Céilí-Tänze und Bierbaum an der Safen: Unterschied zwischen den Seiten
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== Céilí Dancing == |
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'''Bierbaum an der Safen''' ist eine [[Katastralgemeinde]] der Gemeinde [[Bad Blumau]] im [[Bezirk Hartberg-Fürstenfeld]] ([[Steiermark]]) in [[Österreich]]. Der Ort hat 271 Einwohner (Volkszählung 2001).<ref>Statistik Austria: [http://www.statistik.at/blickgem/vz2/g60502.pdf ''Gemeinde: 60502 Bad Blumau''] (pdf-Datei, 2 KB; abgerufen am 6. November 2008)</ref> Im Ort ist die landwirtschaftlich-bäuerliche Struktur vorherrschend. Die vordem eigenständige Gemeinde wurde 1968 mit drei weiteren Kleingemeinden zur Großgemeinde Bad Blumau zusammengelegt. |
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Die Gemeinde wird von der [[Safen]] durchflossen die danach in die [[Lafnitz (Fluss)|Lafnitz]] mündet. |
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Der Ursprung des [[Céilí|Céilís]] liegt im Londoner Zweig der [[Gaelic League]]. Die Liga versuchte die irische nationale Identität und den Nationalstolz zu etablieren. Der Londoner Zweig der Gaelic League war äußerst aktiv und lieferte nicht unwesentliche Beiträge zur irischen Tanzkultur: |
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* sie erfanden den Céilí in der Form wie er jetzt üblich ist |
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* sie entdeckten und förderten die Kerry figure dances (Céilí dances) |
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* sie publizierten die ersten Sammlungen der irischen "figure dances" |
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* sie hielten [[St. Patrick|St. Patrick´s Day]] Konzerte ab und gründeten 1904 den London [[Feis]]. |
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== Geschichte == |
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Séan O' Ceallaigh verwendete als erster den Terminus "Céilí-Tänze" als er die Beschreibungen zu einigen "Figure Dances" in einer Dubliner Wochenzeitschrift veröffentlichte. Frühere Autoren (O' Keeffe und O' Brien (1902), Sheehan (1902) verwendeten diesen Begriff nicht. |
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Die erste urkundliche Erwähnung, als „Pirpoum“, ist mit 1265 datiert. Für 1597 ist für Bierbaum ein [[Weistum]] (ländliche Rechtsquelle) belegt. Im Jahre 1707 fielen die [[Kuruzen]], rebellische Gegner der [[Habsburger|habsburgischen]] Herrschaftsansprüche, auch in Bierbaum ein; weite Teile der Oststeiermark wurden unter den Anführern verwüstet.<ref>Gemeinde Bad Blumau: [http://web316.login-8.loginserver.ch/Bad-Blumau/allgemeine-infos-details-bierbaum.htm ''Bierbaum''] (abgerufen am 6. November 2008</ref> |
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Vor 1740 wurde die [[Lafnitz (Fluss)|Lafnitz]], die die Grenze zwischen der Steiermark und [[Ungarn]] bildete, von Graf [[Batthyány]] im Bereich der [[Deutsch Kaltenbrunn|Rohrbrunn]]er Burg in das Flussbett des Lobenbaches geleitet. Dadurch lagen zahlreiche Grundstücke der Bierbaumer Bauern, die sich Graf Batthyány aneignen wollte, auf der ungarischen Seite der Lafnitz. Zwischen 1741 und 1745 nahm Graf Batthyány den Bauern damit rund 200 [[Joch (Maß)|Joch]] Grundstücke ab. Als Folge entwickelten sich zwischen den Bauern und Graf Batthyány langjährige Prozesse, die Raub und Mord zufolge hatten. Auf Anordnung von Kaiserin [[Maria Theresia]] wurde ein Schiedsgericht eingesetzt, das am 27. April 1748 in Wien tagte und die Gründe jenseits der Lafnitz Ungarn zusprach. 1754 wurden in Bierbaum 26 ''[[Kötter|Keuschler]]'' und 13 ''[[Inwohner]]häuser'' gezählt. Für die in den Rohrbrunner und (Deutsch) Kaltenbrunner Bergen liegenden [[Wein]]gärten mussten die Bauern Steuerabgaben an die Herrschaft Batthyány leisten. |
