Bahnstrecke Münchberg–Zell und E-Plus: Unterschied zwischen den Seiten
Köhl1 (Diskussion | Beiträge) K linkfix |
K Marktanteil und Kunden anhand aktualisierter Daten der BNetzA bestimmt, Referenz ins Leere entfernt. |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{Infobox Unternehmen |
|||
{| class="wikitable float-right" |
|||
| Name = E-Plus Mobilfunk GmbH & Co. KG |
|||
{{BS-header|Münchberg–Zell (Oberfr)}} |
|||
| Logo = [[Datei:E-Plus logo.svg|frameless|upright=1.2|Logo der E-Plus Mobilfunk GmbH & Co. KG]] |
|||
{{BS-daten |
|||
| Unternehmensform= [[GmbH & Co. KG]] |
|||
|DE-KBS= |
|||
| ISIN = nicht vorhanden |
|||
|STRECKENNR=5026 |
|||
| Gründungsdatum = 1993 |
|||
|LÄNGE=10,15 |
|||
| Sitz = [[Düsseldorf]], [[Deutschland]] |
|||
|SPURWEITE=1435 |
|||
| Leitung = Thorsten Dirks |
|||
|NEIGUNG-MAX=25 |
|||
| Mitarbeiterzahl = 2.765 (2010)<ref>Konzernjahresabschluss zum 31. Dezember 2010 der E-Plus Mobilfunk GmbH & Co. KG vom 26.10.2011, veröffentlicht im [https://www.ebundesanzeiger.de/ elektronischen Bundesanzeiger]</ref> |
|||
|RADIUS-MAX=326 |
|||
| Umsatz = 3,236 [[Milliarde|Mrd]] [[Euro|€]] (2011)<ref name="Zahlen 2011" /> |
|||
|V-MAX= 60 |
|||
| Branche = [[Telekommunikation]] |
|||
|BILDPFAD_FOTO=1970 bahn zell mueb.jpg |
|||
| Homepage = [http://www.eplus-gruppe.de/ www.eplus-gruppe.de] |
|||
|PIXEL_FOTO=225px |
|||
|TEXT_FOTO=Lokomotive am ehemaligen Sparnecker Bahnhof |
|||
|BILDPFAD_KARTE= |
|||
|PIXEL_KARTE= |
|||
}} |
}} |
||
[[Datei:E-Plus+Logo.svg|thumb|Logo der Marke E-Plus, mit dem das Unternehmen in der Öffentlichkeit auftritt]] |
|||
{{BS-table}} |
|||
[[Datei:BASE Filiale.jpg|miniatur|BASE-Filiale]] |
|||
{{BS|STR|||[[Bahnstrecke Bamberg–Hof|von Bamberg]]}} |
|||
[[Datei:Base-logo.svg|miniatur|Logo der Marke [[Base (Mobilfunk)|BASE]]]] |
|||
{{BS|BHF|0,0|[[Münchberg]]|}} |
|||
[[Datei:Logo_Simyo.svg|miniatur|Logo der Marke [[simyo]]]] |
|||
{{BS|xABZlf|||[[Bahnstrecke Bamberg–Hof|nach Hof]]}} |
|||
Die '''E-Plus Gruppe''' ist mit 23,062 Mio. Kunden und einem Marktanteil von 20,37 Prozent (Stand: 22. Mai 2012) der drittgrößte [[Mobilfunkgesellschaft|Mobilfunknetzbetreiber]] in Deutschland.<ref name="BNetzA" /> Seit dem Jahr 2000 gehört ''E-Plus'' zum niederländischen [[KPN (Unternehmen)|KPN]]-Konzern. |
|||
{{BSe|xWBRÜCKE|1,0||Käsbachbrücke}} |
|||
{{BSe|xHST|2,7|[[Eiben (Münchberg)|Eiben]]|}} |
|||
Das Unternehmen ist in die Teilbereiche ''E-Plus Mobilfunk'' in [[Düsseldorf]] und ''E-Plus Service'' in [[Potsdam]] gegliedert. E-Plus Mobilfunk GmbH & Co. KG betreibt die technische Netzinfrastruktur und fungiert als Konzernobergesellschaft, wohingegen E-Plus Service GmbH & Co. KG als [[Telekommunikationsdiensteanbieter|Service Provider]] die Kundenbetreuung übernimmt. Zur Vermarktung von [[Flatrate#Mobilfunk|Flatrate]]-Tarifen nutzt ''E-Plus'' die Marke ''[[Base (Mobilfunk)|Base]]''. Dazu gesellt sich noch die Marke ''Ay Yildiz''. Die ehemalige E-Plus-Marke ''vybemobile'' wurde zum 31. Dezember 2011 eingestellt. ''E-Plus'' ist darüber hinaus Eigentümer des [[Mobilfunk-Discounter]]s [[Simyo]]. |
|||
{{BSe|xBHF|3,9|[[Weißdorf]]|}} |
|||
{{BSe|xWBRÜCKE|4,6||Saalebrücke}} |
|||
== Marktstrategie == |
|||
{{BSe|xWBRÜCKE|5,0||Pfarrbachbrücke}} |
|||
Spätestens seit dem Jahr 2005 verfolgt E-Plus eine Schwerpunkt-[[Marktstrategie|Strategie]] am Mobilfunkmarkt, also eine Konzentration des Angebots auf besonders häufig nachgefragte Dienste, die zu vergleichsweise niedrigen Preisen verkauft werden. Innovative Produkte werden erst mit Verzögerung angeboten, wenn durch die Erfolge von Konkurrenzunternehmen absehbar ist, dass sich Investitionen in diese rentieren würden. Bei E-Plus resultiert diese Strategie in eher günstigeren Tarifen für Telefonie, eine Preisführerschaft in diesem Gebiet wird angestrebt. Das [[Universal Mobile Telecommunications System|UMTS]]-Netz wird schrittweise weiter ausgebaut, um neue Gebiete zu versorgen und die Kapazitäten zu erweitern. Des Weiteren wurde das GSM-Netz deutschlandweit auf [[Global System for Mobile Communications#Verwendete Frequenzen|E-GSM]] erweitert, so dass sich die Netzabdeckung stark verbessert hat. |
|||
{{BSe|xBHF|7,5|[[Sparneck]]|}} |
|||
{{BSe|xHST|8,2|[[Reinersreuth]]|}} |
|||
== Mobilfunknetze == |
|||
{{BSe|xKBHFe|10,2|[[Zell im Fichtelgebirge|Zell (Oberfr)]]|}} |
|||
E-Plus betreibt bundesweite [[Mobilfunknetz]]e im E-GSM-, DCS-1800- und UMTS-Standard. Das GSM-Netz ist seit 1994 in Betrieb. Zum Ende des Jahres 2010 befanden sich 19.005 GSM-Basisstationen und 7.675 UMTS-Basisstationen inklusive Mobilfunkrepeater in Betrieb.<ref name="Report 2010">Annual Report 2010 der Muttergesellschaft KPN, S. 23, abrufbar über die [http://www.kpn.com/corporate/en/Company-profile/Annual-report.htm Website der KPN]</ref> Nach eigenen Angaben erreicht E-Plus mit seinem GSM-Netz 99,9 %, mit [[Enhanced Data Rates for GSM Evolution|EDGE]] 84 %, und mit seinem UMTS-Netz 70,1 % der Bevölkerung.<ref name="Report 2010" /> |
|||
|} |
|||
|} |
|||
Der Aufbau des eigenen UMTS-Netzes erfolgt seit dem Jahr 2004. Zum Einsatz kommen hierbei neben gewöhnlichen Standorten mittlerer Höhe wie kleineren Masten und Hausdächern auch sogenannte Ultra High Sites (UHS). Dies bezeichnet Antennenstandorte mit einer Montagehöhe von mehr als 100 Meter, zum Beispiel Industrieschornsteine oder Fernsehtürme. UHS erlauben die Versorgung größerer Flächen mit weniger Investitionen, als dies gewöhnlich notwendig wäre. Allerdings verringert sich durch diese Bauweise auch die Kapazität, da trotz der größeren Fläche immer noch die gleiche Anzahl der gleichzeitig durchgestellten Gespräche bleibt. Das UMTS-Netz enthält teilweise Technik des ehemaligen Netzes von [[Mobilcom]], dessen Ausbau noch vor der kommerziellen Inbetriebnahme gestoppt wurde. Mobilcom verkaufte einen Großteil seiner Technik im Jahr 2003 für 20 Mio. Euro an E-Plus. |
|||
Die '''Bahnstrecke Münchberg-Zell''', auch „Waldsteinexpress“ oder im Volksmund „Bockela“ genannt, war eine Eisenbahnverbindung zwischen der Stadt [[Münchberg]] und der Gemeinde [[Zell im Fichtelgebirge|Zell]], die über [[Weißdorf]] und [[Sparneck]] verlief. |
|||
