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Laura Muntz Lyall und St. Michael (Gudenhagen): Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Laura Muntz Lyall - Oriental Poppies.jpg|thumb|''Oriental Poppies'', um 1900]]
'''Laura Adeline Muntz''', besser bekannt als '''Laura Muntz Lyall''' (* [[18. Juni]] [[1860]] in [[Radford Semele]], [[Warwickshire]]; † [[9. Dezember]] [[1930]] in [[Toronto]], [[Ontario]]) war eine kanadische [[Malerei|Malerin]] des [[Impressionismus]].


'''St. Michael''' ist eine katholische [[Pfarrkirche]] in [[Gudenhagen]], einem [[Ortsteil]] der Stadt [[Brilon]] im östlichen [[Sauerland]] im Land [[Nordrhein-Westfalen]].
== Leben ==
== Vorgeschichte ==
Laura Muntz Lyall wurde in [[England]] geboren, aber ihre Familie wanderte um 1865 nach [[Ontario]], [[Kanada]], aus. Sie wuchs auf einem Bauernhof im [[Muskoka District Municipality]] auf.
Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts war der Raum Gudenhagen-Petersborn nur wenig besiedelt. Nach Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] nutzten viele Flüchtlinge aus den Ostgebieten, die Möglichkeit, sich hier eine neue Existenz zu schaffen. Es wohnten 1948 130 Katholiken im Ort. Die nächst erreichbare Kirche, die [[Propsteikirche St. Petrus und Andreas|Briloner Propsteikirche]] war etwa fünf Kilometer entfernt. Um eine eigene [[Kapelle (Kirchenbau)|Kapelle]] realisieren zu können, wurde ein Kapellenbauverein gegründet. Der [[Grundstein]] wurde am 05. Oktober 1952 gelegt. Die Fertigstellung erfolgte 1953; am 05. Juli 1953 wurde die Kapelle [[Segen|benediciert]]. Bis 1964 war die Anzahl der Katholiken auf über 800 angestiegen, die Kapelle wurde zu klein. Die erzbischöfliche Behörde begann 1966 mit der Planung eines Neubaus. Nach dem [[Erster Spatenstich|ersten Spatenstich]] für die neue Kirche wurde die alte Kapelle abgebrochen, um Raum für die neue Kirche zu schaffen.
== Geschichte und Beschreibung ==
Das moderne Gebäude in [[Zelt]]form wurde von 1968 bis 1970 erbaut. Den ausgeschriebenen Architektenwettbewerb entschied Johannes Reuter aus Kassel für sich. Der Grundstein wurde im Juli 1969 gelegt, in ihn wurde der Grundstein der alten Kapelle eingebaut. Das zeltartige Dach wird von vier außenliegenden Betonpfeilern getragen, die wegen der schwierigen Bodenbedingungen bis zu sechs Meter in den Erdboden reichen. Das Dach besteht aus einer gleimten, in sich freitragenden Holzbinderkonstruktion, es trägt die Holzdecke im Innenraum. Der Grundriss des [[Kirchenschiff]]s ist nahezu [[Quadrat (Geometrie)|quadratisch]], mit gewinkelten Wandscheiben und abgeschnittenen Ecken, das Quadrat steht diagonal zur Grundstücksachse. Der Altarraum befindet sich in der nördlichen Spitze der Diagonale. Durch eine zweigeteilte Schildwand ist er so abgegrenzt, das dahinter eine kleine Taufkapelle entsteht. Die südliche Spitze ist durch eine geschlossene Spundwand abgegrenzt, sie schafft die beiden Eingänge. Die Vorderseiten der Schilwände im Eingangsbereich sind durch entsprechende Verschalung in Sichtbeton, mit bildlichen Darstellungen geschmückt. Sie zeigen den Kirchenpatron Michael, er schwebt über einem vielköüfigen Drachen und das Weltgericht. Bei dem Weltgericht sind oben zwei Posaune blasende Engel und unten zwei Menschengestalten, von denen eine gerettet nach oben schwebt, dargestellt.


