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„Bahnstrecke Witten/Dortmund–Oberhausen/Duisburg“ – Versionsunterschied

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[[en:Witten/Dortmund–Oberhausen/Duisburg railway]]
[[nl:Spoorlijn Dortmund - Duisburg]]
[[nl:Spoorlijn Mülheim-Styrum - Bochum]]

Version vom 15. Februar 2013, 00:11 Uhr

Witten/Dortmund–Oberhausen/Duisburg
Strecke der Bahnstrecke Witten/Dortmund–Oberhausen/Duisburg
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:D4
Stromsystem:15 kV 16,7 Hz ~
Streckengeschwindigkeit:160 km/h
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Witten–Bochum/Dortmund[1][2]
Streckennummer (DB):2140 (Witten–Bochum-Langendreer)
2125 (Witten–Dortmund)
Kursbuchstrecke (DB):440 (Witten–Essen)
427 (Witten–Dortmund)
Streckenlänge:7 bzw. 16 km
Strecke nach rechts und geradeausAbzweig nach halbrechts, nach rechts und geradeaus
Strecke von Dortmund-Lütgendortmund (siehe unten)
Abzweig geradeausStrecke
0,0 Bochum-Langendreer Lpf (siehe unten)
Kreuzung geradeaus obenKreuzung geradeaus oben
Strecke Osterath–Dortmund Süd
Abzweig nach links und geradeausStrecke
1,0 Bochum-Langendreer Bez Kreuz
Kreuzung geradeaus obenKreuzung geradeaus oben
S-Bahnstrecke Bochum–Dortmund Vorlage:S-Bahn-NRW (siehe unten)
Tunnel Oberstraße (565m)
1,0 Abzw Bochum-Langendreer Kreuz
StreckeAbzweig ehemals nach links
ehem. Strecke nach DO-Löttringhausen
Verschwenkung nach linksVerschwenkung nach rechts
2,6 Abzw Stockumer Straße
Abzweig nach rechts und geradeaus
S-Bahnstrecke von Dortmund Vorlage:S-Bahn-NRW
Bahnhof mit S-Bahn-Halt
6,8 Witten Hbf
Abzweig nach rechts
Strecke über Wengern-Ost nach Hagen
Strecke
Strecke über Wetter nach Hagen Vorlage:S-Bahn-NRW
Dortmund–Duisburg[1][3]
Fernbahn:
Streckennummer (DB):2184 (Duisburg–Mülheim-Styrum)
2300 (Mülheim-Styrum–Essen)
2160 (Essen–Bochum)
2158 (Bochum–Dortmund)
Kursbuchstrecke (DB):415 (Duisburg–Dortmund)
440 (Essen–Witten)
S-Bahn:
Streckennummer (DB):2290 (Duisburg–Mülheim-Styrum)
2291 (Mülheim-Styrum–Bochum)
2190 (Bochum–Dortmund)
Kursbuchstrecke (DB):450.1 (Duisburg–Dortmund)
450.3 (Oberhausen–Essen-Steele Ost)
450.9 (Essen-West–Essen-Steele)
Streckenlänge:54 km
Verschwenkung von linksVerschwenkung von rechts
Hauptstrecke von Hamm
Abzweig nach links und geradeausStrecke
Strecke von Lünen
BahnhofBahnhof mit S-Bahn-Halt
164,3 19,1 Dortmund Hbf (ehem. Dortmund BME)
StreckeAbzweig nach links
Strecke nach Soest & Strecke nach Iserlohn
StreckeAbzweig nach links
S-Bahnstrecke nach Witten Vorlage:S-Bahn-NRW
Abzweig nach rechtsStrecke
Strecke nach Dortmund-Mengede
Abzweig nach rechtsStrecke
Strecke nach Dortmund-Rahm
Verschwenkung von linksVerschwenkung von linksVerschwenkung von rechts
S-Bahnstrecke nach Dortmund-Mengede Vorlage:S-Bahn-NRW
StreckeStrecke
Dorstfelder Tunnel (366m)
Kreuzung geradeaus untenTurm-S-Bahnhof (im Tunnel)Abzweig nach rechts
