Edwin Zoetebier und Tschernihiw: Unterschied zwischen den Seiten
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{{Dieser Artikel|behandelt die ukrainische Stadt Tschernihiw, für weitere Bedeutungen siehe [[Tschernigow]]}} |
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'''Edwin Zoetebier''' (* [[7. Mai]] [[1970]] in [[Purmerend]], [[Nordholland]]) ist ein [[Niederlande|niederländischer]] [[Torwart|Fußballtorhüter]]. |
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{{Infobox Ort in der Ukraine |
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|Ort = Tschernihiw |
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|OrtK = Чернігів |
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|Wappen = Coat of Arms of Chernihiv.svg |
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|KOATUU = 7410100000 |
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|Karte = Tschernihiw-Ukraine-Map.png |
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|Oblast = Oblast Tschernihiw |
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|Rajon = Kreisfreie Stadt |
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|Höhe = |
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|Fläche = 79.0 |
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|Einwohner = 299609 |
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|EW_Stand = 1. Januar 2006 |
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|lat_deg = 51 | lat_min = 29 | lat_sec = 59 |
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|lon_deg = 31 | lon_min = 18 | lon_sec = 0 |
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|PLZ = 14000 |
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|Vorwahl = 462 |
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|Gliederung = 2 [[Stadtrajon]]e |
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|Bürgermeister = Olexandr Sokolow |
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|Adresse = вул. Магістратська 7<br />14000 м. Чернігів |
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|Website = http://www.chernigiv-rada.gov.ua/ |
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|StatLink = http://w1.c1.rada.gov.ua/pls/z7502/A005?rdat1={{CURRENTDAY2}}.{{CURRENTMONTH2}}.{{CURRENTYEAR}}&rf7571=41598 |
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'''{{lang|uk-Latn|Tschernihiw}}''' (ukrainisch {{lang|uk|Чернігів}}; russisch {{lang|ru|Чернигов}}/{{lang|ru-Latn|Tschernigow}}; polnisch ''{{lang|pl|Czernihów}})'' ist eine Großstadt am Ufer der [[Desna (Fluss)|Desna]] in der [[Ukraine]] und Hauptstadt der [[Oblast Tschernihiw]] mit 299.000 Einwohnern (2006). |
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[[Datei:Болдины горы.jpg|miniatur|links]] |
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== Karriere == |
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Zoetebier begann seine Karriere 1988 beim [[FC Volendam]]. 1997 wechselte er nach [[England]] zum [[FC Sunderland]]. In der Winterpause der Saison 1998/99 wechselte er zurück in die Niederlande zu [[Feyenoord Rotterdam]]. In der Saison 2000/01 stand er auf Leihbasis für [[Vitesse Arnheim]] im Tor. Anschließend blieb er bis 2004 bei Feyenoord, mit denen er [[UEFA-Pokal 2001/02|2002]] den [[UEFA-Pokal]] gewann, ehe er zur Saison 2004/05 beim [[PSV Eindhoven]] unterschrieb. Zwischen der Saison 2006/07 und Saison 2008/09 stand er für [[NAC Breda]] im Tor. |
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== Verwaltungsgliederung == |
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Verwaltungstechnisch gliedert sich die Stadtgemeinde in die beiden [[Stadtrajon]]e |
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* [[Rajon Desna (Tschernihiw)|Desna]] mit den Stadtteilen ''Dytynez'' (Дитинець), ''Tretjak'' (Третяк), ''Peredhoroddja'' (Передгороддя), ''Okolnyj hrad'' (Окольний град), ''Bobrowyzja'' (Бобровиця), ''Pjat Kutiw ploschtscha'' (П'ять Кутів площа) und ''Jaliwschtschyna'' (Ялівщина) |
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* [[Rajon Nowosawod|Nowosawod]] mit den Stadtteilen ''Tretjak'' (Третяк), ''Tschortoryjiwskyj Jary'' (Чорториївські Яри), ''Schawynka'' (Жавинка), ''Sabariwka'' (Забарівка), ''Sachidne'' (Західне), ''Koty'' (Коти), ''Liskowyzja'' (Лісковиця), ''Massany'' (Масани), ''Podussiwka Nowa'' (Подусівка Нова) und ''Podussiwka Stara'' (Подусівка Стара) |
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== Geschichte == |