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Die Bezeichnung Céilí-tänze hat 2 verschiedene Bedeutungen: |
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Laut einer schriftlichen Überlieferung mussten die Gemeindebewohner 1799 erstmals Gemeindeabgaben leisten. Ab 1848 konnten die Bauern frei über Grund und Boden verfügen. 1868 errichtete die Gemeinde eine [[Mühle]], die die größte des gesamten Safentales war. 1880 errichtete die Gemeinde Bierbaum die Dorfkapelle. |
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1. Die Irische Tanzkomission "An Coimisiún" verwendet die Bezeichnung für die im "Ár Rinci Fóirne - Thirty Popular Céilí Dances" aufgelisteten Tänze: |
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Durch die Eröffnung der heutigen [[Thermenbahn]] von [[Fürstenfeld]] nach [[Hartberg]] am 18. Oktober 1891 war Bierbaum an das Eisenbahnnetz angeschlossen und hatte einer Verbindung nach [[Graz]]. Bierbaum war überdies Abzweigbahnhof der Lokalbahn nach [[Neudau]]. Mit der Eröffnung der [[Wechselbahn]] von Hartberg nach [[Friedberg (Steiermark)|Friedberg]] am 15. Oktober 1905 sowie von Friedberg nach [[Aspang-Markt|Aspang]] am 12. Oktober 1910 hatte Bierbaum auch eine Bahnverbindung nach [[Wien]]. |
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*'''Band 1 (1939):''' |
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The Walls of Limerick, The Four-Hand Reel, Eight-Hand Reel, Morris Reel, High-Caul(ed) Cap, Sixteen- Hand Reel, Humours of Bandon, Eight-Hand Jig, Siege of Ennis, Harvest-Time Jig. |
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*'''Band 2 (1943):''' |
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Long Dance (Rince Fada), The Bridge of Athlone, Haste to the Wedding, The Siege of Carrick, Antrim Reel, Glencar Reel, The Three Tunes, St. Patrick´s Day, Trip to the Cottage, An Rince Mór (Der große Tanz) |
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*'''Band 3 (1969):''' |
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Haymakers Jig, The Fairy Reel, The Duke Reel, Lannigan´s Ball, The Cross Reel, The Waves of Tory, The Rakes of Mallow, The Gates of Derry, The Sweets of May, Bonfire Dance. |
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1893 erfolgte die Gründung der [[Freiwillige Feuerwehr|Freiwilligen Feuerwehr]]. |
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2. Im täglichen Sprachgebrauch bezieht sich der Terminus auf die bei Tanzveranstaltungen ([[Céilí]]) regelmäßig aufgeführte Tänze, im speziellen die 4-Hand, 8-Hand, 16-Hand [[Reel|Reels]] und [[Jig|Jigs]] so wie den Walls of Limerick, Siege of Ennis, Haymakers Jig, Bridge of Athlone etc. |
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[[Bild:SOfEnnis.jpg|thumb|Céilí: Siege of Ennis]] |
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Obwohl es in Bierbaum im Verlauf der beiden Weltkriege zu keinen Kampfhandlungen kam, forderten diese auch ihre Opfer in der Bevölkerung. Die Chronik berichtet für den [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] von sieben gefallenen Männern sowie für den [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] von sieben Gefallenen und acht Vermissten. |
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Cullinane und auch andere Autoren (de Roiste, 1927) stellen jedoch explizit fest, '''dass es sich bei den Céilí- Tänzen nicht um die traditionellen irischen Tänze handelt''' (dies sind die [[Set Dance|Set-Tänze]]), sondern zu einem Gutteil um "Kunsttänze" handelt, die von den Iren kaum getanzt und auch nicht beherrscht wurden. Roche (P. de Roiste 1927) stellte in seinem Buch "Collection of Irish Airs, Marches and Dance Tunes, Vol 3" fest:"... in recreating an Irish Ireland the work of reviving our old national dances unfortunately largely fell to those who were but poorly equipped for the task, they were lacking in insight and a due appretiation of the pure old style and had as it appears but a slender knowledge of the old repertoire". --[[Benutzer:Cuchullain|Cuchullain]] 22:32, 19. Feb 2006 (CET) |
