Zum Inhalt springen

Sedlitz (Senftenberg) und Operation Opera: Unterschied zwischen den Seiten

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Unterschied zwischen Seiten)
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Weblinks: commonscat und kat
 
 
Zeile 1: Zeile 1:
{{Importartikel}}
{{Infobox Ortsteil einer Gemeinde
{{Coordinate |NS=33/12/30/N |EW=44/31/30/E |type=landmark |region=IQ}}
|Ortsteil=Sedlitz
[[Datei:Osirak_de.png|miniatur|Anflugs-Route der israelischen Jagdbomber]]
|Gemeindeart=Stadt
|Gemeindename=Senftenberg
|Alternativanzeige-Gemeindename=
|Gemeindewappen=
|lat_deg= 51|lat_min= 32|lat_sec= 58
|lon_deg= 14|lon_min= 3|lon_sec= 29
|Bundesland=Brandenburg
|Höhe= 96
|Höhe-bis=
|Höhe-Bezug=
|Fläche=
|Einwohner=1046
|Einwohner-Stand-Datum=1996
|Eingemeindungsdatum=1997-03-01
|Postleitzahl1=01968
|Postleitzahl2=
|Vorwahl1=03573
|Vorwahl2=
|Lagekarte=
|Lagekarte-Beschreibung=
}}


Die '''Operation Opera''' war ein [[Israel|israelischer]] [[Israelische Luftstreitkräfte|Luftangriff]] am 7. Juni 1981 auf den [[Irak|irakischen]] [[Kernreaktor]] ''Tammuz-1'' ([[Osirak]]).
[[Bild:Ilse-see P1020256.jpg|thumb|Der entstehende Ilsesee]]
'''Sedlitz''' ([[Sorbische Sprache|sorbisch]]: ''Sedlišćo'') ist ein [[Ortsteil]] der [[Land Brandenburg|brandenburgischen]] Kreisstadt [[Senftenberg]] im [[Landkreis Oberspreewald-Lausitz]]. Er liegt in der [[Niederlausitz]] direkt am [[Sedlitzer See]] und am [[Ilsesee (Brandenburg)|Ilsesee]].


== Geschichte ==
== Vorgeschichte ==
Die israelische Regierung war über das 1975 abgeschlossene Atomabkommen zwischen Frankreich und Irak beunruhigt. Neben dem atomaren Wettlauf im Nahen Osten, bestand die Gefahr einer atomaren Bedrohung durch den Irak. Der Reaktor ''Tammuz-1'' wäre in der Lage gewesen, langfristig Plutonium zu erzeugen.<ref group="Anm.">Israel vermutete ein maskiertes Atomwaffenprogramm. Frankreich versprach die kritische Menge durch kurze Lieferzeiten und Kontrollen verhindern zu wollen. → Siehe: [http://scholarcommons.usf.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=1081&context=jss Operation Opera: an Ambiguous Success]
=== Deutung und Entwicklung des Ortsnamen ===
<br>Eine größere Menge Plutonium würde der Irak erhalten, wenn die Brennelemente nur eine geringe Zeit (Tage, wenige Wochen) im Reaktor verbleiben und daher nur einen ganz geringen Abbrand erreichen würden.</ref> Die [[Iran|iranische]] Regierung war durch den gerade begonnenen [[Erster Golfkrieg|Ersten Golfkrieg]] ebenso besorgt um das irakische Nuklearpotenzial. Die iranische [[Operation Scorch Sword]], ein Luftangriff am 30. Oktober 1980 auf den Reaktor ''Tammuz-1'', war ein Fehlschlag.
Der Name ''Sedlitz'' hat seinen Ursprung in dem [[Sorben|sorbischen]] Wort ''szedlive'' ''(Wohnsitz)''.
Da eine Zerstörung des Reaktors vor der Befüllung mit dem Uran geschehen musste, um einen [[Radioaktiver Niederschlag|Fallout]] zu vermeiden, stand Israel unter Zeitdruck.<ref group="Anm.">Der bereits bestückte Reaktor von ''Tammuz-1'' soll zu Beginn des Ersten Golfkriegs wieder entladen worden sein, während der kleinere Reaktor ''Tammuz-2'' seit 18. Juli 1980 in Betrieb war.</ref>
Außerdem fürchtete der israelische [[Ministerpräsident]] [[Menachem Begin]], dass die nächste gewählte [[Regierung]] einen Angriff nicht genehmigen würde.


