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Wienerisch und Porsche PFM 3200: Unterschied zwischen den Seiten

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[[File:Porsche_aircraft_engine.JPG|thumb|Porsche PFM 3200]]
Das '''Wienerische''' ist die in der österreichischen Hauptstadt [[Wien]] gesprochene Stadtmundart und zählt zum [[Bairische Dialekte#Mittelbairisch|ostmittelbairischen Dialekt]]. Seine Eigenheiten sind vor allem im Bereich des Wortschatzes zu finden. Schon im umliegenden [[Niederösterreich]] sind viele seiner Ausdrücke und [[Redewendung]]en nicht mehr gebräuchlich, weiter westlich werden sie oft gar nicht mehr verstanden.
<!-- Der '''Porsche&nbsp;PFM&nbsp;3200''' ist ein 6-Zylinder-[[Flugmotor]] mit bis zu 162&nbsp;kW (220&nbsp;PS) Startleistung und einer Nennleistung von 156&nbsp;kW (212&nbsp;PS), den [[Porsche]] für einmotorige Flugzeuge mit einem [[Höchstabfluggewicht]] von 2 Tonnen in Serie herstellte. Umgerüstet wurden hauptsächlich Flugzeuge der Hersteller [[Apex Aircraft|Robin]], [[Mooney]] und [[Cessna]].-->
Der '''Porsche&nbsp;PFM&nbsp;3200''' war ein 6-Zylinder-[[Flugmotor]] des deutschen Sportwagenherstellers [[Porsche]].
Flugzeuge der Hersteller [[Apex Aircraft|Robin]], [[Mooney]] und [[Cessna]] waren mit diesem Triebwerk ausgerüstet.


== Sprachliche Eigenheiten ==
== Geschichte ==
Der Mindelheimer Unternehmer und Flugzeugbauer Burkhart Grob gab ab 1977 den Anstoß zur Entwicklung moderner Kolbentriebwerke für die damals neu aufkommenden Flugzeugentwicklungen der allgemeinen Luftfahrt. Dazu modifizierte sein Unternehmen versuchsweise einen Motor des ''Porsche 911 Turbo'' mit Doppelzündung und Untersetzungsgetriebe.<ref name="Fliegermagazin 11-1983"/>
Das Wienerische ist merklich zu unterscheiden sowohl von der österreichischen Form der [[deutsche Sprache|deutschen Hochsprache]] ([[Standarddeutsch]]) sowie anderen in Österreich gesprochenen Dialekten (''siehe auch [[Österreichisches Deutsch]] und [[Bairische Dialekte]]'').


Ab Mai 1981 begannen bei Porsche in Weissach die ersten Studienarbeiten und ab Oktober 1981<ref name="Fliegermagazin 11-1983"/> die Entwicklung des ''PFM&nbsp;3200'', der die technisch veralteten Motoren von [[Lycoming]] und [[Teledyne Continental Motors|Continental Motors]] amerikanischer Bauart ersetzen sollte, deren Konstruktion fast unverändert auf die 1940er und 1950er Jahre zurückgeht.<ref name="DER SPIEGEL 14/1985"/>
Zu Anfang des 20. Jahrhunderts unterschied man noch vier Wiener Dialekte (benannt nach den Bezirken, in denen der jeweilige Dialekt beheimatet war): [[Favoritnerisch]], [[Meidlingerisch]], [[Ottakringerisch]] und [[Floridsdorferisch]]. Heute ist diese Unterscheidung nicht mehr zutreffend und man geht von ''einem'' Wiener Dialekt aus, dessen Verwendung sich jedoch [[Varietät (Linguistik)|diastratisch]] auffächert. Auch das früher im Adel und im gehobenen Bürgertum Wiens gebräuchliche ''[[Schönbrunner Deutsch]]'', das „durch z.&nbsp;B. den Gebrauch von [[Nasalvokal]]en gekennzeichnet“<ref>[[Moosmüller]] 1987, S. 1</ref> ist, ist vor allem noch in Teenagerkreisen der Bezirke [[Hietzing|13]], [[Währing|18]] und [[Döbling|19]] präsent und ist Gegenstand zahlreicher [[Parodie]]n (beispielsweise in den [[Graf Bobby|Graf-Bobby]]-Filmen aus den 60er Jahren mit [[Peter Alexander]] und [[Gunther Philipp]] oder im [[Wiener Kabarett]] der 1950er und 1960er Jahre).
{{Zitat
| Text= Ohne das Engagement und die ansteckende Begeisterung von Herrn Grob wäre es wohl kaum so weit gekommen.
| Autor= Porsche-Entwicklungsvorstand Helmut Bott
| Quelle= Fliegermagazin
| ref= <ref name="Fliegermagazin 11-1983"/>}}


Ab 8. August 1982 flog eine [[Cessna_182|Cessna 182 ''Skylane'']], deren originale Motorisierung mit einem [[Teledyne Continental Motors|Continental]] O-470 durch einen ''PFM&nbsp;3200'' ersetzt worden war, mit der Kennung ''D-EIMP'' am [[Flugplatz Mindelheim-Mattsies]] – dem Werksflugplatz des Unternehmens [[Grob_Aircraft|Burkhart Grob Luft- und Raumfahrt GmbH & Co. KG]] – das Flugprogramm zur Zulassung des neuen Triebwerks. Der Antrieb war mit einem Hoffmann-Dreiblatt-Propeller ausgerüstet.<ref name="flightglobal 1983"/><ref name="Fliegermagazin 11-1983"/>
=== Aussprache ===
Die [[Phonologie]] des Wienerischen unterscheidet sich von jener anderer [[Bairische_Dialekte#Mittelbairisch|mittelbairischer Dialekte]] nicht sonderlich. So finden sich folgende typische Merkmale des Mittelbairischen auch im Wienerischen:
* [[Fortis#Fortes und Lenes im süddeutschen Sprachraum, in Ostösterreich und im Sächsischen|Binnenhochdeutsche Konsonantenschwächung]]: [[Lenisierung]] der stimmlosen [[Fortis]]-Konsonanten [p, t, k] zu stimmlosen [[Lenis]]-Konsonanten [{{IPA|b̥}}, {{IPA|d̥}}, {{IPA|g̊}}]. Das [k] im Anlaut bleibt jedoch in der Regel ein Fortis, wenn ein Vokal folgt (vgl. etwa ''Kotzn'' 'Katzen' vs. ''grotzn'' 'kratzen').
* Vokalisierung des [l] im Wortinneren nach einem Vokal,
: z.&nbsp;B. ''also'' → ''oeso'' [{{IPA|ˈɔe̯so}}], ''Soldat'' → ''Soedot'' [{{IPA|sɔe̯ˈdɔːt}}], ''fehlen'' → ''föhn'' [{{IPA|fœːn}}], ''Kälte'' → ''Köödn'' [{{IPA|ˈkøːd̥n̩}}]
* Vokalisierung des [l] am Wortende nach einem Vokal,
: z.&nbsp;B. ''schnell'' → ''schnöö'' [{{IPA|ʃnœː}}], ''viel'' → ''vüü'' [{{IPA|fʏː}}]
* Delabialisierung (Entrundung) [[palatal]]er (d.&nbsp;h. vorderer) gerundeter [[Vokal]]e,
: z.&nbsp;B. ''Glück'' [{{IPA|ˈglʏk}}] → ''Glick'' [{{IPA|ˈglɪk}}], ''schön'' [{{IPA|ˈʃøːn}}] → ''schee'' [{{IPA|ˈʃẽː}}]
* Labialisierung (Rundung) palataler ungerundeter Vokale vor [{{IPA|l}}],
: z.&nbsp;B. ''schneller'' → ''schnöller'' [{{IPA|ˈʃnœlɐ}}], ''vielleicht'' → ''vülleicht'' [{{IPA|fʏˈlæːçt}}], ''wild'' → ''wüüd'' [{{IPA|vyːd̥}}]


Die deutsche Zulassung nach ''JAR-E'' erfolgte 1984, die für den amerikanischen Markt notwendige FAA-Zulassung nach ''FAR Part 33'' folgte 1985. Ab April 1987 ging das Triebwerk in die Serienproduktion.<ref name="flightglobal 1987"/>
Folgende auffällige Eigenheiten des Wienerischen sind jedoch festzustellen:
* [[Monophthongierung]]: Im Vergleich zum [[Standarddeutsch]] und zu anderen bairischen Dialekten werden [[Diphthong]]e (Zwielaute) monophthongiert, was aber im Falle des ''ei'' und des ''au'' von einheimischen Laien nicht als solches empfunden wird. Beispiele:
** standarddeutsch ''heiß'' – bairisch ''hoaß'' – wienerisch ''haaß'' [{{IPA|haːs}}]
** standarddeutsch ''weiß'' – wienerisch ''wääß'' [{{IPA|væːs}}]
** standarddeutsch ''Haus'' – wienerisch ''Håås'' [{{IPA|hɒːs}}]
* Typisch sind teilweise sehr gezogen ausgesprochene Selbstlaute, insbesondere am Satzende. Ein Beispiel: ''Heeaasd, i bin do ned bleeed, wooos waaasn ii, wea des woooa'' ('Hörst du, ich bin doch nicht blöd, was weiß denn ich, wer das war').
* [[Meidlinger L]]: eine spezifische Realisierung des /l/, die vor allem der Arbeiterschicht zugesprochen wird
* Vokaleinschub bei Konsonantenfolgen ([[Sprossvokal]]): Ebenfalls vor allem der Arbeiterschicht zugesprochen wird die Realisierung eines mitunter zwischen aufeinanderfolgende Konsonanten (meist in der [[Stammsilbe]]) eingeschobenen, kurzen – oft nur angedeuteten – Vokals ([[Fast offener Zentralvokal|a-Schwa]]). Dieser Vokaleinschub führt in der Aussprache meist zu einer zusätzlichen Silbe, die über die Wortverlängerung eine Intensivierung – oft im negativen Sinne – fühlen lässt. Beispiele:
** standarddeutsch ''Verschwinde!'' – wienerisch ''Vaschwind!'' – intensiviert ''Vasch'''a'''wind!''
** standarddeutsch ''Verbrecher!'' – wienerisch ''Vabrecha!'' – intensiviert ''Vab'''a'''recha!''
** standarddeutsch ''abgebrannt'' – wienerisch ''oobrennt'' – intensiviert ''oob'''a'''rennt''
** standarddeutsch ''Geradeaus!'' – wienerisch ''Groodaus!'' – intensiviert ''G'''a'''roodaus!''


Trotz technischer Vorteile konnte sich der ''PFM&nbsp;3200'' nicht am Markt durchsetzen, da in den USA der Flugzeugmarkt Mitte der 1980er Jahre wegen eines Urteils zur [[Produkthaftung]] praktisch zum Erliegen kam. Eine Umrüstung gebrauchter Flugzeuge war in Anbetracht der niedrigen Kraftstoffkosten in den USA unattraktiv.
=== Grammatik ===
Die Serienproduktion der Triebwerke endete 1990.
In der [[Grammatik]] finden sich keine Besonderheiten gegenüber anderen [[Bairische Dialekte|bairischen Dialekten]]. Es finden sich die typischen Abweichungen vom Standarddeutschen wieder, u.&nbsp;a. die Vermeidung des [[Genitiv]]s, [[Akkusativ]]- statt [[Dativ]]-Konstruktionen (z.&nbsp;B. ''mit die Kinder'' statt ''mit den Kindern''), schon wesentlich seltener [[Dativ]]- statt [[Akkusativ]]-Konstruktionen (z.&nbsp;B. ''Griaß Ihna!'' statt ''Grüß Sie!'' usw., die Verwendung der [[Präposition]] ''ohne'' mit Dativ statt Akkusativ, etwa bei ''ohne mir'' vs. ''ohne mi'') u.&nbsp;dgl.
Wehle erwähnt die Skurrilität der Eins-Mehrzahl (z.B. I brauchert heut a påår mehlige Erdäpfel – håms ãã?). Dafür fehlt wiederum die Einzahl von Ei (z.B. Jessas, i brauchert no ã Eier. – Nur ans? – Jå, i såg jå: ã Eier!).<ref>Vgl. Wehle 1980, S. 40.</ref>


Nach Einstellung der Produktion verursachte der ''PFM&nbsp;3200'' für Porsche hohe Kosten, da in den USA die Sicherung einer langfristigen Wartung und Ersatzteil-Verfügbarkeit teilweise gesetzlich vorgeschrieben ist. Daher entschloss sich der Konzern 2005, noch bestehende Restbestände an Porsche-Motoren durch gesponserten Umbau auf andere Motoren oder notfalls durch Aufkauf gesamter Flugzeuge aus dem Verkehr zu ziehen.<ref name="DER SPIEGEL 10/2005"/>
=== Morphologie ===
==== Das Morphem {ur} ====
Im Wienerischen wird das [[Morphem]] {ur} (gesprochen [uːɐ]) vielseitig genutzt:
* Es handelt sich beim standardsprachlichen ''ur-'' um ein [[Präfix]] zu [[Substantiv]]en, [[Adjektiv]]en und [[Adverb]]ien – also um kein eigenständiges Wort –, das eigentlich ‘ursprünglich’ bedeutet, jedoch im Wienerischen auch – wie in folgenden Beispielen – rein verstärkende Bedeutung haben kann: Wenn jemand ''da Uahiafla'' ist, handelt es sich um eine Steigerung des Schimpfwortes ''Hiafla''. Eine ''Uahetz'' meint einen ‘Riesenspaß’. Wenn jemand ''uablad'' ist, dann handelt es sich um eine sehr übergewichtige Person.
* Es kann aber im Wienerischen auch als [[Steigerungspartikel]] zu [[Verb]]en verwendet werden, wobei es sich dann wie ein eigenständiges Wort verhält (Probe: Ersatz durch ''sehr, überaus'' u. dgl.), z.&nbsp;B. in ''Des gfreit mi ua'' (‘Das freut mich sehr’).
* Es kann aber auch eine ganze [[Verbalphrase]] gesteigert werden, etwa in ''Du wiast ua <sub>VP</sub>[die Probleme kriagn]'' oder ''Wia hobn ua <sub>VP</sub>[die Gaude g'hobt]''.
* Besonders oft wird ''ua'' in sarkastischen/ironischen Zusammenhängen verwendet: ''Des woa ja uagscheid!'' meint ‘Das war ja sehr intelligent’ als Kommentar zu einer dummen Handlung.


