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'''Helmut Adalbert Kluck''', auch '''Hellmuth Adalbert Kluck''' (* [[25. September]] [[1894]] in [[Danzig]], [[Provinz Westpreußen]]; † [[1967]]<ref>Lebensdaten nach: Ernst Klee: ''Das Personenlexikon zum Dritten Reich'', Frankfurt am Main 2007, S. 475.</ref>) war ein deutscher Mediziner und in den 1930er Jahren [[Senator]] für [[Volksgesundheit]] der [[Freie Stadt Danzig|Freien Stadt Danzig]]. |
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Kluck absolvierte ein [[Studium der Medizin]] und erhielt nach Studienende 1920 die [[Approbationsordnung|Approbation]]. Danach war er als Assistenzarzt auf Inneren Abteilung des Danziger Städtischen Krankenhauses unter der Leitung von [[Adolf Wallenberg]] tätig und verfasste in diesem Rahmen seine [[Dissertation]] „Apoplektiforme Erkrankung in der medialen unteren Brückengegend (Blutung aus einer rechten Art. mediana pontis inferior?)“ mit der er 1921 an der [[Universität Breslau]] zum [[Dr. med.]] [[Promotion (Doktor)|promovierte]]. Ab 1922 war er als Kreisassistenzarzt, dann als Kreisarzt und schließlich als Hafenarzt tätig.<ref name="Süß470">Winfried Süß: ''Der "Volkskörper" im Krieg: Gesundheitspolitik, Gesundheitsverhältnisse und Krankenmord im nationalsozialistischen Deutschland 1939-1945'', München 2003, S. 470.</ref> |
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* ''brominated flame retardants'', englisch für „Bromierte [[Flammschutzmittel]]“ |
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* [[Bundesverband Freier Radios]], Dachorganisation Freier Radios und Radioinitiativen in Deutschland |
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Zunächst der [[Deutsche Zentrumspartei|Zentrumspartei]] zugehörig, war er ab November 1931 Mitglied der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] (Mitgliedsnr. 719.865<ref name="dws-xip">[http://www.dws-xip.pl/reich/biografie/lista5/lista5.html ''SS-Dienstaltersliste (Standartenführer)'']</ref>). Des weiteren trat er dem [[NS-Ärztebund]] und 1932 der [[Schutzstaffel|SS]] (SS-Nr. 46.084<ref name="dws-xip"/>) bei, in der er Mitte September 1935 bis zum [[SS-Standartenführer]] aufstieg.<ref name="Süß470"/> Ab 1933 war Kluck im [[Senat Rauschning]] und im [[Senat Greiser]] in der Volksgesundheit der Freien Stadt Danzig.<ref>[[Bertold Spuler]]: ''Regenten und Regierungen der Welt: Bd 3. Neuere Zeit, 1492–1918.'', 2. Auflage, A. G. Ploetz, S. 132, ([http://books.google.de/books?ei=dTjfUNLzLcSl4ATEmICIAg&hl=de&id=rG0mAQAAMAAJ&dq=Helmut+Kluck+danzig&q=Kluck+1894#search_anchor eingeschränkte Vorschau Online] bei [[Google Book Search]]).</ref> Nach Gründung der Staatlichen Akademie für Medizin in Danzig im April 1935 wurde er deren erster Rektor.<ref>Wolfgang Rascher, Renate Wittern-Sterzel: Geschichte der Universitäts-Kinderklinik Erlangen, V&R unipress, Göttingen 2005, S. 227.</ref> Kluck hielt dort Vorlesungen über [[Sozialmedizin]], [[Erbkrankheit]]en und Rassenpflege.<ref>[[Albertus-Universität Königsberg|Albertus-Universität zu Königsberg i. Pr.]]: ''Jahrbuch'', Band 21, 1971, S. 38.</ref> Zudem war er Gauobmann und Gauamtsleiter für Volksgesundheit in Danzig. In seiner Heimatstadt war er Präsident des [[Nationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaft|Roten Kreuzes]].<ref>Erich Stockhorst: ''5000 Köpfe. Wer war was im Dritten Reich'', Kiel 2000, S. 237.</ref> Kluck wurde 1936 seines Amtes enthoben und im Jahr darauf aus der Partei ausgeschlossen. Anschließend wanderte er nach [[Brasilien]] aus, wo er bei Pharmafirmen beschäftigt war. Er kehrte 1939 zurück und wurde für die [[Schering AG]] tätig.<ref name="Süß470"/> Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] hatte er seinen Wohnsitz in [[ Blankenfelde-Mahlow |Blankenfelde]] und war u.a. Vorstandsmitglied der ''Alpinen Chemischen AG'' in [[Kufstein]].<ref>Rudolf Hanel: ''Compass: Finanzielles Jahrbuch , Band 7, Compassverlag'', 1943, S. 267.</ref> |
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Nach Kriegsende praktizierte er als als Allgemeinmediziner in [[Bad Eilsen]]. In [[Niedersachsen]] wurde er 1949 in den Staatsdienst übernommen und war ab Juni 1954 Leiter der Gesundheitsabteilung im [[Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration|Niedersächsischen Sozialministerium]].<ref>''Der Öffentliche Gesundheitsdienst'', Bände 15–16, 1954, S. 263.</ref> |
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== Literatur == |
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* [[Bundesinstitut für Risikobewertung]] |
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* Winfried Süß: ''Der „Völkskörper“ im Krieg: Gesundheitspolitik, Gesundheitsverhältnisse und Krankenmord im nationalsozialistischen Deutschland 1939-1945'', Oldenbourg Verlag, München 2003. ISBN 3-486-56719-5. (Kurzbiografie) |
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== Einzelnachweise == |
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|NAME=Kluck, Helmut |
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[[fr:BFR]] |
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|ALTERNATIVNAMEN=Kluck, Helmut Adalbert (vollständiger Name); Kluck, Hellmuth Adalbert (Alternativschreibweise) |
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[[it:BFR]] |
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|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Mediziner, SS- Führer und Senator für Volksgesundheit der Freien Stadt Danzig (1933–1939) |
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|GEBURTSDATUM=25. September 1894 |
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|GEBURTSORT=[[Danzig]], [[Provinz Westpreußen]] |
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|STERBEDATUM=1967 |
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|STERBEORT= |
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Version vom 31. Dezember 2012, 10:50 Uhr
Helmut Adalbert Kluck, auch Hellmuth Adalbert Kluck (* 25. September 1894 in Danzig, Provinz Westpreußen; † 1967[1]) war ein deutscher Mediziner und in den 1930er Jahren Senator für Volksgesundheit der Freien Stadt Danzig.
