Zum Inhalt springen

Steina (Wutach) und Die Elixiere des Teufels (1973): Unterschied zwischen den Seiten

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Unterschied zwischen Seiten)
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Bonndorf im Schwarzwald
 
typo
 
Zeile 1: Zeile 1:
{{Infobox Fluss
{{Infobox Film
| NAME= Steina
|Bild =
|DT =
| LAGE= [[Landkreis Waldshut|Waldshut]], [[Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald|Breisgau-Hochschwarzwald]];<br />[[Baden-Württemberg]]; [[Deutschland]]<br />Region: [[Südschwarzwald]]/[[Hochrhein]]
|OT = Die Elixiere des Teufels
| GKZ= DE/219872
|PL = [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]]<br />[[Tschechoslowakei]]
| FLUSSSYSTEM= Rhein
|PJ = 1973
| ABFLUSSWEG= Wutach//Rhein//Nordsee
|LEN = 107
| EINZUGSGEBIET= 93.3
|OS = [[Deutsche Sprache|Deutsch]]
| LÄNGE= 36.7
| ABFLUSS-MNQ=
|AF = 12
| ABFLUSS-MQ=
|BMUKK =
|REG = [[Ralf Kirsten]]
| ABFLUSS-MHQ=
|DRB = Ralf Kirsten<br />[[Brigitte Kirsten]]
| BEZEICHNUNG-QUELLE=
|PRO = [[DEFA]], KAG „Berlin“<br />[[Filmstudio Barrandov]], Prag
| QUELLE= zwischen Schluchsee und [[Lenzkirch]]
|MUSIK = [[André Asriel]]
| QUELLHÖHE-PREFIX= ca.
|KAMERA = [[Claus Neumann]]
| QUELLHÖHE= 1068
|SCHNITT = [[Bärbel Bauersfeld]]
| HÖHENBEZUG-QUELLE= DE-NN
|DS =
| QUELLHÖHE-SUFFIX=
* [[Benjamin Besson]]: Franziskus
| QUELLE_LAT_GRAD= 47/49/44/N
* [[Jaroslava Schallerová]]: Aurelie
| QUELLE_LONG_GRAD= 8/12/40/E
* [[Andrzej Kopiczynski]]: Viktorin
| QUELLE_REGION= DE-BW
* [[Milena Dvorská]]: Euphemie
| QUELLE_AUFLÖSUNG=
* [[Maja Komorowska]]: Äbtissin
| BEZEICHNUNG-MÜNDUNG=
* [[Fred Düren]]: Belcampo
| MÜNDUNG= zwischen [[Waldshut-Tiengen]] und [[Lauchringen]] in die [[Wutach]]
* [[Krzysztof Chamiec]]: Bischof
| MÜNDUNGSHÖHE-PREFIX= ca.
* [[Norbert Christian]]: Cyrillus
| MÜNDUNGSHÖHE= 330
* [[Radovan Lukavský]]: Baron von Waldstätten
| HÖHENBEZUG-MÜNDUNG= DE-NN
* [[Jürgen Kluckert]]: Hermogen
| MÜNDUNGSHÖHE-SUFFIX=
* [[Edmund Fetting]]: Richter
| MÜNDUNG_LAT_GRAD= 47/38/1.3/N
* [[Peter Dommisch]]: Herzog
| MÜNDUNG_LONG_GRAD= 8/17/21.8/E
* [[Gerhard Bienert]]: Prior Leonard
| MÜNDUNG_REGION= DE-BW
* [[Angela Brunner]]: Hausherrin
| MÜNDUNG_AUFLÖSUNG=
* [[Zdena Burdová|Zdenka Burdová]]: Zofe
| HÖHENUNTERSCHIED=
* [[Petr Skarke]]: Köhler
| LINKE NEBENFLÜSSE=
|SYN =
| RECHTE NEBENFLÜSSE=
| SEEN=
| STAUSEEN=
| EINWOHNER IM EINZUGSGEBIET=
| GROSSSTÄDTE=
| MITTELSTÄDTE= [[Waldshut-Tiengen]]
| KLEINSTÄDTE= [[Bonndorf im Schwarzwald]], [[Stühlingen]], [[Ühlingen-Birkendorf]], [[Lauchringen]]
| GEMEINDEN= [[Schluchsee (Gemeinde)|Schluchsee]], [[Grafenhausen]]
| HÄFEN=
| BEKANNTE BRÜCKEN=
| SCHIFFBAR=
| ANMERKUNGEN= Gefälle: 2,1 % im Mittel
| BILD= Steina_im_Muschelkalk.jpg
| BILDBESCHREIBUNG= Die Steina wenige hundert Meter vor der Mündung in die Wutach
| KARTE= Karte Seina-Lage.png
| KARTE-BESCHREIBUNG= Geografische Lage und Verlauf
}}
}}