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1968 wurden die vordem eigenständigen Gemeinden Bierbaum an der Lafnitz, Blumau, Kleinsteinbach (mit den Ortsteilen Speilbrunn, Obergfangen und Untergfangen) und [[Lindegg]] (mit den Ortsteilen Jobst und Loimeth) zur Großgemeinde Bad Blumau zusammengelegt.<ref>Gemeinde Bad Blumau: [http://web316.login-8.loginserver.ch/Bad-Blumau/allgemeines3.htm ''Katastralgemeinden und Ortsteile''] (abgerufen am 28. Oktober 2012)</ref> |
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==Literatur== |
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[[Datei:Oldest_oak_in_europa_bad_blumau_bierbaum_styria.JPG|thumb|1000-jährige Eiche Bierbaum]] |
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*John Cullinane: ''Aspects of the History of Irish Céilí Dancing'', The Central Remedial Clinic, Clontarf, Dublin 3,(1998), ISBN 0-952-79522-1 |
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== Sehenswürdigkeiten == |
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*An Coimisiún le Rincí Gaelacha: ''Ár Rincí Fóirne-Thirty Popular Céilí Dances'', Westside Press (2003) |
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Bierbaum war ursprünglich als Wehrdorf mit typischen ''Enggassen'' sowie vor- beziehungsweise zurückspringenden Häuserfronten angelegt. Teile der früheren Dorfanlage sind auch gegenwärtig noch ersichtlich. Ebenso sind noch einige für die Gegend typische, gut erhaltene [[Vierseithof|Vierseithöfe]] in ihrer alten, ursprünglichen Bauweise zusehen. |
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*J. G. O' Keeffe, Art O' Brien: ''A Handbook of Irish Dances, 5. Edition'', Gill & Son Ltd., (1934) |
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Auf dem Weinbergweg zwischen Bierbaum an der Safen und [[Loimeth]] steht die [[1000-jährige Eiche Bad Blumau]] auf dem Gelände der Eheleute Schmidt. |
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==Weblinks== |
== Weblinks == |
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{{StatistikAustria|62202}} |
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*[http://members.aon.at/irishdance/html/geschichtliches.html Aspects of the History of Irish Céilí Dancing] deutsche Übersetzung einiger Kapitel |
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* Tourismusverband Bad Blumau: [http://www.bad-blumau.com ''Offizielle Homepage''] (abgerufen am 6. November 2008) |
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*[http://members.aon.at/irishdance/html/handbook_of_irish_dances.html A Handbook of Irish Dances, 5. Edition (1934)] Geschichtliche Einleitung |
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*[http://www.rinceoiri.cz/tance1.doc Ár Rincí Fóirne-Thirty Popular Céilí Dances] download als WORD-Datei (265 KB, in englischer Sprache) |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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[[Kategorie:Ort im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld]] |
Version vom 15. Januar 2013, 17:57 Uhr

Bierbaum an der Safen ist eine Katastralgemeinde der Gemeinde Bad Blumau im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld (Steiermark) in Österreich. Der Ort hat 271 Einwohner (Volkszählung 2001).[1] Im Ort ist die landwirtschaftlich-bäuerliche Struktur vorherrschend. Die vordem eigenständige Gemeinde wurde 1968 mit drei weiteren Kleingemeinden zur Großgemeinde Bad Blumau zusammengelegt.
