Gütergemeinschaft der Jerusalemer Urgemeinde und Weihrauchzeder: Unterschied zwischen den Seiten
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Als '''Gütergemeinschaft der [[Jerusalemer Urgemeinde]]''' (auch: '''Gütergemeinschaft der Urgemeinde''' oder '''Urchristliche Gütergemeinschaft''') wird das das Einbringen und Teilen allen Eigentums bezeichnet, das die [[Apostelgeschichte]] im [[Neues Testament|Neuen Testament]] (NT) als Kennzeichen dieser ersten Gemeinschaft des [[Urchristentum]]s in [[Jerusalem]] herausstellt (Apg 2/4). |
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{{Taxobox |
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| Taxon_Name = Weihrauchzeder |
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| Taxon_WissName = Calocedrus decurrens |
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| Taxon_Rang = Art |
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| Taxon_Autor = ([[John Torrey|Torr.]]) [[Carl Rudolf Florin|Florin]] |
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| Taxon2_Name = Weihrauchzedern |
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| Taxon2_WissName = Calocedrus |
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| Taxon2_Rang = Gattung |
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| Taxon3_WissName = Cupressoideae |
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| Taxon3_Rang = Unterfamilie |
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| Taxon4_Name = Zypressengewächse |
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| Taxon4_WissName = Cupressaceae |
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| Taxon4_Rang = Familie |
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| Taxon5_Name = Koniferen |
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| Taxon5_WissName = Coniferales |
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| Taxon5_Rang = Ordnung |
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| Taxon6_WissName = Coniferopsida |
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| Taxon6_Rang = Klasse |
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| Bild = Calocedrus decurrens 01 by Line1.jpg |
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| Bildbeschreibung = Weihrauchzeder (''Calocedrus decurrens'') |
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Die '''Weihrauchzeder'''<ref name=deutsch1/>, '''Kalifornische Weihrauchzeder'''<ref name=deutsch2/> oder '''Kalifornische Flusszeder'''<ref name=deutsch3/> (''Calocedrus decurrens'') bildet eine der vier [[Art (Biologie)|Arten]] der [[Gattung (Biologie)|Gattung]] der [[Weihrauchzedern]] (''Calocedrus''). Kennzeichen dieser Art sind die aus sechs Schuppen aufgebauten, länglichen, einjährigen [[Zapfen (Botanik)|Zapfen]], die [[Lebensbäume (Gattung)|Thujen]]-ähnlichen Zweige und die orangefarbene, längsrissige [[Borke]] älterer Bäume. Sie fällt durch mächtige, säulenartige Stämme und im Freistand schmale bis zum Boden reichende, dichte Kronen auf.<ref name="LdN100"/> Die Weihrauchzeder ist in den Vereinigten Staaten Hauptlieferant für das Holz zur Produktion von Bleistiften.<ref name=FoNA/> |
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Die [[Bibelexegese]] der zugehörigen NT-Stellen ist vielfältig und fragt vor allem, welche Art Gemeineigentum gemeint war, ob diese Aussagen historische Realität spiegeln und welchen Geltungsanspruch sie für heutige Christen erheben sollen und können. Im Lauf der [[Christentumsgeschichte]] bewirkte die NT-Darstellung zahlreiche Versuche christlicher Gruppen, ihr Eigentum zu teilen und ganz oder teilweise gemeinsam zu verwalten. |
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== Beschreibung == |
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[[Datei:Weihrauchzeder 8446.JPG|miniatur|Borke]] |
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Im direkten Anschluss an das [[Pfingstwunder]] und die erste Missionspredigt des [[Simon Petrus]] beschreibt {{B|Apg|2|42-46}} die Lebensweise der Jerusalemer Urgemeinde wie folgt: |
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[[Datei:Calocedrus decurrens-leaves.jpg|miniatur|Zweig mit Blättern]] |
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{{Zitat|Sie hielten an der Lehre der Apostel fest und an der Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und an den Gebeten. Alle wurden von Furcht ergriffen; denn durch die Apostel geschahen viele Wunder und Zeichen. Und alle, die gläubig geworden waren, bildeten eine Gemeinschaft und hatten alles gemeinsam. Sie verkauften Hab und Gut und gaben davon allen, jedem so viel, wie er nötig hatte. Tag für Tag verharrten sie einmütig im Tempel, brachen in ihren Häusern das Brot und hielten miteinander Mahl in Freude und Einfalt des Herzens. Sie lobten Gott und waren beim ganzen Volk beliebt. Und der Herr fügte täglich ihrer Gemeinschaft die hinzu, die gerettet werden sollten.}} |
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[[Datei:Calocedrus-decurrens-conos-masculinos.jpg|miniatur|Männliche Zapfen]] |
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[[Datei:Calocedrus decurrens 7947.jpg|miniatur|Reife weibliche Zapfen]] |
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Nach weiteren Missionserfolgen der [[Apostel]]predigten erklärt {{B|Apg|4|32-36}}: |
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[[Datei:Calocedrus decurrens MHNT.BOT.2004.0.810.jpg|miniatur|Zapfen und Samen]] |
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{{Zitat|Und die Menge der Gläubigen war ein Herz und eine Seele; und auch nicht einer sagte, dass etwas von seinen Gütern sein eigen sei, sondern alle Dinge waren ihnen gemeinsam. […] Es litt auch niemand unter ihnen Mangel; denn die, welche Besitzer von Äckern oder Häusern waren, verkauften sie und brachten den Erlös des Verkauften und legten ihn den Aposteln zu Füßen; und man teilte jedem aus, so wie jemand bedürftig war.}} |
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=== Erscheinungsform === |
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Die Weihrauchzeder ist ein immergrüner [[Baum]] und erreicht Wuchshöhen von 60 und mehr Metern, als Maximum werden 69 Meter angegeben. Es werden Stammdurchmesser von 3 bis 4,5 Metern erreicht. Die Stammbasis ist häufig durch Wurzelansätze verbreitert, oft wachsen bei alten Bäumen dicke Äste parallel zum Stamm. Doch sind die tatsächlich erreichten Höhen vom Verbreitungsgebiet abhängig. In den [[Coast Mountains]] in Kanada liegt sie durchschnittlich zwischen 18 und 24 Metern, in der [[Sierra Nevada (Vereinigte Staaten)|Sierra Nevada]] oft mehr als 40 Meter. In großen Höhenlagen bleiben die Bäume jedoch klein oder wachsen sogar [[Strauch|strauchartig]].<ref name="LdN01"/> Der Stamm älterer Bäume wird von einer etwa 15 Zentimeter dicken, fasrigen, orange- bis zimtfarbenen und tief längsgefurchten [[Borke]] bedeckt, die sich in dünnen Platten ablösen kann. Die Farbe ähnelt der des [[Riesenmammutbaum]]s (''Sequoiadendron giganteum''), hat aber nicht dessen schwammartige Struktur.<ref name="LdN103"/> Die Äste im unteren Teil des Baums biegen sich bogenförmig herab, im oberen Teil der Krone stehen sie steil aufrecht. Die eher kurzen und kräftigen Äste der Kronenmitte stehen meist waagrecht, können jedoch abrupt nach oben abbiegen. Äste höherer Ordnung sind im unteren Teil hängend und formen eine säulenförmige bis pyramidenförmige, später eine kuppelförmige oder offene Krone. Junge Weihrauchzedern haben einen breit dreieckigen Umriss und ähneln damit jungen Exemplaren des Riesenmammutbaums (''Sequoiadendron giganteum''). Die belaubten Zweige wachsen dicht, waagrecht und nahe der Spitze aufrecht. Sie sind zum Ende hin abgeflacht und mit grünen Blättern bedeckt. Seitliche Zweige fallen nach zwei bis drei Jahren ab. Junge Triebe sind fächerförmig, ihre Rinde wird nach zwei Jahren rötlich.<ref name="LdN01"/><ref name=Farjon6/> |
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=== Blätter === |
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Nach diesen Summarien folgen Beispiele: {{"|Josef aber, der von den Aposteln den Beinamen [[Barnabas (Apostel)|Barnabas]] erhalten hatte (das heißt übersetzt: »Sohn des Trostes«), ein [[Leviten|Levit]], aus [[Zypern]] gebürtig, besaß einen Acker und verkaufte ihn, brachte das Geld und legte es den Aposteln zu Füßen.}} {{B|Apg|5|1–11}} erzählt die Geschichte von [[Hananias und Saphira]]: Hananias habe ein Grundstück verkauft und den Erlös den Aposteln gebracht, aber heimlich einen Teil für sich behalten. Petrus wirft ihm vor: {{"|Hättest du es nicht als dein Eigentum behalten können? Und als du es verkauft hattest, war es nicht in deiner Gewalt?}} Die beiden erleiden den Tod als Strafe Gottes. |
