Heilbronn und Benutzer:VampLanginus/Sichtertabelle: Unterschied zwischen den Seiten
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{{Dieser Artikel|behandelt die Stadt Heilbronn; zu anderen Bedeutungen siehe [[Heilbronn (Begriffsklärung)]].}} |
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!Jahr |
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{{Infobox Gemeinde in Deutschland |
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!Monat |
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|Art = Stadt |
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!Sichtungen |
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|Wappen = Wappen Heilbronn.svg |
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|Breitengrad = 49/8/30/N |
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|Längengrad = 09/13/20/E |
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|Lageplan = Baden-Württemberg HN (town).svg |
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|Lageplanbeschreibung= |
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|Bundesland = Baden-Württemberg |
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|Regierungsbezirk = Stuttgart |
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|Höhe = 157 |
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|Fläche = 99.88 |
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|PLZ = 74072–74081 |
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|PLZ-alt = 7100 |
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|Vorwahl = 07131, 07066 |
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|Kfz = HN |
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|Gemeindeschlüssel = 08121000 |
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|LOCODE = DE HEN |
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|Gliederung = 9 Stadtteile |
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|Adresse = Marktplatz 7<br />74072 Heilbronn |
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|Website = [http://www.heilbronn.de/ www.heilbronn.de] |
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|Bürgermeister = [[Helmut Himmelsbach]] |
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|Bürgermeistertitel= Oberbürgermeister |
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|Partei = [[Parteiloser|parteilos]] |
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}} |
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[[Datei:HeilbronnLandkarte.png|miniatur|300px|Detailkarte]] |
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[[Datei:Heilbronn Innenstadt u Wartberg 20050918.jpg|miniatur|300px|Blick über die Heilbronner Innenstadt in Richtung Wartberg]] |
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'''Heilbronn''' [{{IPA|haɪ̯lˈbrɔn}}] ist eine [[Großstadt]] im Norden [[Baden-Württemberg]]s. Mit über 124.000 Einwohnern ist sie die sechstgrößte Stadt des Landes. |
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Die am [[Neckar]] gelegene ehemalige [[Freie Reichsstadt|Reichsstadt]]<ref>Umgangssprachlich hat sich aus der Bezeichnung „Freie und Reichsstädte“ auch der historisch falsche Begriff ''Freie Reichsstadt'' gebildet.</ref> ist heute ein [[Stadtkreis]] und zugleich der Sitz des [[Landkreis Heilbronn|Landkreises Heilbronn]], der sie vollständig umgibt. Darüber hinaus ist sie [[Oberzentrum]] der [[Region Heilbronn-Franken]], die den Nordosten Baden-Württembergs umfasst. Die Gegend um Heilbronn wird in der weiteren Region meistens das ''[[Unterland (Württemberg)|Unterland]]'' genannt. |
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Heilbronn ist bekannt als Stadt des [[Wein]]s. Sie wird auch ''Käthchenstadt'' genannt, nach dem Namen der Titelperson in [[Heinrich von Kleist]]s Schauspiel ''[[Das Käthchen von Heilbronn]]''. |
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== Geographie == |
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[[Datei:Heilbronn Landsat 7 pseudo colors 1.jpg|miniatur|400px|Heilbronn vom Satelliten [[Landsat 7]] aus gesehen (Pseudofarben)]] |
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=== Geographische Lage === |
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Heilbronn liegt im nördlichen Baden-Württemberg, in der vom [[Neckar]] geschaffenen, fruchtbaren Talfläche des ''Heilbronner Beckens'', das nördlicher Ausläufer des [[Neckarbecken]]s ist. Zu beiden Seiten des Flusses ist die Stadt dicht von ausgedehnten Weinberglandschaften umgeben. Im Westen schließt sich dem das vergleichsweise wenig hügelige ''Gartacher Feld'' an, im Osten umschließt von Norden nach Süden die Bergkette aus [[Wartberg (Heilbronn)|Wartberg]], [[Galgenberg (Heilbronn)|Galgenberg]], Büchelberg und [[Schweinsberg (Berg)|Schweinsberg]] die Stadt. Zusammen mit den weiter östlich anschließenden Bergen ''Hintersberg'' und ''Reisberg'' (beide ebenfalls auf Heilbronner Gemarkung) bilden sie die ''Heilbronner Berge'', die wiederum Ausläufer der [[Löwensteiner Berge]] sind.<ref>Quellen für die geographische Lage:<br />''Topographische Karte 1:25 000. Blatt 6821 Heilbronn''. 3. Auflage. Landesvermessungsamt Baden-Württemberg, Stuttgart 2001, ISBN 3-89021-059-7<br />''Geologische Karte von Baden-Württemberg. 1:25 000''. 3. Auflage. Geologisches Landesamt Baden-Württemberg, [Freiburg] 1986<br />Horst Brunner: ''Geologische Karte 1:25 000 von Baden-Württemberg. Erläuterungen zu Blatt 6821 Heilbronn''. Unveränderter Nachdruck der 3. Auflage von 1986. Geologisches Landesamt Baden-Württemberg, Freiburg 1995. S. 4</ref> |
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Der höchste Punkt des Stadtgebiets liegt auf dem in der äußersten südöstlichen Spitze des Stadtwaldes gelegenen, {{Höhe|378|DE-NN}} hohen Reisberg, die zweithöchste Erhebung ist mit {{Höhe|372.8}} der Schweinsberg. Ihren tiefsten Punkt erreicht die Gemarkung mit {{Höhe|151}} am Ausfluss des Neckars in Richtung Neckarsulm. Das Stadtgebiet dehnt sich in Nord-Süd-Richtung über 13 Kilometer, in Ost-West-Richtung über 19 Kilometer aus.<ref>Quelle für Höhenlagen sowie Ausdehnung: ''Amtlicher Stadtplan Heilbronn''. Maßstab 1: 15.000. 40. Auflage, Ausgabe 2007. Stadt Heilbronn, Vermessungs- und Katasteramt, Heilbronn 2007. Karte sowie Beilage S. 2</ref> Heilbronn hat Anteil an den drei [[Naturraum|Naturräumen]] Neckarbecken, [[Kraichgau]] und [[Schwäbisch-Fränkische Waldberge]].<ref>''Naturräume Baden-Württembergs''. Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg, Stuttgart 2009</ref> |
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Heilbronn liegt im Gebiet des Südfränkischen Dialekts in der Nähe der Mundart-Grenze zum [[Schwäbische Dialekte|schwäbisch-alemannischen]] und dem Ostfränkischen Dialekt. |
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=== Geologie === |
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Heilbronn liegt im nördlichen Teil des vielfältig zergliederten [[Südwestdeutsches Schichtstufenland|Südwestdeutschen Schichtstufenlandes]]. Eine [[Tiefbohrung]], die 1912/13 im Heilbronner Nachbarort [[Erlenbach (Landkreis Heilbronn)|Erlenbach]] auf {{Höhe|163.68|DE-NN}} bis in 856 m Tiefe niedergebracht und 1954/56 durch [[Seismik|seismische]] Untersuchungen ergänzt wurde, erbrachte Aufschluss über die Gesteinszusammensetzung im Raum Heilbronn. Die Oberfläche des ursprünglichen, aus [[Gneis]]en und [[Granit]]en zusammengesetzten [[Variszische Orogenese|variszischen]] [[Grundgebirge]]s liegt demnach in 1.080 bis {{Höhe|-1100|DE-NN}}. Darüber liegen Hunderte von Metern dicke Schichten von [[Sedimente und Sedimentgesteine|Sedimentgesteinen]], zuunterst die des [[Perm (Geologie)|Perm]] (rund 390 m [[Rotliegend]], 23,6 m [[Zechstein]]), gefolgt von denen der [[Trias (Geologie)|Trias]] (517 m [[Buntsandstein]], 72,7 m [[Unterer Muschelkalk]], 94,5 m [[Mittlerer Muschelkalk]], 86 m [[Oberer Muschelkalk]]) und schließlich des Keupers (79 m [[Unterer Keuper]], 27 m [[Mittlerer Keuper]]). Im mittleren Muschelkalk ist im Norden der Kernstadt und im Nordwesten des Stadtgebietes ein bis zu 45 m mächtiges [[Steinsalz]]-Vorkommen abgelagert, das [[Bergbau|bergmännisch]] ausgebeutet wird. |
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[[Datei:Keuper Steinbruch Jaegerhaus Heilbronn.jpg|miniatur|hochkant|Übergangszone zwischen Gipskeuper und Schilfsandstein im früheren Heilbronner Steinbruch beim [[Jägerhaus (Heilbronn)|Jägerhaus]]]] |
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Mit dem Mittleren Keuper ist fast das Niveau des Neckars erreicht, der das Stadtgebiet von Süden nach Norden teilt. In der Flussaue, die große Teile des Heilbronner Industriegebietes und den westlichen Stadtteil zwischen Altneckar und Neckarkanal umfasst, wird er von einer rund 3 m hohen Decke des vom Neckar abgelagerten [[Schotter|Talaueschotters]] überlagert, auf der wiederum rund 3 m angeschwemmte [[Lehm]]e liegen. Weiter entfernt vom Fluss finden sich Schotterschichten, die unter der Kernstadt nur 5 bis 10 m mächtig sind, aber im Westen des Stadtgebietes zwischen Böckingen, Frankenbach und Neckargartach bis zu 35 m erreichen. Fast überall liegt auf ihnen noch eine 6 bis 13 m dicke Schicht aus angewehtem, fruchtbarem [[Löss]] und aus [[Lehm|Lösslehm]]. |
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Die nicht von Flussablagerungen bedeckten Heilbronner Berge im Osten des Stadtgebietes spiegeln die weitere geologische Schichtenabfolge wider, die im übrigen Stadtgebiet durch Erosion abgetragen wurde. Auf 28 bis 29 m [[Unterer Keuper]] folgen 130 bis 150 m [[Grabfeld-Formation|Gipskeuper]] und eine etwa 20 bis 45 m mächtige [[Stuttgart-Formation|Schilfsandstein]]-Schicht, die früher in [[Steinbruch|Steinbrüchen]] ausgebeutet wurde und deren braungelbe [[Heilbronner Sandstein]]e ehedem das Heilbronner Stadtbild prägten. Die drei höchsten Berge im Südosten des Stadtgebietes, der Reisberg ({{Höhe|378|DE-NN}}), der Schweinsberg ({{Höhe|372.8|DE-NN}}) und der Hintersberg ({{Höhe|364.8|DE-NN}}), tragen darüber noch die höheren Schichten der [[Steigerwald-Formation|Unteren Bunten Mergel]] und Lehrbergschichten (zusammen rund 32 bis 35 m) sowie [[Hassberge-Formation|Kieselsandstein]] (5 bis 16 m).<ref>Quellen für den Abschnitt Geologie:<br />Otto Linck und Helmut Wild: ''Geologischer Aufbau und erdgeschichtliche Entwicklung''. In: ''Stadt- und Landkreis Heilbronn''. Theiss, Stuttgart und Aalen 1974, ISBN 3-8062-0121-8. S. 91–117<br />''Geologische Karte von Baden-Württemberg. 1:25 000''. 3. Auflage. Geologisches Landesamt Baden-Württemberg, [Freiburg] 1986<br />Horst Brunner: ''Geologische Karte 1:25 000 von Baden-Württemberg. Erläuterungen zu Blatt 6821 Heilbronn''. Unveränderter Nachdruck der 3. Auflage von 1986. Geologisches Landesamt Baden-Württemberg, Freiburg 1995. S. 4–76</ref> |
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<!-- === Ausdehnung des Stadtgebiets === --> |
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=== Nachbargemeinden === |
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Folgende ''[[Stadt|Städte]]'' und [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinden]] grenzen an die Stadt Heilbronn. Sie gehören alle zum [[Landkreis Heilbronn]], im Norden beginnend und im [[Drehrichtung|Uhrzeigersinn]] aufgeführt sind es: |
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Stadt [[Bad Wimpfen]], Stadt [[Neckarsulm]], [[Erlenbach (Landkreis Heilbronn)|Erlenbach]], Stadt [[Weinsberg]], [[Lehrensteinsfeld]], [[Untergruppenbach]], [[Flein]], [[Talheim (Landkreis Heilbronn)|Talheim]], Stadt [[Lauffen am Neckar]], [[Nordheim (Württemberg)|Nordheim]], [[Leingarten]], Stadt [[Schwaigern]], [[Massenbachhausen]] und Stadt [[Bad Rappenau]]. |
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=== Stadtgliederung === |
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! Stadtteil |
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! Eingemeindung |
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! Einwohner<ref name="Einwohner 2009">Stand 30. September 2009. Gem. ''Beilage zum Amtlichen Stadtplan 1 : 15 000.'' 41. Auflage. Stadt Heilbronn, Heilbronn 2010, S. 2</ref> |
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! Fläche<ref name="Fläche">Gem. ''Adressbuch Stadt Heilbronn 2009/2010''. Bleicher, Gerlingen 2009, ISBN 3-921097-84-3, S. 30</ref> |
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| 2012 |
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| Heilbronn || align="center" | – || align="center" | 54.909 || align="right" | 31,334 km² |
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| 2012 |
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| [[Biberach (Heilbronn)|Biberach]] || align="center" | 1. Januar 1974 || align="center" | {{0}}5.022 || align="right" | 10,582 km² |
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| 2012 |
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| [[Böckingen]] || align="center" | 1. Juni 1933 || align="center" | 21.289 || align="right" | 11,353 km² |
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| 2012 |
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| [[Frankenbach (Heilbronn)|Frankenbach]] || align="center" | 1. April 1974 || align="center" | {{0}}5.528 || align="right" | 8,889 km² |
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| 2012 |
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| [[Horkheim]] || align="center" | 1. April 1974 || align="center" | {{0}}4.063 || align="right" | 4,852 km² |
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| 2011 |
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| [[Kirchhausen]] || align="center" | 1. Juli 1972 || align="center" | {{0}}3.729 || align="right" | 11,471 km² |
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| 2011 |
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| [[Klingenberg (Heilbronn)|Klingenberg]] || align="center" | 1. Januar 1970 || align="center" | {{0}}2.209 || align="right" | 2,721 km² |
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| 2011 |
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| [[Neckargartach]] || align="center" | 1. Oktober 1938 || align="center" | {{0}}9.273 || align="right" | 11,249 km² |
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| 2011 |
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| [[Sontheim (Heilbronn)|Sontheim]] || align="center" | 1. Oktober 1938 || align="center" | 11.491 || align="right" | 7,400 km² |
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{{Imagemap Heilbronn Stadtteile|Heilbronn-Stadtbezirke.png|miniatur|299x299px|Heilbronner Stadtteile}} |
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Das Stadtgebiet von Heilbronn ist in neun Stadtteile gegliedert. Neben Heilbronn selbst sind dies [[Biberach (Heilbronn)|Biberach]], [[Böckingen]], [[Frankenbach (Heilbronn)|Frankenbach]], [[Horkheim]], [[Kirchhausen]], [[Klingenberg (Heilbronn)|Klingenberg]], [[Neckargartach]] und [[Sontheim (Heilbronn)|Sontheim]]. |
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Zu manchen Stadtteilen gehören noch weitere [[Ortschaft|Orte]] im geographischen Sinne wie Einzelhöfe und [[Wohnplatz|Wohnplätze]]. Im Einzelnen sind dies zu Biberach die [[Gehöft|Höfe]] ''Konradsberg'', zu Frankenbach der ''[[Hipfelhof]]'' und zu Neckargartach der ''Altböllinger Hof'', ''Neckarau'' und der ''Neuböllinger Hof''. |
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| 2011 |
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Abgegangene, heute nicht mehr bestehende Orte sind ''[[Hetensbach]]'' und ''[[Rühlingshausen]]'', beide auf Markung Böckingen, ''[[Utenhusa]]'' auf Markung Biberach, ''[[Altböckingen]]'' und ''[[Hanbach]]'' und ''[[Rappach (Heilbronn)|Rappach]]'', alle drei auf Markung Heilbronn, ''[[Böllingen]]'' und ''[[Trapphof]]'', beide auf Markung Neckargartach, sowie ''[[Ascheim]]'' und ''[[Widegavenhusa]]'', beide auf Markung Kirchhausen. |
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Böckingen, Frankenbach und Neckargartach gehörten bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts schon als reichsstädtische Dörfer zu Heilbronn. Böckingen und Neckargartach wurden 1933 bzw. 1938 wieder eingemeindet; das einstige Deutschordens-Dorf Sontheim kam ebenfalls 1938 zu Heilbronn. Die restlichen Stadtteile folgten mit der [[Gebietsreform]] in den 1970er Jahren: 1970 Klingenberg, 1972 Kirchhausen, 1974 Biberach, Frankenbach und Horkheim. Heilbronn selbst ist heute mit den Stadtteilen Böckingen, Neckargartach, Frankenbach, Sontheim und Horkheim zu einem geschlossenen Siedlungsgebiet verwachsen. Biberach, Kirchhausen und Klingenberg sind allseitig von größeren land- oder forstwirtschaftlich genutzten Flächen umgeben.<ref>Quellen für den Abschnitt Stadtgliederung:<br />''Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg.'' Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1. S. 1–19<br />[http://www.heilbronn.de/bue_rat/stadtrecht/_files/0-Allgemeine-Verwaltung.pdf Hauptsatzung der Stadt Heilbronn vom 15. Juni 2000] (PDF; abgerufen 23. Dezember 2007)<br />Werner Heim: ''Die Ortswüstungen des Kreises Heilbronn''. In: ''Historischer Verein Heilbronn. 22. Veröffentlichung''. Heilbronn 1957. S. 72</ref> |