16,5 Dortmund-Dorstfeld (Turmbahnhof, tief)
Kreuzung geradeaus untenTurm-S-Bahnhof (im Tunnel)Kreuzung geradeaus unten
Strecke Lütgendortmund–Dortmund Süd Vorlage:S-Bahn-NRW
Kreuzung geradeaus untenKreuzung mit oberirdischer Strecke (im Tunnel)Abzweig nach halbrechts und nach rechts
Strecke Dortmund-Huckarde–Dortmunderfeld
Strecke
ehemaliger BahnhofStrecke nach linksStrecke nach links und geradeaus
161,3         Dortmund-Dorstfeld (alt)
Strecke
Uni-Tunnel (1352 m)
StreckeS-Bahn-Halt (im Tunnel)
15,4 Dortmund-Dorstfeld Süd
StreckeS-Bahn-Halt (im Tunnel)
14,5 Dortmund Universität
Überleitstelle / Spurwechsel
158,6         Abzw Dortmund-Lütgendortmund
Strecke
Aufständerung Oespel (545 m)
StreckeS-Bahn-Halt
11,9 Dortmund-Oespel
ehemaliger Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
157,1         Dortmund-Lütgendortmund Gbf
ehemaliger Haltepunkt / HaltestelleStrecke
156,7         Dortmund-Lütgendortmund Hp
StreckeS-Bahn-Halt
10,7 Dortmund-Kley
StreckeÜberleitstelle / Spurwechsel
10,1 Üst Dortmund-Kley
StreckeStrecke
„Rheinische Strecke“ nach Dortmund Süd
Abzweig nach linksKreuzung geradeaus untenKreuzung geradeaus unten
Strecke nach Witten (siehe oben)
Abzweig nach rechts und geradeausKreuzung geradeaus untenKreuzung geradeaus unten
Strecke von Witten (siehe oben)
StreckeAbzweig nach rechts und geradeausKreuzung geradeaus unten
Bochum-Langendreer Bez Süd
StreckeStreckeS-Bahn-Halt
7,3 Bochum-Langendreer (S-Bahn)
Dienststation / Betriebs- oder GüterbahnhofStreckeStrecke
153,0         Bochum-Langendreer Lpf
StreckeStreckeS-Bahn-Halt
5,9 Bochum-Langendreer West
StreckeDienststation / Betriebs- oder GüterbahnhofStrecke
Bochum-Langendreer Lgf
StreckeAbzweig nach linksKreuzung geradeaus unten
Strecke nach Bochum-Laer
StreckeDienststation / Betriebs- oder GüterbahnhofStrecke
Bochum-Langendreer Bez West
Abzweig nach linksAbzweig nach links und geradeausStrecke
148,4         Abzw Prinz von Preußen
Strecke
(Überwerfungsbauwerk)
Strecke
„Rheinische Strecke“ nach Bochum Nord
Abzweig ehemals nach halbrechts und nach rechtsKreuzung geradeaus oben (Querstrecke außer Betrieb)Kreuzung geradeaus oben (Querstrecke außer Betrieb)
ehem. Strecke Bochum Nord–Bochum-Weitmar
BahnhofS-Bahnhof
146,0   0,0
16,1 146,0
Bochum Hbf
Abzweig geradeaus, nach rechts und ehemals von rechtsStrecke
Strecke nach Bochum-West
ehemaliger Bahnhofehemaliger Bahnhof
15,4 145,3 Bochum Süd (ehem. Bochum BME)
Dienststation / Betriebs- oder GüterbahnhofStrecke
14,7           Bochum Gbf
BlockstelleS-Bahn-Halt
13,5 144,9 Bochum-Ehrenfeld (Bft)
Strecke nach rechts und geradeausStrecke nach rechtsStrecke
(Trassen von 1875 und 1862)
StreckeS-Bahn-Halt
140,8 Wattenscheid-Höntrop
StreckeBahnübergang
140,0 Ginsterweg
Haltepunkt / HaltestelleStrecke
9,7           Wattenscheid (ehem. Wattenscheid BME)
Überleitstelle / SpurwechselStrecke
