„Karlsruhe“ – Versionsunterschied
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Karlsruhe liegt in der [[Oberrheinische Tiefebene|oberrheinischen Tiefebene]] an den kleinen Flüssen [[Alb (Fluss)|Alb]] und [[Pfinz]] und grenzt im Osten an die letzten Ausläufer des [[Schwarzwald|Schwarzwaldes]] und des [[Kraichgau|Kraichgaus]]. |
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Version vom 25. Oktober 2005, 22:56 Uhr
| Wappen | Karte |
|---|---|
| Wappen der Stadt Karlsruhe | |
| Basisdaten | |
| Bundesland: | Baden-Württemberg |
| Regierungsbezirk: | Karlsruhe |
| Region: | Mittlerer Oberrhein |
| Kreis: | Stadtkreis |
| Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
| Höhe: | 118 m ü. NN |
| Fläche: | 1.084,98 qkm²(Stand 31.12.2004) |
| Einwohner: | 428.312 (Stand 31.12.2004) |
| Bevölkerungsdichte: | 1.638 Einwohner je km² |
| Ausländeranteil: | 15,2 % |
| Postleitzahlen: | 76001-76229 (vormals 7500) |
| Vorwahlen: | 0721 |
| Kfz-Kennzeichen: | KA |
| Gemeindeschlüssel: | 08 2 12 000 |
| UN/LOCODE: | DE KAE |
| Stadtgliederung: | 27 Stadtteile untergliedert in Stadtviertel beziehungsweise Stadtbezirke |
| Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktplatz 76133 Karlsruhe |
| Offizielle Website: | www.karlsruhe.de |
| E-Mail-Adresse: | stadt@karlsruhe.de |
| Politik | |
| Oberbürgermeister: | Heinz Fenrich (CDU) |
Karlsruhe ist eine kreisfreie Stadt in Baden-Württemberg, Sitz des Regierungsbezirks Karlsruhe, der Region Mittlerer Oberrhein und des Landkreises Karlsruhe. Karlsruhe ist nach Frankfurt die zweitreichste Stadt Europas. Historisch ist Karlsruhe Haupt- und Residenzstadt des Landes Baden. Die Stadt wird im Norden, Osten und Süden vom Landkreis Karlsruhe und im Westen vom Rhein begrenzt, welcher hier die Grenze zu Rheinland-Pfalz bildet. Karlsruhe ist nach Stuttgart (etwa 65 km östlich) und Mannheim (etwa 60 km nördlich) die drittgrößte Stadt des Landes Baden-Württemberg und hat eine Fläche von etwa 173 km². Seit 1950 ist Karlsruhe Sitz des Bundesgerichtshofs und seit 1951 des Bundesverfassungsgerichts, weshalb die Stadt den Beinamen Residenz des Rechts trägt.
Geografie

Karlsruhe liegt in der oberrheinischen Tiefebene an den kleinen Flüssen Alb und Pfinz und grenzt im Osten an die letzten Ausläufer des Schwarzwaldes und des Kraichgaus.
Die Stadt liegt im Verdichtungsraum Karlsruhe/Pforzheim, zu dem die Stadt Karlsruhe, einige Gemeinden des Landkreises Karlsruhe (vor allem die Großen Kreisstädte Bruchsal, Ettlingen, Stutensee und Rheinstetten) sowie die Stadt Pforzheim, der nordwestliche Teil des Enzkreises, die Stadt Mühlacker und die Gemeinde Niefern-Öschelbronn im nordöstlichen Enzkreis gehören.
Innerhalb der Region Mittlerer Oberrhein bildet Karlsruhe ein Oberzentrum, von denen für ganz Baden-Württemberg nach dem Landesentwicklungsplan 2002 insgesamt 14 ausgewiesen sind. Das Oberzentrum Karlsruhe übernimmt auch für die Gemeinden Dettenheim, Eggenstein-Leopoldshafen, Graben-Neudorf, Linkenheim-Hochstetten, Pfinztal, Rheinstetten, Stutensee, Walzbachtal und Weingarten (Baden) die Funktion eines Mittelbereichs. Darüber hinaus gibt es auch Verflechtungen mit Gemeinden in südöstlichen Rheinland-Pfalz und im Nord-Elsaß in der Region Pamina (Palatinat, Mittlerer Oberrhein und Nord-Alsace).
Klima

Karlsruhe ist mit einer Jahresmitteltemperatur von 10,7°C eine der wärmsten Städte Deutschlands. Die geschützte Lage im Oberrheingraben hat zur Folge, dass in Karlsruhe im Sommer oft eine drückende Schwüle herrscht. Der Winter in Karlsruhe ist mild; die Temperatur fällt nur selten unter den Nullpunkt. Im langjährigen Mittel hat Karlsruhe nur 17,1 Eistage pro Jahr.
