Benutzer Diskussion:Thomas R. Schwarz und Europäischer Fiskalpakt: Unterschied zwischen den Seiten
L.tak (Diskussion | Beiträge) Zweite Versuch die Legenda zu ändern... (NB: die Farben sind geandert im Figur!!! und eine Aenderung ist notwendig |
|||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
Der '''Europäische Fiskalpakt''' ({{enS|''European Fiscal Compact''}}, {{frS|''Pacte budgétaire européen''}}) bezeichnet Inhalte und Maßnahmen aus dem „Vertrag über Stabilität, Koordinierung und Steuerung in der Wirtschafts- und Währungsunion“ ('''SKS-Vertrag'''), welcher auf dem [[Vertrag von Maastricht]], bzw. auf jenen [[EU-Konvergenzkriterien]] basiert (60 % Verschuldungsobergrenze in Relation zum jeweiligen [[Bruttoinlandsprodukt|BIP]] und 3 % jährliche Neuverschuldung in Relation zum jeweiligen BIP). Wesentliche Neuerung beim „SKS-Vertrag“ betrifft nun (zusätzlich zu den „Maastricht-Kriterien“) die Möglichkeit der finanziellen Sanktionierbarkeit bei Nichteinhaltung. |
|||
{{Benutzerdiskussionsseite|text=Wenn du mich hier ansprichst, antworte ich auch auf dieser Seite. Wenn ich dich auf einer anderen Seite angesprochen habe, antworte bitte auch dort!<br>Es würde mich freuen, wenn du mich mit dem Namen ansprichst, mit dem ich auch signiere.}} |
|||
== Danke für deine positive Bewertung! == |
|||
{{Benutzer:Thomas_R._Schwarz/Vorlagen/Nicht_archivieren}} |
|||
{| class="wikitable" width="27%" align="right" |
|||
|- |
|||
! [[Datei:File.svg|25px]] Archiv |
|||
|- |
|||
|<center>'''[[Benutzer_Diskussion:Thomas_R._Schwarz/Archiv:Mai_2010-Dezember_2010|Mai 2010 bis Dezember 2010]]<br />[[Benutzer_Diskussion:Thomas_R._Schwarz/Archiv:Mai_2011-Juli_2011|Mai 2011 bis Juli 2011]]<br />[[Benutzer_Diskussion:Thomas_R._Schwarz/Archiv:August_2011-November_2011|August 2011 bis November 2011]]<br />[[Benutzer_Diskussion:Thomas R. Schwarz/Archiv:Dezember 2011-Feber 2012|Dezember 2011 bis Feber 2012]]<br />[[Benutzer_Diskussion:Thomas R. Schwarz/Archiv:März 2012-Mai 2012|März 2012 bis Mai 2012]]<br />[[Benutzer_Diskussion:Thomas R. Schwarz/Archiv:Juni 2012-September 2012|Juni 2012 bis September 2012]]<br />[[Benutzer_Diskussion:Thomas R. Schwarz/Archiv:Oktober 2012-Dezember 2012|Oktober 2012 bis Dezember 2012]]'''</center> |
|||
|- |
|||
| <center><small>Chronologisch nach Archivierzeitpunkt geordnet</small></center> |
|||
|- |
|||
|} |
|||
=== [[Benutzer:Niemot|Niemot]] === |
|||
Hat mich sehr gefreut, danke :) |
|||
Beste Grüße, [[Benutzer:Niemot|Niemot]] | <small>[[Benutzer:Niemot/Blog|Blog?]] [[BD:Niemot|⁂]] [[Benutzer:Niemot/Bewertung|Bewerten?]]</small> 18:54, 14. Dez. 2011 (CET) |
|||
: Gerne und Liebe Grüße, [[Benutzer:Thomas_R._Schwarz|tommy]] [[Benutzer_Diskussion:Thomas_R._Schwarz|✉]] 18:55, 14. Dez. 2011 (CET) |
|||
[[Datei:European Fiscal Compact ratification (cropped).svg|miniatur|hochkant=1.1|Parteien zum Europäischen Fiskalpakt: |
|||
=== [[Benutzer:Lady Whistler|Lady Whistler]] === |
|||
{{Farblegende|#0088cc|Euroländer}}{{Farblegende|#2CA089|nicht Euroländer (nur Gouvernance-Regeln)}}{{Farblegende|#FFFF00|nicht Euroländer}} |
|||
Vielen Dank für deine nette Bewertung (wenns auch ein bißchen spät kommt, sorry) [[Datei:Zwinker.png]]. LG [[Benutzer:Lady Whistler|<span style="color:green">Lady Whistler</span>]] [[Datei:Projekt Andere Wikis.png|22px|Projekt Andere Wikis|link=Wikipedia:WikiProjekt Andere Wikis]] [[Benutzer_Diskussion:Lady_Whistler|(Disk|]][[Benutzer:Lady Whistler/B|Bew)]] 10:44, 9. Jan. 2012 (CET) |
|||
---- |
|||
: Gern geschehen. :-) Grüße, [[Benutzer:Thomas_R._Schwarz|tommy]] [[Benutzer_Diskussion:Thomas_R._Schwarz|✉]]/[[Benutzer:Thomas_R._Schwarz/Bewertung|±]] 11:17, 9. Jan. 2012 (CET) |
|||
{{Farblegende|#00bbbb|Signatarstaaten (nicht ratifiziert)}} |
|||
{{Farblegende|#ff6666|Mitgliedstaaten der EU, die zum Fiskalpakt beitreten dürfen}}]] |
|||
Teilnehmende Länder, deren Defizit (jährliche Neuverschuldung) über 3 % oder deren Gesamtschuldenstand über 60 % des BIP beträgt, haben ihre Haushalts- und Wirtschaftspartnerschaftsprogramme mit Maßnahmen zum Abbau der Verschuldung der EU-Kommission und dem Europäischen Rat vorzulegen und von diesen genehmigen zu lassen. |
|||
Der Vertrag sieht zweierlei Gruppen zur Teilnahme vor, die dzt. 17 Staaten des Euro-Währungsraumes (vollumfänglich) und die anderen Staaten der EU (eingeschränkte Geltung). |
|||
== [[:Datei:Money Maker.jpg]] == |
|||
Die Zustimmung zum „Vertrag über Stabilität, Koordinierung und Steuerung in der Wirtschafts- und Währungsunion“ ist Grundbedingung, um als bedürftiger Staatshaushalt Darlehen aus dem [[Europäischer Stabilitätsmechanismus|ESM]] beziehen zu können. |
|||
== Hintergrund == |
|||
Hallo Thomas, könntest Du kurz (aber vielleicht doch etwas länger als "Unsinn", wie bei dem Hinweis vom Bot) begründen, weshalb Du das Los für nicht geschützt hälst? [[Benutzer:Yellowcard|Yellowcard]] ([[Benutzer Diskussion:Yellowcard|Diskussion]]) 21:05, 29. Nov. 2012 (CET) |
|||
Im Jahr 2007 schlug der damalige Präsident der [[Europäische Zentralbank|Europäischen Zentralbank]] (EZB) [[Jean-Claude Trichet]] vor, die EU solle eine Fiskalunion entwickeln mit dem Ziel, eine umsichtige Finanzpolitik in allen Mitgliedstaaten zu gewährleisten.<ref>{{cite web|url = http://www.ecb.int/press/key/date/2007/html/sp071023.en.html |title = Building Europe in a globalised world |author = Jean-Claude Trichet |publisher = [[Europäische Zentralbank]] |date = 2007-10-23| accessdate=2011-12-18}}</ref> Ähnlich äußerte sich auch der [[Internationaler Währungsfonds|Internationale Währungsfonds]].<ref>{{cite news|url = http://www.economist.com/node/13767419 |title = Soft centre |publisher = Economist |date = 2009-06-11| accessdate=2011-12-18}}</ref> |
|||
:Weil die gezeigte Graphik keine Schöpfungshöhe erreicht. Das einzige, was am Los geschützt sein könnte, ist das Logo. Gruß, [[User:Thomas_R._Schwarz|tommy]]<sup>[[BD:Thomas_R._Schwarz|✉]][[User:Thomas_R._Schwarz/Bewertung|±]]</sup> 08:21, 30. Nov. 2012 (CET) |
|||
::Warum konkret sollen die beiden dargestellten Figuren keine Schöpfungshöhe erreichen? Insbesondere bei menschlichen Darstellungen sind die Schwellen zum Erreichen der SH eher niedrig angesetzt und ich sehe sie hier zweifelsfrei überschritten. Das Logo (also der Schriftzug oben drüber, oder was bezeichnest Du als Logo) ist urheberrechtlich selbstverständlich nicht geschützt (Marken- und Namensrechte brauchen wir hier in der Enzyklopädie eher nicht zu beachten). [[Benutzer:Yellowcard|Yellowcard]] ([[Benutzer Diskussion:Yellowcard|Diskussion]]) 12:22, 2. Dez. 2012 (CET) |