Die Kirchenbesucher gruppieren sich halbkreisförmig um den [[Altar]]. Dahinter ist eine [[Taufkapelle]] abgeteilt. Der Glockenturm steht frei und besteht aus einer hohen Kegelspitze auf kurzem Schaft.
[[Bild:Laura Muntz Lyall - Interesting Story.jpg|thumb|left|''Interesting Story'', 1898]]
Ihre ersten Zeichenstunden erhielt Laura Muntz Lyall bei einem lokalen Maler, der ihr eindringlich zur Fortsetzung des Studiums in [[Paris]] riet. Durch ein privates Stipendium hatte sie Gelegenheit, dort an der freien [[Académie Colarossi]] Kunst zu studieren. Hier kam sie mit dem Impressionismus in Berührung. Nach ihrer Rückkehr nach Kanada eröffnete sie ein Atelier in Toronto und wurde zum ''Associate der Royal College of Art'' (ARCA).


== Ausstattung ==
Muntz Lyall war die erste weibliche Künstlerin Kanadas, die auch außerhalb Kanadas Anerkennung bekam. Im Jahr 1893 stellte sie einige ihrer Werke bei der [[World Columbian Exposition]] in [[Chicago]] und 1894 in der [[Société des Artistes Français]] in Paris aus. Nach dem Tod ihrer Schwester unterbrach sie ihre Karriere, um deren elf Kinder zu erziehen. Erst im Jahr 1921 widmete sie sich wieder voll und ganz der Malerei. Laura Muntz Lyall starb im Alter von 69 Jahren und ihre sterblichen Überreste wurden auf dem Friedhof ''Mount Pleasant Cemetery'' in Toronto bestattet.
Die Innenausstattung wurde zum großen Teil von dem Künstler Ernst Suberg aus [[Elleringhausen (Olsberg)|Elleringhausen]] angefertigt.
* Der Altar wurde aus einem Block [[Michelnauer Tuff|Michelnauer Rotlava]] gehausen. An der Unterseite befindet sich eine trapezförmige Aussparung. In diese durchgehende Öffnung wurde ein [[Märtyrer]]grab, ebenfalls aus Rotlava gearbeitet, gestellt. Es nimmt die Reliquien der Heiligen Clemens, Mansuetus, Liberatus und Maximus auf. Üblicherweise werden Reliquien im [[Sepulcrum]] der Altarplatte eingelassen.
* Hervorzuheben ist ein [[Kreuzweg]] aus Holz und Stein
* Ein großes [[Altarkreuz|Altarhängekreuz]], auf dessen Rückseite 8 Bronzetafeln mit Abbildungen aus dem Leben [[Jesus von Nazaret|Jesu]] angebracht sind. Sie sind mit Filigran verbunden. Das Kreuz ist 123 Zentimeter hoch und etwa 75 Kilo schwer. Auf dem Holzkreuz aus Eiche ist ein bronzener, gekrönter Christus angebracht. Auf beiden Seiten ist das Kreuz mit Edelsteinen geschmückt.
* Eine [[Maria (Mutter Jesu)|Madonna]] von 1981 komplettiert die Ausstattung. Sie steht im Innenraum des separat stehenden Glockenturmes.<ref>[http://www.ich-geh-wandern.de/gudenhagen-petersborn Beschreibung]</ref>
=== Sonstige Ausstattung ===
[[File:Brilon-Gudenhagen St. Michael Kirchenfenster.JPG|miniatur|Kirchenfenster]]
* Eine mittelalterliche Madonna
* Ein [[Ambo]] im Altarraum
* gepolsterte [[Sedilien]] im Altarraum
* Ein künstlerisch gestalteter [[Tabernakel (Christentum)|Tabernakel]], der in der Verlängerung auf der Rückseite, Verbindung mit dem Taufbecken hat.
* Ein Bronzekreuz in der Taufkapelle, es ist mit Steinen geschmückt
* In dem Raum hinter dem Altar hängen Fragmente einer ehemaligen [[Kreuzigungsgruppe]]; gegenüber hängt eine Gedenktafel für die Gefallenen des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]]