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Tschernihiw (Tschernigau) ist eine der ältesten und bedeutendsten Städte der [[Kiewer Rus]]. Im 9. Jahrhundert wurde sie Hauptstadt des ostslawischen Stammes der [[Sewerjanen]]. Erstmals erwähnt wurde die Stadt [[907]]. Tschernihiw war vom 11. bis zum 13. Jahrhundert Hauptstadt des [[Fürstentum Tschernigow|Fürstentums Tschernigow]], das 1239 von den [[Mongolen]] geplündert wurde. Ab 1370 gehörte die Stadt zum [[Großfürstentum Litauen]], seit 1503 zum [[Großfürstentum Moskau]]. |
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1611 wurde Tschernihiw von [[Königreich Polen|polnischen Truppen]] fast vollständig zerstört und ging [[Vertrag von Deulino|1618]] an den [[Polen-Litauen|polnisch-litauischen Staatsverband]]. 1623 bekam es Stadtrecht nach [[Magdeburger Recht]]. 1635 wurde die [[Woiwodschaft Czernihów]] gebildet. Durch den [[Chmelnyzkyj-Aufstand]] von 1648 kam die Stadt unter die Kontrolle der [[Saporoger Kosaken]], welche sich 1654 im [[Vertrag von Perejaslaw]] dem [[Zarentum Russland|russischen Zaren]] unterstellten. 1667 wurde im [[Vertrag von Andrussowo]] die Zugehörigkeit zu [[Zarentum Russland|Russland]] offiziell besiegelt. |
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[[Datei:AX Chernigiv Pyatnitska Church.jpg|miniatur|Freitagskirche (Kirche der Paraskewa-Pjatniza), zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts]] |
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[[Datei:Tschernihiw SpasPreob Kathedrale.jpg|miniatur|Christi-Verklärungs-Kathedrale, 1036]] |
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1781 wurden in der Stadt 705 Bürgerhäuser, 4 Ziegelbrennereien, 12 Kirchen und 4 Klöster gezählt. 1786 wurden drei der Klöster geschlossen. |
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1802 wurde die Stadt Hauptstadt des russischen Gouvernements Tschernigow. 1895 wurden in der Stadt, die noch größtenteils aus Holzhäusern bestand, auf den wichtigsten Straßen die Gasbeleuchtung durch elektrische Laternen ersetzt. 1897 gab es 17.716 Einwohner. Anfang des 20.Jahrhunderts gab es in Tschernihiw u.a. mehrere Banken, 15 Hotels bzw. Gastwirtschaften, 2 Krankenhäuser, eine Post, ein Telegraphenamt und verschiedene Fach- und weiterbildende Schulen. |
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Wurden 1900 noch 428 Geschäfte gezählt, waren es 1910 schon 734. |
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Mit der [[Februarrevolution]] 1917 begann eine zunehmende "Ukrainisierung" in Medien und Verwaltung der Stadt. Am 1.Februar 1918 übernahm die [[Oktoberrevolution|Sowjet-Macht]] die Kontrolle über Tschernihiw. Am 12.März standen bereits deutsche und österreichische Truppen in der Stadt, die als teilweise recht grausam agierend in Erinnerung blieben. Am 12.Januar 1919 wurde die Stadt wieder von sowjetischen Verbänden eingenommen. |
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1925 wurde das Gouvernement aufgelöst und durch eine Kreisverwaltung ersetzt. 1926 waren von den 35.200 Einwohnern 57% Ukrainer, 20% Russen und 10% Juden. |
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Seit 1932 ist Tschernihiw die Hauptstadt der [[Oblast Tschernihiw]]. |
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In der Stadt bestand das [[Liste sowjetischer Kriegsgefangenenlager des Zweiten Weltkriegs|Kriegsgefangenenlager]] ''177'', ''Tschernigow'', für [[Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg|deutsche Kriegsgefangene]] des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]].<ref>[[Erich Maschke|Maschke, Erich]] (Hrsg.): ''Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des zweiten Weltkrieges.'' Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962-1977.</ref> |
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== Sehenswürdigkeiten == |
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Zahlreiche Bauten aus [[Kiewer Rus|altrussischer]] Zeit sind erhalten geblieben: |
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* [[Verklärungskathedrale (Tschernihiw)|Christi-Verklärungs-Kathedrale]] (''Spasso-Preobraschenski sobor'', um 1036), erste Kathedrale der [[Kiewer Rus]] |
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* [[Boris-und-Gleb-Kathedrale (Tschernihiw)|Boris-und-Gleb-Kathedrale]] (''Borissoglebski sobor'', 12. Jahrhundert) |
