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„Amoklauf von Aurora“ – Versionsunterschied

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Zehn Menschen starben am Tatort, zwei weitere Menschen erlagen in Krankenhäusern ihren Verletzungen. Über 50 Menschen wurden verletzt. 38 Menschen kamen wegen ihrer Verletzungen ins Krankenhaus. Das jüngste Opfer war sechs Jahre alt<ref name = "tagesschau"/><ref name="spiegel"/> und das älteste 51.<ref name="Victims">{{cite web |url=http://www.denverpost.com/news/ci_21129876/lives-that-ended-an-aurora-theater-were-full |title=Lives that ended in an Aurora theater shooting were full of promise |publisher=[[Denver Post]] |work=denverpost.com |language=Englisch |date=2012-07-20 |accessdate=2012-07-22}}</ref>
Zehn Menschen starben am Tatort, zwei weitere Menschen erlagen in Krankenhäusern ihren Verletzungen. Über 50 Menschen wurden verletzt. 38 Menschen kamen wegen ihrer Verletzungen ins Krankenhaus. Das jüngste Opfer war sechs Jahre alt<ref name = "tagesschau"/><ref name="spiegel"/> und das älteste 51.<ref name="Victims">{{cite web |url=http://www.denverpost.com/news/ci_21129876/lives-that-ended-an-aurora-theater-were-full |title=Lives that ended in an Aurora theater shooting were full of promise |publisher=[[Denver Post]] |work=denverpost.com |language=Englisch |date=2012-07-20 |accessdate=2012-07-22}}</ref>


== Wirklichkeit, Fiktion und Fan-Hysterie ==
Schon kurz nach dem Massaker wurde in Medien auf die Ähnlichkeit der Tat zu Motiven in dem 1986 von [[Frank Miller]] veröffentlichten Comic ''[[The Dark Knight Returns]]'' hingewiesen. Im zweiten Teil des Comics betritt die psychisch labile Figur ''Arnold Crimp'' ein gut gefülltes [[Pornokino]] und erschießt drei Besucher.<ref>{{Literatur|Autor=[[Frank Miller]], [[Klaus Janson]], Lynn Varley |Titel=[[Batman - Der Dunkle Ritter kehrt zurück]] |Originaltitel=The Dark Knight Returns |Originalsprache=en-US |Band=Band 2 |Verlag=[[Panini Comics]], [[Nettetal-Kaldenkirchen]] |Jahr=2002 |ISBN=1-56389-342-8 |Seiten=33}}</ref> Theorien über die Zusammenhänge von Gewalt in Comics und der Realität nahmen ihre Anfänge vor Jahrzehnten in der ''Social Learning Theory'' von [[Albert Bandura]].<ref name="cbs-connect">{{cite web |url=http://connecticut.cbslocal.com/2012/07/20/did-batman-comic-book-inspire-aurora-theater-shooting/ |title=Did Batman Comic Book Inspire Aurora Theater Shooting? |publisher=[[CBS Corporation]] |work=connecticut.cbslocal.com |language=Englisch |date=2012-07-20 |accessdate=2012-07-20}}</ref> Derartige Kritiken kommen nach vergleichbaren Gewalttaten regelmäßig auf.

In dem 1954 veröffentlichten Buch ''Seduction of the Innocent'' vertrat der Psychiater [[Frederick Wertham]] die These, dass Comics für Kinder eine Gefahr bedeuten. Der [[Kongress der Vereinigten Staaten]] sah sich deswegen veranlasst, eine Untersuchung durchzuführen, und die [[Comics Code Authority]] wurde gebildet. Ihre Aufgabe während ihrer fast fünf Jahrzehnte währenden Existenz war es, dafür zu sorgen, dass nur „sichere“ Geschichten mit Superhelden über die Ladentheken gingen. Eine Nebenwirkung von Werthams These waren [[Bücherverbrennung|Verbrennungen von Comics]] durch Eltern gegen Ende der 1950er Jahre.<ref name="cbs-connect"/>