=== Chronik ===
== Angriff ==
Am 7. Juni 1981 um 15:50 Uhr starteten acht [[F-16]]-[[Jagdbomber]] und als [[Jagdflugzeug|Jagdschutz]] sechs [[McDonnell Douglas F-15|F-15]] der [[Israelische Luftstreitkräfte|israelischen Luftwaffe]] vom Stützpunkt Etzion auf dem [[Sinai-Halbinsel|Sinai]], flogen rund 1.100&nbsp;km bei einer Flughöhe von 90–150 Meter über [[Jordanien|jordanisches]] und [[Saudi-Arabien|saudi-arabisches]] Grenzgebiet und flogen gegen 17:31 Uhr den ersten Angriff auf den Reaktor. 14 von insgesamt 16 [[Mark 84]]-Bomben trafen direkt das Reaktorgebäude. Um 18:40 Uhr landeten alle israelischen Maschinen unversehrt auf dem Stützpunkt Etzion.<ref>Perlmutter et.al.</ref>
==== Anfänge bis zum Auffinden der Braunkohle ====
Die Piloten täuschten den Bordfunkverkehr einer Passagiermaschine vor, indem sie Arabisch sprachen.<ref>[http://wissen.spiegel.de/wissen/image/show.html?did=14339718&aref=image036/2006/06/16/cq-sp198102501220125.pdf&thumb=false DER SPIEGEL 25/1981]</ref>
[[Datei:Sedlitz dorfkirche.JPG|miniatur|Sedlitzer Kirche]]
Sedlitz wurde 1449 erstmals urkundlich erwähnt. Die Geschichte der Ansiedlung reicht jedoch bis in das 12. Jahrhundert zurück. Im Zuge der deutschen Ostexpansion kam es zur Ansiedlung zwischen dem Flüsschen [[Rainitza]] und der Reppist-Raunoer Hochfläche. Der sorbisch geprägte Ort lag an einem Verbindungsweg, der von Senftenberg zur alten [[Zuckerstraße]] führte. Bis zum großen Brand im Jahre 1882 veränderte das Bauerndorf kaum seine Struktur. Landwirtschaft, [[Bienenzucht]] und Fischfang waren die Haupteinnahmequellen. [[Torf]] wurde im sumpfigen Umland als Brennstoff gewonnen. Die Einwohner Sedlitz waren im Amt Senftenberg zu verschiedenen Diensten verpflichtet. Sie mussten in der Winterzeit Küchenholz hauen und ins Amt fahren. Gemeinsam mit den Einwohnern von [[Senftenberg#Geschichte_der_eingemeindeten_Vororte_Jüttendorf.2C_Thamm_und_Neusorge|Jüttendorf]] mussten die Sedlitzer beim [[Bierbrauen]] helfen, acht Jüttendorfer [[Gärtner]] mussten die erste Pfanne füllen, drei Sedlitzer Gärtner waren zu anderen Handreichungen verpflichtet. Außerdem mussten die Sedlitzer mit auf die Schweine-, Wolfs- und Hasenjagd gehen.


Bei den Piloten, die den Abschluss der Angriffsformation bildeten, befand sich der spätere Raumfahrer [[Ilan Ramon]]. Er berichtete später von starker Rauchentwicklung aus dem Reaktorinneren sowie einer gewaltigen Explosion, die jedoch nicht zum Einsturz des Gebäudes führte. Bei diesem Angriff kam auch ein französischer Techniker ums Leben. In seinem Buch ''Der [[Mossad]]'' berichtet [[Victor Ostrovsky]], dass dieser Techniker insgeheim für den israelischen Geheimdienst arbeitete und einen Zielsender dort deponiert hatte. Warum er dann die Anlage aber nicht verließ, konnte nicht geklärt werden.
Der Ort war bekannt für die Herstellung hölzerner sorbischer Bauernuhren, der sogenannten serbske zegarje.