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| 2011 |
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=== Raumplanung === |
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Heilbronn gehört mit dem Umland zum nördlichen Bereich des [[Metropolregion Stuttgart|Verdichtungsraums Stuttgart]] (Umfang siehe unter [[Stuttgart#Raumplanung|Stuttgart]]). Die Stadt ist Oberzentrum der [[Region Heilbronn-Franken]] und damit eines von insgesamt 14 im Rahmen des Landesentwicklungsplans 2002 des Landes Baden-Württemberg ausgewiesenen Oberzentren. Dieses übernimmt für die Städte und Gemeinden [[Abstatt]], [[Bad Rappenau]], [[Bad Wimpfen]], [[Beilstein (Württemberg)|Beilstein]], [[Brackenheim]], [[Cleebronn]], [[Eberstadt (Württemberg)|Eberstadt]], [[Ellhofen]], [[Eppingen]], [[Flein]], [[Gemmingen]], [[Güglingen]], [[Ilsfeld]], [[Ittlingen]], [[Kirchardt]], [[Lauffen am Neckar]], [[Lehrensteinsfeld]], [[Leingarten]], [[Löwenstein]], [[Massenbachhausen]], [[Neckarwestheim]], [[Nordheim (Württemberg)|Nordheim]], [[Obersulm]], [[Pfaffenhofen (Württemberg)|Pfaffenhofen an der Zaber]], [[Schwaigern]], [[Siegelsbach]], [[Talheim (Landkreis Heilbronn)|Talheim]], [[Untergruppenbach]], [[Weinsberg]], [[Wüstenrot]] und [[Zaberfeld]] auch die Aufgaben des Mittelbereichs. |
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Raumbedeutsame Maßnahmen werden für die Region Heilbronn-Franken durch den Regionalverband Heilbronn-Franken erarbeitet. |
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<!-- === Klima === --> |
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== Geschichte == |
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[[Datei:Heilbronn Stadtrechtsurkunde 1281.jpg|miniatur|Stadtrecht 1281]] |
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{{Hauptartikel|Geschichte der Stadt Heilbronn}} |
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=== Besiedlung und Stadtgründung === |
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Die ältesten menschlichen Spuren in den fruchtbaren Neckarauen des Heilbronner Beckens datieren bis in die [[Altsteinzeit]] (30.000 v. Chr.) zurück. Bei Heilbronn trafen sich bereits in der Vorzeit uralte Fernwege, die dort den [[Neckar]] überquerten. Die [[Römisches Reich|Römer]] sicherten im 1. Jahrhundert n. Chr. ihre Grenze längs des [[Neckar-Odenwald-Limes|Neckarlimes]] mit [[Römische Militärlager|Kastellen]], u. a. beim späteren Ortsteil Böckingen, wo sich insgesamt acht Römerstraßen trafen. Nach den Römern herrschten ab Mitte des 3. Jahrhunderts die [[Alamannen]] im Neckarraum und wurden um 500 durch die [[Franken (Volk)|Franken]] verdrängt, die ihre östlichen Provinzen mit Königshöfen besiedelten. Auf einen solchen Königshof geht vermutlich die erste größere Siedlung im Bereich der heutigen Kernstadt zurück. |
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Der Ort wird erstmals als ''villa Helibrunna'' in einer auf das Jahr 741 datierten Schenkung erwähnt. Der Name deutet auf einen Brunnen bzw. eine Quelle hin. Ein Markt wurde um 1050, ein Hafen um 1140 erstmals genannt. Der Ort entwickelte sich früh zum bedeutenden Handelszentrum und ging nach dem Ende der [[Karolinger]] auf deren Regionalfürsten, die [[Grafen von Calw]], über. Der einstige fränkische Fürstenhof zersplitterte in Herrschaftshöfe und diese wiederum in kleinere Anteile. Neben verschiedenen Grafen, Klöstern mit ihren [[Liste der Pfleghöfe in Heilbronn|Heilbronner Pfleghöfen]] und dem ab um 1225 auftretenden [[Deutscher Orden|Deutschen Orden]], der den [[Deutschhof (Heilbronn)|Deutschhof]] als Kommende errichtete und den Nachbarort [[Sontheim (Heilbronn)|Sontheim]] besaß, gelangten Besitzrechte in Heilbronn auch in die Hände des immer einflussreicher werdenden [[Patrizier|Patriziats]]. 1225 wurde die Stadt erstmals als ''[[oppidum]]'' (befestigte Stadt) bezeichnet und als [[Lehnswesen|Lehen]] des Stauferkönigs [[Heinrich (VII.) (HRR)|Heinrich (VII.)]] an Württemberg verliehen. |
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1281 verlieh König [[Rudolf I. (HRR)|Rudolf I. von Habsburg]] Heilbronn das Stadtrecht, wobei auch erstmals ein Rat der Stadt erwähnt wurde, der sich aus dem Patriziat bildete. Um 1300 wurde die [[Kilianskirche (Heilbronn)|Kilianskirche]] erstmals genannt sowie ein Marktplatz mit Rathaus. 1322 verlieh König [[Ludwig IV. (HRR)|Ludwig der Bayer]] der Stadt die [[Blutgerichtsbarkeit|hohe Gerichtsbarkeit]]. |
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=== Reichsstadt ab 1371 === |
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[[Datei:Heilbronn 1557.jpg|miniatur|Ansicht der Reichsstadt Heilbronn 1557]] |
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[[Datei:Heilbronn von Westen Braun Hogenberg 1617.tiff|miniatur|Ansicht der Reichsstadt von 1617]] |
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[[Datei:Heilbronn 1643 von Matthaeus Merian.jpg|miniatur|Heilbronn mit [[Bollwerk]] (1643)]] |
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Der Hafen und die durch Wasserkraft betriebenen Mühlen am [[Neckar]], der ab 1333 dank des [[Neckarprivileg]]s zum Nutzen der Stadt aufgestaut und umgeleitet werden konnte, ließen den Handel in Heilbronn erblühen, so dass das vom Kaiser geschützte [[Patrizier|Patriziat]] der Stadt vom Einfluss des umgebenden niederen Ritteradels recht frei blieb. 1360 konnte die Bürgerschaft das Schultheißenamt vom vorigen Lehensträger [[Württemberg]] erwerben. Am 28. Dezember 1371 wurde die Stadt durch eine Verfassung Kaiser [[Karl IV. (HRR)|Karls IV.]] zur [[Reichsstadt]]. Ein äußerst enges Verhältnis zum Kaiser sowie ein Bündnis mit der [[Kurpfalz]] von 1417 bis 1622 festigten die Stellung gegenüber Württemberg. Die politische Stabilität des 15. Jahrhunderts führte zu einer weiteren Blüte der Stadt, in der damals etwa 4000 Menschen lebten. Zahlreiche historische Bauten gehen auf diese Periode zurück. |
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Im Jahr 1519 war [[Götz von Berlichingen]] als Gefangener des [[Schwäbischer Bund|Schwäbischen Bundes]] in Heilbronn inhaftiert. Im [[Deutscher Bauernkrieg|Bauernkrieg]] trat [[Jäcklein Rohrbach]] als rebellischer Bauernführer in Heilbronn in Erscheinung, beging mit dem Neckar-Odenwälder Bauernhaufen um Ostern 1525 die [[Weinsberger Bluttat]] und plünderte anschließend das Heilbronner Karmeliterkloster. |
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| 2010 |
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Während des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Kriegs]] litten die Stadt und die umliegenden reichsstädtischen Dörfer sehr. Nach der [[Schlacht bei Wimpfen]] wurde 1622 [[Neckargartach]] niedergebrannt. 1633 errichteten Schweden und Franzosen ein [[Bollwerk]] um Heilbronn. 1634 bis 1647 war die Stadt wieder in der Hand kaiserlicher Truppen, danach zogen französische und anschließend kurpfälzische Truppen ein. Die Stadt blieb aber auch nach dem [[Westfälischer Friede|Westfälischen Frieden]] 1648 Aufmarschplatz und ''evangelische'' Kreisfestung des [[Schwäbischer Reichskreis|Schwäbischen Reichskreises]]. Im Spätjahr 1688 wurde Heilbronn im [[Pfälzischer Erbfolgekrieg|Pfälzischen Erbfolgekrieg]] von den Franzosen unter [[Ezéchiel de Mélac]] besetzt, die bei ihrem Abzug vor anrückenden kursächsischen Truppen im Dezember 1688 neun Mitglieder der Patrizierfamilien für teilweise über ein Jahr als Geiseln verschleppten. 1694 fand der letzte [[Hexenverfolgung|Hexenprozess]] in der Reichsstadt statt. |
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Um 1750 entstanden prachtvolle Bauten im [[Rokoko]]stil, darunter das [[Schießhaus (Heilbronn)|Schießhaus]]. Ab 1770 wurde Heilbronn durch den [[Heilbronner Pferdemarkt|Vieh- und Pferdemarkt]] für über ein Jahrhundert einer der größten südwestdeutschen Umschlagplätze für Schlachtvieh. |
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| 2010 |
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=== Württembergische Oberamtsstadt ab 1802 === |
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[[Datei:Heilbronn Eisenbahnknotenpunkt 1855.jpg|miniatur|Eisenbahnknotenpunkt Heilbronn 1855]] |
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[[Datei:Heilbronn Stadtplan 1858-2.jpg|miniatur|Heilbronn 1858]] |
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| 2010 |
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Heilbronn kam in Folge der [[Mediatisierung]] im September 1802 mit anderen Reichsstädten an [[Württemberg]] und wurde Sitz des [[Oberamt Heilbronn|Oberamts Heilbronn]]. Zwei der [[Oberamtmann|Oberamtmänner]] des 19. Jahrhunderts, nämlich [[Joseph Christian Schliz]] und [[Friedrich Mugler]], wurden die beiden ersten Ehrenbürger der Stadt. |
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| 112 |
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Ab 1815 machte man den Neckar wieder schiffbar, der seit dem hohen Mittelalter durch unzählige Wehre und Mühlen versperrt gewesen war. Von 1819 bis 1821 wurde der [[Wilhelmskanal]] gebaut, er förderte die einsetzende Industrialisierung, die insbesondere durch die [[Heilbronner Papierindustrie|Heilbronner Papiermühlen]] vorangetrieben wurde. 1832 war Heilbronn die württembergische Stadt mit den meisten Fabriken, man nannte es das ''schwäbische Liverpool''. Ab 1839 erschloss man planmäßig Vorstädte, so auch westlich des Neckars, wo ab 1848 der Bahnhof stand, anfangs Endbahnhof der [[Frankenbahn|Württembergischen Nordbahn]]. Bis 1880 entstanden Eisenbahnverbindungen nach allen wichtigen süddeutschen Städten. |
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| 2010 |
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Heilbronn galt 1848 als württembergisches Zentrum der [[Deutsche Revolution 1848/49|Märzrevolution]]. Bis zum Sommer 1849 kam es oftmals zu Unruhen in der Stadt, die mehrfach nur durch die Entsendung [[Württembergische Armee#Königreich Württemberg im Deutschen Bund 1815–1870|königlichen Militärs]] aus Stuttgart unterdrückt werden konnten. |
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| 58 |
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1875 wurde ein Floßhafen errichtet, 1886 folgte ein Salzhafen und 1888 der Karlshafen. Am 16. Januar 1892 nahm Heilbronn mit dem Anschluss an das Stromnetz des [[ZEAG Energie|Elektrizitätswerks in Lauffen]] als erste Stadt der Welt die Fernversorgung mit Strom auf. |
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| 2010 |
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Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Heilbronn ein wichtiger Warenumschlagplatz in Süddeutschland und eine ausgeprägte Industrie- und Arbeiterstadt, in der es zahlreiche Arbeiter- und Sportvereine gab und eine freie Presselandschaft; die Stadt galt als „rote Hochburg“. Bei der [[Novemberrevolution|Novemberrevolution 1918/19]] kam es zu keinen größeren revolutionären Handlungen. |
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=== Zeit des Nationalsozialismus === |
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[[Datei:Heilbronn 1945 US Army retouched-2.jpg|miniatur|Heilbronn 1945]] |
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<!--[[Datei:Heilbronn Innenstadt u Wartberg 20050918.jpg|miniatur|Heilbronn 2005]]--> |
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Die 1923 gegründete Ortsgruppe der NSDAP blieb bis zur „[[Machtergreifung]]“ klein und bedeutungslos, schaltete dann aber ab 1933 unter Kreisleiter [[Richard Drauz]] die örtlichen Vereine und die örtliche Presse energisch gleich. |
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1935 wurden die Großschifffahrtsstraße Heilbronn-Mannheim und der Heilbronner Kanalhafen eröffnet, bis heute ein wichtiger Umschlagplatz am Neckar und einer der zehn größten deutschen Binnenhäfen. 1936 wurde die Autobahn nach Stuttgart fertig. |
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| 2010 |
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Die ehemalige Stadt [[Böckingen]] wurde 1933 nach Heilbronn eingemeindet. Im Zuge einer Verwaltungsreform kamen am 1. Oktober 1938 auch noch die zuvor selbstständigen Gemeinden [[Sontheim (Heilbronn)|Sontheim]] und [[Neckargartach]] zu Heilbronn, das [[Stadtkreis]] wurde und zugleich Sitz des neuen [[Landkreis Heilbronn|Landkreises Heilbronn]]. Mit 72.000 Einwohnern war die Stadt nun die zweitgrößte in Württemberg nach Stuttgart. |
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Am 10. November 1938 wurde die [[Alte Synagoge (Heilbronn)|Heilbronner Synagoge]] durch Brandstiftung zerstört. Im Laufe des Jahres 1939 wurde die traditionsreiche [[Jüdische Gemeinde Heilbronn|jüdische Gemeinde in Heilbronn]] fast gänzlich ausgelöscht. |
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| 2010 |
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Im September 1944 errichtete die [[Schutzstaffel|SS]] im Stadtteil Neckargartach das ''[[Lager Neckargartach|SS-Arbeitslager Steinbock]]'', ein [[Liste der Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof|Außenlager]] des [[KZ Natzweiler-Struthof]], in dem über 1.000 Häftlinge zusammengezogen wurden, die in der Rüstungsindustrie [[Zwangsarbeit]] verrichten mussten. 246 dabei Umgekommene liegen auf dem KZ-Friedhof an der ''Böllinger Straße'' begraben.<ref>''Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation. Band 1''. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0. S. 47</ref> |
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Im Zweiten Weltkrieg war Heilbronn ab Dezember 1940 vielfach Ziel von Luftangriffen. Der [[Luftangriff auf Heilbronn]] am 4. Dezember 1944, bei dem die Altstadt völlig zerstört wurde und über 6500 Menschen ihr Leben verloren, wurde zur Katastrophe für die Stadt. Als amerikanische Truppen am 12. April 1945 Heilbronn besetzten, hatte die Stadt nur noch 46.350 Einwohner. |
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| 2010 |
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=== Zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts === |
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[[Datei:Heilbronn Bauarbeiten 20070725.jpg|miniatur|Bauarbeiten am Kiliansplatz 2007]] |
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[[Datei:Heilbronn-neckarpartie.jpg|miniatur|Neckarpartie an der Friedrich-Ebert-Brücke]] |
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| 2010 |
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Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieg 1945 gehörte Heilbronn zur [[Amerikanische Besatzungszone|amerikanischen Besatzungszone]]. In einer gewaltigen Kraftanstrengung gelang in nur wenigen Jahren der Wiederaufbau der völlig zerstörten Stadt. Ab 1951 waren US-Truppen dauerhaft in Heilbronn stationiert. |
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Nachdem im Jahr 1968 die [[Bundesautobahn 6]] von Heilbronn nach [[Mannheim]] mit der monumentalen [[Neckartalbrücke Heilbronn|Neckartalbrücke]] für den Verkehr eröffnet wurde und die [[Bundesautobahn 81|A 81]] nach [[Würzburg]] 1974, die A 6 nach [[Nürnberg]] 1979 folgten, nahm die regionale Wirtschaft durch verbesserte Verkehrserschließung einen starken Aufschwung. Zahlreiche Großbetriebe siedelten sich in neu entstandenen Industrie- und Gewerbegebieten entlang der neuen Verkehrsadern an, und die Wirtschaftsregion in ihrer heutigen Ausprägung entstand. |
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| 2010 |
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Durch die Eingemeindung von [[Klingenberg (Heilbronn)|Klingenberg]] 1970 überschritt Heilbronn die Zahl von 100.000 Einwohnern und wurde damit [[Großstadt]]. 1972 und 1974 kamen noch [[Kirchhausen]], [[Biberach (Heilbronn)|Biberach]], [[Frankenbach (Heilbronn)|Frankenbach]] und [[Horkheim]] hinzu. Bei der [[Kreisreform Baden-Württemberg 1973]] blieb Heilbronn kreisfreie Stadt und Sitz des nunmehr vergrößerten [[Landkreis Heilbronn|Landkreises Heilbronn]]. Die Stadt wurde Sitz des ''Regionalverbandes Franken'', inzwischen in [[Region Heilbronn-Franken|Regionalverband Heilbronn-Franken]] umbenannt. |
