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„Automatisierter externer Defibrillator“ – Versionsunterschied

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Die beiden Klebeelektroden (auch Defibrillationselektroden oder "Fast-Patches" genannt) werden bei Jugendlichen und Erwachsenen unter dem rechten Schlüsselbein und unter der linken Achselhöhle in der sogenannten "Anterior-Anterior-Position" anterolateral angebracht. Nach der Anlage der Klebeelektroden analysiert eine [[Software]] im AED den [[Herzrhythmusstörung|Herzrhythmus]]. Wird ein [[Kammerflimmern]] oder eine [[Ventrikuläre Tachykardie]] erkannt, wird die [[Defibrillation]] freigeschaltet, welche durch den Anwender mit Hilfe einer "Schock-Taste" ausgelöst werden kann. Wird eine [[Asystolie]] (Nulllinie) erkannt, unterstützt ein AED den Ersthelfer (Anwender) bei einer [[Herz-Lungen-Wiederbelebung]].
Die beiden Klebeelektroden (auch Defibrillationselektroden oder "Fast-Patches" genannt) werden bei Jugendlichen und Erwachsenen unter dem rechten Schlüsselbein und unter der linken Achselhöhle in der sogenannten "Anterior-Anterior-Position" anterolateral angebracht. Nach der Anlage der Klebeelektroden analysiert eine [[Software]] im AED den [[Herzrhythmusstörung|Herzrhythmus]]. Wird ein [[Kammerflimmern]] oder eine [[Ventrikuläre Tachykardie]] erkannt, wird die [[Defibrillation]] freigeschaltet. Das Gerät gibt in diesem Fall einen Elektroschock ab, wenn der Anwender die "Schock-Taste" drückt. Wird eine [[Asystolie]] (Nulllinie) erkannt, unterstützt ein AED den Ersthelfer (Anwender) bei einer [[Herz-Lungen-Wiederbelebung]].


Je nach Funktionsumfang unterstützen AEDs den Laienhelfer durch optische Anweisungen (wie das Aufleuchten von LEDs oder das Darstellen von Handlungsaufforderungen in einem digitalen Display), akustische Anweisungen (klare sprachliche Aufforderungen des Gerätes zu bestimmten Aktionen), [[Piktogramm|Piktogramme]] (Darstellung der Position der Klebeelektroden), durch ein eingebautes [[Metronom]] oder auch durch eine Auswertung und Bewertung der Kompressionstiefe und -frequenz durch einen zusätzlichen [[Beschleunigungssensor]].<ref>[http://www.zollmedical.de/real-cpr-help01.aspx ZOLL Real CPR Help®]</ref> Auch gibt es Varianten für die [[Semi-Professionalität|semiprofessionelle]] Anwendung mit Darstellung einer [[EKG]]-Ableitung oder mit integriertem [[Pulsoximeter]].
Je nach Funktionsumfang unterstützen AEDs den Laienhelfer durch optische Anweisungen (wie das Aufleuchten von LEDs oder das Darstellen von Handlungsaufforderungen in einem digitalen Display), akustische Anweisungen (klare sprachliche Aufforderungen des Gerätes zu bestimmten Aktionen), [[Piktogramm|Piktogramme]] (Darstellung der Position der Klebeelektroden), durch ein eingebautes [[Metronom]] oder auch durch eine Auswertung und Bewertung der Kompressionstiefe und -frequenz durch einen zusätzlichen [[Beschleunigungssensor]].<ref>[http://www.zollmedical.de/real-cpr-help01.aspx ZOLL Real CPR Help®]</ref> Auch gibt es Varianten für die [[Semi-Professionalität|semiprofessionelle]] Anwendung mit Darstellung einer [[EKG]]-Ableitung oder mit integriertem [[Pulsoximeter]].