== Konstruktion ==
Häufig wird diese Art der Steigerung bei Jugendlichen angetroffen, ältere, erwachsene Wiener benützen sie entweder gar nicht oder nur sehr selten.
Der ''PFM&nbsp;3200'' wurde konstruktiv von den bis dahin 200.000 gebauten luftgekühlten Boxermotoren mit sechs Zylindern der [[Klassischer_Porsche_911|911er-Sportwagen]] abgeleitet. Die Kurbelwelle mit einem Hub von 74,4 Millimetern Hub entsprach der Auslegung des Motors des ''911 Turbo 3.3'' seit 1977, die Bohrung mit 95 Millimetern wurde in Kombination mit dieser Kurbelwelle erst ab 1984 im ''911 Carrera 3.2'' im Fahrzeugbau angeboten.
Ein erklärtes Ziel war es, konstruktive Entwicklungen des Flugzeumotors dem Fahrzeugmotor zukommen zu lassen – und umgekehrt.<ref name="DER SPIEGEL 14/1985"/>


==== Verkleinerungsformen ====
=== Aufbau ===
[[File:911 Engine Head and Pistons.jpg|thumb|Zylinderköpfe und Zylinder eines Porschemotors]]
Die für das Bairische typischen [[Diminutivaffix|Diminutivsuffixe]] ''-(e)l'' und ''-erl'' sind im Wienerischen – so lautet zumindest das [[Klischee]] – besonders häufig anzutreffen. So überrascht es auch nicht, wenn man diese Suffixe z.&nbsp;B. in Spitznamen für Wiener Baulichkeiten wiederfindet: Der [[Stephansdom (Wien)|Wiener Stephansdom]] wird meist kurz ''Steffl'' genannt; die unterirdische Passage mit Straßenbahnschleife beim [[Schottentor]] wird ihrer an eine Kochpfanne erinnernden Form wegen als ''Jonasreindl'' ([[Franz Jonas]] war der während deren Errichtung amtierende Bürgermeister; ''Reindl'' ist bairisch für 'kleiner Kochtopf') bezeichnet; das [[Dorotheum]] kennt man in Wien auch als ''Pfandl'' ('Pfandleihanstalt'). – Es gilt zu beachten, dass ''-(e)l'' und ''-erl'' manchmal [[distinktiv]] (bedeutungsunterscheidend) eingesetzt werden. So gibt es z.&nbsp;B. zwei Verkleinerungsvarianten von ''Haus'', die nicht verwechselt werden sollten: Die eine Variante – ''Häuserl'' – meint erwartungsgemäß 'kleines Haus', die andere – ''Häusl'' – meint jedoch '[[Toilette]]'. Und ein Lamperl ist keine kleine Lampe, wie der Deutsche oft meint, sondern ein kleines Schaf (Lamm - vgl. engl. lamb).
Die sechs einzelnen Zylinderköpfe und Zylinder waren über Stehbolzen mit dem vertikal geteilten Motorgehäuse verschraubt.
Über jeweils drei Zylinderköpfen war ein Nockenwellengehäuse angeordnet, von dem aus über eine Nockenwelle und Kipphebel die V-förmig im Zylinderkopf hängenden Ventile betätigt wurden.


Eine Zahnradkaskade auf der Rückseite des Motors trieb die Nockenwellen von der Kurbelwelle aus an – im Gegensatz zum Kettenantrieb bei den Fahrzeugmotoren an dieser Stelle. Das Rädergehäuse konnte so zusätzlich zum Antrieb zweier Drehstromgeneratoren, zweier Saugpumpen für Luft, zweier Hochspannungszündverteiler und eines Propellerreglers dienen.
=== Wortschatz ===
Im Bereich des [[Wortschatz]]es weist sich das Wienerische am deutlichsten als eigenständig aus.


Vor dem Motor war das Propellergetriebe angeordnet, das die Motordrehzahl im Verhältnis 1:0,442 auf die Propellerdrehzahl reduzierte. Die Schrägverzahnung der Getriebräder entlastete die Axiallager der Propellerwelle.
==== Einflüsse auf den Wortschatz ====
Zur gegenseitigen Schwingungsentkoppelung war eine Gummigelenkscheibe mit Textilschlingeneinlage an der Getriebeeingangswelle angeordnet.<ref name="MTZ"/> Mit dieser Kupplung sollte auch die Kurbelwelle im Fall einer Bodenberührung des Propellers geschützt werden – dem sogenannten „shock loading“. Durch ein zusätzlich zu installierendes Zwischenrad war das Getriebe auch in der Lage, die normalerweise linksdrehende Propellerdrehrichtung umzukehren – unabdingbar für zweimotorige Flugzeuge.<ref name="flightglobal 1987"/>
Das Wienerische bewahrt einerseits viele [[mittelhochdeutsch]]e und teilweise auch [[althochdeutsch]]e Wurzeln, andererseits hat es Ausdrücke aus vielen fremden Sprachen, vor allem aus dem Gebiet der ehemaligen [[Österreich-Ungarn|k.u.k. Monarchie]], integriert. [[Peter Wehle|Wehle]] spricht in diesem Zusammenhang von der ''Kühlschrank-'' respektive ''Schmelztiegelfunktion''.<ref>Vgl. Wehle 1980, S. 11f.</ref>
Neben dem Propellergetriebe hatte der Anlasser seinen Platz.


Die aufwändige [[Motorschmierung#Trockensumpfschmierung|Trockensumpfschmierung]] arbeitete mit einem externen Öltank, der für eine automatische Ölstandskontrolle vorbereitet war und ermöglichte konzeptionell die volle Kunstflugtauglichkeit des Antriebs. Auch das Propellergetriebe und der Propellerregler liefen mit Motoröl.
==== Beispiele ====
Die Transkription des Wienerischen ist nicht standardisiert, der Lautwert der Beispiele ist daher im Folgenden nur unvollkommen wiedergegeben.


=== Kühlung ===
* aus dem Althochdeutschen: ''Zähnd'' (‘Zähne’, von ''zand''), ''Hemad'' (‘Hemd’, von ''hemidi'')
[[File:Porsche PFM 3200 rear.jpg|thumb|''PFM 3200'' mit Abgasturbolader im [[Porsche-Museum]]]]
* aus dem Mittelhochdeutschen: ''Greißler'' (‘(kleiner) Lebensmittelhändler’, von ''griuzel'' ([[Diminutiv]] von ''gruz'' ‘Korn’)), ''Baaz'' (‘schleimige Masse’, von ''batzen'' ‘klebrig/weich sein’), ''si ohgfrettn'' (‘sich abmühen’, von ''gefrett'', das; -s, ‘Ärger, Mühe’)
Zur Zwangskühlung des Motors trieben zwei parallele Keilriemen ein mit 1,7-facher Drehzahl laufendes Axialgebläse an.
* aus dem [[Hebräische Sprache|Hebräischen]] und [[Jiddisch]]en: ''Masl'' (‘Glück’, von hebr. ''mazal''), ''Hawara'' (‘Freund/Gefährte’, von hebr. ''chaver''), ''Gannef'' (‘Gauner’, von hebr. ''ganav''), ''Schnorrer'' (‘eine Person, die häufig um Gefälligkeiten bittet’, vom Jiddischen)
Im Gegensatz zur sonst üblichen Stauluftkühlung bei vergleichbaren Luftfahrzeugtriebwerken, war der kritische Bereich der hohen Startleistung mit gleichzeitig geringer Geschwindigkeit des Flugzeugs optimal durch den höchsten Luftdurchsatz bei maximaler Motordrehzahl von 5300&nbsp;min<sup>−1</sup> abgedeckt.
* aus dem [[Tschechische Sprache|Tschechischen]]: ''Motschga'' (‘unappetitlicher Brei’, von ''močka'' ‘Pfeifenrückstand’ oder ''omáčka'' ‘Soße, Suppe’), ''Pfrnak'' (‘(große) Nase’, von ''frňák'')
* aus dem [[Ungarische Sprache|Ungarischen]]: ''Maschekseitn'' (‘die andere Seite’, von ''a másik''), ''Gattihosn'' (‘(lange) Unterhose’, von ''gatya'' 'Hose')
* aus dem [[Italienische Sprache|Italienischen]]: ''Gspusi'' (‘Freundin’, von ''sposa''), ''Gstanzl'' (‘Strophe eines (Scherz-)Liedes’, von ''stanza'')
* aus dem [[Französische Sprache|Französischen]]: ''Trottoa'' (‘Gehsteig’, von ''trottoir''), ''Lawua'' (‘Waschschüssel’, von ''lavoir''), ''Loschie'' (‘Unterkunft’, von ''logis''), ''Blafoo'' (‘Zimmerdecke’, von ''plafond''), ''Potschampel'' (‘Nachttopf’, von ''pot de chambre''), ''Paraplüü'' (‘Regenschirm’, von ''parapluie'')


=== Gemischaufbereitung ===
Der Wortschatz des Wiener Dialekts wird u.&nbsp;a. erfasst und beschrieben im ''[[Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich]]''.
Die Einspritzung des Kraftstoffs erfolgte durch eine angepasste [[K-Jetronic]] von [[Robert_Bosch_GmbH|Bosch]], die am ''PFM&nbsp;3200'' nochmals in der rein mechanischen Grundversion zum Einsatz kam – im Gegensatz zum Einsatz bei Fahrzeugmotoren, die in den 1980er Jahren bereits mit den Nachfolgegenerationen KA- bzw. KE-Jetronic ausstattet wurden.


Eine Besonderheit waren die zwei Steuerdruckregler der Einspritzanlage, die abhängig von der Gashebelstellung angesteuert wurden. Ein Steuerdruckregler war in allen Betriebszuständen für die Einhaltung des Betriebszustandes „günstiger Verbrauch (best economy)“ mit einem [[Verbrennungsluftverhältnis]] von 1,10 zuständig, ein weiterer Steuerdruckregler wurde durch ein Magnetventil bei Volllast aktiviert und bewirkte ein fetteres Gemisch bei einem Verbrennungsluftverhältnis von 0,85 für den Betriebszustand „Maximalleistung (best power)“ – diese Anreicherung war im Regelfall nur kurzzeitig bei Start und Steigflug bis zur Sicherheitsmindesthöhe aktiv.
=== [[Pragmatik (Linguistik)|Pragmatik]] ===
<!--
Im Wienerischen findet man vermehrt folgende pragmatische Eigenheiten:
Die Auslegung des Kraftstoffsystems war für den Betrieb mit [[MoGas]] geeignet, das damals in Europa als Alternative zum teuren AvGas aufkam.
* Die sehr häufig vorkommenden [[Ironie|ironischen Sprechakte]] werden oft weder durch [[Intonation (Phonetik)|Intonation]] noch durch [[Nonverbale Kommunikation|Mimik oder Gestik]] markiert. Dies ist – besonders für Auswärtige – eine Quelle für Missverständnisse.
-->
* Übertreibung: [[Hyperbel (Sprache)|Hyperbolische]] Diskurse sind sehr häufig anzutreffen.
: Ein Beispiel: ''I bin an hoibn Dog ummadumgrennt, woa in hundert Gschäfter und hob nix gfundn'' entspricht wörtlich: ‘Ich bin einen halben Tag umhergelaufen, war in hundert Geschäften und habe nichts zum Einkaufen gefunden.’ – Gemeint ist damit aber, dass die Person vielleicht eine Stunde in vielleicht drei Geschäften war und nur ganz wenig eingekauft hat. Das wird von Wienern genau so verstanden.
: Zum hyperbolischen Diskurs gehört auch – als „gegenläufige Übertreibung“ – die Verkleinerung, kenntlich durch [[Diminutiv]]suffixe wie ''-l'' oder ''-erl'' (etwa in ''Kaffeetscherl, Plauscherl …'').