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* [[Mariä-Entschlafens-Kathedrale (Tschernihiw)|Mariä-Entschlafens-Kathedrale]] (''Uspenski sobor'', Mitte des 12. Jahrhunderts) im Jelezki-Kloster |
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* [[Pjatniza-Kirche]] (''Pjatnizkaja zerkow'', zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts) |
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* Eliaskirche (''Illinskaja zerkow'', 12. Jahrhundert) |
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Es sind auch mehrere Bauten aus dem 17. bis 18. Jahrhundert ([[ukrainisches Barock]]) und dem 19. Jahrhundert ([[Klassizismus]]) vorhanden, darunter: |
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* [[Dreifaltigkeitskloster (Tschernihiw)|Dreifaltigkeitskloster]] (zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts) |
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* Kollegium (1702) |
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* Katharinenkirche (1715) |
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== Wappen == |
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Beschreibung:Im silbernen [[Feld (Heraldik)|Feld]] ein einköpfiger schwarzer goldgekrönter rotgezungter und so geäugter und goldbewehrter [[Adler (Wappentier)|Adler]] in der linken Klaue ein großes schräg über ihm liegendes goldenes [[Kreuz (Heraldik)|Kreuz]] haltend.<ref>Wilhelm Rein und Compagnie, ''Genealogisch-chronologische Geschichte des allerdurchlauchtigsten Hauses Romanow und seines vorelterlichen Stammhauses'', Balthasar Campenhausen, Leipzig 1805.</ref> |
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Die vom heiligen [[Großfürst]]en [[Michael von Tschernigow]] abstammenden Fürsten führten den Tschernigow’schen Adler. |
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== Einwohnerentwicklung == |
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Entwicklung der Einwohnerzahl <!-- ''(jeweils zum 1. Januar)'' (für die neueren Daten!) --> |
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* 1897 - 27.716 |
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* 1913 - 35.850 |
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* 1926 - 35.200 |
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* 1934 - 68.600 |
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* 1939 - 69.000 |
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* 2004 – 302.097 |
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* 2005 – 300.497 |
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* 2006 – 299.609 |
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== Infrastruktur == |
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=== Flugverkehr === |
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In den 1980er Jahren wurde der Flughafen aus der Stadt heraus nach Shestovitse verlegt. Mit Ende der Sowjetunion verlor der Flughafen seine Bedeutung als militärische Flugschule. Ein nennenswerter Flugverkehr findet heute nicht mehr statt. |
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=== Eisenbahn === |
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Der Bahnhof Tschernihiw wurde als regionaler Knoten der [[russischen Südwestbahnen]] mit Verbindungen nach Neschin (Anschluss an die Strecke Moskau-Kiew), [[Gomel]] und Owrutsch angelegt. Die erste Bahnanbindung erfolgte 1981 von Neschin aus mit einer 81 km (76 [[Werst]]) langen Schmalspurbahn. Nach Umspurung und Erweiterung der Strecke nach Gomel erhielt der Bahnhof 1928 seine aktuelle Lage. Das Bahnhofsgebäude wurde 1950 nach Plänen von I. Granatkin von deutschen und ungarischen Kriegsgefangenen errichtet. Bahnhof und Strecken gehören heute zur Regionalgesellschaft [[Piwdenno-Sachidna Salisnyzja]] der [[Ukrsalisnyzja|Ukrainischen Eisenbahn]]. Die Strecke nach Owrutsch wird seit dem Unglück in Tschernobyl nur noch bis Janow an der weisrussischen Grenze betrieben. 2006 wurde ein Umschlag von 84.737 Güterwagen und 4,5 Mio. Passagieren erreicht. |
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=== Hafen === |
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Tschernihiw besitzt einen Binnenhafen an der Desna. 2006 wurden 356.200 Tonnen Fracht und 22.100 Passagiere umgeschlagen. |
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=== Öffentlicher Nahverkehr === |
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Die Hauptlast des Nahverkehrs trägt das 1964 eröffnete O-Busnetz mit 9 Linien sowie 46 Buslinien. Das O-Busnetz hat (2012) eine Länge von 53 km (104,6 km Fahrdraht). |