8,7           Üst Wattenscheid (Plang)
StreckeBahnübergang
138,7 BÜ Stalleickenweg
StreckeAbzweig ehemals nach rechts
weichenloser Gleisanschluss Umspannwerk
StreckeBahnübergang
137,4 BÜ Weg am Berge
StreckeS-Bahn-Halt
136,9 Essen-Eiberg
StreckeBahnübergang
136,4 BÜ Tossens Büschken
StreckeAbzweig ehemals nach links
136,4 Abzw Essen-Steele Ost W92
StreckeAbzweig nach rechts und geradeaus
S-Bahnstrecke von Hattingen (Ruhr) Vorlage:S-Bahn-NRW
StreckeS-Bahnhof
135,3 Essen-Steele Ost (ehem. Steele Hbf)
StreckeAbzweig geradeaus, nach links und von links
zur S-Bahnstrecke von Wuppertal Vorlage:S-Bahn-NRW
StreckeS-Bahnhof
134,2 Essen-Steele
Haltepunkt / HaltestelleStrecke
4,7           Essen-Kray Süd
Abzweig nach linksStrecke nach links und geradeausStrecke
3,9           Abzw Essen-Kray Süd
Kreuzung geradeaus untenAbzweig geradeausStrecke nach rechts
Strecke von Gelsenkirchen Vorlage:S-Bahn-NRW
Abzweig nach links und geradeausStrecke
  und ehem. Strecke von Essen-Katernberg
StreckeAbzweig nach rechts und geradeaus
S-Bahnstrecke von Kettwig Vorlage:S-Bahn-NRW
BahnhofBahnhof mit S-Bahn-Halt
0,2 129,5 Essen Hbf (ehem. Essen BME)
Dienststation / Betriebs- oder GüterbahnhofS-Bahnhof
127,1 Essen West
Abzweig ehemals nach rechtsStrecke
ehem. zur Strecke nach Essen-Borbeck
Kreuzung geradeaus obenAbzweig nach rechts
zur S-Bahnstrecke nach Essen-Borbeck Vorlage:S-Bahn-NRW
StreckeS-Bahn-Halt
126,0 Essen-Frohnhausen
Kreuzung geradeaus oben (Querstrecke außer Betrieb)Kreuzung geradeaus oben (Querstrecke außer Betrieb)Strecke nach links und geradeaus (außer Betrieb)
ehem. Strecke von Essen Nord bzw. West
Kreuzung geradeaus oben (Querstrecke außer Betrieb)Kreuzung geradeaus oben (Querstrecke außer Betrieb)Abzweig nach links und geradeaus (Strecke außer Betrieb)
ehem. Strecke von Essen-Borbeck
StreckeStreckeAbzweig nach rechts und geradeaus (Strecke außer Betrieb)
ehem. Strecke von Altendorf (Ruhr)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
123,9 Mülheim-Heißen
Strecke (außer Betrieb)
(Überwerfungsbauwerk, ab hier Richtungsbetrieb)
S-BahnhofBahnhofBahnhof (Strecke außer Betrieb)
119,5 Mülheim (Ruhr) Hbf (ehem. Keilbahnhof)
Verschwenkung nach linksVerschwenkung nach linksVerschwenkung nach links (Strecke außer Betrieb)
ehem. Strecke nach Duisburg-Hochfeld Süd
S-Bahn-HaltBlockstelle
118,1 Mülheim (Ruhr) West (ehem. Mülheim BME)
StreckeAbzweig ehemals nach rechts und geradeaus
ehem. Untere Ruhrtalbahn von Kettwig
S-BahnhofDienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
116,4
0,1
Mülheim (Ruhr)-Styrum
Verschwenkung von links (Strecke außer Betrieb)Verschwenkung von rechtsVerschwenkung von rechts
ehem. Strecke nach DU-Ruhrort (siehe unten)
Strecke nach links und geradeausAbzweig nach rechtsAbzweig nach rechts
Strecken nach Oberhausen Vorlage:S-Bahn-NRW (siehe unten)
Abzweig nach linksKreuzung geradeaus untenAbzweig nach links und geradeaus
