koordinaten | 51° 21′ 57″ N, 9° 11′ 19″ O | |
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Der Rödeser Berg im Stadtgebiet von Wolfhagen ist eine 379 m ü. NN[1] hohe Erhebung des Habichtswälder Berglandes im nordhessischen Landkreis Kassel.
Geographische Lage
Der Rödeser Berg liegt im Naturpark Habichtswald südlich von Niederelsungen und nordwestlich von Nothfelden, die jeweils zu Wolfhagen gehören. Die Westhänge der bewaldeten Erhebung streichen im Südwesten im Tal der Erpe und seine Osthänge in jenem von deren Zufluss Dase aus.
Zusammen mit dem Warteberg (ca. 419 m), Burgberg (334,5 m), Heidelbeerenberg (ca. 398 m) und Stromberg (362,2 m) und ihren Ausläufern bildet der Rödeser Berg den etwa 10,5 km2 großen Elsbergrücken zwischen dem Wolfhager Ortsteil Elmarshausen und dem Breunaer Ortsteil Rhöda. Diese Landschaft bestimmt mit den benachbarten Mittelgebirgsmassiven Großer Bärenberg (600,7 m), Ofenberg (372,5 m) und Isthaberg (523,1 m) das durch eine hohe Reliefenergie gekennzeichnete Landschaftsbild des nordöstlichen Wolfhager Landes.
Ökologische Bedeutung
Flora
Der Höhenzug ist mit Laubwäldern bestockt, in die einzelne Nadelholzforste integriert wurden. Mehrere Fichtenbestände in den Gipfellagen fielen in der jüngeren Vergangenheit Stürmen zum Opfer. Auf diesen großenteils in Sekundärsukzession befindlichen Flächen wurden inzwischen in den Randbereichen Douglasien nachgepflanzt. Altholzbestände mit starken Bäumen sind besonders im Privatwald selten und eher im nordwestlichen Bereich zu finden.
Die naturnahe Waldbestockung mit unterschiedlich alten Laubbaumbeständen ist auch das Ergebnis einer ökologisch ausgerichteten Waldbewirtschaftung während der letzten Jahrzehnte. Diese naturorientierte Nutzungspraxis bildet gemeinsam mit den gegebenen kleinräumlichen Boden- und Klimabedingungen sowie der vorhandenen Gewässerausstattung und nicht zuletzt der Abgeschiedenheit den überaus günstigen Rahmen für eine vielfältige Pflanzen- und Tierwelt.
Fauna
Der Rödeser Berg hat eine wichtige Trittsteinfunktion (z.B. Reinhardswald – Escheberger Wald – Rödeser Berg – Langer Wald – Kellerwald) für waldgebundene Tierarten. Er liegt inmitten zweier Vogelflugschneisen (1.: Beverungen – Warburg – Bad Arolsen – Korbach; 2.: Trendelburg – Oberelsungen – Wenigenhasungen) und unmittelbar zwischen vier Brut- und Rastgebieten mit lokaler / regionaler Bedeutung. Der Rödeser Berg und seine ihn umgebenden Wälder stellen einen Lebensraum für zahlreiche Säugetier- und Vogelarten dar, die dort ihre Nahrungs- und Brutreviere haben:[2]
Säugetiere
- Luchsverdacht
- Wildkatze[3]
- Zwergfledermaus
- Rauhautfledermaus
- Mückenfledermaus
- Großes Mausohr
- Fransenfledermaus
Vögel
Die folgenden 49 Arten nutzen das Gebiet (einschließlich Erpetal) als Brutrevier (ohne Greifvögel): Aaskrähe, Amsel, Bachstelze, Gartenbaumläufer, Baumpieper, Blaumeise, Buchfink, Dohle, Dompfaff, Dorngrasmücke, Eichelhäher, Eisvogel, Elster, Fliegenschnäpper, Gartengrasmücke, Gebirgsstelze, Goldammer, Grauspecht, Grünling, Grünspecht, Haubenmeise, Heckenbraunelle, Hohltaube, Kernbeißer, Klappergrasmücke, Kleiber, Kleinspecht, Kohlmeise, Kolkrabe, Kuckuck, Misteldrossel, Mittelspecht, Schwarzspecht, Singdrossel, Sommergoldhähnchen, Star, Stieglitz, Tannenmeise, Teichhuhn, Teichrohrsänger, Wacholderdrossel, Wachtel, Waldbaumläufer, Waldkauz, Waldohreule, Wasseramsel, Weidenmeise, Zaunkönig, Zilpzalp.
Der Wespenbussard brütet dort mit vermutlich drei Paaren. Für den Rotmilan bildet das Wolfhager Land mit seinen inselartigen Waldkuppen ein hervorragendes Vermehrungsgebiet. In der Nähe der geplanten Windkraftflächen brüten fünf Paare auf einer Fläche von 13,5 km2. Zwei Paare brüten in Entfernungen von jeweils ca. 1200 m zu den geplanten Windrädern.