|||
:::Diese Figuren sind äußerst minimalistisch gehalten, ich wüsste nicht, was hier schützenswert wäre. Dass der Schriftzug keinen urheberrechtlichen Schutz genießt, ist mir klar, ich wollte damit eher den markenrechtlichen Schutz ansprechen, der aber wie du bereits erwähnt hast, irrelevant ist. Gruß, [[User:Thomas_R._Schwarz|tommy]]<sup>[[BD:Thomas_R._Schwarz|✉]][[User:Thomas_R._Schwarz/Bewertung|±]]</sup> 14:09, 2. Dez. 2012 (CET) |
|||
::::Ich sehe das anders und habe die Datei mal auf den Schwierigen Fällen [[Wikipedia:DÜP/SF#Datei:Money_Maker.jpg|zur Diskussion gestellt]]. Gruß, [[Benutzer:Yellowcard|Yellowcard]] ([[Benutzer Diskussion:Yellowcard|Diskussion]]) 13:04, 9. Dez. 2012 (CET) |
|||
::::: Wenn du meinst... Gruß, [[User:Thomas_R._Schwarz|tommy]]<sup>[[BD:Thomas_R._Schwarz|✉]][[User:Thomas_R._Schwarz/Bewertung|±]]</sup> 13:42, 9. Dez. 2012 (CET) |
|||
Ende 2010 wurden erste Vorschläge gemacht, Regeln des Stabilitäts- und Wachstumspakts zu reformieren, um die finanzpolitische Koordinierung zu stärken.<ref>{{cite web|url=http://www.ft.com/cms/s/0/c886ebca-dc78-11df-a0b9-00144feabdc0.html#axzz16xymmH2b |title=Trichet opposes deal on EU budget rules |publisher=Ft.com |date=2010-10-20 |accessdate=2011-12-13}}</ref> Im Februar 2011 hatten Frankreich und Deutschland den [[Euro-Plus-Pakt]] vorangetrieben, um die wirtschaftspolitische Koordinierung in der [[Eurozone]] zu verbessern.<ref>{{cite web|url=http://www.bbc.co.uk/news/world-europe-12368401 |title=France and Germany propose EU 'competitiveness pact' |publisher=Bbc.co.uk |date=2011-02-04 |accessdate=2011-12-13}}</ref> Spanien schloss sich diesem Ziel an.<ref>{{cite web|url=http://www.expatica.com/es/news/spanish-news/eu-needs-competitiveness-pact--zapatero_127209.html |title=EU needs 'competitiveness pact': Zapatero |publisher=Expatica.com |date= |accessdate=2011-12-13}}</ref> Zu den entschiedensten Verfechtern einer gemeinsamen Fiskalunion gehören neben der deutschen Bundeskanzlerin [[Angela Merkel]]<ref>{{cite news|url = http://www.cnn.com/2011/12/02/world/europe/germany-merkel-speech/index.html|title = Merkel seeks urgent action on debt crisis|date = updated 9:02 AM EST, Fri December 2, 2011|author = Rick Noack|publisher = CNN| accessdate=2011-12-18}}</ref><ref>{{cite web|url = http://www.guardian.co.uk/business/2011/dec/02/angela-merkel-eurozone-fiscal-union|title = Angela Merkel vows to create 'fiscal union' across eurozone|author = Helen Pidd|publisher = The Guardian|date = 2011-12-02| accessdate=2011-12-18}}</ref> auch zahlreiche amtierende EU-Finanzminister und der Chef der [[Europäische Zentralbank|Europäischen Zentralbank]].<ref>{{cite news|url = http://www.nytimes.com/2011/12/01/business/global/european-finance-ministers-look-to-strengthen-eu-rules.html?_r=1&adxnnl=1&adxnnlx=1322845817-WmV5TpzVHzxlT6mKNGLacw|title = European Finance Ministers Look to Strengthen E.U. Rules|author = Stephen Castle|date = 2011-11-30|publisher = New York Times| accessdate=2011-12-18}}</ref><ref>{{cite web|url = http://www.ecb.int/press/key/date/2011/html/sp111201.en.html|title = Hearing before the Plenary of the European Parliament on the occasion of the adoption of the Resolution on the ECB’s 2010 Annual Report|date =2011-12-01|publisher = European Central Bank|author = Mario Draghi| accessdate=2011-12-18}}</ref> |
|||
== Problem mit deinen Dateien (16.12.2012) == |
|||
Deutschland hatte andere Mitgliedstaaten gedrängt, eine [[Schuldenbremse]] nach eigenem Vorbild einzuführen, um eine klare Schuldenobergrenze, strikte Haushaltsdisziplin und einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen. Schuldenbremsen in allen Euroländern implizieren eine viel stärkere Haushaltsdisziplin als die bestehenden EU-Regeln.<ref>{{cite web|last=Schäfer |first=Daniel |last2=Hall |first2=Ben |url=http://www.ft.com/intl/cms/s/0/5ff35db4-6117-11df-9bf0-00144feab49a.html#axzz1fFGlKZDj |title=Berlin calls for eurozone budget laws |publisher=Financial Times |date=2010-05-16 |accessdate=2011-12-01}}</ref> Laut der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel sollen die [[Europäische Kommission]] und der [[Europäischer Gerichtshof|Europäische Gerichtshof]] sicherstellen, dass die Länder ihren Verpflichtungen nachkommen.<ref>[http://www.guardian.co.uk/business/2011/dec/02/angela-merkel-eurozone-fiscal-union German chancellor tells Bundestag she is determined to push for treaty changes at next week's European Union summit. The Guardian. Abgerufen am 2. Dezember 2011.]</ref> |
|||
Hallo Thomas R. Schwarz, |
|||
Am 9. Dezember 2011 einigten sich alle EU-Mitglieder mit Ausnahme Großbritanniens und Tschechiens auf strenge Obergrenzen für die Staatsschulden, einschließlich automatischer Sanktionen für Länder, die die Regeln brechen (Art.3 SKS-Vertrag). |
|||
bei den folgenden von dir hochgeladenen Dateien gibt es noch ein Problem: |
|||
== Antwort auf die Staatsschuldenkrise == |
|||
# [[:Datei:Parteifrei.jpg]] - '''Problem''': Lizenz |
|||
Im Zuge der auslösenden Bankenkrise und der, aufgrund der Rettungen, erhöhten Staatsverschuldungen wurde die Idee einer Europäischen Fiskalunion erneut aufgegriffen: gemeinsames Budget, gemeinsame Steuerpolitik, gemeinsame Garantie für die Staatsschulden der Länder der Eurozone. Einige sehen darin den natürlichen nächsten Schritt zur [[Europäische Integration|Europäischen Integration]] oder/und einen Weg zur Linderung oder Lösung der [[Staatsschuldenkrise im Euroraum|Staatsschuldenkrise einiger europäischer Länder]]<ref>{{cite news|title=King Says Crisis Shows It's `Very Clear' That Euro Area Needs Fiscal Union|url=http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=20601087%20&sid=aeMz.K0KcQwA|date=2010-05-12|accessdate=2011-12-09|first=Scott|last=Hamilton|publisher=Bloomberg}}</ref><ref>{{cite news|url=http://www.ft.com/cms/s/0/c53c5cc8-2f87-11df-9153-00144feabdc0.html|title=Shrink the eurozone, or create a fiscal union|date=2010-03-14|accessdate=2011-12-09|first=Wolfgang|last=Münchau|publisher=The Financial Times|format=fee required}}</ref>, andere erkennen ein volkswirtschaftliches Paradoxon. Nicht wenige Ökonomen warnen davor<ref>[http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2012/06/09/bernd-lucke-%E2%80%9Eder-esm-wird-dazu-fuehren-dass-der-crash-sehr-gross-sein-wird/ ESM und Fiskalpakt können die Schulden nur erhöhen und die Staaten in die Rezession treiben.] (Autor: Prof. Dr. [[Bernd Lucke]])</ref> und weisen darauf hin, dass Europa nicht durch [[Sparparadoxon|Sparen]] allein aus dem Schuldensumpf zu ziehen sein kann, da dafür auch Wachstum bzw. Investition nötig sei.<ref>[http://www.faz.net/aktuell/politik/europaeische-union/eu-fiskalpakt-fruehlingsgipfel-11670039.html FAZ, 2. März 2012: Nicht durch Sparen allein wird sich Europa aus dem Schuldensumpf ziehen können, vielmehr sei dafür auch Wachstum nötig.]</ref> |
