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Physiognomik und Großalmerode: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Infobox Gemeinde in Deutschland
[[Bild:Man monkey 1841.gif|thumb|350px|Illustration aus: ''The Physiognomist's Own Book'', 1841. Originale Bildunterschrift: ''Ähnlichkeit zwischen Mensch und Affe. - [[Aristoteles]] lehnte sehr kleine Augen ab. [[Galenus|Galen]] sagt, dass sehr kleine Augen ein sicheres Zeichen für Verzagtheit sind (...). Wer eine flache Nase hat, sagte [[Aristoteles]] zu Alexander, ist lasziv. Eine kurze und flache Nase, sagt [[Polemon von Athen|Polemon]], deutet auf eine Neigung zum Stehlen hin. (...) Kleine Ohren sind nach Aristoteles bei Menschen verbreitet, die wie der Affe von Natur träge und süchtig nach Diebstahl sind. (...) [[Adamantios|Adamantius]] versichert, dass sie dem gerissenen und boshaften Mann eigen sind (...). Adamantius versichert, dass ein kleines Gesicht den schlauen und schmeichlerischen Mann kennzeichnet (..)'']]
|Art = Stadt
|Wappen = Wappen Grossalmerode.png
|Breitengrad = 51/15/27/N
|Längengrad = 09/47/07/E
|Lageplan = Großalmerode ESW.svg
|Bundesland = Hessen
|Regierungsbezirk = Kassel
|Landkreis = Werra-Meißner-Kreis
|Höhe = 354
|Fläche = 37.62
|PLZ = 37247
|Vorwahl = 05604
|Kfz = ESW
|Gemeindeschlüssel = 06636004
|LOCODE = DE GSM
|Straße = Marktplatz 11
|Website = [http://www.grossalmerode.de/ www.grossalmerode.de]
|Bürgermeister = Andreas Nickel
|Partei = SPD
}}


'''Großalmerode''' ist eine [[Stadt]] in [[Hessen]] im [[Werra-Meißner-Kreis]].
Als '''Physiognomik''' ([[Griechische Sprache|griech.]] φύσις/physis = Natur, Gestalt, γνώμη/gnōmē = Erkenntnis) bezeichnet man die „Kunst“, aus dem unveränderlichen physiologischen Äußeren des [[Körper (Biologie)|Körper]]s, besonders des [[Gesicht]]s, auf die seelischen Eigenschaften eines Menschen zu schließen. Nachdem sie seit der [[Antike]] als [[Esoterik|Geheimwissen]] zirkulierte und im Zeitalter der [[Aufklärung]] zu einer populärwissenschaftlichen Blüte kam, wurde sie im 19. und 20. Jahrhundert als wissenschaftlicher Unterbau für [[Rassismus]] und [[Eugenik]] herangezogen. Traditionell steht sie häufig im Gegensatz zur [[Pathognomik]], bei der aus der [[Physiognomie]] als fixiertem Ausdruck von Gefühlen, Affekten, Neigungen und Gewohnheit der Charakter gelesen wird sowie zur [[Mimik]], die sich mit dem durch die [[Mimische Muskulatur|Gesichtsmuskulatur]] spontan gebildeten [[Ausdruck (Verhalten)|Ausdruck]] beschäftigt.


== Geographie ==
Eine Sonderform der Physiognomik ist die [[Handlesen|Handlesekunst]].
Großalmerode liegt östlich von [[Kassel]] im [[Naturpark Meißner-Kaufunger Wald]] an der [[Gelster]], umgeben von den Berghöhen [[Hirschberg (Kaufunger Wald)|Hirschberg]], [[Steinberg (Kaufunger Wald)|Steinberg]], [[Bilstein (Kaufunger Wald)|Bilstein]], [[Langenberg (Kaufunger Wald)|Langenberg]], Querenberg und [[Hoher Meißner]].


== Geschichte ==
=== Nachbargemeinden ===
* [[Witzenhausen]]
=== Antike ===
* [[Hessisch Lichtenau]]
Aus dem [[Altertum]] sind bei [[Aristoteles]], [[Cicero]], [[Quintilian]], [[Plinius der Ältere|Plinius]], [[Seneca]] und [[Galenus]] Quellen zur Physiognomik erhalten. Sie mögen dem Volkswissen entstammen oder aber Teil eines priesterlichen Geheimwissens gewesen sein, das [[Wahrsagung|Mantikern]] vorbehalten war.
* [[Helsa]]
* [[Bad Sooden-Allendorf]]
* [[Berkatal]]


=== Gemeindegliederung ===
Die vermutliche älteste Darstellung physiognomischen Wissens findet sich in den Schriften von [[Aristoteles]]. Nach M. Schneidewin und [[Valentin Rose (Philologe)|V. Rose]] ist es jedoch wahrscheinlich, dass nur kleine Teile davon von Aristoteles selbst stammen und antike Gelehrte den Text aus mindestens drei verschiedenen Quellen [[Kollation (Philologie)|kollationiert]] haben ([[Pseudepigraphie]]). Der Text bietet dennoch Informationen über die Art des Wissens, das man in der Antike unter dem Stichwort Physiognomik für bewahrenswert hielt und wurde über Jahrhunderte immer wieder von Theoretikern der Physiognomik rezipiert.
Zur Kernstadt Großalmerode gehören als Stadtteile die ehemaligen selbständigen Gemeinden [[Weißenbach (Großalmerode)|Weißenbach]], [[Trubenhausen]], [[Uengsterode]], [[Rommerode]], [[Laudenbach (Großalmerode)|Laudenbach]] und [[Epterode]], außerdem die Gemeindegebiete [[Bransrode]], [[Faulbach (Großalmerode)|Faulbach]] und das [[Giesenhagen (Großalmerode)|Gut Gießenhagen]].


== Geschichte ==
Der pseudoaristotelische Text enthält zwei [[Kasuistik]]en: Zum einen sollen verschiedene „Charaktere“ an typischer Beschaffenheit von Körperfarbe, Behaarung, Haltung, oder Bewegung zu erkennen sein. So sei zum Beispiel bei einem „Feigling (...) der Haarwuchs weich, der Körper geduckt, nicht hastig, die Waden zurückgezogen; rings im Antlitz etwas bleich; die Augen schwach und blinzelnd und die Extremitäten schwach und die Schenkel klein und die Hände dünn und lang“ usw. Der Rest des Textes ist eine [[Parataxe|parataktische]] Aufzählung, die jeweils ein körperliches Merkmal fast tabellarisch einer seelischen Eigenschaft zuordnet. Es wird nicht grundsätzlich zwischen physiologischen und pathologischen (affektiven) Körperzeichen unterschieden. Ein purpurrotes Gesicht lässt zum Beispiel auf Schamhaftigkeit schließen; schwarze Augen sind ein Zeichen von Feigheit usw. Daneben gibt es die Möglichkeit von Analogieschlüssen. So verweisen zum Beispiel Haupthaare, die sich an der Spitze kräuseln wie beim Löwen, auf besonderen Mut – die Eigenschaft des Löwen. Tiere und Menschen werden in der pseudoaristotelischen Physiognomik gemischt behandelt.
[[Datei:Ansicht-Grossalmerode-060226.jpg|miniatur|300px|Blick auf Großalmerode in Richtung NW]]
=== Ersterwähnung ===
Im Jahr 1386 wird ''Almerodde pobir Roddemannsrode'' in einer Urkunde genannt, dies stellt die früheste urkundliche Erwähnung des Ortes dar. Ab 1516 ist eine weitere Siedlung im östlichen Kaufunger Wald mit dem Ortsnamen ''Kleinalmerode'' bekannt, daher wird nun die Schreibweise ''Großalmerode'' gebräuchlich. Die Kleinsiedlung ''Gut Niedergut'' ist auch als ''Niederalmerode'' bekannt.