Nachbargemeinden
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Karlsruhe. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt:
Eggenstein-Leopoldshafen, Stutensee, Weingarten (Baden), Pfinztal, Karlsbad, Waldbronn, Ettlingen und Rheinstetten (alle Landkreis Karlsruhe) sowie Hagenbach und Wörth am Rhein (beide Landkreis Germersheim in Rheinland-Pfalz)
Stadtgliederung
Das Stadtgebiet von Karlsruhe ist in 27 Stadtteile unterteilt, die sich weiter in Stadtviertel (früher zum Teil auch als Stadtbezirke bezeichnet) gliedern.
Siehe auch: Liste der Stadtteile von Karlsruhe.
Geschichte


Der Legende nach soll Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach einst bei einem Jagdausritt im Hardtwald bei Durlach eingeschlafen sein. Er träumte von einem prachtvollen Schloss, das sonnengleich im Zentrum seiner neuen Residenz liege, die Straßen der Stadt gleichsam die Sonnenstrahlen. Karl Wilhelm ließ sich seine Traumstadt am Reißbrett entwerfen (siehe auch: Planstadt) und gründete die nach jener Geschichte benannte Stadt Karlsruhe am 17. Juni 1715 mit der Grundsteinlegung des Karlsruher Schlosses. Die Sonnenstrahlen kann man noch heute gut auf den Straßenkarten erkennen: Das Schloss liegt im Zentrum eines Kreises, von dem aus fächerförmig Straßen in die Stadt nach Süden und Alleen durch den Hardtwald nach Norden verlaufen. Diesem Umstand verdankt Karlsruhe seinen Spitznamen "Fächerstadt". Nach seiner Gründung war Karlsruhe zunächst Residenz der Markgrafen von Baden-Durlach und der Markgrafschaft Baden-Durlach und von 1806 an die Residenz der badischen Großherzöge.
1825 erfolgte die Gründung des Polytechnikums als Keimzelle der heutigen Universität Karlsruhe durch Großherzog Ludwig I. 1846 entstand im Ortsteil Durlach neben Heidelberg eine der ersten Freiwilligen Feuerwehren. Am 4. November 1876 wurde die erste Sinfonie (c-Moll, Opus 68) von Johannes Brahms in der Stadt uraufgeführt. Am 21. Januar 1877 fuhr in Karlsruhe die erste Straßenbahn.
Im Laufe der Zeit wurden zahlreiche ehemalige Nachbargemeinden eingemeindet oder eingegliedert. Die zunehmende Einwohnerzahl überschritt 1901 die Grenze von 100.000, wodurch Karlsruhe zur Großstadt wurde. Die Gemeinde Neureut konnte trotz heftigem Widerstand der dortigen Bewohner eingemeindet werden. Der Staatsgerichtshof musste in dieser Sache entscheiden. In einigen Quellen (Websiten) wird von einer zwangsweisen Eingliederung gesprochen.
Nach der Revolution 1918 war Karlsruhe bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges Hauptstadt des Freistaates Baden. Karlsruhe war Sitz des Landeskommissärbezirkes Karlsruhe. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Karlsruhe dem Bundesland Württemberg-Baden zugeschlagen, seit der Schaffung des Bundeslandes Baden-Württemberg 1952 gehört Karlsruhe diesem an.
In der Bundesrepublik Deutschland wurde Karlsruhe zur Stadt des Rechts: 1950 nahm der Bundesgerichtshof hier seine Arbeit auf. Am 28. September 1951 folgte das Bundesverfassungsgericht. Erster Präsident wurde der FDP-Politiker Hermann Höpker-Aschoff. Von 1952 bis 1972 war Karlsruhe Sitz des Regierungsbezirkes Nordbaden, seit dem 1. Januar 1973 ist es Sitz des Regierungsbezirks Karlsruhe.
1967 fand die Bundesgartenschau in Karlsruhe und damit erstmals in Baden-Württemberg statt.
Am 7. April 1977 wurde Generalbundesanwalt Siegfried Buback auf dem Arbeitsweg gemeinsam mit seinem Fahrer und einem Justizbeamten von Terroristen der Rote-Armee-Fraktion ermordet.
Am 12. und 13. Januar 1980 wurde im Kongresszentrum die Bundespartei Die Grünen gegründet.