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''Fleiner Straße'' und ''Sülmer Straße'' waren Hauptverkehrsachsen der Vorkriegsstadt, in der Nachkriegszeit hatte man hier nach der alten Quartierstruktur wieder aufgebaut. In den 1970er Jahren richtete man in diesem Viertel Fußgängerzonen ein und beruhigte in den umgebenden Bereichen den Verkehr. Die ''[[Allee (Heilbronn)|Allee]]'' wurde im Gegenzug zur wichtigsten innerstädtischen Verkehrsachse, an ihr entstanden Unterführungen und Bauwerke im zeitgenössischen Stil wie das 1974 vollendete [[Wollhaus (Heilbronn)|Wollhauszentrum]] und das 1982 eröffnete [[Theater Heilbronn]]. |
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| 2010 |
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Ab 1980 stationierten die USA auf der Heilbronner [[Waldheide]] nuklear bestückte [[Mittelstreckenraketen]] des Typs [[Pershing (Rakete)|Pershing II]]. Ein Raketenunglück auf dem Gelände im Jahr 1985 erregte das Interesse der Öffentlichkeit. Nach Unterzeichnung der [[INF-Vertrag|INF-Verträge]] zog die [[United States Army|US-Armee]] 1987 die Raketen und 1992 die letzten Einheiten ab. Seitdem gibt es in Heilbronn keine militärischen Einrichtungen mehr. |
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| 100 |
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=== Gegenwart === |
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| 2009 |
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Ab 1998 wurde die Stadt ans Nahverkehrs-Netz der [[Stadtbahn Karlsruhe]] angeschlossen, dafür wurden bis 2005 große Flächen der Heilbronner Innenstadt abermals umgebaut. Seit 2011 findet der Ausbau des Nordasts der [[Stadtbahn Heilbronn]] statt. Weitere Großbauten im Stadtbereich waren zwei Neckarbrücken und die beiden Einkaufszentren ''Stadtgalerie'' und ''Klosterhof''. Außerdem wurden die Nord- und die Südstadt im Rahmen des Bund-Länder-Förderprogramms „Soziale Stadt“ begrünt und bebaut. |
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In den Jahren 2005 und 2006 war Heilbronn erste UNICEF-Kinderstadt Deutschlands. Im Frühsommer 2007 erregte die [[Polizistenmord von Heilbronn|Tötung einer Polizistin]] in Heilbronn großes Aufsehen und brachte die Stadt kurzzeitig in die internationale Berichterstattung. Man fahndete nach der mutmaßlichen Täterin, dem „[[Heilbronner Phantom]]“; die beschriebene Person erwies sich im März 2009 aber als bloßes Konstrukt aufgrund eines Ermittlungsfehlers. |
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| 2009 |
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2007 erhielt die Stadt den Zuschlag für die [[Bundesgartenschau 2019]]. Als Veranstaltungsgelände wurde ein nördlich des Hauptbahnhofs gelegenes früheres Gewerbeareal ausgewählt, wo bis 2019 das etwa 30 Hektar umfassende neue Stadtviertel ''Neckarbogen'' entstehen soll. |
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=== Religionen === |
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[[Datei:Heilbronn Kilianskirche 20050828.jpg|miniatur|hochkant|Kilianskirche, vom Kiliansplatz aus gesehen]] |
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| 2009 |
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[[Datei:Hn-dtordensmuenster-aussen.jpg|miniatur|Deutschordensmünster]] |
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[[Datei:Heilbronn Synagoge 1900 Zwei.jpg|miniatur|Heilbronner Synagoge]] |
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==== Protestanten ==== |
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| 2009 |
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Heilbronn war seit der [[Reformation]] durch [[Johann Lachmann]] 1528 eine nahezu rein evangelische Stadt mit der [[Kilianskirche (Heilbronn)|Kilianskirche]] als geistigem Zentrum. Der Rat und die Bürgerschaft bekannten sich 1530 geschlossen zur [[Confessio Augustana|Augsburger Konfession]], Bürgermeister [[Johann Spölin]] unterzeichnete für den Rat der Stadt Heilbronn die lutherische [[Konkordienformel]] von 1577<ref>Vgl. [[BSLK]], S. 765; vgl. S. 17.</ref>. Katholiken waren unerwünscht, Juden war es verboten, sich in Heilbronn niederzulassen. Nach dem Übergang an Württemberg wurde die Stadt 1803 Sitz eines Dekanats (siehe [[Kirchenbezirk Heilbronn]]) und 1823 eines Generalats, aus dem die heutige [[Prälatur Heilbronn]] der [[Evangelische Landeskirche in Württemberg|Evangelischen Landeskirche in Württemberg]] hervorgegangen ist. Protestanten stellen bis heute in Heilbronn mit rund 38 Prozent der Bevölkerung die Mehrheit, gefolgt von Katholiken mit 24 Prozent. |
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==== Katholiken ==== |
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Die katholische Gemeinde der Stadt hatte ihre Mutterkirche in dem vom [[Deutscher Orden|Deutschen Orden]] erbauten [[Deutschordensmünster St. Peter und Paul (Heilbronn)|Deutschordensmünster St. Peter und Paul]], das auch für die wenigen Katholiken in den historisch zur Stadt gehörenden Stadtteilen zuständig war. Die Stadtteile Biberach, Kirchhausen und Sontheim sind traditionell katholisch geprägt, da sie einst zum Deutschen Orden zählten und daher auch während der Reformation katholisch geblieben waren. Die katholischen Gemeinden gehören heute zum Dekanat Heilbronn der [[Diözese Rottenburg-Stuttgart]]. |
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| 2009 |
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''(Mehr zur Geschichte der christlichen Konfessionen in Heilbronn findet sich in den Artikeln zu den bedeutendsten Gotteshäusern: [[Kilianskirche (Heilbronn)|Kilianskirche]] und [[Deutschordensmünster St. Peter und Paul (Heilbronn)|Deutschordensmünster]].)'' |
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==== Juden ==== |
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| 2009 |
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Juden sind in Heilbronn seit 1050 belegt, hatten jedoch von 1438 bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts Aufenthalts- bzw. Ansiedlungsverbot. In den 1860er Jahren wurden Juden rechtlich wieder anderen Bürgern gleichgestellt. Im Jahr 1877 wurde die [[Alte Synagoge (Heilbronn)|Heilbronner Synagoge]] eingeweiht, das Bauwerk wurde in der [[Novemberpogrome 1938|Reichspogromnacht]] 1938 zerstört. Die Nationalsozialisten löschten die jüdische Gemeinde bis 1939 fast vollständig aus. In den 1980er Jahren gab es nur sechs Familien jüdischen Glaubens in Heilbronn. Insbesondere durch den Zuzug aus Osteuropa wuchs die Gemeinde danach auf über 150 Mitglieder an. 2006 wurde das neue [[Jüdisches Zentrum Heilbronn|Jüdische Zentrum Heilbronn]] eingeweiht. Die jüdische Gemeinde Heilbronn ist eine Filialgemeinde der Israelitischen Religionsgemeinschaft in Württemberg mit Sitz in Stuttgart. |
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''(Zur Geschichte der Juden in Heilbronn siehe auch: [[Jüdische Gemeinde Heilbronn]].)'' |
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| 2009 |
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==== Muslime ==== |
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[[Datei:Hn-fatih-moschee.jpg|miniatur|Fatih-Moschee Heilbronn]] |
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Im Stadt- und Landkreis Heilbronn haben sich nach 1960 zahlreiche Migranten ([[Gastarbeiter]]) angesiedelt. Die Zahl der gemeldeten Ausländer stieg von rund 2500 Personen im Jahr 1961 auf 13.700 im Jahr 1974 (12 % der Wohnbevölkerung). Für die Muslime unter diesen Personen entstanden die ersten islamischen Gotteshäuser, zunächst provisorisch in kleinen Räumlichkeiten. Nach und nach wurden im Stadt- und Landkreis Heilbronn dann mehrere [[Moschee]]n erbaut, die im Stadtgebiet u. a. in der Goppeltstraße, Hans-Seyfer-Straße, Salzstraße, Weinsberger Straße Ecke Allee und in der Böckinger Straße zu finden sind. |
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| 2009 |
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Die Zahl der [[Muslim]]e im Stadtkreis Heilbronn wird auf über 10.000 Personen geschätzt. Den Großteil davon stellen Muslime türkischer Abstammung, die zum Teil von einer Heilbronner Niederlassung der [[Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion|DITIB]] vertreten werden; daneben gibt es Muslime bosnischer, kurdischer, arabischer und deutscher Abstammung. |
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==== Sonstige ==== |
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* [[Griechisch-orthodoxe Kirche|Griechisch-Orthodoxe]] Gemeinde (in der [[Aukirche (Heilbronn)|Aukirche]]) |
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| 2009 |
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* [[Syrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien|Syrisch-Orthodoxe]] Mor-Afrem-Kirche |
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* [[Siebenten-Tags-Adventisten|Adventgemeinde]] |
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* Gemeinde entschiedener Christen |
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* [[Evangelisch-methodistische Kirche]] mit der [[Pauluskirche (Heilbronn)]] |
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| 2009 |
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* [[Freie evangelische Gemeinde]] Heilbronn |
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* Freie Reformierte Baptisten |
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* [[Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage]] |
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* [[Zeugen Jehovas]] sind für Heilbronn schon seit dem Jahr 1920 belegt, ihre ersten Gruppen sammelten sich in Heilbronn aus den „Ernsten Bibelforschern“. Die recht kleine Gemeinde wurde während des Nationalsozialismus angefeindet und verfolgt, zahlreiche Gemeindemitglieder starben in Konzentrationslagern. Die Zeugen Jehovas errichteten 1953 in Heilbronn wieder einen ersten Königreichssaal, dem zahlreiche weitere Säle bis in die Gegenwart folgten. |
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| 2009 |
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* Die [[Neuapostolische Kirche]] hatte ab 1896 Gemeinden in Heilbronn und Umgebung, die zunächst von Frankfurt am Main aus verwaltet wurden. In den 1920er Jahren bildeten sie dann den eigenen Bereich Heilbronn, der am 1. Januar 1926 zu einem eigenständigen Verwaltungsbezirk mit 212 Gemeinden in Württemberg und Bayern wurde; der Sitz des Bezirks befand sich in der Lerchenstraße 8 in Heilbronn. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde aus dem Bezirk Heilbronn bis 1953 der Bezirk Stuttgart, mit Sitz dort. |
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=== Eingemeindungen === |
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Ehemals selbstständige Gemeinden beziehungsweise Gemarkungen, die in die Stadt Heilbronn eingegliedert wurden: |
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| 2009 |
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{| class="wikitable" |
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| 1 |
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|----- bgcolor="#efefef" |
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| 24 |
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! Jahr || Orte || Zuwachs in ha |
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| |
|- |
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| 2008 |
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| 1. Juni 1933 || Böckingen, Stadt (seit 1919) || align="right" | 1135 |
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| 12 |
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|----- |
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| 9 |
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| 1. Oktober 1938 || Neckargartach || align="right" | 1125 |
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| |
|- |
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| 2008 |
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| 1. Oktober 1938 || Sontheim || align="right" | 740 |
|||
| 11 |
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|----- |
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| 14 |
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| 1. Januar 1970 || Klingenberg || align="right" | 272 |
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| |
|- |
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| 2008 |
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| 1. Juli 1972 || Kirchhausen || align="right" | 1147 |
|||
| 10 |
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|----- |
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| 37 |
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| 1. Januar 1974 || Biberach || align="right" | 1058 |
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| |
|- |
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| 2008 |
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| 1. April 1974 || Frankenbach || align="right" | 889 |
|||
| 9 |
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|----- |
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| 57 |
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| 1. April 1974 || Horkheim || align="right" | 486 |
|||
| |
|- |
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| 2008 |
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| 8 |
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=== Einwohnerentwicklung === |
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| 12 |
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[[Datei:Population Statistics Heilbronn.png|miniatur|Bevölkerungsentwicklung]] |
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| 2008 |
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Im 15. Jahrhundert lebten etwa 4.000 Menschen innerhalb der Stadtbefestigung. 1840 wurden 11.300 Einwohner gezählt, 1890 hatte Heilbronn 30.000 Einwohner. Bis zum 1. Juni 1933 verdoppelte sich diese Zahl, u.a. durch die Eingemeindung der Stadt Böckingen (11.593 Einwohner 1925), auf 60.000 Einwohner. Durch die Zerstörungen im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] verlor Heilbronn rund 40 Prozent seiner Bevölkerung, von 77.000 Einwohner 1939 blieben 1945 nur 47.000. |
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| 7 |
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| 28 |
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1956 hatte die Bevölkerungszahl wieder den Vorkriegsstand erreicht, am 1. Januar 1970 überschritt sie durch die Eingemeindung von Klingenberg die Grenze von 100.000, wodurch sie [[Großstadt]] wurde. Heilbronn rangierte zum 31. Dezember 2007 mit seinem Einwohnerstand auf Platz 59 der [[Liste der Groß- und Mittelstädte in Deutschland]]. Zum 31. März 2011 hatte Heilbronn 123.418 Einwohner und damit erstmals über 123.000.<ref>{{Literatur|Autor=|Titel=Neckarstadt hat mehr als 123 000 Einwohner|Sammelwerk=[[Heilbronner Stimme]]|Jahr=2011|Monat=August|Tag=2|Online=[http://www.stimme.de/2203883 bei stimme.de]|Zugriff=2011-08-02}}</ref> Ende September 2011 hatten in Heilbronn nach Fortschreibung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg 124.092 Menschen ihren [[Hauptwohnsitz]], davon 56.216 in der Kernstadt. |
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| 2008 |
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Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1833 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst. |
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| 6 |
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| 161 |
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Vor 1843 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt. Die Angaben nennen ab 1843 die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 die Wohnbevölkerung und seit 1987 die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. |
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| 2008 |
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{| |
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| 5 |
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| valign="top" | |
|||
| 7 |
|||
{| class="wikitable" |
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|- |
|||
! style="background:#efefef;" | Jahr |
|||
| Average |
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! style="background:#efefef;" | Einwohner |
|||
| / Monat |
|||
|----- |
|||
| 51.3673469388 |
|||
| 1399 || align="right" | 5.500 |
|||
| |
|- |
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| Total |
|||
| 1501 || align="right" | 6.168 |
|||
| |
| - |
||
| 2517 |
|||
| 1618 || align="right" | 6.000 |