== Folgen ==
Ab 1770 gab es in Sedlitz einen Schulbetrieb. Am 3. August 1823 wurde die Sedlitzer Dorfkirche eingeweiht, die pfarramtliche Betreuung fand bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts durch Senftenberg statt.
Der [[Sicherheitsrat der Vereinten Nationen]] verurteilte das Vorgehen Israels in der Resolution 487 (1981).<ref>[http://unispal.un.org/UNISPAL.NSF/0/6C57312CC8BD93CA852560DF00653995 RESOLUTION 487 (1981)]</ref> Politisch war der militärische Angriff ein schwerer Mißerfolg. „Vorher untereinander zerstrittene arabische Staaten wie Syrien und der Irak unternahmen prompt einen neuen Versuch, sich gegen den gemeinsamen Feind Israel zu einigen.“<ref>[http://wissen.spiegel.de/wissen/image/show.html?did=14339718&aref=image036/2006/06/16/cq-sp198102501220125.pdf&thumb=false DER SPIEGEL 25/1981]</ref>


== Anmerkungen ==
==== Ab dem Auffinden der Braunkohle ====
<references group="Anm."/>
Der Abbau der [[Braunkohle]] ab dem Beginn des 20. Jahrhunderts veränderte das Leben im Ort. An der Grube „Anna-Mathilde“ entstand die gleichnamige Werkssiedlung. Diese Werkssiedlung war ein zweiter Ortskern, der industriell geprägt war. Durch den Bau von Bergarbeiterwohnungen stieg die Einwohnerzahl von 500 im Jahr 1850 auf fast 3000 im Jahr 1940. Um den Ort entstanden [[Tagebau]]e. Durch den [[Tagebau Sedlitz]] (Tagebau Tatkraft), die ehemalige „Grube Ilse-Ost“ der [[Ilse Bergbau AG]] kam es zu einer ersten [[Devastierung|Teildevastierung]] des Ortes in den Jahren 1962/1963. Dieser Tagebau stellte die Kohleförderung im Jahr 1978 ein. Zur gravierenderen Devastierung kam es durch den [[Tagebau Meuro]] in den Jahren 1986/1987. Die ehemalige Waldrandsiedlung und der Ortsteil Sedlitz-West ([[Anna-Mathilde (Ort)|Anna-Mathilde]]) mussten dem Bergbau weichen. 685 Einwohner wurden umgesiedelt.


== Literatur ==
Die Tagebaurestlöcher wurden nach dem Abbau der Braunkohle für die landwirtschaftliche Nutzung rekultiviert, die Kippenflächen aufgeforstet oder in Seen wie zum Beispiel den [[Sedlitzer See]] umgewandelt. Der Sedlitzer See erhält schiffbare Kanäle zum [[Geierswalder See]] über den [[Sornoer Kanal]] und über den [[Rosendorfer Kanal]] zum [[Partwitzer See]] und zum [[Ilsesee_(Brandenburg)|Ilsesee]].
*Amos Perlmutter, Uri Bar-Joseph, Michael I. Handel: ''Two Minutes Over Baghdad'', Routledge Chapman & Hall 2003, ISBN 978-071468-347-8


== Weblinks ==
Am 1. Januar 1973 wurde der [[Devastierung|devastierte]] Ort Sorno nach Sedlitz eingemeindet. Am 1. März 1997 wurde Sedlitz nach Senftenberg eingemeindet. Ortsbürgermeister ist Wolfgang Kaiser.
*[http://www.youtube.com/watch?v=LbMeaKTjGjE youtube] ''Originalaufnahmen der [[Israelische Luftstreitkräfte|IAF]]''
*[http://news.bbc.co.uk/2/hi/middle_east/4774733.stm bbc.co.uk] ''Osirak: Over the reactor''


== Einzelnachweise ==
=== Bevölkerungsentwicklung ===
<references/>
{| class="prettytable"
|- class="hintergrundfarbe6"
! colspan="10" align="center" | Einwohnerentwicklung in Sedlitz von 1875 bis 1996 <ref>[http://www.statistik.brandenburg.de/sixcms/media.php/4055/Beitrag19.8_Landkreis66_HistorischesGemeindeverzeichnis2005.pdf Statistik Brandenburg] (PDF)</ref>
|- class="hintergrundfarbe6"
!Jahr || Einwohner
!Jahr || Einwohner
!Jahr || Einwohner
!Jahr || Einwohner
!Jahr || Einwohner
|-
|''1875 ''||align="center"|532
|''1933 ''||align="center"|2950
|''1964 ''||align="center"|2772
|''1989 ''||align="center"|1030
|''1993 ''||align="center"|1109
|-
|''1890 ''||align="center"|583
|''1939 ''||align="center"|2879
|''1971 ''||align="center"|2376
|''1990 ''||align="center"|979
|''1994 ''||align="center"|1099
|-
|''1910 ''||align="center"|1722
|''1946 ''||align="center"|2972
|''1981 ''||align="center"|1834
|''1991 ''||align="center"|955
|''1995 ''||align="center"|1069
|-
|''1925 ''||align="center"|2087
|''1950 ''||align="center"|3031
|''1985 ''||align="center"|1577
|''1992 ''||align="center"|1085
|''1996 ''||align="center"|1046
|-
|}


