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Maßeinheit und Teufelsberg: Unterschied zwischen den Seiten

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[[bild:2004-04-11_Teufelsberg.jpg|thumb|Teufelsberg mit ehemaliger Radaranlage]]
Eine '''Maßeinheit''' (kurz '''Einheit''') ist eine Vergleichsgröße einer [[Physikalische Größe|physikalischen Größe]], relativ zu welcher der Wert einer physikalischen Größe angegeben wird. Siehe auch [[Maßeinheiten]].<br>
Der '''Teufelsberg''' (im [[Volksmund]] auch "[[Monte Klamott]]") ist ein [[Trümmerberg]] und mit 120 m über NN die höchste Erhebung in [[Berlin]]. Der 55 Meter hohe Berg, der an der [[Teufelsseechaussee]] im Berliner Bezirk [[Wilmersdorf]] (OT [[Grunewald]], jetzt verwaltungstechnisch [[Charlottenburg-Wilmersdorf]]) liegt, hat seinen Namen von dem naheliegenden [[Teufelssee]] geerbt.
In alten Zeiten wurden Maßeinheiten über Referenzkörper definiert, die die entsprechende Eigenschaft hatten. Gut geeignet sind dazu Längenmaße, Volumen, Massen, die über Metallstäbe, Kugeln oder Hohlgefäße darstellbar sind. An repräsentativer Stelle befestigt, häufig in der [[Fassade]] des [[Rathaus]]es eingemauert, ermöglichte es jedem, seine eigenen Meßgeräte zu [[Eichung|eichen]].
Das Kilogramm ist die letzte offizielle Maßeinheit die heute noch auf diese Weise definiert ist.
Die Einheiten wurden früher sehr willkürlich und ohne Beziehung zueinander, aber nach praktischen Gesichtspunkten, wie Längenabmessungen am menschlichen Körper festgelegt.


<p>Ursprünglich stand an der Stelle des heutigen Teufelsbergs ein riesiger Bunker der [[Wehrtechnischen Fakultät]]. Kurz nach dem [[Zweiter Weltkrieg| Zweiten Weltkrieg]] wurde versucht, ihn vergeblich zu sprengen. Um eine weitere Nutzung des [[Bunker]]s zu verhindern und den Platz des Geländes zu nutzen, wurde er ab [[1950]] als weitere [[Deponie]] für 12 Millionen m² Trümmerschutt genutzt. Weitere Deponien (z.B. "[[Insulaner]]", [[Stadion Wilmersdorf]] am Lochowdamm auf dem Gelände der ehemaligen [[Gasanstalt]]) hatten die vorgesehene Kapazität erreicht und konnten nicht weiter bedient werden. Am [[14. 11.]] [[1957]] wurde der zehnmillionste [[Kubikmeter]] Schutt angefahren. Täglich luden etwa 600 Lastzüge rund 6 800 m² ab. Nach Trümmer- und Bauschutt wurde der Teufelsberg auch als [[Mülldeponie]] genutzt. Bei der Modellierung plante man [[Wintersportanlage]]n (Skihang, Rodelbahn, Skisprungschanze, Schlepplift) ein. Fertiggestellte Bereiche wurden mit [[Sand]] und [[Mutterboden]] überfüllt und begrünt (überwiegend Kiefern).</p>
Abstrakterere Maßeinheiten hatten zu der Zeit im Alltag nur eine untergeordnete Bedeutung. Derartige Einheiten muss man über Meßvorschriften definieren, die vergleichsweise einfach mit hoher Genauigkeit zu reproduzieren sind.
<p>Die Planungsaufsicht oblag dem Bauamt des Bezirksamtes Wilmersdorf. Nahezu alle Vermessungsarbeiten wurden vom Vermessungsingenieur [http://www.gadacz.de/gadacz/gadacz1.htm Rudolf Gadacz] und seinem Team durchgeführt. Ing. R. Gadacz hatte bereits beim Stadion Wilmersdorf Erfahrungen gesammelt.</p>
<p>Eine [[Nutzung]] als [[Freizeitgelände]] war geplant, wurde aber vorerst vereitelt, da die [[US-Armee]] den Berg für eine Funkanlage nutzte. Die anfangs mobile Installation zur Überwachung des Luftraums insbesondere der drei [[Flugkorridor]]e zwischen Berlin und der [[BRD]] wurde bald fest ausgebaut. Dazu wurde ein Radom errichtet, das auch weitere [[Überwachung]]saufgaben bis weit in das Gebiet des [[Warschauer Pakt]]es übernehmen konnte (vermutlich der Hauptzweck). Ing. R. Gadacz berichtete, dass die US-Armee einen Schacht errichtete, der bis in den Bunker reichte. Er kannte genau die in der Deponie abgelagerten Schichten, die nun wieder als Aushub auftauchten. Vermutlich wurde im Bunker die Zentrale der Überwachungsanlage eingerichtet. Nach der [[Deutsche Wiedervereinigung|deutschen Wiedervereinigung]] wurde die Anlage abgebaut.</p>
Bereits in den 70er Jahren wurde ein Hang des Teufelsberges vorübergehend für den [[Weinbau|Weinanbau]] genutzt - "[[Wilmersdorfer Teufelströpfchen]]". Bei entsprechenden Witterungsverhältnissen ist der Teufelsberg ein Eldorado für Drachenflieger, zudem wird zu jedem Jahreswechsel ein "Silvesterlauf" über das Gelände veranstaltet.</p>
<p>Weitere Planungen: Die [[Radarstation]] soll zu einer exklusiven Wohnanlage werden.
5,2 Millionen D-Mark bezahlte der Investor dem Land Berlin für das Areal. 150 Millionen D-Mark werden in Hotel, Wohnungen und Gaststätte investiert (Quelle: Berliner Zeitung 25.09.1998, Lokales, Seite cw28).</p>