Seit Anfang 2006 baut das Unternehmen auch E-GSM-Basisstationen auf oder vorhandene DCS-1800-Stationen zu E-GSM/DCS-1800-Dualband-Stationen um. Die E-GSM-Frequenzen wurden den beiden Netzbetreibern E-Plus und [[Telefónica Germany|O<sub>2</sub>]] von der Bundesnetzagentur zugewiesen, um auch ländliche Gebiete besser und effizienter versorgen zu können und den Empfang innerhalb von Gebäuden zu verbessern.<ref>Nachricht heise online vom 10. Mai 2005: [http://www.heise.de/newsticker/RegTP-E-Netzbetreiber-sollen-auf-E-GSM-Baender-umziehen--/meldung/59422 ''RegTP: E-Netzbetreiber sollen auf E-GSM-Bänder umziehen'']</ref> Damit sollen die bisher nur auf 1800 MHz sendenden Netzbetreiber eine technische Chancengleichheit erhalten. Nahezu alle seit etwa 1998 hergestellten Mobiltelefone können die GSM-Erweiterungsbänder E-GSM nutzen, einige ältere GSM-900-Mobiltelefone jedoch nicht. |
|||
Das GSM-Netz unterstützt den Dienst [[General Packet Radio Service|GPRS]] für den paketorientierten Datentransfer. In fast allen Regionen kann zudem der Datendienst [[Enhanced Data Rates for GSM Evolution|EDGE]] zum Surfen genutzt werden, wodurch ein schnellerer Datendurchsatz erreicht wird als bei GPRS. |
|||
Die Sprachübertragung wird im GSM-Netz mit dem [[Global System for Mobile Communications#Adaptive Multirate Codec (AMR)|Adaptive Multirate Codec]] (AMR) und bei älteren Mobiltelefonen mit dem [[Global System for Mobile Communications#Enhanced Full Rate Codec (EFR)|Enhanced Full Rate Codec]] (EFR) realisiert. |
|||
Seit Juli 2010 baut E-Plus sein Datennetz mit dem Datenbeschleuniger [[HSPA+]] aus. Bis Ende 2012 soll der Netzausbau mit HSPA+ großflächig fortgeschritten sein.<ref>[http://www.offensive-netzausbau.redaktionsservice-eplus-gruppe.de/e-plus_und_zte.htm?pmid=18&navid=&year=2011 Offensive Netzausbau]</ref><ref>[http://offensive-netzausbau.redaktionsservice-eplus-gruppe.de/4g-datennetz.php Flash-Animation zum HSPA+ Netzausbau]</ref><ref>[http://offensive-netzausbau.redaktionsservice-eplus-gruppe.de/connect_netztest_2011__e-plus_datennetz-offensive_zeigt_erste_erfolge.htm?pmid=21&navid=&year=2011 Fortschritte im E-Plus Datennetz]</ref> |
|||
In einer Untersuchung der Datenübertragungsrate<ref name="Test Mobilfunknetze">[http://www.test.de/themen/computer-telefon/test/Mobilfunknetze-Schlusslicht-E-Plus-4259672-4259674 Stiftung Warentest: Schlusslicht E-Plus]</ref> in deutschen Mobilfunknetzen durch die [[Stiftung Warentest]] im Juni 2011 hat E-Plus am schlechtesten abgeschnitten. Auch beim Netztest der Zeitschrift [[Connect (Zeitschrift)|Connect]] landete E-Plus im Jahr 2011 unter allen elf Netzbetreibern in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf dem letzten Platz.<ref>''connect.'' Nr. 11, 2011, S. 13–26.</ref><ref>''connect.'' Nr. 12, 2011, S. 55–66.</ref> |
|||
== Geschichte == |
== Geschichte == |
||
Das Unternehmen wurde 1992 als '''E-Plus Mobilfunk GmbH''' gegründet und erhielt 1993 eine Mobilfunklizenz für [[Global System for Mobile Communications#Verwendete Frequenzen|DCS 1800]] (E1-Netz) durch den damaligen [[Bundesministerium für Post und Telekommunikation#Bundesminister für Post und Telekommunikation von 1989 bis 1997|Bundespostminister]] [[Wolfgang Bötsch]] (CSU). Lizenzinhaber wurde ein [[Konsortium]] um E-Plus, dessen Hauptgesellschafter die [[VEBA|VEBA Telecom]], [[RWE Telliance]], [[Thyssen Telecom]] und [[BellSouth]] waren. |
|||
[[Datei:Bahnbrücke Sparneck.JPG|thumb|left|Bahnbrücke bei Sparneck]] |
|||
Bereits im Jahr 1848 erhielt Münchberg Anschluss an die [[Ludwig-Süd-Nord-Bahn]]. Das ursprünglich im [[Italianate-Stil|toskanischen Stil]] geplante Bahnhofgebäude wurde, bedingt durch Einsparmaßnahmen, stark vereinfacht ausgeführt. Nach der Fertigstellung der Hauptstrecke begann der Bau von Nebenbahnen und so konnte bereits am 1. Juni 1887 die Strecke Münchberg-[[Helmbrechts]] dem Verkehr übergeben werden.<ref name="Münchberg; S. 72">Arbeitskreis Stadtgeschichte: Eisenbahn in Münchberg 1848-1998 (Beiträge zur Münchberger Stadtgeschichte, Bd. 1): S. 72</ref> Neun Jahre vorher war die Planung der Fichtelgebirgsbahn, die neben [[Wunsiedel]], [[Weißenstadt]], [[Kornbach]] und [[Tannenreuth]] auch [[Zell im Fichtelgebirge|Zell]] und [[Sparneck]] berühren sollte, bevor sie in Münchberg in die Hauptlinie übergegangen wäre, wegen zu hoher Kosten und zu geringen Einnahmen verworfen worden.<ref name="Münchberg; S. 72"></ref> Einen Fortschritt brachten ab dem 1. April 1886 [[Postkutsche|Karriolpostfahrten]] von Sparneck nach Münchberg, die den Einwohnern der Landgemeinde den Anschluss an Früh- und Mittagszüge in Münchberg ermöglichten. Wenige Jahre später richtete auch die Gemeinde Zell [[Kutsche|Kutschfahrten]] ein; die Kutschen wurden bald darauf durch von Pferden gezogene [[Pferdeomnibus|Omnibusse]] ersetzt.<ref name="Münchberg; S. 73">Arbeitskreis Stadtgeschichte: Eisenbahn in Münchberg 1848-1998 (Beiträge zur Münchberger Stadtgeschichte, Bd. 1): S. 73</ref> Mit 70 Pfennig war eine Fahrt im Jahr 1886 aber relativ teuer, deshalb waren die [[Karriol]]kutschen nicht für den allgemeine Personentransport geeignet.<ref name="Münchberg; S. 73"></ref> Bald regte sich in der Bevölkerung der Wunsch nach einer Eisenbahnlinie von Münchberg über Sparneck, Reinersreuth und Zell und so wurde am 24. Februar 1889 ein Eisenbahnkommitee in Sparneck einberufen, dem acht Vertreter aus Münchberg, neun aus Sparneck, acht aus Zell und je einer aus Reinersreuth und Immerseiben angehörten. Den Vorsitz hatte der damalige Münchberger Bürgermeister, Friedrich Schoedel.<ref name="Münchberg; S. 73"></ref> |
|||
1999 scheiterte ein Versuch der [[France Télécom]], bei E-Plus einzusteigen. Der französische Telekommunikationskonzern wollte den 17,24-prozentigen Anteil von Vodafone erwerben, von dem sich Vodafone nach der Fusion mit Air Touch trennen wollte. BellSouth nahm einen Kredit in Höhe von 9,18 Mrd. Euro bei dem niederländischen Unternehmen KPN auf und sicherte sich damit das Vorkaufsrecht. Zudem erwarb BellSouth den 60,25-prozentigen Anteil von [[o.tel.o]] (VEBA/RWE), da sich die Anteilseigner wieder auf das Kerngeschäft (Energie) konzentrieren wollten. Dieser Kredit von KPN wurde anschließend in einen 77,49-prozentigen Anteil an E-Plus umgewandelt.<ref>Nachricht heise online vom 10. Dezember 1999: [http://www.heise.de/newsticker/BellSouth-und-KPN-uebernehmen-E-Plus--/meldung/7235 ''BellSouth und KPN übernehmen E-Plus'']</ref> |
|||
[[Datei:Bahnbrücke Müb.-Zell.JPG|miniatur|links|hochkant|Bahnbrücke über den Käsbach bei Münchberg]] |
|||
Im Januar 2002 wurde bekannt, dass KPN auch die restlichen Anteile von E-Plus im Rahmen eines Aktientausches von BellSouth zu erwerben beabsichtigt. Die komplette Übernahme wurde daraufhin im März 2002 vollzogen.<ref>Nachricht teltarif.de vom 14. März 2002: [http://www.teltarif.de/arch/2002/kw11/s7484.html ''KPN übernimmt E-Plus komplett'']</ref> |