=== Das Ziegler, Töpfer- und Glasmacherdorf ===
Mit größerer Sicherheit kann Aristoteles der [[Methodologie|methodologische]] Teil der „Physiognomonik“ (so seine Bezeichnung) zugeschrieben werden. Die Wissenschaftsfähigkeit der Physiognomonik sei gegeben, solange sie der „[[Methodik|Methode]]“ folge. Das heißt, es dürfe nicht ausgehend von Einzelfällen und oberflächlichen Ähnlichkeiten geschlossen werden, sondern es müssten viele Fälle gesammelt und verglichen werden, will man allgemeine physiognomische Regeln gewinnen. (Diese Auffassung ist im Einklang mit dem aristotelischen [[Organon (Aristoteles)|Organon]] der Wissenschaften.) Die „[[Ontologie|ontologische]] Voraussetzung“ für ihre Richtigkeit sei, wie der Text weiter analysiert, die gegenseitige Abhängigkeit von Körper und Seele. Veränderungen im Körper verursachten auch seelische Veränderungen und umgekehrt, stünden also in einem [[Isomorphie|isomorphen]] Korrespondenzverhältnis.
Der Ort verdankt seine Entstehung den in seiner Region vorkommenden hochwertigen [[Tonminerale|Tonvorkommen]]. Bodenfunde in Großalmerode und Epterode belegen, dass hier [[Schmelztiegel]] schon um das Jahr 1200, wahrscheinlich bereits seit den Anfängen der örtlichen [[Töpferei]] im 12. Jahrhundert hergestellt wurden. Der Abbau von ''Glashafenton'', und damit indirekt auch die Herstellung [[Technische Keramik|technischer Keramik]], ist ab 1503 belegt. [[Hafenofen|Tiegelmacher]] werden erstmals um 1600 genannt.<ref name="Brachmann">{{Literatur | Autor=G. Brachman | Herausgeber=| Titel=Die Schmelztiegelmacher von Großalmerode | Sammelwerk=Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde | Band=Bd. 72 | Verlag= | Ort=Marburg | Jahr=1961 | Seiten=190 | ISBN=}}</ref> Vor dieser Zeit, vor allem ab Mitte des 15. bis Anfang des 16. Jahrhunderts, war die Produktion von Glas in [[Waldglashütte]]n<ref name="Glas"> {{Literatur | Autor=Andreas König, Hans-Georg Stephan| Herausgeber=Hessisches Landesamt für Denkmalpflege, Abt. für Vor- und Frühgeschichte | Titel=Eine frühneuzeitliche Glashütte im Tal der Niste bei Großalmerode| Sammelwerk=Archäologische Denkmäler in Hessen| Band=Heft 64 | Verlag= | Ort=Wiesbaden | Jahr=1987 | Seiten=16 | ISBN=}}</ref> des [[Kaufunger Wald]]es (am Hirschberg, Schwarzenberg, Langenberg, Steinberg, Querenberg), am Fahrenbach und im Tal der [[Nieste (Fluss)|Nieste]] wichtigste Einnahmequelle des seit 1446 zum [[Landgrafschaft Hessen|Amt Kassel-Neustadt]] gehörenden Dorfes. Nach der 1525 erfolgten Auflösung der [[Zunft|Glasmacherzunft]] „[[Spessartbund]]“, schlossen sich die [[Glasmacher]] 1537 zum ''Hessischen Gläsnerbund'' zusammen, sie wählten zugleich „Almanrode“ als dessen Sitz.<ref name="Bernert">{{Literatur | Autor=H. Bernert| Herausgeber=Gemeindevorstand der Gemeinde Kaufungen | Titel=Kaufunger Wald und Glas. Beiträge zur Geschichte der Glasherstellung im Kaufunger Wald| Sammelwerk=975 Jahre Kaufungen 1011–1986 | Band= | Verlag= | Ort=Kaufungen | Jahr=1985 | Seiten=131ff | ISBN=}}</ref>


Holzmangel und das Aufkommen neuerer Technologien in anderen Glasmacherregionen führten Ende des 16. Jahrhunderts zum Niedergang der nordhessischen [[Glashütte]]n verbunden mit der Suche nach Alternativen.<ref name="Krück">{{Literatur |Autor=Karl Krück | Herausgeber=Historische Gesellschaft des Werralandes | Titel=Großalmerode. Vom Zunftort der Waldgläsner zur Stadt des Tons und der Kohle| Sammelwerk=Land an Werra und Meißner. Ein Heimatbuch | Band= | Verlag=W. Bing | Ort=Korbach | Jahr=1983 | Seiten=277–283| ISBN=}}</ref> Die Wahl fiel auf die um Großalmerode in verschiedensten [[Varietät (Mineralogie)|Varietäten]] vorhanden Tonvorkommen. Man unterscheidet diese in hochwertige Sorten:
=== Mittelalter und Renaissance ===
* ''Töpferton'' – für [[Irdenware]], [[Steinzeug]] oder [[Porzellan]], daraus entstehen Haushaltsgefäße (Töpfe, Schalen, Schüsseln, Teller, Bräter, Kannen), auch Spezialgefäße, wie beispielsweise [[Kruke|Apothekenkruken]]
Die Physiognomik gehörte im [[Mittelalter]] und in der [[Renaissance]] über Jahrhunderte hinweg mit der [[Alchemie]] zu den [[Okkultismus|okkulten Künsten]]. [[Giambattista della Porta]] reihte sie in das Spektrum der Magia Naturalis ein (''De Humana Physiognomia'', 1586). In den Schriften von [[Albertus Magnus]], [[Agrippa von Nettesheim]], [[Girolamo Savonarola]], [[Alexander Achillini]], [[Tommaso Campanella]], [[Rudolf Goclenius der Jüngere|Rudolf Goclenius]] finden sich physiognomische Überlegungen.
* ''Hafenton'' – für [[Hafenofen|Glashäfen]] und feuerfeste Ofenauskleidungen
* ''Tiegelton'' – für [[Tiegel (Gefäß)|Schmelztiegel]]
* ''Pfeifenton'' – für [[Tabakspfeife]]n, figürliches Spielzeug, [[Murmelspiel|Knicker/Üller (Murmeln)]]
Minderwertiger Ton wurde für [[Rohr (Technik)|Tonröhren]], [[Dachziegel]]n und [[Backstein]]e sowie Schneiderkreide benutzt. Der Ton war auch Rohstoff für die Gewinnung von [[Salze|Mineralsalzen]], [[Salzlösung|Laugen]] und [[Farbpigment|Ultramarinfarben]] sowie [[Soda]].<ref name="Wollenhaupt">{{Literatur | Autor=Gustav Wollenhaupt| Herausgeber= | Titel=Über Salz und Salzauswieger in Großalmerode von 1846–1867 | Sammelwerk=Das Werraland| Band=Heft 1 | Verlag= | Ort=Eschwege| Jahr=1977 | Seiten=11–12, 19–20 | ISBN=}}</ref> Einträgliche Exportgüter waren auch [[Alaune|Alaun]] und [[Braunkohle]]. Die Gewinnung von Alaunerzen am Hirschberg<ref name="Landau Alaun">{{Literatur |Autor=Georg Landau | Herausgeber= | Titel=Geschichte der hessischen Alaunbergwerke und des Braunkohlebergbaues in Nordhessen | Sammelwerk=Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde| Band=6 | Verlag= | Ort=Marburg | Jahr=1854 | Seiten=184–215 | ISBN= }}</ref> ist ab 1573 belegt, in unmittelbarer Nachbarschaft begann später die Förderung von Braunkohle im [[Tagebau]].<ref name="Hotzler">{{Literatur | Autor=Fritz Hotzler| Herausgeber= | Titel=Aus der Geschichte des Kohlenabbaues am Meißner | Sammelwerk=Das Werraland| Band=Heft 1 | Verlag= | Ort=Eschwege| Jahr=1988 | Seiten=25–27 | ISBN=}}</ref>


Die erste Kirche wurde Anfang des 16. Jahrhunderts als spätgotische Kirche erbaut, davon blieben der Turm und Chor erhalten, in der heutigen Umfassungsmauer finden sich offensichtlich weitere Bauteile des ersten Kirchenschiffs. Ein Pfarrer wird 1539 erwähnt. Im 16. Jahrhundert waren Wickenrode und Epterode Filialkirchen von Großalmerode.
Die Physiognomik der Renaissance muss im Zusammenhang mit der [[Humoralpathologie]] gesehen werden, die seit [[Galenus]] (2. Jh. n. Chr.) das maßgebliche medizinische Dogma war. Gemäß der galenischen Medizin war das menschliche [[Temperament]] abhängig vom Verhältnis der vier Säfte (Blut, gelbe Galle, schwarze Galle, Schleim) und den Qualitäten der vier Elemente (warm, kalt, feucht, trocken). Der Charakter hatte seine Entsprechung auch in verschiedenen Körpertypen. Dementsprechend sollte sich am Körpertypus das Temperament erkennen lassen. [[Albrecht Dürer]] entwickelte sogar eine aufwendige Proportionenlehre, um die verschiedenen Körpertypen der Temperamentenlehre in der Kunst angemessen darstellen zu können.


=== Stadtentwicklung ===
Giambattista della Porta etwa war – ausgehend von Aristoteles – davon überzeugt, dass die ganze Welt ein Netz geheimer [[Analogieschluss|Analogien]] sei: Formen des Pflanzenreichs, Tierreichs und des Menschenkörpers, die sich ähneln, lassen auf verwandte Eigenschaften schließen. Ein Mensch, dessen Gesicht Ähnlichkeit mit einem Schaf hat, habe daher auch das Gemüt eines Schafs usw.
Durch Landgraf [[Friedrich II. (Hessen-Kassel)|Friedrich II.]] erhielt der Ort 1775 die [[Stadtrecht]]e verliehen, damit verbunden war ein Privileg zur Abhaltung von vier [[Jahrmarkt|Jahrmärkten]] und eine unabhängige Stellung im ''Amt Kassel-Neustadt'', dies galt „zur Belohnung des Fleißes seiner Einwohner“. 1807 folgte die zeitlich begrenzte Zugehörigkeit zum [[Königreich Westphalen|Kanton Kaufungen]], sie endete 1817, danach hatte die Stadt bis 1821 ein eigenes Amt, zu dem auch die Vogtei Rückerode und einige Dörfer gehörten. Als Justizamt Großalmerode lebte dieses fort, ab 1821 Zugehörigkeit zum [[Kreis Witzenhausen]] und ab 1974 zum [[Werra-Meißner-Kreis]].<ref name="Patze">{{Literatur | Herausgeber=[[Hans Patze]] | Titel=Hessen | Sammelwerk=Handbuch der historischen Stätten Deutschlands | Band=Bd. 4 | Verlag=Alfred-Kröner-Verlag | Ort=Stuttgart | Jahr=1993 | Seiten=183 | ISBN=3-520-27403-5}}</ref> Die Zeit der Keramikfertigung endet in Großalmerode bereits 1926. Die Alaunproduktion endete bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und die Braunkohlenförderung 2002. Großalmerode sowie die Stadtteile Trubenhausen und Weißenbach sind heute staatlich anerkannte [[Erholungsort]]e.
Ton wird noch immer in geringen Mengen gefördert und verarbeitet, die Nischenproduktion feuerfester Keramikmaterialien dauert an, auch Schneiderkreide wird noch in [[Epterode]] hergestellt.