Deutschlands erste echten E-Mails wurden am 2. August 1984 im Rechenzentrum der Karlsruher Universität empfangen und gesendet: Der Karlsruher Internetpionier Werner Zorn beantwortete den offiziellen Willkommensgruß des US-amerikanischen CSNet, einer herstellerübergreifenden Plattform zur elektronischen Kommunikation von Wissenschaftlern.
Vom 20. bis zum 30. Juli 1989 fanden in Karlsruhe die dritten alternativen World Games statt, das ist ein internationaler Wettkampf für Sportler und Athleten, deren Sportarten nicht im olympische Programm vertreten sind. Es nahmen 1965 Sportler in 19 Disziplinen teil.
Am 13. Juni 1995 wurde die Baden-Airport GmbH gegründet. Diese baute einen alten kanadischen Fliegerhorst zu einem überregionalen Flughafen aus und schloss Karlsruhe so an das internationale Flugverkehrsnetz an.
2003 wurde im benachbarten Forchheim die Neue Messe Karlsruhe eröffnet.
Religionen

1556 wurde in der Markgrafschaft Baden-Durlach die lutherische Reformation eingeführt. Da Karlsruhe den Markgrafen von Baden-Durlach gehörte, war die Stadt bei ihrer Gründung eine protestantische Stadt. Um Einwohner in die neue Stadt zu locken, schuf Karl Wilhelm von Baden-Durlach eine Liste von Anreizen. Neben finanziellen Vorteilen wurde den Neubürgern auch Religionsfreiheit gewährt, so dass schon bald die ersten Katholiken zuzogen. Karl Friedrich von Baden-Durlach erbte 1771 die Besitzungen der erloschenen Linie Baden-Baden, die katholisch geblieben war, und forderte weitsichtig dieselbe religiöse Toleranz wie der Stadtgründer Karl Wilhelm. Anfang des 19. Jahrhunderts erhielten die römisch-katholischen Christen in der Stadt eine eigene Kirche, die Kirche St. Stephan, geweiht 1814. Heute dürfte der Anteil der Katholiken und der Protestanten an der Gesamtbevölkerung etwa gleich sein.
Die Evangelischen Gemeindeglieder gehören - sofern sie nicht Mitglied einer Evangelischen Freikirche sind - zum „Kirchenbezirk Karlsruhe und Durlach“ innerhalb des „Kirchenkreises Nordbaden“ der Evangelischen Landeskirche in Baden, die ihren Sitz in Karlsruhe hat, so daß auch der Landesbischof hier residiert.
Die römisch-katholischen Gemeindeglieder gehören zum Stadtdekanat Karlsruhe innerhalb der Region Mittlerer Oberrhein-Pforzheim der Erzdiözese Freiburg. Der Katholikentag 1992 fand in Karlsruhe unter dem Motto „Eine neue Stadt entsteht“ statt. Messen nach traditioneller und Taizé-Liturgie werden gefeiert.
In Karlsruhe gibt es auch zahlreiche freikirchliche Gemeinden, darunter eine Alt-Katholische Gemeinde, die Heilsarmee, eine Adventgemeinde, eine Evangelische Täufergemeinde (ETG) in Durlach, zwei Brüdergemeinden, eine Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten), eine Freie evangelische Gemeinde (FeG), mehrere Pfingstgemeinden (im BFP Missionsgemeinde, Treffpunkt Leben, FCG, Volksmission Durlach; im MV Johannes-Gemeinde und Hauskirchen-Netzwerk), sowie das freie pfingstkirchliche Missionswerk Karlsruhe, zwei Evangelisch-methodistische Kirchen, eine Evangelisch-Lutherische Gemeinde und eine Mennonitengemeinde. Charismatisch geprägt sind das Christliche Zentrum Karlsruhe e.V. (CZK), die Nehemia-Initiative, die Fabrik88 und die CITY-Gemeinde. Darüberhinaus finden sich unterschiedlichste fremdsprachige Gruppen, wie z.B. eine lateinamerikanische evangelikale Gruppe, eine Anglikanisch-Episkopalische oder eine rumänisch-orthodoxe Gemeinde.
An spezielleren Gruppierungen mit christlichem Bezug gibt es u.a. die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen), die Christian Science, eine Christengemeinschaft, mehrere Gemeinden der Neuapostolischen Kirche und der Zeugen Jehovas, eine "Urchristliche Gemeinde".
Karlsruhe ist auch Sitz der Israelitischen Religionsgemeinschaft Badens, einer Synagoge, mehrerer jüdischer Friedhöfe und eines Chabad-Rabbiners.
Heute leben in Karlsruhe zahlreiche Muslime, es gibt in der Stadt etwa sieben Moscheen und einen deutschsprachigen Muslimkreis.