|||
Auf einer Versammlung am 10. März in Zell, der auch der damalige Landtagsabgeordnete Schmidt aus Helmbrechts und der der königliche Bezirksamtmann Blaß beiwohnten, beantragte auch Weißdorf die Aufnahme in die Planungen. Der Bitte wurde nach anfänglichem Zögern des Sparnecker Bürgermeisters, der durch die notwendige Verlängerung höhere Frachtkosten auf die Gemeinden zukommen sah, einstimmig entsprochen.<ref>Arbeitskreis Stadtgeschichte: Eisenbahn in Münchberg 1848-1998 (Beiträge zur Münchberger Stadtgeschichte, Bd. 1): S.74</ref> Ein erster Antrag des Stadtmagistrats Münchberg und der Gemeinden Zell, Sparneck und Weißdorf an das Königliche Staatsministerium des Königlichen Hauses und des Äußeren vom 18. März 1889 wurde abgelehnt.<ref name="Fraas; S. 5">Roland Fraas: 100 Jahre Lokalbahn ''Waldsteinexpress'' (MEC 01 Münchberg e.V.): S. 5</ref> |
|||
Nachdem auch weitere Bittschriften in den folgenden zwei Jahren abgelehnt worden waren, wäre man zwischenzeitlich sogar bereit gewesen, die Bahn, auch auf Initiative der ortsansässigen Unternehmen, als Privatprojekt der Gemeinden zu verwirklichen. Auch die vorerst letzte Bittschrift vom 1. Oktober 1895 blieb erfolglos.<ref name="Fraas; S. 5"></ref> Erst vier Jahre später wurde die Strecke Münchberg-Zell unter laufender Nummer 17 (§§ 85-88) in den [[Lokalbahn]]gesetzentwurf aufgenommen und ein halbes Jahr später, am 10. März 1900, der Bau der Strecke genehmigt.<ref name="Fraas; S. 5"></ref> |
|||
== Chronologie des Unternehmens == |
|||
[[Datei:Bahnübergang Münchberg.JPG|thumb|Bahnübergang bei Münchberg]] |
|||
E-Plus wurde 1993 als E-Plus Mobilfunk GmbH gegründet und erhielt eine Mobilfunklizenz für DCS 1800 (E1-Netz). |
|||
Noch am selben Tag schickte der Münchberger Stadtschreiber [[Ludwig Zapf]], der seinerzeit erstmals in der [[Frankenpost|Münchberg-Helmbrechtser Zeitung]] den Bau einer Bahn angeregt hatte, ein Telegramm von Münchberg aus nach Sparneck, Weißdorf und Zell mit den Worten: „Bahn genehmigt. Flaggen heraus! Musik! Umzug.“ Aus Zeitungsartikeln dieser Zeit geht hervor, dass die Nachricht in den Gemeinden mit Freudenschüssen, Fackelumzügen, Beflaggung und Läuten der Kirchenglocken gefeiert wurde.<ref>Arbeitskreis Stadtgeschichte: Eisenbahn in Münchberg 1848-1998 (Beiträge zur Münchberger Stadtgeschichte, Bd. 1): S.82</ref> Im August 1901 fanden erste Vermessungen statt, bevor man am 10. September mit den Bauarbeiten begann. Der [[Gleiskörper|Unterbau]] wurde bereits im Februar 1902 fertiggestellt und es konnte mit dem Verlegen der [[Gleis]]e begonnen werden. Knapp ein halbes Jahr später, am 7. September 1902, war die Trasse für Arbeitszüge befahrbar und wurde am 14. Oktober für die erste Testfahrt freigegeben. Drei Tage später fanden erste Freifahrten für die Bevölkerung statt. Am 18. Oktober 1902 wurde die Strecke mit dem Zug um 5:08 Uhr ab Zell offiziell in Betrieb genommen.<ref name="Fraas; S. 5"></ref> |
|||
Lizenzinhaber wurde das Konsortium um E-Plus, deren Hauptgesellschafter die [[VEBA|VEBA Telecom]], [[RWE Telliance]] und [[Thyssen Telecom]] waren. |
|||
Vier Jahre später, am 31. Dezember 1906, wies das Projekt einen Fehlbetrag von 1985 Mark auf. In den folgenden Jahren verlief der Betrieb bis auf einige kleinere Störungen reibungslos. So musste im Winter 1941 der Betrieb wegen großer Schneeverwehungen eingestellt werden, ebenso, als am 14. April 1945 die Brücke über die Kirchenlamitzer Straße gesprengt worden war.<ref name="Fraas; S. 5"></ref> |
|||
Im November 1954 wurden erstmals [[Schienenbus]]se der Baureihe [[VT 95]] auf der Strecke eingesetzt, wodurch sich das Ende des Dampfbetriebes ankündigte. Dennoch fand erst am 29. September 1962 die letzte Fahrt mit einer Dampflokomotive statt. Die bis dahin eingesetzte [[DR-Baureihe 64|Lok 64 239]] wurde durch die Dieselbaureihe [[DB-Baureihe V 100|V 100]] ersetzt. ref>Roland Fraas: 100 Jahre Lokalbahn ''Waldsteinexpress'' (MEC 01 Münchberg e.V.): S.6</ref> |
|||
1994 erfolgte ab Mai der Netzstart in Berlin und sieben Ballungsgebieten nach dem Mobilfunk-Standard DCS 1800. |
|||
[[Datei:Muebzell006.JPG|miniatur|hochkant|Erhaltenes Teilstück von Münchberg Bahnhof zum E-Werk]] |
|||
1997 bot E-Plus als erster deutscher Netzbetreiber [[Guthabenkarte|Prepaid]]-Tarife ''(Free&Easy)'' an. |
|||
Am 25. September 1971, neun Jahre später, endete die Geschichte der Lokalbahn mit dem letzten Personenzug, der durch Initiative des Hofer Eisenbahnclubs noch einmal, mit einer Dampflokomotive der [[DR-Baureihe 86|Baureihe 86]] bespannt, von Zell nach Münchberg fuhr. Grund für die Stilllegung der Strecke war ein zu hoher Kostenaufwand (ca. 1 Million Mark) für den Unterhalt der Strecke. 1971 begann man mit Passagierzählungen, um den Bedarf an Bussen nach der Betriebseinstellung errechnen zu können. Die Strecke Münchberg-Zell war die erste Lokalbahn, die von den Stilllegungsplänen der [[Deutsche Bahn|Deutschen Bahn]] betroffen war. Ihr folgten in den kommenden Jahren weitere. Durch die Umsetzung eines 20-Tonnen-[[Kran|Verladekrans]] von [[Schwarzenbach an der Saale|Schwarzenbach]] nach Münchberg konnte die Verladung der Granitblöcke von Reinersreuth in den Bahnhof der Stadt verlegt werden, wodurch die bis dahin als Streckenrangiergleis weiterbenutzte Bahntrasse vollständig den Nutzen verlor. Die Gleise wurden schließlich vom 21. August bis 8. September 1972 zurückgebaut.<ref>Roland Fraas: 100 Jahre Lokalbahn "Waldsteinexpress" (MEC 01 Münchberg e.V.): S.41</ref> |
|||
1999 führte das Unternehmen als erster deutscher Netzbetreiber Minutenpakete unter dem Namen ''Time&More'' ein. Im selben Jahr wurden die Dienste [[Wireless Application Protocol|WAP]] und [[High Speed Circuit Switched Data|HSCSD]] eingeführt. Neben E-Plus bot [[Vodafone]] HSCSD an. |
|||
[[Datei:Wartraum Bahnhof Weißdorf.JPG|thumb|left|Schriftzug über dem Warteraum in Weißdorf]] |
|||
2000 wurde [[KPN (Unternehmen)|KPN]] Hauptgesellschafter von E-Plus. Es erfolgte eine kurzzeitige Beteiligung von [[Hutchison Whampoa]] zur Ersteigerung einer [[Universal Mobile Telecommunications System|UMTS]]-Lizenz. |
|||