Im Zusammenhang mit dem Massaker wurde auch darauf hingewiesen, dass der Film schon vor Veröffentlichung ungewöhnlich radikale Reaktionen von Fans hervorgerufen hatte. Autoren von negativen Kritiken, die auf dem populären Onlineportal [[Rotten Tomatoes]] veröffentlicht wurden, erhielten verschiedene Mord- und Gewaltandrohungen. Zum ersten Mal in der Geschichte der Seite wurde die Kommentarfunktion für User gesperrt.<ref>{{cite web |url=http://diepresse.com/text/home/panorama/welt/1269562 |title=Fans und Politik in Batman-Hysterie |publisher=[[Die Presse]] |work=diepresse.com |language=Deutsch |date=2012-07-20 |accessdate=2012-07-20}}</ref>


== Social Media ==
== Social Media ==
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Als weitere Konsequenz zog Warner Bros. die Filmwerbung zu ''[[Gangster Squad]]'' zurück. In diesem Film gibt es eine Szene, in dem Gangster in einem Kino mit automatischen Waffen auf das Kinopublikum schießen. Der Filmtrailer ist nun in keinem US-Kino mehr zu sehen und wurde auch von diversen Websites entfernt.<ref>{{cite web |url=http://www.schnittberichte.com/news.php?ID=3933 |title=Warner zieht Filmtrailer von Gangster Squad zurück |publisher=[[Schnittberichte.com]] |work=schnittberichte.com |language=Deutsch |date=2012-07-22 |accessdate=2012-07-22}}</ref>
Als weitere Konsequenz zog Warner Bros. die Filmwerbung zu ''[[Gangster Squad]]'' zurück. In diesem Film gibt es eine Szene, in dem Gangster in einem Kino mit automatischen Waffen auf das Kinopublikum schießen. Der Filmtrailer ist nun in keinem US-Kino mehr zu sehen und wurde auch von diversen Websites entfernt.<ref>{{cite web |url=http://www.schnittberichte.com/news.php?ID=3933 |title=Warner zieht Filmtrailer von Gangster Squad zurück |publisher=[[Schnittberichte.com]] |work=schnittberichte.com |language=Deutsch |date=2012-07-22 |accessdate=2012-07-22}}</ref>


Schon kurz nach dem Massaker wurde in Medien auf die Ähnlichkeit der Tat zu Motiven in dem 1986 von [[Frank Miller]] veröffentlichten Comic ''[[The Dark Knight Returns]]'' hingewiesen. Im zweiten Teil des Comics betritt die psychisch labile Figur ''Arnold Crimp'' ein gut gefülltes [[Pornokino]] und erschießt drei Besucher.<ref>{{Literatur|Autor=[[Frank Miller]], [[Klaus Janson]], Lynn Varley |Titel=[[Batman - Der Dunkle Ritter kehrt zurück]] |Originaltitel=The Dark Knight Returns |Originalsprache=en-US |Band=Band 2 |Verlag=[[Panini Comics]], [[Nettetal-Kaldenkirchen]] |Jahr=2002 |ISBN=1-56389-342-8 |Seiten=33}}</ref> Theorien über die Zusammenhänge von Gewalt in Comics und der Realität nahmen ihre Anfänge vor Jahrzehnten in der ''Social Learning Theory'' von [[Albert Bandura]].<ref name="cbs-connect">{{cite web |url=http://connecticut.cbslocal.com/2012/07/20/did-batman-comic-book-inspire-aurora-theater-shooting/ |title=Did Batman Comic Book Inspire Aurora Theater Shooting? |publisher=[[CBS Corporation]] |work=connecticut.cbslocal.com |language=Englisch |date=2012-07-20 |accessdate=2012-07-20}}</ref> Derartige Kritiken kommen nach vergleichbaren Gewalttaten regelmäßig auf.