|||
|----- |
|||
| 1769 || align="right" | 6.077 |
|||
|----- |
|||
| 1803 || align="right" | 5.692 |
|||
|----- |
|||
| 1818 || align="right" | 7.200 |
|||
|----- |
|||
| 1830 || align="right" | 10.703 |
|||
|----- |
|||
| 1. Dezember 1840 ¹ || align="right" | 11.311 |
|||
|----- |
|||
| 3. Dezember 1849 ¹ || align="right" | 12.377 |
|||
|----- |
|||
| 3. Dezember 1852 ¹ || align="right" | 13.687 |
|||
|----- |
|||
| 3. Dezember 1858 ¹ || align="right" | 14.029 |
|||
|----- |
|||
| 3. Dezember 1861 ¹ || align="right" | 14.333 |
|||
|----- |
|||
| 3. Dezember 1864 ¹ || align="right" | 16.400 |
|||
|----- |
|||
| 3. Dezember 1867 ¹ || align="right" | 16.700 |
|||
|----- |
|||
| 1. Dezember 1871 ¹ || align="right" | 18.955 |
|||
|} |
|||
| valign="top" | |
|||
{| class="wikitable" |
|||
! style="background:#efefef;" | Jahr |
|||
! style="background:#efefef;" | Einwohner |
|||
|----- |
|||
| 1. Dezember 1875 ¹ || align="right" | 21.200 |
|||
|----- |
|||
| 1. Dezember 1880 ¹ || align="right" | 24.446 |
|||
|----- |
|||
| 1. Dezember 1885 ¹ || align="right" | 28.038 |
|||
|----- |
|||
| 1. Dezember 1890 ¹ || align="right" | 29.941 |
|||
|----- |
|||
| 2. Dezember 1895 ¹ || align="right" | 33.461 |
|||
|----- |
|||
| 1. Dezember 1900 ¹ || align="right" | 37.891 |
|||
|----- |
|||
| 1. Dezember 1905 ¹ || align="right" | 40.004 |
|||
|----- |
|||
| 1. Dezember 1910 ¹ || align="right" | 42.688 |
|||
|----- |
|||
| 1. Dezember 1916 ¹ || align="right" | 38.104 |
|||
|----- |
|||
| 5. Dezember 1917 ¹ || align="right" | 37.331 |
|||
|----- |
|||
| 8. Oktober 1919 ¹ || align="right" | 44.012 |
|||
|----- |
|||
| 16. Juni 1925 ¹ || align="right" | 45.520 |
|||
|----- |
|||
| 16. Juni 1933 ¹ || align="right" | 60.308 |
|||
|----- |
|||
| 17. Mai 1939 ¹ || align="right" | 77.569 |
|||
|----- |
|||
| 31. Dezember 1945 || align="right" | 47.474 |
|||
|} |
|||
| valign="top" | |
|||
{| class="wikitable" |
|||
! style="background:#efefef;" | Jahr |
|||
! style="background:#efefef;" | Einwohner |
|||
|----- |
|||
| 29. Oktober 1946 ¹ || align="right" | 52.745 |
|||
|----- |
|||
| 13. September 1950 ¹ || align="right" | 64.643 |
|||
|----- |
|||
| 25. September 1956 ¹ || align="right" | 79.458 |
|||
|----- |
|||
| 6. Juni 1961 ¹ || align="right" | 89.100 |
|||
|----- |
|||
| 31. Dezember 1965 || align="right" | 95.348 |
|||
|----- |
|||
| 27. Mai 1970 ¹ || align="right" | 101.660 |
|||
|----- |
|||
| 31. Dezember 1975 || align="right" | 113.177 |
|||
|----- |
|||
| 31. Dezember 1980 || align="right" | 111.938 |
|||
|----- |
|||
| 31. Dezember 1985 || align="right" | 111.338 |
|||
|----- |
|||
| 25. Mai 1987 ¹ || align="right" | 110.970 |
|||
|----- |
|||
| 31. Dezember 1990 || align="right" | 115.843 |
|||
|----- |
|||
| 31. Dezember 1995 || align="right" | 121.509 |
|||
|----- |
|||
| 31. Dezember 2000 || align="right" | 119.305 |
|||
|----- |
|||
| 31. Dezember 2005 || align="right" | 121.613 <!-- Quelle: Statistisches Landesamt B-W. --> |
|||
|----- |
|||
| 31. Dezember 2010 || align="right" | 122.879 <!-- Quelle: Statistisches Landesamt B-W. --> |
|||
|} |
|||
|} |
|||
¹ Volkszählungsergebnis |
|||
Unter den über 25.000 Ausländern<ref>Kommunales Melderegister, Stand 30. September 2011: 25.338 Ausländer, zitiert nach Infobroschüre ''Heilbronn in Stichworten 2012/13'', Stadt Heilbronn 2012.</ref> in der Stadt bilden Türken die größte Volksgruppe. Bereits 1999 lag der Ausländeranteil bei 20,5%.<ref>http://www.lpb-bw.de/publikationen/politischelandeskunde/99/bevoelkerung.htm</ref> Rund 45% der Einwohner der Stadt haben einen Migrationshintergrund, rund 63% aller Kinder und Jugendlichen stammen aus Migrantenfamilien.[http://www.stimme.de/heilbronn/nachrichten/weinsbergertal/sonstige-Lebensverhaeltnisse-von-Migranten-werden-sich-angleichen;art1911,2162036] |
|||
== Politik == |
|||
=== Gemeinderat === |
|||
<div style="background:#f9f9f9"> |
|||
Seit der letzten Kommunalwahl am 7. Juni 2009 hat der Gemeinderat 40 Mitglieder. Die Wahlbeteiligung lag bei 42,9 %. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis: |
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[[Datei:Gemeinderat Heilbronn 2009.svg|miniatur|300px|Sitzverteilung im Gemeinderat]] |
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{| style="background:#aaaaaa" cellpadding="2" cellspacing="0" |
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| || [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] || align=right | 14 Sitze (− 2) || align=right | 32,3 % (−5,2) |
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|- bgcolor="#f9f9f9" |
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| || [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] || align=right | 11 Sitze (− 1) || align=right | 25,3 % (− 1,7) |
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|- bgcolor="#f9f9f9" |
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| || [[Freie Demokratische Partei|FDP]]/[[Demokratische Volkspartei|DVP]] || align=right | 5 Sitze (+ 1) || align=right | 13,6 % (+ 4,4) |
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|- bgcolor="#f9f9f9" |
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| || [[Bündnis 90/Die Grünen|GRÜNE]] || align=right | 4 Sitze (+ 1) || align=right | 10,4 % (+ 2,4) |
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|- bgcolor="#f9f9f9" |
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| || [[Freie Wähler|FWV]] || align=right | 3 Sitze (+ 1) || align=right | 8,5 % (+ 2,6) |
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|- bgcolor="#f9f9f9" |
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| || Pro Heilbronn || align=right | 2 Sitze (+ 2) || align=right | 4,8 % (+ 4,8) |
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|- bgcolor="#f9f9f9" |
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| || [[Die Linke]] || align=right | 1 Sitz (+ 1) || align=right | 2,9 % (+ 2,9) |
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|- bgcolor="#f9f9f9" |
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| || Andere || align=right | 0 Sitze (− 3) || align=right | 2,3 % (− 10,1) |
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Weiteres Mitglied des Gemeinderates und dessen Vorsitzender ist der Oberbürgermeister. |
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</div> |
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In den fünf Stadtteilen, die in den 1970er-Jahren nach Heilbronn eingegliedert wurden (1970 Klingenberg, 1972 Kirchhausen, 1974 Biberach, Frankenbach und Horkheim), bestehen ''Bezirksbeiräte'', da sie entsprechend der [[Hauptsatzung]] der Stadt Heilbronn [[Stadtbezirk]]e im Sinne von § 64 Abs. 1 der [[Gemeindeordnungen in Deutschland|Gemeindeordnung]] für Baden-Württemberg bilden. Diese Gremien sind zu wichtigen, den Stadtteil betreffenden Angelegenheiten zu hören. Die endgültige Entscheidung über eine Maßnahme obliegt dann allerdings dem Gemeinderat der Gesamtstadt Heilbronn. |
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→ ''[[Ergebnisse der Kommunalwahlen in Heilbronn]]'' |
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=== Stadtoberhaupt === |
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[[Datei:Himmelsbach-edit.jpg|miniatur|120px|Helmut Himmelsbach]] |
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Der Oberbürgermeister von Heilbronn wird für eine Amtszeit von acht Jahren von den Bürgern Heilbronns (einschließlich der EU-Ausländer) gewählt. Der derzeitige Amtsinhaber Helmut Himmelsbach wurde am 17. Juni 2007 wiedergewählt. Er bleibt bis 2014, seinem 68. Lebensjahr, für sieben Jahre im Amt. |
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* 1945–1946: [[Emil Beutinger]] |
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* 1946–1948: [[Paul Metz]] ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]) |
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* 1948–1967: [[Paul Meyle]] ([[Freie Demokratische Partei|FDP/DVP]]) |
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* 1967–1983: [[Hans Hoffmann (Baden-Württemberg)|Hans Hoffmann]] ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]) |
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* 1983–1999: [[Manfred Weinmann]] ([[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]) |
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* seit 1999: [[Helmut Himmelsbach]] (parteilos) |
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''Für eine ausführliche Darstellung der Stadtverwaltung siehe [[Geschichte der Stadt Heilbronn]]. Die Amtsträger bis 1945 werden in der [[Liste der Bürgermeister von Heilbronn]] behandelt.'' |
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=== Wappen und Flagge === |
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Die [[Blasonierung]] des Heilbronner Wappens lautet: ''In Gold der rot bewehrte und rot bezungte schwarze Reichsadler mit einem von Rot, Silber und Blau geteilten Brustschild.'' Die Stadtflagge ist Rot-Weiß-Blau. |
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Datei:Wappen Heilbronn.svg|Wappen von Heilbronn |
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Datei:Heilbronn-Kilianskirche-WappenUeberKanzel.jpg|Stadtwappen (Ende 15. Jahrhundert) über der Kanzel der Kilianskirche |
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Datei:Heilbronn-Kilianskirche-Glasscheibe-WappenHN.JPG|Stadtwappen von 1487 auf einem Glasfenster in der Kilianskirche |
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Der [[Adler (Wappentier)|Reichsadler]] als Symbol der [[Reichsunmittelbarkeit]] Heilbronns ist in den [[Siegel]]n der Stadt seit 1265 belegt. In der Stadt Heilbronn erschien er bei farbiger Darstellung immer auf goldenem Schildgrund (zuerst nachweisbar in einem Wappenfenster von 1487 in der Kilianskirche), während er im Hauptbanner der Reichsstädte von 1462, in [[Johann Siebmacher|Siebmachers]] Wappenbuch von 1605 und in Wappenbüchern des 18. Jahrhunderts auf silbernem Grund dargestellt wird. |
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Zur Unterscheidung vom Reichs- und von anderen Adlerwappen trat seit 1556 in Wappenzeichnungen, seit dem 18. Jahrhundert auch in Siegeln der Brustschild auf. Im Planprospekt J. S. Schlehenrieds von 1658 steht er sogar gleichberechtigt neben dem Schild mit dem Adlerwappen. Die Herkunft der Farben des Brustschildes konnte bis heute nicht sicher geklärt werden. 1556, 1581 und 1681 kamen sie auch in der Reihenfolge Blau-Silber-Rot vor; die heute übliche Reihenfolge Rot-Silber-Blau, die auch in die rot-weiß-blaue Stadtflagge Eingang gefunden hat, ist erstmals 1560 nachgewiesen. In manchen Siegeln des 17. und 18. Jahrhunderts enthielt der Brustschild nur die auf den Stadtnamen hinweisenden Großbuchstaben HB.<ref>Quellen für den Abschnitt Wappen und Flagge:<br />Heinz Bardua: ''Die Kreis- und Gemeindewappen im Regierungsbezirk Stuttgart''. Theiss, Stuttgart 1987, ISBN 3-8062-0801-8 (Kreis- und Gemeindewappen in Baden-Württemberg, 1). S. 21<br />Eberhard Gönner: ''Wappenbuch des Stadt- und des Landkreises Heilbronn mit einer Territorialgeschichte dieses Raumes''. Archivdirektion Stuttgart, Stuttgart 1965 (Veröffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, 9). S. 45ff.</ref> Den Entwurf für die gegenwärtig verwendete Wappengrafik lieferte 1948 der Stuttgarter [[Heraldik]]er [[Alfred Dochtermann]], der Heilbronner Gemeinderat beschloss am 14. Juli 1949 darüber. Die endgültige grafische Gestaltung übernahm der Heilbronner Grafiker [[A. W. Sauter]].<ref name="HEUSS">[[Stadtarchiv Heilbronn]], Archivalien, [http://heuss.stadtarchiv-heilbronn.de/ Datenbank HEUSS], Signatur B040A-97</ref> |
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''Siehe auch:'' [[Liste der Wappen in Stadt und Landkreis Heilbronn]] |
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=== Städtepartnerschaften === |
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[[Datei:Partnerstädte Heilbronn.jpg|miniatur|Wappen der Partnerstädte im Boden vor dem Rathaus]] |
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Heilbronn unterhält zu sechs Städten in fünf Ländern eine [[Städtepartnerschaft]] oder -freundschaft: |
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{| style="background: #F5F5F5; padding:1em" |
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* [[Datei:Flag of France.svg|20px]] [[Béziers]] ([[Frankreich]]), seit 1965 |
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* [[Datei:Flag of the United Kingdom.svg|20px]] [[Neath Port Talbot]] ([[Vereinigtes Königreich]]), seit 1966 |
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* [[Datei:Flag of Switzerland.svg|20px]] [[Solothurn]] ([[Schweiz]]), seit 1981 |
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| width="400" | |
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* [[Datei:Flag of the United Kingdom.svg|20px]] [[Stockport]] ([[Vereinigtes Königreich]]), seit 1982 |
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* [[Datei:Flag of Germany.svg|20px]] [[Frankfurt (Oder)]] ([[Deutschland]]), seit 1988 |
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* [[Datei:Flag of Poland.svg|20px]] [[Słubice]] ([[Polen]]), seit 1998 |
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=== Abgeordnete aus Heilbronn === |
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Die Stadt Heilbronn bildet zusammen mit nördlichen Gemeinden und Städten des Landkreises den [[Bundestagswahlkreis Heilbronn|Wahlkreis Heilbronn]] für die Wahlen zum [[Deutscher Bundestag|Deutschen Bundestag]]. Mit [[Direktmandat]] wurde bei den Wahlen [[Bundestagswahl 1998|1998]], [[Bundestagswahl 2002|2002]], [[Bundestagswahl 2005|2005]] und [[Bundestagswahl 2009|2009]] der Kandidat der [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]], [[Thomas Strobl]] gewählt. Die 2005 und 2009 unterlegenen Mitbewerber der [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] ([[Josip Juratović]]) und der [[Freie Demokratische Partei|FDP]] ([[Michael Link]]) kamen über die Landesliste in den Bundestag. Bei den Wahlen 1998 kam nur der SPD-Mitbewerber [[Harald Friese]] über die Landesliste in den Bundestag. |
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Für die Wahlen zum [[Landtag von Baden-Württemberg]] liegt die Stadt Heilbronn, seit 2006 mit anderen Gemeinden, im [[Landtagswahlkreis Heilbronn|Wahlkreis 18 (Heilbronn)]]. Bei der Landtagswahl 2011 wurden zwei Abgeordnete aus dem Wahlkreis 18 in den Landtag entsandt: [[Alexander Throm]] (CDU) und [[Rainer Hinderer]] (SPD).<ref>[http://www.statistik.baden-wuerttemberg.de/Wahlen/Landtagswahl_2011/Gew.asp Statistisches Landesamt Baden-Württemberg:] Endgültige Ergebnisse der Landtagswahl am 27. März 2011</ref> |
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''siehe auch'': [[Landtagswahlkreis Heilbronn]] |
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== Kultur und Sehenswürdigkeiten == |
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=== Bauwerke === |
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{{Hauptartikel|Architektur in Heilbronn|Liste der Bauwerke in Heilbronn}} |
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==== Kirchen ==== |
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[[Datei:St Kilian Heilbronn.jpg|miniatur|hochkant|Westturm der Kilianskirche]] |
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Das bekannteste Kirchenbauwerk in Heilbronn ist die evangelische [[Kilianskirche (Heilbronn)|Kilianskirche]], deren 1529 vollendeter Westturm mit seinem reformatorischen Bildschmuck als erstes bedeutendes Renaissance-Bauwerk nördlich der Alpen gilt. Auch der geschnitzte Marienaltar von Hans Seyfer aus dem 15. Jahrhundert gilt als bedeutender Kunstschatz. Das katholische [[Deutschordensmünster St. Peter und Paul (Heilbronn)|Deutschordensmünster]] und die evangelische [[Nikolaikirche (Heilbronn)|Nikolaikirche]] bestehen ebenfalls schon seit dem Mittelalter. In der überwiegend protestantischen Stadt gibt es darüber hinaus noch mit [[Wichernkirche (Heilbronn)|Wichernkirche (ev.)]], [[Aukirche (Heilbronn)|Aukirche (griech-orth.)]], [[Martin-Luther-Kirche (Heilbronn)|Martin-Luther-Kirche (ev.)]], [[Kreuzkirche (Heilbronn)|Kreuzkirche (ev.)]], [[Christuskirche (Heilbronn)|Christuskirche (ev.)]], [[Wartbergkirche (Heilbronn)|Wartbergkirche (ev.)]], [[Mor-Ephräm-Kirche|Mor-Ephräm-Kirche (syr.-orth.)]] und [[Augustinuskirche (Heilbronn)|Augustinuskirche (kath.)]] zahlreiche neuere Kirchenbauten. |
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Die Filiale Heilbronn der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg (IRGW) betreibt das [[Jüdisches Zentrum Heilbronn|Jüdische Zentrum Heilbronn]]. |