Das Bemühen der neugegründeten Lokalbahn-Arbeitsgemeinschaft Fichtelgebirge-Frankenwald, die Strecke als [[Museumsbahn]] zu erhalten, verliefen im Sand. Dennoch blieb ein kurzes Streckenstück bis Kilometer 1,7 erhalten, das als Firmengleis für das [[Umspannwerk]] in Münchberg dient. 1973 wurde darauf ein [[Transformator]] in das Werk geliefert. Im Juni 1981 setzten die Sparnecker der Eisenbahngeschichte ihres Ortes ein Ende, indem sie den Abbruch des Bahngebäudes beschlossen. Von ihm ist nur noch das ehemalige, aus Granit gearbeitete Bahnhofsschild übrig geblieben.<ref>Roland Fraas: 100 Jahre Lokalbahn ''Waldsteinexpress'' (MEC 01 Münchberg e.V.): S.43</ref> Heute ist die Strecke in einem schlechten Zustand. Zwar ist das Gleisstück bis Kilometer 1,7 noch immer vorhanden und wird regelmäßig von Bewuchs freigehalten, doch verfällt der ehemalige [[Bahndamm]] immer mehr und ist stellenweise durch [[Flurbereinigung]]smaßnahmen oder durch private Neubauten fast vollständig verschwunden. |
|||
2001 wurde [[General Packet Radio Service|GPRS]] zur Übertragung von Paketdaten eingeführt. |
|||
[[Datei:Muebzell019.JPG|thumb|Deutlich sichtbarer Anstieg der Trasse im Gelände]] |
|||
2002 erfolgte die Einführung des Datendienstes [[i-mode|i-Mode]]. Ebenso wurde KPN in diesem Jahr alleiniger Gesellschafter. Überdies wurde die Kundenbetreuung an die [[SNT Deutschland]], ein Tochterunternehmen der KPN, ausgegliedert. |
|||
In den Bahnhöfen in Zell und in Weißdorf sind Wohnungen untergebracht. Der Haltepunkt Eiben und das Unterstellhäuschen in Reinersreuth sind verschwunden, ebenso wie der Bahnhof in Sparneck. |
|||
2004 erfolgte der kommerzielle [[Universal Mobile Telecommunications System|UMTS]]-Netzstart. E-Plus lagerte die IT-Infrastruktur und Applikationsmanagement aus ([[Outsourcing]] an [[Atos Origin]]).<ref>[http://www.eplus-gruppe.de/Presse/Presseinformationen/Pressemitteilung/Pressemitteilung.asp?pm_id=789 E-Plus und Atos Origin unterzeichnen IT-Outsourcing-Vertrag]</ref> |
|||
== Lokomotiveinsatz == |
|||
Von 1902 bis mindestens 1906 war die [[Bayerische D XI|D XI]] auf der Strecke unterwegs, die später vom berühmten [[Bayerische PtL 2/2|Glaskasten]] abgelöst wurde. Diese für den Einmannbetrieb gebaute Maschine bewältigte bis mindestens 1923 den Gesamtbetrieb auf der Strecke. Bis 1935 setzte man dann die [[Bayerische GtL 4/4|GtL 4/4]] ein, die schließlich durch Einheitsdampfloks der [[DR-Baureihe 64|Baureihe 64]] abgelöst wurden. Dieser Loktyp war bis zur Einstellung des Dampfbetriebes im Jahr 1962 auf der Strecke im Einsatz. Nach der Einstellung des Dampflokbetriebs bewältigten Dieselloks den Betrieb. Bis 1972 waren sowohl die Loks des Typs [[DB-Baureihe V 100|V 100]], wie auch Exemplare der [[DB-Baureihe VT 95|Baureihe VT 95]], die bereits während der 50er Jahre eingesetzt waren, auf der Strecke unterwegs.<ref>Roland Fraas: 100 Jahre Lokalbahn "Waldsteinexpress" (MEC 01 Münchberg e.V.): S.9-14</ref> |
|||
2005 erfolgte der Start der [[Mobilfunk-Discounter]] Marken [[simyo]] und [[Base (Mobilfunk)|Base]] ([[Flatrate]]) sowie eine Kooperation mit dem Lebensmittel-Discounter [[Aldi]]. Es wurde die erste Flatrate für Datennutzung (UMTS und GPRS) eingeführt. Zudem wurde ein Mobilfunkangebot speziell für [[Türkeistämmige in Deutschland|Türkischstämmige]] unter der Marke [[Mobilfunk-Discounter#AY YILDIZ|Ay Yıldız]] eingeführt. |
|||
== Hochbauten der Lokalbahn == |
|||
Da man für die zeitgleich erbaute [[Bahnstrecke Falls–Gefrees|Strecke Falls-Gefrees]] bereits Pläne für ein in Massivbauweise ausgeführtes Bahnhofsgebäude erarbeitet hatte, wurden diese auch auf der Strecke Zell-Münchberg für die Gebäude in Weißdorf und Sparneck übernommen. Zusätzlich erhielt jede Station noch ein separates [[Toilette|Aborthäuschen]]. An der Endstation in Zell wurden ein Hauptgebäude mit Ladehalle und Wartesaal, ein Nebengebäude mit Abortanlagen, sowie eine [[Lokremise]] errichtet. Die Haltestelle Reinersreuth erhielt ein hölzernes Wartehäuschen, wohingegen der [[Haltepunkt]] Eiben nur über eine Sitzbank verfügte, die in das Stationssschild integriert worden war. In den Folgejahren nach der Stilllegung der Strecke wurden einige der Gebäude abgebrochen, so noch in den 70er Jahren die Toilettenhäuschen in Zell, Sparneck und Weißdorf. Ihnen folgte das Unterstellhäuschen in Reinersreuth. Den Abschluss bildete der Abbruch des Bahnhofgebäudes in Sparneck im Jahr 1982. <ref>Roland Fraas: 100 Jahre Lokalbahn "Waldsteinexpress" (MEC 01 Münchberg e.V.): S.20-30</ref> |
|||
2006 bekam E-Plus E-GSM-900-Frequenzen zugeteilt. Zudem wurde die Phone-and-Music-Marke Vybemobile eingeführt, für die E-Plus eine Kooperation mit Universal Music Deutschland einging.<ref>http://www.crn.de/produkte/artikel-71150.html</ref> |
|||
<gallery> |
|||
Datei:Zeller Bahnhof.jpg|Bahnhof und Lokremise in Zell kurz nach Einstellung des Betriebes |
|||
Datei:Lokremise Zell.JPG|Lokremise in Zell heute |
|||
Datei:Wartehäuschen Reinersreuth.jpg|Wartehäuschen in Reinersreuth kurz vor dem Abriss |
|||
Datei:Bahnhof Sparneck.jpg|Bahnhof in Sparneck um 1905 |
|||
File:Muebzell046.JPG|Weißdorfer Bahnhof, heute Privatbesitz |
|||
File:Muebzell033.JPG|Überreste der Haltestelle Eiben im Wald |
|||
Datei:Bahnhof von Münchberg.JPG|Der Münchberger Bahnhof |
|||
</gallery> |
|||
2007 lagerte E-Plus den Betrieb und Bau seines Mobilfunknetzes aus (Outsourcing an [[Alcatel-Lucent]]).<ref>Nachricht portel.de vom 27. Februar 2007: [http://www.portel.de/nc/nachricht/artikel/13862-e-plus-und-alcatel-lucent-unterzeichnen-outsourcingvertrag-fuer-netzbetrieb/ Outsourcing an Alcatel-Lucent]</ref> |
|||
== Die Reinersreuther Granitwerke == |
|||
[[Datei:Bahnhof-Münchberg.JPG|thumb|Das heutige Bahnhofsgelände in Münchberg bietet einen trostlosen Eindruck]] |
|||
Für die [[Granit]]werke in Reinersreuth brachte die Lokalbahn einen großen wirtschaftlichen Nutzen, mussten doch vorher die geschliffenen Granitblöcke auf unzureichend ausgebauten Wegen nach Münchberg transportiert werden. Auch wenn man bei der Planung der Strecke versuchte, möglichst nahe an die Werke in Reinersreuth heranzukommen, musste doch noch ein 582 Meter langes Industriegleis mit eingeplant werden, um auf das Werksgelände einfahren zu können.<ref name="Fraas; S. 35">Roland Fraas: 100 Jahre Lokalbahn "Waldsteinexpress" (MEC 01 Münchberg e.V.): S. 35</ref> Das Werk hatte selbst für die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften zu sorgen, was bedeutete, dass der notwendige Sperrbalken wie auch die beiden Bahnübergänge nur von ausgebildeten Mitarbeitern geschlossen und geöffnet werden durften. Ein Läutsignal sorgte außerdem für Sicherheit.<ref name="Fraas; S. 35"></ref> Auch nach Stilllegung der Strecke blieb sie auf der gesamten Länge als Firmengleis der Granitwerke erhalten. Auf diese Weise konnte das Werk bis Mai 1972 bedient werden. Dafür wurden die Wagen zuerst auf das Anschlussgleis geschoben und dort mittels einer Seilwinde zum Verladegleis gezogen. Die Lokomotive konnte die beladenen Wagen dann abholen und in Richtung Zell ziehen. Dort erst konnte man umspannen und die Lok an die richtige Seite des Zuges Rückweg nach Münchberg setzen. <ref>Roland Fraas: 100 Jahre Lokalbahn "Waldsteinexpress" (MEC 01 Münchberg e.V.): S.39</ref> Mit dem Abbau der Gleise endete endgültig die Eisenbahngeschichte Münchberg-Zell. In den folgenden Jahren wurden weitere Nebenbahnen geschlossen. Der Bahnhof Münchberg, damals mit insgesamt fünf Durchfahr- und acht Nebengleisen ausgestattet, hat heute nur noch ein Kopfgleis für den Bahnverkehr Richtung Helmbrechts und zwei Durchfahrgleise. Die Anschlussgleise nach Zell dienen noch als Abstellgleise. |