In dem 1954 veröffentlichten Buch ''Seduction of the Innocent'' vertrat der Psychiater [[Frederick Wertham]] die These, dass Comics für Kinder eine Gefahr bedeuten. Der [[Kongress der Vereinigten Staaten]] sah sich deswegen veranlasst, eine Untersuchung durchzuführen, und die [[Comics Code Authority]] wurde gebildet. Ihre Aufgabe während ihrer fast fünf Jahrzehnte währenden Existenz war es, dafür zu sorgen, dass nur „sichere“ Geschichten mit Superhelden über die Ladentheken gingen. Eine Nebenwirkung von Werthams These waren [[Bücherverbrennung|Verbrennungen von Comics]] durch Eltern gegen Ende der 1950er Jahre.<ref name="cbs-connect"/>

Im Zusammenhang mit dem Massaker wurde auch darauf hingewiesen, dass der Film schon vor Veröffentlichung ungewöhnlich radikale Reaktionen von Fans hervorgerufen hatte. Autoren von negativen Kritiken, die auf dem populären Onlineportal [[Rotten Tomatoes]] veröffentlicht wurden, erhielten verschiedene Mord- und Gewaltandrohungen. Zum ersten Mal in der Geschichte der Seite wurde die Kommentarfunktion für User gesperrt.<ref>{{cite web |url=http://diepresse.com/text/home/panorama/welt/1269562 |title=Fans und Politik in Batman-Hysterie |publisher=[[Die Presse]] |work=diepresse.com |language=Deutsch |date=2012-07-20 |accessdate=2012-07-20}}</ref>



== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 22. Juli 2012, 13:07 Uhr

Das Kinogebäude, in dem die Tat geschah
Unten links: Karte von Colorado, Aurora ist auf der Karte markiert
Oben: Karte von Aurora
Unten rechts: Genaue Position des Tatorts

Die Schießerei von Aurora, in der Presse auch „Batman“-Massaker genannt, war ein Gewaltverbrechen, bei dem ein Mann am 20. Juli 2012 im Century 16 Movie Theatre in Aurora im US-Bundesstaat Colorado mit einem Gewehr und Handfeuerwaffen zwölf Menschen erschoss und mindestens 38 weitere zum Teil schwer verletzte. Er beging die Tat während der mitternächtlichen Premiere des Filmes The Dark Knight Rises.[1][2] Der Täter wurde unmittelbar nach der Tat festgenommen.

Täter

Über den zur Tatzeit 24-jährigen mutmaßlichen Täter James Eagan Holmes (* 13. Dezember 1987) existierte in der Polizeiakte lediglich ein Strafzettel aus dem Jahr 2011.[3] Er wuchs in San Diego auf, machte 2006 seinen Schulabschluss in der Westview High School und schloss 2010 ein Studium der Neurowissenschaften an der University of California in Riverside mit Auszeichnung ab. Im Juni 2011 schrieb er sich für ein Doktorandenprogramm an der University of Colorado ein, stand jedoch nach Angaben der Universität kurz vor dem Abbruch des Studiums.[4][5] Bei einer Pressekonferenz der Polizei wurde bekanntgegeben, dass Holmes sich die Haare rot gefärbt hatte und Polizeibeamten bei der Verhaftung, gegen die er keinen Widerstand leistete, sagte, er sei der „Joker“, der im Batman-Film der Bösewicht ist. Sein Motiv ist bisher ungeklärt.[6]

Zwei Monate vor der Tat kaufte sich der Täter legal vier Schusswaffen, darunter ein halbautomatisches Sturmgewehr vom Typ AR-15. Anfang Juli erwarb Holmes über das Internet 6.000 Schuss Munition.[7]

Verlauf

Um 00:00 Uhr begann die Premiere von The Dark Knight Rises im Kinosaal neun des Auroraer Kinos Century 16 Movie Theatre.[8] Holmes ging während der Vorstellung zum Notausgang und legte eine Gasmaske und eine schusssichere Weste an.[8][1] Um 00:37 Uhr kam der Täter zurück ins Kino, warf eine Tränengasgranate und fing an, mit seiner Remington 870, AR-15 und einer Glock-Pistole Kaliber 40,[9] auf Personen zu schießen.[8] Die Zuschauer glaubten zuerst, dass dies Spezialeffekte des Films seien, bevor Panik ausbrach und die Menschen zu den Notausgängen liefen.[8] Die Panik wurde durch den Rauch der Tränengasgranate verstärkt.[1] Zwei Minuten später erreichte der erste Notruf die Polizei – es folgten innerhalb kurzer Zeit viele weitere.[8] Eine Minute später trafen die ersten Polizisten ein. Sie forderten Krankenwagen und Verstärkung an.[8] Um 00:42 konnte das Gebäude umstellt werden,[8] vier Minuten später wurde Holmes an seinem Auto verhaftet, ohne Widerstand zu leisten.[8] Er sagte den Beamten, er sei der „Joker“.[8] Ab 00:55 half die Polizei Verletzte ins Krankenhaus zu bringen, da es nicht genügend Krankenwagen gab.[8] Etwa eine dreiviertel Stunde später kam ein Bombensuchtrupp in das Kino. Später wurden auch Spürhunde hinzugenommen.[8] Kurz darauf erreichte die Polizei Holmes Wohnung.[8] Diese wurde mit Spiegeln durchsucht, wobei Sprengfallen entdeckt wurden.[10]