=== Zündung ===
Betrachtet man typische [[Sprechakte]] einer Sprachgemeinschaft als Spiegel ihrer [[Mentalität]], kann man die oben genannten Eigenheiten als markante Bestandteile des berühmten [[Wiener Schmäh]]s bezeichnen.
Der Motor hatte zwei unabhängige, elektronische Kennfeld-Zündanlagen von [[Magneti Marelli]], bestehend aus Generator, Kabelstrang, Steuergerät, OT-Geber, Drehzahsensor, Temperatursensor im Saugrohr, Saugrohr-Drucksensor, Zündspule, Hochspannungsverteilung, Zündgeschirr und sechs Zündkerzen mit abgeschirmten Zündkerzensteckern je Zündkreis.
Die Zylinderköpfe hatten dementsprechend – im Gegensatz zu den Fahrzeugmotoren – jeweils zwei Zündkerzen.<ref name="MTZ"/>


Der ''PFM&nbsp;3200'' unterschied sich dadurch deutlich von vergleichbaren Flugmotoren, die bis heute mit [[Magnetzündung]]en ausgerüstet sind und damit wesentlich einfacher die geforderte Betriebssicherheit und Redundanz erreichen können.
==Tendenzen==
<!--
In jüngster Zeit wurde das Wienerische zunehmend zu Gunsten des [[deutsche Sprache|Standarddeutschen]] zurückgedrängt, es entwickelte sich ein Standarddeutsch mit typisch Wiener [[Akzent (Aussprache)|Akzent]] (z.&nbsp;B.: ''Was hast’n für eine Note g’schrieben?'' statt original Wienerisch ''Wos host ’n fir a Notn kriegt?''). Die für das Wienerische typische [[Monophthongierung]], durch die es sich von den benachbarten Dialekten phonetisch besonders unterscheidet (vgl. [[Isoglosse]]), bleibt aber zumeist erhalten, allerdings in einer Form, in der das dabei entstehende „Pseudo-Standarddeutsch“ von vielen Auswärtigen (besonders aus den benachbarten Bundesländern) als hässlich empfunden wird. (Beispiel: ''Wäääßt, wos wir heut in der Schule für än gråååsliches Fläääsch kriegt ham?'' ['Weißt du, was für ein widerliches Fleisch wir heute in der Schule vorgesetzt bekamen?'] Die monophthongierten [[Diphthong]]e, wie <ei> ~ ''äää'' oder <au> ~ ''ååå'', werden dabei besonders betont und in die Länge gezogen.)
=== Propellerregler ===


-->
Grund für die Zurückdrängung des typischen Wiener Dialekts ist die – durch die Medien zusätzlich verstärkte – Einstellung, dass „Urwienerisch“ dem [[Proletariat]] zuzurechnen sei. Mit weiter steigendem Lebensstandard ist außerdem damit zu rechnen, dass das ursprüngliche Wienerische, da es tendenziell als ein Ausdruck der Herkunft aus niederen sozialen Schichten gilt, weiter zurückgedrängt werden wird, wobei dem Wienerischen eigene Wörter (z.&nbsp;B. ''Zwutschgerl'') jedoch zurzeit weiterhin allgemein im Gebrauch stehen.


== Wienerische Literatur und Musik ==
=== Vorteile der Auslegung ===
* geringe [[Schallemission]]en
* höherer Wirkungsgrad, geringerer Kraftstoffverbrauch
* je nach Ausführung Betrieb mit günstigem [[MoGas]] anstelle des teuren [[AvGas]]
* Verglichen mit anderen Flugmotoren sehr einfache Bedienung durch die Einhebelbedienung für Gas, Propellerverstellung und Gemischregulierung durch eine Einspritzung (Bosch [[K-Jetronic]]) und Kennfeldzündung von [[Magneti Marelli]].


Die Konkurrenten bemühten sich, die Nachteile des elektronischen Zündsystems anstelle der von ihnen verwendeten Magnetzündung in der Öffentlichkeit herauszustellen. Porsches Zündsystem war auf eine funktionierende Lichtmaschine angewiesen, fiel diese aus, konnte etwa eine Stunde mit Batteriestrom weitergeflogen werden. Die konventionelle Magnetzündung funktioniert hingegen auch ohne externe Stromzufuhr. Dieser Punkt war einer der Gründe des kommerziellen Misserfolgs.
Das Wienerische hat eine lange Tradition als Sprache für Literatur und Gesang.


===Theater===
== Verwendung ==
<!--
====Volksstück====
=== Vermarktung ===
Das [[Alt-Wiener Volkstheater]] des 18. und 19.&nbsp;Jahrhunderts hatte die unteren und mittleren Gesellschaftsschichten als Zielpublikum und bediente sich auch ihrer Sprache. Die wichtigsten Autoren waren: [[Josef Alois Gleich]], [[Karl Meisl]], [[Adolf Bäuerle]], [[Ferdinand Raimund]] und [[Johann Nepomuk Nestroy]].
-->
Die Zuverlässigkeit des Motors demonstrierte Porsche bereits 1985 mit einem Flug um die Welt mit einer einmotorigen [[Mooney]] 201 mit dem Kennzeichen ''D-EAFE''.<ref name="flightglobal 1985-2452"/> Die Piloten waren Michael Schultz und Hans Kampik. Der Flug begann am 10. Juli 1985 am [[Flugplatz Donaueschingen-Villingen]] und endete am 16. Januar 1986 wieder in Donaueschingen. Es wurden ca. 100.000&nbsp;Kilometer in 600 Flugstunden zurückgelegt. Dabei wurden 300 Starts und Landungen absolviert. Der weiteste Nonstop-Flug betrug dabei 4200 km von Hilo (Hawaii) nach Mojave (Kalifornien) und dauerte 15 h 20 min.<ref name="flightglobal 1986-207"/>


Die Kosten für den Umbau einer gängigen [[Cessna 172]] wurden von Fachleuten im Jahr 1987 auf 80.000 bis 90.000&nbsp;DM geschätzt – das 2,5-fache eines vergleichbaren Umbaus mit einem Triebwerk von Continental oder Lycoming. Durch die zu erwartende Treibstoff-Einsparung hätte sich die Investition damit andererseits nach höchstens 1200 Betriebsstunden amortisiert.<ref name="flightglobal 1987"/>
Für das 20.&nbsp;Jahrhundert sind vor allem [[Jura Soyfer]] („Der Lechner Edi schaut ins Paradies“) und [[Ödön von Horváth]] („[[Geschichten aus dem Wiener Wald]]“) zu nennen. Waren die Alt-Wiener Volksstücke noch durchwegs komödiantisch (und dennoch – soweit es die [[Zensur (Informationskontrolle)|Zensur]] erlaubte – zeitkritisch), zeigte sich im Volksstück der 1930er Jahre eine strukturelle Änderung hin zu einem Ende, das keine dauerhafte Illusion einer heilen Welt zulässt. Die Konstante im Volksstück blieb jedoch die quasi authentische Sprache des Volkes.
<!--
http://www.mooneyevents.com/chrono.htm


Aus sprachlicher Sicht abzugrenzen sind hier die Volksstücke des Wiener Schriftstellers [[Ludwig Anzengruber]] aus dem letzten Drittel des 19.&nbsp;Jahrhunderts. Anzengruber verwendete in seinen Stücken eine Art „überregionalen Kunstdialekt“, der nicht authentisch ist.


====Mittelstück====
=== Flugzeuge ==
* [[Mooney_M20|M20L PFM]], Motortyp N03
Eine Besonderheit der Wiener Kleinkunstbühnen der 1930er und 40er Jahre war das sogenannte [[Mittelstück]], ein zwischen der Servierpause und der Zahlpause eines [[Kabarett]]programms aufgeführtes, kürzeres, zeitkritisches Theaterstück. Besonders erfolgreich – und durchgängig auf Wienerisch – war [[Rudolf Weys]]' Mittelstück „Pratermärchen“ (1936). Die nachhaltigsten Mittelstücke stammen aber von [[Jura Soyfer]].<ref>Vgl. Rösler 1993, S. 162ff.</ref>
====Andere Dramenformen====
[[Karl Kraus]] verfasste zwischen 1915 und 1922 sein [[Satire|satirisches]] [[Erster Weltkrieg|Erster-Weltkrieg]]-Drama „[[Die letzten Tage der Menschheit]]“ und verwendete, entsprechend seiner Intention, möglichst realitätsnah den kriegshetzerischen Irrwitz seiner Zeitgenossen zu dokumentieren, Dialoge fernab der Schriftsprache; so findet sich auch das Wienerische jener Zeit in diesem Text wieder.


Applications: (France) Socata TB 16; Robin DR 400 RP. (Germany) Extra 330 aerobatic [D-EEHE]; Grob GF-200 (planned); Ruschmeyer MF-85P-RG, -FG. (US) Cessna 182 Skylane test installation during 1983; Mooney M20L PFM
1961 sorgte das zunächst im TV gezeigte, dann oft auf Bühnen aufgeführte Ein-Personen-Stück „[[Der Herr Karl]]“ von [[Helmut Qualtinger]] und [[Carl Merz]] für Aufregung. Die Titelfigur ist ein [[Opportunismus|opportunist]]ischer Wiener, der seine subjektiven Erfahrungen des österreichischen Alltags der letzten Jahrzehnte seinem (nicht in Erscheinung tretenden) ihn anlernenden Vorgänger als Hilfskraft im Lager eines Feinkostladens erzählt.


6cyl; PFM 3200 T03; 241hp@5300rpm to 18,000 ft; 1983-1991; Wt = 403#; LBA TC = 4609.
=== Lyrik ===
Similar to PFM 3200 N03 with the addition of a Garrett density-compensated turbocharger.
BGP; J84-85toJ90-91.
Applications: (Germany) Extra 330 aerobatic; Grob GF-200 (planned); Ruschmeyer MF-85P-RG-->


== Technische Daten ==
[[Josef Weinheber]] veröffentlichte 1935 seinen erfolgreichen Gedichtband „Wien wörtlich“, in dem auch Gedichte auf Wienerisch enthalten sind („Es wäre nicht Wien“, „Der Phäake“).
{| class="wikitable mw-datatable"
|- class="hintergrundfarbe5"
! style="text-align:left"|Kenngrößen
! style="text-align:left"|Daten des PFM 3200<ref name = "MTZ"/>
|-
| Hersteller || Porsche
|-
| Baujahr || 1984
|-
| Bauart || 6-Zylinder-Boxermotor, zwei Ventile pro Zylinder, eine oben liegende Nockenwelle pro Zylinderreihe
|-
| Hubraum (Bohrung × Hub)&nbsp; || 3164 cm³ (95 mm × 74,4 mm)
|-
| Verdichtung || 9,2:1
|-
| Trockenmasse || ca. 200 kg
|-
| Startleistung || 156 kW (212 PS) bei 5300&nbsp;min<sup>−1</sup>
|-
| Reiseleistung || 147 kW (200 PS) bei 5000&nbsp;min<sup>−1</sup>
|}
<!--== Versionen ==
* ...
-->


== Siehe auch ==
Ebenfalls in den 1930ern schrieb [[Peter Hammerschlag]] seine skurrilen Gedichte, einige davon auf Wienerisch („Pülcherdialog ad infinitum“) oder zumindest mit wienerischem Einschlag – veröffentlicht wurden sie allerdings erst in den 1970ern von [[Friedrich Torberg]].
* [[Liste von Flugzeugtriebwerken]]


== Literatur ==
In den 1950ern kam es mit einem Schwung zu einer Reihe von einflussreichen Veröffentlichungen auf Wienerisch. Hier sind [[H. C. Artmann]] („med ana schwoazzn dintn“) und die [[Wiener Gruppe]], vor allem [[Gerhard Rühm]] und [[Konrad Bayer]] („glaubst i bin bled“) hervorzuheben.
* Robin Blech, Janice Lowe: ''Porsche: the warm-up lap is over.'' In: ''Flight International.'' 4. April 1987, {{ISSN|0015-3710}}, S. 21–23 ([http://www.flightglobal.com/pdfarchive/view/1987/1987%20-%200023.html PDF-Datei]).


== Weblinks ==
In den 1970ern brachten es die Mundartdichter [[Trude Marzik]] („Aus der Kuchlkredenz“) und [[Anton Krutisch]] („Wiener Lavendel“) zu einer gewissen Popularität.
{{commonscat|Porsche PFM 3200 engine|Porsche PFM 3200}}


== Einzelnachweise ==
===Prosa===
<references>
Im umfangreichen humoristischen Werk [[Alexander Roda Roda|Roda Rodas]] (1872–1945) findet man unter anderem wienerische Dialoge (z.&nbsp;B. in „Wie man dem Wienerherzen wehetut“).


<ref name="MTZ">{{Literatur
1906 erschien in Wien der berühmt-berüchtigte pornografische Roman „[[Josefine Mutzenbacher|Josefine Mutzenbacher. Die Lebensgeschichte einer wienerischen Dirne, von ihr selbst erzählt]]“, dessen Dialoge sich – entsprechend dem Milieu, in dem die Handlung angesiedelt ist – besonders hinsichtlich des Sexual-Wortschatzes des Wienerischen bedienen.
| Autor= Heinz Dorsch, August Hofbauer und Hans Weiner| Herausgeber=
| Titel= Der Porsche-Flugmotor PFM 3200 | TitelErg=
| Sammelwerk= [[Motortechnische Zeitschrift]] 46| WerkErg= | Reihe= | Band=
| Nummer= 7/8| Auflage=
| Verlag= Springer Vieweg Verlag| Ort=
| Jahr= 1985 | Monat= | Tag= | Kapitel=
| Seiten= 275 – 281| Spalten= | ISBN= | ISBNistFormalFalsch= | ISSN= | Kommentar= | Originaltitel= | Originalsprache= | Übersetzer=
| Online= [http://webtv.gwv-fachverlage.de/20090101_70jahremtz/1985_275ff_final.pdf PDF] | arxiv= | DOI= | DNB= | LCCN= | OCLC= | PMC= | PMID= | ZDB=
| Zugriff=2012-10-26 | Typ=
}}</ref>]


<ref name="flightglobal 1983">{{Internetquelle
1971 veröffentlichte [[Wolfgang Teuschl]] „[[Da Jesus und seine Hawara]]“, eine Übertragung des [[Evangelium (Buch)|Evangelium]]s ins Wienerische, die sehr populär wurde und heute als Klassiker gilt.
| url= http://www.flightglobal.com/pdfarchive/view/1983/1983%20-%201857.html
| titel= Porsche-powered Cessna flies | titelerg= | autor=
| hrsg= [[Flight International]]| werk=
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| datum= 1983-10-08| archiv-url= | archiv-datum=
| zugriff= 2012-10-24
| sprache= en| format= | kommentar=
| zitat= The Skylane flight-test programme has been running since August 9, at Mindelheim-Mattsies, where glider and motorglider manufacturer Grob Flugzeugbau is based. The two companies are said to be working together closely, Grob having encouraged the Porsche management to enter the aero-engine market.| offline=
}}</ref>