'''Die Elixiere des Teufels''' ist ein deutsch-tschechoslowakischer Spielfilm von [[Ralf Kirsten]] aus dem Jahr 1973. Er beruht auf Motiven von [[E.T.A. Hoffmann]]s Novelle ''[[Die Elixiere des Teufels]]''. Der tschechoslowakische Titel des Films lautet ''Elixíry ďábla''.
Die '''Steina''' ist ein Fluss, der auf den Höhen des Südschwarzwaldes, im dünn besiedelten Gebiet zwischen ''Lenzkirch'' und ''Schluchsee'' nördlich von ''Rothaus'', Gemeinde [[Grafenhausen]] entspringt und zwischen [[Lauchringen]] und [[Waldshut-Tiengen]] in die ''Wutach'' mündet.


== Handlung ==
== Geografie und Topografie ==
Der gläubige [[Kapuziner]]mönch Franziskus rettet die junge Aurelie aus einem reißenden Fluss. Beide verbringen die Nacht zusammen. Am nächsten Tag wird Franziskus von Aurelies Bruder, Hermogen von Waldstätten, verjagt. Gegen den Willen der Äbtissin, für die Franziskus noch sein ganzes Leben vor sich hat, tritt dieser ins Kloster ein. Er glaubt, dass dort alle gleich sind. Als Klostermönch nennt sich Franziskus nun Menardus. Schon nach kurzer Zeit gilt Franziskus als wichtiges Mitglied des Klosters. Er kümmert sich um die [[Reliquie]]n, darunter auch eine Flasche mit den Elixieren des Teufels. Dem Kloster wird ein Besuch von Viktorin abgestattet, der die Reliquien lästert und von den Elixieren trinkt, während Franziskus danebensteht. Der zwielichtige Cyrillus beobachtet die Szene. Wenig später wird Franziskus auf sein Betreiben hin wegen Lästerung der Reliquien von den Mönchen an ein Kreuz gebunden und ausgepeitscht.
Die ''Steina'' entspringt in den Hochwäldern des Südschwarzwaldes etwa 2,5&nbsp;km nordöstlich der Ortschaft [[Schluchsee (Gemeinde)|Schluchsee]] auf einer Höhe von über 1060 m ü. NN. Schon nach etwa 2&nbsp;km liegt das Flussbett in einem beachtlichen Tal von nahezu 100&nbsp;m Tiefe. Der weitere stark gewundene Verlauf bleibt fast bis zur Mündung in einem tiefen Taleinschnitt mit zunächst mäßig steilen bewaldeten Hängen und einzelnen Auen. Im unteren Lauf des Flusses zwischen ''Untermettingen'' und ''Detzeln'' schneidet das Tal die Ausläufer des Grundgebirges des Südschwarzwaldes, was sich in einem sich verengenden Tal mit steilen Felswänden darstellt.