Daneben existieren eine Baha'i-Gemeinde, Zentren für Kadampa-, für Diamantweg- und für Vipassana-Buddhismus, eine Städtegruppe der Rosenkreuzer und drei Freimaurerlogen.
Stadtbild und Sehenswürdigkeiten
Als relativ neuer Stadt fehlen Karlsruhe die mittelalterlichen Gässchen vieler anderer deutschen Großstädte. Die Innenstadt wurde bei der Stadtgründung 1715 geplant angelegt. Im Zentrum steht der Turm des Karlsruher Schlosses im Schlossgarten. Letzterer hat die Form eines Kreises und wird von einer Straße, dem so genannten "Zirkel" berandet. Historisch durften weitere Gebäude erst ab dieser Grenze errichtet werden. Für die Bebauung waren strenge Richtlinien vorgegeben, insbesondere, was die Bauhöhe anging, um den Gesamteindruck der Stadt einheitlicher zu machen. Die Gebäude nahe am Schloss sind aus neuerer Zeit und gehören auf der östlichen Seite zur Universität, auf der westlichen Seite zum Bundesverfassungsgericht. Außerhalb des Zirkels laufen 32 Straßen geradewegs vom Schlossturm weg wie die Strahlen der durch das Schloss verkörperten Sonne. Schon die Erstbebauung konzentrierte sich auf die Südseite des Schlosses, so dass die Innenstadt weniger der Sonne denn einem nach Süden geöffeten Fächer ähnelt. Im Schloss ist heute das Badische Landesmuseum untergebracht.
Der klassizistische Architekt Friedrich Weinbrenner prägte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts das Stadtbild. Noch heute kann man viele seiner Werke in der Innenstadt Karlsruhes wiederfinden. Der Markt mit evangelischer Stadtkirche (1807-15) und Rathaus (1821-25) an der zur "via triumphalis" ausgebauten Nord-Süd-Mittelachse zählt zu den markantesten klassizistischen Platzanlagen in Europa (nach Kriegszerstörungen ab 1950 weitgehend rekonstruiert).
1928 wurde von der Stadt Karlsruhe ein Wettbewerb zur Bebauung des stadteigenen südlichen Teils des Dammerstock-Geländes ausgeschreiben, mit der Vorgabe, das Baugelände bis Mitte des Jahres 1929 zu bebauen. Den ersten Preis erhielt der Entwurf von Walter Gropius, der kurz zuvor die Leitung des Bauhauses aufgegeben hatte. Der Plan sah eine Bebauung in Zeilenbauweise vor, um das Tageslicht für alle Bewohner gleich gut nutzen zu können. Aufgrund der Weltwirtschaftskrise 1929 wurde allerdings nur der erste Bauabschnitt mit 228 Wohnungen fertiggestellt. Dennoch ist die Siedlung eines der wichtigsten Zeugnisse für die Kunst des "Neuen Bauens" in Deutschland.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurden zunächst viele Baulücken mit Betonzweckbauten aufgefüllt. Dem Zeitgeist entsprechend wurden in den 1970er Jahren die meisten der kleinen Häuschen des so genannten "Dörfle", des 1812 eingemeindeten Klein-Karlsruhes, eingerissen und durch großflächige Betonbauten ersetzt. Die Kriegsstraße wurde zur vielspurigen Schnellstraße durch das Stadtzentrum ausgebaut, die Kaiserstraße dagegen in den 1980er Jahren Stück für Stück zur Fußgängerzone erklärt. In den 1990er Jahren war die Stadtgestaltung durch die Nutzung von Brach- und Konversionsflächen geprägt. Innenstadtnahe neue Wohngebiete konnten geschaffen werden, wie die Südoststadt auf der Fläche des ehemaligen Güterbahnhofs und die Nordstadt auf dem Gelände der ehemaligen Amerikanersiedlung. In der Südweststadt sind auf dem Gelände der ehemaligen Waffenfabrik unter anderem ein Großkinokomplex, der Neubau des Arbeitsamts, die Bundesanwaltschaft und in der Waffenfabrik selbst das ZKM (Zentrum für Kunst und Medientechnologie) untergebracht worden. Mit Eröffnung eines großen, überdachten Einkaufszentrums am Ettlinger Tor im Herbst 2005 wurde der bis dahin fast ausschließlich auf die Kaiserstraße konzentrierte Einkaufsbereich nach Süden erweitert.
In der Innenstadt (fast) immer zu sehen: Das Schloss Karlsruhe.
Der von Friedrich Weinbrenner gestaltete Marktplatz mit der Pyramide.
"Neues Bauen" am Dammerstock.