|||
# [[:Datei:Schriftzug ause.svg]] - '''Problem''': Lizenz |
|||
== Brüsseler Übereinkunft == |
|||
* '''Lizenz:''' Eine Lizenz ist die Erlaubnis, eine Datei unter bestimmten Bedingungen zu nutzen. In der deutschsprachigen Wikipedia werden nur solche Dateien akzeptiert, die unter den [[Wikipedia:Lizenzvorlagen für Bilder|hier]] gelisteten Lizenzen stehen. Wenn du der Urheber der Datei bist, solltest du eine solche Vorlage deiner Wahl in die Dateibeschreibungsseite einfügen. |
|||
Am 9. Dezember 2011 einigten sich die Länder der [[Eurozone]] auf Obergrenzen für die Staatsverschuldung und Strafen für jene Länder, die diese Grenzen missachten. Auch die Nicht-Euro-Länder mit Ausnahme Großbritanniens erklärten sich bereit, mitzumachen.<ref name="EU-PR-20121209">{{cite web|url=http://consilium.europa.eu/press/press-releases/latest-press-releases/newsroomrelated?bid=76&grp=20199&lang=de&cmsId=339|title=Europäischer Rat Pressemitteilungen|publisher=Europäischer Rat|date=2011-12-09|accessdate=2011-12-09}}</ref> Eine Änderung des EU-Vertrags wurde vom britischen Premierminister [[David Cameron]] abgelehnt. Er hatte als Gegenleistung verlangt, die [[City of London]] von künftigen [[Finanzmarktregulierung]]en (wie etwa der vorgeschlagenen EU-[[Finanztransaktionssteuer]]) auszunehmen.<ref name="20111209Guardian">{{cite web|url=http://www.guardian.co.uk/business/2011/dec/09/european-leaders-brussels-summit-talks-live|title=European leaders resume Brussels summit talks: live coverage|publisher=Guardian|date=2011-12-09|accessdate=2011-12-09}}</ref> Wegen der Ablehnung der Vertragsänderung seitens der Briten im Dezember 2011 musste die geplante Zusammenarbeit auf eine eigene vertragliche Grundlage gestellt werden. Die Tschechische Republik, welche im Gegensatz zum Vereinigten Königreich die Vertragsänderung unterstützte, hat folglich im Januar 2012 abgelehnt, sich dem neuen Pakt, der außerhalb des EU-Rechtsrahmens steht, anzuschließen. Der Vertrag wurde am 2. März 2012 von 25 Staaten unterzeichnet. |
|||
=== Vertragsinhalt === |
|||
Durch Klicken auf „Bearbeiten“ oben auf den Dateibeschreibungsseiten kannst du die fehlenden Angaben nachtragen. Wenn das Problem nicht innerhalb von 14 Tagen behoben werden, müssen die Dateien leider gelöscht werden. |
|||
Der SKS-Vertrag (Fiskalpakt) umfasst folgende Punkte: |
|||
[[Datei:Fiscal Compliance (deficit) de.png|miniatur|Fiskalpaktkriterien (2013): Budget- & strukturelles Defizit]] |
|||
Fragen beantwortet dir möglicherweise die [[Hilfe:FAQ zu Bildern|Bilder-FAQ]]. Du kannst aber auch gern hier antworten, damit dir individuell geholfen wird. |
|||
[[Datei:Einhaltung der EU-Fiskalpaktkriterien 2013 Schuldenquote.png|miniatur|Fiskalpaktkriterium (2013): Staatsschuldenquote]] |
|||
* Der allgemeine Staatshaushalt muss ausgeglichen sein oder einen Überschuss aufweisen (Art. 3 Abs. 1 Buchst. a). Das gilt bereits dann als erreicht, wenn der konjunkturbereinigte jährliche Saldo ohne Anrechnung einmaliger und befristeter Maßnahmen (Art. 3 Abs. 3 Buchst. a) in seinem länderspezifischen mittelfristigen Ziel (gemäß dem geänderten [[Stabilitäts- und Wachstumspakt]]) nicht höher als 0,5 % des nominalen [[BIP]] ist (Art. 3 Abs. 1 Buchst. b); er kann bis zu 1,0 % des BIP betragen, wenn der Schuldenstand erheblich unter 60 % des BIP liegt (Art. 3 Abs. 1 Buchst. b und d SKSV). Dies hat jedoch nicht sofort und wohl auch nur annäherungsweise zu geschehen, denn es heißt in Art. 3 Abs. 1 Buchst. b: „Die Vertragsparteien stellen eine rasche Annäherung an ihr jeweiliges mittelfristiges Ziel sicher“, wobei der zeitliche Rahmen für diese Annäherung von der [[Europäische Kommission|Europäischen Kommission]] „unter Berücksichtigung der länderspezifischen Risiken für die langfristige Tragfähigkeit vorgeschlagen“ wird. Von diesem „mittelfristigen Ziel oder dem dorthin führenden Anpassungspfad“ dürfen die die Staaten ausnahmsweise abweichen, wenn „außergewöhnliche Umstände“ vorliegen (Art. 3 Abs. 1 Buchst. c). Als solches gilt „ein außergewöhnliches Ereignis, das sich der Kontrolle der betreffenden Vertragspartei entzieht und erhebliche Auswirkung auf die Lage der öffentlichen Finanzen hat, oder ein schwerer Konjunkturabschwung im Sinne des geänderten [[Stabilitäts- und Wachstumspakt]]s, vorausgesetzt, die vorübergehende Abweichung ... gefährdet nicht die mittelfristige Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen“ (Art. 3 Abs. 3 Buchst. b). |
|||
* Die neue Regelung muss in der nationalen Verfassung (oder auf gleichwertigem Niveau) verankert werden (Art. 3 Abs. 2 SKSV). Sie muss zudem einen automatischen Korrekturmechanismus beinhalten, der im Falle einer Abweichung ausgelöst wird. Alle unterzeichnenden Staaten erkennen die Zuständigkeit des [[Europäischer Gerichtshof|Europäischen Gerichtshofs]], der die Umsetzung dieser Regel auf nationaler Ebene überprüft, an (Art. 8 SKSV). |
|||
* Die Mitgliedstaaten verpflichten sich, ihre Ausgaben und Schulden zu verringern, bis die individuell von der EU-Kommission vorgeschlagenen Grenzen erreicht sind (Art. 4 SKSV). |
|||
* Mitgliedstaaten, die die Regeln verletzten, müssen der EU-Kommission sowie dem Europäischen Rat Bericht erstatten, durch welche wirtschaftspolitischen Maßnahmen sie gedenken, ihr übermäßiges Defizit dauerhaft zu senken. Die vorgeschlagenen Maßnahmen und die jährlichen Haushaltspläne werden von der EU-Kommission und dem Europäischen Rat überwacht (Art. 5 SKSV). |
|||
* Die Mitgliedstaaten müssen die geplante Aufnahme neuer Schulden vorab melden (Art. 6 SKSV). |