'''Weblinks:'''
Beispiele von alten Einheiten:
* [http://www.berlin-marathon.com/events Silvesterlauf]
* Pferdestärke (PS): Leistung, die benötigt wird, um 75 Kilogramm in einer Sekunde, um 1 Meter zu heben.
* [http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/1998/0925/lokales/0287/index.html Radarstation wird zu exklusiver Wohnlage: Berliner Zeitung 25.09.1998, Lokales, Seite cw28]
* Torr (bzw. mm Hg): Druck, der einer Quecksilbersäule von 1 Millimeter entspricht
* Kilopond (kp): Kraft, die der Gravitationskraft von 1 Kilogramm entspricht

Um nicht für jede Größe eine unabhängige Einheit einführen zu müssen, fasst man heute Einheiten zu [[Einheitensystem]]en zusammen, in denen nur noch einige Grundeinheiten definiert werden müssen, und alle anderen Einheiten sich aus diesen ergeben.
==Beispiele:==

Im [[SI-Einheitensystem]] ist das [[Kilogramm]] eine Basiseinheit. Es ist definiert durch die Masse des Urkilogramms in Paris. Alle Massen werden als Vielfache dieser Masse angegeben (z.B. bedeutet "5 kg" soviel wie "5 mal so große Masse wie die Masse des Urkilogramms in Paris").

Die Geschwindigkeitseinheit [[Meter]]/[[Sekunde]] ist eine von den Grundeinheiten [[Meter]] und [[Sekunde]] abgeleitete Einheit. Hingegen ist die Geschwindigkeitseinheit [[Mach_(Geschwindigkeit)|Mach]] nicht von anderen Einheiten abgeleitet (aber auch nicht in ein Einheitensystem eingebunden).