Der Bischof besucht das Kloster und will Franziskus für sich gewinnen. Er ahnt, dass Franziskus eine starke Waffe für den katholischen Glauben wäre, da er attraktiv und überzeugend in der Rede ist. Prior Leonard will ihn jedoch nicht freiwillig gehen lassen. Franziskus wiederum ist vom profanen Leben im Kloster enttäuscht. Als die Baronin Euphemie nach ihm als ihren neuen Beichtvater schickt, macht sich Franziskus auf den Weg. Die Baronin hatte einst eine Affäre mit Viktorin. Sie wurde von Hermogen von Waldstätten umworben, heiratete am Ende jedoch dessen Vater, den Baron. Viktorin besuchte sie nun als Mönch verkleidet erneut. Da sie ihren Beichtvater dem eifersüchtigen Hermogen vorzeigen soll, lässt sie nach einem echten Mönch schicken. Franziskus wiederum wird auf seinem Weg von seinem Bekannten, dem Gaukler Belcampo, ein Stück des Weges mitgenommen, der sein Gesicht immer hinter einer Maske verbirgt.
== Versickerung ==
Am Übergang der Steina in das Tal der [[Wutach]], etwa 1&nbsp;km vor der Mündung, verläuft das Flussbett über eine poröse und ausgewaschene Muschelkalk-Formation, in der ein Teil des Wassers versickert. Bei Niedrigwasser kann ein Abschnitt des Flusses gänzlich trocken fallen. Der Teil des versickerten Wassers, der nicht mehr in den Fluss zurück fließt, wird Teil eines großen Grundwasserstroms im Klettgautal. In den auf den Muschelkalk folgenden Kiesablagerungen des Klettgau-Rheintals, des Rheinverlaufs in der Mindel-Riß-Zwischeneiszeit, trifft das Sickerwasser der Steina auf das Grundwasser der Wutach und fließt unter den eiszeitlichen Kiesablagerungen des Bürgerwaldes (ca. 400 m ü. NN) hindurch, um bei Ettikon, Gemeinde Küssaberg, das heutige Rheintal zu erreichen.


Wenig später kommt Franziskus im Haus des Barons an und Hermogen glaubt, ihn zu kennen. Euphemie weist ihm eine Kammer zu, durch deren Spiegel sie ihn beobachten kann. Durch einen Trick kann wenig später auch Franziskus wie durch eine Scheibe in Euphemies Schlafgemach sehen. Als er wie von Sinnen die Scheibe zerschlagen will, fällt er in Euphemies Schlafzimmer und sie verführt ihn. Im Haus des Barons sieht Franziskus auch Aurelie wieder und beide erkennen ihre bestehende Liebe füreinander. Sie verbringen viel Zeit zusammen, bis Aurelie Franziskus eröffnet, dass sie von ihm ein Kind erwartet. Franziskus will nun dem Kloster entsagen und sich von seinem Gelübde freikaufen. Der Baronin wird unterdessen von Hermogen ihre Verschwendungssucht vorgeworfen. Sie hält ihm entgegen, dass Aurelie von Franziskus schwanger ist und Hermogen greift Franziskus an. Im Zweikampf ersticht Euphemie Hermogen und behauptet, Franziskus habe ihn getötet. Auch den späteren Giftmord an ihrem Gatten hängt Euphemie dem inzwischen geflohenen Franziskus an. Der taucht in weltlichen Kleidern bei Belcampo unter.
== Verkehrserschließung ==
Durch das Tal der Steina führt die Landstraße 159 von der [[Bundesstraße 34|B&nbsp;34]] in [[Waldshut-Tiengen]] bis zur [[Steinasäge]], Gemeinde [[Bonndorf im Schwarzwald]], wo sie von der, von Bonndorf kommend das Tal querenden, L&nbsp;170 aufgenommen wird. Die restlichen ca. 9&nbsp;km des Tales wird der Fluss fast auf der ganzen Länge von einer Gemeindestraße begleitet, die jedoch nur teilweise für den öffentlichen Kraftfahrzeugverkehr freigegeben ist.