Datei:Karlsruhe ZKM by night.jpg Modernes Museum für moderne Kunst: Das ZKM (Zentrum für Kunst und Medientechnologie).
Datei:IMAG0235 mittel.JPG Der Turm auf dem Turmberg ist das weithin sichtbare Wahrzeichen Durlachs.
Eine ausführliche Liste der Sehenswürdigkeiten von Karlsruhe findet sich im Artikel Sehenswürdigkeiten in Karlsruhe.
Politik
(Ober-)Bürgermeister
Nach Gründung des Schlosses 1715 entstand nahe dabei auch eine Siedlung, in welcher ab 1718 ein Bürgermeister eingesetzt wurde. Ab 1812 erhielten die Bürgermeister den Titel Oberbürgermeister. Amtierender Oberbürgermeister ist seit 1998 Heinz Fenrich.
Siehe auch: Liste der früheren (Ober-)Bürgermeister.
Gemeinderat
Der Gemeinderat von Karlsruhe setzt sich seit der letzten Wahl am 13. Juni 2004 wie folgt zusammen:
| Partei | Prozent | Sitze | |
|---|---|---|---|
| CDU | 37,2 | 19 | |
| SPD | 23,8 | 12 | |
| Grüne | 16,6 | 8 | |
| FDP/ Aufbruch | 9,6 | 4 | |
| KAL | 7,1 | 3 | |
| BüKa/ödp | 3,0 | 1 | |
| PDS | 2,6 | 1 | |
| Gesamt | 48 |
Wappen
Das Wappen der Stadt Karlsruhe zeigt in Rot ein beiderseits silbern eingefasster goldener Schrägbalken, auf dem das Wort "FIDELITAS" in schwarzen lateinischen Großbuchstaben steht. Die Stadtflagge ist Rot-Gelb-Rot.

Das Wappen ist eine Umkehrung des Badischen Staatswappen, das einen gelben Schild mit einem roten Schrägbalken zeigt. Der Stadtgründer Markgraf Karl Wilhelm von Baden hatte das Wappen so vorgeschlagen und empfohlen, den Wahlspruch des am Tag der Stadtgründung gestifteten Hausordens "Fidelitas" (Treue) aufzunehmen. Doch wurde dieser Wahlspruch erst ab 1733 im Siegel der Stadt verwendet. Die vom Markgraf vorgeschlagene Farbgebung ist erst seit 1887 im Gebrauch, zuvor verwendete man die Farbgebung des Staatswappens.
Städtepartnerschaften
Karlsruhe unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:
Nancy, Frankreich, seit 1955
Nottingham, Vereinigtes Königreich, seit 1969
Halle (Saale), Sachsen-Anhalt, seit 1987- Datei:Romania flag 300.png Temeswar, Banat, Rumänien, seit 1992
Krasnodar, Russische Föderation, seit 1992
Wirtschaft und Infrastruktur
In Karlsruhe befindet sich die Staatliche Münze Karlsruhe, eine der fünf staatlichen Münzprägestätten, in denen die deutschen Euromünzen geprägt werden. Münzen, die in Karlsruhe geprägt sind, tragen den Herkunftsbuchstaben "G". Die Karlsruher Münze wurde bereits 1827 gegründet.
Verkehr
Datei:Zeichen 330.png Durch das östliche Stadtgebiet führt als Nord-Süd-Achse die A 5 nach Frankfurt und nach Basel. Ferner ist Karlsruhe nach Osten durch die A 8 in Richtung Stuttgart und München angebunden, die hier als Abzweig der A 5 beginnt. Auf der anderen Seite des Rheins verläuft die A 65 gen Norden nach Ludwigshafen und die französische A 35 Richtung Südwest nach Straßburg (mit Abzweig nach Paris) und Basel.
Datei:Zeichen 310.png Mehrere Bundesstraßen durchqueren das Stadtgebiet, darunter die B 3, die von Heidelberg nach Freiburg verläuft, die B 10 von Landau nach Stuttgart) und die B 36 von Mannheim nach Lahr. Wichtig ist zudem die Südtangente, die an der A 5 als einfache Kreisstraße beginnt, später zur B 10 und jenseits des Rheins zur A 65 wird.
Datei:Db-schild.jpg Karlsruhe ist auch ein wichtiger Bahnknotenpunkt. Es liegt zum einen an der Rheintalbahn von Mannheim nach Basel, einer der verkehrsreichsten Eisenbahnstrecken Deutschlands. Zum anderen führen Strecken nach Stuttgart und Neustadt. Regionale Eisenbahnstrecken werden in Karlsruhe überwiegend von der Stadtbahn bedient (siehe Datei:Zeichen 224.png).
