Lucius Licinius Lucullus und Kateb Yacine: Unterschied zwischen den Seiten
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'''Kateb Yacine''' (* [[6. August]] [[1929]] in [[Constantine (Algerien)|Constantine]] ([[Algerien]]); † [[28. Oktober]] [[1989]] in [[Tronche]] bei [[Grenoble]]) war ein algerischer Schriftsteller. |
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{{Dieser Artikel|behandelt den Konsul des Jahres 74 v. Chr. Für den gleichnamigen Konsul des Jahres 151 v. Chr. siehe [[Lucius Licinius Lucullus (Konsul 151 v. Chr.)]].}} |
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'''Lucius Licinius Lucullus''' (auch '''Lukullus''' oder '''Lukull'''; * [[117 v. Chr.]]; † [[56 v. Chr.]]) war ein [[Römisches Reich|römischer]] Senator und [[Feldherr]]. Er bekleidete 74 v. Chr. das [[Consulat|Konsulat]]. Nach seiner Eroberung des kleinasiatischen Königreiches Pontos führte er den Beinamen '''Ponticus'''. Bekannt wurde er allerdings vor allem für seinen Reichtum und seine grandiosen Gastmähler. |
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== Leben == |
== Leben == |
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Kateb Yacine entstammte einer altehrwürdigen, gebildeten Familie. Sein Vater war Kateb Mohamed, seine Mutter Kateb Jasmina. Seine Ausbildung am „Collège de Sétif“ wurde 1945 unterbrochen, als er verhaftet wurde. Er hatte an einer [[Nationalismus|nationalistischen]] Demonstration in Sétif teilgenommen, in deren Folge es zu einem Massaker des französisches Militärs und der französischen Polizei an Algeriern gekommen war. Während der Haftzeit, in der er ohne Verhandlung festgehalten wurde, entdeckte Kateb Yacine nach eigener Aussage seine beiden großen Leidenschaften, die [[Revolution]] und die [[Poesie]]. |
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=== Abstammung === |
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Als Siebzehnjähriger veröffentlichte er 1946 sein erstes Buch. 1947 besuchte er erstmals [[Frankreich]]. Von 1948 bis 1951 arbeitete er als [[Journalist]] bei der ''Alger républicain'', einer lokalen Zeitung. Im Jahr 1952 war er Dockarbeiter, diese Tätigkeit gab er schnell wieder auf, um sich dem Schreiben zu widmen. Er reiste viel, reiste oft nach Frankreich, besonders [[Paris]], ließ sich dann aber in den frühen 1970er Jahren wieder in Algerien nieder. |
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Er war ein Enkel des [[Lucius Licinius Lucullus (Konsul 151 v. Chr.)|gleichnamigen Konsuls]] von 151 v. Chr. Seine Mutter war [[Caecilia Metella (Mutter des Lucullus)|Caecilia Metella Calva]], die Schwester des [[Quintus Caecilius Metellus Numidicus]] und des [[Lucius Caecilius Metellus Delmaticus]], Vater von [[Caecilia Metella (Gattin Sullas)|Caecilia Metella Dalmatica]], [[Lucius Cornelius Sulla Felix|Sullas]] vorletzter Ehefrau. |
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Kateb Yacine verfasste seine Bücher in [[Französische Sprache|französischer Sprache]]. Hauptthematik war der politische Befreiungskampf der [[Berber]]. 1988 erhielt er den [[Prix national des lettres]]. |
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=== Militärische und politische Karriere === |
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Sein Sohn, [[Amazigh Kateb]], lebt in Frankreich und schreibt arabische Songs für die Band [[Gnawa Diffusion]]. |
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Lucullus' Karriere begann als [[Militärtribun]] unter Sulla während des [[Bundesgenossenkrieg (Rom)|Bundesgenossenkrieges]]. Als [[Quaestur|Quästor]] unterstützte er 88 v. Chr. Sullas Marsch auf Rom. Anschließend unterstützte er Sulla im [[Mithridatische Kriege|Ersten Mithridatischen Krieg]], indem er eine Flotte aufbaute, die Mithridates’ Admiral Neoptolemos schlug. Auf Anweisung Sullas ließ er [[Mithridates VI. (Pontos)|Mithridates]], den das [[Popularen|populare]] Heer unter [[Gaius Flavius Fimbria]] in [[Pitane]] einschloss, bewusst übers Meer entkommen. Nach dem Friedensschluss mit Mithridates blieb Lucullus in der Provinz [[Asia (Provinz)|Asia]], um die Steuern einzutreiben. |