3,9 Kaiserberg (Abzw)
Bahnhof mit S-Bahn-HaltS-BahnhofBahnhof
6,3 Duisburg Hbf (ehem. Duisburg BME)
StreckeStreckeStrecke
Hauptstrecke nach Düsseldorf Vorlage:S-Bahn-NRW
Mülheim-Styrum–Oberhausen/Duisburg-Ruhrort[1]
Streckennummer (DB):2183 (Oberhausen–Mülheim-Styrum)
2188 (Altstaden–Mülheim-Styrum)
2300 (Duisburg-Ruhrort–Mülheim-Styrum)
Kursbuchstrecke (DB):450.3 (Oberhausen–Essen-Steele Ost)
Streckenlänge:4 (bzw. 9) km
Strecke
Strecke von Oberhausen-Osterfeld Süd
Abzweig nach links und geradeaus
Strecke von Wesel
Abzweig nach rechts und geradeausAbzweig nach halbrechts, nach rechts und geradeaus
Strecke von Essen-Altenessen
Bahnhof mit S-Bahn-HaltBahnhof mit S-Bahn-Halt
4,0 000,0 Oberhausen Hbf (ehem. Oberhausen BME)
Abzweig nach rechtsStrecke
Strecke nach Duisburg-Ruhrort
Kreuzung geradeaus untenStrecke nach rechts
Strecke nach Duisburg
StreckeStrecke nach rechts und geradeausStrecke nach rechts und geradeaus
Strecke von Mülheim (Ruhr) Vorlage:S-Bahn-NRWVorlage:S-Bahn-NRW (siehe oben)
StreckeS-BahnhofDienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
0,0 116,4 Mülheim (Ruhr)-Styrum
StreckeAbzweig nach linksAbzweig nach links
Strecke nach Duisburg Vorlage:S-Bahn-NRW (siehe oben)
StreckeAbzweig nach linksAbzweig nach links und geradeaus
0,9 000,0 Mülheim (Ruhr)-Styrum Bez West
Abzweig ehemals nach linksAbzweig nach rechts (Strecke außer Betrieb)Strecke
(alte Trasse bis 1888)
Strecke nach linksKreuzung geradeaus unten (Strecke geradeaus außer Betrieb)Abzweig nach rechts
(neue Trasse ab 1888) Vorlage:S-Bahn-NRW
Abzweig nach rechts und geradeaus (Strecke außer Betrieb)Strecke nach rechts (außer Betrieb)
114,7 Hiberniastr (Abzw)
Kreuzung geradeaus oben (Strecke geradeaus außer Betrieb)
Strecke Oberhausen Hbf–Duisburg Hbf
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
113,8 Alstaden
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
113,1 Duisburg-Dümpten
Abzweig nach links (Strecke außer Betrieb)
ehem. Strecke nach Duisburg-Ruhrort Hafen
Kreuzung geradeaus oben (Strecke geradeaus außer Betrieb)
Strecke Oberhausen West–Abzw Sigle
Rhein-Herne-Kanal (ehem. Gleisverschlingung[4])
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
111,8 Duisburg-Ratingsee
Abzweig nach links und ehemals geradeaus
Strecke von Oberhausen
Bahnhof
110,8 Duisburg-Meiderich Süd
Abzweig ehemals nach links und geradeaus
ehem. Strecke von Duisburg-Meiderich Nord
ehemaliger Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
108,8 Duisburg-Ruhrort Hafen alt
Abzweig ehemals nach links
ehem. Strecke nach Duisburg-Ruhrort Hafenbf
Haltepunkt / Haltestelle Strecke ab hier außer Betrieb
107,3 Duisburg-Ruhrort (ehem. Bf)
Eisenbahnfähre (Strecke außer Betrieb)
ehem. Trajekt Ruhrort-Homberg
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
(105,9) Homberg (Nrh)
Strecke (außer Betrieb)
ehem. Strecke nach Mönchengladbach