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Wie andere Zypressengewächse, bildet die Weihrauchzeder keine [[Winterknospe]]n, die Sprossspitze wird stattdessen durch dicht anliegende [[Blatt (Pflanze)|Blätter]] geschützt. Die schuppenförmigen Blattorgane stehen kreuzgegenständig in vierzähligen [[Wirtel]]n aus zwei seitlichen [[Zypressengewächse#Beschreibung|Kantenblättern]] und zwei frontalen Flächenblättern. Die Kantenblätter sind [[Blattform#Ansatz an der Sprossachse|herablaufend]], gekielt, linealisch-lanzettförmig und haben eine leicht gebogene Spitze. Sie überdecken teilweise die etwas kürzeren und breit spatelförmigen Flächenblätter. Die Spitzen der Kanten- und Flächenblätter liegen dabei immer auf gleicher Höhe, was als ein Kennzeichen der Art gilt. Die Blätter haben unterschiedliche Größen, sie sind etwa 2 Millimeter lang und 1,5 Millimeter breit an den äußersten Zweigen und 15 Millimeter lang und 3 Millimeter breit an jungen Trieben. Die Blätter sind ganzrandig und zeigen auf beiden Seiten [[Stoma (Botanik)|Spaltöffnungen]]. Die Kantenblätter haben auf der Oberseite zwei schmale Spaltöffnungsstreifen und mehrere auf der Unterseite. Die Spaltöffnungen der Flächenblätter sind auf die Seiten beschränkt und in Rillen zwischen den Blättern verborgen. Drüsen sind nur schwach entwickelt, am deutlichsten an der Spitze der Flächenblätter. Die sichtbaren Oberflächen der Blätter sind meist hellgrün, selten dunkelgrün. Die Blätter bleiben zwei bis drei Jahre am Baum. Sie riechen beim Zerreiben aromatisch.<ref name=Farjon67/><ref name="LdN101"/> |
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=== Zapfen und Samen === |
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In {{B|Römer|15|25–29}} schildert [[Paulus von Tarsus]] eine Spendenübergabe aus seinen Gemeinden an die Urgemeinde: |
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Die Weihrauchzeder ist einhäusig getrenntgeschlechtig ([[Monözie|monözisch]]), männliche und weibliche sogar am selben Ast wachsen. Die männlichen [[Zapfen (Botanik)|Pollenzapfen]] sind länglich, 6 bis 8 Millimeter lang, 2 bis 3 Millimeter breit, anfangs hellgelb, später braun und stehen einzeln an den Enden kurzer, mehr oder weniger hängender Zweige. Sie besitzen zehn bis 14, kreuzgegenständig angeordnete, schildförmig-rundliche, spitzige [[Sporophyll|Mikrosporophylle]] mit gezähntem Rand und je drei bis vier [[adaxial|abaxiale]] Pollensäcken. Die [[Pollen]] werden im Winter abgegeben, durch den Wind verbreitet<ref name=USDA/> und können Heuschnupfen verursachen. Durch die große Zahl an männlichen Zapfen wirken die Bäume im Winter gelblich.<ref name=Farjon7/><ref name="LdN12"/> |
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{{Zitat|Jetzt aber fahre ich hin nach [[Jerusalem]], um den Heiligen zu dienen. Denn die in [[Makedonien|Mazedonien]] und [[Achaea|Achaja]] haben willig eine gemeinsame Gabe zusammengelegt für die Armen unter den Heiligen in Jerusalem. Sie haben's willig getan und sind auch ihre Schuldner. Denn wenn die Heiden an ihren geistlichen Gütern Anteil bekommen haben, ist es recht und billig, dass sie ihnen auch mit leiblichen Gütern Dienst erweisen.}} |
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Die weiblichen Blütenzapfen wachsen oft in großer Zahl ebenfalls einzeln und endständig an mehr oder weniger hängenden Zweigen. Sie sind eiförmig-länglich oder im geschlossenen Zustand verkehrt-länglich, manchmal nur 15 meist 20 bis 35 Millimeter lang, 8 bis 13 Millimeter breit, glatt oder gefurcht. Sie reifen nach einem Jahr, färben sich dann rotbraun und fallen bald ab. Einige Zapfen können jedoch auch nach der Abgabe der Samen bis zum nächsten Sommer am Baum bleiben. Die drei, selten vier Paar Deckschuppen wachsen kreuzgegenständig. Das erste, nahe der Basis stehende Paar entwickelt sich nicht vollständig, hat zurückgebogene Deckschuppen und bleibt unfruchtbar. Das mittlere, fruchtbare Paar steht waagrecht weit ab. Es ist etwas eingebogen, außen konvex, mit einer kleinen Kuppe nahe der Spitze und zwei angedrückten Samenanlagen an der Basis jeder Schuppe. Das äußere Paar ist unfruchtbar, gerade, seitlich abgeflacht mit zwei kleinen Samenanlagen und Kuppen auf den Deckschuppen. Die mittleren und äußeren Deckschuppen sind 18 bis 30 Millimeter lang und 8 bis 13 Millimeter breit, hellbraun und innen runzelig.<ref name=Farjon7/><ref name="LdN102"/> |
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== Auslegungen == |
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In der neutestamentlichen Forschung wird seit dem 19. Jahrhundert die Historizität, Art, das Ausmaß und der Geltungsanspruch der NT-Texte zur urchristlichen Gütergemeinschaft diskutiert. |
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Die [[Same (Pflanze)|Samen]] sind länglich, leicht abgeflacht, zur Spitze hin zugespitzt, 8 bis 12 Millimeter lang, 3 bis 4 Millimeter breit, hell weißlich braun und mit zwei ungleichen Flügeln versehen. Der größere Flügel ist 18 bis 23 Millimeter lang, der kleinere bildet einen Streifen mit freier Spitze. Die Samen werden vom Wind verbreitet. Das [[Tausendkornmasse|Tausendkorngewicht]] beträgt im Mittel 30 Gramm und variiert von 16 bis 70 Gramm. Die Blütezeit ist im Jänner die Abgabe der Samen beginnt Ende August in tiefen Lagen und im Oktober in höheren Lagen. Sie dauert bis in den Winter an. Die Bäume sind nach etwa 25 Jahren [[Mannbarkeit|mannbar]], alle drei bis sechs Jahre wird eine größere Zahl an Zapfen gebildet.<ref name=Farjon7/><ref name="LdN12"/> |
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=== Freiwillige Besitzaufgabe oder verbindliches Kollektiveigentum? === |
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=== Wurzeln === |
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Theo Sommerlad (1903) deutete Apg 2,44 („sie hatten alles gemeinsam“) als erweiterte [[Almosen]]tätigkeit ohne organisatorische Regelhaftigkeit: „Nirgends findet sich in dem Bericht der Apostelgeschichte eine Andeutung, dass Hab und Gut oder Grundbesitz im [[Kollektiveigentum|Gesamteigentum]] irgend eines Verbandes gestanden oder einer gemeinschaftlichen Bewirtschaftung unterstanden hätten. […] Die Apostelgeschichte berichtet also durchaus nicht von irgend einer kommunistischen Einrichtung, weder von einem [[Kommunismus]] der [[Produktionsmittel]], noch von einem [[Konsumptionskommunismus|Kommunismus des Konsums]], sondern lediglich von der Einrichtung einer Armenunterstützung.“<ref>Theo Sommerlad: ''Das Wirtschaftsprogramm der Kirche des Mittelalters.'' Leipzig 1903, S. 23f.</ref> |
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Das Wurzelsystem ist weitverzweigt, gut entwickelt und macht den Baum sturmfest und dürreresistent. Die Wurzeln bleiben jedoch im ersten Jahr mit etwa 30 Zentimetern kürzer als bei der [[Gelb-Kiefer]] (''Pinus ponderosa'') oder der [[Zucker-Kiefer]] (''Pinus lambertiana''), was einen Konkurrenznachteil bei sommerlichen Trockenperioden darstellt, aber schon im zweiten und dritten Jahr wird ausgeglichen wird. Das Wachstumsmaximum liegt im Frühjahr und ein weiteres Maximum im Herbst. Aufgrund der Trockenheit, ist das Wurzelwachstum während des Sommers gering. Rasch wachsende Wurzeln verzeigen sich kaum, erst wenn das Längenwachstum langsamer wird, entstehen zahlreiche Seitenwurzeln.<ref name="LdN102"/> |
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=== Chromosomenzahl === |
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D.P. Seccombe (1982) deutete die Aufforderung zum völligen Besitzverzicht bei Lukas nicht als Forderung an alle Urchristen, sondern analog zu den [[Nachfolge Jesu|Nachfolgerufen Jesu]] (vgl. Mk 10,21) als Aufforderung zum Besitzverzicht vornehmlich an Wohlhabende. Dabei gehe es vor allem darum, diejenigen, die sich für reich hielten, zu warnen, dass dieser Reichtum sie daran hindere, in das Reich Gottes einzugehen. Das Wort „Arme“ bei Lukas sei weder wörtlich noch ethisch zu verstehen, sondern charakterisiere dort die Erlösungsbedürftigkeit.<ref>D. P. Seccombe: ''Possesions and the Poor in Luke-Acts.'' 1982, S. 23, 133f., 198</ref> |
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Die [[Chromosom]]enzahl beträgt 2n = 22.<ref name=FoNA/> |
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== Verbreitung und Standortansprüche == |
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Andere meinen, die Aussage „sie hatten alles gemeinsam“ sei als verbindliche Einlassbedingung für alle Mitglieder zu verstehen, die ihr ganzes Vermögen der Gemeinschaft zur Verfügung gestellt hätten. Diese habe es kollektiv verwaltet. Dieser Auslegungsstreit betrifft auch Apg 5: Für manche zeigt dieser Text, dass sich manche Personen der Gütergemeinschaft zu entziehen versuchten und deshalb durch göttliche Strafandrohung aus der Heilsgemeinschaft ausgeschlossen werden konnten. Das bedeute, dass die völlige Besitzaufgabe beim Eintritt in die Urgemeinde verbindliche Aufnahmebedingung für neue Mitglieder gewesen sei. Andere Ausleger meinen, nach der Aussage des Petrus (v.4) sei diese Besitzaufgabe freiwillig gewesen: Hananias hätte sowohl sein Land als auch seinen Verkaufserlös behalten können. Nur der Versuch, das Behalten eines Anteils des Erlöses vor der Gemeinde zu verbergen, werde als strafwürdig beschrieben. |
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[[Datei:Librocedrus decurrens distribution.svg|miniatur|links|Verbreitungskarte]] |
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Das natürliche Verbreitungsgebiet ist auf den pazifischen Westteil der [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] und [[Mexiko]]s beschränkt und erstreckt sich vom [[Mount Hood|Mt. Hood]] in [[Oregon]] entlang der [[Kaskadenkette]] über die [[Siskiyou Mountains]], der [[Sierra Nevada (Vereinigte Staaten)|Sierra Nevada]] bis zur [[Sierra San Pedro Mártir]] im mexikanischen Bundesstaat [[Baja California (Bundesstaat)|Baja California]]. Hauptverbreitungsgebiet ist der zentrale Bereich der Sierra Nevada in Höhenlagen von 1000 bis 2000 Metern. Im Nordteil des Verbreitungsgebiets kommt sie hauptsächlich in Höhenlagen zwischen 300 und 2000 Metern vor, im Südteil in Höhenlagen zwischen 900 und 3000 Metern.<ref name="LdN100"/><ref name=Silvics/> |