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== Söhne und Töchter der Stadt == |
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* [[Wladimir Alexandrowitsch Antonow-Owsejenko]] (1883–1938), sowjetischer Mititärbefehlshaber und Diplomat |
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* [[Ossip Maximowitsch Bodjanski]] (1808–1877), russisch-ukrainischer [[Slawistik|Slawist]], Schriftsteller und Historiker |
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* [[Stepan Iwanowitsch Dawydow]] (1777–1825) russischer Komponist |
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* [[Nina Lemesch]] (* 1973), ukrainische Biathletin |
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* [[Oksana Chwostenko]] (* 1977), ukrainische Biathletin |
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* [[Adolf von Mess]] (1875–1916), deutscher Klassischer Philologe |
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* [[Seema Weatherwax]] (1905–2006), russisch-amerikanische Fotografin |
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* [[Anatoli Naumowitsch Rybakow]] (1911–1998), russischer Schriftsteller |
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* [[Nicolas Rashevsky]] (1899–1972), russisch-amerikanischer Biomathematiker |
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* [[Michail Petrowitsch Kirponos]] (1892–1941), sowjetischer General ukrainischer Abstammung |
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* [[Roman Pryma]] (* 1981), ukrainischer Biathlet |
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* [[Jakob Davidowitsch Tamarkin]] (1888-1945), ukrainisch-US-amerikanischer Mathematiker |
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== Literatur == |
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* Sergej Udowik: ''Die Ukraine. Historische Orte''. Wakler-Verlag Kiew 2010, ISBN 978-966-543-102-2; S. 6–12 |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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{{Commonscat|Chernihiv|Tschernihiw}} |
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* {{wfb|edwin-zoetebier}} |
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* [http://dir.icm.edu.pl/pl/Slownik_geograficzny/Tom_I/826 Eintrag zum Ort im Geographischen Verzeichnis des Königreichs Polen und anderer slawischer Länder] |
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== Einzelnachweise == |
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{{DEFAULTSORT:Zoetebier, Edwin}} |
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[[Kategorie:Fußballtorhüter (Niederlande)]] |
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[[Kategorie:Geboren 1970]] |
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|Navigationsleiste Orte in der Oblast Tschernihiw |
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|NAME=Zoetebier, Edwin |
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|Navigationsleiste Rajons in der Oblast Tschernihiw |
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|ALTERNATIVNAMEN= |
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|KURZBESCHREIBUNG=niederländischer Fußballtorhüter |
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|GEBURTSDATUM=[[7. Mai]] [[1970]] |
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|GEBURTSORT=[[Purmerend]], [[Nordholland]], [[Niederlande]] |
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Version vom 18. Januar 2013, 16:04 Uhr
Tschernihiw | ||
---|---|---|
Чернігів | ||
![]() |
![]() | |
Basisdaten | ||
Staat: | ![]() | |
Oblast: | Oblast Tschernihiw | |
Rajon: | Kreisfreie Stadt | |
Höhe: | keine Angabe | |
Fläche: | 79,0 km² | |
Einwohner: | 299.609 (1. Januar 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 3.793 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 14000 | |
Vorwahl: | +380 462 | |
Geographische Lage: | 51° 30′ N, 31° 18′ O | |
KOATUU: | 7410100000 | |
Verwaltungsgliederung: | 2 Stadtrajone | |
Verwaltung | ||
Bürgermeister: | Olexandr Sokolow | |
Adresse: | вул. Магістратська 7 14000 м. Чернігів | |
Website: | http://www.chernigiv-rada.gov.ua/ | |
Statistische Informationen | ||
|
Tschernihiw (ukrainisch Чернігів; russisch Чернигов/Tschernigow; polnisch Czernihów) ist eine Großstadt am Ufer der Desna in der Ukraine und Hauptstadt der Oblast Tschernihiw mit 299.000 Einwohnern (2006).