Sie ziehen in eine Stadt, wo Franziskus Viktorin wiedersieht. Als die Wagen der Waldstättens an ihnen vorbeifahren, gesteht Franziskus Viktorin, dass er Aurelie liebt. Viktorin bietet ihm an, ihn bei Hof einzuführen, obwohl Aurelie inzwischen als verrückt gilt. Franziskus gibt sich nun als Pole aus und gewinnt genug Geld beim Glücksspiel, um sich von seinem Gelübde freizukaufen. Bei einem Maskenball, bei dem auch Euphemie und Aurelie anwesend sind, erscheint Franziskus in der Gestalt des Todes. Obwohl er von Belcampo gewarnt wird, dass er Opfer einer Intrige werden wird, bleibt Franziskus und enttarnt sich um Mitternacht. Er wird verhaftet und des Doppelmordes sowie der Schändung Aurelies angeklagt. Aurelie erkundigt sich regelmäßig bei der Äbtissin nach dem Zustand von Franziskus, der wie von Belcampo vorhergesagt, Opfer einer Privatintrige des Fürsten wurde. Der wollte mit einer Verurteilung Franziskus’ den Mönchen eins auswischen. Inzwischen hat er sich anders bedacht und will Franziskus freilassen, um behaupten zu können, dass dieser von den Mönchen aus Angst vor der Aufdeckung ihrer Umtriebe entführt worden sei. Der Fürst will ihn über die Grenze bringen lassen. Die Äbtissin ahnt nach dieser Nachricht, dass dies nicht die Freiheit, sondern die [[Vogelfreiheit]] für Franziskus bedeutet, und bricht zusammen. Die Mönche wiederum wollen dies verhindern. Der Bischof übergibt Prior Leonard ein Gift, das er Franziskus einflößen soll. Der will nicht sterben, da er noch gar nicht richtig gelebt habe. Dennoch trinkt er den vergifteten Wein und bricht nach einem letzten Gespräch mit Aurelie, die ihm von der geplanten Freilassung durch den Fürsten berichtet, scheinbar tot zusammen. Aurelie flieht zu Belcampo, wo sie ihr Kind, einen Sohn, zur Welt bringt. Sie ahnt, dass Franziskus tot ist und geht ins Kloster.
== Burgen im Steinatal ==
[[Datei:Oberes Steinatal.jpg|miniatur|links|Blick von der Burgruine Roggenbach talaufwärts. Rechts oben im Bild ist die Burgruine Steinegg zu erkennen.]]
Das Tal der ''Steina'' war im Mittelalter wegen seiner Lage am Übergang von Schwarzwald zum ''Klettgau'' strategisch für den Bau von Burgen interessant. Folgende Burgruinen liegen im Tal der ''Steina'':
* Burgruine ''Kränkingen'' (ca. 1&nbsp;km östlich des Stadtteils ''Krenkingen'', Stadt ''Waldshut-Tiengen'')<br />Lage: {{Coordinate|text=DMS|NS=47/40/58/N|EW=8/19/18/E|type=landmark|region=DE-BW|name=Burgruine Kränkingen}}
* Burgruine ''Roggenbach'' (ca. 1,7&nbsp;km südwestlich des Stadtteils ''Wittlekofen'', Stadt ''Bonndorf'')<br />Lage: {{Coordinate|text=DMS|NS=47/46/09/N|EW=8/20/18/E|type=landmark|region=DE-BW|name=Burgruine Roggenbach}}
* Burgruine ''Steinegg'' (ca. 1,5&nbsp;km südwestlich des Stadtteils ''Wittlekofen'', Stadt ''Bonndorf'')<br />Lage: {{Coordinate|text=DMS|NS=47/46/20/N|EW=8/20/10/E|type=landmark|region=DE-BW|name=Burgruine Steinegg}}