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Laut [[Plutarch]] versuchte er die Lasten für die Bevölkerung zu verringern.<ref>Plutarch, [http://penelope.uchicago.edu/Thayer/E/Roman/Texts/Plutarch/Lives/Lucullus*.html#4 ''Lucullus'', 4, 1].</ref> |
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Lucullus kehrte 80 v. Chr. nach Rom zurück und wurde im darauffolgenden Jahr kurulischer [[Ädil]] zusammen mit seinem Bruder [[Marcus Terentius Varro Lucullus]] und schon 78 v. Chr. mit einem besonderen Dispens [[Praetur|Prätor]].<ref>[[Thomas Robert Shannon Broughton|T. Robert S. Broughton]]: ''The Magistrates Of The Roman Republic. Vol. 3: Supplement''. Atlanta / Georgia: Scholars Press, 1986, S. 121f (Philological Monographs. Hrsg. von der American Philological Association. Bd. 15, Teil 3)</ref> Anschließend war er von 77 bis 75 v. Chr. als Proprätor in Africa. |
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* ''Soliloques'', 1946 |
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Nach seiner Rückkehr war Lucullus 74 v. Chr. zusammen mit [[Marcus Aurelius Cotta]], einem Onkel [[Gaius Iulius Caesar]]s, [[Consulat|Konsul]]. In diesem Jahr besetzte [[Mithridates VI.]] [[Bithynien|Bithynia]]. In Asia kam es zu Aufständen gegen die drückenden römischen Steuern. Als amtierender Konsul wurde Cotta mit der Niederschlagung beauftragt, während Lucullus (mit Hilfe des einflussreichen Senators [[Publius Cornelius Cethegus (Senator)|Publius Cornelius Cethegus]])<ref>Plutarch, [http://penelope.uchicago.edu/Thayer/E/Roman/Texts/Plutarch/Lives/Lucullus*.html#6 ''Lucullus'' 6].</ref> als [[Prokonsulat]] [[Cilicia]] erhielt. |
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* ''Abdelkader et l’indépendance algérienne'', 1948 |
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* ''La cadavre encerclé'', 1955 |
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Er führte das römische Heer im [[Mithridatische Kriege|Dritten Mithridatischen Krieg]] (74–64 v. Chr.) zunächst erfolgreich durch [[Kleinasien]], kam dem bedrängten Cotta zur Hilfe und schlug die gegnerische Flotte. Bithynia wurde zur römischen Provinz. Obwohl Lucullus einen direkten Zusammenstoß mit Mithridates aus dem Weg ging, weil er dessen überlegene Kavallerie fürchtete, gelang es ihm, seinen Gegner erst nach [[Pontus]] zurückzudrängen. Mithridates floh 72 v. Chr. zu seinem Schwiegersohn, König [[Tigranes II.]] von [[Geschichte Armeniens|Armenien]]. Anstatt Mithridates zu verfolgen, eroberte Lucullus das Königreich Pontos und ordnete die Provinz Asia. Erst dann zog er gegen Tigranes zu Felde und besiegte ihn und Mithridates in der Schlacht von Artaxata am 6. Oktober 68 v. Chr. |
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* ''Nedjma'', 1956 |
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* ''Le cercle des représailles'', 1959 |
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Eine von seinem Schwager [[Publius Clodius Pulcher]] geschürten [[Meuterei]] des Heeres hinderte ihn, den Feldzug fortzusetzen. Lucullus wurde vom [[Römischer Senat|Senat]] zurückgerufen und 66 v. Chr. in der ''[[Lex Manilia]]'' durch [[Gnaeus Pompeius Magnus|Pompeius]] ersetzt. Er kehrte nach Rom zurück, wo er bis 63 v. Chr. vor den Toren der Stadt auf seinen [[Römischer Triumph|Triumph]] warten musste. Von den großen Reichtümern, die er während des gesamten Feldzuges erbeutet hatte, etwa bei der Eroberung [[Tigranokerta]]s, der Hauptstadt des Königreiches Armenien, errichtete er sich mehrere prachtvolle Villen in der Umgebung Roms und einen Palast auf dem [[Palatin (Rom)|Palatin]]. Sein Vorhaben, die räuberische römische Verwaltung in Asia zu reformieren, führte jedoch dazu, dass er unter den [[Publicani]] in Rom sehr unbeliebt wurde. |
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* ''La femme sauvage'', 1963 |