Die Bahnstrecke Witten/Dortmund–Oberhausen/Duisburg ist eine der wichtigsten und am meisten befahrenen Eisenbahnstrecken in Deutschland. Sie ist Hauptachse des Schienenpersonenfern- und -nahverkehrs auf der Ost-West-Achse des Ruhrgebietes, u.a. befahren von Intercity-Express, Intercity, Regional-Express, Regionalbahn und der S-Bahn Rhein-Ruhr.

Streng genommen besteht diese Hauptstrecke heute aus zwei parallelen, jeweils zweigleisigen Strecken für Fernbahn und S-Bahn, die sich streckenweise einen Bahnkörper teilen, in mehreren Streckenabschnitten aber völlig eigenständige Streckenverläufe aufweisen. Die Fernbahnstrecke folgt dabei größtenteils dem historischen Verlauf der Strecke, die 1860–1862 von der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft im Anschluss an ihre Stammstrecke Elberfeld–Dortmund gebaut wurde.

Geschichte

Die Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft (kurz CME) hatte 1845–1847 beim Bau ihrer Stammstrecke das stark hügelige Land entlang von Ruhr und Wupper weiträumig umgangen, um Kosten bein Bau und Betrieb der Strecke zu minimieren. Damit war sie aber von den Kohlengruben abgeschnitten, die sich zur Mitte des 19. Jahrhunderts am Nordufer der Ruhr befunden.

Die Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft (kurz BME) hatte dagegen 1847–1849 mit ihrer Stammstrecke eine Bahnverbindung des hochindustrialisierten Gebietes im Tal der Wupper und des Bergischen Landes in östlicher Richtung geschaffen und schreckte daher nicht vor der Erschließung des Gebietes zwischen Ruhr und Emscher zurück. Mit der Ruhrgebietsstrecke wollte sie insbesondere den lukrativen Anschluss der Kohlegruben nördlich der Ruhr herstellen.

Bau der ursprünglichen Strecke

Der für dieses Vorhaben am günstigsten gelegene Bahnhof war der von Witten, von hier aus begann die BME mit dem Bau ihrer Strecke Richtung Westen. Am 26. Oktober 1860 wurde der erste Streckenabschnitt von Witten BME nach Bochum BME (ehemals Bochum Süd, Bochum Hbf (alt)) für den Personenverkehr freigegeben.

Am 1. März 1862 wurde dann zunächst das Teilstück von Bochum über Steele, Essen BME, Mülheim (Ruhr) BME und Styrum nach Oberhausen BME eröffnet, wenige Wochen danach am 1. Mai 1862 mit dem Abschnitt von Styrum nach Duisburg BME die Strecke im Westen vorerst vollendet.

Noch im gleichen Jahr wurde die Strecke dann von Langendreer BME rückwärtig Richtung Osten nach Dortmund BME verlängert und am 5. Oktober 1862 für den Personenverkehr eröffnet.

Strecke Styrum – Ruhrort

In den Folgejahren wurde die Strecke kontinuierlich ausgebaut und um Anschlussstrecken erweitert. Mit dem Bau der Witten–Duisburger Bahnstrecke über Essen hatte sich die Bergisch-Märkische Eisenbahn 1862 einen eigenen Zugang zu den Kohlenzechen des Ruhrgebiets erschlossen. und war dadurch in der Lage, der bisher dort ausschließlich tätigen Köln-Mindener Eisenbahn Konkurrenz zu bieten. Zur Abfuhr der Kohlen auch in Richtung Belgien, Niederlande und zu den dortigen Seehäfen beschloss sie den Bau einer Anschlussstrecke von Mülheim-Styrum zum Ruhrorter Hafen, die 1867 fertiggestellt werden konnte.

Nachdem die BME 1864 zunächst die Betriebsführung und später auch die Strecken der Königlichen Direction der Aachen-Düsseldorf-Ruhrorter Eisenbahn inklusive des Trajektes Ruhrort-Homberg übernommen hatte, baute sie zum Teil parallel zur älteren Bahnstrecke der CME aus Oberhausen eine eigene Strecke nach Ruhrort von Styrum über Meiderich(-Süd), die am 4. Dezember 1867 eingeweiht wurde.

Im Bahnhof Duisburg-Meiderich Süd traf die Bahnstrecke auf die Ruhrortbahn und folgte dem Verlauf bis zum unmittelbar am Eisenbahnhafen gelegenen Bahnhof Ruhrort, wo bis 1907 eine Anbindung an das linke Rheinufer und die Aachen-Düsseldorf-Ruhrorter Eisenbahn-Gesellschaft durch das Trajekt Ruhrort–Homberg bestand.