Franziskus ist nicht gestorben, sondern fiel nur in eine tiefe Ohnmacht. Er erwacht im Palast des Bischofs. Der berichtet ihm, dass seine Eltern tot seien, Aurelie ins Kloster gegangen und das gemeinsame Kind verstorben sei. Franziskus sei nun ein Kind der Kirche und er, der Bischof, habe ihm zum zweiten Mal das Leben gegeben. Beim nächsten Gottesdienst steht Franziskus an der Seite des Bischofs. Die Frau, die geschmückt das Gelübde für den Eintritt ins Kloster ablegen soll, ist keine andere als Aurelie. Franziskus eilt zu ihr und beide gestehen sich ihre Liebe. Sie wollen fliehen, werden jedoch aufgehalten. Als Franziskus die Masse bittet, ihn einfach nur in Ruhe leben zu lassen, und die Verfehlungen der Kirche anprangert, wird er von Cyrillus erstochen. Belcampo wiederum erschießt Cyrillus, während sich der ebenfalls anwesende Handlanger des Fürsten Victorin heimlich aus der Kirche stiehlt. Die Äbtissin beweint den toten Franziskus und Aurelie bittet Belcampo, sie bei Franziskus zu lassen. Der sei ihr Leben gewesen, doch Belcampo eröffnet ihr, dass Franziskus sein Sohn war. Wenig später fahren Belcampo, Aurelie und ihr kleiner Sohn im Gauklerwagen davon.
[[Kategorie:Fluss in Europa]]
[[Kategorie:Flusssystem Wutach|1Steina]]
[[Kategorie:Fluss in Baden-Württemberg]]
[[Kategorie:Gewässer im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald]]
[[Kategorie:Gewässer im Landkreis Waldshut]]


== Produktion ==
[[en:Steina (Wutach)]]
''Die Elixiere des Teufels'' wurde ab 1972 unter anderem in [[Dresden]], [[Görlitz]]<ref>[http://www.goerlitz.de/fileadmin/EGZ-Bilder/Dokumente/Liste_Filme_Goerlitz.pdf Vgl. Übersicht auf goerlitz.de (PDF)]</ref>, im [[Riesengebirge]] und im [[Magdeburger Dom]] gedreht. Die Filmbauten stammen von [[Dieter Adam]], [[Klaus Selignow]] und [[Jiří Rulík]], die Kostüme schufen [[Ingeborg Kistner]] und [[Nita Romanecova]].
[[ru:Штайна (приток Вутаха)]]

Der Film erlebte am 9. März 1973 im [[Leipzig]]er ''Capitol'' seine Premiere. Am 13. April 1973 kam er in die Kinos der DDR und wurde am 18. Dezember 1974 erstmals auf [[DFF 2]] im Fernsehen gezeigt. Am 27. Juni 1978 erfolgte die bundesdeutsche Fernsehpremiere im [[NDR]].

Ebenfalls 1973 verfilmte die DEFA mit ''[[Aus dem Leben eines Taugenichts (Film)|Aus dem Leben eines Taugenichts]]'' ein zweites Werk der deutschen Romantik. Im Jahr 1976 erfolgte unter der Regie von [[Manfred Purzer]] eine bundesdeutsche Verfilmung von ''Die Elixiere des Teufels'' mit [[Dieter Laser]] in der Rolle des Menardus.

== Kritik ==
Die zeitgenössische Kritik nannte ''Die Elixiere des Teufels'' „eigenartig uneinheitlich…“, dabei jedoch trotzdem unterhaltsam und gestalterisch verdienstvoll.<ref>Friedrich Salow: ''Sehr frei nach Hoffmann''. In: ''Filmspiegel'', Nr. 9, 1979, S. 8.</ref>

Andere Kritiker befanden rückblickend, dass Regisseur Ralf Kirsten „den Widerspruch zwischen dramaturgischer Rationalisierung und der irrationalen Phantastik als Basis des Stoffs nicht lösen“ konnte.<ref>Klaus Wischnewski: ''Träumer und gewöhnliche Leute 1966 bis 1979''. In: Ralf Schenk (Red.), Filmmuseum Potsdam (Hrsg.): ''Das zweite Leben der Filmstadt Babelsberg. DEFA-Spielfilme 1946–1992''. Henschel, Berlin 1994, S. 232.</ref>

== Literatur ==
* ''Die Elixiere des Teufels''. In: [[Frank-Burkhard Habel]]: ''Das große Lexikon der DEFA-Spielfilme''. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2000, ISBN 3-89602-349-7, S. 139–140.