<ref name="flightglobal 1985-2452">{{Internetquelle
Zahlreiche Mundartbücher verfasste [[Hans Werner Sokop]], der auch Kinderbuchklassiker wie den „Struwwelpeter“, viele Geschichten von Wilhelm Busch und „Der kleine Prinz“ ins Wienerische übertrug.
| url= http://www.flightglobal.com/pdfarchive/view/1985/1985%20-%202452.html
| titel= Porsche power tours the world | titelerg= | autor=
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| datum= 1985-08-17| archiv-url= | archiv-datum=
| zugriff= 2012-10-26
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| zitat= | offline=
}}</ref>


<ref name="flightglobal 1986-207">{{Internetquelle
===Comics===
| url= http://www.flightglobal.com/pdfarchive/view/1986/1986%20-%200207.html
In der Mundart-Reihe der Comicserie ''[[Asterix]]'' erschienen folgende ins Wienerische übertragene Bände:
| titel= Takers for Porsche aircraft engine? | titelerg= | autor=
*''Da große Grobn'' (1997), von [[Günter Brödl]] (als ''Dr. a.&nbsp;D. [[Kurt Ostbahn]]'')
| hrsg= [[Flight International]]| werk=
*''Da Woasoga'' (1998), von Günter Brödl (als ''Dr. a.&nbsp;D. Kurt Ostbahn'')
| seiten= 13
*''Asterix oes Legionäa'' (1999), von [[H. C. Artmann]]
| datum= 1986-12-25| archiv-url= | archiv-datum=
| zugriff= 2012-11-01
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<ref name="flightglobal 1987">{{Internetquelle
=== Wienerlied ===
| url= http://www.flightglobal.com/pdfarchive/view/1987/1987%20-%200023.html
| titel= Porsche: the warm-up lap is over | titelerg=
| autor= Robin Blech
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| datum= 1987-04-04| archiv-url= | archiv-datum=
| zugriff= 2012-10-30
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}}</ref>


<ref name="DER SPIEGEL 14/1985">{{Internetquelle
Das alteingesessene [[Wienerlied]] konserviert gleichsam den Wortschatz und die Redensarten seiner Entstehungszeit. Das Wienerlied erlebte seine Hochblüte in der Zeit zwischen 1880 und 1930, wofür erhaltene Aufnahmen etwa von [[Maly Nagl]] aus den 1920ern und 30ern („I brauch’ ka schöne Leich’ …!“, „Mei Alte sauft so viel wia i“) ein eindrucksvolles Zeugnis ablegen. Als wichtige Autoren des Wienerliedes sind [[Wilhelm Wiesberg]] (1850–1896) („D' Hausherrnsöhnl'n“) und [[Carl Lorens]] (1851–1909) („Jetzt trink ma no a Flascherl Wein“) hervorzuheben.
| url= http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13511629.html
| titel= Fliegendes Bein| titelerg= | autor=
| hrsg= [[Spiegel Online]]| werk= | seiten=
| datum= 1985-04-01| archiv-url= | archiv-datum=
| zugriff= 2012-11-08 | sprache= | format= | kommentar=
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}}</ref>


<ref name="DER SPIEGEL 10/2005">{{Internetquelle
Der aufkommende [[Schlager]] und die überregional orientierte Unterhaltungsindustrie verwässerten aber das Genre zusehends.
| url= http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-39613409.html
| titel= Verluste bei Porsche| titelerg= | autor=
In den 1970er Jahren wurde das Genre u.&nbsp;a. durch [[Horst Chmela]] („Ana hot immer des Bummerl“), [[Karl Hodina]] („Herrgott aus Sta'“) und [[André Heller]] („Wean, du bist a Taschnfeitl“) wiederbelebt. Auch [[Roland Neuwirth]], der sich als Erneuerer des Wienerlieds begreift, trat zu dieser Zeit zum ersten Mal in Erscheinung und zeigte im Laufe seiner Karriere auch, dass die musikalische Ausdrucksform des [[Blues]] und der Wiener Dialekt sehr gut zusammenpassen.
| hrsg= [[Spiegel Online]]| werk= | seiten=

| datum= 2005-03-07| archiv-url= | archiv-datum=
Viele Schauspieler von Wiener Bühnen sangen (und singen) ebenfalls Wienerlieder: z.&nbsp;B. [[Alexander Girardi]] („Fiakerlied“), [[Hans Moser]] („Die Reblaus“, „In der Kellergass’n“), [[Paul Hörbiger]] („Weil i a alter Drahrer bin“), [[Fritz Imhoff]] („Ja, wenn der Regen lauter Gumpoldskirchner wär“), [[Heinz Conrads]] usw., in späterer Zeit [[Peter Alexander]], [[Michael Heltau]] und [[Stephan Paryla]].
| zugriff= 2012-10-24 | sprache= | format= | kommentar=

| zitat= [[Wendelin Wiedeking|Wiedeking]] war deshalb nicht traurig über eine Meldung aus den USA: Durch einen Hurrikan wurden mehrere Flugzeuge mit Porsche-Antrieb zerstört, wobei kein Mensch zu Schaden kam, weil die Maschinen am Boden standen.| offline=
Auch etliche Wiener Opernsänger würdig(t)en das Wienerlied mit ihren Vorträgen, etwa [[Erich Kunz]], [[Heinz Holecek]], [[Walter Berry]] und [[Heinz Zednik]].
}}</ref>

=== Kabarettlied ===
Seit den 1910ern bis in die 50er, nur unterbrochen durch eine von den Nazis erzwungene Emigration in die USA, war [[Hermann Leopoldi]] („In der Barnabitengass’n“, „Schnucki, ach Schnucki“) ein Fixstern unter den Wiener Vortragskünstlern.

In den 1950ern und auch den Folgejahren konterkarierten Kabarettisten wie [[Gerhard Bronner]] („Die alte Engelmacherin“, „Krügerl vorm G’sicht“, gemeinsam vorgetragen mit [[Helmut Qualtinger]]) und [[Georg Kreisler]] das Wienerlied. In späterer Zeit taten es ihnen Kabarettisten wie [[Josef Hader]] („Warum“) gleich.

Aber nicht nur mit dem Wienerlied als zu unterminierender Schablone zeigte sich das auf Wienerisch vorgetragene Kabarettlied als ideales Mittel satirischer Botschaften. Das Duo [[Gerhard Bronner]] und [[Helmut Qualtinger]] („Der Halbwilde“, „Der g’schupfte Ferdl“ usw.) sowie [[Georg Kreisler]] („Tauben vergiften“, „Am Totenbett“), aber z.&nbsp;B. auch [[Alfred Dorfer]] („I waas oft ned“) sind hier anzuführen.

In den 1950/60er Jahren spiegelten die kabarettistischen Lieder von [[Pirron und Knapp]] („Tröpferlbad“, „Hausmastarock“) die Wiener Lebensweise wider und waren so gut wie jedem bekannt.

=== [[Austropop]] ===

Als Startschuss für die sogenannte „Dialektwelle“ der österreichischen Popmusik gilt gemeinhin das 1970 veröffentlichte Lied „A Glock’n, die 24 Stunden läut'“, vorgetragen von der Wienerin [[Marianne Mendt]], geschrieben von [[Gerhard Bronner]]. Im selben Jahr erschien das von der [[Ö3]]-[[Die Musicbox|Musicbox]] produzierte „Glaubst i bin bled“ der [[Worried Men Skiffle Group]].<ref>[[DoRo Produktion|DoRo]]-Dokumentation ''Weltberühmt in Österreich - 50 Jahre Austropop''</ref> 1971 folgte „Da Hofa“ von [[Wolfgang Ambros]] und „Sie habn a Haus baut“ von [[Arik Brauer]], 1972 „Der Tschik“ von [[Georg Danzer]] sowie „Alle Menschen san ma zwider“ von [[Kurt Sowinetz]].

In den folgenden Jahren konnten Ambros („Es lebe der Zentralfriedhof“, „Die Blume aus dem Gemeindebau“) und Danzer („Jö schau“, „Hupf in Gatsch“) ihren Ruf als Wiener Originale festigen. Daneben etablierten sich andere Wiener Künstler, die im Dialekt ihrer Heimatstadt singen: [[Sigi Maron]] („He Taxi“, „Da Hausmasta“), [[Peter Cornelius (Sänger)|Peter Cornelius]] („Hampelmann“, „Du entschuldige, i kenn di“), [[Heli Deinboek]] („Waun de Neurosen blüh’n“, „Too dörti für Gerti“), [[Rainhard Fendrich]] („Ich bin ein Negerant, Madame“, „Zwischen 1 und 4“), die [[Neue Deutsche Welle|Neue-Deutsche-Welle]]-Band [[DÖF]] („Taxi“, „L. Hirschinger“), [[Kurt Ostbahn|Ostbahn-Kurti]] („I hea di klopfn“, „Neiche Schoin“), [[Richard Weihs]] („Grantscherbn Blues“, „Ringlgschpü“), [[Alkbottle]] usw.

Auch „Zugereiste“ wie der Steirer [[Ludwig Hirsch]] („Die Omama“) und die Schweizerin [[Maria Bill]] („I mecht landen“) lieferten Beiträge zum wienerischen Austropop.

Die musikalischen Vorbilder für den Austropop sind zwar hauptsächlich in den [[Vereinigte Staaten|USA]] und [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] zu suchen, aber auch dem Wienerlied wurde wiederholt Reverenz erwiesen. Beispiele hierfür sind Ambros’ „Wem heit net schlecht is“ (1975), Danzers „Heut’ bin i wieder fett wie ein Radierer“ (1972), das 1984 aufgenommene Ambros/Fendrich-Duett „'s Naserl“ (eine alte [[Hans Moser|Hans-Moser]]-Nummer aus dem Film „Ober, zahlen“) oder der Wienerlied-Ausflug „Leckt’s mi“ der steirischen [[Erste Allgemeine Verunsicherung|EAV]].

Dass man auf Wienerisch auch [[Rap|rappen]] kann, bewiesen unter anderem [[Falco]] („[[Der Kommissar (Lied)|Der Kommissar]]“, 1981), [[Drahdiwaberl]] („Die Galeere“, 1983) und [[Schönheitsfehler (Band)|Schönheitsfehler]] („A guata Tag (in da Betonwüste)“, 1996).

== Typische Worte und Redewendungen ==
Der Versuch einer Annäherung an eine bilderreiche Sprache, in der die [[Höflichkeitsform]] kaum gesprochen wird. Ausnahmen, wie das [[Schönbrunner Deutsch]], sind als Bestätigung der Regel anzusehen.

=== [[Interjektion]]en ===

* ''Öha!'' = ‘Hoppala!’
* ''Kruzzitiakn!'' (Kruzitürken - von "[[Kuruzen]] und Türken") = ‘Verdammt!’
* ''Kruzifix noamoi!'' (Cruzifix noch einmal!) = ‘Verdammt nochmal!’
* ''Himml, Oasch und Zwirn!'' (Himmel, Arsch und Zwirn!) = ‘Verdammt nochmal!’
* ''Na Oida!'' (Na Alter!) = Ausdruck des Erstaunens, der Erbostheit bzw. der Ungläubigkeit
* ''Jessasmarantjosef!'' = ‘Jesus, Maria und Josef!’ (erschrockener Ausruf)
* ''I hau mi’ oh!'' (Ich haue mich ab) = ‘Ich lach mich tot!’ (Ausdruck der Belustigung oder der Verwunderung)
* ''Bist du deppat!'' = Ausdruck des Erstaunens über einen Sachverhalt; aber: ''Bist deppat?'' (Bist du blöd?) = aggressive Fragestellung/Feststellung über eine Person
* ''Ja eh ur!'' = Ja wirklich!
* ''I eh a!'' = Ich natürlich auch! (Die Beifügung "eh" hat, ähnlich dem "ur/ua", oft eine mehrfache Bedeutung, bleibt aber in den häufigsten Fällen ein unterstützender/bekräftigender Ausdruck)

=== [[Appell (Kommunikation)|Appell]]e ===

* ''Heast, Oida!'' = ‘Hörst du, Alter!’ (meist vor Satzbeginn als Anrede, nicht sehr höflich)
* ''Heast, Deppata!'' = ‘Hörst du, Dummkopf!’ (in genervter Form, also noch unhöflicher)
* ''Zah’ au(n)!'' (Zieh an!) = ‘Beeile dich gefälligst!’
* ''Lass’ mi aug’lahnt!'' (Lass mich angelehnt!) = ‘Lass mich in Ruhe!’ (Im Gegensatz zu „jemanden anlehnen“ = Diese Person gegen eine Mauer lehnen, um dann mit ihr Geschlechtsverkehr zu betreiben.)
* ''Lass’ mi in Kraut!'' (Lass mich im Kraut) = ‘Lass mich in Ruhe!’
* ''Rutsch ma’n Buggl owe!'' (Rutsche mir den Buckel herunter) = ‘Lass mich in Ruhe, deine Anliegen interessieren mich nicht!’
* ''Mochts, wos woits!'' = ‘Macht das was ihr wollt. Ich hab sowieso nichts zu sagen!’
* ''Reiß di zam!'' = ‘Nimm dich zusammen!’
* ''Seavas!'' (Servus) = ‘Hallo!’ bzw. ‘Tschüss!’ (auch als Interjektion des Erstaunens, ''Na seavas!'')
* ''Hawe d’ Ehre''/ Dere = ‘Habe die Ehre’ zur Begrüßung oder Verabschiedung (auch Erstaunen: ''Na Hawedere!'')
* ''Hau di über d’ Heisa!'' (Hau dich über die Häuser!) = ‘Verschwinde!’
* ''Brauchst a poa Watschn?'' (Brauchst du ein paar Ohrfeigen?) = ‘Suchst du Streit?’
* ''Do is öha.'' = ‘Bis dahin und nicht weiter!’
* ''Moch Meta!'' = ‘Verschwinde!’
* ''Valier di!'' = ‘Verschwinde!’ oder ‘Verschwinden Sie!’, da die Höflichkeitsform im Wienerischen meist nicht vorkommt.