|||
* Die Mitgliedstaaten stimmen einer Abänderung des [[Europäischer Stabilitätsmechanismus|Europäischen Stabilitätsmechanismus]] zu, der zudem ein Jahr früher in Kraft tritt. |
|||
Sobald ein Mitgliedsstaat Gefahr läuft, die Defizit-Obergrenze von drei Prozent zu verletzen, treten automatische Konsequenzen in Kraft, es sei denn, eine qualifizierte Mehrheit der Mitgliedstaaten des Euroraums spricht sich dagegen aus. |
|||
Vielen Dank für deine Unterstützung, [[Benutzer:Xqbot|Xqbot]] ([[WD:DÜP|Diskussion]]) 01:02, 16. Dez. 2012 (CET) |
|||
: Sorry, hatte in der Eile vergessen, die Lizenzbausteine anzugeben. Gruß, [[User:Thomas_R._Schwarz|tommy]]<sup>[[BD:Thomas_R._Schwarz|✉]][[User:Thomas_R._Schwarz/Bewertung|±]]</sup> 11:36, 16. Dez. 2012 (CET) |
|||
Laut Art. 8 Abs. 1 soll jedes Euroland, das keine EU-weit einheitliche Schuldenbremse auf nationaler Ebene einführt, vor dem Gerichtshof der EU in Luxemburg verklagt werden können. Diese Klage kann von jedem der anderen Länder entweder von sich aus oder nach vorheriger Feststellung der Säumnis durch die Europäische Kommission eingebracht werden. Kläger müssen laut Protokoll über die Unterzeichnung des Fiskalpakts<ref>[http://www.bundesfinanzministerium.de/nn_53848/DE/Wirtschaft__und__Verwaltung/Europa/Der__Euro/Stabilitaet/Stabilisierung-des-Euro/Protokoll,property=publicationFile.pdf Protokoll über die Unterzeichnung des Fiskalpakts]</ref> jedoch die drei Staaten sein, die im Zeitpunkt der Veröffentlichung des Kommissionsberichts den Vorsitz im [[Rat der Europäischen Union]] führen. Der Gerichtshof entscheidet dann verbindlich, ob der Staat die Schuldenbremse wirksam eingeführt hat. Befolgt jener Staat dann das Urteil nicht, kann nach Art. 8 Abs. 2 beim Gerichtshof die Verhängung finanzieller Sanktionen gemäß den von der [[Europäische Kommission|Europäischen Kommission]] im Rahmen von Art. 260 des [[Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union|Vertrages über die Arbeitsweise der Europäischen Union]] geschaffenen Kriterien beantragt werden. Diese Sanktion kann einen Pauschalbetrag oder ein Zwangsgeld betragen und darf 0,1 % seines Bruttoinlandsproduktes nicht übersteigen. Das Geld soll in den geplanten Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) fließen. Dieser soll wiederum nur von jenen Ländern in Anspruch genommen werden dürfen, die sich im Rahmen des Fiskalpaktes zur Einbremsung ihrer Neuverschuldung verpflichtet haben.<ref>{{cite web|last=Grimm|first=Oliver|url=http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/725314/Fiskalpakt-fuehrt-neue-Geldstrafe-ein|title=Fiskalpakt führt neue Geldstrafe ein|publisher=Die Presse|date=2012-01-19|accessdate=2012-01-20}}</ref> |
|||
== WINWIN Logo == |
|||
Hallöchen! |
|||
Warum ist das neue Logo gleich wie das alte? Es ist ein anderes rot - das die "Mütter" auch darauf sind kann man ja ändern bzw. gibt es auch die Version ohne Mütter. Aber das CD wurde geändert - wäre schade wenn hier ein veraltetes Logo zu finden ist. |
|||
Was meinst du? |
|||
Mindestens zweimal im Jahr soll es einen Euro-Gipfel geben. Zudem soll darauf geachtet werden, dass der Fiskalpakt den gemeinsamen [[EU-Binnenmarkt]] nicht untergräbt. Der Vertrag für die Eurozone tritt in Kraft, sobald ihn die Parlamente von zwölf Mitgliedern ratifiziert haben (Art.14 SKS-Vertrag). Spätestens nach fünf Jahren soll zudem überprüft werden, ob der neue Vertrag in den für alle gültigen Vertrag über die Europäische Union integriert werden könne (Art.16 SKS-Vertrag). |
|||
Lg Stefan 01:22, 4. Jän. 2013 (CET) |
|||
: Hallo! Dass das rot etwas anders ist, fiel mir nicht auf. Ich habe die Farbe der SVG angepasst, da SVGs im Vergleich zur PNG verlustfrei skalierbar sind. Gruß, [[User:Thomas_R._Schwarz|tommy]]<sup>[[BD:Thomas_R._Schwarz|✉]][[User:Thomas_R._Schwarz/Bewertung|±]]</sup> 14:20, 4. Jan. 2013 (CET) |
|||
=== Inkrafttreten === |
|||
== [[Charlotte Link – Das andere Kind]] == |
|||
Der Fiskalpakt trat am 1. Januar 2013 in Kraft. 17 Staaten haben den Vertrag bisher ratifiziert: Die Euroländer Österreich, Zypern, Deutschland, Estland, Griechenland, Spanien, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Portugal, Slowenien und Slowakei, die nicht-Euroländer Dänemark und Rumänien, die erklärt haben, sich an die Vertragstitel III und IV binden zu wollen. Für Litauen und Lettland gelten nur die Gouvernance-Regeln (Titel V) . |
|||
{{Tabelle Signatarstaaten Europäischer Fiskalpakt}} |
|||
== Konvergenz == |
|||
Hallo, die aktuellen Links zu http://agtt.at sind "dynamisch" - d.h. also nur einen einzigen Tag brauchbar. Gibt es dazu auch ein Archiv, dass jeweils genau den betreffenden Tag zeigt? Grüße nach Innsbruck --[[Benutzer:Bergfalke2|Bergfalke2]] ([[Benutzer Diskussion:Bergfalke2|Diskussion]]) 14:14, 5. Jan. 2013 (CET) |
|||
Zu Einhaltung, bzw. zu Erreichung der [[EU-Konvergenzkriterien|Konvergenzkriterien]] kann Staatsverschuldung beispielsweise durch [[Nettoexport|Exportüberschüsse]] abgebaut werden. Wobei einem exportierenden Staat Volkswirtschaften gegenüber stehen, welche importierend diese Überschüsse finanzieren und sich dabei (neu) verschulden müssen. Staatshaushalte, die wirtschaftliche Konvergenz anstreben, investieren üblicherweise in die Zukunft ihrer Unternehmungen und verschulden sich dafür ([[Strukturelles Defizit#Sparmaßnahmen und Rationalitätenfalle|neu]]). Wenn in zukünftiges Wirtschaftswachstum investiert wird, kann dies später das jeweilige BIP erhöhen und insofern (obwohl die absolute zuvor steigen musste) die relative Staatsverschuldung senken (in Relation zum [[Bruttoinlandsprodukt|BIP]]).<ref>[http://www.nachdenkseiten.de/?p=12446 Fiskalpakt: Selbstmord aus Angst vor dem Tod.]</ref> |
|||
:Hallo, ich habe nun den Standard als Quelle eingebaut. Nun sollten die richtigen Quoten angezeigt werden. Gruß ins Allgäu, [[User:Thomas_R._Schwarz|tommy]]<sup>[[BD:Thomas_R._Schwarz|✉]][[User:Thomas_R._Schwarz/Bewertung|±]]</sup> 16:03, 5. Jan. 2013 (CET) |
|||
::.... gute Quelle! --[[Benutzer:Bergfalke2|Bergfalke2]] ([[Benutzer Diskussion:Bergfalke2|Diskussion]]) 16:25, 5. Jan. 2013 (CET) |
|||
[[Datei:Saldenmechanik (Volkswirtschaft) 747px.png|miniatur|hochkant=1.8|Saldenmechanische Zusammenhänge]] |
|||
== SLA == |
|||