== Weblinks ==
* {{IMDb Titel|tt0070025|Die Elixiere des Teufels}}
* {{Filmportal.de Titel|URL=http://www.filmportal.de/film/die-elixiere-des-teufels_9fedf13cbe07461da39c7a465ef22d34|TITEL=Die Elixiere des Teufels}}
* {{LdIF|24087|Die Elixiere des Teufels}}
* [http://www.csfd.cz/film/147225-elixiry-dabla/ Elixíry ďábla] in der CSFD
* [http://www.progress-film.de/de/filmarchiv/film.php?id=1147&back=true ''Die Elixiere des Teufels'' auf progress-film.de]
* [http://www.defa.de/cms/DesktopDefault.aspx?TabID=412&FilmID=Q6UJ9A002K5Z&qpn=0 ''Die Elixiere des Teufels'' auf defa.de]

== Einzelnachweise ==
<references />

{{SORTIERUNG:Elixiere Des Teufels #Die}}
[[Kategorie:Filmtitel 1973]]
[[Kategorie:Film (DDR)]]
[[Kategorie:Tschechoslowakischer Film]]
[[Kategorie:Literaturverfilmung]]
[[Kategorie:E. T. A. Hoffmann]]

Version vom 6. Juni 2012, 21:21 Uhr

Film
Titel Die Elixiere des Teufels
Produktionsland DDR
Tschechoslowakei
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1973
Länge 107 Minuten
Stab
Regie Ralf Kirsten
Drehbuch Ralf Kirsten
Brigitte Kirsten
Produktion DEFA, KAG „Berlin“
Filmstudio Barrandov, Prag
Musik André Asriel
Kamera Claus Neumann
Schnitt Bärbel Bauersfeld
Besetzung

Fehler bei Vorlage * Parametername unbekannt (Vorlage:Infobox Film): "BMUKK; AF"

Die Elixiere des Teufels ist ein deutsch-tschechoslowakischer Spielfilm von Ralf Kirsten aus dem Jahr 1973. Er beruht auf Motiven von E.T.A. Hoffmanns Novelle Die Elixiere des Teufels. Der tschechoslowakische Titel des Films lautet Elixíry ďábla.

Handlung

Der gläubige Kapuzinermönch Franziskus rettet die junge Aurelie aus einem reißenden Fluss. Beide verbringen die Nacht zusammen. Am nächsten Tag wird Franziskus von Aurelies Bruder, Hermogen von Waldstätten, verjagt. Gegen den Willen der Äbtissin, für die Franziskus noch sein ganzes Leben vor sich hat, tritt dieser ins Kloster ein. Er glaubt, dass dort alle gleich sind. Als Klostermönch nennt sich Franziskus nun Menardus. Schon nach kurzer Zeit gilt Franziskus als wichtiges Mitglied des Klosters. Er kümmert sich um die Reliquien, darunter auch eine Flasche mit den Elixieren des Teufels. Dem Kloster wird ein Besuch von Viktorin abgestattet, der die Reliquien lästert und von den Elixieren trinkt, während Franziskus danebensteht. Der zwielichtige Cyrillus beobachtet die Szene. Wenig später wird Franziskus auf sein Betreiben hin wegen Lästerung der Reliquien von den Mönchen an ein Kreuz gebunden und ausgepeitscht.