== Religion ==
Ein anderes System war die Metoposkopie, die Kunst, aus den Linien der Stirn zu lesen. Nach der ''Metoposcopia'' (1658) des italienischen Gelehrten [[Hieronymus Cardanus]] entsprachen bestimmte Stirnfalten den Planeten (Sonne, Mond, Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn), die wiederum Einfluss auf das Temperament und das Schicksal haben. Auch bestimmte Formen der Stirnfalten konnten Bedeutung haben. Alternativ dazu entwickelte er ein System der [[Muttermal]]e, die je nach Platzierung im Gesicht bestimmten [[Tierkreiszeichen]] entsprachen.
=== Erweckungsbewegung ===
1892/93 führte die von Kassel und Großalmerode ausgehende [[Erweckungsbewegung]] unter Pfarrer [[Karl Holzapfel]] 1907 zu Versammlungen der christlichen [[Gemeinschaftsbewegung]] mit [[Ekstase|ekstatischen]] Erscheinungen und [[Zungenreden]]. Die Missbilligung dieser ''Schwarmgeisterei'' führte 1909 zu einem Bruch der Gemeinschaftsbewegung mit der [[Pfingstbewegung]] ([[Berliner Erklärung (Religion)|Berliner Erklärung]]).<ref name="Achelis">{{Literatur | Autor=Achelis| Herausgeber= | Titel=Die Schwarmgeisterei in Kassel und Großalmerode im Juli 1907 | Sammelwerk=Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde| Band=45 | Verlag= | Ort= | Jahr=1911 | Seiten=391f | ISBN=}}</ref>


=== Christliche Studentenvereinigung ===
Diese okkulten Künste stehen im Zusammenhang mit der zeitgenössischen Vorstellung einer Art Geheimschrift der Natur, die sich wie ein göttliches [[Kryptogramm]] in allen Formen der Pflanzen, Tiere und Menschen abzeichnen sollte. Prominente Vertreter dieser Auffassung waren u.a. [[Paracelsus]] und [[Jakob Böhme]]. Mit bestimmten Lesekünsten wie der [[Chiromantie]] (Hand-), Metoposkopie (Stirn-), [[Geomantie]] (Erdboden-), [[Hydromantie]] (Wasser), [[Pyromantie]] (Feuer-) und Physiognomik (Gesichtslesekunst) sollte dieses ''tausendbuchstäbige Alphabet Gottes'' (Lavater) entziffert werden können. Paracelsus nennt diese Zeichen „Signaturen“ ([[Signaturenlehre]]), weil sich in ihnen der unfassbare Einfluss der Gestirne in Form einer Schrift materialisieren sollte. Systeme dieser Art finden sich in zahlreicher Ausführung und verschiedenen Graden der Komplexität.
1895 wurde in Großalmerode die [[Christliche Studentenvereinigung]] (CSV) unter der Leitung von [[Eduard Graf Pückler]] gegründet.<ref>Während der 6. Konferenf der ''christlichen Bibelkränzchen'' vom 8. – 11. August 1895: Heinz-Werner Kubitza: ''Geschichte der Evangelischen Studentengemeinde Marburg : Band 1 von Marburger wissenschaftliche Beiträge'' in: Tectum Verlag DE, 1992, ISBN 3929019000, ISBN 9783929019001, S. 24. Aus der CSV ging zwei Jahre später die [[Deutsche Christliche Studentenvereinigung]] (DCSV) hervor.</ref>


== Politik ==
Es gab jedoch auch Zweifler, etwa [[Leonardo da Vinci]]. Für ihn konnte Physiognomik nur beschreibende Aufgaben übernehmen; Schlüsse auf die Seele ließ für ihn nur die Pathognomik zu, die sich mit den Gefühlsausdrücken beschäftigt.
=== Stadtverordnetenversammlung ===
Die [[Kommunalwahlen in Hessen 2011|Kommunalwahl am 27. März 2011]] lieferte folgendes Ergebnis: <ref>[http://www.hsl.de/K2011/EG636004.htm Wahlergebnis auf hsl.de]</ref>
{| class="wikitable"
{{Wahldiagramm
|LAND=DE
|TITEL=Kommunalwahl 2011
|GUV=ja
|JAHRALT=2006
|JAHRNEU=2011
|PARTEI1=SPD
|ERGEBNIS1=56.0
|ERGEBNISALT1=60.2
|PARTEI2=CDU
|ERGEBNIS2=23.5
|ERGEBNISALT2=25.5
|PARTEI3=[[Freie Wählergruppe|WG]]
|ERGEBNIS3=20.5
|ERGEBNISALT3=14.3
|FARBE3=00B2EE
}}
|--- class="hintergrundfarbe5"
! colspan="2" style="text-align:left;" | Parteien und Wählergemeinschaften
! %<br />2011
! Sitze<br />2011
! %<br />2006
! Sitze<br />2006
! %<br />2001
! Sitze<br />2001
|-
| SPD
| [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands]]
| align="right" |56,0
| align="right" |18
| align="right" |60,2
| align="right" |19
| align="right" |62,6
| align="right" |19
|-
| CDU
| [[Christlich Demokratische Union Deutschlands]]
| align="right" |23,5
| align="right" |7
| align="right" |25,5
| align="right" |8
| align="right" |28,7
| align="right" |9
|-
| WG
| Wählergemeinschaft Großalmerode
| align="right" |20,5
| align="right" |6
| align="right" |14,3
| align="right" |4
| align="right" |8,6
| align="right" |3
|- class="hintergrundfarbe5"
| colspan="2" |'''Gesamt'''
| align="right" |'''100,0'''
| align="right" |'''31'''
| align="right" |'''100,0'''
| align="right" |'''31'''
| align="right" |'''100,0'''
| align="right" |'''31'''
|- class="hintergrundfarbe5"
| colspan="2" |'''Wahlbeteiligung in %'''
| colspan="2" align ="right" |'''49,9'''
| colspan="2" align ="right" |'''48,9'''
| colspan="2" align ="right" |'''53,5'''
|}


=== 18. Jahrhundert ===
=== Bürgermeister ===
Der Bürgermeister der Stadt Großalmerode ist seit 2000 Andreas Nickel (SPD).
Das Zeitalter der [[Aufklärung]] stand dem Geheimwissen der [[Hermetik]] und der [[Viersäftelehre]] Galens zunehmend skeptisch gegenüber. Dennoch gelang dem Schweizer Pastor [[Johann Caspar Lavater]] mit seinen vierbändigen ''Physiognomischen Fragmenten'' (1775-1778) ein großer Bucherfolg. Lavater ließ sich nicht auf methodische Diskussionen ein, wie sie sein schärfster Gegner, [[Georg Christoph Lichtenberg]], forderte, sondern verschmolz den seelischen Einfühlungsgestus der [[Empfindsamkeit]], protestantische Offenbarungsrhetorik mit der zeitgenössischen Suche nach einer Universalsprache der Natur. Lavater legte ein riesiges Bildarchiv an, darunter [[Schattenriss|Silhouetten]] berühmter Persönlichkeiten, [[Porträt]]zeichnungen von Adligen, Bürgern und einfachen Leuten, Schriftstellern und Verbrechern, selbst von Tieren. In einem religiös-ekstatisch gefärbten [[Duktus (Linguistik)|Duktus]] beschreibt er die einzelnen [[Physiognomie]]n, die er selbst als „Buchstaben des göttlichen Alphabets“ verstand:


Bei der Bürgermeisterwahl am 29. Januar 2012 setzte sich Nickel mit 63,8 % der Stimmen gegen den parteilosen Alexander Jung (36,2 %) durch.<ref>[http://www.hna.de/nachrichten/werra-meissner-kreis/grossalmerode/buergermeisterwahl-grossalmerode-nickel-liegt-vorne-1580613.html Bürgermeisterwahl in Großalmerode: Der Sieger heißt Nickel], [[Hessische/Niedersächsische Allgemeine|HNA]], abgerufen am 30. Januar 2012</ref>
{{Zitat|Ich verspreche nicht (denn solches zu versprechen wäre Thorheit und Unsinn) das tausendbuchstäbige Alphabeth zur Entzieferung der unwillkührlichen Natursprache im Antlitze, und dem ganzen Aeußerlichen des Menschen, oder auch nur der Schönheiten und Vollkommenheiten des menschlichen Gesichtes zu liefern; aber doch einige Buchstaben dieses göttlichen Alphabeths so leserlich vorzuzeichnen, daß jedes gesunde Auge dieselbe wird finden und erkennen können, wo sie ihm wieder vorkommen.|J. C. Lavater|''Physiognomische Fragmente zur Beförderung der Menschenkenntnis und Menschenliebe'', Reclam: Stuttgart 1984, S. 10)}}
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=== Wappen ===
Die Begriffe der „Natursprache“ und des „göttlichen Alphabets“ entsprachen der verbreiteten Überzeugung, dass die Natur und die Welt genauso lesbar sein müsse wie die „künstlichen Zeichen“ in Büchern und Bildern; die Natur müsse zeichenhaft organisiert sein und diese Natursprache sei wiederum universeller als jede menschliche Sprache. Diese Theorie war umstritten; sie fand jedoch großen Anklang in der [[Genieästhetik]] und im [[Sturm und Drang]].
Das Wappen zeigt drei Schmelztiegel mit daneben liegenden Tonkugeln, sog. „Üllern“.