Eine betriebliche Besonderheit stellte die Gleisverschlingung zwischen Dümpten und Ratingsee dar, welche auf der nur für eingleisigen Betrieb ausgelegten Brücke über den Rhein-Herne-Kanal eine weichenfreie zweigleisige Streckenführung ermöglichte.[4]

Der Personenverkehr war seit den 60er Jahren von Akkutriebwagen der DB-Baureihe ETA 150 durchgeführt worden. Der Personenverkehr auf der Bahnstrecke wurde zum 1. April 1995 eingestellt, die Gesamtstilllegung folgte 1996. Die Brücke über den Rhein-Herne-Kanal wurde nach der Stilllegung abgerissen.

Strecke Essen – Bochum – Herne

Am 1. November 1874 wurde zunächst für den Güterverkehr und zwei Monate später am 1. Januar 1875 auch für den Personenverkehr eine weitläufig parallel zur bestehenden Trasse errichtete, zusätzliche Strecke eingeweiht, die von Essen BME über Wattenscheid BME nach Bochum BME, und mit durchgehender Kilometrierung weiter über Bochum-Riemke und Herne-Rottbruch nach Herne BME verlief (siehe Bahnstrecke Bochum–Essen/Oberhausen).

Nach der Verlegung des ehemaligen Märkischen Hauptbahnhofs (Bochum BME) 1957 zum heutigen Bochumer Hauptbahnhof wurde auch die Strecke nach Bochum West stillgelegt. Anstelle dessen wurde 1979 gut einen Kilometer weiter östlich eine Verbindungsstrecke vom neuen Hauptbahnhof nach Bochum West errichtet. Die alte Verbindungskurve ist mittlerweile schienenfrei.

Seitdem ist diese Strecke de facto in zwei völlig unterschiedliche Teile zerteilt, das westliche Teilstück wird heute von der Fernbahn zwischen Duisburg und Dortmund befahren (ansonsten folgt die Fernbahn der ursprünglichen Trasse), während der nördliche Teilast heute nur noch von einer nach Gelsenkirchen durchgebundenen Regionalbahn (Glückauf-Bahn) und Güterverkehr genutzt wird.

Ausbau für S-Bahn

Im Rahmen der Errichtung der S-Bahn Rhein-Ruhr wurde Anfang der 1970er Jahre begonnen, die Strecke durchgängig mindestens viergleisig auszubauen. Am 23. September 1973 wurde der Abschnitt zwischen Mülheim-Eppinghofen und Mülheim-Styrum eingeweiht, am 10. Dezember 1973 folgte ein weiterer Abschnitt bis Duisburg Hbf. Mit Eröffnung des S-Bahn-Verkehres wurde der Fernverkehr auf dem Abschnitt von Mülheim-Styrum nach Oberhausen Hbf eingestellt.

Nach Eröffnung zweier weiterer Teilstücke am 11. März 1974 zwischen Essen Hbf und Essen-Steele sowie Essen West und dem nun so benannten Mülheim (Ruhr) Hbf wurde die S-Bahn-Linie S 1 zwischen Duisburg-Großenbaum und Bochum Hbf und die Linie S 3 zwischen Oberhausen Hbf und Hattingen der Öffentlichkeit übergeben.

Da die 1968 gegründete Universität Dortmund unbedingt Anschluss an das S-Bahn-Netz erhalten sollte, wurde bis zum 24. September 1983 eine völlig neue Trasse - teilweise unter Tage - zwischen Bochum-Langendreer und Dortmund-Dorstfeld gebaut, von wo aus die Trasse wieder der historischen Route zum Dortmunder Hauptbahnhof folgt.

Ausbau für Fernverkehr

Um die völlig überlastete Bahnstrecke Elberfeld–Dortmund zwischen Witten Hbf und Dortmund Hbf zu entlasten, wurde unter der Streckennummer 2125 von der Abzweigstelle Stockumer Straße in Bochum-Langendreer zur Abzweigstelle Lütgendortmund eine zusätzliche Verbindungsstrecke durch den 565 Meter langen Tunnel Oberstraße zur Fernbahntrasse Richtung Dortmund gebaut und am 29. Mai 1988 eingeweiht.

Seitdem fahren alle Intercity und Intercity-Express zwischen Wuppertal und Dortmund ebenso wie der Regional-Express RE 4 über die neue Strecke.