Der Bischof besucht das Kloster und will Franziskus für sich gewinnen. Er ahnt, dass Franziskus eine starke Waffe für den katholischen Glauben wäre, da er attraktiv und überzeugend in der Rede ist. Prior Leonard will ihn jedoch nicht freiwillig gehen lassen. Franziskus wiederum ist vom profanen Leben im Kloster enttäuscht. Als die Baronin Euphemie nach ihm als ihren neuen Beichtvater schickt, macht sich Franziskus auf den Weg. Die Baronin hatte einst eine Affäre mit Viktorin. Sie wurde von Hermogen von Waldstätten umworben, heiratete am Ende jedoch dessen Vater, den Baron. Viktorin besuchte sie nun als Mönch verkleidet erneut. Da sie ihren Beichtvater dem eifersüchtigen Hermogen vorzeigen soll, lässt sie nach einem echten Mönch schicken. Franziskus wiederum wird auf seinem Weg von seinem Bekannten, dem Gaukler Belcampo, ein Stück des Weges mitgenommen, der sein Gesicht immer hinter einer Maske verbirgt.

Wenig später kommt Franziskus im Haus des Barons an und Hermogen glaubt, ihn zu kennen. Euphemie weist ihm eine Kammer zu, durch deren Spiegel sie ihn beobachten kann. Durch einen Trick kann wenig später auch Franziskus wie durch eine Scheibe in Euphemies Schlafgemach sehen. Als er wie von Sinnen die Scheibe zerschlagen will, fällt er in Euphemies Schlafzimmer und sie verführt ihn. Im Haus des Barons sieht Franziskus auch Aurelie wieder und beide erkennen ihre bestehende Liebe füreinander. Sie verbringen viel Zeit zusammen, bis Aurelie Franziskus eröffnet, dass sie von ihm ein Kind erwartet. Franziskus will nun dem Kloster entsagen und sich von seinem Gelübde freikaufen. Der Baronin wird unterdessen von Hermogen ihre Verschwendungssucht vorgeworfen. Sie hält ihm entgegen, dass Aurelie von Franziskus schwanger ist und Hermogen greift Franziskus an. Im Zweikampf ersticht Euphemie Hermogen und behauptet, Franziskus habe ihn getötet. Auch den späteren Giftmord an ihrem Gatten hängt Euphemie dem inzwischen geflohenen Franziskus an. Der taucht in weltlichen Kleidern bei Belcampo unter.

Sie ziehen in eine Stadt, wo Franziskus Viktorin wiedersieht. Als die Wagen der Waldstättens an ihnen vorbeifahren, gesteht Franziskus Viktorin, dass er Aurelie liebt. Viktorin bietet ihm an, ihn bei Hof einzuführen, obwohl Aurelie inzwischen als verrückt gilt. Franziskus gibt sich nun als Pole aus und gewinnt genug Geld beim Glücksspiel, um sich von seinem Gelübde freizukaufen. Bei einem Maskenball, bei dem auch Euphemie und Aurelie anwesend sind, erscheint Franziskus in der Gestalt des Todes. Obwohl er von Belcampo gewarnt wird, dass er Opfer einer Intrige werden wird, bleibt Franziskus und enttarnt sich um Mitternacht. Er wird verhaftet und des Doppelmordes sowie der Schändung Aurelies angeklagt. Aurelie erkundigt sich regelmäßig bei der Äbtissin nach dem Zustand von Franziskus, der wie von Belcampo vorhergesagt, Opfer einer Privatintrige des Fürsten wurde. Der wollte mit einer Verurteilung Franziskus’ den Mönchen eins auswischen. Inzwischen hat er sich anders bedacht und will Franziskus freilassen, um behaupten zu können, dass dieser von den Mönchen aus Angst vor der Aufdeckung ihrer Umtriebe entführt worden sei. Der Fürst will ihn über die Grenze bringen lassen. Die Äbtissin ahnt nach dieser Nachricht, dass dies nicht die Freiheit, sondern die Vogelfreiheit für Franziskus bedeutet, und bricht zusammen. Die Mönche wiederum wollen dies verhindern. Der Bischof übergibt Prior Leonard ein Gift, das er Franziskus einflößen soll. Der will nicht sterben, da er noch gar nicht richtig gelebt habe. Dennoch trinkt er den vergifteten Wein und bricht nach einem letzten Gespräch mit Aurelie, die ihm von der geplanten Freilassung durch den Fürsten berichtet, scheinbar tot zusammen. Aurelie flieht zu Belcampo, wo sie ihr Kind, einen Sohn, zur Welt bringt. Sie ahnt, dass Franziskus tot ist und geht ins Kloster.