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Das Verbreitungsgebiet reicht vom Nebelgürtel am Pazifik bis zum semiariden Osten von Oregon. Die [[Niederschlag#Jahresniederschlag|Jahresniederschlagsmenge]] variiert zwischen 500 und 2000 Millimeter, die zum Teil als Schnee fallen. In extremen Jahren fällt die Niederschlagsmenge auf unter 400 Millimeter und auf Monatswerte unter 25 Millimeter. Trockene Sommer mit weniger als 25 Millimeter im Monat sind häufig.<ref name=Silvics/> Extremtemperaturen sind −34 Grad Celsius und +48 Grad Celsius. Optimale Lagen in der Sierra Nevada haben eine mittlere August-Temperatur von etwa 21 Grad Celsius, durchschnittlich 158 frostfreie Tage und eine Vegetationsperiode von 180 Tagen im Jahr. Die Weihrauchzeder wächst auf neutralen bis stark sauren Böden, auf groben Sande und schweren Tonen. Ausgangsgesteine sind unter anderen [[Diorit]], [[Peridotit]], [[Sandstein]], [[Serpentingruppe|Serpentin]] und [[Granit]]. Auf [[Kalkstein|kalkreichen]] Böden ist sie selten. Staunasse Lagen werden gemieden.<ref name="LdN34"/> |
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Michael Schäfers (1998) meinte, die Eigentumsordnung der Jerusalemer Urgemeinde habe auf Privateigentum, privatwirtschaftlichem Erwerb und eigener Arbeit beruht. Dabei habe der Privatbesitz einzelner Christen einem Besitzausgleich mit dem Ziel einer Gemeinschaft ohne Arme dienen sollen. Von einer irgendwie gearteten gemeinschaftlichen Besitzform und einem kollektiven Verfügungsrecht sei keine Spur zu sehen. Die urchristliche Gütergemeinschaft sei als Ausdruck der Nachfolge Jesu im Zeichen der Naherwartung zu verstehen.<ref>Michael Schäfers: ''Prophetische Kraft der kirchlichen Soziallehre? Armut, Arbeit, Eigentum und Wirtschaftskritik.'' Münster 1998, S. 129</ref> |
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Die Weihrauchzeder wird in der [[Rote Liste gefährdeter Arten|Roten Liste]] der [[IUCN]] als nicht gefährdet („Lower Risk/Least Concern“) geführt. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass eine neuerliche Überprüfung der Gefährdung nötig ist.<ref name="IUCN"/> |
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=== Historische Realität oder konstruiertes Ideal? === |
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Dass Apg 2/4 eine reale Situation spiegelt, setzen folgende Thesen voraus: Die Mitglieder der Urgemeinde seien durch ihre [[Bekehrung (Christentum)|Bekehrung]] zum christlichen Glauben aus dem traditionellen jüdischen Sozialsystem herausgefallen und dadurch mittellos geworden. Die Gütergemeinschaft sei eine Antwort auf die soziale Not bestimmter Gemeindeschichten gewesen. Sie sei mit der Lebensgemeinschaft zwischen Jesus und seinen [[Jünger]]n zu erklären. Dieses Vorbild habe anfangs noch eine prägende Kraft entfaltet, weil eine Reihe der Urgemeindeglieder aus dem Kreis der ersten Nachfolger stammten und dessen Regeln weitergaben. Sie habe auch auf Jesu Kritik am Reichtum und Besitz (z.B. {{B|Matthäus|19|24}}) reagiert. Sie sei aus der intensiven Naherwartung der [[Parusie|Wiederkunft Christi]], die im Urchristentum Allgemeingut war, zu erklären. Angesichts „des Endes aller Dinge“ ({{B|1 Petr|4|7ff}}) hätten materieller Besitz und persönlicher Reichtum an Bedeutung verloren. |
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== Ökologie == |
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Die Weitergeltung einer anfänglichen, als real angenommenen Gütergemeinschaft wird jedoch ebenfalls relativiert: Die Sammlung des Paulus zeige, dass die Urgemeinde später auf materielle Spenden anderer Gemeinden angewiesen war, ihre Gütergemeinschaft also praktisch zu Verarmung aller geführt habe und so gescheitert sei. Lukas habe das Scheitern der Gütergemeinschaft mit einem harmonisierenden Idealbild zu verschleiern gesucht. |
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[[Datei:Tervueren AR9aJPG.jpg|miniatur|hochkant|Gruppe von Weihrauchzedern]] |
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=== Vergesellschaftung === |
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Weihrauchzedern treten einzeln oder in kleinen Gruppen in von Nadelbäumen geprägten Mischwäldern auf, bilden jedoch keine Reinbestände. Dabei trägt sie in typischen Urwäldern selten mehr al 10 Prozent zum Bestandsvolumen bei.<ref name="LdN104"/> |
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Im nördlichen Teil des Verbreitungsgebiets findet man sie typischerweise zusammen mit der [[Jeffreys Kiefer]] (''Pinus jeffreyi''), der [[Gelb-Kiefer]] (''Pinus ponderosa''), der [[Zucker-Kiefer]] (''Pinus lambertiana''), der [[Westliche Weymouths-Kiefer|Westlichen Weymouths-Kiefer]] (''Pinus monticola''), der [[Küsten-Tanne]] (''Abies grandis''), mit der Sierra-Form der [[Kolorado-Tanne]] (''Abies concolor'' var. ''Iowiana''), der [[Westamerikanische Hemlocktanne|Westamerikanischen Hemlocktanne]] (''Tsuga heterophylla''), dem [[Riesen-Lebensbaum]] (''Thuja plicata''), der [[Douglasie]] (''Pseudotsuga menziesii'') und der [[Oregon-Eiche]] (''Quercus garryana''). Im mittleren und südlichen Teil des Verbreitungsgebiets bildet sie Gemeinschaften mit Pracht-Tanne (''Abies magnifica''), [[Küsten-Kiefer]] (''Pinus contorta''), [[Coulter-Kiefer]] (''Pinus coulteri''), mit der [[Großzapfige Douglasie|Großzapfigen Douglasie]] (''Pseudotsuga macrocarpa'') und der [[Kalifornische Schwarzeiche|Kalifornischen Schwarzeiche]] (''Quercus kelloggii''). Gebietsweise findet man sie auch zusammen mit dem [[Riesenmammutbaum]] (''Sequoiadendron giganteum'') und der [[Lawsons Scheinzypresse]] (''Chamaecyparis lawsoniana''). Daneben gedeihen als Sträucher die [[Bärentrauben|Bärentraube]] ''[[Arctostaphylos patula]]'', ''[[Chrysolepis sempervirens]]'' und verschiedene [[Ceanothus]]-Arten.<ref name="LdN104"/><ref name=Farjon7/> |
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Martin Lentsch sieht solche traditionellen Auslegungen auch als Versuche an, den Geltungsanspruch des lukanischen Vorbilds für heutige Christen abzuwehren. Er zählt dazu folgende Argumentationsweisen: |
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* konsequente Historisierung: Die Gütergemeinschaft sei nur aus der einzigartigen, aber unwiederbringlich vergangenen Naherwartung der Urchristen zu erklären. |
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* konsequente Enthistorisierung: Sie sei nicht real gewesen, sondern nur ein ideales Konstrukt des Lukas. Frühe Kritiker des Christentums hätten sie nicht erwähnt. |
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* Bestreiten des Vorbildcharakters: Von Gütergemeinschaft sei nur in der Apg die Rede, das Jerusalemer Modell sei schon im Urchristentum nur eines unter anderen. |
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* religionsgeschichtlicher Vergleich: Die Gütergemeinschaft wird aus außerchristlichen Parallelen erklärt und damit als dem Christentum wesensfremd interpretiert. |
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* Begrenzung der Reichweite und Wirksamkeit: Die Gütergemeinschaft sei ein Gemeindemodell, kein Gesellschaftsmodell. Sie sei auch laut Apg selbst nicht von allen Urchristen, sondern nur unter der Leitung der erstberufenen Apostel praktiziert worden und mit deren Ableben hinfällig geworden. Die Beteiligten seien dabei einem pfingstlichen Rausch verfallen gewesen. Sie habe zur Verarmung der Urgemeinde geführt.<ref>Martin Leutzsch: ''Erinnerung an die Gütergemeinschaft. Über Sozialismus und Bibel.'' In: Richard Faber (Hrsg): ''Sozialismus in Geschichte und Gegenwart.'' Würzburg 1994, S. 77-93</ref> |
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Die Weihrauchzeder ist eine Halbschattenart, die auf feuchten Böden auch starke Beschattung verträgt. In der Sierra Nevada verdrängt sie zusammen mit der Kolorado-Tanne (''Abies concolor'') lichtbedürftigere Arten wie die Gelb-Kiefer (''Pinus ponderosa'') und die Zucker-Kiefer (''Pinus lambertiana''), die jedoch in Bestandslücken und auf Brandflächen wieder fußfassen.<ref name="LdN104"/> |
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== Verwirklichungsversuche == |
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Die lukanische Darstellung der Urgemeinde (Apg 2/4) wirkte in der Christentumsgeschichte gleichwohl als Anstoß, Besitz mit Armen zu teilen und/oder ein Gemeinschaftseigentum zu verwirklichen. In den ersten Jahrhunderten wird oft Besitzverzicht reicher Christen und Kirchenbeamter überliefert, die Arme unterstützen wollten: so von [[Antonius der Große|Antonius]], [[Basilius der Große|Basilius von Caesarea]] oder [[Ambrosius von Mailand]]. |
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=== Wachstum === |
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Die im 4. Jahrhundert entstehende [[Kloster]]bewegung war ursprünglich eher von der Idee der [[Askese]] und der Abkehr von der Welt inspiriert als vom Vorbild urchristlicher Gütergemeinschaft. Dies zeigen die traditionellen [[Ordensgelübde]]. Allerdings nimmt die um 397 entstandene [[Augustinusregel]] deutlich Bezug auf Apg 2: „Das ist es, was wir euch im Kloster gebieten. Das erste Ziel eures gemeinschaftlichen Lebens ist, in Eintracht zusammenzuwohnen und ein Herz und eine Seele in Gott zu sein. Deshalb nennt nichts euer eigen, sonderen alles gehöre euch gemeinsam“ (Kap. 1). |