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Datei:Heilbronn-Kilianskirche-SeyfferAltar01.JPG|Marienaltar der Kilianskirche |
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Datei:Hn-dtordensmuenster-web.jpg|Deutschordensmünster |
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Datei:NikolaiKirche HN.JPG|Nikolaikirche |
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Datei:Heilbronn-hauptfriedhof-krematorium.jpg|Krematorium von 1905 |
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==== Historische Gebäude der Innenstadt ==== |
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[[Datei:Heilbronn-marktplatz-web.jpg|miniatur|Heilbronner Marktplatz mit Käthchenhaus (links) und Rathaus (rechts)]] |
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Am Marktplatz befinden sich neben der Kilianskirche das auf das 16. Jahrhundert zurückgehende [[Rathaus (Heilbronn)|Heilbronner Rathaus]] mit seiner schmuckvollen [[Kunstuhr (Heilbronn)|Kunstuhr]] und der [[Ehrenhalle (Heilbronn)|Ehrenhalle]] im Innenhof, das historische [[Käthchenhaus (Heilbronn)|Käthchenhaus]] mit markantem Erker, das barock anmutende Geschäftsgebäude [[Haus Zehender]] und die bis aufs 14. Jahrhundert zurückgehende [[Sicherer’sche Apotheke]]. Der nur wenig entfernt liegende [[Deutschhof (Heilbronn)|Deutschhof]] am Deutschordensmünster war eine seit dem Mittelalter bestehende Hauskommende des Deutschen Ordens und erhielt im 18. Jahrhundert im Wesentlichen seine heutige Gestalt. Heute sind dort unter anderem das [[Stadtarchiv Heilbronn]], die Städtischen Sammlungen und das Archäologie-Museum untergebracht. Das zeitweilig ebenfalls als Museum genutzte, um 1600 erbaute [[Fleischhaus (Heilbronn)|Fleischhaus]] hat seinen Namen von der einstigen Bestimmung als städtischer Gerichtsbau mit Fleischhalle. Die Fassaden der historischen Steinbauten bestehen üblicherweise aus [[Heilbronner Sandstein]]. |
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Sämtliche heute noch bestehenden historischen Gebäude der Innenstadt wurden beim [[Luftangriff auf Heilbronn]] am 4. Dezember 1944 schwer beschädigt oder zerstört und nach Kriegsende wieder aufgebaut. |
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Datei:Heilbronn-Rathaus-AstronomischeUhr.JPG|Astronomische Uhr am Rathaus |
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Datei:Heilbronn Kaetchenhaus 20060714.jpg|Käthchenhaus |
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Datei:DtOrdensMünsterAussen HN.JPG|Städtische Museen im Deutschhof |
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Datei:NaturHistMuseum HN01.JPG|Fleischhaus |
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Der [[Liste der Bauwerke in Heilbronn#Bollwerksturm|Bollwerksturm]] und der [[Liste der Bauwerke in Heilbronn#Götzenturm|Götzenturm]] am Neckar sind Überreste der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Der [[Liste der Bauwerke in Heilbronn#Hafenmarktturm|Hafenmarktturm]] in der Sülmerstraße war Teil der Klosterkirche des ehemaligen [[Franziskanerkloster (Heilbronn)|Heilbronner Franziskanerklosters]], von der nach Zerstörung 1688 nur noch der Turm erneuert wurde. Der weithin sichtbare Turm auf dem [[Wartberg (Heilbronn)|Wartberg]] wurde im 12. Jahrhundert als Wachturm oberhalb der Stadt angelegt. Der Aussichtsturm auf dem [[Schweinsberg (Berg)|Schweinsberg]] wurde 1886 im Stil des Historismus erbaut. Den [[Liste der Bauwerke in Heilbronn#General-Wever-Turm|General-Wever-Turm]] auf der Theresienwiese erbaute man im Zweiten Weltkrieg als Luftschutzbunker. |
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Datei:Heilbronn Bollwerksturm 20050828.jpg|Bollwerksturm |
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Datei:Heilbronn Goetzenturm 20050828.jpg|Götzenturm |
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Datei:Heilbronn-wartbergturm-mit-lichtskulptur.JPG|Wartbergturm |
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Datei:Hn-schweinsbergturm2.jpg|Schweinsbergturm |
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Das [[Trappenseeschlösschen]] ist ein kleines Wasserschlösschen im Osten der Stadt. Das [[Schießhaus (Heilbronn)|Schießhaus]] in der Bahnhofsvorstadt westlich des Neckars, das im Stil des Rokoko erbaut und auch als Veranstaltungssaal des [[Heilbronner Pferdemarkt]]es genutzt wurde, weist ebenso wie der [[Alter Bahnhof (Heilbronn)|Alte Heilbronner Bahnhof]] von 1848 und das ehemalige [[Postamt am Bahnhof (Heilbronn)|Postamt No. 2]] auf die wirtschaftliche Prosperität im 18. und 19. Jahrhundert hin. |
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Datei:Heilbronn Alter Bahnhof 20071228.jpg|Alter Bahnhof |
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Datei:HeilbronnPostamt3.jpg|Postamt No.2 |
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Datei:Heilbronn Schiesshaus 20070511.jpg|Schießhaus |
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Datei:Trappenseeschlösschen.JPG|Trappenseeschlösschen |
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==== Brunnen und Denkmäler ==== |
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[[Datei:Siebenröhrenbrunnen.JPG|miniatur|150px|Siebenröhrenbrunnen bei der Kilianskirche]] |
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Heilbronn hat viele historische Brunnen und Denkmäler; um 1960 waren es allein 50 Brunnen. Der [[Siebenröhrenbrunnen]] von 1541 bei der Kilianskirche geht vermutlich auf die Quelle zurück, die der Stadt den Namen gab, er wurde bereits mehrfach erneuert. In der Stadtmitte stehen außerdem der nach dem Zweiten Weltkrieg zeitgenössisch erneuerte [[Hafenmarktbrunnen]] von 1593 und der [[Fleinertorbrunnen]] von 1601. Ein großer Teil des Heilbronner Wassers floss durch das östlich der Innenstadt liegende [[Cäcilienbrunnen]]haus aus dem 16. Jahrhundert. Die [[Köpferbrunnenanlage]] im Tal des Köpfers dient seit dem 19. Jahrhundert der Naherholung. Der Theaterbrunnen von 1983 am Stadttheater und der Komödiantenbrunnen von 1996 am Kiliansplatz wurden in jüngerer Zeit in Heilbronn errichtet. Für Einzeldarstellungen von Heilbronner Brunnen siehe ''[[Brunnen in Heilbronn]]''. |
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Datei:Heilbronn-fleinertorbrunnen-detail.JPG|Fleinertorbrunnen |
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Datei:Koepferbrunnen-heilbronn-mai2004.JPG|Köpferklause |
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Datei:Heilbronn-theaterbrunnen2.JPG|Theaterbrunnen |
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Datei:Heilbronn-komoediantenbrunnen2.JPG|Komödiantenbrunnen |
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Die markanten Denkmäler in der Heilbronner Innenstadt sind das Denkmal für [[Julius Robert von Mayer|Robert Mayer]] auf dem Marktplatz und das Synagogen-Mahnmal an der [[Allee (Heilbronn)|Allee]]. Im und am Hafenmarktturm sind mehrere Krieger- und Vertriebenen-Ehrenmale. Gedenksteine im Stadtgebiet erinnern außerdem u. a. an das frühere [[Lager Neckargartach|KZ Steinbock]], an Euthanasie-Opfer sowie an den Raketenunfall von 1985 auf der [[Waldheide]]. Für eine Übersicht der Heilbronner Denkmäler siehe ''[[Denkmäler in Heilbronn]]''. |
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Datei:Robert-Mayer-Denkmal Heilbronn.jpg|Robert-Mayer-Denkmal |
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Datei:Heilbronn-kuppelmahnmal.JPG|Synagogen-Mahnmal |
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Datei:Heilbronn-hafenmarkt-gedenkstaette2.JPG|Kriegerdenkmal im Hafenmarktturm |
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Datei:Heilbronn-bismarckdenkmal.JPG|Bismarck-Denkmal |
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==== Villen ==== |
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Da besonders die Heilbronner Villenviertel im Gegensatz zur Innenstadt den Zweiten Weltkrieg weitgehend unbeschadet überstanden haben, sind viele der Heilbronner Denkmäler repräsentative Bürgerhäuser verschiedener Epochen. Die ältesten Heilbronner Villen sind die klassizistische [[Villa Rauch]] beim Wollhausplatz und die [[Villa Mertz]] am Rosenberg beim Götzenturm, beide von 1811. Im ab 1840 angelegten Bereich Wilhelmstraße/Cäcilienstraße befinden sich neben dem klassizistischen [[Wilhelmsbau (Heilbronn)|Wilhelmsbau]] (1845), der [[Villa Faißt]] (1875) und der [[Villa Louis Link|Villa Link]] (1871) mehrere weitere stattliche Bauten. Im östlich gelegenen Villenviertel um Dittmar- und Alexanderstraße liegen die [[Villa Schliz (Alexanderstraße 53)|Villa Schliz]] (Jugendstil, 1901), die [[Villa Hagenmeyer]] (Historismus, 1899), die [[Villa Pielenz]] (Neue Sachlichkeit, 1905) und zahlreiche weitere Villen aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. |
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Datei:Hn-alex53-schliz1-web.jpg|Villa Schliz |
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Datei:Hn-steinstr-rauch-web.jpg|Villa Rauch |
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Datei:Hn-dittmarstr5-web.jpg|Villa Hagenmeyer |
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Datei:Hn-wollhaus93-pielenz-web.jpg|Villa Pielenz |
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=== Parks und Grünanlagen === |
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Größere Parks sind der vom [[Pfühlbach]] durchflossene, 1926/27 neu gestaltete [[Pfühlpark]] im Heilbronner Osten und der aus der baden-württembergischen [[Landesgartenschau]] 1985 hervorgegangene [[Wertwiesenpark]] am Neckar im Süden der Stadt. Die [[Bundesgartenschau 2019]] soll Heilbronn ein neues Parkgelände im alten Industriegebiet am Neckarbogen bringen. Ein [[Arboretum]] sowie [[Schulgarten|Schul]]- und Schaugärten bietet der unterhalb des Wartbergs gelegene [[Botanischer Obstgarten Heilbronn|Botanische Obstgarten Heilbronn]]. Der [[Wartberg (Heilbronn)|Wartberg]] und das [[Jägerhaus (Heilbronn)|Jägerhaus]] sind beliebte Ausflugsziele auf den Bergen östlich der Stadt. Unweit des Jägerhauses liegt im Stadtwald zudem die als Naherholungsgebiet genutzte [[Waldheide]]. Die Gesamtfläche der öffentlichen Grünanlagen in Heilbronn beträgt 414 Hektar.<ref>Infobroschüre ''Heilbronn in Stichworten 2012/13'', Stadt Heilbronn 2012</ref> |
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Unter den Heilbronner Friedhöfen sind der [[Hauptfriedhof (Heilbronn)|Hauptfriedhof]] mit einem der frühesten Krematoriumsbauten von 1905, der [[Ehrenfriedhof (Heilbronn)|Ehrenfriedhof]] für die Opfer des Luftangriffs auf Heilbronn, der [[Alter Friedhof (Heilbronn)|Alte Friedhof]] mit zahlreichen historischen Grabmalen und Denkmälern sowie der 1867 angelegte [[Jüdischer Friedhof (Heilbronn)|Jüdische Friedhof]] geschichtlich bedeutsam. |
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=== Natur === |
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Im Stadtgebiet von Heilbronn finden sich folgende [[Naturschutzgebiet (Deutschland)|Naturschutzgebiete]]: |
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* Altneckar Horkheim: 43,2 ha; Gemarkungen [[Lauffen am Neckar]], [[Nordheim (Württemberg)|Nordheim]] und Heilbronn |
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* Frankenbacher Schotter: 14,4 ha |
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* Köpfertal: 32 ha; Gemarkung Heilbronn |
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* Prallhang des Neckars bei Lauffen: 2,96 ha; Gemarkungen Lauffen am Neckar, [[Talheim (Landkreis Heilbronn)|Talheim]] und [[Horkheim]] |
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* Schilfsandsteinbruch beim [[Jägerhaus (Heilbronn)|Jägerhaus]] mit Umgebung: 29,6 ha; Gemarkung Heilbronn |
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=== Kultur === |
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[[Datei:Heilbronn-vogelmann-kunsthalle.jpg|miniatur|Die Kunsthalle Vogelmann ist Teil des Konzert- und Kongresszentrums ''Harmonie'']] |
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[[Datei:StadtTheater HN02.JPG|miniatur|Stadttheater Heilbronn]] |
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Das ''[[Konzert- und Kongresszentrum Harmonie (Heilbronn)|Konzert- und Kongresszentrum Harmonie]]'' ist ein bedeutender Veranstaltungsort in Heilbronn. Die Anlage wurde von 1999 bis 2001 zu ihrer heutigen Gestalt ausgebaut und in den Jahren 2009/10 um die ''Kunsthalle Vogelmann'' erweitert. Jährlich werden etwa 170.000 Besucher gezählt.<ref>http://www.heilbronn.de/index.php?f=cont_bild_text_mittig.htm&d=/kul_frei/kultureinrichtungen/harmonie/&s=& Besucherzahl lt. www.heilbronn.de</ref> |
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Die bedeutendsten Kunstvereine der Stadt sind der mit zwei Neugründungen seit 1879 bestehende [[Kunstverein Heilbronn]], der seit 1956 rund 400 Veranstaltungen durchgeführt hat,<ref>http://www.kunstverein-heilbronn.de/cms/front_content.php?idcat=53 Daten zum Kunstverein lt. www.kunstverein-heilbronn.de</ref> und der [[Künstlerbund Heilbronn]], der zwei Galerien in Heilbronn betreibt. Mehrere größere Ausstellungen und Projekte in Heilbronn hatten [[Skulptur]]en zum Gegenstand, so u. a. das vom Kunstverein ausgerufene ''Jahr der Plastiken'' 1978, die ''Skulpturenallee'' 1985 oder die ''Skulpturenstadt'' 1996, von denen zahlreiche Arbeiten in Heilbronn verblieben sind. Dem Motto der Ausstellung von 1996 folgend findet die Präsentation der Objekte auch weiterhin unter dem Motto ''Skulpturenstadt Heilbronn'' statt. |
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''Für eine Übersicht der Skulpturen siehe [[Skulpturen in Heilbronn]].'' |
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Im ''[[Deutschhof (Heilbronn)|Deutschhof]]'' befinden sich die ''Städtischen Sammlungen'', die ihren Schwerpunkt auf Werken regionaler Künstler haben, darunter Maler des 18. und 19. Jahrhunderts wie [[Heinrich Friedrich Füger]] und Carl Doerr sowie Künstler des 20. Jahrhunderts wie [[Heinrich Altherr]] und [[Peter Jakob Schober]]. Außerdem gibt es dort einen Sondersammelbereich mit Kleinplastiken internationaler Bildhauer wie [[Wilhelm Lehmbruck]] und [[Henry Moore]]. |
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Die ''[[Stadtbibliothek Heilbronn]]'' hat einen Bestand von über 293.000 Medien an ihrem Hauptsitz im Theaterforum K3 sowie in den beiden Zweigstellen in Böckingen und Biberach. Außerdem gibt es eine [[Fahrbibliothek|Fahrbücherei]]. |
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Die Stadt Heilbronn fördert verschiedene kulturelle Projekte, darunter das ''[[Zigarrenfabrik (Heilbronn)|Kunst- und Kulturwerkhaus Zigarre]]'' sowie [[Kommunales Kino]] im Theaterforum K3. |
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=== Theater === |
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Das städtische [[Theater Heilbronn]] am ''Berliner Platz'' wurde von 1979 bis 1982 für insgesamt rund 55 Mio. DM erbaut und führt die Tradition des dort einst befindlichen [[Altes Theater (Heilbronn)|Stadttheaters]] fort. Zusammen mit dem angrenzenden, 2001 fertiggestellten Logentheater des Theaterforums ''K3'' bietet das Theater Heilbronn Schauspiel-, Musical- und Opernaufführungen. Speziell im Bereich der Musicals wurden von 1989 bis 2003 rund 20 Ur- und Erstaufführungen dargeboten. Neben dem Stadttheater bietet auch das ''Theaterschiff Heilbronn'' wechselnde Darbietungen. |
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''Siehe auch:'' [[Stadttheater Heilbronn]] |
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=== Museen === |
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[[Datei:Heilbronn-experimenta2010.jpg|thumb|Die ''[[Experimenta - Science Center der Region Heilbronn-Franken|Experimenta]]'' im Hagenbucher-Gebäude ist das größte [[Science Center]] in Süddeutschland]] |
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Die ''Städtischen Museen Heilbronn'' im [[Deutschhof (Heilbronn)|Deutschhof]] zeigen neben ihrer Kunst- und Skulpturensammlung auch archäologische und erdgeschichtliche Exponate. Die Archäologie-Sammlung steht in der Tradition der von [[Alfred Schliz]] (1849–1915) begründeten und im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstörten früheren städtischen Sammlung von Bodenfunden. Um die Erforschung der Erdgeschichte hat sich in und um Heilbronn vor allem [[Friedrich von Alberti]] (1795–1878) verdient gemacht hat, auf den die Benennung ''[[Trias (Geologie)|Trias]]'' der Abfolge von [[Buntsandstein]], [[Muschelkalk]] und [[Keuper]] zurückgeht. Im Deutschhof befindet sich außerdem das ''Haus der Stadtgeschichte im Otto-Rettenmaier-Haus'', wo eine Dauerausstellung des [[Stadtarchiv Heilbronn|Heilbronner Stadtarchivs]] zur Stadtgeschichte zu sehen ist. Der Eintritt zu den Dauerausstellungen der Städtischen Museen und des Stadtarchivs ist frei, die Ausstellungsräume sind baulich miteinander verbunden. |