=== Städtepartnerschaften ===
Die Physiognomik Lavaters war so erfolgreich, dass es für einige Jahre Mode wurde, in Gesellschaft [[Schattenriss|Silhouette]]n von den Gästen zu zeichnen und diese auszudeuten. [[Porträt]]s von berühmten Persönlichkeiten und engen Freunden sammelte man, weil man glaubte, in ihnen die vortrefflichen Charakterzüge der Personen herauslesen zu können.
Großalmerode unterhält seit 1974 eine [[Städtepartnerschaft]] mit Royston in [[England]].


== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
Ein prominenter Vertreter der Physiognomik war [[Alexander von Humboldt]], der den Begriff auf die Pflanzenwelt erweiterte und so lange Zeit hoffähig machte. Er prägte aber auch die Diskussion am Menschen durch Wortneuschöpfungen:
=== Tourismus ===
Großalmerode liegt an der [[Deutsche Märchenstraße|Deutschen Märchenstraße]], die von Hanau über Großalmerode nach Bremen führt.


=== Bauwerke ===
{{Zitat|Ich habe schon früher bemerkt, daß es vorzüglich die
* Die evangelische Pfarrkirche ist architektonisch eine Mischung aus neubarocken, neugotischen und späteren Stilelementen. Das Langhaus wurde 1913/16 an einen spätgotischen Kirchturm mit Chor angefügt. Älteste Inschrift „1497“ im Deckengewölbe oberhalb der Sakristei, eingemauert noch um 1775 in der Kirchhofmauer. Steinkanzelinschrift „1514“. Kirchenfilialen um 1570 und noch 1872 Epterode und Wickenrode, ab 1925 nur noch Epterode.
Geistesbildung ist, was Menschengesichter von einander verschieden
* Das ''Glas- und Keramikmuseum'' befindet sich in einem prächtigen dreigeschossigen Fachwerkhaus (Kleiner Kirchrein 3).
macht. Barbarische Nationen haben vielmehr eine
* Ehemaliges Hotel ''Großer Kaiser'', (Großer Kirchrain 8) mit Gedenktafel zur Stadtgründung.
Stamm- oder Hordenphysiognomie als eine, die diesem oder
* Das Ortsbild prägende denkmalgeschützte Fachwerkhäuser befinden sich in der Berliner Straße.
jenem Individuum zukäme.|Alexander v. Humboldt|''Reise in die Aequinoctial-Gegenden des neuen Continents. Band 2.'', Cotta: Stuttgart 1859, S. 16}}
* Der [[Bilsteinturm (Kaufunger Wald)|Bilsteinturm]] auf dem [[Bilstein (Kaufunger Wald)|Bilstein]] dient als Wanderziel und ist ein Aussichtsturm.
<!-- Bitte Zitate in der originalen Rechtschreibung belassen! -->


=== Sport ===
Die Lavatersche Physiognomik erntete von den Zeitgenossen auch Kritik und Spott. Der Göttinger Gelehrte [[Georg Christoph Lichtenberg]] schrieb mehrere [[Polemik]]en und [[Satire]]n gegen die „physiognomische Raserei“. Die alternative Theorie der Pathognomik vertraten sowohl Lichtenberg wie auch [[Johann Wolfgang von Goethe|Goethe]], nachdem er sich von [[Lavater]] distanziert hatte. Goethe, zunächst Beiträger zu Lavaters Physiognomik, distanzierte sich später von Lavater und wandte sich der Pathognomik zu. Die Seele eines Menschen, so Goethe, lasse sich vielleicht von seinem Äußeren ablesen, jedoch nur, wenn sich durch Krankheit oder Schicksal Spuren auf seinem Körper abgezeichnet hätten. Vielmehr müssten Kleidung, Wohnungseinrichtung, Habitus etc. in die Beobachtungen einfließen. Die Pathognomik geht nicht von den unveränderlichen Eigenschaften der Knochenstruktur aus, sondern von den Spuren, die [[Emotion]]en, Lebensweise und sozialer Status am Körper hinterlassen.
In sportlicher Hinsicht ist Großalmerode zum einen bekannt für die 58&nbsp;km lange, quer durch den Kaufunger Wald verlaufende Mountainbike-Strecke. Jährlich findet auf dieser Strecke mit kleinen Abweichungen der sogenannte „Bilstein Bike Marathon“ statt. Auf dem Schwarzenberg liegt – mit vier Tennisplätzen – die Tennisanlage des TC Großalmerode.


Darüber hinaus sind die Turngemeinde 1863 Großalmerode e.&nbsp;V. sowie der FC Großalmerode 1920 aktiv. Zwischen der Kernstadt und dem Ortsteil Epterode liegt der „Männerspielplatz“, auf dem außergewöhnliche Sportarten wie Baggern, Jeep fahren und Quad fahren angeboten werden.
=== 19. Jahrhundert ===
[[Bild:Physiognomy.jpg|thumb|Typische illustration in einem Buch zur Mimik im 18. Jh. (links: „Eusserste Verzweifflung“, und rechts: „Zorn mit Forcht vermischt“). Anders als in phrenologischen und biometrischen Ansätzen ist hier nicht die Schädelform, sondern die Gesichtsmuskulatur der Bedeutungsträger.]]


== Wirtschaft und Infrastruktur ==
Der [[Phrenologie]] (Schädelkunde) des deutschen Arztes [[Franz Josef Gall]] gelang es bald, die Nachfolge Lavaters anzutreten. Gall teilte das menschliche [[Gehirn]] in verschiedene Zonen ein. Jede dieser Zonen sollte dann über eine Ausbuchtung oder Delle am Schädel auf Mangel oder Übermaß einer bestimmten geistigen Eigenschaft Auskunft hindeuten. Gall war so bekannt, dass er Zugang zu den europäischen [[Adel]]shöfen und zu den Totenschädeln berühmter Menschen, etwa dem des Philosophen [[Immanuel Kant]], bekam. Obwohl die Phrenologie schnell als „unwissenschaftlich“ galt, hatten Galls Theorien im 19. Jahrhundert beträchtlichen Erfolg.
=== Verkehr ===
Durch die Kernstadt führt die [[Bundesstraße 451]], die bei Helsa in die [[Bundesstraße 7]] und bei Witzenhausen in die [[Bundesstraße 27]] mündet.
Die früheren Eisenbahnverbindungen von [[Gelstertalbahn|Großalmerode-Ost nach Eichenberg]] und [[Bahnstrecke_Walburg–Großalmerode_West|Großalmerode-West nach Walburg]] bestehen nicht mehr.


== Persönlichkeiten ==
Der Siegeszug der [[Statistik]] machte jedoch die [[Biometrie]] (Vermessung [[quantitativ]]er Merkmale von Lebewesen) zur erfolgreichen Thronfolgerin der Physiognomik. Im Unterschied zur Physiognomik versuchte die [[Rassismus|rassistisch]] geprägte Biometrie oder [[Anthropometrie]] des 19. Jahrhunderts nicht, am Körperäußeren Hinweise auf die Seele zu finden, sondern wollte aus quantitativ gesammelten Messdaten objektiven Aufschluss über den Zusammenhang von Körpergestalt und intellektueller Fähigkeit gewinnen.
*[[Matthäus Gundelach]] (1566- ?) war ein Maler. Um 1566 in Großalmerode als Sohn des Gläsner-Zunftmeisters ''Frantz Gundelach'' (genannt der jüngere Becker) und ''Margaretha Lippert'' geboren, wurde er später Kammermaler von [[Rudolf II. (HRR)| Kaiser Rudolf II.]] in [[Prag]] in der Zeit von 1609 bis 1615, danach arbeitete er als [[Malerei|Maler]] in [[Augsburg]].