|||
2007 gingen alle alten E-Plus-Shops (160 Stück) in die neue E-Plus Shop GmbH über ([[Betriebsübergang]]). |
|||
== Literatur == |
|||
* Roland Fraas - [http://mec01.muenchberg.de MEC 01 Münchberger Eisenbahnfreunde e.V.]: ''100 Jahre Lokalbahn Münchberg - Zell "WALDSTEINEXPRESS" ''. 72 Seiten. Münchberg 2002. |
|||
2008 übernahm die E-Plus-Muttergesellschaft KPN den Discounter [[Mobilfunk-Discounter#Blau Mobilfunk|Blau Mobilfunk]]<ref>Nachricht Golem.de vom 26. März 2008: [http://www.golem.de/0803/58584.html ''E-Plus übernimmt Mobilfunk-Discounter Blau'']</ref> sowie die Shopkette SMS-Michel. Damit erhielt die E-Plus-Gruppe 400 neue Ladengeschäfte in guter Lage von Einkaufszonen. |
|||
* Roland Fraas, Gernot Dietel: ''Eisenbahn in Münchberg 1848-1998''. 228 Seiten. Münchberg 1998 |
|||
* Wolfgang Bleiweis, Ekkehard Martin, Stefan Winkler: ''Fränkische Nebenbahnen einst und jetzt – Oberfranken''. Egglham und München 1986. |
|||
2010: Am 1. Februar 2010 hat E-Plus die Vermarktung von Laufzeitverträgen und Prepaid-Tarifen unter der Tarifmarke E-Plus eingestellt. Interessenten werden stattdessen auf die Flatrate-Marke BASE sowie die Prepaid-Marken blau und simyo verwiesen. E-Plus begründet dies mit einer größeren Einfachheit bei der [[Kaufentscheidung]]. Bestehende Kunden können unbefristet weiter ihre Tarife nutzen und bekommen einen erhöhten Kundenservice versprochen. |
|||
2011: Am 1. September 2011 führt E-Plus eine deutschlandweit gültige Festnetznummer als zubuchbare Option ein. Das ist insofern neu, als Kunden der anderen Mobilfunkanbieter lediglich eine Festnetznummer in einem Radius von 2 km nutzen können. Diese Option ist auch für diverse Submarken der E-Plus-Gruppe nutzbar, allerdings nicht für die sogenannten Discountmarken. |
|||
2011: Am 22. Dezember 2011 wurde bekannt, dass E-Plus die Marke vybemobile auflöst, weil der Vertrag mit dem Partner [[Universal Music]] zum 31. Dezember 2011 aufgelöst sei. Dies habe zur Folge, dass vybemobile-Kunden keine kostenlosen Musikdownloads mehr durchführen könnten und bedeute somit eine Verschlechterung der Vertragsbedingungen. Für vybemobile-Bestandskunden besteht zum Jahresende ein außerordentliches Kündigungsrecht. Ab 1. Januar 2012 nimmt vybemobile keine neuen Kunden mehr auf.<ref>http://www.teltarif.de/vybemobile-ende-jahresende/news/45050.html</ref> |
|||
2012: Am 17. April startet die E-Plus Gruppe einen neuen Mobilfunkdiscounter Namens yourfone.de, der einen Alle-Netze-Pauschaltarif nebst Internetpauschale für weniger als 20€ anbietet und läutet damit eine neue Preisrunde im Mobilfunkmarkt ein. |
|||
== Netzanbieter für Mobilfunk-Discounter == |
|||
E-Plus ist der Netzanbieter für mehrere [[Mobilfunk-Discounter]] wie [[Blau Mobilfunk]], [[Aldi Talk|MEDIONmobile]], MTV Mobile, [[Ortel Mobile]] und [[simyo]], sowie den [[MVNE]] Telogic und [[Mobilfunk-Discounter#ring|ring]].<ref>{{ Internetquelle | url=http://www.eplus-gruppe.de/Ueber_uns/Wholesale/Wholesale.asp | titel=E-Plus Gruppe Markenwelt | zugriff=2011-08-03 }}</ref> |
|||
== Sponsoring == |
|||
Die E-Plus Gruppe unterstützt die Sozialkampagne „iCHANCE“ vom [[Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung]]. „iCHANCE“ ist eine multimedial ausgerichtete Kampagne mit dem Ziel, Vorurteile gegenüber (funktionalen) Analphabeten abzubauen und Menschen mit Grundbildungsbedarf dazu zu ermutigen, Lernangebote wie Lese- und Schreibkurse wahrzunehmen.<ref>{{ Internetquelle | url=http://profi.ichance.de/index.php?id=5 | titel=iCHANCE Profi Portal | zugriff=2011-08-02 }}</ref><ref>{{ Internetquelle | url=http://ichance.de/index.php?id=5 | titel=iCHANCE | zugriff=2011-08-02 }}</ref> |
|||
== Kritik == |
|||
=== Sperrung bestimmter Festnetzrufnummern === |
|||
Im Juni 2008 wurde bekannt, dass E-Plus – ähnlich wie [[Telefónica Germany|O₂]]<ref>Nachricht teltarif.de vom 4. März 2008: [http://www.teltarif.de/arch/2008/kw10/s29127.html ''O<sub>2</sub> limitiert Chat-Hotlines und Calling-Card-Einwahlnummern'']</ref> und [[Vodafone D2|Vodafone]]<ref>Nachricht teltarif.de vom 20. Oktober 2008: [http://www.teltarif.de/arch/2008/kw43/s31672.html ''Einschränkungen für Sprach-Chats offenbar auch bei Vodafone'']</ref> – die Erreichbarkeit der Rufnummern bestimmter Sprach-Chat-Systeme erheblich einschränkt.<ref>Nachricht teltarif.de vom 23. Juni 2008: [http://www.teltarif.de/arch/2008/kw26/s30373.html ''Nach o2: Auch E-Plus sperrt Sprach-Chat-Lines'']</ref> Bei diesen Rufnummern handelt es sich um normale [[Rufnummer#Festnetznummern|Festnetzrufnummern]], die im Rahmen von Festnetz-Flatrates gratis angerufen werden können und in der Praxis ein hohes Gesprächsaufkommen verursachen. Dabei nimmt E-Plus im Unterschied zu O<sub>2</sub> nicht nur eine Limitierung des Anrufvolumens vor, sondern sperrt die betroffenen Rufnummern komplett. |
|||
Im Februar 2009 wurden diese Sperren erweitert und umfassen seitdem auch einige Anbieter von geschäftlichen Telefonkonferenzen.<ref>Nachricht teltarif.de vom 5. Februar 2009: [http://www.teltarif.de/arch/2009/kw06/s32910.html ''E-Plus sperrt weitere Festnetz-Einwahlnummern'']</ref> Ebenso betroffen sind bestimmte Anbieter von [[Calling-Card]]s, über deren Rufnummern Gespräche ins Ausland und zu [[Rufnummer#Sonderrufnummern|Sonderrufnummern]] verhältnismäßig kostengünstig geführt werden können. Durch die Sperrung wird den Kunden erschwert, diese Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen, was jedoch im Sinne der AGB ist. Die Festnetz-Flatrates der meisten Mobilfunkanbieter schließen „Dienstenutzung“ über Festnetznummern i.d.R. aus. Ebenfalls ist es seitens der Bundesnetzagentur nicht vorgesehen, auf Endteilnehmeranschlüssen Massendienste anzubieten. |