==== „Sei still! / Halt den Mund!“ ====

In Ermangelung geeigneter Argumente bleibt in einem konfliktreicheren Gespräch oft nur übrig, seinem Gegenüber den Mund zu verbieten. Im Wienerischen findet sich hierfür eine Vielzahl von Varianten: ''Gusch!'' (< frz. „Couche!“ = ‘Leg dich!’ [an einen Hund gerichtet]), ''Sei staad!'' (‘Sei still!’), ''Hoit de Pappn!'', ''Hoit’s Mäu!'' (‘Halt das Maul!’), ''Hoit den Schlapfen!'' (‘Halt den Pantoffel!’), ''Hoit de Goschn!'', ''Hoit den Suppnschlitz!'', ''Hoit’s zaum!'' (‘Halt es [das Maul] zusammen [verschlossen]’), ''Red ned zruck, waun i viere red!'' (‘Sprich nicht zurück, wenn ich nach vorne rede’), ''Schleich di ham!'' (‘Verzieh dich nach Hause!’) usw.

=== Aus der Arbeitswelt ===
*''Postla'' = ‘Postbote’
*''Taxla'' = ‘Taxifahrer’
*''Kiwara ([[Kiberer]]), Kiwarei'', auch: ''die Heh'' = ‘Polizist(en), (Kriminal-)Polizei’
*''Heh'' = uniformierte Polizisten
*''Huastenzuckerl'' = derselbe, uniformiert
*''waaße maus'' = Polizist auf einem Motorrad
*''Pompfüneberer'' = ‘Bestatter’, von frz. ''pompes funèbres''
*''Post'n' = ‘Anstellung, Posten’, meist im Verwaltungsbereich (Anstellung als Beamter)
*''Hock'n' = ‘Anstellung’ bzw. die ‘Arbeit’ an sich, meist in Handwerksbetrieben; ''a Muadshockn'' (eine Mordsarbeit) = ‘viel Arbeit’
*''an Haring nehmen'' = spontan einen nicht angekündigten Urlaubstag nehmen (''i nimm ma an Haring'')
*''hocknstaad'' = ‘arbeitslos’
*''Pfoff'' (Sg.), ''Pfoffn'' (Pl.) = ‘Pfarrer’
*''Funknschuasta'' (Funkenschuster) = scherzhaft für ‘Elektriker’
*''Pappnschlossa'' = scherzhaft für ‘Zahnarzt’
*''Pfostnwixa'' = scherzhaft für ‘Zimmerer’
*''Leimbeidl'' = scherzhaft für ‘Tischler’
*''Gschirlscheissa'' = scherzhaft für ‘Gärtner’
*''Pfostn'' = ‘ungeschulte Hilfsarbeitskraft’
*''Greißla'' ([[Greißler]]) = ‘Gemischtwarenhändler (Tante-Emma-Laden)’
*''pfuschen'' = ‘Schwarzarbeit verrichten’ (auch ''am Pfusch'' für ‘in der Arbeit’)
*''Pfusch'' = ‘schlechte Arbeit’ (auch ''hiepfuscht, zuwepfuscht'' für ‘schlampig Erledigtes’) bzw. ‘Schwarzarbeit‘
*''Bugl'' (Buckel) oder auch ''Lehrbugl'' = ‘junger Lehrling, Lehrbub’
*''tschinöön'' = ‘arbeiten’ (auch ''Wos tschinööst'n?'' für ‘Als was arbeitest du?’) von ungar.: ''csinál'' = machen, tun)
*''Fichtnmoped, Fichtnmoppal'' (Fichtenmoped) = scherzhaft für ‘Motorsäge’
*''Deckl (Deckel)'' = ‘Führerschein, Kontrollkarte d. Prostituierten’
*''Umfolla'' = Bezeichnung für Politiker oder andere Personen der Öffentlichkeit, die Versprechen nicht einhalten

=== Aus dem „Milieu“ ===
*''Peitscherlbua'' (Peitschenbub) = ‘[[Zuhälter]]’
*''[[Strizzi]]'' = ‘[[Zuhälter]]’, kleiner Gauner
*''Asfoitschwoibn'' (Asphaltschwalbe) = ‘Prostituierte’
*''Prodahua'' (Praterhure) = ‘besonders billige Prostituierte’ (meist aus dem Gebiet um den Wiener Prater, 2. Bezirk)
*''Blosbaa'' (Blasgebein) = ‘besonders billige Prostituierte, meist vom Drogenstrich’
*''Bugl'' = Leibwächter
*''Giftler'' = ‘Drogensüchtiger’
**''Mei Oide hot die Tant'' = ‘Meine Ernährerin hat ihre Tage’
*''Fölsn'' (Felsen) / ''Sta'' (Stein) = ‘[[Justizanstalt Stein|Strafanstalt Stein an der Donau]]’
*''des Anser'' (das Einser) = ‘Strafanstalt Landesgericht Wien’
*''des Zwara'' (das Zweier) = ‘alte Strafanstalt Hernalser Gürtel’
*''de Liesl'' = ‘Polizeistrafanstalt Roßauer Lände’, ehemals hieß die Straße Elisabeth-Kai, hin zur Verlängerung zum Franz-Joseph-Kai.
*''es is grean'' (grün) = ‘Polizei im Anmarsch’ (von der früheren grünen Polizeiuniform)
*''Jaukerl'' = ‘Spritze’
*''... Meta gmocht = ‘... Jahre Haftstrafe abgesessen’, auch, dass jemand schnell verschwunden ist.
*''haschn'' = ‘Marihuana konsumieren’
*''haatzn'' (heizen) = ‘Marihuana rauchen‘ oder ‘eine Zigarette rauchen’
*''waach'' (weich) = ‘durch Cannabis hervorgerufener Rauschzustand’
*''Häfn'' = ‘Gefängnis’
*''Schmoiz'' (Schmalz) = ‘Haftstrafe’
*''Kua'' (Kur) = ‘Haftstrafe’
*''Speis(e)koat´n'' (Speisekarte) = ‘Vorstrafenregister’
*''Durt wochsn de [[Feitel|Feidln]] so laung ausn Bodn.'' (Dort wachsen die Messer so lang aus dem Boden. [mit entsprechender Gestikulierung]) = ‘eine unsichere Gegend’

===Aus dem Alltag===
*''Tschik'' = ‘Zigarette’
*''Bahöl''/''Bahöö'' = ‘Aufruhr, Wirbel’
*''Glei’ spüt’s Granada!'' (Gleich spielt es Granada!) = ‘Ankündigung/Androhung eines Bahöls’ (Mit [[Granada (Lied)|„Granada“]] ist wohl das populäre, temporeiche Lied des mexikanischen Komponisten [[Agustín Lara]] gemeint.)
*''Ramassuri'' oder ''Remassuri'' = ‘Durcheinander’ (z.&nbsp;B.: ''Ramassuri? Ramazamma!'' [''Ramazamma'' = ‘räumen wir zusammen’])
*''Gschnas'' = ‘Faschingsfeier’, ‘Maskenfest’
*''Eiskostn'' (Eiskasten) = ‘Kühlschrank’
*''Semmerl, Weckerl'' = ‘kleines Brötchen’
*''Guakal'' = ‘Essiggurken’ oder ein gelungener Trick beim Fußball
*''Leberkaas'' = ‘Fleischkäse’, aber auch eine Bezeichnung für [[Pferd]], dem Lieferanten des Fleisches
*''Eierschwammerl'' = ‘Pfifferling’
*''Sackerl'' = ‘Tüte, Kunststofftragtasche’
*''Kiddl'' = ‘Rock (das Bekleidungsstück), Arbeitsmantel, Kittel’
*''Tschäsn'' = ‘Auto’(eher abwertend gemeint)
*''Schissl'' = ‘Auto (Auto, sc. Schüssel, fahrbarer Untersatz)’
*''Kistn'' = 'Auto' (wortwörtlich Kiste; bezieht sich auf ein altes oder heruntergekommenes Auto/Fahrzeug), auch Computer
*''Kraxn'' = ’nicht mehr gut funktionierendes elektrisches Gerät, vorzugsweise Auto’
*''Klumpat'' = ’Kram, etwas schlecht Funktionierendes’
*''an Potschn hom'' = ‘einen platten Reifen haben’, auch: ‘blöd sein’
*''hinich auf de Schläuch'' = ‘gehbehindert, wörtl.: kaputte Reifen/Schläuche haben’
*''Potschnkino'' = ‘Pantoffelkino’ (Fernseher zu Hause)
*''Potschn'' = ‘Schlapfen, Pantoffel’
*''Gschroppn'' = ‘Kinder’ (scherz-/boshaft)
*''Gfraster'' = ‘(nie die eigenen) Kinder’ (boshaft, verärgert, meist bei Lärm, der bei Spielen so entsteht)
*''Gretzn'' (Krätze) = neben ‘Hautausschlag’ vor allem ‘ungezogenes, auch vorlautes Kind’, im übertragenen Sinne auch für ein altes, geiferndes Weib oder eine Person, die als solches dargestellt werden soll
*''Tschopperl'' = verniedlichend für ‘hilfsbedürftige Person’, auch: ‘kleines Kind’
*''Spezi'' = ‘Freund, Kumpel’, auch ‘Cola mit Fanta gemischt’
*''Spatzi'' = liebevoll für ‘Freund(in)‘
*''de zwa hom a Pantscherl'' = ‘die zwei haben ein Verhältnis’
*''Weh'' = ‘Verlierer’ (''Na wos sois, er is hoid a Weh.'')
*''Lulu'' (m.) = ‘Weichling’ - eigentlich Kindersprache für Urin, aber auch für die Geschlechtsteile
*''Tachinierer'' = ‘Minderleister’
*''Negerant'' = ‘Habenichts’
*''Bsoffener'' = ‘stark Betrunkener’
*''Bsuff'' = ‘Alkoholiker’, ''im Bsuff'' = ‘im Rausch’
*''Hamur'' = ‘Humor, Weinlaune’
*''L'amua-Haatscha'' = ‘langsame Schnulze’, von frz. ''l’amour''
*''Menasch'' = von zu Hause mitgenommene Speisen, meist für die Mittagspause gedacht, von frz. ''menage'' ‘Haushalt’
*''do fäuts'' (da fäult es) = ‘da stinkt es’
*''Leiberl'' = ‘T-Shirt’
*''Laberl'' = ‘kleiner Laib’, Fleischlaberl:''[[Frikadelle]]''
*''Woama'' = ‘Homosexueller’
*''Obi gspritzt'' = ‘Apfelsaft mit Mineralwasser verdünnt’ (Obi = Markenname für einen Apfelsaft)
*''Prolotoaster'' = scherzhaft für ‘Solarium’
*''Proletenschlauch'' = bösartig für ‘U-Bahn’
*''Waastl'' = ‘unschöner, übergewichtiger Hund’
*''Blaada'' = ‘übergewichtiger Mensch (wtl.: Geblähter)’
*''Hatscher'' = ‘weiter, mühevoller Weg’
*''Gscheada'' = ‘ländlicher Mensch’
*''[[Tschusch]]'' = ‘Ausländer, insbes. aus dem Balkan [abwertend]’
*''Fotznhobel'' = scherzhaft für ‘Mundharmonika’
*''Viech'' = ‘Tier, Wanze, sehr muskulöser Mann’
*''Tschick'', ''Spee'', ''Spau'' (Span) = ‘Zigarette’
*''Schnorrst ma a(n) Tschick?'' = ‘Bekomme ich eine Zigarette von dir?’
*''Loss an Tschick umewoxn!'' = ‘Reich mir eine Zigarette herüber (lass … herüberwachsen)’
*''Schastromml'' = ‘alte Frau’
*''Bluza'' (Blutzer) = ‘Kopf’
*''Ha(r)pfn'' = ‘Bett’
*''Kramuri'' = ‘Kram’, ‘Krimskrams’
*''Peckerl'' = ‘Tattoo’
*''brunzn, wischerln, schiffn'' = ‘urinieren’
*''I-Tipferl-Reiter'' = ‘Pedant’
*''Tschurifetzn'' = ‘postkoitales Reinigungstuch’, ‘Intimpflegetuch’

Die Ausdrücke für (mehr oder minder schlecht funktionierende) Kraftfahrzeuge, wie ''Tschäsn'', ''Schissl'', speziell auch ''Kistn'' und ''Kraxn'' werden metaphorisch auch für [[Computer]] verwendet.