Opfer

Zehn Menschen starben am Tatort, zwei weitere Menschen erlagen in Krankenhäusern ihren Verletzungen. Über 50 Menschen wurden verletzt. 38 Menschen kamen wegen ihrer Verletzungen ins Krankenhaus. Das jüngste Opfer war sechs Jahre alt[1][2] und das älteste 51.[11]


Social Media

NRA am Morgen nach dem Massaker: „Good morning, shooters. Happy Friday! Weekend plans?

Die National Rifle Association (NRA), wurde am folgenden Tag kritisiert, weil ein Mitarbeiter der Organisation etwa neun Stunden nach dem Massaker twitterte: „Good morning, shooters. Happy Friday! Weekend plans?“ („Guten Morgen, Schützen. Einen schönen Freitag! [Habt ihr] Pläne für’s Wochenende?“) Der Tweet wurde nach drei Stunden heruntergenommen und der Kanal geschlossen. Ein Sprecher der NRA erklärte, der Tweet sei von einem Mitarbeiter gepostet worden, der die Ereignisse der Nacht nicht mitbekommen habe. Die Veröffentlichung erfolgte über den Dienst „Hootsuite“, der es ermöglicht, vorgeschriebene Tweets zu einem vorbestimmten Zeitpunkt zu senden. „Vielleicht sollte die NRA vor dem Twittern die Zeitung lesen“, schrieb Amber MacArthur. „Das ist ein lebensechter Tweet, der heute von einem offiziellen NRA-Account kam. Selbstvergessen“, kommentierte der Mitherausgeber von The Atlantic Max Fisher ebenfalls über Twitter.[12]

Schon kurz nach der Tat wurden auf YouTube Videos hochgeladen, die mit Handys aufgenommen worden sind. Sie zeigen schreiende, weinende und aus dem Kino flüchtende Menschen.[13]

Usern der Meme-Website 9GAG wurde zunächst vorgeworfen an dem Attentat mitverantwortlich zu sein. Wochen zuvor habe ein User gedroht eine Schießerei in einem Kino veranstalten zu wollen, woraufhin Leser denjenigen ermutigt hätten und ihm sogar Tipps gegeben haben sollen. Nachdem das Gerücht Einzug in die Huffington Post fand, dementierten die Verantwortlichen von 9GAG dies umgehend.[14]

Reaktionen

US-Präsident Obama telefoniert

US-Präsident Barack Obama sprach den Angehörigen sein Beileid aus und forderte dazu auf, für die Betroffenen zu beten und ihnen beizustehen.[15] Die geplante französische Filmpremiere von The Dark Knight Rises in Paris wurde nach der Bluttat vom Produktionsteam abgesagt.[16] Ebenso wurden auch sämtliche Interviewtermine gestrichen, beispielsweise für den Hauptdarsteller Christian Bale, die Nebendarsteller Anne Hathaway und Morgan Freeman, sowie den Regisseur Christopher Nolan im Pariser Hotel „Le Bristol“.[17]