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* ''Le Polygone étoilé'', 1966 |
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=== Privatleben === |
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* ''Les ancêrtres redoublent de férocité'', 1967 |
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* ''L’homme aux sandales de caoutchouc'', 1970 |
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Lucullus war mit Clodia, der jüngsten Schwester von [[Publius Clodius Pulcher]], verheiratet, von der er sich 66 v. Chr. wieder scheiden ließ, wohl eher aus politischen Gründen als wegen des ihr nachgesagten inzestuösen Verhältnisses zu ihrem Bruder. |
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* ''Mohammed prends ta valise'', 1971 |
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* ''Saout Ennisa'', 1972 |
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Später heiratete er Servilia, eine jüngere Schwester<ref>So Plutarch, [http://penelope.uchicago.edu/Thayer/E/Roman/Texts/Plutarch/Lives/Lucullus*.html#38 ''Lucullus'' 38,1]; [http://penelope.uchicago.edu/Thayer/E/Roman/Texts/Plutarch/Lives/Cato_Minor*.html#24 ''Cato minor'' 24,3]; 29,3; 54,1.</ref> oder Nichte<ref>[[Marcus Tullius Cicero|Cicero]], [http://www.thelatinlibrary.com/cicero/fin3.shtml#8 ''de finibus'' 3,2,8]. Zur Frage jetzt Ann-Cathrin Harders: ''Die verwandtschaftlichen Beziehungen der Servilia, Ehefrau des L. Licinius Lucullus: Schwester oder Nichte des Cato Uticensis?'' In: [[Historia (Zeitschrift)|''Historia'']] 56 (2007), S. 453–461.</ref> von [[Servilia Caepionis]] und [[Marcus Porcius Cato der Jüngere|Cato]]. Von ihr hatte er einen Sohn. |
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* ''La guerre de 2000 ans'', 1974 |
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* ''La Palestine trahie'', 1972-1982 |
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Nach Sullas Tod wurde er zum Vormund von dessen Kindern [[Faustus Cornelius Sulla|Faustus]] und [[Cornelia Fausta]]. |
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* ''L’oeuvre en fragments'', 1986 |
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Er importierte aus der pontischen Stadt [[Giresun]] die ersten [[Vogel-Kirsche|Kirschen]], die sich dann innerhalb von 120 Jahren bis Britannien ausbreiteten.<ref>[[Plinius der Ältere|Plinius]], [http://penelope.uchicago.edu/Thayer/L/Roman/Texts/Pliny_the_Elder/15*.html#102 ''naturalis historia'' 15,102].</ref> Lucullus hatte in den eroberten Städten die [[Perserreich|persische]] Gartenkunst kennengelernt und ließ in [[Rom]] und [[Neapel]] ausgedehnte Gärten und mit kostbaren Skulpturen ausgeschmückte Villen anlegen. |
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Bekannt wurde er vor allem wegen seiner üppigen Gastmähler. Noch heute spricht man von „lukullischen Genüssen“ oder einem „lukullischen Mahl“. Auch die Süßspeise „Lukullus“ ([[Kalter Hund]]) ist nach ihm benannt. Lucullus war aber kein geistloser Prasser, sondern ein Genießer, der es liebte zu repräsentieren und seine umfangreiche [[Bibliothek]] gerne Interessierten öffnete. |
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== Archäologie == |
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Bei Ausgrabungen bei der Erweiterung der [[Bibliotheca Hertziana|Hertziana-Bibliothek]] in Rom wurde im Mai 2007 ein zu den berühmten [[Gärten des Lucullus]] gehörendes [[Nymphäum]] entdeckt.<ref>[http://www.wilantis.de/seite/index.php?id=38&suche=&seite=&back=29&no_cache=1&beitrag=16437 Nymphäum des Lucullus]</ref> |
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* [[Plutarch]]: ''Lucullus''. Deutsche Übersetzung: ''Große Griechen und Römer''. Übersetzt von [[Konrat Ziegler]]. Band 2 dtv, München 1979, ISBN 3-7608-3611-9. [http://penelope.uchicago.edu/Thayer/E/Roman/Texts/Plutarch/Lives/Lucullus*.html (englische Übersetzung)] |
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== Literatur == |
== Literatur == |