''Siehe auch:'' [[Einheitensystem]], [[Messgeräte]], [[Geschichte von Maßen und Gewichten]], [[Maß]], [[Längenmaß]], [[Physikalische Größen und ihre Einheiten]]

[[en:Physical unit]] [[l:natuurkundige eenheid]] [[sl:fizikalna enota]][[hu:Mértékegység]]

Version vom 14. April 2004, 22:02 Uhr

Datei:2004-04-11 Teufelsberg.jpg
Teufelsberg mit ehemaliger Radaranlage

Der Teufelsberg (im Volksmund auch "Monte Klamott") ist ein Trümmerberg und mit 120 m über NN die höchste Erhebung in Berlin. Der 55 Meter hohe Berg, der an der Teufelsseechaussee im Berliner Bezirk Wilmersdorf (OT Grunewald, jetzt verwaltungstechnisch Charlottenburg-Wilmersdorf) liegt, hat seinen Namen von dem naheliegenden Teufelssee geerbt.

Ursprünglich stand an der Stelle des heutigen Teufelsbergs ein riesiger Bunker der Wehrtechnischen Fakultät. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg wurde versucht, ihn vergeblich zu sprengen. Um eine weitere Nutzung des Bunkers zu verhindern und den Platz des Geländes zu nutzen, wurde er ab 1950 als weitere Deponie für 12 Millionen m² Trümmerschutt genutzt. Weitere Deponien (z.B. "Insulaner", Stadion Wilmersdorf am Lochowdamm auf dem Gelände der ehemaligen Gasanstalt) hatten die vorgesehene Kapazität erreicht und konnten nicht weiter bedient werden. Am 14. 11. 1957 wurde der zehnmillionste Kubikmeter Schutt angefahren. Täglich luden etwa 600 Lastzüge rund 6 800 m² ab. Nach Trümmer- und Bauschutt wurde der Teufelsberg auch als Mülldeponie genutzt. Bei der Modellierung plante man Wintersportanlagen (Skihang, Rodelbahn, Skisprungschanze, Schlepplift) ein. Fertiggestellte Bereiche wurden mit Sand und Mutterboden überfüllt und begrünt (überwiegend Kiefern).

Die Planungsaufsicht oblag dem Bauamt des Bezirksamtes Wilmersdorf. Nahezu alle Vermessungsarbeiten wurden vom Vermessungsingenieur Rudolf Gadacz und seinem Team durchgeführt. Ing. R. Gadacz hatte bereits beim Stadion Wilmersdorf Erfahrungen gesammelt.

Eine Nutzung als Freizeitgelände war geplant, wurde aber vorerst vereitelt, da die US-Armee den Berg für eine Funkanlage nutzte. Die anfangs mobile Installation zur Überwachung des Luftraums insbesondere der drei Flugkorridore zwischen Berlin und der BRD wurde bald fest ausgebaut. Dazu wurde ein Radom errichtet, das auch weitere Überwachungsaufgaben bis weit in das Gebiet des Warschauer Paktes übernehmen konnte (vermutlich der Hauptzweck). Ing. R. Gadacz berichtete, dass die US-Armee einen Schacht errichtete, der bis in den Bunker reichte. Er kannte genau die in der Deponie abgelagerten Schichten, die nun wieder als Aushub auftauchten. Vermutlich wurde im Bunker die Zentrale der Überwachungsanlage eingerichtet. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde die Anlage abgebaut.

Bereits in den 70er Jahren wurde ein Hang des Teufelsberges vorübergehend für den Weinanbau genutzt - "Wilmersdorfer Teufelströpfchen". Bei entsprechenden Witterungsverhältnissen ist der Teufelsberg ein Eldorado für Drachenflieger, zudem wird zu jedem Jahreswechsel ein "Silvesterlauf" über das Gelände veranstaltet.

Weitere Planungen: Die Radarstation soll zu einer exklusiven Wohnanlage werden. 5,2 Millionen D-Mark bezahlte der Investor dem Land Berlin für das Areal. 150 Millionen D-Mark werden in Hotel, Wohnungen und Gaststätte investiert (Quelle: Berliner Zeitung 25.09.1998, Lokales, Seite cw28).

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