===Aus dem scherzhaften Diskurs===
*''Aansapanier'' ([[Panieren|Einserpanier]]) = ‘Sonntagsanzug’ im Sinn von Hülle
*''Wuchtldrucker'' oder ''Gschichtldrucker'' = ‘Lügner’, jemand der maßlos übertreibt, (''Druckst ma jetzt a Wuchtel?'')
*''Schittst mi jetzt (mi’n Tee) au?'' = ‘Lügst du mich jetzt an?’
*''a Eitrige mid an Bugl, an Siassn und an Sechzehna Blech'' / ''a Eitrige mid an Bugl, an Siassn und ana Hüsn'' = ‘[[Käsekrainer]] mit einem Brotscherzerl, süßem Senf und einem [[Ottakringer]] Dosenbier (Blech)/Flaschenbier (Hüsn)’ – Ottakring ist der 16. Wiener Gemeindebezirk
*''Dosnsemml oder Blechsemml oder Blechweckal'' = ‘Dosenbier’
*''Schmähtandler'' = ‘Scherzkeks’
*''[[Marmeladinger]]'' oder ''[[Piefke]]'' = ‘(Nord-)Deutscher’
*''Gfüder'' (Gefüllter) = ‘Korpulenter’
*''Gstopfter'' = ‘Person mit viel Geld’
*''Maxi'' (auch ''Maxerl'') = ‘kleines Männlein’, oft ‘Spielstein’, auch das gleichnamige Moped der Marke Puch
*''Proda'' = eigentlich ‘[[Wiener Prater|Prater]]’ (große Grünfläche mit Vergnügungspark in Wien), auch Ausdruck für ‘protzige Armband- oder Taschenuhr’
*"Proda" = eigentlich "Bräter" (mechanischer Grillspießwender, ein uhrähnliches Getriebe, seit dem Mittelalter in Verwendung) für minderwertige Uhr.
*''Pflostahirschn'' = scherzhaft für ‘Pferd’, auch für ‘die soziale Oberschicht’ bzw. ‘Bewohner der inneren Bezirke Wiens’
*''Moch a Säun, hau di in de Pania und fliag o!'' = ‘Steh auf, zieh deine Klamotten an und geh weg!’
*''Schinakel'' auch ''Schifanakl'' = ‘kleines Boot’, deshalb auch witzig ‘riesengroßer Schuh’
*''Füzpappn''= scherzhafte Bezeichnung für jemanden mit Vollbart

===Eigenschaften und Befindlichkeiten===

*''leiwand'' = ‘super, cool, gut’ (z.&nbsp;B. ''Des Festl woa leiwand'' = ‘Das Fest war super’)
*''(na) fraunk'' = ‘ehrlich’, bestätigende und zusätzlich Nachdruck verleihende Phrase (vgl. [[Englische Sprache|engl.]] ''frank(ly)'' = "offen (gestanden)")
*''deppert/augschitt'' (angeschüttet) = ‘dumm’
*''schaasaugad'' = ‘teilweise sehbehindert’ (wird auch verwendet wenn jemand etwas übersieht)
*''derrisch'' = ‘taub’
*''patschert'' = ‘tollpatschig’
*''Grant'' = negative Befindlichkeit, Gefühl des Ärgers/Zorns
*''staad'' = ruhig/untätig
*''schmähstad'' = so verblüfft, dass man keinen ''[[Wiener Schmäh|Schmäh]]'' als Antwort findet
*''gsacklt/gschoint'' (in Schale) = ‘gut angezogen’
*''spitz sein'' = ‘Geld haben, sexuell erregt sein’
*''blad'' (gebläht) / ''gfüht'' (gefüllt) = ‘fett, dick’
*''dulli'' = ‘vortrefflich, sehr schön’, sonst wenig gebräuchlich, häufiger die Steigerungen: ''klass, leiwand''
*''gschmeidig'' = geschmeidig ; des woa ua gschmeidig ; etwas war sehr gut/toll bzw. ''gschmeidig grennt'' = gut gelaufen
*''gstopft'' = ‘reich,verwöhnt’

====(völlig) betrunken sein====
*''an Offn hom'' (einen Affen haben)
*''bummzua'' (völlig zu)
*''b’soffen wia r a Heisltschick'' (angesoffen wie ein Zigarettenstummel im Urinal)
*''bladlwaach'' (weich/biegsam wie ein Blatt)
*''blunznfett'' (fett wie eine Blutwurst)
*''im Öö sei'' (im Öl sein)
*''an Fetzn hom'' (einen Fetzen haben)
*''hockndicht'' (vollkommen besoffen)
*''fett wia a Radiara'' (ziemlich betrunken)
*''a (Damen-)Spitzal haum'' (leicht betrunken sein)
*''komplett erledigt sei'' (sehr müde oder gänzlich betrunken sein)
*''fett wie d' russische Erdn'' (betrunken wie die russische Erde)

===Tätigkeiten===
*''motschkern'' = ‘meckern’
*''sudern'' = ‘jammern’
*''raunzn'' = ‘Kombination aus meckern und jammern’
*''ratschn, trotschn'' = ‘reden, schnattern, tratschen’
*''hatschn'' = ‘gehen, schlendern, humpeln’
*''(weg-)stampern'' = ‘wegjagen’
*''rean, wana, blazn'' = ‘weinen’
*''hutschn'' = ‘schaukeln’ (Kinder wiegen)
*''auzahn'' = ‚sich beeilen‘
*''owezahn'' = ‘faul sein’
*''owehaun'' = ‘betrügen (in der Partnerschaft)’
*''tachinieren'' = ‘bei der Arbeit so wenig arbeiten wie möglich, faulenzen’
*''vasetzn'' = ‘versteigern, ins Pfandleihhaus bringen’, auch: ‘jemanden versetzen’
*''aufmascherln'' =‘aufdonnern’
*''daunehaun'' = ‘wegwerfen’
*''an Friedhofsjodla mochn'' = ‘husten’
*''bäule gehn'' = ‘abhauen, verschwinden’
*''tschäule gaungan'' (gegangen) = ‘kaputt geworden, etw. verloren’
*''kräuhn'' (kriechen) = ‘gehen’
*''zuwekräuhn'' = ‘hergehen’, auch: ''jmd. zuwekräuhn'' = ‘sich an jmd. ranschmeißen/anbaggern’
*''a scheene Leich mochn'' = ‘ein schönes Begräbnis ausrichten’
*''an Boizn drahn'' (einen Bolzen drehen) = ‘einen Fehler machen’
*''fladern'' = ‘stehlen’
*''budan'' (pudern), ''schnacksln'', ''fegln'' (vögeln), ''wetzn'', ''pempan'' = ‘Geschlechtsverkehr durchführen’
*''si fetzn'' = ‘sich prügeln’
*''herstraan'' (herstreuen) = ‘vergewaltigen’
*''si oohaun'' (sich abhauen) = ‘hemmungslos lachen’

==== „sterben“ ====

Den Wienern wird einerseits [[Fatalismus]] („Is eh ois wuascht“ [Es ist sowieso alles egal]), andererseits Überlebenswille („A echta Weana geht net unta“ [Ein echter Wiener geht nicht unter]) nachgesagt. Als Resultat des Kompromisses dieser zwei Extreme lässt sich wohl der makabre Humor, der sich im Wienerischen unter anderem in vielen scherzhaften Ausdrücken für 'sterben' zeigt, erklären. Ein plakatives Beispiel dafür ist etwa [[Roland Neuwirth]]s „Ein echtes Wienerlied“, dessen Text sich aus lauter [[Euphemismus|Euphemismen]] für das Sterben zusammensetzt.

*'''n Holzpyjama auziagn'' (den Holzpyjama [Sarg] anziehen)
*''ohgrotzn'' (abkratzen)
*''ohbangln''
*''a Bangl reißn''
*''ohküühn'' (abkühlen)
*''mid’n 71er foahn'' (die [[Wiener Straßenbahn|Straßenbahnlinie]] 71 fährt zum [[Wiener Zentralfriedhof]])
*''in Leffl ohgebn'' (den Löffel abgeben)
*''si d’ Schleifn gebn''
*''de Potschn streckn''
*''maukas gehn''
*''aushuastn'' (aushusten)
*''si di Eadepfen von unt auschaun'' (sich die Kartoffeln von unten anschauen)
*''I heng mi ins fensterkreiz'' sich im Fensterkreuz erhängen
*''schaun, ob da Deckl passt'' (einen Abgang machen)
*''si söwa de zwa Meta tiafa bringa'' (sich selbst die zwei Meter tiefer bringen) = ‚Selbstmord begehen‘
*''hamdrahn'' – umbringen (von „heimdrehen“ – sich ins Bett legen und sich nach Hause – also zum Tod – drehen)
*''ins Pendl haun'' = ‚sich aufhängen‘
*''koide Chirurgie'' = ‚Pathologie‘, österr. auch: ‚Prosektur‘

===[[Invektive]]n===
*''Gscherter'' = ‘einer vom Land’, was für einen Wiener alle Österreicher außer sie selbst sind (jedoch in der Provinz das Gegenteil bedeutend, damit werden die Wiener gemeint) (wörtlich: ‘Gescherter/Geschorener’, also ‘Kurzhaariger’ – Leibeigene durften das Haar nur kurz geschoren tragen)
*''Fetznschädl'' = ‘Idiot (Lumpenkopf)’ , neu 'Turban-/KopftuchträgerIn'
*''Fetzenbaungad'' = ‘Puppe aus Lumpen’, aber auch ‘liederliche Person’
*''Baungad'' (< [[Bankert]] ‘uneheliches Kind’) = ‘schlimmes Kind’ („De Baungadn mochn heit wida an Krawöö ois wia!“ = ‘Die Kinder sind heute wieder laut’)
*''Fallot'' = ‘Gauner, Betrüger’
*''Bü(l)cher'' (von ''Pilger'') = ‘Gauner’
*''Owezahrer'' = ‘Nichtstuer, Schlechtmacher, Spielverderber’
*''Sandler'' = ‘Obdachloser’
*''Saundhos'' (Sandhase) = ‘Obdachloser’
*''Trutschn'' = ‘hochmütige Frau’
*''Schaßtromml'' (Furztrommel) = ‘unsympathische Person’ (meist auf eine ältere Frau bezogen), (eigentlich ein Volksmusikinstrument das Laute von sich gibt, die an eine abgehende Blähung erinnern)
*''Oaschgeign'' (Arschgeige) = ‘unsympathische Person’ (meist auf einen Mann bezogen)
*''Ungustl'' = ‘widerlicher Typ’
*''Dillo'' = ‘unintelligenter Mensch’
*''Koffa'' (auch ''Vollkoffa'' usw.) = ‘Idiot’, ''an Koffa ostön'' = ‘einen Darmwind lassen’
*''Dodl'' = ‘Idiot’
*''Gurkn'' = ‘Idiot’
*''Ei'' = ‘Idiot’
*''Deppata'' = ‘Idiot’ (wie ‘Koffa‘ usw., aber mit schimpfhafterem Charakter)
*''Hiafla'' = ‘ungeschickter und/oder dummer Mensch (von: Huftier, Ochs)’
*''Trampl'' = ‘unbegabtes Weib’ (also wie ‘Trottel’, aber weiblich)
*''Fut'' = ‘Vagina, eig. Vulva’ (höchst vulgär)
*''Brunzbuschn'' = ‘Vagina, eig. Vulva’ (noch vulgärer)
*''Grantscheam'' = ‘schlecht gelaunte Person’
*''Dünngsöchter'' = ‘dumme Person (zu kurz geselcht)’
*''Blitzgneisser'' = ‘jemand, der schnell versteht’ (immer ironisch gemeint!)
*''Nudlaug'' = ‘Person mit schwächerem Augenlicht’, auch ‘Idiot’ (besonders derb, da aus der Sexualmetaphorik)
*''Frotz'' = ‘ungezogenes Kind‘, oft auch ‘Tussi, promiskes Fräulein’
*''Gfries''/''Wisasch'' (< frz. ''visage'') = ‘Gesicht’ (bösartig)
*''Einedrahra'' = ‘Angeber, Wichtigtuer’ – ''eine'' = ‘hinein’, ''Drahra'' = ‘Dreher’, also jemanden um den Finger wickeln
*''Beidl'' = ‘Schimpfwort für einen Mann’ (Von ‘Beutel’ – meint die äußeren männlichen Geschlechtsorgane. Das ''d'' wird sehr schwach betont.)
*''Mistlbocha'' (Mistelbacher) = ‘uniformierter Polizist’ (Mistelbach (eine Stadt in Niederösterreich) ist dem Volksmunde nach die Heimat vieler [Wiener] Polizisten.)
* ''Bosnigl'' (Bosniak) = ‘boshafter Mensch’ (nach den in Wien unbeliebten bosnischen Regimentern, die bei Unruhen hart durchgriffen)
====[[Ethnophaulismus|Ethnophaulismen]]====
<!-- *''[[Tschusch]]'' = ‘Gastarbeiter’ (insbesondere Osteuropa und Balkan)
*''Kimmltiak'' ([[Kümmeltürke]]) = ‘aus der Türkei stammende Person’ -->
*''Kanak'' ([[Kanake (Schimpfwort)|Kanake]]) = ‘Ausländer’
*''Tschusch'' = 'Ausländer'
*''Kinesara'' = ‘Chinese’
*''Gschlitzta'' = ‘Chinese, Japaner’
*''Itaka'' = ‘Italiener’
*''Polack'' = ‘Pole’
*''Katzlmocha'' = ‘Italiener’
*''Krowot'' = ‘Kroate’
*''Bunter'' / ''Bloßhaxata'' / ''Bloßhapata'' / ''Lumbumba'' / ''Buschtschusch'' / ''Zulukaffa'' / ''Bimbo'' / ''Bananenbiager'' = ‘Schwarzafrikaner’
*''Kamötreiwa'' (Kameltreiber) = ‘aus dem arabischen Raum stammende Person’
*''Piefke / -->Marmeladinger'' = ‘(Nord-)Deutscher’