Entscheidend für die weitere Zukunft von Karlsruhe als Eisenbahnknoten ist die Entwicklung verschiedener internationaler Bahnprojekte. So wird momentan die Rheintalstrecke bis Basel als nördlicher Hauptzubringer des künftigen Gotthard-Basistunnels vierspurig ausgebaut. Des weiteren liegt Karlsruhe am Südast der "Magistrale für Europa" von Paris nach Budapest, die in den nächsten Jahren zu einer Schnellfahrstrecke ausgebaut werden soll.
Datei:Zeichen 224.png Der öffentlicher Personennahverkehr in Karlsruhe ist sehr gut ausgebaut. Die Innenstadt lässt sich aus den allermeisten Stadtteilen mit einer der sieben Straßenbahnlinien erreichen, in den Randbezirken wird das Angebot mit Bussen abgerundet. Ins Umland führen drei Stadtbahnlinien, acht weitere Zweisystem-Stadtbahnlinien wechseln über Verbindungsstrecken auf das Eisenbahnnetz und fahren dort als Eisenbahn weit in die Region. Durch diese hier erfundenen "Tram-Trains" stiegen in den letzten Jahren die Fahrgastzahlen im Schienennahverkehr in der Region Karlsruhe enorm an, was zum einen das Interesse anderer Verkehrsbetriebe am "Karlsruher Modell" weckte, zum anderen jedoch zu Kapazitätsengpässen in der Innenstadt führte. Die Stadt beabsichtigt, die Lage durch einen Stadtbahntunnel unter der Kaiserstraße zu entspannen und konnte 2002 im zweiten Anlauf die Mehrheit der Bevölkerung dafür hinter sich bringen. Das Projekt wird in der Stadt aber immer noch heiß diskutiert. Die innerstädtischen Straßenbahn- und Buslinien sowie die Stadtbahnlinie S 2 werden von den Verkehrsbetrieben Karlsruhe (VBK) betrieben. Die meisten Stadtbahnlinien ins Umland fahren für die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG). Die S 3 nach Speyer wird von der DB Regio betrieben.
Alle öffentlichen Verkehrsmittel können zu einheitlichen Tarifen des Karlsruher Verkehrsverbundes (KVV) benutzt werden.
Aus touristischer Sicht erwähnenswert sind außerdem die Schlossgartenbahn Karlsruhe, die im Sommerhalbjahr an Sonn- und Feiertagen einen Rundkurs im Schlosspark befährt, und die Turmbergbahn am Durlacher Turmberg, mit der man eine der schönsten Aussichtsstellen Karlsruhes erklimmen kann.
Datei:Zeichen 237.png Die Bedingungen zum Radfahren sind im flachen Karlsruhe mit seinen breiten, geraden Straßen optimal. So verwundert es nicht, dass es mit Karl Drais ein Karlruher war, der das Fahrrad erfunden hat. Das Radwegenetz in Karlsruhe ist ordentlich, aber (noch) nicht hervorragend, auch wenn es in der letzten Zeit zunehmend ausgebaut wird. Die Ausschilderung sowie die Fahrradaufbewahrung am Hauptbahnhof sind verbesserungswürdig.
Datei:Zeichen 129.png Mit dem Rheinhafen Karlsruhe hat die Stadt nach Mannheim einen der wichtigsten Binnenhäfen Baden-Württembergs und über den Rhein den südlichsten schleusenfreien Zugang zur Nordsee. Der Umschlag betrug 2003 6,2 Millionen Tonnen.
Die Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) hat ihren Hauptsitz in Karlsruhe.
Datei:Zeichen 144.png Karlsruhe liegt verkehrsgünstig zwischen gleich drei internationalen Flughäfen: Dem Flughafen Frankfurt in circa 135 Kilometern Entfernung, dem Flughafen Stuttgart (etwa 80 km) und dem Flughafen Strasbourg (etwa 85 km). Seit Ende 1996 hat Karlsruhe mit dem auch als Baden-Airport bezeichneten Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden in Rheinmünster-Söllingen/Hügelsheim (etwa 45 km) jedoch auch einen "eigenen" überregionalen Flughafen. Insbesondere seit Ryanair im Jahr 2003 die ersten Linienflüge einrichtete, stiegen dessen Bekanntheitsgrad und die Passagierzahlen rapide. Bereits 2004 war der Baden-Airport der zweitgrößte Flughafen in Baden-Württemberg.