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* Stephan Leopold: ''Problematische Hegemonie, libidinöse Investition. Zur Frage kolonialer Allegoriebildung am Beispiel von [[Albert Camus]] und Kateb Yacine'', in ''Lendemains. Études comparées sur la France – Vergleichende Frankreichforschung'' # 130/131, Narr, Tübingen 2008, {{ISSN|0170-3803}}, S. 162–198. |
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* [[Arthur Keaveney]]: ''Lucullus: a life''. Routledge, London 1992, ISBN 0-415-03219-9 |
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* Jules van Ooteghem: ''Lucius Licinius Lucullus''. Académie Royale de Belgique, Bruxelles 1959. |
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* Günter Schütz: ''L. Licinius Lucullus: Studien zu den frühen Jahren eines Nobilis (117-75 v. Chr.)''. Dissertation Regensburg 1994. |
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* Manuel Tröster: ''Themes, Character, and Politics in Plutarch's Life of Lucullus. The Construction of a Roman Aristocrat''. Franz Steiner, Stuttgart 2008. |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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* {{DNB-Portal| |
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* {{Meyers Online|10|957|spezialkapitel=Lucullus}} |
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== Anmerkungen == |
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<references /> |
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[[uk:Луцій Ліциній Лукулл]] |
Version vom 1. September 2012, 22:03 Uhr
Kateb Yacine (* 6. August 1929 in Constantine (Algerien); † 28. Oktober 1989 in Tronche bei Grenoble) war ein algerischer Schriftsteller.
Leben
Kateb Yacine entstammte einer altehrwürdigen, gebildeten Familie. Sein Vater war Kateb Mohamed, seine Mutter Kateb Jasmina. Seine Ausbildung am „Collège de Sétif“ wurde 1945 unterbrochen, als er verhaftet wurde. Er hatte an einer nationalistischen Demonstration in Sétif teilgenommen, in deren Folge es zu einem Massaker des französisches Militärs und der französischen Polizei an Algeriern gekommen war. Während der Haftzeit, in der er ohne Verhandlung festgehalten wurde, entdeckte Kateb Yacine nach eigener Aussage seine beiden großen Leidenschaften, die Revolution und die Poesie.
Als Siebzehnjähriger veröffentlichte er 1946 sein erstes Buch. 1947 besuchte er erstmals Frankreich. Von 1948 bis 1951 arbeitete er als Journalist bei der Alger républicain, einer lokalen Zeitung. Im Jahr 1952 war er Dockarbeiter, diese Tätigkeit gab er schnell wieder auf, um sich dem Schreiben zu widmen. Er reiste viel, reiste oft nach Frankreich, besonders Paris, ließ sich dann aber in den frühen 1970er Jahren wieder in Algerien nieder.
Kateb Yacine verfasste seine Bücher in französischer Sprache. Hauptthematik war der politische Befreiungskampf der Berber. 1988 erhielt er den Prix national des lettres.
Sein Sohn, Amazigh Kateb, lebt in Frankreich und schreibt arabische Songs für die Band Gnawa Diffusion.
Werke
- Soliloques, 1946
- Abdelkader et l’indépendance algérienne, 1948
- La cadavre encerclé, 1955
- Nedjma, 1956
- Le cercle des représailles, 1959
- La femme sauvage, 1963
- Le Polygone étoilé, 1966
- Les ancêrtres redoublent de férocité, 1967
- L’homme aux sandales de caoutchouc, 1970
- Mohammed prends ta valise, 1971
- Saout Ennisa, 1972
- La guerre de 2000 ans, 1974
- La Palestine trahie, 1972-1982
- L’oeuvre en fragments, 1986
Literatur
- Stephan Leopold: Problematische Hegemonie, libidinöse Investition. Zur Frage kolonialer Allegoriebildung am Beispiel von Albert Camus und Kateb Yacine, in Lendemains. Études comparées sur la France – Vergleichende Frankreichforschung # 130/131, Narr, Tübingen 2008, ISSN 0170-3803, S. 162–198.
Weblinks
- Literatur von und über Kateb Yacine im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Kateb, Yacine |
KURZBESCHREIBUNG | algerischer Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 6. August 1929 |
GEBURTSORT | Constantine |
STERBEDATUM | 28. Oktober 1989 |
STERBEORT | Tronche bei Grenoble |