Leben
Kluck absolvierte ein Studium der Medizin und erhielt nach Studienende 1920 die Approbation. Danach war er als Assistenzarzt auf Inneren Abteilung des Danziger Städtischen Krankenhauses unter der Leitung von Adolf Wallenberg tätig und verfasste in diesem Rahmen seine Dissertation „Apoplektiforme Erkrankung in der medialen unteren Brückengegend (Blutung aus einer rechten Art. mediana pontis inferior?)“ mit der er 1921 an der Universität Breslau zum Dr. med. promovierte. Ab 1922 war er als Kreisassistenzarzt, dann als Kreisarzt und schließlich als Hafenarzt tätig.[2]
Zunächst der Zentrumspartei zugehörig, war er ab November 1931 Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnr. 719.865[3]). Des weiteren trat er dem NS-Ärztebund und 1932 der SS (SS-Nr. 46.084[3]) bei, in der er Mitte September 1935 bis zum SS-Standartenführer aufstieg.[2] Ab 1933 war Kluck im Senat Rauschning und im Senat Greiser in der Volksgesundheit der Freien Stadt Danzig.[4] Nach Gründung der Staatlichen Akademie für Medizin in Danzig im April 1935 wurde er deren erster Rektor.[5] Kluck hielt dort Vorlesungen über Sozialmedizin, Erbkrankheiten und Rassenpflege.[6] Zudem war er Gauobmann und Gauamtsleiter für Volksgesundheit in Danzig. In seiner Heimatstadt war er Präsident des Roten Kreuzes.[7] Kluck wurde 1936 seines Amtes enthoben und im Jahr darauf aus der Partei ausgeschlossen. Anschließend wanderte er nach Brasilien aus, wo er bei Pharmafirmen beschäftigt war. Er kehrte 1939 zurück und wurde für die Schering AG tätig.[2] Während des Zweiten Weltkrieges hatte er seinen Wohnsitz in Blankenfelde und war u.a. Vorstandsmitglied der Alpinen Chemischen AG in Kufstein.[8]
Nach Kriegsende praktizierte er als als Allgemeinmediziner in Bad Eilsen. In Niedersachsen wurde er 1949 in den Staatsdienst übernommen und war ab Juni 1954 Leiter der Gesundheitsabteilung im Niedersächsischen Sozialministerium.[9]
Literatur
- Winfried Süß: Der „Völkskörper“ im Krieg: Gesundheitspolitik, Gesundheitsverhältnisse und Krankenmord im nationalsozialistischen Deutschland 1939-1945, Oldenbourg Verlag, München 2003. ISBN 3-486-56719-5. (Kurzbiografie)
Einzelnachweise
- ↑ Lebensdaten nach: Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 2007, S. 475.
- ↑ a b c Winfried Süß: Der "Volkskörper" im Krieg: Gesundheitspolitik, Gesundheitsverhältnisse und Krankenmord im nationalsozialistischen Deutschland 1939-1945, München 2003, S. 470.
- ↑ a b SS-Dienstaltersliste (Standartenführer)
- ↑ Bertold Spuler: Regenten und Regierungen der Welt: Bd 3. Neuere Zeit, 1492–1918., 2. Auflage, A. G. Ploetz, S. 132, (eingeschränkte Vorschau Online bei Google Book Search).
- ↑ Wolfgang Rascher, Renate Wittern-Sterzel: Geschichte der Universitäts-Kinderklinik Erlangen, V&R unipress, Göttingen 2005, S. 227.
- ↑ Albertus-Universität zu Königsberg i. Pr.: Jahrbuch, Band 21, 1971, S. 38.
- ↑ Erich Stockhorst: 5000 Köpfe. Wer war was im Dritten Reich, Kiel 2000, S. 237.
- ↑ Rudolf Hanel: Compass: Finanzielles Jahrbuch , Band 7, Compassverlag, 1943, S. 267.
- ↑ Der Öffentliche Gesundheitsdienst, Bände 15–16, 1954, S. 263.
Personendaten | |
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NAME | Kluck, Helmut |
ALTERNATIVNAMEN | Kluck, Helmut Adalbert (vollständiger Name); Kluck, Hellmuth Adalbert (Alternativschreibweise) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Mediziner, SS- Führer und Senator für Volksgesundheit der Freien Stadt Danzig (1933–1939) |
GEBURTSDATUM | 25. September 1894 |
GEBURTSORT | Danzig, Provinz Westpreußen |
STERBEDATUM | 1967 |