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Das ''[[Kleist-Archiv Sembdner]]'' ist aus der Sammlung des Kleist-Forschers Helmut Sembdner hervorgegangen, die 1990 von der Stadt Heilbronn angekauft wurde. |
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Museale Angebote zur Technikgeschichte in Heilbronn sind der ''Historische Industriepark Neckargartach'' der [[Stadtwerke Heilbronn]], der aus einem historischen Pumpwerk im Gebäude der ehemaligen [[Widmann'sche Papiermaschinenfabrik|Widmann'schen Papierfabrik]] und einer historischen Hammermühle im Stadtteil Neckargartach besteht, sowie das [[Süddeutsches Eisenbahnmuseum Heilbronn|Süddeutsche Eisenbahnmuseum Heilbronn]] auf dem Gelände des ehemaligen Bahnbetriebswerks im Stadtteil Böckingen. |
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2009 eröffnete im umgebauten [[Hagenbucher (Heilbronn)|Hagenbucher]]-Gebäude die ''[[Experimenta - Science Center der Region Heilbronn-Franken|Experimenta]]'', das größte [[Science Center]] in Süddeutschland. |
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=== Musik === |
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Das 1961 von [[Jörg Faerber]] gegründete [[Württembergisches Kammerorchester Heilbronn|Württembergische Kammerorchester Heilbronn]] spielt hauptsächlich [[Barockmusik|Musik des Barock]] und der [[Klassische Musik|Klassik]]. |
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=== Regelmäßige Veranstaltungen === |
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[[Datei:Heilbronn-Weihnachtsmarkt-2009-1.jpg|miniatur|''Heilbronner Weihnachtsmarkt'', 2009]] |
|||
[[Datei:Unterländer-VF-060812-01.JPG|miniatur|''Unterländer Volksfest'', 2006]] |
|||
* Februar: [[Heilbronner Pferdemarkt|Pferdemarkt]] |
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* Mai: [[Trollinger-Marathon]] |
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* Juli: [[Gaffenberg|Gaffenberg Festival]] |
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* Juli/August: [[Unterländer Volksfest]] |
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* September: [[Heilbronner Weindorf]] |
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* Oktober: Heilbronner Hafenmarkt (Töpfermarkt; von schwäbisch Haf(f)en = Topf) |
|||
* November/Dezember: Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz und um die Kilianskirche |
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* alle zwei Jahre finden abwechselnd ''Neckarfest'' und ''Neckarvergnügen'' statt |
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=== Sport === |
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Wichtige Heilbronner Sportvereine sind der Fußballverein FC Heilbronn, der Heilbronner Eishockey Club (HEC) mit der Profimannschaft [[Heilbronner Falken]] und der Handballverein [[TSB Heilbronn-Horkheim]]. |
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Der FC Heilbronn ging aus den Vereinen Heilbronner SpVgg und dem zeitweiligen Zweitligisten [[VfR Heilbronn]] hervor und bestreitet seine Heimspiele im etwa 16.500 Zuschauer fassenden [[Frankenstadion Heilbronn|Frankenstadion]]. Der HEC ging aus dem 1934 gegründeten [[REV Heilbronn|Rollschuh- und Eislaufverein Heilbronn]] hervor, der in den 1970er Jahren große Erfolge bei Deutschen und Internationalen Meisterschaften verbuchen konnte und 1976 die Deutsche und im Folgejahr die Europäische Rollkunstmeisterschaft austrug.<ref>Verwaltungsbericht Stadt Heilbronn 1975–78, S. 54 ff.</ref> Die Heilbronner Falken bestreiten ihre Heimspiele in der 4000 Zuschauer fassenden ''[[Kolbenschmidt Arena]]'' neben dem älteren Rollsportstadion. |
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Im [[Motorsport]] ist das Heilbronner Team ''[[Live-Strip.com Racing]]'' aktiv. Das nach Heilbronn benannte ATP-Challenger-Tennisturnier [[ATP Challenger Heilbronn|Heilbronn Open]] findet jährlich im Januar im benachbarten [[Talheim (Landkreis Heilbronn)|Talheim]] statt. |
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Für den [[Breitensport|Breiten-]] und [[Schulsport]] stehen in der Stadt 49 städtische Turn- und Sporthallen zur Verfügung, außerdem gibt es 37 Sportplätze, 34 Bolzplätze und 68 Tennisplätze sowie weitere Reitsportanlagen, Schießstände, Klettereinrichtungen, Sqaush-Courts, Wassersportmöglichkeiten und Skate-Anlagen. Die insgesamt 67 Sportvereine der Stadt haben rund 29.000 Mitglieder.<ref>Infobroschüre ''Heilbronn in Stichworten 2012/13'', Stadt Heilbronn 2012.</ref> |
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<!-- === Kulinarische Spezialitäten === --> |
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== Wirtschaft und Infrastruktur == |
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[[Datei:Heilbronn Dampfkraftwerk 20070725.jpg|miniatur|Das [[Kraftwerk Heilbronn]] ist die bedeutendste Landmarke der Stadt]] |
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[[Datei:Heilbronn Salzwerke 20070725 1.jpg|miniatur|die [[Südwestdeutsche Salzwerke|Südwestdeutschen Salzwerke]] zählen zu den größten Arbeitgebern in Heilbronn]] |
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Die Heilbronner Gewerbestruktur hat sich beständig gewandelt. Dominierten zu Beginn der Industrialisierung Betriebe der Nahrungs- und Genussmittelindustrie, der chemischen sowie der Papier- und der Silberwarenindustrie, so gesellten sich diesen bald die Branchen Steine und Erden sowie Textil hinzu. Manche Industriezweige wie etwa die Textil- und die Silberwarenindustrie sind heute vollkommen verschwunden, während sich andere neu angesiedelt haben, etwa die holz- und die metallverarbeitende Industrie.<ref>Ernst Schmid: ''Die gewerbliche Entwicklung in der Stadt Heilbronn seit Beginn der Industrialisierung.'' Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 1993, ISBN 3-928990-39-X (''Quellen und Forschungen zur Geschichte der Stadt Heilbronn.'' Band 3), S. 106.</ref> Heute haben vor allem die Metallindustrie (Kraftfahrzeugzubehör und Werkzeugbau), die Elektroindustrie, die Nahrungs- und Genussmittelbranche, die Papier- und Druckindustrie, die chemische Industrie sowie der Salzbergbau Bedeutung. |
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Gegenwärtig (Stand 2010) bietet der Wirtschaftsstandort Heilbronn rund 92.000 Arbeitsplätze. Die zehn größten Arbeitgeber sind: [[Campina (Unternehmen)|Campina]], [[Heilbronner Stimme]], [[Illig Maschinenbau]], [[Kaufland]] (und Kaufland-Stiftung), [[Kreissparkasse Heilbronn]], [[Landratsamt Heilbronn]], [[SLK-Kliniken]], [[Südwestdeutsche Salzwerke]], [[Unilever]] und die Stadt Heilbronn selbst. <ref>''Heilbronn in Stichworten'', Stadt Heilbronn 2012</ref> |
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Unter den rund 61.000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten arbeiten rund 30 % im [[Produzierendes Gewerbe|produzierenden Gewerbe]], 24 % in Handel, Gastgewerbe und Verkehr sowie 46 % in sonstigen Dienstleistungsbetrieben. In Heilbronn gibt es außerdem rund 1500 Handwerksbetriebe. Der Einzelhandelsumsatz betrug im Jahr 2010 rund 950 Mio. Euro. <ref>''Heilbronn in Stichworten'', Stadt Heilbronn 2012</ref> |
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=== Industrie === |
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* Das Unternehmen [[Wolffkran]], im Jahr 1854 von Friedrich August Wolff in Heilbronn als Eisengießerei gegründet, ist einer der ältesten Kranhersteller in Deutschland. Heute sitzt die Firmenzentrale des inzwischen internationalen Kranherstellers in Zug in der Schweiz. Wolffkran produziert nach wie vor Baukrane in Heilbronn, seit 2008 auch in Luckau. |
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* Das Chemieunternehmen [[Brüggemann-Gruppe|Brüggemann]] wurde 1868 in Heilbronn gegründet. Das Unternehmen stellt hauptsächlich Alkohole, Kunststoffadditive, Reduktionsmittel und Zinkverbindungen her. |
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* Der 1877 in Heilbronn gegründete Schreibwarenhersteller [[Baier & Schneider]] vertreibt von dort aus seine unter dem Markennamen ''Brunnen'' bekannten Produkte. |
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* Seit 1914/15 besteht das Unternehmen [[KACO Dichtungswerke|KACO]], ein weltweit tätiger Hersteller von Spezial-Dichtungen und [[Wechselrichter]]n, der inzwischen zur brasilianischen Sabó-Gruppe gehört. |
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* Ab 1925 bestand in Heilbronn ein Automobilwerk des Neckarsulmer Unternehmens [[NSU Motorenwerke|NSU]], das 1928 von [[Fiat]] übernommen wurde und fortan [[NSU-Fiat]]-Pkws baute. In den Jahren 1952 bis 1955 wurde dort ein Modell des [[Fiat 500 Topolino|Fiat 500]] gefertigt, 1960 das Modell 1100 D. Ab 1973 war Fiat Deutschland eine bloße Vertriebsgesellschaft mit Sitz in Heilbronn, die Zentrale wurde 1996 nach Frankfurt am Main verlegt. In Heilbronn sind weitere Unternehmen des Konzerns wie die Fiat Bank GmbH ansässig. |
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* Das Maschinenbauunternehmen ''Illig'' wurde 1946 in Heilbronn gegründet und ist spezialisiert auf Form- und Stanzmaschinen, vor allem auf [[Thermoformen|Thermoformmaschinen]]. Das Unternehmen zählt inzwischen zu den zehn größten Arbeitgebern in der Stadt. |
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* Die seit 1950 in Heilbronn ansässige [[Läpple AG|Läpple]]-Gruppe, ein Automobilzulieferer und Werkzeugbauer, beschäftigt weltweit etwa 5000 Mitarbeiter, davon etwa 1350 in Heilbronn. |
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=== Handel === |
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* [[Pflanzen-Kölle]] ist ein 1812 gegründetes Handelsunternehmen für Gärtnereiartikel mit gegenwärtig etwa 1200 Beschäftigten. Der Hauptsitz der Gesellschaft ist seit 1890 in Heilbronn. |
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* Die von 1904 bis 1980 bestehende [[Gustav Lichdi AG]] hatte ihren Stammsitz in Heilbronn und gehörte ab 1950 zu den ersten Handelsketten mit Selbstbedienungsläden. |
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* Das im benachbarten Neckarsulm ansässige Unternehmen [[Kaufland]] und die zugehörige ''Kaufland-Stiftung'' haben auch in Heilbronn Filialen und Verwaltungseinrichtungen, so dass das zur Unternehmensgruppe des Heilbronner Ehrenbürgers [[Dieter Schwarz]] zählende Unternehmen zu den zehn größten Arbeitgebern in Heilbronn zählt. |
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=== Banken und Versicherungen === |
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[[Datei:Heilbronn Dresdner Bank 20060611.jpg|miniatur|Dresdner Bank]] |
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Annähernd 30 Banken sind im Stadtkreis Heilbronn vertreten, und das Bankgeschäft blickt am Ort auf eine lange Tradition zurück. Schon im 11. Jahrhundert sollen sich in Heilbronn Bankiers aufgehalten haben, die südfranzösischen sog. „[[Geldwechsler#Oberitalien und Frankreich|Kawerschen]]“.<ref>http://www.stadtarchiv-heilbronn.de dort: Geschichte im Archiv – Geschichte der Stadt Heilbronn – Stadtgeschichte Teil 1: 741 bis etwa 1200, von Christhard Schrenk</ref> Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist Heilbronn ein wichtiger Bankenstandort. Die erste Bank am Ort war die Privatbank Rümelin & Co, die gute Verbindungen zu Instituten in Frankfurt ([[Rothschild]]) hielt und einst die einzige Bank in Württemberg außerhalb Stuttgarts war.<ref>Festschrift zum 100 jährigen Bestehen der Industrie und Handelskammern Stuttgart Heilbronn Reutlingen und Ulm 1855–1955</ref> Heute stehen auf drei der vier Blöcken an den Ecken der zentralen Innenstadtkreuzung von [[Allee (Heilbronn)|Allee]] und Kaiser-/Moltkestraße Bankgebäude. |
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Das größte Institut der Stadt ist die aus der 1856 gegründeten Oberamtssparkasse entstandene [[Kreissparkasse Heilbronn]] mit einem Geschäftsvolumen von 7,5 Milliarden Euro, 101 Filialen und 1638 Mitarbeitern. Die [[Dresdner Bank (Heilbronn)|Heilbronner Filiale]] der ehemaligen [[Dresdner Bank]], heute [[Commerzbank]], ist die zweitälteste. Sie geht auf das 1860 gegründete Bankgeschäft Max Gumbel-Kiefe zurück, das 1918 von der Darmstädter Bank übernommen wurde<ref name="franke">Hans Franke: ''Geschichte und Schicksal der Juden in Heilbronn''. Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 1963 (Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn, 11) ([http://web.archive.org/web/20070316174155/http://www.stadtarchiv-heilbronn.de/de/publikationen/online/online2/vr-11-franke-juden-in-heilbronn.pdf hier] als PDF mit 1,2 MB)</ref>, die dann 1930 mit der Dresdner Bank fusionierte. Die [[Volksbank Heilbronn]] geht auf den Heilbronner Bankier [[Abraham Gumbel]] zurück, der im Jahre 1909 den ''Heilbronner Bankverein'' gründete. 1956 nahm das Haus die genossenschaftliche Rechtsform an, seit 1982 heißt es Volksbank Heilbronn. Sie ist heute mit einer Bilanzsumme von knapp 1,6 Milliarden Euro die größte Kreditgenossenschaft der Region. |
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In Heilbronn sind außer diesen noch vertreten: die [[Südwestbank]], die [[Sparda-Bank Baden-Württemberg|Sparda-Bank]], die [[Norisbank]], die [[Targobank]], die [[Santander Consumer Bank (Deutschland)]], die [[Baden-Württembergische Bank]], die [[BBBank]], die [[Hoerner Bank]], die [[GE Money Bank]], die [[HypoVereinsbank]], die [[Skandinaviska Enskilda Banken|SEB]] AG, die [[Fürstlich Castell’sche Bank]] und die [[Fiat Bank]].<ref>Gelbe Seiten regional, Ausgabe 2010</ref> |
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Die [[Württembergische und Badische Versicherungs-Aktiengesellschaft]] (Wüba) wurde 1837 als ''Württembergische Schiffahrts-Assecuranz-Gesellschaft zu Heilbronn'' gegründet. Nach mehrfachen Verkäufen ist die Wüba, die in Heilbronn Stand Ende 2009 rund 300 Mitarbeiter beschäftigt, seit 1. Dezember 2009 eine Marke des Versicherungsunternehmens Chartis Europe S.A., ehemals [[American International Group|AIG Europe]].<ref>{{Literatur|Autor=wet|Titel=Wüba ist integriert|Sammelwerk=[[Heilbronner Stimme]]|Jahr=2009|Monat=Dezember|Tag=2|Online=[http://www.stimme.de/art2088,1707088 bei stimme.de]|Zugriff=6. Dezember 2009}}</ref> |
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=== Bergbau === |
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Heilbronn ist Sitz der [[Südwestdeutsche Salzwerke|Südwestdeutsche Salzwerke AG]], die in der Stadt seit 1883 ein [[Salzbergwerk]] betreibt, das mit dem 1994 stillgelegten Bergwerk in Bad Friedrichshall-Kochendorf durch einen [[Stollen (Bergbau)|Stollen]] verbunden ist. Für das Heilbronner Bergwerk, dessen Salzabbau im Laufe der Zeit weit nach Westen fortgeschritten ist, wurde 2004 der neue [[Schacht (Bergbau)|Schacht]] „Konradsberg“ beim Heilbronner Ortsteil Biberach fertiggestellt. Das Heilbronner Steinsalzbergwerk ist nach Unternehmensangaben das größte in Westeuropa.<ref>[http://www.suedsalz.de/content2.asp?area=nebenmenue&site=sssalzgewinnung&cls=01 Selbstdarstellung des Unternehmens Südsalz] (abgerufen am 23. April 2008)</ref> |
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=== Lebensmittel === |
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[[Datei:Hn-knorr-kochzentrum.jpg|miniatur|''Knorr-Koch-Centrum'' in Heilbronn]] |
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Der 1838 in Heilbronn gegründete, lebensmittelverarbeitende Betrieb [[Knorr (Lebensmittelhersteller)|Knorr]] wurde inzwischen nach mehrmaligem Verkauf zu einer Marke des internationalen [[Unilever]]-Konzerns, der in Heilbronn weiterhin produziert und forscht. |
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Das milchverarbeitende Unternehmen [[FrieslandCampina Germany]] (ehemals ''Südmilch''), eine Tochter der niederländischen Firma [[FrieslandCampina]], hat seinen Sitz ebenfalls in Heilbronn. |
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Die Stadt war lange Zeit auch ein bedeutender [[Brauerei]]en-Standort. 1816 zählte man bereits sechs Betriebe dieser Branche in der Stadt. Zur bekanntesten und langlebigsten Marke wurde die 1865 gegründete Brauerei [[Cluss (Brauerei)|Cluss]], die 1982 an [[Dinkelacker]] verkauft wurde. Heute existieren in Heilbronn nur noch einige wenige Hausbrauereien. |
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=== Weinbau === |
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[[Datei:Heilbronn Weinbau 20050904.jpg|miniatur|Weinberge im Heilbronner Osten]] |