Verwaltungsgliederung
Verwaltungstechnisch gliedert sich die Stadtgemeinde in die beiden Stadtrajone
- Desna mit den Stadtteilen Dytynez (Дитинець), Tretjak (Третяк), Peredhoroddja (Передгороддя), Okolnyj hrad (Окольний град), Bobrowyzja (Бобровиця), Pjat Kutiw ploschtscha (П'ять Кутів площа) und Jaliwschtschyna (Ялівщина)
- Nowosawod mit den Stadtteilen Tretjak (Третяк), Tschortoryjiwskyj Jary (Чорториївські Яри), Schawynka (Жавинка), Sabariwka (Забарівка), Sachidne (Західне), Koty (Коти), Liskowyzja (Лісковиця), Massany (Масани), Podussiwka Nowa (Подусівка Нова) und Podussiwka Stara (Подусівка Стара)
Geschichte
Tschernihiw (Tschernigau) ist eine der ältesten und bedeutendsten Städte der Kiewer Rus. Im 9. Jahrhundert wurde sie Hauptstadt des ostslawischen Stammes der Sewerjanen. Erstmals erwähnt wurde die Stadt 907. Tschernihiw war vom 11. bis zum 13. Jahrhundert Hauptstadt des Fürstentums Tschernigow, das 1239 von den Mongolen geplündert wurde. Ab 1370 gehörte die Stadt zum Großfürstentum Litauen, seit 1503 zum Großfürstentum Moskau.
1611 wurde Tschernihiw von polnischen Truppen fast vollständig zerstört und ging 1618 an den polnisch-litauischen Staatsverband. 1623 bekam es Stadtrecht nach Magdeburger Recht. 1635 wurde die Woiwodschaft Czernihów gebildet. Durch den Chmelnyzkyj-Aufstand von 1648 kam die Stadt unter die Kontrolle der Saporoger Kosaken, welche sich 1654 im Vertrag von Perejaslaw dem russischen Zaren unterstellten. 1667 wurde im Vertrag von Andrussowo die Zugehörigkeit zu Russland offiziell besiegelt.


1781 wurden in der Stadt 705 Bürgerhäuser, 4 Ziegelbrennereien, 12 Kirchen und 4 Klöster gezählt. 1786 wurden drei der Klöster geschlossen. 1802 wurde die Stadt Hauptstadt des russischen Gouvernements Tschernigow. 1895 wurden in der Stadt, die noch größtenteils aus Holzhäusern bestand, auf den wichtigsten Straßen die Gasbeleuchtung durch elektrische Laternen ersetzt. 1897 gab es 17.716 Einwohner. Anfang des 20.Jahrhunderts gab es in Tschernihiw u.a. mehrere Banken, 15 Hotels bzw. Gastwirtschaften, 2 Krankenhäuser, eine Post, ein Telegraphenamt und verschiedene Fach- und weiterbildende Schulen. Wurden 1900 noch 428 Geschäfte gezählt, waren es 1910 schon 734.
Mit der Februarrevolution 1917 begann eine zunehmende "Ukrainisierung" in Medien und Verwaltung der Stadt. Am 1.Februar 1918 übernahm die Sowjet-Macht die Kontrolle über Tschernihiw. Am 12.März standen bereits deutsche und österreichische Truppen in der Stadt, die als teilweise recht grausam agierend in Erinnerung blieben. Am 12.Januar 1919 wurde die Stadt wieder von sowjetischen Verbänden eingenommen. 1925 wurde das Gouvernement aufgelöst und durch eine Kreisverwaltung ersetzt. 1926 waren von den 35.200 Einwohnern 57% Ukrainer, 20% Russen und 10% Juden. Seit 1932 ist Tschernihiw die Hauptstadt der Oblast Tschernihiw.
In der Stadt bestand das Kriegsgefangenenlager 177, Tschernigow, für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs.[1]
Sehenswürdigkeiten
Zahlreiche Bauten aus altrussischer Zeit sind erhalten geblieben:
- Christi-Verklärungs-Kathedrale (Spasso-Preobraschenski sobor, um 1036), erste Kathedrale der Kiewer Rus
- Boris-und-Gleb-Kathedrale (Borissoglebski sobor, 12. Jahrhundert)
- Mariä-Entschlafens-Kathedrale (Uspenski sobor, Mitte des 12. Jahrhunderts) im Jelezki-Kloster
- Pjatniza-Kirche (Pjatnizkaja zerkow, zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts)
- Eliaskirche (Illinskaja zerkow, 12. Jahrhundert)
Es sind auch mehrere Bauten aus dem 17. bis 18. Jahrhundert (ukrainisches Barock) und dem 19. Jahrhundert (Klassizismus) vorhanden, darunter:
- Dreifaltigkeitskloster (zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts)
- Kollegium (1702)
- Katharinenkirche (1715)
Wappen
Beschreibung:Im silbernen Feld ein einköpfiger schwarzer goldgekrönter rotgezungter und so geäugter und goldbewehrter Adler in der linken Klaue ein großes schräg über ihm liegendes goldenes Kreuz haltend.[2]
Die vom heiligen Großfürsten Michael von Tschernigow abstammenden Fürsten führten den Tschernigow’schen Adler.