==== Beleidigende Phrasen ====
* ''Gusch, sunst boschts!'' = ‘Halt den Mund, sonst muss ich dir eine verpassen!’ (Androhung von körperlicher Gewalt)
* ''Du beidlst am Watschnbaam!'' (''Watschn'' = ‘Ohrfeige’) = ‘Pass auf was du machst/sagst!’ (wörtlich: ‘Du rüttelst am Ohrfeigenbaum!’, wobei die Ohrfeigen natürlich die (leicht herabfallenden) Früchte des Baumes sind)
* ''Wüst an Tschuck aufs Aug?'' / ''Wüst an Tschuck aufs Guck?'' (''Guck'' = ‘Auge’) = ‘Soll ich dir ein Veilchen verpassen?’ (Androhung von körperlicher Gewalt)
* ''Homs da ins Hian gschissn?'' = [[rhetorische Frage]], mit der die geistige Intaktheit des Gegenübers angezweifelt wird
* ''Dia homs ins Hian gschissn und ned owelossn.'' = ‘Du bist ein Vollidiot.’
* ''Wüst a Packl Haustetschn?.'' = ‘Willst du eine Packung hausgemachter Ohrfeigen?’
* ''Drah di ham.'' (Bring dich selbst um.) = ‘Du sollst weggehen.’
* ''Heast Gschissana!'' = ‘Pass auf, du Idiot!’
* ''Wüst ned scheissn geh?'' = ‘Lass mich in Ruhe!’ / ‘Hast du denn nichts Besseres zu tun?’
* ''(Bist) depat?'' = ‘Stimmt was nicht?’, ‘Geht es dir nicht gut?’ (Diese Phrase wird meist nach einer Tat eines anderen gesagt, die einem missfällt.)
* ''Leck di Tant in Oasch!'' = wichtig dabei die Mimik, entweder Erstaunen oder sehr starke negative Motivation
* ''Hau di üba d’ Heisa!'' (Wirf dich über die Häuser!) = ‘Verschwinde!’
* ''Blos ma’n Bock auf!'' (Blas mir den Schuh auf!) = ‚Lass mich in Ruhe!‘
* ''Red’s in a Sackl und stö’s vor die Tia!'' (Sprich es in ein Sackerl und stelle es vor die Tür!’) ‘Das interessiert mich nicht’
* ''Moch a Lackerl und schwimm in die Donau!'' = ‘Verschwinde!’
* ''Hupf in Gatsch (und schlog a Wön)!'' (Spring in den Schlamm (und schlag eine Welle)!) = "Verschwinde!"
* ''Schbü Schas und vaduft!'' = ‘Verschwinde!’ (wörtlich: ‘Spiele Furz und verdufte!‘)
* ''Bei dia haums es Kind wegghaut und de Nochgebuat aufzogn!'' = ‘Du bist hässlich!’ (wörtlich: ‘Bei dir haben sie das Kind weggeworfen und die Nachgeburt großgezogen!‘)
* ''Geh leck mi do (am oasch)!''= ‘Leck mich doch (am Arsch)‘!
* ''Du konst mi moi du trotl!''= ‘Du kannst mich mal, du Trottl!‘
* ''Bist augrennt?'' (Bist du wo angerannt?) = ‘Spinnst du?‘
* ''Dazö des meina Haund!''`= ‘Erzähl das meiner Hand (Interessiert mich nicht)‘!
* ''Host an bickn???''`=Mir scheint dein Geist ist verwirrt und will sich in Gefahr bringen (Wenn du so weitermachst verprügle ich dich)

===Höflichkeitsformeln===
Im Wienerischen finden sich etliche Ausdrücke, die noch das Unterwürfige aus der [[k.u.k.]]-Zeit aufzeigen (auch bekannt als ''Schönbrunner Deutsch'' oder ''Kaiserdeutsch'').
*''[[G'schamster Diener|G'schamsta Dina]]'' = ‘gehorsamster Diener’
*''Küss d’ Hand!'' = ‘Küss die Hand!’
*''gn’ä Frau'' = ‘gnädige Frau’
*''D´ere!'' = Kurzform von ‘(Ich) habe die Ehre!’
*''Hawad´ere / Habad`ere'' = Habe die Ehre! (Meine Verehrung!)’

===Phrasen===
* ''Gell?'' (auch ''göö?'') = ‘Nicht wahr?’ (ähnlich dem Kanadischen ‘eh?’)
* ''Do hauts oba da die Wadln fire!'' = ‘Erstaunen über einen Erschöpfungszustand’, meist belustigt (wörtlich: ‘Da haut es dir die Unterschenkel/Unterbeine vor’)
* ''Wos liegt des pickt'' = ‘Was liegt, das klebt’ (beim Karten- oder Schachspielen gehört, Rücknahme der Karte nach dem Ausspielen ist nicht mehr möglich)
* ''no na net'' auch ''Na ned nana'' = ‘Das hätte ich nie gewusst!’ (sarkastisch)
* ''Tuad ma laaaad!'' = ‘Tut mir leid!’
* ''Maarantana!'' auch ''Haabedere!'' = ‘Ach, du liebe Zeit!’ (Bestürzung)
* ''Scheiß mi au, Paula/Scheiß mi au, Paula, da Gaskriag kummt!'' = drückt Verwunderung, Erstaunen oder Belustigung über einen konkreten Sachverhalt aus
* ''I dapox ned'' = (ich packe es nicht, meint: ich verkrafte es nicht) drückt entweder Ärger über etwas oder starke Belustigung aus.
* ''G´frasta!'' = ‘drückt Missmut - vorzugweise gegen Kindern und Jugendlichen gerichtet - aus’
* ''G´frieser'' = ‘Missmut gegenüber Erwachsenen’, bedeutet aber auch ‘Gesicht’

===Typische Wiener Maßeinheiten, Weg- und Richtungsangaben===

*''Deka'' (von „Dekagramm“) = In Wien sagt man anstatt 100 Gramm [z.&nbsp;B. Wurst] 10 Deka [nur in Bezug auf Speisen, z.&nbsp;B. an der Feinkosttheke].
*''da ua Meta'' (ein beträchtlicher Meter) = ‘eine große (meist zu gehende) Distanz’
*''a brada Weg'' (ein breiter Weg) = ‘ein weiter Weg’
*''a bissl'' = ‘ein bisschen’. Wird gern beim Schimpfen für ‘sehr viel’ gebraucht: ''a bissl schwanger'', ''a bissl deppad''
*''a wengerl, a Äuzerl'' = ‘ein bisschen’
*''halbert'' (auch ''hoibert'') = ‘halb, halbwegs, fast’ (z.&nbsp;B. ''des woa a hoiberte Gschicht'', ‘das war fast eine ganze Geschichte’, oder ''Ist er arbeitsfähig?'' ''Ja, so halbert.'')
*''um Heisa daneben'' (um Häuser daneben) = ‘weit gefehlt’
*''um an Bettl'' (um einen Bettel) = ‘sehr billig, fast kostenlos’
*''und wenn’s [[Graz]] kost’ '' = ‘um jeden Preis’
*''net um a Gschloss'' = ‘nicht um die Burg ’
*''ums Oaschleckn ned'' = ‘etwas knapp verpasst/nicht geschafft haben’
*''a Botzn Auto'' = ‘ein großes Auto’
*''viere'' = ‘nach vorn’ (z.&nbsp;B.: ''Geh viere.'' = ‘Geh nach vorn.’)
*''viera'' = ‘(her)vor’ (z.&nbsp;B.: ''Kum viera.'' = ‘Komm hervor.’)
*''zruck'' = ‘zurück’
*''umme'' = ‘hinüber’ (''ummegehn'' = ‘hinübergehen’)
*''umma'' = ‘herüber‘
*''eine'' = ‘hinein’
*''eina'' = ‘herein’
*''ausse'' = ‘hinaus’
*''aussa'' = ‘heraus’
*''obe'' = ‘hinunter’
*''oba'' = ‘herunter’
*''aufe'' = ‘hinauf’
*''aufa'' = ‘herauf’
*''zuwe'' = ‘näher (heran)’
*''ummadum'' = ‚umher‘ (''ummadum gehn'' = ‚umher gehen‘)
*''rundummadum'' = ‚um etwas herum‘ (''geh rundummadum'' = ‚geh daran herum‘)
*''Kilo'' = bei Geldbeträgen und Geschwindigkeitsangaben wird ''Kilo'' im Wienerischen – entgegen der Erwartung – nicht für ‘tausend’, sondern für ‘hundert’ verwendet. Dies begründet sich durch das in Österreich gebräuchliche „[[Dekagramm]]“ (1 dag = 10 Gramm), von dem 100 Einheiten ein Kilo (1000 Gramm) ergeben. ''Zwaa Kilo'' entsprechen also z.&nbsp;B. 200 Euro oder 200&nbsp;km/h, nicht 2.000!
*''Fleckal'' = früher bei Geldbeträgen in Schilling, ein Fleck = 1.000-Schilling-Schein
*''Krügel'' = 0,5 Liter Bier vom Fass
*''Seidel'' (oft falsch ''Seiterl'' geschrieben) = 0,3 Liter Bier vom Fass (vom italienischen ''sitella'', einem mittelalterlichen urnenförmigen Gefäß für Wein)
*''Pfiff'' = 0,176 Liter Bier vom Fass (manchmal fälschlich auch 0,2 Liter oder 0,1 Liter)
*''a Hüüsn'' (eine Hülse) = 0,5 Liter Bier, meist aus der Dose

==Quellen==
<references />

== Siehe auch ==

*[[Meidlinger L]]
*[[Wiener Schmäh]]
*[[Wienerlied]]

==Literatur==
===Allgemein===
*Beppo Beyerl, Klaus Hirtner, Gerald Jatzek: ''Wienerisch – das andere Deutsch.'' 6. Auflage. Reise Know-how Verlag Peter Rump GmbH, Bielefeld 2006, ISBN 3-89416-269-4.
*Mauriz Schuster, Hans Schikola: ''Das alte Wienerisch.'' Deuticke, Wien 1996, ISBN 3-216-30210-5.

===Phonologie===
*Sylvia Moosmüller: ''Soziophonologische Variation im gegenwärtigen Wiener Deutsch. Eine empirische Untersuchung.'' Franz Steiner <!-- Verlag Wiesbaden GmbH -->, Stuttgart 1987, ISBN 3-515-05093-0.
===Wortschatz===
*Arthur Fetzer (Hrsg.): ''Schmutzige Wörter Wienerisch–Deutsch.'' Eichborn, Frankfurt/Main 1993, ISBN 3-8218-2356-9.
*Maria Hornung, Sigmar Grüner: ''Wörterbuch der Wiener Mundart.'' Neubearbeitung. öbvhpt, Wien 2002, ISBN 3-209-03474-5.
*[[Wolfgang Teuschl]]: ''Wiener Dialekt-Lexikon.'' 2. Auflage. Schwarzer, Purkersdorf 1994, ISBN 3-900392-05-6.
*[[Peter Wehle]]: ''Sprechen Sie Wienerisch?'' Ueberreuter, Wien/Heidelberg 1980, ISBN 3-8000-3165-5.
*[[Oswald Wiener]]: ''Beiträge zur Ädöologie des Wienerischen''. In: ''Josefine Mutzenbacher. Die Lebensgeschichte einer wienerischen Dirne, von ihr selbst erzählt.'' Rogner & Bernhard, München 1969, S. 285–389.
*[[Josef Hader]]: ''Wienerisch mit The Grooves.'' digital publishing, München 2008, Audio-CD plus Textheft, ISBN 978-3-89747-723-0.

===Anthologien===
*Walter Rösler (Hrsg.): ''Gehn ma halt a bisserl unter. Kabarett in Wien von den Anfängen bis heute.'' 2. Auflage. Henschel, Berlin 1993, ISBN 3-89487-185-7.

== Weblinks ==
===Wortschatz===
*[http://www.janko.at/Wienerisch/index.htm Sprechen Sie Wienerisch?]
*[http://www.vienna24.at/wienerisch.php Wienerisch – kleines Wörterbuch]
*[http://www.ostarrichi.org/ Wörterbuch Österreichisch–Deutsch]
*[http://www.wienerlieder.at/index.asp?flangu=DE-DE-WI&aflangu=DE-DE-WI&n1=6383&n2=6384&m=0 Weatabiachl auf Wienerlieder.at]
*[http://www.adastra.at/fussball/index.htm Wörterliste des Wiener Fußballerjargons]


<ref name="Fliegermagazin 11-1983">{{Literatur| Autor=
===Allgemein===
| Herausgeber=
*[http://userweb.port.ac.uk/~joyce1/dialects/index.html Deutsche Dialekte Linkverzeichnis]
| Titel= Porsche lernt Fliegen | TitelErg=
*[http://www.vein.hu/german/regionalitaet.pdf Die Sprache in Österreich und andere Ausprägungsformen der deutschen Sprache] (pdf; 260 kB)
| Sammelwerk= [[Fliegermagazin]] | WerkErg= | Reihe= | Band=
*[http://www.echtwien.at echt:wien - Festival des Wienerischen]
| Nummer= 11| Auflage=
| Verlag= [[Jahr_Top_Special_Verlag|Jahr Verlag GmbH]]| Ort=
| Jahr= 1983 | Monat= 11| Tag= | Kapitel=
| Seiten= 26 – 27| Spalten= | ISBN= | ISBNistFormalFalsch=
| ISSN= 0170-5504| Kommentar= | Originaltitel= | Originalsprache= | Übersetzer=
| Online= [http://www.fliegermagazin.de/download/400flieger/flieger.11.1983.pdf PDF] | arxiv= | DOI= | DNB= | LCCN= | OCLC= | PMC= | PMID= | ZDB=
| Zugriff=2012-11-04 | Typ=
}}</ref>


</references>
[[Kategorie:Kultur (Wien)]]
[[Kategorie:Österreichische Mundart]]
[[Kategorie:Bairischer Dialekt]]


[[Kategorie:Porsche|Pfm 3200]]
{{Link FA|bar}}
[[Kategorie:Boxermotor (Luftfahrt)]]


[[bar:Weanarisch]]
[[en:Porsche PFM 3200]]
[[ja:ポルシェ PFM3200]]
[[br:Vienneg]]
[[da:Wienersk]]
[[ru:Porsche PFM 3200]]
[[en:Viennese German]]
[[hr:Bečki njemački]]
[[sr:Бечки дијалект]]
[[tr:Viyana şivesi]]

Version vom 8. November 2012, 13:50 Uhr

Porsche PFM 3200

Der Porsche PFM 3200 war ein 6-Zylinder-Flugmotor des deutschen Sportwagenherstellers Porsche. Flugzeuge der Hersteller Robin, Mooney und Cessna waren mit diesem Triebwerk ausgerüstet.