Der "Karlsruher" Flugplatz im benachbarten Forchheim (heute ein Stadtteil von Rheinstetten, etwa 8 km) wurde bis zum Bau der neuen Messe als Verkehrslandeplatz genutzt. Seit Anfang 2003 hat der Flugplatz allerdings nur noch eine Zulassung als Segelfluggelände. Der Geschäfts- und Tourismus-Flugverkehr wurde zum Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden verlagert. Um einer weiteren Expansion der Messe bzw. der Nutzung der Flächen des ehemaligen Verkehrslandeplatzes als Gewerbegebiet nicht im Wege zu stehen, wurde das Flugsportgelände verlegt: Am 25. September 2004 wurde das neue "Segelfluggelände Rheinstetten" eröffnet, etwa 500 m östlich des bisherigen Flugplatzes.
Karlsruhe ist Sitz einer VOR-Station sowie eines Kontrollzentrums der Deutschen Flugsicherung (DFS).
Ortsansässige Unternehmen

- dm-Drogeriemarkt
- EnBW - EnBW Energie Baden-Württemberg AG (Energieversorger)
- Siemens AG (Elektrokonzern)
- ascent AG (Fondsvermittler, Finanzvertrieb)
- Badischer Gemeinde-Versicherungs-Verband
- Badische Allgemeine Versicherung AG
- Karlsruher Versicherungen
- COMLINE Computer+Softwareloesungen AG
- Pfizer Deutschland (Pharmakonzern)
- L'Oréal Deutschland
- Schlund & Partner (Internetdienstleistungen, 1&1)
- Web.de (Internetdienstleistungen)
- FIZ - Fachinformationszentrum Karlsruhe
- MAP & GUIDE GmbH (Routenplaner)
- MiRO - Mineralölraffinerie Oberrhein
- Michelin Deutschland (Reifenhersteller)
- Privatbrauerei Hoepfner GmbH & Co. KG
- Brauerei Moninger
- Brauerei Max Wolf
- L-Bank (Landeskreditbank Baden-Württemberg)
- Landesbausparkasse Baden-Württemberg
- FIDUCIA IT AG (Rechenzentrum der Volks- und Raiffeisenbanken)
- Aachener und Münchener Versicherung AG, Filialdirektion Karlsruhe
- Karlsruhe:Ragolds Süßwaren GmbH & Co. KG (deutscher Süßwarenhersteller; Rachengold und ehemals Gletschereis)
- PhysikInstrumente (Weltmarktführer von ultrapräzisen Positioniersystemen)
- YellowMap AG - Online Branchenkatalog und FilialFinder (z.B. ALDI)
- Mann Mobilia - Einrichtungshaus
- BBBank eG (ehem. Badische Beamtenbank)
Messegelände

Etwas außerhalb in Rheinstetten eröffnete im November 2003 die Neue Messe Karlsruhe. In der dm-Arena neben den Messehallen können Veranstaltungen mit bis zu 14.000 Besuchern stattfinden. Sieger des Architekturwettbewerbs war das Dortmunder Architekturbüro Gerber Architekten um Prof. Eckhard Gerber. Unbefriedigend blieb die Verkehrsanbindung.
Medien
Radio: In der Kriegsstraße befindet sich das Studio Karlsruhe des Südwestrundfunks (SWR). Von hier wird das Regionalprogramm Badenradio bei SWR4 Baden-Württemberg ausgestrahlt. Zudem befindet sich in der Kriegsstr. 130 das Karlsruhe-Studio des Radiosenders Radio RPR (Rheinland-Pfälzischer Rundfunk), das redaktionell für den nordbadischen und südpfälzer Raum zuständig ist. Als privater lokaler Anbieter sendet Hit1 - das Reporterradio, das von der Landesanstalt für Kommunikation (LFK) noch als HitRadio RTL die Lizenz bekommen hat. Doch hat sich RTL Mitte 2003 zurückgezogen. Davor hatte die Frequenz der erfolgreiche Sender Die Welle. Abgesehen von den kommerziellen und öffentlich-rechtlichen Stationen gibt es noch ein Freies Radio, den QUERFUNK, der Nachmittags, in den Abendstunden und am Wochenende sein Programm sendet. Vormittags und in den frühen Abendstunden wechseln sich auf den Frequenzen des QUERFUNK das Radio aus Bruchsal sowie das LernRadio der Staatlichen Hochschule für Musik Karlsruhe ab.
TV: Ebenfalls in der Kriegsstraße befindet sich ein Fernsehstudio des SWR, z.B. für Schaltungen in der Tagesschau über Entscheidungen der hiesigen obersten Gerichte. In Karlsruhe gibt es seit September 2003 auch noch einen privaten Fernsehsender R.TV - das Regionale, davor existierte einige Jahre an gleicher Stelle bis zur Insolvenz der regionale Privatsender B.TV Baden.