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Der [[Weinbau]] hat in Heilbronn eine lange Tradition und ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Stadt. Mit 514 [[Hektar|ha]] (davon ca. 2/3 rote [[Rebsorte]]n) hat die Stadt Heilbronn nach [[Brackenheim]] und [[Lauffen am Neckar]] die drittgrößte Rebfläche im [[Württemberg (Weinbaugebiet)|Weinbaugebiet Württemberg]]. Überwiegend werden [[Trollinger]], [[Schwarzriesling]], [[Lemberger]], [[Riesling]] und [[Kerner (Rebsorte)|Kerner]] angebaut. Die [[Hochschule Heilbronn]] bietet einen ''Studiengang für Weinbetriebswirtschaft'' an. |
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Den 1146 erstmals urkundlich erwähnten Weinbau in Heilbronn gab es wohl schon zur Zeit der Römer. Der Stadt flossen starke Einnahmen zu durch die von den örtlichen [[Winzer|Wengertern]] erhobenen Steuern auf die Produktionserträge, aber auch durch die Abgaben der für den Weinbau tätigen Handwerker und der mit Wein handelnden Kaufleute. Die ''Weinbüchlein'' aus der städtischen Steuerstube zählen zu den wichtigsten Quellen der Stadtgeschichte. In reichsstädtischer Zeit legte der Rat durch Verordnungen die Jahresarbeit der Weingärtner genauestens fest. 1556 gab es 170 Privatkeltern und Trotten. Goethe nannte 1797 die Zahl von 12.000 Morgen Weinbergen um die Stadt. |
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1888 schlossen sich Heilbronner Weingärtner zur Weingärtnergesellschaft Heilbronn zusammen, die dann 1933 mit der 1919 gegründeten und konkurrierenden Winzergenossenschaft Heilbronn verschmolz. Am 14. Juli 1972 schloss sie sich weiter mit den Weingärtnergenossenschaften aus Erlenbach und Weinsberg zur [[Genossenschaftskellerei Heilbronn-Erlenbach-Weinsberg]] zusammen; diese sitzt seit 1973 knapp jenseits der Heilbronner Stadtgrenze auf der Gemarkung von [[Erlenbach (Landkreis Heilbronn)|Erlenbach]]. Auch zahlreiche private [[Weingut|Weingüter]] haben ihren Sitz in Heilbronn. |
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=== Gastgewerbe === |
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In Heilbronn gibt es über 550 gastronomische Betriebe und rund 1700 Gästebetten. Jährlich werden etwa 250.000 Übernachtungen gezählt.<ref>Infobroschüre ''Heilbronn in Stichworten 2012/13'', Stadt Heilbronn 2012</ref> |
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[[Datei:Hn-wasserkraftwerk2008.jpg|miniatur|ZEAG-Wasserkraftwerk in Heilbronn]] |
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=== Ver- und Entsorgung === |
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Im Industriegebiet von Heilbronn betreibt die [[EnBW Energie Baden-Württemberg|EnBW AG]] das [[Kraftwerk Heilbronn]]. Von den insgesamt sieben Blöcken sind noch drei in Betrieb. Befeuert werden diese mit Steinkohle, Block 7 hat auch noch die Möglichkeit, Klärschlamm mitzuverbrennen.<ref>[http://www.enbw.com/content/de/der_konzern/enbw_gesellschaften/kraftwerke_ag/konventionell/heizkraftwerk_heilbronn/index.jsp Darstellung auf der Homepage des Betreibers] (abgerufen 18. November 2010)</ref> Es ist durch seine beiden 250 Meter hohen Kamine, die zu den höchsten freistehenden Bauwerken Baden-Württembergs zählen, und seinen 140 Meter hohen Kühlturm weithin sichtbar. In einem stillgelegten Block des Kraftwerks befindet sich seit 1998 das Veranstaltungszentrum ''Block E''. |
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Die [[ZEAG Energie]] AG ist einer der ältesten deutschen Energieversorger. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Heilbronn und betreibt das [[Wasserkraftwerk Heilbronn]]. |
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=== Medien === |
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Heilbronn ist Sitz eines Studios des [[Südwestrundfunk]]s (SWR). Von hier wird das Regionalprogramm ''Frankenradio'' bei [[SWR4|SWR4 Baden-Württemberg]] ausgestrahlt. Der Privatsender [[L-TV]] produziert ein regionales Nachrichtenfenster für den Großraum Heilbronn/Ludwigsburg. Der private Rundfunksender [[Radio Ton]] hat seinen Sitz in Heilbronn; außerdem verfügt der private Radiosender [[Hit-Radio Antenne 1]] über ein Studio in Heilbronn. |
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Als [[Tageszeitung]] erscheint in Heilbronn seit 1946 die [[Heilbronner Stimme]]. Kostenlos wird zweimal pro Woche das [[Anzeigenblatt]] ''echo'' verteilt. Außerdem gibt es die monatlichen [[Stadtmagazin]]e ''Freizeit Journal'', ''Moritz'' und ''Phonk''. |
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=== Verkehr === |
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==== Straße ==== |
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Dank des etwa 6 km ostnordöstlich des Stadtzentrums auf dem Gebiet der Nachbarstadt gelegenen [[Autobahnkreuz Weinsberg|Weinsberger Kreuzes]], in dem sich die [[Autobahn (Deutschland)|Bundesautobahnen]] [[Bundesautobahn 81|81]] ([[Würzburg]] – [[Stuttgart]]) und [[Bundesautobahn 6|6]] ([[Mannheim]] – [[Nürnberg]]) schneiden, ist Heilbronn gut zu erreichen. Durch die Stadt selbst führen die [[Bundesstraße]]n [[Bundesstraße 27|27]] ([[Mosbach]] –[[Stuttgart]]), [[Bundesstraße 39|39]] ([[Mainhardt]] – [[Sinsheim]]) und [[Bundesstraße 293|293]] (nach [[Karlsruhe]]). Eine wichtige Entlastungsstraße, die die A 6 im Norden bei Obereisesheim quer durch das Stadtgebiet mit der B 27 im Süden bei Sontheim verbindet, ist die [[Neckartalstraße]]. Innerstädtische Hauptstraße ist die [[Allee (Heilbronn)|Allee]]. |
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Heilbronn ist ein Vorreiter des „[[Grünpfeil]]s“. An den Straßenkreuzungen im Stadtgebiet steht seit 1996 insgesamt 65-mal dieses Verkehrszeichen, womit es hier dichter vorkommt als überall sonst in den [[Alte Bundesländer|Alten Bundesländern]]. |
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[[Datei:Heilbronn Bahnanlagen 20070725.jpg|miniatur|Bahnanlagen in Heilbronn (Blick nach Südwesten). In der Bildmitte der Hauptbahnhof]] |
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[[Datei:Avg-903-00.jpg|miniatur|Stadtbahn überquert von der Kaiserstraße kommend die [[Allee (Heilbronn)|Allee]]]] |
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==== Eisenbahn ==== |
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Heilbronn wird als eine von wenigen deutschen Großstädten nicht vom Fernzugnetz der [[Deutsche Bahn|Deutschen Bahn AG]] bedient, trotzdem ist die Stadt ein Bahnknotenpunkt: Die ''[[Frankenbahn]]'' verbindet [[Stuttgart]] mit [[Würzburg]], die in Bad Friedrichshall-Jagstfeld abzweigenden ''[[Neckartalbahn|Neckar-]]'' und ''[[Elsenztalbahn]]en'' führen nach [[Heidelberg]] und [[Mannheim]], die ''[[Hohenlohebahn]]'' erreicht über [[Öhringen]] [[Schwäbisch Hall]]. |
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Neben dem [[Heilbronn Hauptbahnhof|Heilbronner Hauptbahnhof]] gibt es für [[Regionalbahn]]-Züge in der Stadt an der ''Frankenbahn'' den weiteren Haltepunkt Sülmertor. Der [[Heilbronn Güterbahnhof|Heilbronner Güterbahnhof]] liegt im Stadtteil Böckingen. |
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Auf der ''[[Kraichgaubahn]]'' verkehrt von Karlsruhe kommend die [[Stadtbahn Heilbronn]], die von der [[Albtal-Verkehrs-Gesellschaft]] betrieben wird. Die Linie S4 führt derzeit über mehrere Halte in Böckingen, den Hauptbahnhof, die Heilbronner Innenstadt und weiter über die ''Hohenlohebahn'' bis zum Öhringer Teilort Cappel. Weil es beim Neubau der Strecke durch das Heilbronner Stadtgebiet und bei der Sanierung und Elektrifizierung der bestehenden Strecke von Heilbronn nach Öhringen lange Verzögerungen gab, wurde die offizielle Eröffnung mehrmals verschoben und fand erst am 10. Dezember 2005 statt. Seit März 2011 befindet sich die [[Stadtbahn Heilbronn#Ausbau|''Stadtbahn Nord'']] in Bau, deren Trasse an der [[Allee (Heilbronn)|Allee]] in der Innenstadt von der bestehenden Trasse abzweigt und ab der Gemarkungsgrenze zu [[Neckarsulm]] auf der Bahnlinie weitergeführt wird. Von dort führt die Linie auf Bahngleisen nach [[Sinsheim]] und nach [[Mosbach]]-[[Neckarelz]]. Ende 2013 soll die Strecke in Betrieb gehen. In Planung ist zudem eine weitere Stadtbahnlinie nach [[Zaberfeld]]. |
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Mehrere alte Bahnhöfe in Heilbronn werden heute nicht mehr bedient. Am [[Bahnhof Heilbronn Süd|Heilbronner Südbahnhof]] begann früher die ''[[Bottwartalbahn]]'', eine [[Schmalspurbahn]] nach [[Marbach am Neckar]], deren Betrieb ab 1966 sukzessive eingestellt wurde. Der verbliebene Güterverkehr zum Südbahnhof endete um das Jahr 2000. Ebenfalls aufgelassen wurden inzwischen der Haltepunkt in Klingenberg und der [[Bahnhof Heilbronn-Böckingen|Böckinger Bahnhof]] an der ''Frankenbahn'', mit dem Ausbau der Stadtbahn Richtung Öhringen ebenfalls der Haltepunkt Karlstor an der ''Hohenlohebahn''. |
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Durch das Industriegebiet am Neckar und den Heilbronner Kanalhafen führt das Schienennetz der [[Industrie- und Hafenbahn Heilbronn|Industrie- und Hafenbahn]], betrieben von den [[Stadtwerke Heilbronn|Stadtwerken Heilbronn]]. |
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==== Öffentlicher Personennahverkehr ==== |
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Den öffentlichen Personennahverkehr ([[Öffentlicher Personennahverkehr|ÖPNV]]) im Stadtgebiet besorgen Busse der ''Stadtwerke Heilbronn (Verkehrsbetriebe)'' und einiger anderer Verkehrsunternehmen. Darüber hinaus verkehrt die Stadtbahn (siehe oben) nach dem [[Karlsruher Modell]]. Von 1897 bis 1955 verkehrte in der Stadt die [[Straßenbahn Heilbronn]], diese wiederum wurde durch den von 1951 bis 1960 bestehenden [[Oberleitungsbus Heilbronn]] ersetzt. |
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Die Stadt gehört dem [[Heilbronner Hohenloher Haller Nahverkehr]] an. |
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[[Datei:Heilbronn Kanalhafen 20050905.jpg|miniatur|Der Heilbronner Kanalhafen]] |
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[[Datei:Heilbronn Osthafen 20070725.jpg|miniatur|Der Osthafen im Industriegebiet]] |
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==== Schifffahrt ==== |
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1333 leitete man den Hauptarm des [[Neckar]]s längs der Stadtmauer um, durch entstehende Wehre und Mühlen wurde die Durchfahrt auf dem Fluss versperrt, so dass bis ins 19. Jahrhundert die vom Rhein kommende Schifffahrt hier endete und allein Flöße den Neckar bei Heilbronn passieren konnten. Zur Umgehung dieses Engpasses wurde der [[Wilhelmskanal]] erbaut und am 17. Juli 1821 eröffnet. Im Zuge der Industrialisierung erweiterte man ab der Mitte des 19. Jahrhunderts die Hafenanlagen entlang des Flusses. Seit 1875 gab es den Floßhafen. Dort wurde per Eisenbahn aus dem Schwarzwald angeliefertes Holz zu Floßverbänden zusammengestellt, um es von hier auf dem Wasserweg in Richtung Rhein weiterzutransportieren. Der Holzumschlag in Heilbronn begründete die [[Heilbronner Sortierung]], eine heute noch in Bayern und Rheinland-Pfalz übliche Klassifizierungsmethode für Stammholz. |
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Ab 1878 betrieb die [[Kettenschifffahrt auf dem Neckar|Schleppschifffahrt auf dem Neckar AG]] zwischen Mannheim und Heilbronn auf dem Neckar [[Kettenschifffahrt]]. 1886 wurde als Umschlagzentrum für das Bergwerk der Salzhafen erbaut, 1888 der Karlshafen. Die 1921 begonnene und 1935 vollendete Kanalisierung des Neckars von Mannheim bis herauf nach Heilbronn förderte die weitere Entwicklung der Neckarschifffahrt. Die Kettenschifffahrt stellte man danach ein. Zur vollendeten Kanalisierung des Neckars bis Heilbronn eröffnete man 1935 den Heilbronner Kanalhafen. 1952 erreichte der Flussausbau flussaufwärts [[Stuttgart]], 1968 [[Plochingen]]. |
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Mit einem Umschlag von 3,6 Mio. t ist der [[Hafen Heilbronn]] heute (Stand 2012) der achtgrößte deutsche [[Binnenhafen]] und der wichtigste deutsche Binnenhafen jenseits des [[Rhein]]s. Im Heilbronner Neckarhafen fallen 50 % des Gesamtumschlags am Neckar an. Alle Heilbronner Häfen zusammen (Kanalhafen, Osthafen, Salzhafen, Ostseite des alten Neckars) umfassen eine Gesamtfläche von ca. 78 ha und Kaianlagen einer Länge von ca. 7,2 km. Die [[Industrie- und Hafenbahn Heilbronn]] verkehrt auf ca. 18 km Schienen, 38 Krananlagen bewältigen den Umschlag, der zu 80 % aus Salz aus dem Bergwerk, Kohle fürs Kraftwerk und Baustoffen besteht. Teil der Hafenanlagen sind auch ein Containerterminal und der zuletzt 2003 erweiterte Schwergutkai, auf dem Einzellasten von bis zu 350 t Gewicht umgeschlagen werden können.<ref name="rv-hnfranken-verkehr-2004">Christof Krämer: ''Regionales Entwicklungskonzept Verkehr.'' Regionalverband Heilbronn-Franken, Heilbronn 2004</ref> Der Heilbronner Hafen ist Ausgangs- und Zielpunkt von [[Schwertransport]]en der [[Augsburg]]er Luftfahrtindustrie und des dortigen Schiffsmotorenherstellers [[MAN Diesel]]. |
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==== Luftfahrt ==== |
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Einen [[Flugplatz]] gibt es in Heilbronn nicht, ein [[Hubschrauberlandeplatz]] existiert hingegen beim Klinikum am Gesundbrunnen. Ein weiterer, auch geschäftlich nutzbarer Hubschrauberlandeplatz im Gewerbegebiet ''Böllinger Höfe'' war seit April 2010 im Probebetrieb und ging 2011 für zunächst zwei Jahre in den Regelbetrieb.<ref>{{Literatur|Autor=Manfred Stockburger|Titel=Hubschrauber fliegen Böllinger Höfe an|Sammelwerk=Heilbronner Stimme|Jahr=2010|Monat=November|Tag=4|Online=[http://www.stimme.de/art16305,1977534 bei stimme.de]|Zugriff=2010-11-07}}</ref> |
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=== Behörden, Gerichte und Einrichtungen === |
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[[Datei:Hn-landgericht-portal-web.jpg|miniatur|Portal des Heilbronner Landgerichts]] |
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[[Datei:Hn-klinik-gesundbrunnen.jpg|miniatur|Das Klinikum am Gesundbrunnen]] |
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Heilbronn ist Sitz des [[Region Heilbronn-Franken|Regionalverbands Heilbronn-Franken]], des Landratsamts Heilbronn sowie der [[Handwerkskammer Heilbronn-Franken]] und der [[IHK Heilbronn-Franken]], deren Kammerbezirk jeweils die Region Heilbronn-Franken ist. Ferner gibt es eine [[Bundesagentur für Arbeit|Agentur für Arbeit]], ein [[Finanzamt]] und ein [[Hauptzollamt]]. Das ''Klinikum am Gesundbrunnen'' in Heilbronn ist mit 850 Betten das größte der vier Krankenhäuser der regionalen Krankenhaus-Holding ''Stadt- und Landkreis Kliniken Heilbronn GmbH'' (SLK-Kliniken). |
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Heilbronn verfügt über ein [[Amtsgericht Heilbronn|Amtsgericht]] und das [[Landgericht Heilbronn]], die beide zum [[Oberlandesgericht Stuttgart|Oberlandesgerichts-Bezirk Stuttgart]] gehören. Ferner gibt es das [[Arbeitsgericht Heilbronn]] (mit Kammern in Crailsheim) und das [[Sozialgericht Heilbronn]], dessen Gerichtsbezirk den Stadtkreis Heilbronn, die [[Landkreis]]e [[Landkreis Heilbronn|Heilbronn]], [[Landkreis Ludwigsburg|Ludwigsburg]] und [[Landkreis Schwäbisch Hall|Schwäbisch Hall]] sowie den [[Hohenlohekreis]] und den [[Main-Tauber-Kreis]] umfasst. Die [[Justizvollzugsanstalt Heilbronn]], das Heilbronner [[Gefängnis]], befindet sich in 1867 bis 1870 errichteten Gebäuden auf einem 3,5 Hektar großen Gelände am Rande der Innenstadt. Außerdem gibt es eine Außenstelle der JVA in [[Talheim (Landkreis Heilbronn)|Talheim]], die Staatsdomäne ''Hohrainhof'', wo im offenen Vollzug neben Ackerbau und Viehzucht auch Weinbau betrieben wird. Das Heilbronner Gefängnis ist <small>(Stand 2008)</small> mit durchschnittlich knapp über 320 Gefangenen belegt.<ref>[http://www.jva-heilbronn.de/servlet/PB/menu/1157528/index.html?ROOT=1157490 ''Geschichte und Gebäude''] auf jva-heilbronn.de (abgerufen am 22. Februar 2009)</ref> |
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Die Stadt ist auch Sitz der Prälatur Heilbronn und des Kirchenbezirks Heilbronn der [[Evangelische Landeskirche in Württemberg|Evangelischen Landeskirche in Württemberg]] sowie des Dekanats Heilbronn des [[Bistum Rottenburg-Stuttgart|Bistums Rottenburg-Stuttgart]]. |
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In Heilbronn befindet sich ebenfalls eine Betriebsstätte der Kommunalen Informationsverarbeitung Baden-Franken (KIVBF), die als Systemhaus für den kommunalen Bereich den westlichen und nördlichen Teil Baden-Württembergs abdeckt. |