Schuldenabbau muss von jemandem finanziert werden: Staaten, die keine Exportüberschüsse erzielen, können entweder ihre Einnahmen (Steuern, Abgaben) erhöhen, ihre Investitionen (Ausgaben an Bürger sowie Unternehmen) senken oder beides. Allerdings sind per Saldo die Ausgabenüberschüsse des einen Sektors die Einnahmenüberschüsse eines anderen Sektors und insofern bedeutet die Reduktion von öffentlichen Ausgaben eine Minderung von Einnahmen auf der anderen Seite. Um gewohnte Einnahmenüberschüsse zu retten (bzw. um Ausgabenüberschüsse zu senken), werden jene Betroffenen ebenso an ihren Ausgaben (Konsum, Investitionen) einzusparen beginnen. Die [[gesamtwirtschaftliche Nachfrage]] sinkt. |
|||
== Gesamtwirtschaftliches Paradoxon == |
|||
Hallo Thommi, wenn du SLA Antrag stellst, solltest du den Inhalt nicht schon vorher löschen (auch WL nicht z.B. Pro7 austria news) Gruß --[[Benutzer:Gelli63|Gelli63]] ([[Benutzer Diskussion:Gelli63|Diskussion]]) 14:45, 18. Jan. 2013 (CET) |
|||
Werden jährliche Neuverschuldungen (Defizite) rigoros gesenkt, um die Quoten zu erfüllen, erleiden mit der Senkung der staatlichen Ausgaben abhängige Sektoren (Unternehmen, Bürger, andere Staaten) per Saldo Einnahmenausfälle. Um die Verluste möglichst gering zu halten, stellen diese (sowie weitere Staaten, weitere Unternehmen) ihre Investitionen zurück oder streichen diese gänzlich. Gesamtwirtschaftlicher Investitionsverzicht lässt die Konjunktur wie Bruttoinlandsprodukte sinken. Da diese Minderungen (BIP der EU-Staaten) die Quote der relativen Staatsverschuldung(en) automatisch erhöht, werden Kapitalbereitstellungen als risikoreicher verstanden und insofern vom „Geldmarkt“ höhere Zinsen gefordert. Der Druck auf die Währung, die Tendenz zu weiterer Verschuldung wurde erhöht, während das Niveau von Einnahmen weiterhin und weitflächig sinkt. Obwohl ursprünglich Defizite gesenkt wurden, sind absolute wie relative Verschuldungsquoten gestiegen. |
|||
: Hallo, normalerweise lösche ich den Inhalt nicht, wenn ich einen SLA stelle. Ausgenommen bei Seiten in meinem BNR sowie bei Weiterleitungen. Wenn es dich stört, verzichte ich in Zukunft darauf. Gruß, [[User:Thomas_R._Schwarz|tommy]]<sup>[[BD:Thomas_R._Schwarz|✉]][[User:Thomas_R._Schwarz/Bewertung|±]]</sup> 14:50, 18. Jan. 2013 (CET) |
|||
== Kritik == |
|||
In einer [[Fiskalunion]] treffen die Regierungen der beteiligten Länder ihre Entscheidungen in Bezug auf Ausgaben, Steuern und Abgaben gemeinsam. Im Zuge der Europäischen Fiskalunion werden solche Entscheidungen einerseits dahingehend interpretiert, dass jene Länder, die sich nicht an die Haushaltsdisziplin halten und den gemeinsam vereinbarten [[Stabilitäts- und Wachstumspakt]] verletzten, einen Teil ihrer souveränen Hoheitsrechte verlieren (sollen). Andere wiederum sehen in einer Fiskalunion hauptsächlich eine Annäherung in Bezug auf die Steuerpolitik, auf soziale Sicherungssysteme und die Arbeitsmarktvorschriften.<ref>{{cite web|url = http://articles.businessinsider.com/2011-12-08/markets/30488817_1_fiscal-discipline-president-sarkozy-ecb#ixzz1g3efFt9s |title = That Term 'Fiscal Union' Doesn't Mean What You Think It Does |author = Joe Weisenthal |publisher = [[Business Insider]] |date = 2012-12-09| accessdate=2011-12-18}}</ref> |
|||
In einer Geldordnung, die wie der Euro auf [[Kreditgeld]] aufbaut und damit jedem Guthaben eine Schuld in gleicher Höhe gegenübersteht,<ref>[http://web.archive.org/web/20070929090628/http://www.bundesbank.de/download/bildung/geld_sec2/geld2_gesamt.pdf Geld und Geldpolitik], Veröffentlichung der [[Deutsche Bundesbank|Deutschen Bundesbank]], 2007. Seite 48ff. ([[Portable Document Format|PDF]], 3.6 [[Megabyte|MB]], archiviert im [[Internet Archive]])</ref> bedeutet eine Schuldenbremse zugleich eine Vermögens- bzw. Einnahmenbremse.<ref>[[Walter Schachermayer]]: [http://derstandard.at/1323916683867/Staatsschulden-Der-Rechenfehler-der-Schuldenbremser ''Staatsschulden: Der Rechenfehler der Schuldenbremser'']. In: [[Der Standard]], 16. Dezember 2011. Abgerufen am 22. März 2012</ref> |
|||
Der Gouverneur der österreichischen Nationalbank und EZB-Rats-Mitglied Ewald Nowotny warnte im Juni 2012 eindrücklich: „Der in den 1920er Jahren begonnene Sparkurs hatte Massenarbeitslosigkeit, den Zusammenbruch der Demokratie und die Machtübernahme durch die Nazis zur Folge.“ Von etlichen Medien wurde diese Warnung als Kritik an Angela Merkel uminterpretiert und getitelt wurde beispielsweise: „Ösi-Banker schockiert mit Nazi-Vergleich“.<ref>[http://www.bild.de/politik/ausland/euro-krise/nazi-vergleich-um-merkels-sparpolitik-in-der-eurokrise-24773420.bild.html „Ösi-Banker schockiert mit Nazi-Vergleich - Immer schärfere Kritik an Merkels hartem Euro-Sparkurs“]</ref> |
|||
Die Friedrich-Ebert-Stiftung argumentiert, dass die Schuldenbremse nicht an den Ursachen ansetze und die Krise weiter verschärfe.<ref>Vgl. Mechthild Schrooten (Mai 2012): [http://library.fes.de/pdf-files/id/ipa/09130.pdf Europäische Schuldenbremse. Disziplinierung der Haushalte oder Einschränkung der Finanzpolitik? Internationale Politikanalyse, Friedrich-Ebert-Stiftung.] Abgerufen am 5. Juni 2012</ref> Die Einführung von möglichst automatisch geltenden Regeln und „unabhängigen“ Institutionen beschneide drastisch die Gestaltungsmöglichkeiten künftiger eventuell anderer Regierungsmehrheiten - auch aufgrund der praktischen Unkündbarkeit. |
|||
== Siehe auch == |
|||
[[Datei:Sparparadoxon (Deflation).png|miniatur|hochkant=1.8|Sparpolitik und [[Sparparadoxon]].]] |
|||
* [[Sixpack (EU)]] |
|||
* [[Euro-Rettungsschirm]] |
|||
* [[Schuldenbremse]] |
|||
* [[Investitionsfalle]] |
|||
* [[Austerität]] |
|||
== Literatur == |
|||
* Karsten Herzmann: ''Europäische Währungsstabilität über Bande gespielt. Ein Überblick über den Fiskalpakt.'' [[Zeitschrift für das Juristische Studium]] (ZJS), 2/2012, S. 168–174 (PDF)<ref>[http://www.zjs-online.com/dat/artikel/2012_2_538.pdf Europäische Währungsstabilität über Bande gespielt. Ein Überblick über den Fiskalpakt (Karsten Herzmann, 2012), PDF]</ref>. |
|||
* Frank Schorkopf: ''Europas politische Verfasstheit im Licht des Fiskalvertrages.'' Zeitschrift für Staats- und Europawissenschaft (ZSE)<ref>[http://www.zse.nomos.de/archiv/2012/heft1/ Heft bestellbar bei Zeitschrift für Staats- und Europawissenschaft]</ref>, 1/2012, S. 1-29. |
|||