Version vom 11. Dezember 2012, 18:51 Uhr

Ein halbautomatischer Defibrillator (AED)

Der Automatisierte externe Defibrillator (AED, ugs.: "Laiendefibrillator" ) ist ein medizinisches Gerät zur Behandlung des Kammerflimmerns durch Abgabe von Stromstößen. Im Gegensatz zu Defibrillatoren aus dem Rettungsdienst oder der Klinik sind AED durch ihre Bau- und Funktionsweise besonders für Laienhelfer geeignet.

Anwendung, Aufbau und Funktion

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Die beiden Klebeelektroden (auch Defibrillationselektroden oder "Fast-Patches" genannt) werden bei Jugendlichen und Erwachsenen unter dem rechten Schlüsselbein und unter der linken Achselhöhle in der sogenannten "Anterior-Anterior-Position" anterolateral angebracht. Nach der Anlage der Klebeelektroden analysiert eine Software im AED den Herzrhythmus. Wird ein Kammerflimmern oder eine Ventrikuläre Tachykardie erkannt, wird die Defibrillation freigeschaltet. Das Gerät gibt in diesem Fall einen Elektroschock ab, wenn der Anwender die "Schock-Taste" drückt. Wird eine Asystolie (Nulllinie) erkannt, unterstützt ein AED den Ersthelfer (Anwender) bei einer Herz-Lungen-Wiederbelebung.

Je nach Funktionsumfang unterstützen AEDs den Laienhelfer durch optische Anweisungen (wie das Aufleuchten von LEDs oder das Darstellen von Handlungsaufforderungen in einem digitalen Display), akustische Anweisungen (klare sprachliche Aufforderungen des Gerätes zu bestimmten Aktionen), Piktogramme (Darstellung der Position der Klebeelektroden), durch ein eingebautes Metronom oder auch durch eine Auswertung und Bewertung der Kompressionstiefe und -frequenz durch einen zusätzlichen Beschleunigungssensor.[1] Auch gibt es Varianten für die semiprofessionelle Anwendung mit Darstellung einer EKG-Ableitung oder mit integriertem Pulsoximeter.

Besonderheiten bei Kindern und Kleinkindern

Für Kinder unter 8 Jahre gibt es für viele AED eigene Defibrillationselektroden – diese sind nicht nur kleiner, sondern werden im Gegensatz zu Jugendlichen oder Erwachsenen bei Kindern und Kleinkindern auf die Brust sowie auf den Rücken geklebt (die sogenannte "Anterior-Posterior-Position"). Diese Defibrillationselektroden werden in der Regel vom Gerät automatisch erkannt und die Energieabgabe für die Defibrillation entsprechend abgesenkt.

Verbreitung

Hinweisschild D-E017 auf automatisierten externen Defibrillator
Defibrillator am Flughafen Amsterdam
AED mit angeschlossenen Klebeelektroden

Um das therapiefreie Intervall bis zur Versorgung des Herzpatienten durch Rettungsdienst und Notarzt zu verkürzen und somit eine möglichst frühzeitige Defibrillation zu erreichen, werben seit 2001 alle namhaften Hilfsorganisationen für den Einsatz von AED, auch im öffentlichen Umfeld. So existieren mittlerweile eine Vielzahl heterogener Inselprojekte mit teilweise öffentlich zugänglichen AED. Diese als Public Access Defibrillators (PAD) eingesetzten öffentlichen AED finden sich etwa in Flughäfen, Bahnhöfen, Fußballstadien und anderen öffentlichen Gebäuden.

Meist sind die AED im Eingangsbereich von Gebäuden oder im Sanitätsraum platziert. Ziel ist dabei, dass geschultes Personal den AED im Notfall schnell herbeiholen und einsetzen können soll. Selten kommt es dabei zur gewünschten Situation, dass zufällig gegenwärtige Laien als Notfallzeugen den AED als solchen erkennen und dann erfolgreich einsetzen.