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=== Bildung === |
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==== Hochschulen ==== |
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Die [[Hochschule Heilbronn]] wurde im April 1961 als Staatliche Ingenieurschule gegründet und bietet Technik-, Wirtschafts- und Informatik-Studiengänge an. Das Studienangebot der 2005 gegründeten, privat getragenen Stiftungshochschule [[German Graduate School of Management and Law]] umfasst verschiedene betriebswirtschaftliche und juristische Studiengänge. Seit im Oktober 2010 eine Außenstelle der [[Duale Hochschule Baden-Württemberg Mosbach|Dualen Hochschule Baden-Württemberg Mosbach]] in Heilbronn ihren Betrieb aufnahm, ist die Stadt auch ein Standort der [[Duale Hochschule Baden-Württemberg|Dualen Hochschule Baden-Württemberg]].<ref>{{Literatur|Autor=Iris Baars-Werner|Titel=Schwarz-Stiftung setzt 70 Millionen Euro|Sammelwerk=[[Heilbronner Stimme]]|Jahr=2009|Monat=Februar|Tag=4|Online=[http://www.stimme.de/art16305,1452451 bei stimme.de]|Zugriff=4. Februar 2009}}</ref> Neben diesen Hochschulen gibt es in Heilbronn noch zwei ''[[Studienseminar|Staatliche Seminare für Didaktik und Lehrerbildung]]'', an denen angehende Lehrer an Grundschulen, Hauptschulen und Gymnasien die zweite Phase der [[Lehrerausbildung]] absolvieren. |
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==== Schulen ==== |
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Die Stadt Heilbronn unterhält als Schulträger 35 Schulen an 36 Standorten, in denen im Schuljahr 2007/2008 insgesamt 20.882 Schüler in 939 Klassen unterrichtet wurden.<ref>[http://www.heilbronn.de/sch_bil/schulbericht/_files/Schulbericht07_08.pdf Schulbericht der Stadt Heilbronn 2007/2008, Seite 6] (PDF)</ref> |
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'''Allgemeinbildende Schulen''' |
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[[Datei:Hn-ehkg-mensa.jpg|miniatur|Mensa des Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums (erbaut 2007)]] |
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[[Datei:Hn-ghs-turnhalle.jpg|miniatur|Turnhalle der Gerhard-Hauptmann-Schule (erbaut 2003)]] |
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[[Datei:Hn-schmollerschule3.jpg|miniatur|Gustav-von-Schmoller-Schule, Erweiterungsbau (2003)]] |
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* In Heilbronn gibt es fünf [[Gymnasium|Gymnasien]]: [[Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium Heilbronn]], [[Justinus-Kerner-Gymnasium Heilbronn]], [[Mönchsee-Gymnasium]], [[Robert-Mayer-Gymnasium (Heilbronn)|Robert-Mayer-Gymnasium]] und [[Theodor-Heuss-Gymnasium (Heilbronn)|Theodor-Heuss-Gymnasium]]. Das Robert-Mayer-Gymnasium beherbergt auch die gleichnamige [[Robert-Mayer-Volks- und Schulsternwarte Heilbronn|Robert-Mayer-Volks- und Schulsternwarte]]. Das ''Katholische Freie Bildungszentrum St. Kilian Heilbronn'' unterhält auch einen gymnasialen Zug. |
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* Es bestehen vier [[Realschule]]n: [[Dammrealschule (Heilbronn)|Dammrealschule]], [[Helene-Lange-Realschule Heilbronn|Helene-Lange-Realschule]], Heinrich-von-Kleist-Realschule Böckingen und [[Mörike-Realschule (Sontheim)]]. Außerdem gibt es einen Realschulzug am ''Katholischen Freien Bildungszentrum St. Kilian Heilbronn''. |
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* Im Stadtgebiet sind sechs [[Förderschule (Deutschland)|Sonderschule]]n. Die Stadt ist Träger vier dieser Schulen: Wilhelm-Hofmann-Förderschule, Pestalozzi-Förderschule, Paul-Meyle-Schule für Geistig- und Körperbehinderte sowie die Gebrüder-Grimm-Schule für Sprachbehinderte. Träger der Hermann-Herzog-Schule für Sehbehinderte ist der Landkreis Heilbronn, und Träger der Lindenparkschule Heilbronn – Staatliche Schule für Hörgeschädigte und Sprachbehinderte mit Internat und Beratungszentrum ist das Land Baden-Württemberg. |
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* An [[Grundschule]]n bzw. Grund- und [[Hauptschule]]n bestehen: |
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** Grundschulen: [[Dammgrundschule]], Deutschorden-Grundschule Kirchhausen, Grundschule Horkheim, Grundschule Klingenberg, [[Grünewaldschule Grundschule Böckingen]], [[Reinöhlschule Grundschule Böckingen]], Silcherschule Grundschule und Uhlandschule Grundschule Sontheim |
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** Grund- und Hauptschulen (teilweise mit [[Werkrealschule]]): [[Albrecht-Dürer-Schule Grund- und Werkrealschule Neckargartach|Albrecht-Dürer-Schule Neckargartach]], Elly-Heuss-Knapp-Schule Böckingen, [[Fritz-Ulrich-Schule Grund- und Werkrealschule Böckingen|Fritz-Ulrich-Schule Böckingen]], [[Gerhart-Hauptmann-Schule (Heilbronn)|Gerhart-Hauptmann-Schule]], Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule Biberach, Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule Frankenbach, Ludwig-Pfau-Schule, [[Rosenauschule (Heilbronn)|Rosenauschule]], [[Staufenbergschule|Staufenbergschule Sontheim]], [[Wartbergschule (Heilbronn)|Wartbergschule]] und Wilhelm-Hauff-Schule. Das ''Katholische Freie Bildungszentrum St. Kilian Heilbronn'' hat auch Grund- und Hauptschulklassen. |
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'''Berufsbildende Schulen'''<br /> |
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[[Berufsbildende Schule|Berufsschulen]] in der Trägerschaft der Stadt Heilbronn sind die [[Gustav-von-Schmoller-Schule]] (Kaufmännische Schule mit [[Wirtschaftsgymnasium]]) sowie das [[Technisches Schulzentrum Heilbronn|Technische Schulzentrum Heilbronn]], bestehend aus der Johann-Jakob-Widmann-Schule und der Wilhelm-Maybach-Schule (mit [[Technisches Gymnasium|Technischem Gymnasium]]). Der Landkreis Heilbronn ist Träger der Andreas-Schneider-Schule (Kaufmännische Schule mit [[Wirtschaftsgymnasium]]) und der Christiane-Herzog-Schule (Hauswirtschaftliche und Landwirtschaftliche Schule mit Ernährungswissenschaftlichem Gymnasium und Biotechnologischem Gymnasium). Seit Herbst 2005 gibt es eine weitere Berufliche Schule, die Peter-Bruckmann-Schule (für die Berufsfelder Gesundheit, Hauswirtschaft, Nahrung und Pflege), und im Oktober 2009 eröffnete das Heilbronner Kolpingbildungszentrum (s. u.) ein [[Sozialwissenschaftliches Gymnasium]].<ref>{{Literatur|Autor=Gertrud Schubert|Titel=Abitur im Klosterhof|Sammelwerk=Heilbronner Stimme|Jahr=2009|Monat=Oktober|Tag=24|Online=[http://www.stimme.de/art1925,1675503 bei stimme.de]|Zugriff=25. Oktober 2009}}</ref> |
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'''Privatschulen'''<br /> |
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In Heilbronn besteht ein großes Angebot an privaten Schulen, u. a.: |
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* Abendrealschule Heilbronn e. V. |
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* Alice-Salomon-Schule für Erziehungshilfe (Träger ist die Diakonische Jugendhilfe Region Heilbronn e. V., ehemals Kleingartacher e. V.) |
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* Berufskolleg für Grafik Heilbronn |
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* Diakonisches Institut für Soziale Berufe – Berufsfachschule für Altenpflege, Fortbildung, Weiterbildung |
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* Freie Waldorfschule Heilbronn (Träger ist der Verein für Waldorfpädagogik Unterland e. V.) |
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* Internationaler Bund e. V. Bildungszentrum Heilbronn |
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* Katholisches Bildungszentrum St. Kilian Heilbronn (Grundschule, Hauptschule, Realschule und Gymnasium, Träger ist die Stiftung Katholische Freie Schule der Diözese Rottenburg-Stuttgart) |
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* Kolping-Bildungszentrum Heilbronn – [[Berufskolleg]] für Grafik-Design, Kolping-Abendgymnasium und Kolping-Akademie für Betriebswirtschaft |
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* Akademie für Kommunikation in der Innovationsfabrik mit den [[Berufskolleg]]s für Grafik-Design, Mode und Design und Technik und Medien |
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* Paracelsus-Schule für Heilpraktiker |
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==== Kindergärten ==== |
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In Heilbronn gibt es insgesamt 87 Kindergärten und Kindertageseinrichtungen, 34 davon haben als Träger die Stadt Heilbronn.<ref>[http://www.heilbronn.de/index.php?d=/ord_soz/kinder/betreuungsangebote/kigas/&f=main.htm Datenbank der Stadt Heilbronn zu Betreuungsangeboten für Kinder]</ref> |
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Seit Januar 2008 ist in Heilbronn der Kindergartenbesuch kostenlos. Dies gilt für alle Kinder vom dritten Geburtstag bis zur Einschulung und in allen Kindergärten aller Träger.<ref>[http://www.zeit.de/2008/01/LS-Kindergarten Angelika Dietrich: ''»Was nix kostet, ist nix«'']. In: [[Die Zeit]]'' vom 27. Dezember 2007</ref> |
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== Persönlichkeiten == |
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=== Ehrenbürger der Stadt Heilbronn === |
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Das [[Ehrenbürger]]recht in Heilbronn wurde durch das ''Württembergische Gesetz betreffend die Gemeindeangehörigkeit vom 16. Juni 1885'' eingeführt und von späteren ähnlichen Gesetzen fortgeführt. Vor 1885 gab es in Heilbronn den Begriff des „ehrenhalber verliehenen Bürgerrechts“. |
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* [[Joseph Christian Schliz|Joseph Christian von Schliz]] (1780–1861), Oberregierungsrat und erster Oberamtmann in Heilbronn |
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* [[Friedrich Mugler|Christoph Friedrich Ludwig von Mugler]] (1793–1869), Oberamtmann |
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* Ludwig von Schmoller (1795–1865), Finanzrat |
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* Freiherr [[Karl von Gemmingen]] (1804–1885), Oberamtsrichter |
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* Johann Christoph Stephan Reiff (1805–1884), evangelischer Stadtpfarrer |
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* Wilhelm Happel (1817–1899), Kaufmann |
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* Christian Jäger (1818–1896), Oberlehrer |
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* [[Ludwig Pfau]] (1821–1894), Schriftsteller und Revolutionär |
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* [[Georg Härle]] (1821–1894), Kaufmann, Mitglied des Landtags und des Reichstags |
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* [[Peter Bruckmann]] (1865–1937), Fabrikant, Mitglied des Landtags von Württemberg |
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* [[Gustav Binder]] (1854–1935), Flaschnermeister und Feuerwehrkommandant |
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* [[Max Rosengart]] (1855–1943), Rechtsanwalt und Gemeinderatsmitglied |
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* [[Theodor Heuss]] (1884–1963), Bundespräsident |
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* [[Fritz Ulrich]] (1888–1969), Innenminister von Baden-Württemberg |
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* [[Emil Beutinger]] (1875–1957), Architekt und Oberbürgermeister |
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* [[Paul Meyle]] (1900–1977), Oberbürgermeister |
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* [[Albert Großhans]] (1907–2005), Schuhkaufmann, Mitglied im Gemeinderat |
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* [[Friedrich Niethammer (Staatsanwalt)|Friedrich Niethammer]] (1942–1996), Staatsanwalt, Mitglied im Gemeinderat |
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* [[Paula Fuchs]] (* 1922), Mitglied im Gemeinderat |
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* [[Dieter Schwarz]] (* 1939), Unternehmer |
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* [[Manfred Weinmann]] (* 1934), Oberbürgermeister |
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=== Ehrenringträger === |
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Als zweithöchste städtische Auszeichnung wird seit 1959/60 der Ehrenring der Stadt Heilbronn vergeben. Zu den bisher rund 30 Trägern zählen neben dem Heimatforscher [[Wilhelm Mattes (Heilbronn)|Wilhelm Mattes]] zumeist langjährige Stadträte und die früheren Oberbürgermeister [[Paul Meyle]], [[Hans Hoffmann (Baden-Württemberg)|Hans Hoffmann]] und [[Manfred Weinmann]]. |
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=== Sonstige mit der Stadt verbundene Personen === |
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Zu den in Heilbronn geborenen und besonders bekannt gewordenen Persönlichkeiten zählen der Physiker [[Julius Robert von Mayer|Robert Mayer]], der Architekt [[Adolf Cluss]], der Dichter [[Wilhelm Waiblinger]], der Automobilpionier [[Wilhelm Maybach]] und der frühere Generalbundesanwalt [[Kurt Rebmann]]. |
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''Eine detaillierte Übersicht über die Ehrenbürger der Stadt Heilbronn und der früheren Gemeinden sowie von weiteren Personen, die in Heilbronn geboren sind oder mit der Stadt in Bezug stehen, findet sich in der [[Liste der Heilbronner Persönlichkeiten]]''. |
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{{Großes Bild|Heilbronn Panorama 20050918.jpg|1500|150°-[[Panoramabild]] der Heilbronner Innenstadt, Standort: [[Rosenberg-Hochhaus]]}} |
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== Siehe auch == |
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{{Portal|Heilbronn}} |
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== Literatur == |
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* ''Chronik der Stadt Heilbronn''. Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 1895–2004, bislang erschienen sind die Bände I – VII (741 bis 1957) und X (1970 bis 1974) |
|||
* Marianne Dumitrache, Simon M. Haag: ''Archäologischer Stadtkataster Baden-Württemberg. Bd. 8.: Heilbronn''. [[Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg|Landesdenkmalamt Baden-Württemberg]], Stuttgart 2001, ISBN 3-927714-51-8 |
|||
* Julius Fekete: ''Kunst- und Kulturdenkmale im Stadt- und Landkreis Heilbronn''. Theiss, Stuttgart 2002, ISBN 3-8062-1662-2 |
|||
* [[Helmut Schmolz]], Hubert Weckbach: ''Heilbronn. Geschichte und Leben einer Stadt''. 2. Auflage. Konrad, Weißenhorn 1973, ISBN 3-87437-062-3 |
|||
* [[Christhard Schrenk]], Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: ''Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte''. (Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn; Bd. 36). Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X |
|||
* {{GKD|2028745-8}} |
|||
* ''Die Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Stuttgart''. Hrsg. von Reinhard Wolf. Jan Thorbecke Verlag, Stuttgart 2002. ISBN 3-7995-5173-5 |
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== Weblinks == |
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{{Commons}} |
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{{Wikinews|Portal:Heilbronn|Heilbronn}} |
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{{Wikisource}} |
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{{dmoz|World/Deutsch/Regional/Europa/Deutschland/Baden-Württemberg/Städte_und_Gemeinden/H/Heilbronn/|Heilbronn}} |
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== Einzelnachweise == |
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Version vom 27. Mai 2012, 06:03 Uhr
| Jahr | Monat | Sichtungen |
|---|---|---|
| 2012 | 5 | 8 |
| 2012 | 4 | 25 |
| 2012 | 3 | 17 |
| 2012 | 2 | 9 |
| 2012 | 1 | 14 |
| 2011 | 12 | 10 |
| 2011 | 11 | 39 |
| 2011 | 10 | 33 |
| 2011 | 9 | 24 |
| 2011 | 8 | 25 |
| 2011 | 7 | 29 |
| 2011 | 6 | 8 |
| 2011 | 5 | 17 |
| 2011 | 4 | 10 |
| 2011 | 3 | 35 |
| 2011 | 2 | 33 |
| 2011 | 1 | 118 |
| 2010 | 12 | 72 |
| 2010 | 11 | 81 |
| 2010 | 10 | 112 |
| 2010 | 9 | 58 |
| 2010 | 8 | 61 |
| 2010 | 7 | 82 |
| 2010 | 6 | 82 |
| 2010 | 5 | 139 |
| 2010 | 4 | 113 |
| 2010 | 3 | 72 |
| 2010 | 2 | 56 |
| 2010 | 1 | 100 |
| 2009 | 12 | 82 |
| 2009 | 11 | 62 |
| 2009 | 10 | 88 |
| 2009 | 9 | 133 |
| 2009 | 8 | 123 |
| 2009 | 7 | 71 |
| 2009 | 6 | 30 |
| 2009 | 5 | 29 |
| 2009 | 4 | 22 |
| 2009 | 3 | 23 |
| 2009 | 2 | 23 |
| 2009 | 1 | 24 |
| 2008 | 12 | 9 |
| 2008 | 11 | 14 |
| 2008 | 10 | 37 |
| 2008 | 9 | 57 |
| 2008 | 8 | 12 |
| 2008 | 7 | 28 |
| 2008 | 6 | 161 |
| 2008 | 5 | 7 |
| Average | / Monat | 51.3673469388 |
| Total | - | 2517 |