Die Kinokette AMC Theatres verbot kurz nach dem Ereignis, mit Gesichtsmaske und Waffenattrappen in ihre Kinos zu gehen.[18] Auch die Deutsche Kinokette Cinemaxx verstärkte ihre Sicherheit.[19] Christopher Nolan sprach kurz darauf im Namen des Filmteams über seine „tiefe Trauer“ und von einer „sinnlosen Tragödie“. „Das Kino ist mein Zuhause. Die Vorstellung, dass jemand diesen unschuldigen und hoffnungsvollen Ort auf eine derart unerträglich grausame Art entweiht, ist für mich verheerend“, fügte er hinzu.[18] Warner Bros. verzichtete vorerst trotz des hohen Erfolgs von The Dark Knight Rises, die Zahlen des Box Office zu veröffentlichen.[20]

Durch die Tat wurde die Diskussion über Verschärfung der Gesetze in Bezug auf Waffen in den Vereinigten Staaten erneut entfacht. „Sie sollen aufstehen und uns erklären, was sie tun werden“, forderte Michael Bloomberg angesichts des Präsidentschaftswahlkampfs Barack Obama und Mitt Romney dazu auf, ihre Standpunkte zum Thema Waffengesetze klarzustellen.[21]

Als weitere Konsequenz zog Warner Bros. die Filmwerbung zu Gangster Squad zurück. In diesem Film gibt es eine Szene, in dem Gangster in einem Kino mit automatischen Waffen auf das Kinopublikum schießen. Der Filmtrailer ist nun in keinem US-Kino mehr zu sehen und wurde auch von diversen Websites entfernt.[22]


Schon kurz nach dem Massaker wurde in Medien auf die Ähnlichkeit der Tat zu Motiven in dem 1986 von Frank Miller veröffentlichten Comic The Dark Knight Returns hingewiesen. Im zweiten Teil des Comics betritt die psychisch labile Figur Arnold Crimp ein gut gefülltes Pornokino und erschießt drei Besucher.[23] Theorien über die Zusammenhänge von Gewalt in Comics und der Realität nahmen ihre Anfänge vor Jahrzehnten in der Social Learning Theory von Albert Bandura.[24] Derartige Kritiken kommen nach vergleichbaren Gewalttaten regelmäßig auf.

In dem 1954 veröffentlichten Buch Seduction of the Innocent vertrat der Psychiater Frederick Wertham die These, dass Comics für Kinder eine Gefahr bedeuten. Der Kongress der Vereinigten Staaten sah sich deswegen veranlasst, eine Untersuchung durchzuführen, und die Comics Code Authority wurde gebildet. Ihre Aufgabe während ihrer fast fünf Jahrzehnte währenden Existenz war es, dafür zu sorgen, dass nur „sichere“ Geschichten mit Superhelden über die Ladentheken gingen. Eine Nebenwirkung von Werthams These waren Verbrennungen von Comics durch Eltern gegen Ende der 1950er Jahre.[24]

Im Zusammenhang mit dem Massaker wurde auch darauf hingewiesen, dass der Film schon vor Veröffentlichung ungewöhnlich radikale Reaktionen von Fans hervorgerufen hatte. Autoren von negativen Kritiken, die auf dem populären Onlineportal Rotten Tomatoes veröffentlicht wurden, erhielten verschiedene Mord- und Gewaltandrohungen. Zum ersten Mal in der Geschichte der Seite wurde die Kommentarfunktion für User gesperrt.[25]