Im amerikanischen Raum sind AED schon weit verbreitet, aber auch in Europa ist eine Tendenz zur Implementierung von AED - auch als PAD - zu erkennen. In Deutschland sind AED zum Beispiel in den Haltestellen der Münchner U-Bahn, auf den großen Flughäfen und in öffentlichen Einrichtungen (beispielsweise im Landtag in Nordrhein-Westfalen, in den Katasterämtern in Rheinland-Pfalz) vorhanden. Alle deutschen Hilfsorganisationen bilden Ersthelfer in der Anwendung von AED aus und befürworten den Einsatz von AED durch geschulte Laien. Diese Tendenz ist stärker ausgeprägt in den industriellen Nachbarländern Deutschlands wie Belgien, Dänemark, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Schweiz und Österreich zu beobachten.

Rechtliche Situation

Deutschland

Beschilderung in München mit Piktogramm für AED

Der Einsatz eines automatisierten externen Defibrillators (AED) durch Laien im Rahmen der Ersten Hilfe ist rechtlich unbedenklich. Für die Anwendung von AED im Rahmen der betrieblichen Erste-Hilfe-Organisation sind das Medizinproduktegesetz (MPG) und die Medizinprodukte-Betreiberverordnung (MPBetreibV) maßgeblich. Der AED ist nach dem MPG ein aktives Medizinprodukt. Das organisierte und planmäßige Vorhalten eines AED fällt unter die Bestimmungen der MPBetreibV. Der Betriebsarzt hat nach dem Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG) die ärztliche Fachaufsicht über die Implementierung von AED im Rahmen der betrieblichen Ersten Hilfe.

Weitere Länder Europas

  • Luxemburg: Seit dem 19. November 2008 ist der Gebrauch eines AED gesetzlich geregelt. AEDs dürfen nun in öffentlichen Gebäuden und an öffentlichen Orten angebracht werden und von jedem genutzt werden.[2]
  • Frankreich: Das Dekret n° 2007-705 vom 4. Mai 2007 erlaubt jedem, auch Nicht-Medizinern, einen AED zu betätigen.
  • Belgien: Der Königliche Beschluss vom 21. April 2007 regelt den Gebrauch von automatischen externen Defibrillatoren der Kategorie 1 und 2. Die AEDs der Kategorie 1 dürfen von Professionellen und von jedem Bürger eingesetzt werden.
  • Monaco: Im Fürstentum stehen über 80 Defibrillatoren an öffentlichen Orten zum Einsatz bereit.
  • Großbritannien: Im Vereinigten Königreich ist der Gebrauch des AED ebenfalls gesetzlich geregelt. Mehr als 600 Defibrillatoren hängen an viel besuchten öffentlichen Stellen.
  • Niederlande: Jedem Menschen steht es zu, einen AED zu bedienen.

Literatur

  • Martin Gruner: Frühdefibrillation. Stumpf + Kossendey Verlag, Edewecht 2006, ISBN 3938179333.

Quellen

  1. ZOLL Real CPR Help®
  2. Règlement grand-ducal du 19 novembre 2008 relatif à l’utilisation des défibrillateurs externes automatiques
  • GRC-Leitlinien zu Lebensrettenden Basismaßnahmen für Erwachsene und Verwendung von AED. Hier diverse PDF-Dokumente zum Thema
  • BÄK-Empfehlungzur Frühdefibrillation durch medizinische Laien
  • BAGEH-Empfehlung zur Aus- und Fortbildung in Defibrillation durch Ersthelfer pdf
  • DGUV-Information zur Automatisierten Defibrillation im Rahmen der Ersten Hilfe pdf
  • RICHTLINIE 93/42/EWG über Medizinprodukte und ihre Klassifizierung (ANHANG IX) pdf
  • Informationsplattform „Automatisierte externe Defibrillation in Bayern“ hier online das Projekt wurde im März 2005 eingestellt, Informationen weiterhin teilweise veraltet online.
Wiktionary: Defibrillator – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Defibrillator – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien