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Landschellenberg und Stanisław Ostroróg (Kastellan): Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:POL COA Nałęcz.svg|thumb|150px|[[Herb]] Nałęcz, das Wappen von Stanisław Ostroróg]]
'''Landschellenberg''' (bis 1911: ''Schellenberg Land'') ist seit 1969 ein Ortsteil der Gemeinde [[Marktschellenberg]] im [[Oberbayern|oberbayerischen]] [[Landkreis Berchtesgadener Land]].


'''Stanisław Ostroróg''' [[Herb]] Nałęcz, (* ca. [[1520]], + [[1568]]) war [[Kastellan]] von [[Międzyrzecz]] und [[Kamień Pomorski]], [[Starost|Generalstarost]] von [[Großpolen]], [[Reformator]] und der Sohn von Urszula z Kutna Potocka und des [[Kalisz]]er Kastellan [[Wacław Ostroróg]]. Er trug den Ehrentitel ''Dobrogost''.
== Lage und Gliederung ==


== Leben und Bedeutung ==
Die vor 1969 eigenständige Gemeinde ''Landschellenberg'' umfasste die frühere „[[Gnotschaft|Urgnotschaft]]“ und ehemals ebenfalls eigenständige Gemeinde [[Ettenberg (Marktschellenberg)|Ettenberg]] mit den [[Gnotschaft]]sbezirken [[Vorderettenberg]] und [[Hinterettenberg (Marktschellenberg)|Hinterettenberg]] sowie die Gnotschaftsbezirke bzw. Ortsteile [[Götschen (Marktschellenberg)|Götschen]], [[Schaden (Marktschellenberg)|Schaden]], [[Schneefelden (Marktschellenberg)|Schneefelden]] und [[Unterstein (Marktschellenberg)|Unterstein]].
Im Jahr [[1548]] war er Königlicher Sekretär und hielt ein Nachwort auf den Kaiser, hätte ihm zurückgebracht die Insignien des [[Orden vom Goldenen Vlies|Ordens vom Goldenen Vlies]] auf den verstorbenen [[Sigismund I. (Polen)]], für die er das [[Starostwo]] [[Kościan]] bekam. Im Jahr [[1522]] erhielt der Kastellan [[Międzyrzecz]] und das Starostwo Zamech im [[Przemyśl]]er Land.
Er unterhielt zusätzlich enge Beziehungen zu [[Albrecht (Preußen)]], der sich für ihn im Jahre [[1554]] um das Starostwo [[Malbork]] bemüht.


Schon [[1555]] hielt er Kontakte zu [[Protestantismus|protestantischen]] Pfarrern in [[Grodzisk Wielkopolski]], im selben jahr nahm er an der ersten andersgläubigen Synode in [[Posen]] teil. Im Mai [[1556]] wendete er sich an den [[Starost|Generalstarosten]] und protestierte gegen ein antireformatorisches Königsmandat. Trotzdem die Maßnahmen des bedeutenden Theologen und Reformators [[Johannes a Lasco|Jan Łaski]] nicht auschlaggebend waren für eine Kombination von andersgläubigen [[Kleinpolen]], organisierte er im September [[1558]] eine Synode in [[Posen]], auf der beschlossen wurde beim [[Confessio Augustana|Augsburger Glaubensbekenntnis]] zu bleiben. Im Mai [[1559]] beriet er sich mit [[Albrecht (Preußen)]] in [[Königsberg (Preußen)|Königsberg]] über die Einberufung einer gemeinsamen Synode von polnischen und preußischen Lutheranern. In politischen Angelegenheiten war er den [[Hohenzollern]] gegenüber sehr loyal. Seine Unterstützung war ihm gesichert durch den [[Johann Georg (Brandenburg)|Kurfürsten von Brandenburg]], der sich seit [[1558]] um den polnischen Thron für seinen Sohn Sigismund (1592–1640). Im Jahr [[1565]] erhielt Stanisław Ostroróg von der polnischen Krone das [[Starostwo]] [[Chełm]] dafür, dass er dem König 22.000 PLN gab für den [[Livländischer Krieg|Livländischen Krieg]].
== Geschichte ==
1803 wurde die [[Fürstpropstei Berchtesgaden]] aufgelöst und das Berchtesgadener Land verlor damit seine politische Eigenständigkeit. Nach drei kurz hintereinander folgenden Herrschaftswechseln wurden 1810 dessen Gebiet und seine Ortschaften dem [[Königreich Bayern]] angegliedert und aus dem Hauptort ''Schellenberg Markt'' und den Gnotschaften ''[[Ettenberg (Marktschellenberg)|Ettenberg]]'' und ''Scheffau'' gingen die selbständigen politischen Gemeinden ''Schellenberg Markt'', ''Schellenberg Land'', ''Ettenberg'' und ''[[Scheffau (Marktschellenberg)|Scheffau]]'' hervor.<ref name="Sternfeld145">Joseph Ernst von Koch-Sternfeld: [http://books.google.com/books?id=inNBAAAAcAAJ&pg=PA20&dq=Otto+von+Tanner+propst+berchtesgaden&hl=de&ei=FDk1ToLXEYzLsgaSsJW5Ag&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=2&sqi=2&ved=0CDIQ6AEwAQ#v=onepage&q=zweyten%20h%C3%A4lfte&f=false ''Geschichte des Fürstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke'']. Band 2, ab S. 145 f.</ref><br />
→ ''Siehe zu diesem Absatz auch Abschnitte: [[Fürstpropstei Berchtesgaden#Geschichte|Geschichte]] in [[Fürstpropstei Berchtesgaden]]''