Commons: Aurora Shooting – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d „Batman“-Premiere endet in Blutbad. In: tagesschau.de. Tagesschau, 20. Juli 2012, abgerufen am 20. Juli 2012 (deutsch).
  2. a b Denver Schießerei bei „Batman“-Premiere - viele Tote und Verletzte. In: spiegel.de. Spiegel Online, 20. Juli 2012, abgerufen am 20. Juli 2012 (deutsch).
  3. James Holmes Aurora Colorado shooting suspect’s apartment being searched after Dark Knight shooting. In: wptv.com. WPTV, 20. Juli 2012, abgerufen am 20. Juli 2012 (englisch).
  4. Clayton Sandell, Kevin Dolak: Colorado Movie Theater Shooting: 71 Victims The Largest Mass Shooting. In: abcnews.go.com. American Broadcasting Company, 20. Juli 2012, abgerufen am 20. Juli 2012 (englisch).
  5. David Lohr: Colorado Shooting: What We Know About James Holmes. In: huffingtonpost.com. The Huffington Post, 20. Juli 2012, abgerufen am 20. Juli 2012 (englisch).
  6. Christian Wernicke: Der reale Horror. In: sueddeutsche.de. Süddeutsche Zeitung, 20. Juli 2012, abgerufen am 20. Juli 2012 (deutsch).
  7. Matthias Kolb: Amerika sucht nach Antworten. In: sueddeutsche.de. Süddeutsche Zeitung, 21. Juli 2012, abgerufen am 21. Juli 2012 (deutsch).
  8. a b c d e f g h i j k l Chronik des Massakers von Aurora. In: sueddeutsche.de. Süddeutsche.de, 21. Juli 2012, abgerufen am 21. Juli 2012 (deutsch).
  9. Ein Land sucht Trost. In: spiegel.de. Der Spiegel Online, 21. Juli 2012, abgerufen am 20. Juli 2012 (deutsch).
  10. Wohnung des Schützen: Polizei findet Bomben. In: n24.de. N24, 21. Juli 2012, abgerufen am 20. Juli 2012 (deutsch).
  11. Lives that ended in an Aurora theater shooting were full of promise. In: denverpost.com. Denver Post, 20. Juli 2012, abgerufen am 22. Juli 2012 (englisch).
  12. John D. Sutter: NRA tweeter was ‚unaware‘ of Colorado shooting, spokesman says. In: cnn.com. CNN, 20. Juli 2012, abgerufen am 20. Juli 2012 (englisch).
  13. John D. Sutter: Theater shooting unfolds in real time on social media. In: cnn.com. CNN, 20. Juli 2012, abgerufen am 20. Juli 2012 (englisch).
  14. 9gag Users’ Posts ‚Egging On‘ Colorado Theater Shooter Likely A Hoax. In: huffingtonpost.com. The Huffington Post, 20. Juli 2012, abgerufen am 21. Juli 2012 (englisch).
  15. Obama: Colorado shooting is ‚horrific and tragic‘. In: usatoday.com. USA Today, 20. Juli 2012, abgerufen am 20. Juli 2012 (englisch).
  16. Pariser „Batman“-Premiere nach Schießerei abgesagt. In: zeit.de. Die Zeit, 20. Juli 2012, abgerufen am 20. Juli 2012 (deutsch).
  17. Premiere in Paris wegen Amoklauf abgesagt. In: bild.de. Bild, 20. Juli 2012, abgerufen am 21. Juli 2012 (deutsch).
  18. a b US-Kinos verschärfen Sicherheit nach Blutbad in Aurora. In: welt.de. Welt Online, 21. Juli 2012, abgerufen am 21. Juli 2012 (deutsch).
  19. Erhöhte Sicherheitspräsenz bei „Batman“-Start. In: rp-online.de. Rheinische Post, 20. Juli 2012, abgerufen am 22. Juli 2012 (deutsch).
  20. Midnight Movie Massacre: Studio saddened by ‚shocking‘ scene at movie’s midnight showing. In: bild.de. Bild, 20. Juli 2012, abgerufen am 21. Juli 2012 (deutsch).
  21. Waffengegner fordern schärfere Gesetze. In: tagesschau.de. Tagesschau, 21. Juli 2012, abgerufen am 21. Juli 2012 (deutsch).
  22. Warner zieht Filmtrailer von Gangster Squad zurück. In: schnittberichte.com. Schnittberichte.com, 22. Juli 2012, abgerufen am 22. Juli 2012 (deutsch).
  23. Frank Miller, Klaus Janson, Lynn Varley: Batman - Der Dunkle Ritter kehrt zurück. Band 2. Panini Comics, Nettetal-Kaldenkirchen, 2002, ISBN 1-56389-342-8, S. 33 (amerikanisches Englisch: The Dark Knight Returns.).
  24. a b Did Batman Comic Book Inspire Aurora Theater Shooting? In: connecticut.cbslocal.com. CBS Corporation, 20. Juli 2012, abgerufen am 20. Juli 2012 (englisch).
  25. Fans und Politik in Batman-Hysterie. In: diepresse.com. Die Presse, 20. Juli 2012, abgerufen am 20. Juli 2012 (deutsch).