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„Evolution (Begriff)“ – Versionsunterschied

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Eine evolutionsfähige [[Population]] ist eine Menge von [[Replikatoren]]. Letztere sind irgendwelche Objekte, von denen Kopien entstehen.
Eine evolutionsfähige [[Population]] ist eine Menge von [[Replikatoren]]. Letztere sind irgendwelche Objekte, von denen Kopien entstehen.


Die Evolution als statistischer Vorgang ist ein [[logisch]] und [[empirisch]] jederzeit beweisbarer [[Fakt]] und in der Wissenschaft ''nicht bestreitbar''. Evolution läuft niemals an Objekten, sondern immer nur an Häufigkeiten von Objekten ab. Er kann grundsätzlich an allen Mengen ablaufen, die nicht einmal den bekannten physikalischen Gesetzen gehorchen müssen. Umstritten war früher nur, ob sich das Leben auf unserer Erde vollständig evolutionär entwickelte, oder ob und welche anderen Gesetzmäßigkeiten dabei eine Rolle spielten(z. B. in der Debatte [[Evolutionsbiologie]] vs. [[Kontroversen zwischen Kreationismus und Evolutionstheorie|Kreationismus]], siehe auch [[Evolutionstheorie]]).
Die Evolution als statistischer Vorgang ist ein [[logisch]] und [[empirisch]] jederzeit beweisbarer [[Fakt]] und in der Wissenschaft ''nicht bestreitbar''. Evolution läuft niemals an Objekten, sondern immer nur an Häufigkeiten von Objekten ab. Er kann grundsätzlich an allen Mengen ablaufen, die nicht einmal den bekannten physikalischen Gesetzen gehorchen müssen. Umstritten war früher nur, ob sich das Leben auf unserer Erde vollständig evolutionär entwickelte, oder ob und welche anderen Gesetzmäßigkeiten dabei eine Rolle spielten(z. B. in der Debatte [[Evolutionsbiologie]] vs. [[Kreationismus]], siehe auch [[Evolutionstheorie]]).


== Verlauf der Evolution auf unserer Erde ==
== Verlauf der Evolution auf unserer Erde ==
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Zur Auseinandersetzung mit nicht-naturwissenschaftlichen Vorstellungen über die biologische Evolution siehe:
Zur Auseinandersetzung mit nicht-naturwissenschaftlichen Vorstellungen über die biologische Evolution siehe:
*[[Schöpfungslehre]]
*[[Schöpfungslehre]]
*[[Kontroversen zwischen Kreationismus und Evolutionstheorie|Kreationismus]]
*[[Kreationismus]]


=== Evolution der Psyche ===
=== Evolution der Psyche ===

Version vom 26. Oktober 2005, 08:19 Uhr

Vorlage:BKH1 Evolution (aus dem Lateinischen evolvere abwickeln, entwickeln) ist das fortlaufende Entstehen neuer und das Wachsen bereits entstandener Muster in Richtung aufsteigende Komplexität und Vernetzung von Bereichen der Wirklichkeit.

Evolution ist eine graduelle, mit nicht gleichmäßiger Geschwindigkeit ablaufende Veränderung der Häufigkeit von Replikatoren in einem Replikatorenpool über die Zeit. Zu jedem Zeitpunkt setzt sich der Pool anders zusammen als zuvor. Es spielt dabei keine Rolle, welche Replikatoren-Typen beteiligt sind. Im Gegensatz zur Entwicklung entstehen durch die Evolution keine Dinge neu, sondern werden nur neu kombiniert.

Der Begriff wurde 1774 von dem Schweizer Naturforscher Albrecht von Haller (1708-1777) für seine Vorstellung von der Entwicklung des Menschen geprägt. Er war der Ansicht, dass die Embryonen bereits im Spermium oder in der Eizelle fertig ausgebildet vorliegen. Diese Homunculi (Einzahl Homunculus vom lat. Diminuitiv für Mensch) enthalten in ihren Keimzellen wiederum kleine Menschen und so weiter bis in alle Unendlichkeit (ähnlich dem Prinzip der russischen Matroschka-Puppen). Antoni van Leeuwenhoek (1623-1723) glaubte, diese Homunculi bei der Beobachtung von Spermien mit seinem Mikroskop bereits gesehen zu haben. Seit der Evolutionstheorie von Charles Darwin nimmt man an, dass die Umgestaltung der Lebewesengemeinschaft (auf der Erde) durch zufällige Mutation und anschließende Selektion geschieht. Argumente für die Evolutionstheorie finden sich in den Bereichen Anatomie, morphologie, Homologie, Entwicklungsphysiologie, Paläontologie, Tier- und pflanzengeologie, Verhaltensbiologie, Parasitologie, Cytologie und Biochemie


Evolution im Allgemeinen

Voraussetzungen der Evolution

Die Evolution ist an drei notwendige Voraussetzungen gebunden. (1) Das Vorhandensein von Replikatoren, (2) eine schwankende Kopiergenauigkeit, Variation genannt, sowie (3) eine unterschiedliche Wahrscheinlichkeit einer jeden Variante, als Element in jene Stichprobe zu gelangen, aus der die nachfolgende Population zusammen gesetzt wird: Selektion.

Diese Voraussetzungen sind hinreichend trivial, dass man logisch ableiten kann, dass sie an vielen Orten und Gelegenheiten im Universum gegeben sind. Die Ansichten darüber, ob sich Leben daraus entwickeln muss, gehen jedoch weit auseinander. Weitgehend Einigkeit hingegen besteht in der Evolutionsbiologie darüber, dass Evolution nicht zwangsläufig zur Entwicklung von Intelligenz führt, denn diese ist nur ein Spezialfall, der an weitere, vermutlich sehr selten gegebene Bedingungen geknüpft ist. Der einzige Fall, von dem sicher bekannt ist, dass dies dort eintrat, ist unsere Erde. Aber auch hier wurden die Bedingungen der Evolution von Intelligenz erst nach mindestens 530 Millionen Jahren erfüllt, obwohl die fortschreitende Evolution von Vielzellern schon zuvor eine große Reihe notwendiger Voraussetzungen für Intelligenzentwicklung bereit stellte.