Stanisław Ostroróg war seit ca. 1560 Besitzer jener Burg, mit der er die nichtkönigliche Hauptstadt des großpolnischen Lutheranismus bildete, [[Międzychód]], der seit 1556 [[Chocz]] besaß und über 20 [[Dorf|Dörfer]] in Großpolen; [[Kryłów]] und Dutzende Dörfer im [[Chełm]]er Land.
Der ab 1818 neu entstandenen Gemeinde "Schellenberg Land" wurden zwei Gnotschaftsbezirke der ''Gemeinde Scheffau'' angegliedert, nämlich ''Götschen'' und ''Unterstein''.<ref name="Sternfeld145">Joseph Ernst von Koch-Sternfeld: [http://books.google.com/books?id=inNBAAAAcAAJ&pg=PA20&dq=Otto+von+Tanner+propst+berchtesgaden&hl=de&ei=FDk1ToLXEYzLsgaSsJW5Ag&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=2&sqi=2&ved=0CDIQ6AEwAQ#v=onepage&q=zweyten%20h%C3%A4lfte&f=false ''Geschichte des Fürstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke'']. Band 2, ab S. 145 f.</ref>


== Literatur ==
1911 erfolgte die Umbenennung in ''Landschellenberg'', und am 1.&nbsp;März 1911 kamen noch von der Gemeinde [[Ettenberg (Marktschellenberg)|Ettenberg]] die Gnotschaftsbezirke ''Vorder-'' und ''Hinterettenberg'', ''Schaden'' und ''Schneefelden'' zur Gemeinde hinzu.
* M. Radtke: Festschrift zum 300-jährigen Jubiläum der luth.-Ev. Kirche Birnbaum. 1900 Birnbaum


== Externe Links ==
Noch vor der allgemeinen [[Gebietsreform in Bayern]] wurde die Gemeinde ''Landschellenberg'' zusammen mit ''Marktschellenberg'' und ''Scheffau'' am 1.&nbsp;Oktober 1969 zur neuen Gemeinde „Marktschellenberg“ zusammengeschlossen.
* [http://www.sejm-wielki.pl/b/dw.4044 Lebensdaten (polnisch)]

* [http://www.wbc.poznan.pl/dlibra/doccontent?id=14050&from=FBC Großpolnische Online-Bibliothek (Polnisch)]
== Einzelnachweise ==
* [http://www.eduteka.pl/temat/Stanislaw-Ostrorog-kasztelan-miedzyrzecki eduteka.pl (Polnisch)]
<references/>
* [http://www.baza-nazwisk.de/suche.php?data=39349&hits=1&ds=1&title=Ostror%C3%B3g,%20Stanis%C5%82aw Polnische Personendatenbank (Polnisch)]

{{Navigationsleiste Ortsteile des Marktes Marktschellenberg}}

[[Kategorie:Ort im Landkreis Berchtesgadener Land]]
[[Kategorie:Marktschellenberg]]
[[Kategorie:Ehemalige Gemeinde (Landkreis Berchtesgadener Land)]]

Version vom 30. Januar 2013, 03:08 Uhr

Herb Nałęcz, das Wappen von Stanisław Ostroróg

Stanisław Ostroróg Herb Nałęcz, (* ca. 1520, + 1568) war Kastellan von Międzyrzecz und Kamień Pomorski, Generalstarost von Großpolen, Reformator und der Sohn von Urszula z Kutna Potocka und des Kaliszer Kastellan Wacław Ostroróg. Er trug den Ehrentitel Dobrogost.

Leben und Bedeutung

Im Jahr 1548 war er Königlicher Sekretär und hielt ein Nachwort auf den Kaiser, hätte ihm zurückgebracht die Insignien des Ordens vom Goldenen Vlies auf den verstorbenen Sigismund I. (Polen), für die er das Starostwo Kościan bekam. Im Jahr 1522 erhielt der Kastellan Międzyrzecz und das Starostwo Zamech im Przemyśler Land. Er unterhielt zusätzlich enge Beziehungen zu Albrecht (Preußen), der sich für ihn im Jahre 1554 um das Starostwo Malbork bemüht.

Schon 1555 hielt er Kontakte zu protestantischen Pfarrern in Grodzisk Wielkopolski, im selben jahr nahm er an der ersten andersgläubigen Synode in Posen teil. Im Mai 1556 wendete er sich an den Generalstarosten und protestierte gegen ein antireformatorisches Königsmandat. Trotzdem die Maßnahmen des bedeutenden Theologen und Reformators Jan Łaski nicht auschlaggebend waren für eine Kombination von andersgläubigen Kleinpolen, organisierte er im September 1558 eine Synode in Posen, auf der beschlossen wurde beim Augsburger Glaubensbekenntnis zu bleiben. Im Mai 1559 beriet er sich mit Albrecht (Preußen) in Königsberg über die Einberufung einer gemeinsamen Synode von polnischen und preußischen Lutheranern. In politischen Angelegenheiten war er den Hohenzollern gegenüber sehr loyal. Seine Unterstützung war ihm gesichert durch den Kurfürsten von Brandenburg, der sich seit 1558 um den polnischen Thron für seinen Sohn Sigismund (1592–1640). Im Jahr 1565 erhielt Stanisław Ostroróg von der polnischen Krone das Starostwo Chełm dafür, dass er dem König 22.000 PLN gab für den Livländischen Krieg.

Stanisław Ostroróg war seit ca. 1560 Besitzer jener Burg, mit der er die nichtkönigliche Hauptstadt des großpolnischen Lutheranismus bildete, Międzychód, der seit 1556 Chocz besaß und über 20 Dörfer in Großpolen; Kryłów und Dutzende Dörfer im Chełmer Land.

Literatur

  • M. Radtke: Festschrift zum 300-jährigen Jubiläum der luth.-Ev. Kirche Birnbaum. 1900 Birnbaum