* [[Wilhelm Grimm]] (1786–1859), siehe [[Brüder Grimm]], wurde am 13. April 1800 in Großalmerode konfirmiert.
Als Begründer der Biometrie gilt der [[Niederlande|holländische]] Arzt [[Petrus Camper]], der bereits im 18. Jahrhundert Tier- und Menschenschädel zersägte und die Längsschnitte vermaß. Camper vermaß den Winkel zwischen einer horizontalen Linie, die von der Nasenwurzel bis zur Ohröffnung verlaufen sollte, und der „Gesichtslinie“ von der Nasenspitze zum Scheitelpunkt der Stirn. Aus vergleichenden Studien meinte er schließen zu können, dass sich an diesem Winkel die Entwicklungsstufe und die objektive Schönheit des Menschen ablesen ließe. Die Ergebnisse entsprachen den rassistisch geprägten Erwartungen: Beim [[Orang Utan]] maß er 58 Grad, bei „schwarzen Menschen“ 70, beim „Europäer“ 80 und bei antiken [[Statue]]n sogar 100 Grad. Mit der zunehmenden Popularität der [[Rassentheorie|Rasse-Theorien]] gelang es der Biometrie zunehmend, politische Wirkung zu entfalten. In Italien entwickelte der Arzt [[Cesare Lombroso]] in seinem Buch ''L'uomo delinquente'' (1876, deutsch: ''Der Verbrecher'') eine Schädelkunde, mittels derer potenzielle Verbrecher bereits im Vorfeld erkannt werden sollten. Durch systematische Fotografien und Vermessungen der Körpermaße von Inhaftierten sollte ein objektiver Typus des Verbrechers ermittelt werden. Parawissenschaftliche Theoreme dieser Art hielten sich lange Zeit und blühten vor allem in den 1920er und 1930er Jahren wieder auf, bis sie unter dem [[Nationalsozialismus]] zunehmend von der [[Genetik]] ([[Erblehre]], [[Eugenik|Eugenik/Rassenhygiene]]) als rassistischer Leitdisziplin abgelöst wurde.
* [[Johannes Becker (Musiker)|Johannes Becker]] (1726–1804) war ein Musiker. Im Stadtteil Epterode wurde am 1. September 1726 ''Johannes Becker'' als Sohn des Schulmeisters ''Johannes Becker'' und ''Dorothea Elisabetha Fülgrabe'' geboren. Er war Lehrer in [[Harmuthsachsen]], [[Bettenhausen (Kassel)|Kassel-Bettenhausen]], an der Stadtschule Kassel, war auch Stadtorganist in der Martins- und Altstädter Kirche, Fürstlicher Pagen-, Schreib- und Rechenmeister, auch beym Collegio Carolino, Organist an der „Freyheiter“- und „Altstädter Gemeinde“, Orgelrevisor (1796 Begutachtung der „sehr schlechten Orgel“ in Großalmerode), [[Organist|Hoforganist]], [[Hofkapellmeister]], Musikdirektor, Klavierlehrer der Prinzessinnen Friederike und Caroline von Hessen-Kassel, Verfasser des [[Choralbuch]]es zu dem in den Hessen-Kasselischen Landen eingeführten verbesserten Gesangbuch, zugleich Lehrbuch für die Ausbildung der Organisten und Kantoren in Niederhessen.

* [[Heinrich Pforr]] (1880–1970) war ein [[Malerei|Heimatmaler]]. Der am 26. Oktober 1880 in Laudenbach geborene Sohn eines Bergmanns begann 1897 eine Ausbildung als Musterzeichner für die Textilindustrie. Seine künstlerische Ausbildung absolvierte er ab 1899 an der [[Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe|Kunstakademie Karlsruhe]], wo er 1909, nach Abschluss der Meisterklasse, seine Ausbildung beendete. Nach seiner Heirat übersiedelte Pforr 1924 nach [[Hannoversch Münden]]. In vielen Bildern Pforrs, besonders in den Sommerlandschaften, finden sich deutliche Anklänge an die [[Impressionismus|französischen Impressionisten]], sein pastöser Farbauftrag mancher Porträts erinnert an Arbeiten [[Max Liebermann]]s. Heinrich Pforr verstarb am 17. September 1970 in Hannoversch Münden. Das Heimatmuseum Großalmerode besitzt eine Auswahl seiner Bilder. In Laudenbach wurde dem Künstler zur Ehre eine Straße benannt, in der sein ehemaliges Wohnhaus steht.<ref name="Zimmer">{{Literatur | Autor=Gisela Zimmer| Herausgeber=Geschichtsverein Großalmerode e.&nbsp;V. |Titel=Glas- und Keramik Museum Großalmerode | Sammelwerk=| Band= | Verlag=Eigenverlag | Ort=Großalmerode | Jahr=1986 | Seiten=25–26 | ISBN=}}</ref>
Der zweite erfolgreiche, bis in die Gegenwart fortwirkende Ansatz kam aus den neuen Disziplinen der [[Psychologie]] und der [[Verhaltensbiologie]]. Philosophen und Forscher wie [[Carl Gustav Carus]], [[Charles Bell (Anatom)|Charles Bell]], [[Charles Darwin]] (''[[Der Ausdruck der Gemütsbewegungen bei dem Menschen und den Tieren]]'', 1872) und [[Theodor Piderit]] versuchten, die Physiognomik in den Kontext der [[Ausdruck (Verhalten)|Ausdrucksforschung]] beziehungsweise der [[Anatomie]] der [[Gesichtsmuskel|Gesichtsmuskulatur]] zu stellen. Auf der Pathognomik des 17./18. Jahrhunderts aufbauend, machte man sich an eine systematische Erforschung der [[Mimik]]. Biometrische und phrenologische Ansätze wurden hier abgelehnt oder als sekundär aufgefasst. Die mimisch verformbare Gesichtsmuskulatur wurde als primärer Bedeutungsträger verstanden. Die mimischen Zeichen, im 18. Jahrhundert noch vielfach als universelle, der Sprache überlegene Konstante begriffen, wurde nun zunehmend auch als ethnische, teilweise auch transethnische Variable eingestuft sowie als Bindeglied zwischen tierischem und menschlichem Verhalten begriffen.
* [[Wilhelm Speck]] (1861–1925), war Pfarrer, Dichter, Schriftsteller und Ehrenbürger der Stadt Großalmerode, die nach ihm den ''Wilhelm-Speck-Platz'' benannte.

=== 20. Jahrhundert ===
[[Bild:Physiognomik_buch_kupfer.jpg|thumb|right|Frontansicht eines Buches von Amandus Kupfer, Foto: R. Schleevoigt]]Unter dem Stichwort „[[Menschenkenntnis]]“ erlebte die Physiognomik – oder besser: die Physignomiken – in den 1920er und 1930er Jahren neue Beliebtheit. Zusammen mit der [[Graphologie]], die der Philosoph [[Ludwig Klages]] entwickelt hatte, wurden Zusammenstellungen alter und neuer Schriften zur Physiognomik zu populärwissenschaftlichen Bestsellern. Auch in der Theorie des Films, etwa bei [[Rudolf Arnheim]], wurde sie zum wichtigen Schlagwort. Man vermutete hier einerseits die Möglichkeit einer universellen, wortlosen künstlerischen Ausdrucksmöglichkeit ([[Ausdruckstanz]], [[Pantomime]], [[Stummfilm]]), andererseits eine komplexitätsreduzierende Navigationsmöglichkeit in der großstädtischen „Masse“, in der althergebrachte soziale Orientierungsmöglichkeiten zu versagen schienen. Nur teilweise wurde dieses Aufblühen der Physiognomik von rassistischen Motiven getragen.

Auch der Historiker [[Oswald Spengler]] gebraucht den Begriff Physiognomik in seiner Philosophie der Geschichte (''[[Der Untergang des Abendlandes]]''). Gemeint war damit die Morphologie der Geschichte, also Geschichte kultureller Formen, die wie [[Organismus|Organismen]] geboren werden, sich entwickeln und sterben. Indem er die Geschichte der Kulturen mit dem Körper von Lebewesen verglich, konnte er von der Tätigkeit des Historikers als einer Art Physiognomik sprechen.

Anders gelagert war die essayistische Physiognomik des [[Kulturphilosophie|Kulturphilosophen]] [[Rudolf Kassner]]. Kassner versuchte in seinen Schriften eine physiognomische Deutung des "Lebendig-Gestalthaften", sowohl der Natur wie des Menschen. Physiognomische Deutung verstand er in striktem Gegensatz zur analytischen Zergliederung der Welt. Sie müsse durch „Einbildungskraft“ und umfassende Einfühlung in den Gegenstand geschehen. Der „moderne Mensch“ habe ein „zerrissenes“ und „klaffendes“ Gesicht; verloren seien die verschiedenen „Typen“, die der früheren [[Ständeordnung]] entsprachen. Der moderne Typus des Menschen sei der „Schauspieler“, während der alte Mensch eins war mit der Welt und daher noch ein „Gesicht“ hatte. Kassners Physiognomik trägt daher die Züge einer Kulturkritik der [[Moderne]] aus konservativer Sicht.