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Die Weihrauchzeder erreicht ein hohes Alter von 300 bis 500 Jahren, auch ältere Bäume mit einem Alter bis 1000 Jahre sind belegt. Sie zählt jedoch zu den eher langsam wachsenden Bäumen. In einem jungen Mischwald in der Sierra Nevada wurde ein durchschnittlicher Durchmesserzuwachs von 81 Millimetern gemessen mit einem mittleren Höhenzuwachs von 30 Zentimetern. In einem Alter von 90 Jahren liegt der Durchmesserzuwachs bei 36 Millimetern und der Höhenzuwachs bei 20 Zentimetern.<ref name="LdN104"/> |
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Die Weiracuhzeder vermehrt sich unter natürlichen Bedingungen nicht [[Vegetative Vermehrung|vegetativ]]. Die Samen keimen [[Keimung|epigäisch]] und erreichen im ersten Jahr 5 bis 10 Zentimeter Höhe. Auf den beiden selten drei 2,5 Zentimeter langen und nadelförmigen [[Kotyledone|Keimblättern]] folgen zuerst nadelförmige und später pfriemliche Primärnadeln. Die schuppenförmigen Folgeblätter entstehen erst ab dem ersten Jahr.<ref name="LdN103"/> Meist entwickeln sich junge Bäume sehr langsam, oft wird in den ersten drei bis fünf Jahren nur ein Höhenwachstum von 8 bis 15 Zentimeter erreicht. Ursachen dafür sind Lichtmangel, Verbiss und Raupenfraß.<ref name="LdN104"/> |
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Im ganzen Mittelalter und der frühen Neuzeit unternahmen Mönchsgemeinschaften in Klöstern Versuche, Gütergemeinschaft zu leben: sei es als besondere ethische Lebensweise von kirchlich erlaubten [[Bettelorden]] wie den [[Benediktiner]]n, [[Franziskanische Orden|Franziskaner]]n und [[Minoriten]]<ref>Anton Grabner-Haider, Johann Maier, Karl Prenner: ''Kulturgeschichte des späten Mittelalters: Von 1200 bis 1500 n. Chr.'' Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2012, ISBN 3525530382, S. 47f.</ref>, sei es als Reaktion auf soziale Notlagen, Kritik an ungleichen Besitz- und Machtverhältnissen in Kirche und Gesellschaft und Anstoß zu weitergehender Gesellschaftsveränderung. Solche Versuche traten vermehrt im 15. und 16. Jahrhundert vor und während der [[Reformation]] auf: etwa den tschechischen [[Taboriten]], unter [[Hans Böhm (Pauker von Niklashausen)]], bei [[Nikolaus Storch]], [[Thomas Müntzer]], [[Hans Hergot]] (Sachsen, Thüringen), [[Michael Gaismair]], [[Jakob Hutter]] und den [[Hutterer]]n (Tirol).<ref>Hans-Dieter Plümper: ''Die Gütergemeinschaft bei den Täufern des 16. Jahrhunderts.'' 1972</ref> |
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Der Frühjahrsaustrieb erfolgt nicht abrupt sondern ist ein eher kontinuierlicher Wachstumsprozess, wodurch auch zu keinen Jahresgrenzen an den Trieben sichtbar sind. Meist setzt das jährliche Dickenwachstum vor dem Höhenwachstum ein.<ref name="LdN104"/> |
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Weitere Gütergemeinschaften gab es bei verfolgten christlichen Minderheiten im 17. Jahrhundert, etwa bei [[Gerrard Winstanley]] und den [[Levellers]] im [[Englischer Bürgerkrieg|englischen Bürgerkrieg]] (1642-1649), später bei ausgewanderten Sondergruppen wie den [[Duchoborzen]] in Russland und den [[Labadisten]] in den USA. Im großkirchlichen Rahmen gibt es ebenfalls Gruppen mit Lebensformen, die sich an Apg 2 anlehnten: etwa die [[Brüder vom gemeinsamen Leben]], die [[Diakonisse]]n, evangelische [[Kommunität|Kommunitäten]], [[Jesus-Bruderschaft]]en, die [[Fokolar-Bewegung]] und die [[Numerarier]] des [[Opus Dei]]. |
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=== Krankheitserreger, Parasiten und Schadwirkungen === |
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Seit etwa 1830 wurde die urchristliche Gütergemeinschaft als Begründung für die Ideale und Ziele des [[Frühsozialismus]] herangezogen und als Impuls für eine umfassende Gesellschaftsreform oder Sozialrevolution gedeutet: zum Beispiel von [[Félicité de Lamennais]] und [[Wilhelm Weitling]].<ref>Hans Jürgen Goertz: ''Alles gehört allen. Das Experiment der Gütergemeinschaft vom 16. Jahrhundert bis heute.'' München 1988</ref> |
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Der wichtigste Stammfäuleerreger ist der nur an der Weihrauchzeder vorkommende Weißporling ''[[Tyromyces amarus]]'', andere Pilze können die im Holz vorhandenen Abwehrstoffe kaum überwinden. Bei Befall entstehen zahlreiche taschenförmige Faulstellen, welche die Stabilität des Stammes stark vermindern und damit die technische Verwertbarkeit ausschließen. In der Sierra Nevada sind über drei Viertel der Bäume mit dem Erreger befallen. Da starke Schäden erst bei Bäumen über 200 Jahren auftreten, sind jedoch die Auswirkungen auf Wirtschaftswäldern mit deutlich kürzeren [[Umtriebszeit]]en gering. Weniger bedeutende Stammfäuleerreger sind der Kiefern-Braunporling ''[[Phaeolus schweinitzii]]'' und der Kiefern-Feuerschwamm ''[[Phellinus pini]]''. Ausfälle verursachen auch Wurzelpathogene wie der [[Gemeiner Wurzelschwamm|Gemeine Wurzelschwamm]] (''Heterobasidion annosum''), der Porenschwamm ''[[Poria weirii]]'' und der [[Gemeiner Hallimasch|Gemeine Hallimasch]] (''Armillaria mellea''). Der rindenbewohnende [[Rostpilze|Rostpilz]] ''[[Gymnosporangium libocedri]]'' verursacht Triebanschwellungen und [[Hexenbesen (Biologie)|Hexenbesenbildung]] und bringt auch einzelne Zweige zum Absterben. Dabei handelt es sich um einen wirtswechselnden Pilz, der als Zwischenwirte [[Rosengewächse]] (Rosaceae) wie [[Weißdorne|Weißdorn]]- (''Crataegus'') und [[Felsenbirnen]]arten (''Amelanchier'') nutzt. Weitere Erreger sind der Schwarze Schneeschimmel (''[[Herbotrichia nigra]]'') und der Rindennekrosen verursachende ''[[Seiridium cardinale]]'', der Auslöser des Zypressensterbens.<ref name="LdN105"/> |
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Weit verbreitet und auffallend ist der mistelähnlich wachsende [[Halbschmarotzer|Halbparasit]] ''[[Phoradendron juniperinum]]'' ssp. ''libocedri'', der Anschwellungen und auch Kronenverlichtung durch Zweigverlust hervorruft. Obwohl er ein Alter von bis zu 400 Jahren erreichen kann, sind die verursachten Schäden gering. An der Weihrauchzeder leben eine große Zahl von Insekten, schaden können fast nur [[Borkenkäfer]] der Gattung ''[[Phloeosinus]]'', der bei [[Gradation (Zoologie)|Massenvermehrung]] auch gesunde Bäume angreift.<ref name="LdN105"/> Raupen aus der Familie der [[Eulenfalter]] (Noctuidae) setzen vor allem jungen Bäumen zu.<ref name="LdN104"/> |
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Inspiriert von den Ideen der [[Radikale Reformation|Radikalen Reformation]] und des [[Religiöser Sozialismus|Religiösen Sozialismus]] gründeten das Ehepaar [[Eberhard Arnold|Eberhard]] und Emmy Arnold 1920 in [[Sannerz]] ([[Hessen]]) den ersten „Bruderhof“. Die [[Bruderhöfer]] gründeten bis heute weitere Niederlassungen in den USA, in [[Paraguay]] und [[Australien]], die Gütergemeinschaft leben.<ref>[http://www.gameo.org/encyclopedia/contents/B78556.html Robert Friedmann: Artikel ''Bruderhof'', in: ''Global Anabaptist Mennonite Encyclopedia Online (GAMEO)]; eingesehen am 31 Januar 2013</ref> |
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Bodenfeuer zerstört den Jungwuchs und ruft Stammwunden an älteren Bäumen hervor und damit Eingangspforten für ''Tyromyces amarus''. Die Weihrauchzeder ist weitgehend unempfindlich gegen Hagelschlag und Ozon, wird jedoch stark durch Auftausalzen geschädigt. <ref name="LdN105"/> |
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== Literatur == |
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* Exegetische Kommentare zu Apg 2–5 unter [[Apostelgeschichte#Literatur|Apostelgeschichte: Literatur]] |
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* [[Hans-Jürgen Goertz]] (Hrsg.): ''Alles gehört allen. Das Experiment Gütergemeinschaft vom 16. Jahrhundert bis heute''. Beck'sche schwarze Reihe 289. Beck, München 1984, ISBN 3-406-09289-6 |
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* Hans-Dieter Plümper: ''Die Gütergemeinschaft bei den Täufern des 16. Jahrhunderts''. Göppinger Akademische Beiträge Nr. 62, Verlag Alfred Kümmerle, Göppingen 1972. Gleichzeitig Dissertation an der Universität Würzburg. |
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== Systematik == |
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Die Weihrauchzeder (''Calocedrus decurrens'') ist eine von vier [[Art (Biologie)|Arten]] aus der [[Gattung (Biologie)|Gattung]] der Weihrauchzedern (''Calocedrus'') in der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Zypressengewächse]] (Cupressaceae).<ref name=GRIN/> Dort wird die Gattung der Unterfamilie Cupressoideae zugeordnet. Die Art wurde von [[John Torrey]] 1853 in ''Smithsonian Contributions to Knowledge'' als ''Libocedrus decurrens'' ([[Basionym]]) [[Erstbeschreibung|erstbeschrieben]] und den [[Schuppenzedern]] (''Libocedrus'') zugerechnet.<ref name=GRIN_Bas/> [[Carl Rudolf Florin]] stellte die Art 1956 in ''Taxon'' in die Gattung ''Calocedrus''.<ref name=GRIN/> Der Gattungsname ''Calocedrus'' leitet sich von griechisch ''kalos'' für „schön“ und lateinisch ''cedrus'' wahrscheinlich für den [[Zedern-Wacholder]] oder andere Arten mit duftendem Holz (''Juniperus oxycedrus'') ab. ''[[Cedrus]]'' ist auch der moderne Gattungsname der zedern.<ref name=Gen_Gat/><ref name=Farjon6/> Das [[Epitheton|Artepitheton]] ''decurrens'' stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „herablaufend“, es beschreibt damit die Form der Benadelung.<ref name=Gen_Art/> |