Geschichte

Der Mindelheimer Unternehmer und Flugzeugbauer Burkhart Grob gab ab 1977 den Anstoß zur Entwicklung moderner Kolbentriebwerke für die damals neu aufkommenden Flugzeugentwicklungen der allgemeinen Luftfahrt. Dazu modifizierte sein Unternehmen versuchsweise einen Motor des Porsche 911 Turbo mit Doppelzündung und Untersetzungsgetriebe.[1]

Ab Mai 1981 begannen bei Porsche in Weissach die ersten Studienarbeiten und ab Oktober 1981[1] die Entwicklung des PFM 3200, der die technisch veralteten Motoren von Lycoming und Continental Motors amerikanischer Bauart ersetzen sollte, deren Konstruktion fast unverändert auf die 1940er und 1950er Jahre zurückgeht.[2]

„Ohne das Engagement und die ansteckende Begeisterung von Herrn Grob wäre es wohl kaum so weit gekommen.“

Porsche-Entwicklungsvorstand Helmut Bott: Fliegermagazin[1]

Ab 8. August 1982 flog eine Cessna 182 Skylane, deren originale Motorisierung mit einem Continental O-470 durch einen PFM 3200 ersetzt worden war, mit der Kennung D-EIMP am Flugplatz Mindelheim-Mattsies – dem Werksflugplatz des Unternehmens Burkhart Grob Luft- und Raumfahrt GmbH & Co. KG – das Flugprogramm zur Zulassung des neuen Triebwerks. Der Antrieb war mit einem Hoffmann-Dreiblatt-Propeller ausgerüstet.[3][1]

Die deutsche Zulassung nach JAR-E erfolgte 1984, die für den amerikanischen Markt notwendige FAA-Zulassung nach FAR Part 33 folgte 1985. Ab April 1987 ging das Triebwerk in die Serienproduktion.[4]

Trotz technischer Vorteile konnte sich der PFM 3200 nicht am Markt durchsetzen, da in den USA der Flugzeugmarkt Mitte der 1980er Jahre wegen eines Urteils zur Produkthaftung praktisch zum Erliegen kam. Eine Umrüstung gebrauchter Flugzeuge war in Anbetracht der niedrigen Kraftstoffkosten in den USA unattraktiv. Die Serienproduktion der Triebwerke endete 1990.

Nach Einstellung der Produktion verursachte der PFM 3200 für Porsche hohe Kosten, da in den USA die Sicherung einer langfristigen Wartung und Ersatzteil-Verfügbarkeit teilweise gesetzlich vorgeschrieben ist. Daher entschloss sich der Konzern 2005, noch bestehende Restbestände an Porsche-Motoren durch gesponserten Umbau auf andere Motoren oder notfalls durch Aufkauf gesamter Flugzeuge aus dem Verkehr zu ziehen.[5]

Konstruktion

Der PFM 3200 wurde konstruktiv von den bis dahin 200.000 gebauten luftgekühlten Boxermotoren mit sechs Zylindern der 911er-Sportwagen abgeleitet. Die Kurbelwelle mit einem Hub von 74,4 Millimetern Hub entsprach der Auslegung des Motors des 911 Turbo 3.3 seit 1977, die Bohrung mit 95 Millimetern wurde in Kombination mit dieser Kurbelwelle erst ab 1984 im 911 Carrera 3.2 im Fahrzeugbau angeboten. Ein erklärtes Ziel war es, konstruktive Entwicklungen des Flugzeumotors dem Fahrzeugmotor zukommen zu lassen – und umgekehrt.[2]

Aufbau

Datei:911 Engine Head and Pistons.jpg
Zylinderköpfe und Zylinder eines Porschemotors

Die sechs einzelnen Zylinderköpfe und Zylinder waren über Stehbolzen mit dem vertikal geteilten Motorgehäuse verschraubt. Über jeweils drei Zylinderköpfen war ein Nockenwellengehäuse angeordnet, von dem aus über eine Nockenwelle und Kipphebel die V-förmig im Zylinderkopf hängenden Ventile betätigt wurden.

Eine Zahnradkaskade auf der Rückseite des Motors trieb die Nockenwellen von der Kurbelwelle aus an – im Gegensatz zum Kettenantrieb bei den Fahrzeugmotoren an dieser Stelle. Das Rädergehäuse konnte so zusätzlich zum Antrieb zweier Drehstromgeneratoren, zweier Saugpumpen für Luft, zweier Hochspannungszündverteiler und eines Propellerreglers dienen.

Vor dem Motor war das Propellergetriebe angeordnet, das die Motordrehzahl im Verhältnis 1:0,442 auf die Propellerdrehzahl reduzierte. Die Schrägverzahnung der Getriebräder entlastete die Axiallager der Propellerwelle. Zur gegenseitigen Schwingungsentkoppelung war eine Gummigelenkscheibe mit Textilschlingeneinlage an der Getriebeeingangswelle angeordnet.[6] Mit dieser Kupplung sollte auch die Kurbelwelle im Fall einer Bodenberührung des Propellers geschützt werden – dem sogenannten „shock loading“. Durch ein zusätzlich zu installierendes Zwischenrad war das Getriebe auch in der Lage, die normalerweise linksdrehende Propellerdrehrichtung umzukehren – unabdingbar für zweimotorige Flugzeuge.[4] Neben dem Propellergetriebe hatte der Anlasser seinen Platz.

Die aufwändige Trockensumpfschmierung arbeitete mit einem externen Öltank, der für eine automatische Ölstandskontrolle vorbereitet war und ermöglichte konzeptionell die volle Kunstflugtauglichkeit des Antriebs. Auch das Propellergetriebe und der Propellerregler liefen mit Motoröl.

Kühlung

PFM 3200 mit Abgasturbolader im Porsche-Museum

Zur Zwangskühlung des Motors trieben zwei parallele Keilriemen ein mit 1,7-facher Drehzahl laufendes Axialgebläse an. Im Gegensatz zur sonst üblichen Stauluftkühlung bei vergleichbaren Luftfahrzeugtriebwerken, war der kritische Bereich der hohen Startleistung mit gleichzeitig geringer Geschwindigkeit des Flugzeugs optimal durch den höchsten Luftdurchsatz bei maximaler Motordrehzahl von 5300 min−1 abgedeckt.

Gemischaufbereitung

Die Einspritzung des Kraftstoffs erfolgte durch eine angepasste K-Jetronic von Bosch, die am PFM 3200 nochmals in der rein mechanischen Grundversion zum Einsatz kam – im Gegensatz zum Einsatz bei Fahrzeugmotoren, die in den 1980er Jahren bereits mit den Nachfolgegenerationen KA- bzw. KE-Jetronic ausstattet wurden.

Eine Besonderheit waren die zwei Steuerdruckregler der Einspritzanlage, die abhängig von der Gashebelstellung angesteuert wurden. Ein Steuerdruckregler war in allen Betriebszuständen für die Einhaltung des Betriebszustandes „günstiger Verbrauch (best economy)“ mit einem Verbrennungsluftverhältnis von 1,10 zuständig, ein weiterer Steuerdruckregler wurde durch ein Magnetventil bei Volllast aktiviert und bewirkte ein fetteres Gemisch bei einem Verbrennungsluftverhältnis von 0,85 für den Betriebszustand „Maximalleistung (best power)“ – diese Anreicherung war im Regelfall nur kurzzeitig bei Start und Steigflug bis zur Sicherheitsmindesthöhe aktiv.

Zündung

Der Motor hatte zwei unabhängige, elektronische Kennfeld-Zündanlagen von Magneti Marelli, bestehend aus Generator, Kabelstrang, Steuergerät, OT-Geber, Drehzahsensor, Temperatursensor im Saugrohr, Saugrohr-Drucksensor, Zündspule, Hochspannungsverteilung, Zündgeschirr und sechs Zündkerzen mit abgeschirmten Zündkerzensteckern je Zündkreis. Die Zylinderköpfe hatten dementsprechend – im Gegensatz zu den Fahrzeugmotoren – jeweils zwei Zündkerzen.[6]

Der PFM 3200 unterschied sich dadurch deutlich von vergleichbaren Flugmotoren, die bis heute mit Magnetzündungen ausgerüstet sind und damit wesentlich einfacher die geforderte Betriebssicherheit und Redundanz erreichen können.

Vorteile der Auslegung

  • geringe Schallemissionen
  • höherer Wirkungsgrad, geringerer Kraftstoffverbrauch
  • je nach Ausführung Betrieb mit günstigem MoGas anstelle des teuren AvGas
  • Verglichen mit anderen Flugmotoren sehr einfache Bedienung durch die Einhebelbedienung für Gas, Propellerverstellung und Gemischregulierung durch eine Einspritzung (Bosch K-Jetronic) und Kennfeldzündung von Magneti Marelli.

Die Konkurrenten bemühten sich, die Nachteile des elektronischen Zündsystems anstelle der von ihnen verwendeten Magnetzündung in der Öffentlichkeit herauszustellen. Porsches Zündsystem war auf eine funktionierende Lichtmaschine angewiesen, fiel diese aus, konnte etwa eine Stunde mit Batteriestrom weitergeflogen werden. Die konventionelle Magnetzündung funktioniert hingegen auch ohne externe Stromzufuhr. Dieser Punkt war einer der Gründe des kommerziellen Misserfolgs.

Verwendung

Die Zuverlässigkeit des Motors demonstrierte Porsche bereits 1985 mit einem Flug um die Welt mit einer einmotorigen Mooney 201 mit dem Kennzeichen D-EAFE.[7] Die Piloten waren Michael Schultz und Hans Kampik. Der Flug begann am 10. Juli 1985 am Flugplatz Donaueschingen-Villingen und endete am 16. Januar 1986 wieder in Donaueschingen. Es wurden ca. 100.000 Kilometer in 600 Flugstunden zurückgelegt. Dabei wurden 300 Starts und Landungen absolviert. Der weiteste Nonstop-Flug betrug dabei 4200 km von Hilo (Hawaii) nach Mojave (Kalifornien) und dauerte 15 h 20 min.[8]

Die Kosten für den Umbau einer gängigen Cessna 172 wurden von Fachleuten im Jahr 1987 auf 80.000 bis 90.000 DM geschätzt – das 2,5-fache eines vergleichbaren Umbaus mit einem Triebwerk von Continental oder Lycoming. Durch die zu erwartende Treibstoff-Einsparung hätte sich die Investition damit andererseits nach höchstens 1200 Betriebsstunden amortisiert.[4]

Technische Daten

Kenngrößen Daten des PFM 3200[6]
Hersteller Porsche
Baujahr 1984
Bauart 6-Zylinder-Boxermotor, zwei Ventile pro Zylinder, eine oben liegende Nockenwelle pro Zylinderreihe
Hubraum (Bohrung × Hub)  3164 cm³ (95 mm × 74,4 mm)
Verdichtung 9,2:1
Trockenmasse ca. 200 kg
Startleistung 156 kW (212 PS) bei 5300 min−1
Reiseleistung 147 kW (200 PS) bei 5000 min−1

Siehe auch

Literatur

  • Robin Blech, Janice Lowe: Porsche: the warm-up lap is over. In: Flight International. 4. April 1987, ISSN 0015-3710, S. 21–23 (PDF-Datei).
Commons: Porsche PFM 3200 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Porsche lernt Fliegen. In: Fliegermagazin. Nr. 11. Jahr Verlag GmbH, November 1983, ISSN 0170-5504, S. 26 – 27 (PDF [abgerufen am 4. November 2012]).
  2. a b Fliegendes Bein. Spiegel Online, 1. April 1985, abgerufen am 8. November 2012.
  3. Porsche-powered Cessna flies. Flight International, 8. Oktober 1983, S. 947, abgerufen am 24. Oktober 2012 (englisch): „The Skylane flight-test programme has been running since August 9, at Mindelheim-Mattsies, where glider and motorglider manufacturer Grob Flugzeugbau is based. The two companies are said to be working together closely, Grob having encouraged the Porsche management to enter the aero-engine market.“
  4. a b c Robin Blech: Porsche: the warm-up lap is over. Flight International, 4. April 1987, S. 21 – 24, abgerufen am 30. Oktober 2012 (englisch).
  5. Verluste bei Porsche. Spiegel Online, 7. März 2005, abgerufen am 24. Oktober 2012: „Wiedeking war deshalb nicht traurig über eine Meldung aus den USA: Durch einen Hurrikan wurden mehrere Flugzeuge mit Porsche-Antrieb zerstört, wobei kein Mensch zu Schaden kam, weil die Maschinen am Boden standen.“
  6. a b c Heinz Dorsch, August Hofbauer und Hans Weiner: Der Porsche-Flugmotor PFM 3200. In: Motortechnische Zeitschrift 46. Nr. 7/8. Springer Vieweg Verlag, 1985, S. 275 – 281 (PDF [abgerufen am 26. Oktober 2012]).
  7. Porsche power tours the world. Flight International, 17. August 1985, S. 12, abgerufen am 26. Oktober 2012 (englisch).
  8. Takers for Porsche aircraft engine? Flight International, 25. Dezember 1986, S. 13, abgerufen am 1. November 2012 (englisch).