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Georg Karo und Hermann Weber (Jurist): Unterschied zwischen den Seiten

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'''Hermann Weber''' (* [[10. November]] [[1936]] in [[Münster (Westfalen)]]) ist ein deutscher [[Rechtswissenschaft]]ler.
__NOTOC__
'''Georg Karo''' (* [[11. Januar]] [[1872]] in [[Venedig]]; † [[12. November]] [[1963]] in [[Freiburg im Breisgau]]) war ein deutscher [[Klassische Archäologie|Klassischer Archäologe]].


Weber ist [[Promotion (Doktor)|promovierter]] Jurist; seine [[Dissertation]] hatte die [[Religionsgemeinschaft]]en als [[Körperschaft des öffentlichen Rechts (Deutschland)|Körperschaften des öffentlichen Rechts]] im System des Grundgesetzes zum Gegenstand (siehe unten). Er [[Habilitation|habilitierte]] zudem und war als Professor an der [[Johann Wolfgang Goethe-Universität|Universität Frankfurt]] sowie als [[Rechtsanwalt]] tätig. In letzterer Eigenschaft vertrat er etwa die [[Zeugen Jehovas]] in dem Verfahren über die Erlangung des [[Körperschaftsstatus]] vor dem Bundesverfassungsgericht.<ref>[http://www.bundesverfassungsgericht.de/entscheidungen/rs20001219_2bvr150097.html BVerfGE 102, 370 - Körperschaftsstatus der Zeugen Jehovas]</ref>
Georg Karo war jüdischer Herkunft, aber evangelisch getauft. Er wurde zunächst in Florenz von Privatlehrern (darunter [[Carl Schuchhardt]]) unterrichtet, besuchte dann das Gymnasium in Freiburg und begann 1890 ein Studium der Klassischen Philologie und Archäologie in München. 1892 wechselte er an die Universität Bonn, wo [[Georg Loeschcke]] sein Lehrer wurde, bei dem er 1896 mit der Arbeit ''De arte vascularia antiquissima quaestiones'' promoviert wurde. In den folgenden Jahren reiste Karo durch den Mittelmeerraum und habilitierte sich 1902 wiederum in Bonn. Ab 1905 war er am [[Deutsches Archäologisches Institut Athen|Deutschen Archäologischen Institut, Abteilung Athen]], tätig, zunächst als zweiter Sekretär, ab 1912 als Direktor (bis 1919). 1920 wurde Karo als Nachfolger [[Carl Robert]]s Professor an der [[Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg|Universität Halle]], bis er 1930 wieder als Direktor des DAI nach Athen ging. Wegen seiner jüdischen Herkunft wurde er 1936 entlassen und emigrierte 1939 in die USA. Dort lehrte er u. a. am Claremont College. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland lebte Karo ab 1953 in Freiburg.


Seine Schwerpunkte sind das [[Staatsrecht (Deutschland)|Staats-]] und [[Verfassungsrecht]] sowie das [[Kirchenrecht]].
Karo beschäftigte sich u. a. mit dem Einfluss der orientalischen Kulturen auf die griechische und die [[etruskische Kunst]] sowie mit der minoischen und der mykenischen Kultur. Er leitete die Grabungen des DAI in [[Tiryns]] und wertete [[Heinrich Schliemann]]s Funde aus den Schachtgräbern in [[Mykene]] wissenschaftlich aus.


Er ist Mitglied des [[Corps Saxonia Leipzig]]<ref>{{Literatur
== Ehrungen ==
|Titel=Anschriftenverzeichnis Kösener und Weinheimer Corpsstudenten 1995
* 1952: [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Großes Verdienstkreuz mit Stern]] der Bundesrepublik Deutschland
|Herausgeber=Vorstand München des Verbandes Alter Corpsstudenten e.V. Stamsried
|Seiten=733}}</ref>.


== Schriften ==
== Werk (Auswahl) ==
* ''Die Religionsgemeinschaften als Körperschaften des öffentlichen Rechts im System des Grundgesetzes'', Tübingen 1966, zugl. Diss., Univ. Tübingen, Rechts- und wirtschaftswissenschaftliche Fakultät.
* ''Die Schachtgräber von Mykenai'', 2 Bde., 1930/33
* ''Grundprobleme des Staatskirchenrechts'', Bad Homburg v.d.H., Berlin, Zürich 1970.
* ''Greek Personality in Archaic Sculpture'', 1948
* ''Die Verleihung der Körperschaftsrechte an Religionsgemeinschaften. Grundsätzliche und aktuelle Probleme'', in: [[Zeitschrift für evangelisches Kirchenrecht|ZevKR]] 34 (1989), S. 337 bis 382.
* ''Greifen am Thron'', 1959
* ''Corpsstudententum im Leipzig im Spiegel der Literatur'', in: Michael Kilian (Hrsg.): ''Jenseits von Bologna, Jurisprudentia literarisch: von Woyceck bis Weimar, von Hoffmann bis Luhmann,'' BWV Verlag, 2006, ISBN 978-3-830-51270-7, S. 385 ff. (bei [http://books.google.de/books?id=o0ACDlCEx7EC&pg=PA385&lpg=PA385&dq=Hermann+Weber:+Corpsstudententum+im+Leipzig+im+Spiegel+der+Literatur&source=bl&ots=lyTIKvmler&sig=zbbXvfYEM87uLJ9JUBFtBXYbIq4&hl=de&ei=p2WDTKFAy6g4mb7wiwI&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=3&ved=0CCYQ6AEwAg#v=onepage&q=Hermann%20Weber%3A%20Corpsstudententum%20im%20Leipzig%20im%20Spiegel%20der%20Literatur&f=false Google Bücher])
* ''50 Jahre aus dem Leben eines Archäologen'', 1959