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<references /> |
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Es werden keine Unterarten oder [[Varietät (Biologie)|Varietäten]] unterschieden. Die genetische Diversität zwischen unterschiedlichen Herkunftsgebieten und unterschiedlichen Populationen ist etwa gleich groß, trotz geringerem Höhenwachstums und geringeren Astlängen von Vertretern aus dem südlichen Verbreitungsgebiet. Differenzierung beschränken sich auf gärtnerische Zuchtformen. [[Hybride|Artbastarde]] der Weihrauchzeder sind nicht bekannt.<ref name="LdN103"/> |
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== Verwendung == |
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{{DEFAULTSORT:Urchristliche Gutergemeinschaft}} |
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=== Holznutzung === |
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[[Kategorie:Alte Kirche]] |
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{| class="wikitable float-right" |
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[[Kategorie:Neues Testament]] |
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|+ Holzeigenschaften<ref name=Holz/> |
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|- class="hintergrundfarbe5" |
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!Kenngröße !! Wert !! Einheit |
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| [[Druckfestigkeit]] || 36–38 || N/mm² |
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|- |
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| [[Biegefestigkeit]] || 55 || N/mm² |
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| [[Scherfestigkeit]] || 6 || N/mm² |
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Das [[Holz]] hat einen rötlichbraunen, gegen Fäulniserreger widerstandsfähigen [[Farbkern]] und einen schmalen, cremig-weißen bis gelblichen [[Splintholz|Splint]]. Die [[Jahresring]]e sind gut erkennbar, haben nur eine schmale Spätholzzone und verlaufen oft wellig. [[Tracheide]]n machen etwa 80 Prozent des Holzgewebes aus. Sie haben Längen von 900 bis 3000 Mikrometer und im Spätholz eine Wandstärke von 4,8 bis 9,9 Mikrometer. Die [[Holzstrahl]]en sind 9 bis 16 Mikrometer breit und 40 bis 275 Mikrometer hoch. [[Harzkanal|Harzkanäle]] fehlen. Das Holz ist leicht und sehr dauerhaft, hat eine gleichmäßige Textur und lässt sich leicht spalten, nageln und schrauben.<ref name="LdN103"/> |
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Die wirtschaftliche Bedeutung ist jedoch verglichen zu anderen Arten gering, da sie in natürlichen Wäldern nur vereinzelt oder in kleinen Gruppen vorkommt, außerdem wird das Holz häufig durch einen Stammfäule-Erreger entwertet. Die größte wirtschaftliche Bedeutung hat die Herstellung von [[Bleistift]]en, denn das Holz ist weich, geradfaserig und neigt nicht zum Splittern. Es lässt sich in jeder Richtung gut spitzen. Das Holz wird dabei durch Fällen einer geringen Zahl einzelner Bäume gewonnen.<ref name="LdN106" /> In den Vereinigten Staaten ist die Weihrauchzeder die Hauptquelle für das Holz von Bleistiften.<ref name=FoNA /> Das trockene, verbaute Holz ist trotz des häufigen Befalls durch ''Tyromyces amarus'' resistent gegen [[Fäulnis|Fäule]], auch bei Bodenkontakt und in feuchten Lagen. Es wird daher für Fenster, Zäune, Masten, Schindeln, Eisenbahnschwellen oder auch Gewächshaustische eingesetzt. Aufgrund des angenehmen Geruchs wird es im Innenausbau und zur Herstellung von Truhen verwendet.<ref name="LdN106"/> |
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=== Weitere Verwendungsmöglichkeiten === |
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Früher diente die Borke den Indianern als Material zum Bau ihrer Hütten, auch die ersten weißen Siedler verwendeten die Borke für Hüttendächer.<ref name="LdN106"/> Trotz ihres Namens und der wohlriechenden Belaubung wird sie nicht als Räucherwerk verwendet.<ref name=Farjon7/> |
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Die Weihrauchzeder wird als [[Zierpflanze]] in Parks und Gärten kultiviert, so in West-und Mitteleuropa. Sie kann jedoch in strengen Wintern Schaden nehmen.<ref name="LdN100"/><ref name=FoNA/> Es gibt auch einige gärtnerische Zierformen, darunter die Sorten: |
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* 'Compacta' |
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* 'Nana' |
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* 'Glauca' mit blaugrünen Schuppenblättern |
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* 'Aureovariegata' mit goldgelben Zweigen |
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* 'Horizontalis' mit waagrecht abstehenden Ästen<ref name="LdN103"/> |
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* 'Columnaris' ein schlanksäulige Sorte, die gärtnerisch häufig verwendet wird.<ref name=Farjon7/><ref name=Atlas/> |
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=== Anzucht, Vermehrung und Anbauversuche === |
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Die Zapfenernte erfolgt meist händisch, danach werden die Zapfen bei trockenem und warmen Wetter drei bis sieben Tage zum Trocknen ausgelegt, bis sich die Samen leicht vom geöffneten Zapfen lösen. Dabei erhält man aus einem Hektoliter an Zapfen etwa 3,75 Kilogramm Samen, die bei Kälte und Trockenheit etwa zwei Jahre gelagert werden können. Die Aussaat erfolgt meist im Herbst, wobei die Keimlinge vor Spätfrost geschützt werden müssen. Bei der Aussaat im Frühjahr müssen die Samen zuvor 30 bis 60 Tage lang [[Stratifikation (Botanik)|kältebehandelt]] werden. Die mittlere Keimrate liegt sowohl in der Baumschule als auch im natürlichen Bestand bei etwa 20 bis 40 Prozent. Die Weihrauchzeder vermehrt sich unter natürlichen Bedingungen nicht vegetativ, Stecklinge können jedoch mit Wuchsstoff behandelt werden und wurzeln dann auch.<ref name="LdN103"/> |
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Bei Anbauversuchen in Deutschland erreichten 50- bis 80-jährige Bäume eine Höhe von 16 bis 26 Metern und ertrugen Wintertemperaturen von -20 Grad Celsius. Freilandversuche im Bundesstaat [[New York (Bundesstaat)|New York]] im Nordosten der Vereinigten Staaten waren jedoch aufgrund von Kälteschäden weniger erfolgreich.<ref name="LdN105"/> |
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== Quellen == |
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=== Literatur === |
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* {{Literatur |Autor=Aljos Farjon |Titel=A Handbook of the World's Conifers |Verlag=Brill |Ort=Leiden-Boston |Jahr=2010 |ISBN=9004177183 |Band=1 |Seiten=246–247}} |
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* Peter Schütt und Ulla Lang: ''Calocedrus decurrens'', in: {{BibISBN|3933203805|Seite=99-106}} |
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* {{Literatur| Autor = Peter Schütt, Hans Joachim Schuck, Bernd Stimm| Titel=Lexikon der Baum- und Straucharten| Verlag=Nikol| Ort=Hamburg| Jahr=2002| ISBN=3-933203-53-8| Seiten=94}} |
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* {{BibISBN|0195082427|Seite=}} <!-- FoNA Band 8 --> |
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* Robert F. Powers, William W. Oliver: ''Incense-Cedar'' in: {{Literatur | Autor=Russell H. Burns |Titel=Silvics of North America |Verlag=United States Government Printing |Ort= |Jahr=1991 |ISBN=0-160271-45-2 |Band=''Volume 1 Conifers'' |Seiten= |Online=[http://www.na.fs.fed.us/pubs/silvics_manual/Volume_1/libocedrus/decurrens.htm online]}} |
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* {{Literatur| Autor = Helmut Genaust| Titel = Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen| Verlag = Nikol| Auflage = 3.| Ort = Hamburg| Jahr = 2005| ISBN = 3-937872-16-7| Seiten=118, 137, 201}} |
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=== Einzelnachweise === |
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<references> |
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<ref name=deutsch1> Deutscher Name nach Schütt et al.: ''Lexikon der Nadelbäume'', S. 99 </ref> |
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<ref name=deutsch2> Deutscher Name nach Schütt, Schuck, Stimm: ''Lexikon der Baum- und Straucharten'', S. 94</ref> |
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<ref name=deutsch3> Deutscher Name nach Schütt et al.: ''Lexikon der Nadelbäume'', S. 99 und Schütt, Schuck, Stimm: ''Lexikon der Baum- und Straucharten'', S. 94</ref> |
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<ref name=Farjon6> Aljos Farjon: ''A Handbook of the World's Conifers'', Band 1, S. 246 </ref> |
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<ref name=Farjon67> Aljos Farjon: ''A Handbook of the World's Conifers'', Band 1, S. 246–247 </ref> |
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<ref name=Farjon7> Aljos Farjon: ''A Handbook of the World's Conifers'', Band 1, S. 247 </ref> |
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<ref name="LdN100"> Schütt et al.: ''Lexikon der Nadelbäume'', S. 100 </ref> |
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<ref name="LdN01"> Schütt et al.: ''Lexikon der Nadelbäume'', S. 100–101 </ref> |
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<ref name="LdN101"> Schütt et al.: ''Lexikon der Nadelbäume'', S. 101 </ref> |
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<ref name="LdN12"> Schütt et al.: ''Lexikon der Nadelbäume'', S. 101–102 </ref> |