== Weblinks ==
=== Orgel ===
Die gebrauchte Orgel wurde von Feith in Paderborn umgearbeitet und aufgestellt. Das Instrument mit sechs Registern steht auf einem Podest vor der Innenseite der südlichen Schildwand.
{{Commonscat|Laura Muntz Lyall}}


== Quellen ==
{{Normdaten|TYP=p|GND=124461077|VIAF=96426079}}
* ''St. Michael Gudenhagen'', Herausgeber Propsteipfarramt Brilon, 1979
== Weblinks ==
* [http://www.pastoralverbund-brilon.de/brilon/index.phtml?ber_id=418 Internetpräsenz der Pfarrgemeinde]
* [http://www.ich-geh-wandern.de/gudenhagen-petersborn Beschreibung der Kirche]


== Einzelnachweise ==
{{SORTIERUNG:Lyall, Laura Muntz}}
<references />
[[Kategorie:Kanadischer Maler]]
[[Kategorie:Kanadier]]
[[Kategorie:Geboren 1860]]
[[Kategorie:Gestorben 1930]]
[[Kategorie:Frau]]


{{Coordinate|NS=51.37333|EW=8.58771|type=landmark|region=DE-NW}}
{{Personendaten
|NAME=Lyall, Laura Muntz
|ALTERNATIVNAMEN=Muntz, Laura Adeline
|KURZBESCHREIBUNG=kanadische Malerin des Impressionismus
|GEBURTSDATUM=18. Juni 1860
|GEBURTSORT=[[Radford Semele]], [[Warwickshire]]
|STERBEDATUM=9. Dezember 1930
|STERBEORT=[[Toronto]], [[Ontario]]
}}


[[Kategorie:Kirchengebäude in Brilon|Gudenhagen, Michael]]
[[en:Laura Muntz Lyall]]
[[Kategorie:Kirchengebäude im Erzbistum Paderborn|Gudenhagen, Michael]]
[[pl:Laura Muntz Lyall]]
[[Kategorie:Michaeliskirche|Gudenhagen]]
[[Kategorie:Erbaut in den 1960er Jahren]]
[[Kategorie:Betonkirche|Gudenhagen, Michael]]

Version vom 24. Mai 2012, 21:46 Uhr

St. Michael

St. Michael ist eine katholische Pfarrkirche in Gudenhagen, einem Ortsteil der Stadt Brilon im östlichen Sauerland im Land Nordrhein-Westfalen.

Vorgeschichte

Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts war der Raum Gudenhagen-Petersborn nur wenig besiedelt. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges nutzten viele Flüchtlinge aus den Ostgebieten, die Möglichkeit, sich hier eine neue Existenz zu schaffen. Es wohnten 1948 130 Katholiken im Ort. Die nächst erreichbare Kirche, die Briloner Propsteikirche war etwa fünf Kilometer entfernt. Um eine eigene Kapelle realisieren zu können, wurde ein Kapellenbauverein gegründet. Der Grundstein wurde am 05. Oktober 1952 gelegt. Die Fertigstellung erfolgte 1953; am 05. Juli 1953 wurde die Kapelle benediciert. Bis 1964 war die Anzahl der Katholiken auf über 800 angestiegen, die Kapelle wurde zu klein. Die erzbischöfliche Behörde begann 1966 mit der Planung eines Neubaus. Nach dem ersten Spatenstich für die neue Kirche wurde die alte Kapelle abgebrochen, um Raum für die neue Kirche zu schaffen.