Die [[Nationalsozialismus|nationalsozialistischen]] Rassetheorien beriefen sich u. a. auf Lombrosos [[Rassismus|rassistische]] Hypothesen und machten sie zum Kern der pseudowissenschaftlichen Unterfütterung ihres Eugenik-Programms. Willkürliche Rangfolgen von Schädelformen sollten die Wertunterschiede zwischen „höher entwickelten“ und „niederen“ Rassen als wissenschaftliche Fakten darstellen. [[Juden]] und „[[lebensunwertes Leben]]“ sollten bereits an der Gesichts- und Schädelform erkannt werden. Zur Rassenhygiene trug jedoch vor allem die rasante Entwicklung der [[Genetik]] bei, die zur Leitwissenschaft wurde; führende nationalsozialistische Forscher stützten sich zwar kaum auf klassische physiognomische und phrenologische Theorien. Vermischt mit Ansätzen zur Graphologie und Phrenologie wurden jedoch auch dieses klassischen physiognomische Theorien dazu verwendet, diese rassistischen Wahnideen mit augenfälliger [[Evidenz]] zu „beweisen“. Eine der neueren Untersuchungen zu diesem Thema ist die Schrift "About face. German physiognomic thought from Lavater to Auschwitz". Hierin zeigt der US-amerikanische Germanist Richard T. Gray auf, dass zum Beispiel der vermeintliche Nachweis rassischer Minderwertigkeit bei Menschen jüdischen Glaubens und bei Schwarzen anhand physiognomischer Merkmale sich bereits in den Schriften Johann Kaspar Lavaters und Carl Gustav Carus´ finden lässt.

=== Gegenwart ===
Die Physiognomik scheint immer dann zu prosperieren, wenn die Strukturen des Wissens eine Korrespondenz zwischen Körper und Seele oder zwischen Seele und Welt nahelegen, etwa in der Hermetik des Barock oder in der Genieästhetik. Auch heute gibt es Versuche statistische Beziehungen zwischen physiologischen Merkmalen und Charakterzügen herzustellen. Beispiele sind die von [[Carl Huter]] begründete [[Psycho-Physiognomik]] und die so genannte [[Pathophysiognomik]].

Zum Teil wird auch in der Personalberatung mit Methoden der Physiognomik gearbeitet. [[Werner Sarges]] sagte dazu: „Die Suche nach einem Geheimsystem, mit dem man den Charakter eines Menschen sofort erkennen kann, lässt sich leider nicht ausrotten“.<ref>[http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,446426,00.html ''Verräterische Beule am Kopf''] Spiegel Online vom 6. November 2006</ref>

==Einzelnachweise==
<references/>


== Literatur ==
== Literatur ==
*{{Literatur |Autor=Georg Landau | Herausgeber= | Titel=Geschichte der Glashütten in Hessen | Sammelwerk=Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde| Band=3 | Verlag= | Ort= | Jahr=1843 | Seiten=280ff | ISBN=}}
=== Historische Quellen ===
* {{Literatur | Herausgeber=[[Hans Patze]] | Titel=Hessen | Sammelwerk=Handbuch der historischen Stätten Deutschlands | Band=Bd. 4 | Verlag=Alfred-Kröner-Verlag | Ort=Stuttgart | Jahr=1993 | Seiten=183 | ISBN=3-520-27403-5}}
* Aristoteles: ''Physiognomik'', in: Kleinere Abhandlungen über die Seele: 6. u. 7. Kapitel, übers. von F. A. Kreuz, 1847
*{{Literatur |Autor=Karl Krück | Herausgeber=Historische Gesellschaft des Werralandes | Titel=Großalmerode. Vom Zunftort der Waldgläsner zur Stadt des Tons und der Kohle| Sammelwerk=Land an Werra und Meißner. Ein Heimatbuch | Band= | Verlag=W. Bing | Ort=Korbach | Jahr=1983 | Seiten=277–283| ISBN=}}
* Aristoteles: ''Die aristotelische Physiognomik: Schlüsse vom Körperlichen auf Seelisches'', übers. u. eingel. von M. Schneidewin. Heidelberg: Kampmann 1929
* Hans-Georg Stephan: ''Großalmerode - Ein Zentrum der Herstellung von technischer Keramik, Steinzeug und Irdenware in Hessen, Teil I (Die Geschichte der keramischen Gewerbe in Großalmerode und die Entwicklung ihrer Produktion vom 12. bis zum 19. Jahrhundert)'', Großalmerode o. J. [1986], Ill. und Photos, 279 S.
* Petrus Camper: ''Über den natürlichen Unterschied der Gesichtszüge''. Berlin 1792
*{{Literatur | Autor=Klaus Sippel| Herausgeber=Hessisches Landesamt für Denkmalpflege, Abt. für Vor- und Frühgeschichte | Titel=Frühneuzeitliche Glashütten im Kaufunger Wald | Sammelwerk=Archäologische Denkmäler in Hessen| Band=Heft 63 | Verlag= | Ort=Wiesbaden | Jahr=1987 | Seiten=12 | ISBN=}}
* Giovanni Battista della Porta: ''De humana physiognom[on]ia'', Buch IV, 1601
* [http://gutenberg.spiegel.de/lavater/physiogn/physiogn.htm Johann Caspar Lavater: ''Von der Physiognomik'', 1772] ([[Projekt Gutenberg-DE]])
* Johann Caspar Lavater: ''Physiognomische Fragmente'', 1775-78
* Georg Christoph Lichtenberg: ''Über Physiognomik - Wider die Physiognomen'', 1778
* [http://gutenberg.spiegel.de/lichtenb/schwaenz/schwaenz.htm Georg Christoph Lichtenberg: ''Fragment von Schwänzen''] ([[Projekt Gutenberg-DE]])
* Charles Bell: ''Essays on the Anatomy of Expression'', 1806
* [[Arthur Schopenhauer]]: "Zur Physiognomik", in Parerga und Paralipomena, 1851
* Carl Gustav Carus: ''Symbolik der menschlichen Gestalt'', 1858
* Theodor Piderit: ''Mimik und Physiognomik''. 2. Aufl. Detmold: Meyer 1886
* Cesare Lombroso: ''L´Uomo delinquente'', 1876
* Carl Huter: ''Menschenkenntnis: durch Körper-, Lebens-, Seelen- und Gesichts-Ausdruckskunde auf neuen wissenschaftlichen Grundlagen''. Detmold 1904 - 06
* Rudolf Kassner: ''Die Grundlagen der Physiognomik.'' Leipzig: Insel 1922
* Rudolf Kassner: ''Das physiognomische Weltbild.'' München: Delphin 1930
* Rudolf Arnheim: ''Film als Kunst.'' Berlin: Rowohlt 1932
* Norbert Glas: ''Das Antlitz offenbart den Menschen. Eine geistgemäße Physiognomik, I. Band'', 1936

=== Forschungsliteratur ===
* Rüdiger Campe, Manfred Schneider (Hrsg.): ''Geschichten der Physiognomik. Text – Bild – Wissen''. Rombach, Freiburg im Breisgau 1996, ISBN 3-7930-9117-1
* Richard T. Gray,'' About face. German physiognomic thought from Lavater to Auschwitz''. Detroit 2004, Wayne State University Press, ISBN 978-0-8143-3179-8
* A.G. Gender-Killer (Hrsg.): ''Antisemitismus und Geschlecht. Von „effeminierten Juden“, „maskulinisierten Jüdinnen“ und anderen Geschlechterbildern''. Unrast-Verlag, Münster 2005, ISBN 3-89771-439-6
* Uwe P. Kanning: ''Von Schädeldeutern und anderen Scharlatanen: Unseriöse Methoden der Psychodiagnostik'', Lengerich, 2009, ISBN 978-3-89967-603-7
* Gerda Mraz, Uwe Schögl (Hrsg.): ''Das Kunstkabinett des Johann Caspar Lavater''. Böhlau, Wien, Köln und Weimar 1999, ISBN 3-205-99126-5
* Karl Pestalozzi, Horst Weigelt (Hrsg.): ''Das Antlitz Gottes im Antlitz des Menschen: Zugänge zu Johann Caspar Lavater''. Vandenhoeck & Ruprecht. Göttingen 1994, ISBN 3-525-55815-5
* [[Claudia Schmölders]]: ''Das Vorurteil im Leibe. Eine Einführung in die Physiognomik.'' 3.Auflage. Akademie-Verlag, Berlin 2007, ISBN 3-05-002722-3
* Claudia Schmölders (Hrsg.): ''Der exzentrische Blick. Gespräch über Physiognomik.'' Berlin 1996.
* Claudia Schmölders, [[Sander Gilman]] (Hrsg.): ''Gesichter der Weimarer Republik. Eine physiognomische Kulturgeschichte.'' DuMont, Köln 2000, ISBN 3-7701-5091-0
* Claudia Schmölders: ''Hitlers Gesicht. Eine physiognomische Biographie.'' München 2000, ISBN 3-406-46611-7
* TUMULT 31, Zeitschrift für Verkehrswissenschaften, GESICHTERMODEN, 2006, Alpheus, BERLIN, ISBN 978-3-9811214-0-7