* [[Heiner Flassbeck]]: ''Zehn Mythen der Krise.'' Berlin 2012, Suhrkamp (1. Auflage) ISBN 978-3-518-06220-3 |
|||
== Weblinks == |
|||
* [http://consilium.europa.eu/uedocs/cms_data/docs/pressdata/de/ec/126678.pdf Erklärung der Staats- und Regierungschefs des Euro-Währungsgebiets] (9. Dezember 2011) |
|||
* [http://european-council.europa.eu/media/639244/04_-_tscg.de.12.pdf Vertragstext zum Europäischen Fiskalpakt („SKS-Vertrag“)] (Endfassung vom 2. März 2012) |
|||
* [http://www.europarl.europa.eu/brussels/website/media/modul_06/Zusatzthemen/Pdf/Wirtschaftsunion.pdf Informationen zum Fiskalvertrag (Seite des Europäischen Parlaments)] (PDF, 2 Seiten) |
|||
* [http://www.flassbeck.de/pdf/2000/gesamtwi.pdf Gesamtwirtschaftliche Paradoxa und moderne Wirtschaftspolitik.] (Flassbeck, PDF, 15 Seiten) |
|||
== Einzelnachweise == |
|||
<references /> |
|||
{{Rechtshinweis}} |
|||
[[Kategorie:Politik der Europäischen Union]] |
|||
[[Kategorie:Konzept der europäischen Integration]] |
|||
[[Kategorie:Zukunft der Europäischen Union]] |
|||
[[Kategorie:Staatsverschuldung]] |
|||
[[en:European Fiscal Compact]] |
|||
[[es:Pacto Fiscal Europeo]] |
|||
[[fr:Pacte budgétaire européen]] |
|||
[[it:Patto di bilancio europeo]] |
|||
[[nl:Europese begrotingsunie]] |
|||
[[no:Den europeiske finanspolitiske pakt]] |
|||
[[pl:Pakt fiskalny]] |
|||
[[pt:Tratado sobre a Estabilidade, Coordenação e Governação na UEM]] |
|||
[[sv:Fördraget om stabilitet, samordning och styrning]] |
|||
[[zh:欧洲财政协定]] |
Version vom 23. Januar 2013, 21:42 Uhr
Der Europäische Fiskalpakt (englisch European Fiscal Compact, französisch Pacte budgétaire européen) bezeichnet Inhalte und Maßnahmen aus dem „Vertrag über Stabilität, Koordinierung und Steuerung in der Wirtschafts- und Währungsunion“ (SKS-Vertrag), welcher auf dem Vertrag von Maastricht, bzw. auf jenen EU-Konvergenzkriterien basiert (60 % Verschuldungsobergrenze in Relation zum jeweiligen BIP und 3 % jährliche Neuverschuldung in Relation zum jeweiligen BIP). Wesentliche Neuerung beim „SKS-Vertrag“ betrifft nun (zusätzlich zu den „Maastricht-Kriterien“) die Möglichkeit der finanziellen Sanktionierbarkeit bei Nichteinhaltung.

Teilnehmende Länder, deren Defizit (jährliche Neuverschuldung) über 3 % oder deren Gesamtschuldenstand über 60 % des BIP beträgt, haben ihre Haushalts- und Wirtschaftspartnerschaftsprogramme mit Maßnahmen zum Abbau der Verschuldung der EU-Kommission und dem Europäischen Rat vorzulegen und von diesen genehmigen zu lassen.
Der Vertrag sieht zweierlei Gruppen zur Teilnahme vor, die dzt. 17 Staaten des Euro-Währungsraumes (vollumfänglich) und die anderen Staaten der EU (eingeschränkte Geltung). Die Zustimmung zum „Vertrag über Stabilität, Koordinierung und Steuerung in der Wirtschafts- und Währungsunion“ ist Grundbedingung, um als bedürftiger Staatshaushalt Darlehen aus dem ESM beziehen zu können.
Hintergrund
Im Jahr 2007 schlug der damalige Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) Jean-Claude Trichet vor, die EU solle eine Fiskalunion entwickeln mit dem Ziel, eine umsichtige Finanzpolitik in allen Mitgliedstaaten zu gewährleisten.[1] Ähnlich äußerte sich auch der Internationale Währungsfonds.[2]
Ende 2010 wurden erste Vorschläge gemacht, Regeln des Stabilitäts- und Wachstumspakts zu reformieren, um die finanzpolitische Koordinierung zu stärken.[3] Im Februar 2011 hatten Frankreich und Deutschland den Euro-Plus-Pakt vorangetrieben, um die wirtschaftspolitische Koordinierung in der Eurozone zu verbessern.[4] Spanien schloss sich diesem Ziel an.[5] Zu den entschiedensten Verfechtern einer gemeinsamen Fiskalunion gehören neben der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel[6][7] auch zahlreiche amtierende EU-Finanzminister und der Chef der Europäischen Zentralbank.[8][9]
Deutschland hatte andere Mitgliedstaaten gedrängt, eine Schuldenbremse nach eigenem Vorbild einzuführen, um eine klare Schuldenobergrenze, strikte Haushaltsdisziplin und einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen. Schuldenbremsen in allen Euroländern implizieren eine viel stärkere Haushaltsdisziplin als die bestehenden EU-Regeln.[10] Laut der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel sollen die Europäische Kommission und der Europäische Gerichtshof sicherstellen, dass die Länder ihren Verpflichtungen nachkommen.[11]
Am 9. Dezember 2011 einigten sich alle EU-Mitglieder mit Ausnahme Großbritanniens und Tschechiens auf strenge Obergrenzen für die Staatsschulden, einschließlich automatischer Sanktionen für Länder, die die Regeln brechen (Art.3 SKS-Vertrag).
Antwort auf die Staatsschuldenkrise
Im Zuge der auslösenden Bankenkrise und der, aufgrund der Rettungen, erhöhten Staatsverschuldungen wurde die Idee einer Europäischen Fiskalunion erneut aufgegriffen: gemeinsames Budget, gemeinsame Steuerpolitik, gemeinsame Garantie für die Staatsschulden der Länder der Eurozone. Einige sehen darin den natürlichen nächsten Schritt zur Europäischen Integration oder/und einen Weg zur Linderung oder Lösung der Staatsschuldenkrise einiger europäischer Länder[12][13], andere erkennen ein volkswirtschaftliches Paradoxon. Nicht wenige Ökonomen warnen davor[14] und weisen darauf hin, dass Europa nicht durch Sparen allein aus dem Schuldensumpf zu ziehen sein kann, da dafür auch Wachstum bzw. Investition nötig sei.[15]
Brüsseler Übereinkunft
Am 9. Dezember 2011 einigten sich die Länder der Eurozone auf Obergrenzen für die Staatsverschuldung und Strafen für jene Länder, die diese Grenzen missachten. Auch die Nicht-Euro-Länder mit Ausnahme Großbritanniens erklärten sich bereit, mitzumachen.[16] Eine Änderung des EU-Vertrags wurde vom britischen Premierminister David Cameron abgelehnt. Er hatte als Gegenleistung verlangt, die City of London von künftigen Finanzmarktregulierungen (wie etwa der vorgeschlagenen EU-Finanztransaktionssteuer) auszunehmen.[17] Wegen der Ablehnung der Vertragsänderung seitens der Briten im Dezember 2011 musste die geplante Zusammenarbeit auf eine eigene vertragliche Grundlage gestellt werden. Die Tschechische Republik, welche im Gegensatz zum Vereinigten Königreich die Vertragsänderung unterstützte, hat folglich im Januar 2012 abgelehnt, sich dem neuen Pakt, der außerhalb des EU-Rechtsrahmens steht, anzuschließen. Der Vertrag wurde am 2. März 2012 von 25 Staaten unterzeichnet.