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<ref name="LdN102"> Schütt et al.: ''Lexikon der Nadelbäume'', S. 102 </ref> |
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<ref name="LdN103"> Schütt et al.: ''Lexikon der Nadelbäume'', S. 103 </ref> |
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<ref name="LdN34"> Schütt et al.: ''Lexikon der Nadelbäume'', S. 103–104 </ref> |
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<ref name="LdN104"> Schütt et al.: ''Lexikon der Nadelbäume'', S. 104 </ref> |
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<ref name="LdN105"> Schütt et al.: ''Lexikon der Nadelbäume'', S. 105 </ref> |
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<ref name="LdN106"> Schütt et al.: ''Lexikon der Nadelbäume'', S. 106 </ref> |
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<ref name=Holz> Werte nach R. Wagenführ, C. Scheiber: ''Holzatlas'', VEB Fachbuchverlag, 1974, Leibzig, ziterit nach Schütt et al.: ''Lexikon der Nadelbäume'', S. 103 </ref> |
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<ref name=FoNA> John W. Thieret: [http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=1&taxon_id=233500299 ''Calocedrus decurrens''] in ''Flora of North America'', Band 2 </ref> |
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<ref name=USDA> {{Internetquelle |autor=Jennifer E. Tollefson |hrsg=U.S. Department of Agriculture, Forest Service, Rocky Mountain Research Station, Fire Sciences Laboratory |url=http://www.fs.fed.us/database/feis/plants/tree/caldec/all.html |format= |sprache=englisch |titel=Calocedrus decurrens |werk=Fire Effects Information System |seiten= |datum=2008 |zugriff=2013-02-22}} </ref> |
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<ref name=Silvics> Powers, Oliver: ''Incense-Cedar'' in: ''Silvics of North America'' </ref> |
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<ref name=Atlas> {{Literatur |Autor=Steve Cafferty |Titel=Kosmos-Atlas Bäume der Welt |Verlag=Franckh-Kosmos |Ort=Stuttgart|Jahr=2008 |ISBN=978-3-440-10983-0 |Originalsprache=englisch | Übersetzer=Bruno P. Kremer, Inge Gotzmann |Seiten=87}} </ref> |
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<ref name=GRIN> {{internetquelle|hrsg=United States Department of Agriculture |url=http://www.ars-grin.gov/cgi-bin/npgs/html/taxon.pl?8615 |sprache=englisch |titel=''Calocedrus decurrens''|werk=Germplasm Resources Information Network (GRIN) |zugriff=2013-02-21}}</ref> |
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<ref name=GRIN_Bas> {{internetquelle|hrsg=United States Department of Agriculture |url=http://www.ars-grin.gov/cgi-bin/npgs/html/taxon.pl?22036 |sprache=englisch |titel=''Libocedrus decurrens''|werk=Germplasm Resources Information Network (GRIN) |zugriff=2013-02-21}}</ref> |
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<ref name="IUCN"> {{IUCN|Year=2012|ID=42210|ScientificName=Calocedrus decurrens|YearAssessed=1998|Assessor=Conifer Specialist Group|Download=19. Februar 2012}} </ref> |
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<ref name=Gen_Gat> Genaust: ''Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.'' S. 118, 137 </ref> |
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<ref name=Gen_Art> Genaust: ''Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.'' S. 201 </ref> |
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</references> |
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== Weblinks == |
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{{Commonscat|Calocedrus decurrens|Weihrauchzeder (''Calocedrus decurrens'')}} |
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* {{Internetquelle | autor= Christopher J. Earle | url=http://www.conifers.org/cu/Calocedrus_decurrens.php | sprache=englisch | titel=Calocedrus decurrens | werk= The Gymnosperm Database | datum=2011-08-02 | zugriff=2011-10-22 | kommentar= }} |
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* {{PFAF|WissName=Calocedrus decurrens|Linktext=|Zugriff=2013-02-22}} |
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* {{internetquelle |url=http://www.theplantlist.org/tpl/record/kew-2692988 |sprache=englisch |titel=Calocedrus decurrens |werk=The Plant List |zugriff=2013-02-21}} |
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[[Kategorie:Zypressengewächse]] |
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[[Kategorie:Baum]] |
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[[da:Californisk Flodceder]] |
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[[en:Calocedrus decurrens]] |
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[[es:Calocedrus decurrens]] |
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[[fi:Oregonintuoksusetri]] |
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[[fr:Calocedrus decurrens]] |
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[[it:Calocedrus decurrens]] |
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[[lt:Kaliforninis kedrotis]] |
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[[pl:Cedrzyniec kalifornijski]] |
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[[pt:Cedro-do-incenso-da-califórnia]] |
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[[ru:Калоцедрус низбегающий]] |
Version vom 22. Februar 2013, 17:53 Uhr
Weihrauchzeder | ||||||||||||
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![]() Weihrauchzeder (Calocedrus decurrens) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Calocedrus decurrens | ||||||||||||
(Torr.) Florin |
Die Weihrauchzeder[1], Kalifornische Weihrauchzeder[2] oder Kalifornische Flusszeder[3] (Calocedrus decurrens) bildet eine der vier Arten der Gattung der Weihrauchzedern (Calocedrus). Kennzeichen dieser Art sind die aus sechs Schuppen aufgebauten, länglichen, einjährigen Zapfen, die Thujen-ähnlichen Zweige und die orangefarbene, längsrissige Borke älterer Bäume. Sie fällt durch mächtige, säulenartige Stämme und im Freistand schmale bis zum Boden reichende, dichte Kronen auf.[4] Die Weihrauchzeder ist in den Vereinigten Staaten Hauptlieferant für das Holz zur Produktion von Bleistiften.[5]
Beschreibung




Erscheinungsform
Die Weihrauchzeder ist ein immergrüner Baum und erreicht Wuchshöhen von 60 und mehr Metern, als Maximum werden 69 Meter angegeben. Es werden Stammdurchmesser von 3 bis 4,5 Metern erreicht. Die Stammbasis ist häufig durch Wurzelansätze verbreitert, oft wachsen bei alten Bäumen dicke Äste parallel zum Stamm. Doch sind die tatsächlich erreichten Höhen vom Verbreitungsgebiet abhängig. In den Coast Mountains in Kanada liegt sie durchschnittlich zwischen 18 und 24 Metern, in der Sierra Nevada oft mehr als 40 Meter. In großen Höhenlagen bleiben die Bäume jedoch klein oder wachsen sogar strauchartig.[6] Der Stamm älterer Bäume wird von einer etwa 15 Zentimeter dicken, fasrigen, orange- bis zimtfarbenen und tief längsgefurchten Borke bedeckt, die sich in dünnen Platten ablösen kann. Die Farbe ähnelt der des Riesenmammutbaums (Sequoiadendron giganteum), hat aber nicht dessen schwammartige Struktur.[7] Die Äste im unteren Teil des Baums biegen sich bogenförmig herab, im oberen Teil der Krone stehen sie steil aufrecht. Die eher kurzen und kräftigen Äste der Kronenmitte stehen meist waagrecht, können jedoch abrupt nach oben abbiegen. Äste höherer Ordnung sind im unteren Teil hängend und formen eine säulenförmige bis pyramidenförmige, später eine kuppelförmige oder offene Krone. Junge Weihrauchzedern haben einen breit dreieckigen Umriss und ähneln damit jungen Exemplaren des Riesenmammutbaums (Sequoiadendron giganteum). Die belaubten Zweige wachsen dicht, waagrecht und nahe der Spitze aufrecht. Sie sind zum Ende hin abgeflacht und mit grünen Blättern bedeckt. Seitliche Zweige fallen nach zwei bis drei Jahren ab. Junge Triebe sind fächerförmig, ihre Rinde wird nach zwei Jahren rötlich.[6][8]
Blätter
Wie andere Zypressengewächse, bildet die Weihrauchzeder keine Winterknospen, die Sprossspitze wird stattdessen durch dicht anliegende Blätter geschützt. Die schuppenförmigen Blattorgane stehen kreuzgegenständig in vierzähligen Wirteln aus zwei seitlichen Kantenblättern und zwei frontalen Flächenblättern. Die Kantenblätter sind herablaufend, gekielt, linealisch-lanzettförmig und haben eine leicht gebogene Spitze. Sie überdecken teilweise die etwas kürzeren und breit spatelförmigen Flächenblätter. Die Spitzen der Kanten- und Flächenblätter liegen dabei immer auf gleicher Höhe, was als ein Kennzeichen der Art gilt. Die Blätter haben unterschiedliche Größen, sie sind etwa 2 Millimeter lang und 1,5 Millimeter breit an den äußersten Zweigen und 15 Millimeter lang und 3 Millimeter breit an jungen Trieben. Die Blätter sind ganzrandig und zeigen auf beiden Seiten Spaltöffnungen. Die Kantenblätter haben auf der Oberseite zwei schmale Spaltöffnungsstreifen und mehrere auf der Unterseite. Die Spaltöffnungen der Flächenblätter sind auf die Seiten beschränkt und in Rillen zwischen den Blättern verborgen. Drüsen sind nur schwach entwickelt, am deutlichsten an der Spitze der Flächenblätter. Die sichtbaren Oberflächen der Blätter sind meist hellgrün, selten dunkelgrün. Die Blätter bleiben zwei bis drei Jahre am Baum. Sie riechen beim Zerreiben aromatisch.[9][10]
Zapfen und Samen