== Literatur ==
== Quellen ==
<references/>

* [[Reinhard Lullies]]: ''Georg Karo 1872–1963.'' In: ''[[Archäologenbildnisse]]. Porträts und Kurzbiographien von Klassischen Archäologen deutscher Sprache.'' S.181–182, Mainz 1988, ISBN 3-8053-0971-6.
* [[Friedrich Matz der Jüngere|Friedrich Matz]]: ''Georg Karo †.'' In: ''[[Gnomon (Zeitschrift)|Gnomon]]'' 36 (1964), S. 637ff.
* {{NDB|11|280|281|Karo, Georg|Christoph Schwingenstein}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{DNB-Portal|123846595|NAME=Hermann Weber}}


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* {{DNB-Portal|118720988}}

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|Navigationsleiste Klassische Archäologie in Halle
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[[Kategorie:Klassischer Archäologe]]
[[Kategorie:Rechtswissenschaftler (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Hochschullehrer (Halle (Saale))]]
[[Kategorie:Rechtswissenschaftler (21. Jahrhundert)]]
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[[Kategorie:Deutschsprachiger Emigrant zur Zeit des Nationalsozialismus]]
[[Kategorie:Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes mit Stern]]
[[Kategorie:Rechtsanwalt (Deutschland)]]
[[Kategorie:Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1872]]
[[Kategorie:Geboren 1936]]
[[Kategorie:Gestorben 1963]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Corpsstudent (20. Jahrhundert)]]


{{Personendaten
{{Personendaten
|NAME=Karo, Georg
|NAME=Weber, Hermann
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|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Klassischer Archäologe
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Rechtswissenschaftler
|GEBURTSDATUM=11. Januar 1872
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}}

Version vom 11. November 2012, 17:18 Uhr

Hermann Weber (* 10. November 1936 in Münster (Westfalen)) ist ein deutscher Rechtswissenschaftler.

Weber ist promovierter Jurist; seine Dissertation hatte die Religionsgemeinschaften als Körperschaften des öffentlichen Rechts im System des Grundgesetzes zum Gegenstand (siehe unten). Er habilitierte zudem und war als Professor an der Universität Frankfurt sowie als Rechtsanwalt tätig. In letzterer Eigenschaft vertrat er etwa die Zeugen Jehovas in dem Verfahren über die Erlangung des Körperschaftsstatus vor dem Bundesverfassungsgericht.[1]

Seine Schwerpunkte sind das Staats- und Verfassungsrecht sowie das Kirchenrecht.

Er ist Mitglied des Corps Saxonia Leipzig[2].

Werk (Auswahl)

  • Die Religionsgemeinschaften als Körperschaften des öffentlichen Rechts im System des Grundgesetzes, Tübingen 1966, zugl. Diss., Univ. Tübingen, Rechts- und wirtschaftswissenschaftliche Fakultät.
  • Grundprobleme des Staatskirchenrechts, Bad Homburg v.d.H., Berlin, Zürich 1970.
  • Die Verleihung der Körperschaftsrechte an Religionsgemeinschaften. Grundsätzliche und aktuelle Probleme, in: ZevKR 34 (1989), S. 337 bis 382.
  • Corpsstudententum im Leipzig im Spiegel der Literatur, in: Michael Kilian (Hrsg.): Jenseits von Bologna, Jurisprudentia literarisch: von Woyceck bis Weimar, von Hoffmann bis Luhmann, BWV Verlag, 2006, ISBN 978-3-830-51270-7, S. 385 ff. (bei Google Bücher)

Quellen

  1. BVerfGE 102, 370 - Körperschaftsstatus der Zeugen Jehovas
  2. Vorstand München des Verbandes Alter Corpsstudenten e.V. Stamsried (Hrsg.): Anschriftenverzeichnis Kösener und Weinheimer Corpsstudenten 1995. S. 733.