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* [http://www.filmdenken.de/essay/masken.htm Essay zu Béla Balázs' Physiognomik des Films und ihrer bildlichen Tradition]
* Die [http://wiki-de.genealogy.net/Gelsterburg Gelsterburg] bei Weißenbach
* Der Ortsteil [http://wiki-de.genealogy.net/Wei%C3%9Fenbach_(Gro%C3%9Falmerode) Weißenbach]

== Einzelnachweise ==
<references />


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[[sr:Fiziognomika]]
[[sv:Fysiognomik]]
[[uk:Фізіогноміка]]
[[ur:قیافہ شناسی]]
[[zh:面相學]]

Version vom 1. Juni 2012, 11:00 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Großalmerode
Deutschlandkarte, Position der Stadt Großalmerode hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 15′ N, 9° 47′ OKoordinaten: 51° 15′ N, 9° 47′ O
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Kassel
Landkreis: Werra-Meißner-Kreis
Höhe: 354 m ü. NHN
Fläche: 37,59 km2
Einwohner: 6119 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 163 Einwohner je km2
Postleitzahl: 37247
Vorwahl: 05604
Kfz-Kennzeichen: ESW, WIZ
Gemeindeschlüssel: 06 6 36 004
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 11
37247 Großalmerode
Website: www.grossalmerode.de
Bürgermeister: Andreas Nickel (SPD)
Lage der Stadt Großalmerode im Werra-Meißner-Kreis
KarteWerra-Meißner-KreisHessenSontraWaldkappelHessisch LichtenauGutsbezirk Kaufunger WaldGroßalmerodeBerkatalMeißnerNeu-EichenbergWitzenhausenHerleshausenRinggauWehretalWeißenbornEschwegeWanfriedMeinhardBad Sooden-AllendorfNiedersachsenThüringenLandkreis Hersfeld-RotenburgSchwalm-Eder-KreisLandkreis Kassel
Karte

Großalmerode ist eine Stadt in Hessen im Werra-Meißner-Kreis.

Geographie

Großalmerode liegt östlich von Kassel im Naturpark Meißner-Kaufunger Wald an der Gelster, umgeben von den Berghöhen Hirschberg, Steinberg, Bilstein, Langenberg, Querenberg und Hoher Meißner.

Nachbargemeinden

Gemeindegliederung

Zur Kernstadt Großalmerode gehören als Stadtteile die ehemaligen selbständigen Gemeinden Weißenbach, Trubenhausen, Uengsterode, Rommerode, Laudenbach und Epterode, außerdem die Gemeindegebiete Bransrode, Faulbach und das Gut Gießenhagen.

Geschichte

Blick auf Großalmerode in Richtung NW

Ersterwähnung

Im Jahr 1386 wird Almerodde pobir Roddemannsrode in einer Urkunde genannt, dies stellt die früheste urkundliche Erwähnung des Ortes dar. Ab 1516 ist eine weitere Siedlung im östlichen Kaufunger Wald mit dem Ortsnamen Kleinalmerode bekannt, daher wird nun die Schreibweise Großalmerode gebräuchlich. Die Kleinsiedlung Gut Niedergut ist auch als Niederalmerode bekannt.

Das Ziegler, Töpfer- und Glasmacherdorf

Der Ort verdankt seine Entstehung den in seiner Region vorkommenden hochwertigen Tonvorkommen. Bodenfunde in Großalmerode und Epterode belegen, dass hier Schmelztiegel schon um das Jahr 1200, wahrscheinlich bereits seit den Anfängen der örtlichen Töpferei im 12. Jahrhundert hergestellt wurden. Der Abbau von Glashafenton, und damit indirekt auch die Herstellung technischer Keramik, ist ab 1503 belegt. Tiegelmacher werden erstmals um 1600 genannt.[2] Vor dieser Zeit, vor allem ab Mitte des 15. bis Anfang des 16. Jahrhunderts, war die Produktion von Glas in Waldglashütten[3] des Kaufunger Waldes (am Hirschberg, Schwarzenberg, Langenberg, Steinberg, Querenberg), am Fahrenbach und im Tal der Nieste wichtigste Einnahmequelle des seit 1446 zum Amt Kassel-Neustadt gehörenden Dorfes. Nach der 1525 erfolgten Auflösung der GlasmacherzunftSpessartbund“, schlossen sich die Glasmacher 1537 zum Hessischen Gläsnerbund zusammen, sie wählten zugleich „Almanrode“ als dessen Sitz.[4]

Holzmangel und das Aufkommen neuerer Technologien in anderen Glasmacherregionen führten Ende des 16. Jahrhunderts zum Niedergang der nordhessischen Glashütten verbunden mit der Suche nach Alternativen.[5] Die Wahl fiel auf die um Großalmerode in verschiedensten Varietäten vorhanden Tonvorkommen. Man unterscheidet diese in hochwertige Sorten:

Minderwertiger Ton wurde für Tonröhren, Dachziegeln und Backsteine sowie Schneiderkreide benutzt. Der Ton war auch Rohstoff für die Gewinnung von Mineralsalzen, Laugen und Ultramarinfarben sowie Soda.[6] Einträgliche Exportgüter waren auch Alaun und Braunkohle. Die Gewinnung von Alaunerzen am Hirschberg[7] ist ab 1573 belegt, in unmittelbarer Nachbarschaft begann später die Förderung von Braunkohle im Tagebau.[8]

Die erste Kirche wurde Anfang des 16. Jahrhunderts als spätgotische Kirche erbaut, davon blieben der Turm und Chor erhalten, in der heutigen Umfassungsmauer finden sich offensichtlich weitere Bauteile des ersten Kirchenschiffs. Ein Pfarrer wird 1539 erwähnt. Im 16. Jahrhundert waren Wickenrode und Epterode Filialkirchen von Großalmerode.

Stadtentwicklung

Durch Landgraf Friedrich II. erhielt der Ort 1775 die Stadtrechte verliehen, damit verbunden war ein Privileg zur Abhaltung von vier Jahrmärkten und eine unabhängige Stellung im Amt Kassel-Neustadt, dies galt „zur Belohnung des Fleißes seiner Einwohner“. 1807 folgte die zeitlich begrenzte Zugehörigkeit zum Kanton Kaufungen, sie endete 1817, danach hatte die Stadt bis 1821 ein eigenes Amt, zu dem auch die Vogtei Rückerode und einige Dörfer gehörten. Als Justizamt Großalmerode lebte dieses fort, ab 1821 Zugehörigkeit zum Kreis Witzenhausen und ab 1974 zum Werra-Meißner-Kreis.[9] Die Zeit der Keramikfertigung endet in Großalmerode bereits 1926. Die Alaunproduktion endete bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und die Braunkohlenförderung 2002. Großalmerode sowie die Stadtteile Trubenhausen und Weißenbach sind heute staatlich anerkannte Erholungsorte. Ton wird noch immer in geringen Mengen gefördert und verarbeitet, die Nischenproduktion feuerfester Keramikmaterialien dauert an, auch Schneiderkreide wird noch in Epterode hergestellt.

Religion

Erweckungsbewegung

1892/93 führte die von Kassel und Großalmerode ausgehende Erweckungsbewegung unter Pfarrer Karl Holzapfel 1907 zu Versammlungen der christlichen Gemeinschaftsbewegung mit ekstatischen Erscheinungen und Zungenreden. Die Missbilligung dieser Schwarmgeisterei führte 1909 zu einem Bruch der Gemeinschaftsbewegung mit der Pfingstbewegung (Berliner Erklärung).[10]

Christliche Studentenvereinigung

1895 wurde in Großalmerode die Christliche Studentenvereinigung (CSV) unter der Leitung von Eduard Graf Pückler gegründet.[11]

Politik

Stadtverordnetenversammlung

Die Kommunalwahl am 27. März 2011 lieferte folgendes Ergebnis: [12]

Kommunalwahl 2011
 %
60
50
40
30
20
10
0
56,0 %
23,5 %
20,5 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2006
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
−4,2 %p
−2,0 %p
+6,2 %p
Parteien und Wählergemeinschaften %
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 56,0 18 60,2 19 62,6 19
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 23,5 7 25,5 8 28,7 9
WG Wählergemeinschaft Großalmerode 20,5 6 14,3 4 8,6 3
Gesamt 100,0 31 100,0 31 100,0 31
Wahlbeteiligung in % 49,9 48,9 53,5

Bürgermeister

Der Bürgermeister der Stadt Großalmerode ist seit 2000 Andreas Nickel (SPD).

Bei der Bürgermeisterwahl am 29. Januar 2012 setzte sich Nickel mit 63,8 % der Stimmen gegen den parteilosen Alexander Jung (36,2 %) durch.[13]

Wappen

Das Wappen zeigt drei Schmelztiegel mit daneben liegenden Tonkugeln, sog. „Üllern“.

Städtepartnerschaften

Großalmerode unterhält seit 1974 eine Städtepartnerschaft mit Royston in England.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Tourismus

Großalmerode liegt an der Deutschen Märchenstraße, die von Hanau über Großalmerode nach Bremen führt.