Franziskus ist nicht gestorben, sondern fiel nur in eine tiefe Ohnmacht. Er erwacht im Palast des Bischofs. Der berichtet ihm, dass seine Eltern tot seien, Aurelie ins Kloster gegangen und das gemeinsame Kind verstorben sei. Franziskus sei nun ein Kind der Kirche und er, der Bischof, habe ihm zum zweiten Mal das Leben gegeben. Beim nächsten Gottesdienst steht Franziskus an der Seite des Bischofs. Die Frau, die geschmückt das Gelübde für den Eintritt ins Kloster ablegen soll, ist keine andere als Aurelie. Franziskus eilt zu ihr und beide gestehen sich ihre Liebe. Sie wollen fliehen, werden jedoch aufgehalten. Als Franziskus die Masse bittet, ihn einfach nur in Ruhe leben zu lassen, und die Verfehlungen der Kirche anprangert, wird er von Cyrillus erstochen. Belcampo wiederum erschießt Cyrillus, während sich der ebenfalls anwesende Handlanger des Fürsten Victorin heimlich aus der Kirche stiehlt. Die Äbtissin beweint den toten Franziskus und Aurelie bittet Belcampo, sie bei Franziskus zu lassen. Der sei ihr Leben gewesen, doch Belcampo eröffnet ihr, dass Franziskus sein Sohn war. Wenig später fahren Belcampo, Aurelie und ihr kleiner Sohn im Gauklerwagen davon.

Produktion

Die Elixiere des Teufels wurde ab 1972 unter anderem in Dresden, Görlitz[1], im Riesengebirge und im Magdeburger Dom gedreht. Die Filmbauten stammen von Dieter Adam, Klaus Selignow und Jiří Rulík, die Kostüme schufen Ingeborg Kistner und Nita Romanecova.

Der Film erlebte am 9. März 1973 im Leipziger Capitol seine Premiere. Am 13. April 1973 kam er in die Kinos der DDR und wurde am 18. Dezember 1974 erstmals auf DFF 2 im Fernsehen gezeigt. Am 27. Juni 1978 erfolgte die bundesdeutsche Fernsehpremiere im NDR.

Ebenfalls 1973 verfilmte die DEFA mit Aus dem Leben eines Taugenichts ein zweites Werk der deutschen Romantik. Im Jahr 1976 erfolgte unter der Regie von Manfred Purzer eine bundesdeutsche Verfilmung von Die Elixiere des Teufels mit Dieter Laser in der Rolle des Menardus.

Kritik

Die zeitgenössische Kritik nannte Die Elixiere des Teufels „eigenartig uneinheitlich…“, dabei jedoch trotzdem unterhaltsam und gestalterisch verdienstvoll.[2]

Andere Kritiker befanden rückblickend, dass Regisseur Ralf Kirsten „den Widerspruch zwischen dramaturgischer Rationalisierung und der irrationalen Phantastik als Basis des Stoffs nicht lösen“ konnte.[3]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Vgl. Übersicht auf goerlitz.de (PDF)
  2. Friedrich Salow: Sehr frei nach Hoffmann. In: Filmspiegel, Nr. 9, 1979, S. 8.
  3. Klaus Wischnewski: Träumer und gewöhnliche Leute 1966 bis 1979. In: Ralf Schenk (Red.), Filmmuseum Potsdam (Hrsg.): Das zweite Leben der Filmstadt Babelsberg. DEFA-Spielfilme 1946–1992. Henschel, Berlin 1994, S. 232.