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl
- 1897 - 27.716
- 1913 - 35.850
- 1926 - 35.200
- 1934 - 68.600
- 1939 - 69.000
- 2004 – 302.097
- 2005 – 300.497
- 2006 – 299.609
Infrastruktur
Flugverkehr
In den 1980er Jahren wurde der Flughafen aus der Stadt heraus nach Shestovitse verlegt. Mit Ende der Sowjetunion verlor der Flughafen seine Bedeutung als militärische Flugschule. Ein nennenswerter Flugverkehr findet heute nicht mehr statt.
Eisenbahn
Der Bahnhof Tschernihiw wurde als regionaler Knoten der russischen Südwestbahnen mit Verbindungen nach Neschin (Anschluss an die Strecke Moskau-Kiew), Gomel und Owrutsch angelegt. Die erste Bahnanbindung erfolgte 1981 von Neschin aus mit einer 81 km (76 Werst) langen Schmalspurbahn. Nach Umspurung und Erweiterung der Strecke nach Gomel erhielt der Bahnhof 1928 seine aktuelle Lage. Das Bahnhofsgebäude wurde 1950 nach Plänen von I. Granatkin von deutschen und ungarischen Kriegsgefangenen errichtet. Bahnhof und Strecken gehören heute zur Regionalgesellschaft Piwdenno-Sachidna Salisnyzja der Ukrainischen Eisenbahn. Die Strecke nach Owrutsch wird seit dem Unglück in Tschernobyl nur noch bis Janow an der weisrussischen Grenze betrieben. 2006 wurde ein Umschlag von 84.737 Güterwagen und 4,5 Mio. Passagieren erreicht.
Hafen
Tschernihiw besitzt einen Binnenhafen an der Desna. 2006 wurden 356.200 Tonnen Fracht und 22.100 Passagiere umgeschlagen.
Öffentlicher Nahverkehr
Die Hauptlast des Nahverkehrs trägt das 1964 eröffnete O-Busnetz mit 9 Linien sowie 46 Buslinien. Das O-Busnetz hat (2012) eine Länge von 53 km (104,6 km Fahrdraht).
Söhne und Töchter der Stadt
- Wladimir Alexandrowitsch Antonow-Owsejenko (1883–1938), sowjetischer Mititärbefehlshaber und Diplomat
- Ossip Maximowitsch Bodjanski (1808–1877), russisch-ukrainischer Slawist, Schriftsteller und Historiker
- Stepan Iwanowitsch Dawydow (1777–1825) russischer Komponist
- Nina Lemesch (* 1973), ukrainische Biathletin
- Oksana Chwostenko (* 1977), ukrainische Biathletin
- Adolf von Mess (1875–1916), deutscher Klassischer Philologe
- Seema Weatherwax (1905–2006), russisch-amerikanische Fotografin
- Anatoli Naumowitsch Rybakow (1911–1998), russischer Schriftsteller
- Nicolas Rashevsky (1899–1972), russisch-amerikanischer Biomathematiker
- Michail Petrowitsch Kirponos (1892–1941), sowjetischer General ukrainischer Abstammung
- Roman Pryma (* 1981), ukrainischer Biathlet
- Jakob Davidowitsch Tamarkin (1888-1945), ukrainisch-US-amerikanischer Mathematiker
Literatur
- Sergej Udowik: Die Ukraine. Historische Orte. Wakler-Verlag Kiew 2010, ISBN 978-966-543-102-2; S. 6–12
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Maschke, Erich (Hrsg.): Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des zweiten Weltkrieges. Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962-1977.
- ↑ Wilhelm Rein und Compagnie, Genealogisch-chronologische Geschichte des allerdurchlauchtigsten Hauses Romanow und seines vorelterlichen Stammhauses, Balthasar Campenhausen, Leipzig 1805.