Die Gemeinde wird von der Safen durchflossen die danach in die Lafnitz mündet.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung, als „Pirpoum“, ist mit 1265 datiert. Für 1597 ist für Bierbaum ein Weistum (ländliche Rechtsquelle) belegt. Im Jahre 1707 fielen die Kuruzen, rebellische Gegner der habsburgischen Herrschaftsansprüche, auch in Bierbaum ein; weite Teile der Oststeiermark wurden unter den Anführern verwüstet.[2]
Vor 1740 wurde die Lafnitz, die die Grenze zwischen der Steiermark und Ungarn bildete, von Graf Batthyány im Bereich der Rohrbrunner Burg in das Flussbett des Lobenbaches geleitet. Dadurch lagen zahlreiche Grundstücke der Bierbaumer Bauern, die sich Graf Batthyány aneignen wollte, auf der ungarischen Seite der Lafnitz. Zwischen 1741 und 1745 nahm Graf Batthyány den Bauern damit rund 200 Joch Grundstücke ab. Als Folge entwickelten sich zwischen den Bauern und Graf Batthyány langjährige Prozesse, die Raub und Mord zufolge hatten. Auf Anordnung von Kaiserin Maria Theresia wurde ein Schiedsgericht eingesetzt, das am 27. April 1748 in Wien tagte und die Gründe jenseits der Lafnitz Ungarn zusprach. 1754 wurden in Bierbaum 26 Keuschler und 13 Inwohnerhäuser gezählt. Für die in den Rohrbrunner und (Deutsch) Kaltenbrunner Bergen liegenden Weingärten mussten die Bauern Steuerabgaben an die Herrschaft Batthyány leisten.
Laut einer schriftlichen Überlieferung mussten die Gemeindebewohner 1799 erstmals Gemeindeabgaben leisten. Ab 1848 konnten die Bauern frei über Grund und Boden verfügen. 1868 errichtete die Gemeinde eine Mühle, die die größte des gesamten Safentales war. 1880 errichtete die Gemeinde Bierbaum die Dorfkapelle.
Durch die Eröffnung der heutigen Thermenbahn von Fürstenfeld nach Hartberg am 18. Oktober 1891 war Bierbaum an das Eisenbahnnetz angeschlossen und hatte einer Verbindung nach Graz. Bierbaum war überdies Abzweigbahnhof der Lokalbahn nach Neudau. Mit der Eröffnung der Wechselbahn von Hartberg nach Friedberg am 15. Oktober 1905 sowie von Friedberg nach Aspang am 12. Oktober 1910 hatte Bierbaum auch eine Bahnverbindung nach Wien.
1893 erfolgte die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr.
Obwohl es in Bierbaum im Verlauf der beiden Weltkriege zu keinen Kampfhandlungen kam, forderten diese auch ihre Opfer in der Bevölkerung. Die Chronik berichtet für den Ersten Weltkrieg von sieben gefallenen Männern sowie für den Zweiten Weltkrieg von sieben Gefallenen und acht Vermissten.
1968 wurden die vordem eigenständigen Gemeinden Bierbaum an der Lafnitz, Blumau, Kleinsteinbach (mit den Ortsteilen Speilbrunn, Obergfangen und Untergfangen) und Lindegg (mit den Ortsteilen Jobst und Loimeth) zur Großgemeinde Bad Blumau zusammengelegt.[3]
Sehenswürdigkeiten
Bierbaum war ursprünglich als Wehrdorf mit typischen Enggassen sowie vor- beziehungsweise zurückspringenden Häuserfronten angelegt. Teile der früheren Dorfanlage sind auch gegenwärtig noch ersichtlich. Ebenso sind noch einige für die Gegend typische, gut erhaltene Vierseithöfe in ihrer alten, ursprünglichen Bauweise zusehen.
Auf dem Weinbergweg zwischen Bierbaum an der Safen und Loimeth steht die 1000-jährige Eiche Bad Blumau auf dem Gelände der Eheleute Schmidt.
Weblinks
- 62202 – Bierbaum an der Safen. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Tourismusverband Bad Blumau: Offizielle Homepage (abgerufen am 6. November 2008)
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria: Gemeinde: 60502 Bad Blumau (pdf-Datei, 2 KB; abgerufen am 6. November 2008)
- ↑ Gemeinde Bad Blumau: Bierbaum (abgerufen am 6. November 2008
- ↑ Gemeinde Bad Blumau: Katastralgemeinden und Ortsteile (abgerufen am 28. Oktober 2012)