Die Weihrauchzeder ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch), männliche und weibliche sogar am selben Ast wachsen. Die männlichen Pollenzapfen sind länglich, 6 bis 8 Millimeter lang, 2 bis 3 Millimeter breit, anfangs hellgelb, später braun und stehen einzeln an den Enden kurzer, mehr oder weniger hängender Zweige. Sie besitzen zehn bis 14, kreuzgegenständig angeordnete, schildförmig-rundliche, spitzige Mikrosporophylle mit gezähntem Rand und je drei bis vier abaxiale Pollensäcken. Die Pollen werden im Winter abgegeben, durch den Wind verbreitet[11] und können Heuschnupfen verursachen. Durch die große Zahl an männlichen Zapfen wirken die Bäume im Winter gelblich.[12][13]
Die weiblichen Blütenzapfen wachsen oft in großer Zahl ebenfalls einzeln und endständig an mehr oder weniger hängenden Zweigen. Sie sind eiförmig-länglich oder im geschlossenen Zustand verkehrt-länglich, manchmal nur 15 meist 20 bis 35 Millimeter lang, 8 bis 13 Millimeter breit, glatt oder gefurcht. Sie reifen nach einem Jahr, färben sich dann rotbraun und fallen bald ab. Einige Zapfen können jedoch auch nach der Abgabe der Samen bis zum nächsten Sommer am Baum bleiben. Die drei, selten vier Paar Deckschuppen wachsen kreuzgegenständig. Das erste, nahe der Basis stehende Paar entwickelt sich nicht vollständig, hat zurückgebogene Deckschuppen und bleibt unfruchtbar. Das mittlere, fruchtbare Paar steht waagrecht weit ab. Es ist etwas eingebogen, außen konvex, mit einer kleinen Kuppe nahe der Spitze und zwei angedrückten Samenanlagen an der Basis jeder Schuppe. Das äußere Paar ist unfruchtbar, gerade, seitlich abgeflacht mit zwei kleinen Samenanlagen und Kuppen auf den Deckschuppen. Die mittleren und äußeren Deckschuppen sind 18 bis 30 Millimeter lang und 8 bis 13 Millimeter breit, hellbraun und innen runzelig.[12][14]
Die Samen sind länglich, leicht abgeflacht, zur Spitze hin zugespitzt, 8 bis 12 Millimeter lang, 3 bis 4 Millimeter breit, hell weißlich braun und mit zwei ungleichen Flügeln versehen. Der größere Flügel ist 18 bis 23 Millimeter lang, der kleinere bildet einen Streifen mit freier Spitze. Die Samen werden vom Wind verbreitet. Das Tausendkorngewicht beträgt im Mittel 30 Gramm und variiert von 16 bis 70 Gramm. Die Blütezeit ist im Jänner die Abgabe der Samen beginnt Ende August in tiefen Lagen und im Oktober in höheren Lagen. Sie dauert bis in den Winter an. Die Bäume sind nach etwa 25 Jahren mannbar, alle drei bis sechs Jahre wird eine größere Zahl an Zapfen gebildet.[12][13]
Wurzeln
Das Wurzelsystem ist weitverzweigt, gut entwickelt und macht den Baum sturmfest und dürreresistent. Die Wurzeln bleiben jedoch im ersten Jahr mit etwa 30 Zentimetern kürzer als bei der Gelb-Kiefer (Pinus ponderosa) oder der Zucker-Kiefer (Pinus lambertiana), was einen Konkurrenznachteil bei sommerlichen Trockenperioden darstellt, aber schon im zweiten und dritten Jahr wird ausgeglichen wird. Das Wachstumsmaximum liegt im Frühjahr und ein weiteres Maximum im Herbst. Aufgrund der Trockenheit, ist das Wurzelwachstum während des Sommers gering. Rasch wachsende Wurzeln verzeigen sich kaum, erst wenn das Längenwachstum langsamer wird, entstehen zahlreiche Seitenwurzeln.[14]
Chromosomenzahl
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 22.[5]
Verbreitung und Standortansprüche

Das natürliche Verbreitungsgebiet ist auf den pazifischen Westteil der Vereinigten Staaten und Mexikos beschränkt und erstreckt sich vom Mt. Hood in Oregon entlang der Kaskadenkette über die Siskiyou Mountains, der Sierra Nevada bis zur Sierra San Pedro Mártir im mexikanischen Bundesstaat Baja California. Hauptverbreitungsgebiet ist der zentrale Bereich der Sierra Nevada in Höhenlagen von 1000 bis 2000 Metern. Im Nordteil des Verbreitungsgebiets kommt sie hauptsächlich in Höhenlagen zwischen 300 und 2000 Metern vor, im Südteil in Höhenlagen zwischen 900 und 3000 Metern.[4][15]
Das Verbreitungsgebiet reicht vom Nebelgürtel am Pazifik bis zum semiariden Osten von Oregon. Die Jahresniederschlagsmenge variiert zwischen 500 und 2000 Millimeter, die zum Teil als Schnee fallen. In extremen Jahren fällt die Niederschlagsmenge auf unter 400 Millimeter und auf Monatswerte unter 25 Millimeter. Trockene Sommer mit weniger als 25 Millimeter im Monat sind häufig.[15] Extremtemperaturen sind −34 Grad Celsius und +48 Grad Celsius. Optimale Lagen in der Sierra Nevada haben eine mittlere August-Temperatur von etwa 21 Grad Celsius, durchschnittlich 158 frostfreie Tage und eine Vegetationsperiode von 180 Tagen im Jahr. Die Weihrauchzeder wächst auf neutralen bis stark sauren Böden, auf groben Sande und schweren Tonen. Ausgangsgesteine sind unter anderen Diorit, Peridotit, Sandstein, Serpentin und Granit. Auf kalkreichen Böden ist sie selten. Staunasse Lagen werden gemieden.[16]
Die Weihrauchzeder wird in der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet („Lower Risk/Least Concern“) geführt. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass eine neuerliche Überprüfung der Gefährdung nötig ist.[17]
Ökologie

Vergesellschaftung
Weihrauchzedern treten einzeln oder in kleinen Gruppen in von Nadelbäumen geprägten Mischwäldern auf, bilden jedoch keine Reinbestände. Dabei trägt sie in typischen Urwäldern selten mehr al 10 Prozent zum Bestandsvolumen bei.[18]
Im nördlichen Teil des Verbreitungsgebiets findet man sie typischerweise zusammen mit der Jeffreys Kiefer (Pinus jeffreyi), der Gelb-Kiefer (Pinus ponderosa), der Zucker-Kiefer (Pinus lambertiana), der Westlichen Weymouths-Kiefer (Pinus monticola), der Küsten-Tanne (Abies grandis), mit der Sierra-Form der Kolorado-Tanne (Abies concolor var. Iowiana), der Westamerikanischen Hemlocktanne (Tsuga heterophylla), dem Riesen-Lebensbaum (Thuja plicata), der Douglasie (Pseudotsuga menziesii) und der Oregon-Eiche (Quercus garryana). Im mittleren und südlichen Teil des Verbreitungsgebiets bildet sie Gemeinschaften mit Pracht-Tanne (Abies magnifica), Küsten-Kiefer (Pinus contorta), Coulter-Kiefer (Pinus coulteri), mit der Großzapfigen Douglasie (Pseudotsuga macrocarpa) und der Kalifornischen Schwarzeiche (Quercus kelloggii). Gebietsweise findet man sie auch zusammen mit dem Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum) und der Lawsons Scheinzypresse (Chamaecyparis lawsoniana). Daneben gedeihen als Sträucher die Bärentraube Arctostaphylos patula, Chrysolepis sempervirens und verschiedene Ceanothus-Arten.[18][12]
Die Weihrauchzeder ist eine Halbschattenart, die auf feuchten Böden auch starke Beschattung verträgt. In der Sierra Nevada verdrängt sie zusammen mit der Kolorado-Tanne (Abies concolor) lichtbedürftigere Arten wie die Gelb-Kiefer (Pinus ponderosa) und die Zucker-Kiefer (Pinus lambertiana), die jedoch in Bestandslücken und auf Brandflächen wieder fußfassen.[18]
Wachstum
Die Weihrauchzeder erreicht ein hohes Alter von 300 bis 500 Jahren, auch ältere Bäume mit einem Alter bis 1000 Jahre sind belegt. Sie zählt jedoch zu den eher langsam wachsenden Bäumen. In einem jungen Mischwald in der Sierra Nevada wurde ein durchschnittlicher Durchmesserzuwachs von 81 Millimetern gemessen mit einem mittleren Höhenzuwachs von 30 Zentimetern. In einem Alter von 90 Jahren liegt der Durchmesserzuwachs bei 36 Millimetern und der Höhenzuwachs bei 20 Zentimetern.[18]
Die Weiracuhzeder vermehrt sich unter natürlichen Bedingungen nicht vegetativ. Die Samen keimen epigäisch und erreichen im ersten Jahr 5 bis 10 Zentimeter Höhe. Auf den beiden selten drei 2,5 Zentimeter langen und nadelförmigen Keimblättern folgen zuerst nadelförmige und später pfriemliche Primärnadeln. Die schuppenförmigen Folgeblätter entstehen erst ab dem ersten Jahr.[7] Meist entwickeln sich junge Bäume sehr langsam, oft wird in den ersten drei bis fünf Jahren nur ein Höhenwachstum von 8 bis 15 Zentimeter erreicht. Ursachen dafür sind Lichtmangel, Verbiss und Raupenfraß.[18]
Der Frühjahrsaustrieb erfolgt nicht abrupt sondern ist ein eher kontinuierlicher Wachstumsprozess, wodurch auch zu keinen Jahresgrenzen an den Trieben sichtbar sind. Meist setzt das jährliche Dickenwachstum vor dem Höhenwachstum ein.[18]
Krankheitserreger, Parasiten und Schadwirkungen
Der wichtigste Stammfäuleerreger ist der nur an der Weihrauchzeder vorkommende Weißporling Tyromyces amarus, andere Pilze können die im Holz vorhandenen Abwehrstoffe kaum überwinden. Bei Befall entstehen zahlreiche taschenförmige Faulstellen, welche die Stabilität des Stammes stark vermindern und damit die technische Verwertbarkeit ausschließen. In der Sierra Nevada sind über drei Viertel der Bäume mit dem Erreger befallen. Da starke Schäden erst bei Bäumen über 200 Jahren auftreten, sind jedoch die Auswirkungen auf Wirtschaftswäldern mit deutlich kürzeren Umtriebszeiten gering. Weniger bedeutende Stammfäuleerreger sind der Kiefern-Braunporling Phaeolus schweinitzii und der Kiefern-Feuerschwamm Phellinus pini. Ausfälle verursachen auch Wurzelpathogene wie der Gemeine Wurzelschwamm (Heterobasidion annosum), der Porenschwamm Poria weirii und der Gemeine Hallimasch (Armillaria mellea). Der rindenbewohnende Rostpilz Gymnosporangium libocedri verursacht Triebanschwellungen und Hexenbesenbildung und bringt auch einzelne Zweige zum Absterben. Dabei handelt es sich um einen wirtswechselnden Pilz, der als Zwischenwirte Rosengewächse (Rosaceae) wie Weißdorn- (Crataegus) und Felsenbirnenarten (Amelanchier) nutzt. Weitere Erreger sind der Schwarze Schneeschimmel (Herbotrichia nigra) und der Rindennekrosen verursachende Seiridium cardinale, der Auslöser des Zypressensterbens.[19]