Vertragsinhalt
Der SKS-Vertrag (Fiskalpakt) umfasst folgende Punkte:


- Der allgemeine Staatshaushalt muss ausgeglichen sein oder einen Überschuss aufweisen (Art. 3 Abs. 1 Buchst. a). Das gilt bereits dann als erreicht, wenn der konjunkturbereinigte jährliche Saldo ohne Anrechnung einmaliger und befristeter Maßnahmen (Art. 3 Abs. 3 Buchst. a) in seinem länderspezifischen mittelfristigen Ziel (gemäß dem geänderten Stabilitäts- und Wachstumspakt) nicht höher als 0,5 % des nominalen BIP ist (Art. 3 Abs. 1 Buchst. b); er kann bis zu 1,0 % des BIP betragen, wenn der Schuldenstand erheblich unter 60 % des BIP liegt (Art. 3 Abs. 1 Buchst. b und d SKSV). Dies hat jedoch nicht sofort und wohl auch nur annäherungsweise zu geschehen, denn es heißt in Art. 3 Abs. 1 Buchst. b: „Die Vertragsparteien stellen eine rasche Annäherung an ihr jeweiliges mittelfristiges Ziel sicher“, wobei der zeitliche Rahmen für diese Annäherung von der Europäischen Kommission „unter Berücksichtigung der länderspezifischen Risiken für die langfristige Tragfähigkeit vorgeschlagen“ wird. Von diesem „mittelfristigen Ziel oder dem dorthin führenden Anpassungspfad“ dürfen die die Staaten ausnahmsweise abweichen, wenn „außergewöhnliche Umstände“ vorliegen (Art. 3 Abs. 1 Buchst. c). Als solches gilt „ein außergewöhnliches Ereignis, das sich der Kontrolle der betreffenden Vertragspartei entzieht und erhebliche Auswirkung auf die Lage der öffentlichen Finanzen hat, oder ein schwerer Konjunkturabschwung im Sinne des geänderten Stabilitäts- und Wachstumspakts, vorausgesetzt, die vorübergehende Abweichung ... gefährdet nicht die mittelfristige Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen“ (Art. 3 Abs. 3 Buchst. b).
- Die neue Regelung muss in der nationalen Verfassung (oder auf gleichwertigem Niveau) verankert werden (Art. 3 Abs. 2 SKSV). Sie muss zudem einen automatischen Korrekturmechanismus beinhalten, der im Falle einer Abweichung ausgelöst wird. Alle unterzeichnenden Staaten erkennen die Zuständigkeit des Europäischen Gerichtshofs, der die Umsetzung dieser Regel auf nationaler Ebene überprüft, an (Art. 8 SKSV).
- Die Mitgliedstaaten verpflichten sich, ihre Ausgaben und Schulden zu verringern, bis die individuell von der EU-Kommission vorgeschlagenen Grenzen erreicht sind (Art. 4 SKSV).
- Mitgliedstaaten, die die Regeln verletzten, müssen der EU-Kommission sowie dem Europäischen Rat Bericht erstatten, durch welche wirtschaftspolitischen Maßnahmen sie gedenken, ihr übermäßiges Defizit dauerhaft zu senken. Die vorgeschlagenen Maßnahmen und die jährlichen Haushaltspläne werden von der EU-Kommission und dem Europäischen Rat überwacht (Art. 5 SKSV).
- Die Mitgliedstaaten müssen die geplante Aufnahme neuer Schulden vorab melden (Art. 6 SKSV).
- Die Mitgliedstaaten stimmen einer Abänderung des Europäischen Stabilitätsmechanismus zu, der zudem ein Jahr früher in Kraft tritt.
Sobald ein Mitgliedsstaat Gefahr läuft, die Defizit-Obergrenze von drei Prozent zu verletzen, treten automatische Konsequenzen in Kraft, es sei denn, eine qualifizierte Mehrheit der Mitgliedstaaten des Euroraums spricht sich dagegen aus.
Laut Art. 8 Abs. 1 soll jedes Euroland, das keine EU-weit einheitliche Schuldenbremse auf nationaler Ebene einführt, vor dem Gerichtshof der EU in Luxemburg verklagt werden können. Diese Klage kann von jedem der anderen Länder entweder von sich aus oder nach vorheriger Feststellung der Säumnis durch die Europäische Kommission eingebracht werden. Kläger müssen laut Protokoll über die Unterzeichnung des Fiskalpakts[18] jedoch die drei Staaten sein, die im Zeitpunkt der Veröffentlichung des Kommissionsberichts den Vorsitz im Rat der Europäischen Union führen. Der Gerichtshof entscheidet dann verbindlich, ob der Staat die Schuldenbremse wirksam eingeführt hat. Befolgt jener Staat dann das Urteil nicht, kann nach Art. 8 Abs. 2 beim Gerichtshof die Verhängung finanzieller Sanktionen gemäß den von der Europäischen Kommission im Rahmen von Art. 260 des Vertrages über die Arbeitsweise der Europäischen Union geschaffenen Kriterien beantragt werden. Diese Sanktion kann einen Pauschalbetrag oder ein Zwangsgeld betragen und darf 0,1 % seines Bruttoinlandsproduktes nicht übersteigen. Das Geld soll in den geplanten Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) fließen. Dieser soll wiederum nur von jenen Ländern in Anspruch genommen werden dürfen, die sich im Rahmen des Fiskalpaktes zur Einbremsung ihrer Neuverschuldung verpflichtet haben.[19]
Mindestens zweimal im Jahr soll es einen Euro-Gipfel geben. Zudem soll darauf geachtet werden, dass der Fiskalpakt den gemeinsamen EU-Binnenmarkt nicht untergräbt. Der Vertrag für die Eurozone tritt in Kraft, sobald ihn die Parlamente von zwölf Mitgliedern ratifiziert haben (Art.14 SKS-Vertrag). Spätestens nach fünf Jahren soll zudem überprüft werden, ob der neue Vertrag in den für alle gültigen Vertrag über die Europäische Union integriert werden könne (Art.16 SKS-Vertrag).
Inkrafttreten
Der Fiskalpakt trat am 1. Januar 2013 in Kraft. 17 Staaten haben den Vertrag bisher ratifiziert: Die Euroländer Österreich, Zypern, Deutschland, Estland, Griechenland, Spanien, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Portugal, Slowenien und Slowakei, die nicht-Euroländer Dänemark und Rumänien, die erklärt haben, sich an die Vertragstitel III und IV binden zu wollen. Für Litauen und Lettland gelten nur die Gouvernance-Regeln (Titel V) . Vorlage:Tabelle Signatarstaaten Europäischer Fiskalpakt
Konvergenz
Zu Einhaltung, bzw. zu Erreichung der Konvergenzkriterien kann Staatsverschuldung beispielsweise durch Exportüberschüsse abgebaut werden. Wobei einem exportierenden Staat Volkswirtschaften gegenüber stehen, welche importierend diese Überschüsse finanzieren und sich dabei (neu) verschulden müssen. Staatshaushalte, die wirtschaftliche Konvergenz anstreben, investieren üblicherweise in die Zukunft ihrer Unternehmungen und verschulden sich dafür (neu). Wenn in zukünftiges Wirtschaftswachstum investiert wird, kann dies später das jeweilige BIP erhöhen und insofern (obwohl die absolute zuvor steigen musste) die relative Staatsverschuldung senken (in Relation zum BIP).[20]

Schuldenabbau muss von jemandem finanziert werden: Staaten, die keine Exportüberschüsse erzielen, können entweder ihre Einnahmen (Steuern, Abgaben) erhöhen, ihre Investitionen (Ausgaben an Bürger sowie Unternehmen) senken oder beides. Allerdings sind per Saldo die Ausgabenüberschüsse des einen Sektors die Einnahmenüberschüsse eines anderen Sektors und insofern bedeutet die Reduktion von öffentlichen Ausgaben eine Minderung von Einnahmen auf der anderen Seite. Um gewohnte Einnahmenüberschüsse zu retten (bzw. um Ausgabenüberschüsse zu senken), werden jene Betroffenen ebenso an ihren Ausgaben (Konsum, Investitionen) einzusparen beginnen. Die gesamtwirtschaftliche Nachfrage sinkt.
Gesamtwirtschaftliches Paradoxon
Werden jährliche Neuverschuldungen (Defizite) rigoros gesenkt, um die Quoten zu erfüllen, erleiden mit der Senkung der staatlichen Ausgaben abhängige Sektoren (Unternehmen, Bürger, andere Staaten) per Saldo Einnahmenausfälle. Um die Verluste möglichst gering zu halten, stellen diese (sowie weitere Staaten, weitere Unternehmen) ihre Investitionen zurück oder streichen diese gänzlich. Gesamtwirtschaftlicher Investitionsverzicht lässt die Konjunktur wie Bruttoinlandsprodukte sinken. Da diese Minderungen (BIP der EU-Staaten) die Quote der relativen Staatsverschuldung(en) automatisch erhöht, werden Kapitalbereitstellungen als risikoreicher verstanden und insofern vom „Geldmarkt“ höhere Zinsen gefordert. Der Druck auf die Währung, die Tendenz zu weiterer Verschuldung wurde erhöht, während das Niveau von Einnahmen weiterhin und weitflächig sinkt. Obwohl ursprünglich Defizite gesenkt wurden, sind absolute wie relative Verschuldungsquoten gestiegen.