Folgende Arten wurden bei der Nahrungssuche beobachtet: Graureiher, Haubentaucher, Mandarinente, Mehlschwalbe, Nilgans, Rauchschwalbe, Raufußbussard (Überwinterungsgast), Reiherente, Silberreiher (Überwinterungsgast), Stockente, Uhu. Der Schwarzstorch nutzt das Gebiet über Jahre hinweg kontinuierlich als Nahrungsgast und überfliegt den Wald, um in den Feuchtgebieten zu jagen. Für die Jahre 2005 bis 2009 konnten Horstplätze im Escheberger Wald (bei Breuna) nachgewiesen werden. Seit 2010 sind die genauen Horststandorte nicht bekannt. Sie dürften aber immer noch im Escheberger Wald oder in der hier beschriebenen Waldinsel liegen. Die Kulturlandschaft um Wolfhagen hat ein insgesamt hohes Greifvorkommen und gilt sowohl als gut frequentierter Abschnitt für den Vogelzug als auch als Rast- und Futterplatz, z. B. für den Kranich (Grus grus). Zu den regelmäßig vorkommenden Greifen gehören in diesem Landschaftsausschnitt neben dem Rotmilan (in der Reihenfolge ihrer Häufigkeit) vor allem Mäusebussard (Buteo buteo), Turmfalke (Falco tinnunculus), Sperber (Accipiter, nisus) und Habicht (Accipiter gentilis). Auch Wespenbussard (Pernis apivorus), Wanderfalke (Falco peregrinus), Baumfalke (Falco subbuteo) sowie neuerdings Schwarzmilan (Milvus migrans) nutzen das Wolfhager Land als Nahrungs- und Brutrevier.
Die Ergebnisse der genannten Arten wurden zum einen in einem Dokumentarfilm von Studenten der Universität Kassel festgehalten.[4] Zum anderen werden in einem 46-seitigen Bericht die vorgenannten naturschutzfachlichen Aussagen mit zahlreichen Bildern, Daten und Fakten dokumentiert.[5]
Geplanter Windpark
Die Stadtwerke Wolfhagen planen den Bau von vier Windkraftanlagen vom Typ Enercon E-101 mit einer Nabenhöhe von 135 m, einem Rotordurchmesser von 101 m und einer Nennleistung von jeweils drei Megawatt.[6][7] Als Standorte sind der Rödeser Berg bzw. in dessen Nähe der Wartheberges (Bürgerwindpark Wolfhagen) in Diskussion. Für die Windkraftanlagen werden Kosten von insgesamt 20 Millionen Euro genannt.[6] Kritiker bemängeln, dass die Realisierung des Windparkprojektes die direkte Lebensraumvernichtung einer Reihe geschützter Arten zur Folge hätte. Eine überparteiliche Bürgerinitiative ("Keine Windräder in unseren Wäldern") hat sich vor Jahren gegen das Vorhaben gegründet und zeigt Alternativen für den Standort Rödeser Berg auf.[8]
Für Forschungszwecke hat das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik den 200 m hohen Windmessmast Rödeser Berg errichtet.[9]
Einzelnachweise
- ↑ a b Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- ↑ Argumente für die Ruhe-Insel. Bürgerinitiative legt Heft zur naturschutzfachlichen Bedeutung des Rödeser Berges vor. In: HNA. 5. November 2011 (PDF 140kB [abgerufen am 8. April 2012]).
- ↑ Ergebnis der genetischen Untersuchung. 30. September 2011 (PDF 65kB [abgerufen am 8. April 2012]).
- ↑ Lebendiges Treiben im Wald. In: HNA. 6. März 2010 (PDF 237kB [abgerufen am 13. April 2012]).
- ↑ Zur naturschutzfachlichen Bedeutung des Rödeser Berges vor dem Hintergrund der aktuellen Windparkplanung seitens der Stadtwerke Wolfhagen. 1. November 2011 ([1] [abgerufen am 13. April 2012]).
- ↑ a b Stadtwerke vergeben Auftrag für Windpark. Firma Enercon soll am Rödeser Berg vier Anlagen bauen. HNA.de, 15. Juli 2011, abgerufen am 12. April 2012.
- ↑ E-101 / 3 MW. Technische Daten. Enercon, abgerufen am 23. April 2012.
- ↑ Homepage der Bürgerinitiative "Keine Windräder in unseren Wäldern". Abgerufen am 13. April 2012.
- ↑ Fraunhofer IWES errichtet 200 m hohen Forschungsmessmast für Windenergie. (Presseinformation) Fraunhofer IWES, 12. August 2011, abgerufen am 23. April 2012.}