[[Kategorie:Wirtschaft (Irak)]
Im Jahr 1880 waren 95,6 Prozent der Einwohner Sorben.
[[Kategorie:Israelische Militäroperation]
[[Kategorie:1981]
[[Kategorie:Nuklearwaffenprogramm|Irak]
[[Kategorie:Militärische kerntechnische Anlage]


[[en:Operation_Opera]
== Sehenswürdigkeiten ==
[[Datei:Sedlitz senftenbergerstr12.JPG|miniatur|Denkmalgeschütztes Wohnhaus in der Senftenberger Straße]]
Gegenüber der Dorfkirche befindet sich die ehemalige evangelische Schule. Das Gebäude wurde auch durch den Rat der Gemeinde genutzt.

Die Häuser in der Bahnhofstraße 10 und in der Senftenberger Straße 12 sind als [[Liste der Baudenkmale in Senftenberg|Baudenkmale in Senftenberg]] eingestuft.

== Verkehr ==
Im Jahr 1870 erfolgte der Bau der Eisenbahnlinie Senftenberg-Cottbus mit einer Haltestelle im benachbarten [[Bahnsdorf]]. Der heutige Haltepunkt in Sedlitz wurde erst 1920 eingerichtet.

Durch den Ort führt die [[Bundesstraße 169]].

== Einzelnachweise ==
<references />

==Literatur==
* {{Literatur | Autor= Werner Forkert | Titel= Senftenberger Rückblicke Teil II Interessantes aus der Senftenberger Geschichte | Verlag= Buchhandlung „Glück Auf“ GmbH | Ort= Senftenberg | ISBN= | Jahr= 2007 }}
* {{Literatur | Autor= Frank Förster | Titel= Verschwundene Dörfer – Die Ortsabbrüche des Lausitzer Braunkohlereviers bis 1993 | Verlag= Domowina-Verlag | Ort= Bautzen | ISBN= 3-7420-1623-7 | Jahr= 1995 }}
== Weblinks ==
* {{Commonscat|Sedlitz}}
* [http://www.senftenberg.de Offizielle Homepage von Senftenberg]
* [http://www.sedlitz.de Homepage von Sedlitz]
{{Navigationsleiste Ortsteile von Senftenberg}}
[[Kategorie:Senftenberg]]
[[Kategorie:Ort im Landkreis Oberspreewald-Lausitz]]
[[Kategorie:Ehemalige Gemeinde in Brandenburg]]
[[Kategorie:Ort im sorbischen Siedlungsgebiet]]

Version vom 26. Januar 2013, 00:40 Uhr

Dieser Importartikel ist fälschlicherweise im Artikelnamensraum. Bitte verschiebe die Seite oder entferne diesen Baustein.
Dieser Artikel (Operation Opera) ist im Entstehen begriffen und noch nicht Bestandteil der freien Enzyklopädie Wikipedia.
Wenn du dies liest:
  • Der Text kann teilweise in einer Fremdsprache verfasst, unvollständig sein oder noch ungeprüfte Aussagen enthalten.
  • Wenn du Fragen zum Thema hast, nimm am besten Kontakt mit den Autoren auf.
Wenn du diesen Artikel überarbeitest:
  • Bitte denke daran, die Angaben im Artikel durch geeignete Quellen zu belegen und zu prüfen, ob er auch anderweitig den Richtlinien der Wikipedia entspricht (siehe Wikipedia:Artikel).
  • Nach erfolgter Übersetzung kannst du diese Vorlage entfernen und den Artikel in den Artikelnamensraum verschieben. Die entstehende Weiterleitung kannst du schnelllöschen lassen.
  • Importe inaktiver Accounts, die länger als drei Monate völlig unbearbeitet sind, werden gelöscht.

Koordinaten: 33° 12′ 30″ N, 44° 31′ 30″ O

Anflugs-Route der israelischen Jagdbomber

Die Operation Opera war ein israelischer Luftangriff am 7. Juni 1981 auf den irakischen Kernreaktor Tammuz-1 (Osirak).