|||
== Unternehmensdaten == |
|||
=== [[EBITDA]] === |
|||
Gewinn vor Finanzergebnis, außerordentlichem Ergebnis, Steuern und Firmenwertabschreibungen |
|||
{| class="wikitable" |
|||
|- class="hintergrundfarbe6" |
|||
! Geschäftsjahr !! Mio. Euro |
|||
|- |
|||
| 2004 || 700 |
|||
|- |
|||
| 2005 || 673 |
|||
|- |
|||
| 2006 || 905 |
|||
|- |
|||
| 2007 || 1.113 |
|||
|- |
|||
| 2008 || 1.245<ref name="Zahlen 2008">{{internetquelle |autor=E-Plus Mobilfunk GmbH & Co. KG |url=http://www.eplus-gruppe.de/presse/doc/1160.pdf |format=PDF |titel=E-Plus Gruppe erzielt 2008 Rekordergebnis |seiten=3 |datum=27. Januar 2009 |zugriff=3. März 2009}}</ref> |
|||
|- |
|||
| 2009 || 1.333<ref name="Zahlen 2009">{{internetquelle |autor=E-Plus Mobilfunk GmbH & Co. KG |url=http://www.eplus-gruppe.de/presse/doc/1240.pdf |format=PDF |titel=E-Plus Gruppe steigert Profitabilität und plant weitere Investitionen in Markt und Netzausbau |seiten=3 |datum=26. Januar 2010 |zugriff=27. Mai 2010}}</ref> |
|||
|- |
|||
| 2010 || 1.374<ref name="Zahlen 2010">{{internetquelle |autor=E-Plus Mobilfunk GmbH & Co. KG |url=http://www.eplus-gruppe.de/presse/doc/1339.pdf |format=PDF |titel=E-Plus Gruppe schließt 2010 mit Rekordergebnis ab und investiert in weiteres Wachstum |seiten=3 |datum=26. Januar 2011 |zugriff=27. Januar 2011}}</ref> |
|||
|- |
|||
| 2011 || 1.353<ref name="Zahlen 2011">{{internetquelle |autor=E-Plus Mobilfunk GmbH & Co. KG |url=http://eplus-gruppe.de/presse/doc/1431.pdf |format=PDF |titel=E-Plus Gruppe bleibt 2011 auf Wachstumskurs und schafft mit Datennetzausbau Basis für weiteres Wachstum 2012 |seiten=5 |datum=24. Januar 2012 |zugriff=25. Januar 2012}}</ref> |
|||
|} |
|||
=== Kundenzahl === |
|||
{| class="wikitable" |
|||
|- class="hintergrundfarbe6" |
|||
! 31.12. !! Kunden (in Mio.) !! Marktanteil |
|||
|- |
|||
| 1994 || 0,030 || 1,7 % |
|||
|- |
|||
| 1995 || 0,196 || 6,3 % |
|||
|- |
|||
| 1996 || 0,520 || 10,4 % |
|||
|- |
|||
| 1997 || 1,005 || 12,9 % |
|||
|- |
|||
| 1998 || 2,044 || 17,1 % |
|||
|- |
|||
| 1999 || 3,800 || 16,3 % |
|||
|- |
|||
| 2000 || 6,600 || 13,7 % |
|||
|- |
|||
| 2001 || 7,500 || 13,3 % |
|||
|- |
|||
| 2002 || 7,350 || 12,4 % |
|||
|- |
|||
| 2003 || 8,206 || 12,7 % |
|||
|- |
|||
| 2004 || 9,505 || 13,3 % |
|||
|- |
|||
| 2005 || 10,742 || 13,6 % |
|||
|- |
|||
| 2006 || 12,654 || 14,8 % |
|||
|- |
|||
| 2007 || 14,807 || 15,3 % |
|||
|- |
|||
| 2008 || 17,777<ref name="Zahlen 2008" /> || 16,81 % |
|||
|- |
|||
| 2009 || 18,987<ref name="Zahlen 2009" /> || 17,54 % |
|||
|- |
|||
| 2010 || 20,427<ref name="Zahlen 2010" /> || 18,77 % |
|||
|- |
|||
| 2011 || 22,717<ref name="Zahlen 2011" /> || 19,91 %<ref name="BNetzA">[http://www.bundesnetzagentur.de/cln_1931/DE/Sachgebiete/Telekommunikation/Marktbeobachtung/Mobilfunkteilnehmer/Mobilfunkteilnehmer_Basepage.html Bundesnetzagentur: Teilnehmerentwicklung im Mobilfunk nach Netzen pro Quartal]</ref> |
|||
|} |
|||
=== Niederlassungen === |
|||
E-Plus unterhält Betriebsniederlassungen in [[Hamburg]], [[Berlin]], [[Hannover]], [[Kassel]], [[Leipzig]], [[Ratingen]], [[Frankfurt am Main]], [[Karlsruhe]], [[Nürnberg]], [[Stuttgart]] und [[München]]. |
|||
=== Gesellschafter === |
|||
Alleiniger Gesellschafter von E-Plus ist das niederländische Unternehmen [[KPN Mobile]] N.V. |
|||
=== Aufsichtsrat === |
|||
* Eelco Blok, Royal KPN N.V. |
|||
== Siehe auch == |
|||
* [[Liste der Mitglieder der Europäischen Bewegung Deutschland]] |
|||
== Einzelnachweise == |
== Einzelnachweise == |
||
Zeile 87: | Zeile 179: | ||
== Weblinks == |
== Weblinks == |
||
{{commonscat|E-Plus}} |
|||
{{Commonscat|Bahnstrecke Münchberg-Zell}} |
|||
* [http://www.eplus.de/ E-Plus-Portal] |
|||
* [http://mec01.muenchberg.de Internetseite des MEC 01 Münchberg mit weiteren Informationen zur Eisenbahn der Region] |
|||
* [http://www.eplus-gruppe.de/ Website des Unternehmens] |
|||
* [http://eis03sn1.eplus-online.de/geo/portal/umts Karte zur Netzabdeckung von E-Plus] |
|||
{{Navigationsleiste Mobilfunkanbieter}} |
|||
[[Kategorie: |
[[Kategorie:Mobilfunkanbieter]] |
||
[[Kategorie: |
[[Kategorie:Telekommunikationsunternehmen (Düsseldorf)]] |
||
[[Kategorie: |
[[Kategorie:Mitglied der Europäischen Bewegung Deutschland]] |
||
[[ca:E-Plus]] |
|||
[[en:Münchberg–Zell railway]] |
|||
[[en:E-Plus]] |
|||
[[es:E-Plus]] |
|||
[[it:E-Plus]] |
|||
[[nl:E-Plus]] |
|||
[[pl:E-Plus]] |
|||
[[tr:E-Plus]] |
|||
[[uk:E-Plus]] |
Version vom 24. Mai 2012, 18:12 Uhr
E-Plus Mobilfunk GmbH & Co. KG
| |
---|---|
![]() | |
Rechtsform | GmbH & Co. KG |
Gründung | 1993 |
Sitz | Düsseldorf, Deutschland |
Leitung | Thorsten Dirks |
Mitarbeiterzahl | 2.765 (2010)[1] |
Umsatz | 3,236 Mrd € (2011)[2] |
Branche | Telekommunikation |
Website | www.eplus-gruppe.de |




Die E-Plus Gruppe ist mit 23,062 Mio. Kunden und einem Marktanteil von 20,37 Prozent (Stand: 22. Mai 2012) der drittgrößte Mobilfunknetzbetreiber in Deutschland.[3] Seit dem Jahr 2000 gehört E-Plus zum niederländischen KPN-Konzern.
Das Unternehmen ist in die Teilbereiche E-Plus Mobilfunk in Düsseldorf und E-Plus Service in Potsdam gegliedert. E-Plus Mobilfunk GmbH & Co. KG betreibt die technische Netzinfrastruktur und fungiert als Konzernobergesellschaft, wohingegen E-Plus Service GmbH & Co. KG als Service Provider die Kundenbetreuung übernimmt. Zur Vermarktung von Flatrate-Tarifen nutzt E-Plus die Marke Base. Dazu gesellt sich noch die Marke Ay Yildiz. Die ehemalige E-Plus-Marke vybemobile wurde zum 31. Dezember 2011 eingestellt. E-Plus ist darüber hinaus Eigentümer des Mobilfunk-Discounters Simyo.
Marktstrategie
Spätestens seit dem Jahr 2005 verfolgt E-Plus eine Schwerpunkt-Strategie am Mobilfunkmarkt, also eine Konzentration des Angebots auf besonders häufig nachgefragte Dienste, die zu vergleichsweise niedrigen Preisen verkauft werden. Innovative Produkte werden erst mit Verzögerung angeboten, wenn durch die Erfolge von Konkurrenzunternehmen absehbar ist, dass sich Investitionen in diese rentieren würden. Bei E-Plus resultiert diese Strategie in eher günstigeren Tarifen für Telefonie, eine Preisführerschaft in diesem Gebiet wird angestrebt. Das UMTS-Netz wird schrittweise weiter ausgebaut, um neue Gebiete zu versorgen und die Kapazitäten zu erweitern. Des Weiteren wurde das GSM-Netz deutschlandweit auf E-GSM erweitert, so dass sich die Netzabdeckung stark verbessert hat.