Bauwerke

  • Die evangelische Pfarrkirche ist architektonisch eine Mischung aus neubarocken, neugotischen und späteren Stilelementen. Das Langhaus wurde 1913/16 an einen spätgotischen Kirchturm mit Chor angefügt. Älteste Inschrift „1497“ im Deckengewölbe oberhalb der Sakristei, eingemauert noch um 1775 in der Kirchhofmauer. Steinkanzelinschrift „1514“. Kirchenfilialen um 1570 und noch 1872 Epterode und Wickenrode, ab 1925 nur noch Epterode.
  • Das Glas- und Keramikmuseum befindet sich in einem prächtigen dreigeschossigen Fachwerkhaus (Kleiner Kirchrein 3).
  • Ehemaliges Hotel Großer Kaiser, (Großer Kirchrain 8) mit Gedenktafel zur Stadtgründung.
  • Das Ortsbild prägende denkmalgeschützte Fachwerkhäuser befinden sich in der Berliner Straße.
  • Der Bilsteinturm auf dem Bilstein dient als Wanderziel und ist ein Aussichtsturm.

Sport

In sportlicher Hinsicht ist Großalmerode zum einen bekannt für die 58 km lange, quer durch den Kaufunger Wald verlaufende Mountainbike-Strecke. Jährlich findet auf dieser Strecke mit kleinen Abweichungen der sogenannte „Bilstein Bike Marathon“ statt. Auf dem Schwarzenberg liegt – mit vier Tennisplätzen – die Tennisanlage des TC Großalmerode.

Darüber hinaus sind die Turngemeinde 1863 Großalmerode e. V. sowie der FC Großalmerode 1920 aktiv. Zwischen der Kernstadt und dem Ortsteil Epterode liegt der „Männerspielplatz“, auf dem außergewöhnliche Sportarten wie Baggern, Jeep fahren und Quad fahren angeboten werden.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Durch die Kernstadt führt die Bundesstraße 451, die bei Helsa in die Bundesstraße 7 und bei Witzenhausen in die Bundesstraße 27 mündet. Die früheren Eisenbahnverbindungen von Großalmerode-Ost nach Eichenberg und Großalmerode-West nach Walburg bestehen nicht mehr.

Persönlichkeiten

  • Matthäus Gundelach (1566- ?) war ein Maler. Um 1566 in Großalmerode als Sohn des Gläsner-Zunftmeisters Frantz Gundelach (genannt der jüngere Becker) und Margaretha Lippert geboren, wurde er später Kammermaler von Kaiser Rudolf II. in Prag in der Zeit von 1609 bis 1615, danach arbeitete er als Maler in Augsburg.
  • Wilhelm Grimm (1786–1859), siehe Brüder Grimm, wurde am 13. April 1800 in Großalmerode konfirmiert.
  • Johannes Becker (1726–1804) war ein Musiker. Im Stadtteil Epterode wurde am 1. September 1726 Johannes Becker als Sohn des Schulmeisters Johannes Becker und Dorothea Elisabetha Fülgrabe geboren. Er war Lehrer in Harmuthsachsen, Kassel-Bettenhausen, an der Stadtschule Kassel, war auch Stadtorganist in der Martins- und Altstädter Kirche, Fürstlicher Pagen-, Schreib- und Rechenmeister, auch beym Collegio Carolino, Organist an der „Freyheiter“- und „Altstädter Gemeinde“, Orgelrevisor (1796 Begutachtung der „sehr schlechten Orgel“ in Großalmerode), Hoforganist, Hofkapellmeister, Musikdirektor, Klavierlehrer der Prinzessinnen Friederike und Caroline von Hessen-Kassel, Verfasser des Choralbuches zu dem in den Hessen-Kasselischen Landen eingeführten verbesserten Gesangbuch, zugleich Lehrbuch für die Ausbildung der Organisten und Kantoren in Niederhessen.
  • Heinrich Pforr (1880–1970) war ein Heimatmaler. Der am 26. Oktober 1880 in Laudenbach geborene Sohn eines Bergmanns begann 1897 eine Ausbildung als Musterzeichner für die Textilindustrie. Seine künstlerische Ausbildung absolvierte er ab 1899 an der Kunstakademie Karlsruhe, wo er 1909, nach Abschluss der Meisterklasse, seine Ausbildung beendete. Nach seiner Heirat übersiedelte Pforr 1924 nach Hannoversch Münden. In vielen Bildern Pforrs, besonders in den Sommerlandschaften, finden sich deutliche Anklänge an die französischen Impressionisten, sein pastöser Farbauftrag mancher Porträts erinnert an Arbeiten Max Liebermanns. Heinrich Pforr verstarb am 17. September 1970 in Hannoversch Münden. Das Heimatmuseum Großalmerode besitzt eine Auswahl seiner Bilder. In Laudenbach wurde dem Künstler zur Ehre eine Straße benannt, in der sein ehemaliges Wohnhaus steht.[14]
  • Wilhelm Speck (1861–1925), war Pfarrer, Dichter, Schriftsteller und Ehrenbürger der Stadt Großalmerode, die nach ihm den Wilhelm-Speck-Platz benannte.

Literatur

  • Georg Landau: Geschichte der Glashütten in Hessen. In: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde. Band 3, 1843, S. 280 ff.
  • Hessen. In: Hans Patze (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 4. Alfred-Kröner-Verlag, Stuttgart 1993, ISBN 3-520-27403-5, S. 183.
  • Karl Krück: Großalmerode. Vom Zunftort der Waldgläsner zur Stadt des Tons und der Kohle. In: Historische Gesellschaft des Werralandes (Hrsg.): Land an Werra und Meißner. Ein Heimatbuch. W. Bing, Korbach 1983, S. 277–283.
  • Hans-Georg Stephan: Großalmerode - Ein Zentrum der Herstellung von technischer Keramik, Steinzeug und Irdenware in Hessen, Teil I (Die Geschichte der keramischen Gewerbe in Großalmerode und die Entwicklung ihrer Produktion vom 12. bis zum 19. Jahrhundert), Großalmerode o. J. [1986], Ill. und Photos, 279 S.
  • Klaus Sippel: Frühneuzeitliche Glashütten im Kaufunger Wald. In: Hessisches Landesamt für Denkmalpflege, Abt. für Vor- und Frühgeschichte (Hrsg.): Archäologische Denkmäler in Hessen. Heft 63. Wiesbaden 1987, S. 12.
Commons: Großalmerode – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
  2. G. Brachman: Die Schmelztiegelmacher von Großalmerode. In: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde. Band 72. Marburg 1961, S. 190.
  3. Andreas König, Hans-Georg Stephan: Eine frühneuzeitliche Glashütte im Tal der Niste bei Großalmerode. In: Hessisches Landesamt für Denkmalpflege, Abt. für Vor- und Frühgeschichte (Hrsg.): Archäologische Denkmäler in Hessen. Heft 64. Wiesbaden 1987, S. 16.
  4. H. Bernert: Kaufunger Wald und Glas. Beiträge zur Geschichte der Glasherstellung im Kaufunger Wald. In: Gemeindevorstand der Gemeinde Kaufungen (Hrsg.): 975 Jahre Kaufungen 1011–1986. Kaufungen 1985, S. 131 ff.
  5. Karl Krück: Großalmerode. Vom Zunftort der Waldgläsner zur Stadt des Tons und der Kohle. In: Historische Gesellschaft des Werralandes (Hrsg.): Land an Werra und Meißner. Ein Heimatbuch. W. Bing, Korbach 1983, S. 277–283.
  6. Gustav Wollenhaupt: Über Salz und Salzauswieger in Großalmerode von 1846–1867. In: Das Werraland. Heft 1. Eschwege 1977, S. 11–12, 19–20.
  7. Georg Landau: Geschichte der hessischen Alaunbergwerke und des Braunkohlebergbaues in Nordhessen. In: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde. Band 6. Marburg 1854, S. 184–215.
  8. Fritz Hotzler: Aus der Geschichte des Kohlenabbaues am Meißner. In: Das Werraland. Heft 1. Eschwege 1988, S. 25–27.
  9. Hessen. In: Hans Patze (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 4. Alfred-Kröner-Verlag, Stuttgart 1993, ISBN 3-520-27403-5, S. 183.
  10. Achelis: Die Schwarmgeisterei in Kassel und Großalmerode im Juli 1907. In: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde. Band 45, 1911, S. 391 f.
  11. Während der 6. Konferenf der christlichen Bibelkränzchen vom 8. – 11. August 1895: Heinz-Werner Kubitza: Geschichte der Evangelischen Studentengemeinde Marburg : Band 1 von Marburger wissenschaftliche Beiträge in: Tectum Verlag DE, 1992, ISBN 3929019000, ISBN 9783929019001, S. 24. Aus der CSV ging zwei Jahre später die Deutsche Christliche Studentenvereinigung (DCSV) hervor.
  12. Wahlergebnis auf hsl.de
  13. Bürgermeisterwahl in Großalmerode: Der Sieger heißt Nickel, HNA, abgerufen am 30. Januar 2012
  14. Gisela Zimmer: Glas- und Keramik Museum Großalmerode. Hrsg.: Geschichtsverein Großalmerode e. V. Eigenverlag, Großalmerode 1986, S. 25–26.