Vorgeschichte

Die israelische Regierung war über das 1975 abgeschlossene Atomabkommen zwischen Frankreich und Irak beunruhigt. Neben dem atomaren Wettlauf im Nahen Osten, bestand die Gefahr einer atomaren Bedrohung durch den Irak. Der Reaktor Tammuz-1 wäre in der Lage gewesen, langfristig Plutonium zu erzeugen.[Anm. 1] Die iranische Regierung war durch den gerade begonnenen Ersten Golfkrieg ebenso besorgt um das irakische Nuklearpotenzial. Die iranische Operation Scorch Sword, ein Luftangriff am 30. Oktober 1980 auf den Reaktor Tammuz-1, war ein Fehlschlag. Da eine Zerstörung des Reaktors vor der Befüllung mit dem Uran geschehen musste, um einen Fallout zu vermeiden, stand Israel unter Zeitdruck.[Anm. 2] Außerdem fürchtete der israelische Ministerpräsident Menachem Begin, dass die nächste gewählte Regierung einen Angriff nicht genehmigen würde.

Angriff

Am 7. Juni 1981 um 15:50 Uhr starteten acht F-16-Jagdbomber und als Jagdschutz sechs F-15 der israelischen Luftwaffe vom Stützpunkt Etzion auf dem Sinai, flogen rund 1.100 km bei einer Flughöhe von 90–150 Meter über jordanisches und saudi-arabisches Grenzgebiet und flogen gegen 17:31 Uhr den ersten Angriff auf den Reaktor. 14 von insgesamt 16 Mark 84-Bomben trafen direkt das Reaktorgebäude. Um 18:40 Uhr landeten alle israelischen Maschinen unversehrt auf dem Stützpunkt Etzion.[1] Die Piloten täuschten den Bordfunkverkehr einer Passagiermaschine vor, indem sie Arabisch sprachen.[2]

Bei den Piloten, die den Abschluss der Angriffsformation bildeten, befand sich der spätere Raumfahrer Ilan Ramon. Er berichtete später von starker Rauchentwicklung aus dem Reaktorinneren sowie einer gewaltigen Explosion, die jedoch nicht zum Einsturz des Gebäudes führte. Bei diesem Angriff kam auch ein französischer Techniker ums Leben. In seinem Buch Der Mossad berichtet Victor Ostrovsky, dass dieser Techniker insgeheim für den israelischen Geheimdienst arbeitete und einen Zielsender dort deponiert hatte. Warum er dann die Anlage aber nicht verließ, konnte nicht geklärt werden.

Folgen

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen verurteilte das Vorgehen Israels in der Resolution 487 (1981).[3] Politisch war der militärische Angriff ein schwerer Mißerfolg. „Vorher untereinander zerstrittene arabische Staaten wie Syrien und der Irak unternahmen prompt einen neuen Versuch, sich gegen den gemeinsamen Feind Israel zu einigen.“[4]

Anmerkungen

  1. Israel vermutete ein maskiertes Atomwaffenprogramm. Frankreich versprach die kritische Menge durch kurze Lieferzeiten und Kontrollen verhindern zu wollen. → Siehe: Operation Opera: an Ambiguous Success
    Eine größere Menge Plutonium würde der Irak erhalten, wenn die Brennelemente nur eine geringe Zeit (Tage, wenige Wochen) im Reaktor verbleiben und daher nur einen ganz geringen Abbrand erreichen würden.
  2. Der bereits bestückte Reaktor von Tammuz-1 soll zu Beginn des Ersten Golfkriegs wieder entladen worden sein, während der kleinere Reaktor Tammuz-2 seit 18. Juli 1980 in Betrieb war.

Literatur

  • Amos Perlmutter, Uri Bar-Joseph, Michael I. Handel: Two Minutes Over Baghdad, Routledge Chapman & Hall 2003, ISBN 978-071468-347-8

Einzelnachweise

  1. Perlmutter et.al.
  2. DER SPIEGEL 25/1981
  3. RESOLUTION 487 (1981)
  4. DER SPIEGEL 25/1981

[[Kategorie:Wirtschaft (Irak)] [[Kategorie:Israelische Militäroperation] [[Kategorie:1981] [[Kategorie:Nuklearwaffenprogramm|Irak] [[Kategorie:Militärische kerntechnische Anlage]

[[en:Operation_Opera]