Weit verbreitet und auffallend ist der mistelähnlich wachsende Halbparasit Phoradendron juniperinum ssp. libocedri, der Anschwellungen und auch Kronenverlichtung durch Zweigverlust hervorruft. Obwohl er ein Alter von bis zu 400 Jahren erreichen kann, sind die verursachten Schäden gering. An der Weihrauchzeder leben eine große Zahl von Insekten, schaden können fast nur Borkenkäfer der Gattung Phloeosinus, der bei Massenvermehrung auch gesunde Bäume angreift.[19] Raupen aus der Familie der Eulenfalter (Noctuidae) setzen vor allem jungen Bäumen zu.[18]
Bodenfeuer zerstört den Jungwuchs und ruft Stammwunden an älteren Bäumen hervor und damit Eingangspforten für Tyromyces amarus. Die Weihrauchzeder ist weitgehend unempfindlich gegen Hagelschlag und Ozon, wird jedoch stark durch Auftausalzen geschädigt. [19]
Systematik
Die Weihrauchzeder (Calocedrus decurrens) ist eine von vier Arten aus der Gattung der Weihrauchzedern (Calocedrus) in der Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae).[20] Dort wird die Gattung der Unterfamilie Cupressoideae zugeordnet. Die Art wurde von John Torrey 1853 in Smithsonian Contributions to Knowledge als Libocedrus decurrens (Basionym) erstbeschrieben und den Schuppenzedern (Libocedrus) zugerechnet.[21] Carl Rudolf Florin stellte die Art 1956 in Taxon in die Gattung Calocedrus.[20] Der Gattungsname Calocedrus leitet sich von griechisch kalos für „schön“ und lateinisch cedrus wahrscheinlich für den Zedern-Wacholder oder andere Arten mit duftendem Holz (Juniperus oxycedrus) ab. Cedrus ist auch der moderne Gattungsname der zedern.[22][8] Das Artepitheton decurrens stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „herablaufend“, es beschreibt damit die Form der Benadelung.[23]
Es werden keine Unterarten oder Varietäten unterschieden. Die genetische Diversität zwischen unterschiedlichen Herkunftsgebieten und unterschiedlichen Populationen ist etwa gleich groß, trotz geringerem Höhenwachstums und geringeren Astlängen von Vertretern aus dem südlichen Verbreitungsgebiet. Differenzierung beschränken sich auf gärtnerische Zuchtformen. Artbastarde der Weihrauchzeder sind nicht bekannt.[7]
Verwendung
Holznutzung
Kenngröße | Wert | Einheit |
---|---|---|
Druckfestigkeit | 36–38 | N/mm² |
Biegefestigkeit | 55 | N/mm² |
Scherfestigkeit | 6 | N/mm² |
Das Holz hat einen rötlichbraunen, gegen Fäulniserreger widerstandsfähigen Farbkern und einen schmalen, cremig-weißen bis gelblichen Splint. Die Jahresringe sind gut erkennbar, haben nur eine schmale Spätholzzone und verlaufen oft wellig. Tracheiden machen etwa 80 Prozent des Holzgewebes aus. Sie haben Längen von 900 bis 3000 Mikrometer und im Spätholz eine Wandstärke von 4,8 bis 9,9 Mikrometer. Die Holzstrahlen sind 9 bis 16 Mikrometer breit und 40 bis 275 Mikrometer hoch. Harzkanäle fehlen. Das Holz ist leicht und sehr dauerhaft, hat eine gleichmäßige Textur und lässt sich leicht spalten, nageln und schrauben.[7]
Die wirtschaftliche Bedeutung ist jedoch verglichen zu anderen Arten gering, da sie in natürlichen Wäldern nur vereinzelt oder in kleinen Gruppen vorkommt, außerdem wird das Holz häufig durch einen Stammfäule-Erreger entwertet. Die größte wirtschaftliche Bedeutung hat die Herstellung von Bleistiften, denn das Holz ist weich, geradfaserig und neigt nicht zum Splittern. Es lässt sich in jeder Richtung gut spitzen. Das Holz wird dabei durch Fällen einer geringen Zahl einzelner Bäume gewonnen.[25] In den Vereinigten Staaten ist die Weihrauchzeder die Hauptquelle für das Holz von Bleistiften.[5] Das trockene, verbaute Holz ist trotz des häufigen Befalls durch Tyromyces amarus resistent gegen Fäule, auch bei Bodenkontakt und in feuchten Lagen. Es wird daher für Fenster, Zäune, Masten, Schindeln, Eisenbahnschwellen oder auch Gewächshaustische eingesetzt. Aufgrund des angenehmen Geruchs wird es im Innenausbau und zur Herstellung von Truhen verwendet.[25]
Weitere Verwendungsmöglichkeiten
Früher diente die Borke den Indianern als Material zum Bau ihrer Hütten, auch die ersten weißen Siedler verwendeten die Borke für Hüttendächer.[25] Trotz ihres Namens und der wohlriechenden Belaubung wird sie nicht als Räucherwerk verwendet.[12]
Die Weihrauchzeder wird als Zierpflanze in Parks und Gärten kultiviert, so in West-und Mitteleuropa. Sie kann jedoch in strengen Wintern Schaden nehmen.[4][5] Es gibt auch einige gärtnerische Zierformen, darunter die Sorten:
- 'Compacta'
- 'Nana'
- 'Glauca' mit blaugrünen Schuppenblättern
- 'Aureovariegata' mit goldgelben Zweigen
- 'Horizontalis' mit waagrecht abstehenden Ästen[7]
- 'Columnaris' ein schlanksäulige Sorte, die gärtnerisch häufig verwendet wird.[12][26]
Anzucht, Vermehrung und Anbauversuche
Die Zapfenernte erfolgt meist händisch, danach werden die Zapfen bei trockenem und warmen Wetter drei bis sieben Tage zum Trocknen ausgelegt, bis sich die Samen leicht vom geöffneten Zapfen lösen. Dabei erhält man aus einem Hektoliter an Zapfen etwa 3,75 Kilogramm Samen, die bei Kälte und Trockenheit etwa zwei Jahre gelagert werden können. Die Aussaat erfolgt meist im Herbst, wobei die Keimlinge vor Spätfrost geschützt werden müssen. Bei der Aussaat im Frühjahr müssen die Samen zuvor 30 bis 60 Tage lang kältebehandelt werden. Die mittlere Keimrate liegt sowohl in der Baumschule als auch im natürlichen Bestand bei etwa 20 bis 40 Prozent. Die Weihrauchzeder vermehrt sich unter natürlichen Bedingungen nicht vegetativ, Stecklinge können jedoch mit Wuchsstoff behandelt werden und wurzeln dann auch.[7]
Bei Anbauversuchen in Deutschland erreichten 50- bis 80-jährige Bäume eine Höhe von 16 bis 26 Metern und ertrugen Wintertemperaturen von -20 Grad Celsius. Freilandversuche im Bundesstaat New York im Nordosten der Vereinigten Staaten waren jedoch aufgrund von Kälteschäden weniger erfolgreich.[19]
Quellen
Literatur
- Aljos Farjon: A Handbook of the World's Conifers. Band 1. Brill, Leiden-Boston 2010, ISBN 90-04-17718-3, S. 246–247.
- Peter Schütt und Ulla Lang: Calocedrus decurrens, in: Peter Schütt, Horst Weisgerber, Hans J. Schuck, Ulla Lang, Bernd Stimm, Andreas Roloff: Lexikon der Nadelbäume. Verbreitung – Beschreibung – Ökologie – Nutzung; die große Enzyklopädie. Nikol, Hamburg 2004, ISBN 3-933203-80-5, S. 99–106.
- Peter Schütt, Hans Joachim Schuck, Bernd Stimm: Lexikon der Baum- und Straucharten. Nikol, Hamburg 2002, ISBN 3-933203-53-8, S. 94.
- Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 2: Pteridophytes and Gymnosperms. Oxford University Press, New York / Oxford u. a. 1993, ISBN 0-19-508242-7 (englisch).
- Robert F. Powers, William W. Oliver: Incense-Cedar in: Russell H. Burns: Silvics of North America. Volume 1 Conifers. United States Government Printing, 1991, ISBN 0-16-027145-2 (online).
- Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3. Auflage. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-16-7, S. 118, 137, 201.
Einzelnachweise
- ↑ Deutscher Name nach Schütt et al.: Lexikon der Nadelbäume, S. 99
- ↑ Deutscher Name nach Schütt, Schuck, Stimm: Lexikon der Baum- und Straucharten, S. 94
- ↑ Deutscher Name nach Schütt et al.: Lexikon der Nadelbäume, S. 99 und Schütt, Schuck, Stimm: Lexikon der Baum- und Straucharten, S. 94
- ↑ a b c Schütt et al.: Lexikon der Nadelbäume, S. 100
- ↑ a b c d John W. Thieret: Calocedrus decurrens in Flora of North America, Band 2
- ↑ a b Schütt et al.: Lexikon der Nadelbäume, S. 100–101
- ↑ a b c d e f Schütt et al.: Lexikon der Nadelbäume, S. 103
- ↑ a b Aljos Farjon: A Handbook of the World's Conifers, Band 1, S. 246
- ↑ Aljos Farjon: A Handbook of the World's Conifers, Band 1, S. 246–247
- ↑ Schütt et al.: Lexikon der Nadelbäume, S. 101
- ↑ Jennifer E. Tollefson: Calocedrus decurrens. In: Fire Effects Information System. U.S. Department of Agriculture, Forest Service, Rocky Mountain Research Station, Fire Sciences Laboratory, 2008, abgerufen am 22. Februar 2013 (englisch).
- ↑ a b c d e f Aljos Farjon: A Handbook of the World's Conifers, Band 1, S. 247
- ↑ a b Schütt et al.: Lexikon der Nadelbäume, S. 101–102
- ↑ a b Schütt et al.: Lexikon der Nadelbäume, S. 102
- ↑ a b Powers, Oliver: Incense-Cedar in: Silvics of North America
- ↑ Schütt et al.: Lexikon der Nadelbäume, S. 103–104
- ↑ Calocedrus decurrens in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2012. Eingestellt von: Conifer Specialist Group, 1998. Abgerufen am 19. Februar 2012.
- ↑ a b c d e f g Schütt et al.: Lexikon der Nadelbäume, S. 104
- ↑ a b c d Schütt et al.: Lexikon der Nadelbäume, S. 105
- ↑ a b Calocedrus decurrens. In: Germplasm Resources Information Network (GRIN). United States Department of Agriculture, abgerufen am 21. Februar 2013 (englisch).
- ↑ Libocedrus decurrens. In: Germplasm Resources Information Network (GRIN). United States Department of Agriculture, abgerufen am 21. Februar 2013 (englisch).
- ↑ Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. S. 118, 137
- ↑ Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. S. 201
- ↑ Werte nach R. Wagenführ, C. Scheiber: Holzatlas, VEB Fachbuchverlag, 1974, Leibzig, ziterit nach Schütt et al.: Lexikon der Nadelbäume, S. 103
- ↑ a b c Schütt et al.: Lexikon der Nadelbäume, S. 106
- ↑ Steve Cafferty: Kosmos-Atlas Bäume der Welt. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-440-10983-0, S. 87.
Weblinks
- Christopher J. Earle: Calocedrus decurrens. In: The Gymnosperm Database. 2. August 2011, abgerufen am 22. Oktober 2011 (englisch).
- Calocedrus decurrens bei Plants For A Future
- Calocedrus decurrens. In: The Plant List. Abgerufen am 21. Februar 2013 (englisch).