Kritik
In einer Fiskalunion treffen die Regierungen der beteiligten Länder ihre Entscheidungen in Bezug auf Ausgaben, Steuern und Abgaben gemeinsam. Im Zuge der Europäischen Fiskalunion werden solche Entscheidungen einerseits dahingehend interpretiert, dass jene Länder, die sich nicht an die Haushaltsdisziplin halten und den gemeinsam vereinbarten Stabilitäts- und Wachstumspakt verletzten, einen Teil ihrer souveränen Hoheitsrechte verlieren (sollen). Andere wiederum sehen in einer Fiskalunion hauptsächlich eine Annäherung in Bezug auf die Steuerpolitik, auf soziale Sicherungssysteme und die Arbeitsmarktvorschriften.[21]
In einer Geldordnung, die wie der Euro auf Kreditgeld aufbaut und damit jedem Guthaben eine Schuld in gleicher Höhe gegenübersteht,[22] bedeutet eine Schuldenbremse zugleich eine Vermögens- bzw. Einnahmenbremse.[23]
Der Gouverneur der österreichischen Nationalbank und EZB-Rats-Mitglied Ewald Nowotny warnte im Juni 2012 eindrücklich: „Der in den 1920er Jahren begonnene Sparkurs hatte Massenarbeitslosigkeit, den Zusammenbruch der Demokratie und die Machtübernahme durch die Nazis zur Folge.“ Von etlichen Medien wurde diese Warnung als Kritik an Angela Merkel uminterpretiert und getitelt wurde beispielsweise: „Ösi-Banker schockiert mit Nazi-Vergleich“.[24]
Die Friedrich-Ebert-Stiftung argumentiert, dass die Schuldenbremse nicht an den Ursachen ansetze und die Krise weiter verschärfe.[25] Die Einführung von möglichst automatisch geltenden Regeln und „unabhängigen“ Institutionen beschneide drastisch die Gestaltungsmöglichkeiten künftiger eventuell anderer Regierungsmehrheiten - auch aufgrund der praktischen Unkündbarkeit.
Siehe auch

Literatur
- Karsten Herzmann: Europäische Währungsstabilität über Bande gespielt. Ein Überblick über den Fiskalpakt. Zeitschrift für das Juristische Studium (ZJS), 2/2012, S. 168–174 (PDF)[26].
- Frank Schorkopf: Europas politische Verfasstheit im Licht des Fiskalvertrages. Zeitschrift für Staats- und Europawissenschaft (ZSE)[27], 1/2012, S. 1-29.
- Heiner Flassbeck: Zehn Mythen der Krise. Berlin 2012, Suhrkamp (1. Auflage) ISBN 978-3-518-06220-3
Weblinks
- Erklärung der Staats- und Regierungschefs des Euro-Währungsgebiets (9. Dezember 2011)
- Vertragstext zum Europäischen Fiskalpakt („SKS-Vertrag“) (Endfassung vom 2. März 2012)
- Informationen zum Fiskalvertrag (Seite des Europäischen Parlaments) (PDF, 2 Seiten)
- Gesamtwirtschaftliche Paradoxa und moderne Wirtschaftspolitik. (Flassbeck, PDF, 15 Seiten)
Einzelnachweise
- ↑ Jean-Claude Trichet: Building Europe in a globalised world. Europäische Zentralbank, 23. Oktober 2007, abgerufen am 18. Dezember 2011.
- ↑ Soft centre, Economist, 11. Juni 2009. Abgerufen am 18. Dezember 2011
- ↑ Trichet opposes deal on EU budget rules. Ft.com, 20. Oktober 2010, abgerufen am 13. Dezember 2011.
- ↑ France and Germany propose EU 'competitiveness pact'. Bbc.co.uk, 4. Februar 2011, abgerufen am 13. Dezember 2011.
- ↑ EU needs 'competitiveness pact': Zapatero. Expatica.com, abgerufen am 13. Dezember 2011.
- ↑ Rick Noack: Merkel seeks urgent action on debt crisis, CNN, updated 9:02 AM EST, Fri December 2, 2011. Abgerufen am 18. Dezember 2011
- ↑ Helen Pidd: Angela Merkel vows to create 'fiscal union' across eurozone. The Guardian, 2. Dezember 2011, abgerufen am 18. Dezember 2011.
- ↑ Stephen Castle: European Finance Ministers Look to Strengthen E.U. Rules, New York Times, 30. November 2011. Abgerufen am 18. Dezember 2011
- ↑ Mario Draghi: Hearing before the Plenary of the European Parliament on the occasion of the adoption of the Resolution on the ECB’s 2010 Annual Report. European Central Bank, 1. Dezember 2011, abgerufen am 18. Dezember 2011.
- ↑ Daniel Schäfer, Ben Hall: Berlin calls for eurozone budget laws. Financial Times, 16. Mai 2010, abgerufen am 1. Dezember 2011.
- ↑ German chancellor tells Bundestag she is determined to push for treaty changes at next week's European Union summit. The Guardian. Abgerufen am 2. Dezember 2011.
- ↑ Scott Hamilton: King Says Crisis Shows It's `Very Clear' That Euro Area Needs Fiscal Union, Bloomberg, 12. Mai 2010. Abgerufen am 9. Dezember 2011
- ↑ Wolfgang Münchau: Shrink the eurozone, or create a fiscal union (fee required), The Financial Times, 14. März 2010. Abgerufen am 9. Dezember 2011
- ↑ ESM und Fiskalpakt können die Schulden nur erhöhen und die Staaten in die Rezession treiben. (Autor: Prof. Dr. Bernd Lucke)
- ↑ FAZ, 2. März 2012: Nicht durch Sparen allein wird sich Europa aus dem Schuldensumpf ziehen können, vielmehr sei dafür auch Wachstum nötig.
- ↑ Europäischer Rat Pressemitteilungen. Europäischer Rat, 9. Dezember 2011, abgerufen am 9. Dezember 2011.
- ↑ European leaders resume Brussels summit talks: live coverage. Guardian, 9. Dezember 2011, abgerufen am 9. Dezember 2011.
- ↑ Protokoll über die Unterzeichnung des Fiskalpakts
- ↑ Oliver Grimm: Fiskalpakt führt neue Geldstrafe ein. Die Presse, 19. Januar 2012, abgerufen am 20. Januar 2012.
- ↑ Fiskalpakt: Selbstmord aus Angst vor dem Tod.
- ↑ Joe Weisenthal: That Term 'Fiscal Union' Doesn't Mean What You Think It Does. Business Insider, 9. Dezember 2012, abgerufen am 18. Dezember 2011.
- ↑ Geld und Geldpolitik, Veröffentlichung der Deutschen Bundesbank, 2007. Seite 48ff. (PDF, 3.6 MB, archiviert im Internet Archive)
- ↑ Walter Schachermayer: Staatsschulden: Der Rechenfehler der Schuldenbremser. In: Der Standard, 16. Dezember 2011. Abgerufen am 22. März 2012
- ↑ „Ösi-Banker schockiert mit Nazi-Vergleich - Immer schärfere Kritik an Merkels hartem Euro-Sparkurs“
- ↑ Vgl. Mechthild Schrooten (Mai 2012): Europäische Schuldenbremse. Disziplinierung der Haushalte oder Einschränkung der Finanzpolitik? Internationale Politikanalyse, Friedrich-Ebert-Stiftung. Abgerufen am 5. Juni 2012
- ↑ Europäische Währungsstabilität über Bande gespielt. Ein Überblick über den Fiskalpakt (Karsten Herzmann, 2012), PDF
- ↑ Heft bestellbar bei Zeitschrift für Staats- und Europawissenschaft