Mobilfunknetze
E-Plus betreibt bundesweite Mobilfunknetze im E-GSM-, DCS-1800- und UMTS-Standard. Das GSM-Netz ist seit 1994 in Betrieb. Zum Ende des Jahres 2010 befanden sich 19.005 GSM-Basisstationen und 7.675 UMTS-Basisstationen inklusive Mobilfunkrepeater in Betrieb.[4] Nach eigenen Angaben erreicht E-Plus mit seinem GSM-Netz 99,9 %, mit EDGE 84 %, und mit seinem UMTS-Netz 70,1 % der Bevölkerung.[4]
Der Aufbau des eigenen UMTS-Netzes erfolgt seit dem Jahr 2004. Zum Einsatz kommen hierbei neben gewöhnlichen Standorten mittlerer Höhe wie kleineren Masten und Hausdächern auch sogenannte Ultra High Sites (UHS). Dies bezeichnet Antennenstandorte mit einer Montagehöhe von mehr als 100 Meter, zum Beispiel Industrieschornsteine oder Fernsehtürme. UHS erlauben die Versorgung größerer Flächen mit weniger Investitionen, als dies gewöhnlich notwendig wäre. Allerdings verringert sich durch diese Bauweise auch die Kapazität, da trotz der größeren Fläche immer noch die gleiche Anzahl der gleichzeitig durchgestellten Gespräche bleibt. Das UMTS-Netz enthält teilweise Technik des ehemaligen Netzes von Mobilcom, dessen Ausbau noch vor der kommerziellen Inbetriebnahme gestoppt wurde. Mobilcom verkaufte einen Großteil seiner Technik im Jahr 2003 für 20 Mio. Euro an E-Plus.
Seit Anfang 2006 baut das Unternehmen auch E-GSM-Basisstationen auf oder vorhandene DCS-1800-Stationen zu E-GSM/DCS-1800-Dualband-Stationen um. Die E-GSM-Frequenzen wurden den beiden Netzbetreibern E-Plus und O2 von der Bundesnetzagentur zugewiesen, um auch ländliche Gebiete besser und effizienter versorgen zu können und den Empfang innerhalb von Gebäuden zu verbessern.[5] Damit sollen die bisher nur auf 1800 MHz sendenden Netzbetreiber eine technische Chancengleichheit erhalten. Nahezu alle seit etwa 1998 hergestellten Mobiltelefone können die GSM-Erweiterungsbänder E-GSM nutzen, einige ältere GSM-900-Mobiltelefone jedoch nicht.
Das GSM-Netz unterstützt den Dienst GPRS für den paketorientierten Datentransfer. In fast allen Regionen kann zudem der Datendienst EDGE zum Surfen genutzt werden, wodurch ein schnellerer Datendurchsatz erreicht wird als bei GPRS.
Die Sprachübertragung wird im GSM-Netz mit dem Adaptive Multirate Codec (AMR) und bei älteren Mobiltelefonen mit dem Enhanced Full Rate Codec (EFR) realisiert.
Seit Juli 2010 baut E-Plus sein Datennetz mit dem Datenbeschleuniger HSPA+ aus. Bis Ende 2012 soll der Netzausbau mit HSPA+ großflächig fortgeschritten sein.[6][7][8]
In einer Untersuchung der Datenübertragungsrate[9] in deutschen Mobilfunknetzen durch die Stiftung Warentest im Juni 2011 hat E-Plus am schlechtesten abgeschnitten. Auch beim Netztest der Zeitschrift Connect landete E-Plus im Jahr 2011 unter allen elf Netzbetreibern in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf dem letzten Platz.[10][11]
Geschichte
Das Unternehmen wurde 1992 als E-Plus Mobilfunk GmbH gegründet und erhielt 1993 eine Mobilfunklizenz für DCS 1800 (E1-Netz) durch den damaligen Bundespostminister Wolfgang Bötsch (CSU). Lizenzinhaber wurde ein Konsortium um E-Plus, dessen Hauptgesellschafter die VEBA Telecom, RWE Telliance, Thyssen Telecom und BellSouth waren.
1999 scheiterte ein Versuch der France Télécom, bei E-Plus einzusteigen. Der französische Telekommunikationskonzern wollte den 17,24-prozentigen Anteil von Vodafone erwerben, von dem sich Vodafone nach der Fusion mit Air Touch trennen wollte. BellSouth nahm einen Kredit in Höhe von 9,18 Mrd. Euro bei dem niederländischen Unternehmen KPN auf und sicherte sich damit das Vorkaufsrecht. Zudem erwarb BellSouth den 60,25-prozentigen Anteil von o.tel.o (VEBA/RWE), da sich die Anteilseigner wieder auf das Kerngeschäft (Energie) konzentrieren wollten. Dieser Kredit von KPN wurde anschließend in einen 77,49-prozentigen Anteil an E-Plus umgewandelt.[12]
Im Januar 2002 wurde bekannt, dass KPN auch die restlichen Anteile von E-Plus im Rahmen eines Aktientausches von BellSouth zu erwerben beabsichtigt. Die komplette Übernahme wurde daraufhin im März 2002 vollzogen.[13]
Chronologie des Unternehmens
E-Plus wurde 1993 als E-Plus Mobilfunk GmbH gegründet und erhielt eine Mobilfunklizenz für DCS 1800 (E1-Netz). Lizenzinhaber wurde das Konsortium um E-Plus, deren Hauptgesellschafter die VEBA Telecom, RWE Telliance und Thyssen Telecom waren.
1994 erfolgte ab Mai der Netzstart in Berlin und sieben Ballungsgebieten nach dem Mobilfunk-Standard DCS 1800.
1997 bot E-Plus als erster deutscher Netzbetreiber Prepaid-Tarife (Free&Easy) an.
1999 führte das Unternehmen als erster deutscher Netzbetreiber Minutenpakete unter dem Namen Time&More ein. Im selben Jahr wurden die Dienste WAP und HSCSD eingeführt. Neben E-Plus bot Vodafone HSCSD an.
2000 wurde KPN Hauptgesellschafter von E-Plus. Es erfolgte eine kurzzeitige Beteiligung von Hutchison Whampoa zur Ersteigerung einer UMTS-Lizenz.
2001 wurde GPRS zur Übertragung von Paketdaten eingeführt.
2002 erfolgte die Einführung des Datendienstes i-Mode. Ebenso wurde KPN in diesem Jahr alleiniger Gesellschafter. Überdies wurde die Kundenbetreuung an die SNT Deutschland, ein Tochterunternehmen der KPN, ausgegliedert.
2004 erfolgte der kommerzielle UMTS-Netzstart. E-Plus lagerte die IT-Infrastruktur und Applikationsmanagement aus (Outsourcing an Atos Origin).[14]
2005 erfolgte der Start der Mobilfunk-Discounter Marken simyo und Base (Flatrate) sowie eine Kooperation mit dem Lebensmittel-Discounter Aldi. Es wurde die erste Flatrate für Datennutzung (UMTS und GPRS) eingeführt. Zudem wurde ein Mobilfunkangebot speziell für Türkischstämmige unter der Marke Ay Yıldız eingeführt.
2006 bekam E-Plus E-GSM-900-Frequenzen zugeteilt. Zudem wurde die Phone-and-Music-Marke Vybemobile eingeführt, für die E-Plus eine Kooperation mit Universal Music Deutschland einging.[15]
2007 lagerte E-Plus den Betrieb und Bau seines Mobilfunknetzes aus (Outsourcing an Alcatel-Lucent).[16]
2007 gingen alle alten E-Plus-Shops (160 Stück) in die neue E-Plus Shop GmbH über (Betriebsübergang).
2008 übernahm die E-Plus-Muttergesellschaft KPN den Discounter Blau Mobilfunk[17] sowie die Shopkette SMS-Michel. Damit erhielt die E-Plus-Gruppe 400 neue Ladengeschäfte in guter Lage von Einkaufszonen.
2010: Am 1. Februar 2010 hat E-Plus die Vermarktung von Laufzeitverträgen und Prepaid-Tarifen unter der Tarifmarke E-Plus eingestellt. Interessenten werden stattdessen auf die Flatrate-Marke BASE sowie die Prepaid-Marken blau und simyo verwiesen. E-Plus begründet dies mit einer größeren Einfachheit bei der Kaufentscheidung. Bestehende Kunden können unbefristet weiter ihre Tarife nutzen und bekommen einen erhöhten Kundenservice versprochen.