Teilstilllegung

Anfang des 20. Jahrhunderts waren bis zu vier parallele Gleise ausschließlich für den Güterverkehr genutzt worden, mit dessen Niedergang nach dem Zweiten Weltkrieg auf dieser Strecke wurden diese Gleise dann nach und nach stillgelegt. Teilweise wurden sie im Rahmen des S-Bahn-Neubaus bzw. der neuen Fernbahnstrecke zwischen Witten und Dortmund wieder in Betrieb genommen.

Auf dem Abschnitt zwischen Duisburg-Meiderich Süd und Mülheim (Ruhr)-Styrum fuhren zuletzt nur noch Akkutriebwagen der Baureihe 515. Der Gesamtverkehr wurde am 1. April 1995 eingestellt, der Abschnitt gut ein Jahr später am 1. Mai 1996 endgültig stillgelegt. Der südliche Bahnsteig des Bahnhofs Duisburg-Meiderich Süd, der sich östlich anschließende Bahndamm und die Brücke über den Rhein-Herne-Kanal wurden sofort abgebaut, die restlichen Schienen liegen zum Teil heute noch brach.

Heutige Situation

Bahnbauarbeiten an der Abzweigstelle Essen-Kray Süd

Die Bahnstrecke Witten/Dortmund–Oberhausen/Duisburg war seit ihrer Eröffnung von immenser Bedeutung für den Eisenbahnverkehr im Ruhrgebiet und wurde daher immer wieder ausgebaut und modernisiert, sechsgleisige Abschnitte waren keine Seltenheit. Ende der 1950er Jahre wurde mit der Errichtung der Oberleitung begonnen.

Heute ist die Hauptstrecke zwischen Dortmund und Duisburg auf ganzer Länge viergleisig (zwischen Essen und Bochum sowie zwischen Bochum-Langendreer und Dortmund teilweise auf räumlich getrennten Trassen) und elektrifiziert, zulässige Streckengeschwindigkeit ist zumeist 150 bis 160 km/h.

Die Strecken von und nach Witten sind zweigleisig und ebenfalls elektrifiziert, die westliche Anbindung ist für bis zu 120 km/h zugelassen, die östliche mit dem Tunnel Oberstr. für bis zu 140 bzw. 155 km/h.

Zugangebot

Durchgängig befahren wird heute nur noch die Relation zwischen Dortmund Hbf und Duisburg Hbf, dies aber von allen Zuggattungen:

Schienenpersonenfernverkehr

Es verkehrt insbesondere der Intercity-Express auf der stündlichen Ost-West-Verbindung der ICE-Linie 10 (zwischen Berlin und Köln) und auf der zweistündlichen Nord-Süd-Verbindung der ICE-Linie 42 (zwischen Dortmund und München), dazu kommen weitere Züge der ICE-Linie 31, ICE-Linie 41 (Duisburg–Essen stündlich) und ICE-Linie 91.

Daneben verkehren zweistündlich Intercity der IC-Linie 30 und IC-Linie 51, außerdem diverse Züge der IC-Linie 26, IC-Linie 32 und IC-Linie 55.

Siehe auch: Liste der Intercity-Express-Bahnhöfe, Liste der Intercity-Bahnhöfe.

Schienenpersonennahverkehr

Das Rückgrat des Regionalverkehrs auf der Eisenbahn-Hauptachse des Ruhrgebiet ist der Regional-Express. Zwischen Dortmund Hbf und Duisburg Hbf verkehren stündlich der RE 1 „NRW-Express“, der RE 6 „Westfalen-Express“ und der RE 11 „Rhein-Hellweg-Express“.

Die Linie S 1 der S-Bahn Rhein-Ruhr fährt im 20-Minuten-Takt ebenfalls die ganze Relation zwischen Dortmund und Duisburg, dabei nutzt sie zwischen Essen und Bochum den Originalverlauf über Steele, sowie zwischen Bochum und Dortmund die neue Trasse von 1983. Eine Verdichtung zu einem 10-Minuten-Takt erfährt die S-Bahn im Abschnitt zwischen Essen-Steele Ost und Mülheim-Styrum durch die S 3 auf ihrem Weg von Hattingen (Ruhr) Mitte nach Oberhausen Hbf.