Geschichte und Beschreibung

Das moderne Gebäude in Zeltform wurde von 1968 bis 1970 erbaut. Den ausgeschriebenen Architektenwettbewerb entschied Johannes Reuter aus Kassel für sich. Der Grundstein wurde im Juli 1969 gelegt, in ihn wurde der Grundstein der alten Kapelle eingebaut. Das zeltartige Dach wird von vier außenliegenden Betonpfeilern getragen, die wegen der schwierigen Bodenbedingungen bis zu sechs Meter in den Erdboden reichen. Das Dach besteht aus einer gleimten, in sich freitragenden Holzbinderkonstruktion, es trägt die Holzdecke im Innenraum. Der Grundriss des Kirchenschiffs ist nahezu quadratisch, mit gewinkelten Wandscheiben und abgeschnittenen Ecken, das Quadrat steht diagonal zur Grundstücksachse. Der Altarraum befindet sich in der nördlichen Spitze der Diagonale. Durch eine zweigeteilte Schildwand ist er so abgegrenzt, das dahinter eine kleine Taufkapelle entsteht. Die südliche Spitze ist durch eine geschlossene Spundwand abgegrenzt, sie schafft die beiden Eingänge. Die Vorderseiten der Schilwände im Eingangsbereich sind durch entsprechende Verschalung in Sichtbeton, mit bildlichen Darstellungen geschmückt. Sie zeigen den Kirchenpatron Michael, er schwebt über einem vielköüfigen Drachen und das Weltgericht. Bei dem Weltgericht sind oben zwei Posaune blasende Engel und unten zwei Menschengestalten, von denen eine gerettet nach oben schwebt, dargestellt.

Die Kirchenbesucher gruppieren sich halbkreisförmig um den Altar. Dahinter ist eine Taufkapelle abgeteilt. Der Glockenturm steht frei und besteht aus einer hohen Kegelspitze auf kurzem Schaft.

Ausstattung

Die Innenausstattung wurde zum großen Teil von dem Künstler Ernst Suberg aus Elleringhausen angefertigt.

  • Der Altar wurde aus einem Block Michelnauer Rotlava gehausen. An der Unterseite befindet sich eine trapezförmige Aussparung. In diese durchgehende Öffnung wurde ein Märtyrergrab, ebenfalls aus Rotlava gearbeitet, gestellt. Es nimmt die Reliquien der Heiligen Clemens, Mansuetus, Liberatus und Maximus auf. Üblicherweise werden Reliquien im Sepulcrum der Altarplatte eingelassen.
  • Hervorzuheben ist ein Kreuzweg aus Holz und Stein
  • Ein großes Altarhängekreuz, auf dessen Rückseite 8 Bronzetafeln mit Abbildungen aus dem Leben Jesu angebracht sind. Sie sind mit Filigran verbunden. Das Kreuz ist 123 Zentimeter hoch und etwa 75 Kilo schwer. Auf dem Holzkreuz aus Eiche ist ein bronzener, gekrönter Christus angebracht. Auf beiden Seiten ist das Kreuz mit Edelsteinen geschmückt.
  • Eine Madonna von 1981 komplettiert die Ausstattung. Sie steht im Innenraum des separat stehenden Glockenturmes.[1]

Sonstige Ausstattung

Datei:Brilon-Gudenhagen St. Michael Kirchenfenster.JPG
Kirchenfenster
  • Eine mittelalterliche Madonna
  • Ein Ambo im Altarraum
  • gepolsterte Sedilien im Altarraum
  • Ein künstlerisch gestalteter Tabernakel, der in der Verlängerung auf der Rückseite, Verbindung mit dem Taufbecken hat.
  • Ein Bronzekreuz in der Taufkapelle, es ist mit Steinen geschmückt
  • In dem Raum hinter dem Altar hängen Fragmente einer ehemaligen Kreuzigungsgruppe; gegenüber hängt eine Gedenktafel für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges

Orgel

Die gebrauchte Orgel wurde von Feith in Paderborn umgearbeitet und aufgestellt. Das Instrument mit sechs Registern steht auf einem Podest vor der Innenseite der südlichen Schildwand.

Quellen

  • St. Michael Gudenhagen, Herausgeber Propsteipfarramt Brilon, 1979

Einzelnachweise

  1. Beschreibung

Koordinaten: 51° 22′ 24″ N, 8° 35′ 15,8″ O