2011: Am 1. September 2011 führt E-Plus eine deutschlandweit gültige Festnetznummer als zubuchbare Option ein. Das ist insofern neu, als Kunden der anderen Mobilfunkanbieter lediglich eine Festnetznummer in einem Radius von 2 km nutzen können. Diese Option ist auch für diverse Submarken der E-Plus-Gruppe nutzbar, allerdings nicht für die sogenannten Discountmarken.
2011: Am 22. Dezember 2011 wurde bekannt, dass E-Plus die Marke vybemobile auflöst, weil der Vertrag mit dem Partner Universal Music zum 31. Dezember 2011 aufgelöst sei. Dies habe zur Folge, dass vybemobile-Kunden keine kostenlosen Musikdownloads mehr durchführen könnten und bedeute somit eine Verschlechterung der Vertragsbedingungen. Für vybemobile-Bestandskunden besteht zum Jahresende ein außerordentliches Kündigungsrecht. Ab 1. Januar 2012 nimmt vybemobile keine neuen Kunden mehr auf.[18]
2012: Am 17. April startet die E-Plus Gruppe einen neuen Mobilfunkdiscounter Namens yourfone.de, der einen Alle-Netze-Pauschaltarif nebst Internetpauschale für weniger als 20€ anbietet und läutet damit eine neue Preisrunde im Mobilfunkmarkt ein.
Netzanbieter für Mobilfunk-Discounter
E-Plus ist der Netzanbieter für mehrere Mobilfunk-Discounter wie Blau Mobilfunk, MEDIONmobile, MTV Mobile, Ortel Mobile und simyo, sowie den MVNE Telogic und ring.[19]
Sponsoring
Die E-Plus Gruppe unterstützt die Sozialkampagne „iCHANCE“ vom Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung. „iCHANCE“ ist eine multimedial ausgerichtete Kampagne mit dem Ziel, Vorurteile gegenüber (funktionalen) Analphabeten abzubauen und Menschen mit Grundbildungsbedarf dazu zu ermutigen, Lernangebote wie Lese- und Schreibkurse wahrzunehmen.[20][21]
Kritik
Sperrung bestimmter Festnetzrufnummern
Im Juni 2008 wurde bekannt, dass E-Plus – ähnlich wie O₂[22] und Vodafone[23] – die Erreichbarkeit der Rufnummern bestimmter Sprach-Chat-Systeme erheblich einschränkt.[24] Bei diesen Rufnummern handelt es sich um normale Festnetzrufnummern, die im Rahmen von Festnetz-Flatrates gratis angerufen werden können und in der Praxis ein hohes Gesprächsaufkommen verursachen. Dabei nimmt E-Plus im Unterschied zu O2 nicht nur eine Limitierung des Anrufvolumens vor, sondern sperrt die betroffenen Rufnummern komplett.
Im Februar 2009 wurden diese Sperren erweitert und umfassen seitdem auch einige Anbieter von geschäftlichen Telefonkonferenzen.[25] Ebenso betroffen sind bestimmte Anbieter von Calling-Cards, über deren Rufnummern Gespräche ins Ausland und zu Sonderrufnummern verhältnismäßig kostengünstig geführt werden können. Durch die Sperrung wird den Kunden erschwert, diese Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen, was jedoch im Sinne der AGB ist. Die Festnetz-Flatrates der meisten Mobilfunkanbieter schließen „Dienstenutzung“ über Festnetznummern i.d.R. aus. Ebenfalls ist es seitens der Bundesnetzagentur nicht vorgesehen, auf Endteilnehmeranschlüssen Massendienste anzubieten.
Unternehmensdaten
Gewinn vor Finanzergebnis, außerordentlichem Ergebnis, Steuern und Firmenwertabschreibungen
Geschäftsjahr | Mio. Euro |
---|---|
2004 | 700 |
2005 | 673 |
2006 | 905 |
2007 | 1.113 |
2008 | 1.245[26] |
2009 | 1.333[27] |
2010 | 1.374[28] |
2011 | 1.353[2] |
Kundenzahl
31.12. | Kunden (in Mio.) | Marktanteil |
---|---|---|
1994 | 0,030 | 1,7 % |
1995 | 0,196 | 6,3 % |
1996 | 0,520 | 10,4 % |
1997 | 1,005 | 12,9 % |
1998 | 2,044 | 17,1 % |
1999 | 3,800 | 16,3 % |
2000 | 6,600 | 13,7 % |
2001 | 7,500 | 13,3 % |
2002 | 7,350 | 12,4 % |
2003 | 8,206 | 12,7 % |
2004 | 9,505 | 13,3 % |
2005 | 10,742 | 13,6 % |
2006 | 12,654 | 14,8 % |
2007 | 14,807 | 15,3 % |
2008 | 17,777[26] | 16,81 % |
2009 | 18,987[27] | 17,54 % |
2010 | 20,427[28] | 18,77 % |
2011 | 22,717[2] | 19,91 %[3] |
Niederlassungen
E-Plus unterhält Betriebsniederlassungen in Hamburg, Berlin, Hannover, Kassel, Leipzig, Ratingen, Frankfurt am Main, Karlsruhe, Nürnberg, Stuttgart und München.
Gesellschafter
Alleiniger Gesellschafter von E-Plus ist das niederländische Unternehmen KPN Mobile N.V.
Aufsichtsrat
- Eelco Blok, Royal KPN N.V.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Konzernjahresabschluss zum 31. Dezember 2010 der E-Plus Mobilfunk GmbH & Co. KG vom 26.10.2011, veröffentlicht im elektronischen Bundesanzeiger
- ↑ a b c E-Plus Mobilfunk GmbH & Co. KG: E-Plus Gruppe bleibt 2011 auf Wachstumskurs und schafft mit Datennetzausbau Basis für weiteres Wachstum 2012. (PDF) 24. Januar 2012, S. 5, abgerufen am 25. Januar 2012.
- ↑ a b Bundesnetzagentur: Teilnehmerentwicklung im Mobilfunk nach Netzen pro Quartal
- ↑ a b Annual Report 2010 der Muttergesellschaft KPN, S. 23, abrufbar über die Website der KPN
- ↑ Nachricht heise online vom 10. Mai 2005: RegTP: E-Netzbetreiber sollen auf E-GSM-Bänder umziehen
- ↑ Offensive Netzausbau
- ↑ Flash-Animation zum HSPA+ Netzausbau
- ↑ Fortschritte im E-Plus Datennetz
- ↑ Stiftung Warentest: Schlusslicht E-Plus
- ↑ connect. Nr. 11, 2011, S. 13–26.
- ↑ connect. Nr. 12, 2011, S. 55–66.
- ↑ Nachricht heise online vom 10. Dezember 1999: BellSouth und KPN übernehmen E-Plus
- ↑ Nachricht teltarif.de vom 14. März 2002: KPN übernimmt E-Plus komplett
- ↑ E-Plus und Atos Origin unterzeichnen IT-Outsourcing-Vertrag
- ↑ http://www.crn.de/produkte/artikel-71150.html
- ↑ Nachricht portel.de vom 27. Februar 2007: Outsourcing an Alcatel-Lucent
- ↑ Nachricht Golem.de vom 26. März 2008: E-Plus übernimmt Mobilfunk-Discounter Blau
- ↑ http://www.teltarif.de/vybemobile-ende-jahresende/news/45050.html
- ↑ E-Plus Gruppe Markenwelt. Abgerufen am 3. August 2011.
- ↑ iCHANCE Profi Portal. Abgerufen am 2. August 2011.
- ↑ iCHANCE. Abgerufen am 2. August 2011.
- ↑ Nachricht teltarif.de vom 4. März 2008: O2 limitiert Chat-Hotlines und Calling-Card-Einwahlnummern
- ↑ Nachricht teltarif.de vom 20. Oktober 2008: Einschränkungen für Sprach-Chats offenbar auch bei Vodafone
- ↑ Nachricht teltarif.de vom 23. Juni 2008: Nach o2: Auch E-Plus sperrt Sprach-Chat-Lines
- ↑ Nachricht teltarif.de vom 5. Februar 2009: E-Plus sperrt weitere Festnetz-Einwahlnummern
- ↑ a b E-Plus Mobilfunk GmbH & Co. KG: E-Plus Gruppe erzielt 2008 Rekordergebnis. (PDF) 27. Januar 2009, S. 3, abgerufen am 3. März 2009.
- ↑ a b E-Plus Mobilfunk GmbH & Co. KG: E-Plus Gruppe steigert Profitabilität und plant weitere Investitionen in Markt und Netzausbau. (PDF) 26. Januar 2010, S. 3, abgerufen am 27. Mai 2010.
- ↑ a b E-Plus Mobilfunk GmbH & Co. KG: E-Plus Gruppe schließt 2010 mit Rekordergebnis ab und investiert in weiteres Wachstum. (PDF) 26. Januar 2011, S. 3, abgerufen am 27. Januar 2011.