Der Streckenabschnitt nach Witten Hbf wird heute nur noch von und bis Essen Hbf befahren, zum einen durch den RE 16 „Ruhr-Sieg-Express“ über Hagen Hbf nach Siegen, zum anderen durch die RB 40 „Ruhr-Lenne-Bahn“, die bereits in Hagen endet. Den Streckenabschnitt zwischen Essen Hbf und Duisburg Hbf nutzt der RE 2 „Rhein-Haard-Express“, an beiden Bahnhöfen wechselt er dann jeweils auf die ehemals „Rheinische“ Strecke.

Den kürzesten Streckenabschnitt befahren der RE 14 „Der Borkener“ und die S 9, beide Linien kommen von Bottrop Hauptbahnhof und folgen ab Essen-Dellwig der ehemaligen Bahnstrecke Mülheim-Heißen–Oberhausen-Osterfeld Nord, die in Höhe des Haltepunktes Essen-Frohnhausen in die S-Bahn-Strecke einfädelt, allerdings ohne Bahnsteiganschluss und somit ohne Halt. Der RE hat keinen Halt in Essen West und wendet in Essen Hbf. Bis Dezember 2006 fuhr er weiter bis nach Essen-Steele Ost. Die S 9 fährt weiter in Richtung Wuppertal über die Verbindungskurve zur Ruhrtalbahn.

Siehe auch: Liste der SPNV-Linien in Nordrhein-Westfalen.

Tarif

In den Zügen des Nah- und Regionalverkehrs kommt bei Fahrten innerhalb des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) ausschließlich der Verbundtarif zur Anwendung. Bei Fahrten über die Verbundgrenzen hinaus gelten Übergangstarife zu den angrenzenden Verkehrsgemeinschaften, sowie der NRW-Tarif.

Für Fahrten mit den Zügen des Fernverkehres müssen auch innerhalb des VRR Fahrkarten der Deutschen Bahn AG gelöst werden, zumeist mit Zuschlag (IC) oder speziellem Tarif (ICE).

Besonderheiten

  • Die ungewöhnliche Kilometrierung der Strecke (beginnend bei Kilometer 107,3 in Duisburg-Ruhrort) ist darin begründet, dass die Bahnstrecke Aachen–Mönchengladbach und die Bahnstrecke Mönchengladbach–Duisburg-Ruhrort der Aachen-Düsseldorf-Ruhrorter Eisenbahn-Gesellschaft mitgezählt wurden. Die Kilometrierung beginnt in Aachen (km 0,0) über Mönchengladbach (km 63,9) und Krefeld-Uerdingen Hp (km 93,7) nach Duisburg-Homberg (km 105,9).
  • Obwohl die Brücke über den Rhein-Herne-Kanal nur für ein Gleis vorgesehen war, war die Strecke in diesem Abschnitt bis zur Stilllegung der Strecke zweigleisig. Möglich wurde dies durch eine Gleisverschlingung im Bereich der Brücke, wodurch Weichen eingespart wurden (eine Blockstellensicherung wurde aber natürlich trotzdem benötigt)[4]. Nach der Stilllegung der Strecke wurde die Brücke abgerissen.
  • Während der Bahndamm des Abschnitts zwischen Duisburg-Meiderich Süd und Duisburg-Ratingsee östlich der Bahnhofsstraße noch gut zu erkennen ist, wurde der Bahndamm zwischen Bahnhofsstraße und Singstraße komplett abgetragen, um für die Rampe der Stadtbahn Duisburg Platz zu schaffen, dort kommen nunmehr die Straßenbahnen der Linie 903 nach der Unterquerung von Ruhr und Duisburg-Ruhrorter Hafen wieder ans Tageslicht.

NRWbahnarchiv von André Joost:
Fernbahn:

S-Bahn:

weitere Belege:

Einzelnachweise

  1. a b c Eisenbahnatlas Deutschland 2007/2008. 6. Auflage. Schweers + Wall, Aachen 2007, ISBN 978-3-89494-136-9.
  2. Fehler in Vorlage:Tunnelportale – Pflichtparameter Streckennummer fehlt
  3. Fehler in Vorlage:Tunnelportale – Pflichtparameter Streckennummer fehlt
  4. a b c Bild der Gleisverschlingung