Die Schwankung von Replikatorenhäufigkeiten in einer Population

Als Evolution bezeichnet man heute allgemein jenen statistischen Vorgang, bei dem die Zusammensetzung einer Replikatoren-Population P2 aus einer Stichprobe einer zuvor bestehenden, anderen Replikatoren-Population P1 bestimmt wird. Wird aus P1 eine Stichprobe unterschiedlicher Replikatoren gezogen und aus ihr die Zusammensetzung von P2 bestimmt, so liegt Evolution vor. Läuft dieser Vorgang wiederholt ab, so weisen spätere Populationen wie bsw. P5 oder P100 jeweils schwankende Zusammensetzungen auf. Die Evolution kann auch als kumulierender Stichprobenfehler bezeichnet werden.

Eine evolutionsfähige Population ist eine Menge von Replikatoren. Letztere sind irgendwelche Objekte, von denen Kopien entstehen.

Die Evolution als statistischer Vorgang ist ein logisch und empirisch jederzeit beweisbarer Fakt und in der Wissenschaft nicht bestreitbar. Evolution läuft niemals an Objekten, sondern immer nur an Häufigkeiten von Objekten ab. Er kann grundsätzlich an allen Mengen ablaufen, die nicht einmal den bekannten physikalischen Gesetzen gehorchen müssen. Umstritten war früher nur, ob sich das Leben auf unserer Erde vollständig evolutionär entwickelte, oder ob und welche anderen Gesetzmäßigkeiten dabei eine Rolle spielten(z. B. in der Debatte Evolutionsbiologie vs. Kreationismus, siehe auch Evolutionstheorie).

Verlauf der Evolution auf unserer Erde

Nach der heutigen Auffassung eines Teils der Wissenschaftler verlief die Evolution der Lebewelt, basierend auf der Entwicklung zuvor unbelebter Materie, folgendermaßen:

Schema zu den Entwicklungsstufen der Evolution

Aus wissenschaftlicher Sicht ist die Unterteilung der Evolution der Lebewelt in nachfolgend genannten vier Stufen sinnvoll, wobei der Ablauf der ersten Stufe keinen evolutionären Gesetzmäßigkeiten unterliegt, aber die physikalischen Grundlagen für deren spätere Wirkung bereit stellt...

Teilbereiche der Evolution

Evolution der unbelebten Materie

Dieses Thema beschäftigt sich mit dem Ursprung und der Entwicklung des Universums, dessen Teilchen und Elementen. Folgende Artikel befassen sich mit der Thematik:

Evolution der Lebewelt

Die Evolution der Lebewelt ist jene Evolution, die im Laufe großer Zeitspannen innerhalb der Erdgeschichte die Entstehung und Veränderung der Lebewesen bewirkt. Sie umfasst nicht die Entstehung des Lebens. Näheres zur Biologischen Evolution und zu anderen lebensevolutionären Ansätzen erfahren Sie hier:

Zur Auseinandersetzung mit nicht-naturwissenschaftlichen Vorstellungen über die biologische Evolution siehe:

Evolution der Psyche

Unter bestimmten Bedingungen führt die Evolution zu Organismen und Wesen, die Informationen verarbeiten können. Dieser Vorgang wird Evolution der Psyche genannt. Folgende Artikel handeln darüber:

Evolution der Meme

Aufgrund zahlreicher empirischer Belege geht man heute einheitlich davon aus, dass die Evolution auf unserem Planeten nicht immer an den selben Replikatoren abgelaufen sein muss. Die Lebewelt, wie wir sie heute kennen, basierte zwar auf weitesten Strecken auf einem chemischen Replikator, der DNA, sie ist jedoch nicht der einzige Replikator. Als weitere Replikatoren erwiesen sich beispielsweise Kristallstrukturen, die ebenfalls Kopien von sich selbst herstellen können. Auch informationstragende Einheiten, die nicht an eine chemische, sondern an eine (bio)informatische Grundlage gebunden sind, werden als Replikatoren begriffen und wurden von Richard Dawkins 1976 als Meme bezeichnet.

Literatur

  • Ernst Mayr, Das ist Evolution C. Bertelsmann, ISBN 3-570-12013-9
  • Richard Dawkins, The selfish Gene Oxford University Press 1976
  • Klaus Dose, Chemische Evolution und der Ursprung lebender System in Biophysik (Herausgeber: W.Hoppe, W.Lohmann, H.Markl, H.Ziegler), Springer-Verlag, ISBN 35401133552
  • Werner Ebeling, Physik der Evolutionsprozesse, Akademie-Verlag, Berlin, ISBN 3055006224
  • Hoimar von Ditfurth, Im Anfang war der Wasserstoff Knaur, ISBN 342603395X
  • Hoimar von Ditfurth, Der Geist fiel nicht vom Himmel Hoffmann und Campe, ISBN 3455089674
  • Werner Schwemmler: Mechanismen der Zellevolution. Grundriß einer modernen Zelltheorie. de Gruyter 1979
  • Lothar Kleine-Horst: Evolutionär-psychologische Theorie des Sehens. Auftakt zu einem neuen wissenschaftlichen Weltbild. Köln 1992, ISBN 3-928955-40-3
  • Sven P. Thoms: "Ursprung des Lebens" Frankfurt 2005

Siehe auch

Vorlage:Wiktionary1