Zeitung: Als Tageszeitung erscheinen in Karlsruhe die Badische Neueste Nachrichten (BNN), eine Zeitung mit mehreren Lokalausgaben im mittelbadischen Raum, aber keiner Onlineausgabe. Die BNN geben auch die Sonntagszeitung Der Sonntag heraus und sind am Karlsruher Kurier beteiligt, dem die Stadtzeitung beiliegt, das Amtsblatt der Stadt Karlsruhe (das auch über die Startseite der Stadt erreichbar ist).
Als Wochenzeitung wird das "Wochenblatt" mittwochs in der Stadt und Region (insgesamt vier verschiedene Ausgaben) verteilt.
Eine unabhängige Sonntagszeitung ist der Boulevard Baden.
Ebenfalls unabhängig von den BNN ist die nur online erscheinende "Tageszeitung" ka-news.de http://www.ka-news.de/, seit dem Jahr 2000 eine der ersten, regionalen Online-Tageszeitungen in Deutschland überhaupt. Neben lokalen Nachrichten gibt es dort auch das Kinoprogramm, einen Veranstaltungskalender sowie mehrere Webcams.
Das vom gemeinnützigen Verein Stadtjugendausschuss e.V. betriebene "Internet-Café" für Kinder und Jugendliche Info-Line am Kronenplatz 1 pflegt den Karlsruher Kinderstadtplan im Internet "ran-ans-netz". Weitere Medien-Einrichtungen des Stadtjugendausschuss e.V. sind die Jubez-Medienwerkstatt sowie die "Computerschule + Medienwerkstatt JAZ".



Bildung und Forschung
- Universität Karlsruhe (Technische Hochschule); gegründet 1825 als Technische Hochschule (älteste TH Deutschlands)
- Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft; gegründet 1878 als "Großherzoglich Badische Baugewerkeschule", später "Staatstechnikum", ab 1971 Fachhochschule und seit 2005 Hochschule Karlsruhe.
- Pädagogische Hochschule Karlsruhe; gegründet 1958/1962 aus der früheren Lehrerbildungsanstalt (1942-1952) bzw. Hochschule für Lehrerbildung (1936-1942), welche bereits auf das 1768 gegründete Schulseminar in Karlsruhe zurückgeht. Hochschulsatzung seit 1965 und seit 1971 wissenschaftliche Hochschule
- Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe; gegründet 1854 als "Maler-Akademie" durch den Prinzregenten, späteren Großherzog Friedrich I. und 1869 durch eine Kunstgewerbeschule erweitert. Unter dem Namen "Badische Landeskunstschule" fand 1926 der Zusammenschluss beider Schulen statt. Nach erheblichen Zerstörungen während des 2. Weltkrieges begann der Unterricht wieder zu Beginn des Wintersemesters 1947/48.
- Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe; gegründet am 15. April 1992, gemeinsam mit dem Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM), das ab 1989 entstand
- Staatliche Hochschule für Musik Karlsruhe; die Hochschule geht auf die 1812 gegründete Singanstalt zurück. 1837 erfolgte die Gründung einer Musikbildungsanstalt, welche 1910 mit dem Städtischen Konservatorium vereinigt wurde. Hieraus entstand 1920 die Badische Hochschule für Musik, welche das Land Baden-Württemberg 1971 übernahm und seither als "Staatliche Hochschule für Musik" führt.
- ANKA-Synchrotronstrahlungsforschungslabor
- Berufsakademie für Wirtschaft und Technik Karlsruhe; gegründet 1979
- Fraunhofer-Institut für Informations- und Datenverarbeitung (IITB)
- Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung (ISI)
- Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel
- Forschungszentrum Informatik (FZI)
- Forschungszentrum Karlsruhe (FZK); das Forschungszentrum Karlsruhe bei Eggenstein-Leopoldshafen ist eine der größten natur- und ingenieurwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen in Europa und wird von der Bundesrepublik Deutschland und dem Land Baden-Württemberg gemeinsam getragen. Ehemaliges Kernforschungszentrum. Dort werden noch relativ grosse Mengen radioaktiven Abfalls gelagert.
- Führungsakademie des Landes Baden-Württemberg im Schwedenpalais
- Staatliche Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt Augustenberg
- Max-Reger-Institut / Elsa-Reger-Stiftung (MRI); seit 1996 in Karlsruhe ansässig
- Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Karlsruhe; Untersuchungen im Rahmen der Amtlichen Lebensmittelüberwachung und der Tierseuchendiagnostik in Baden-Württemberg
Gerichte
Mit dem Bundesverfassungsgericht und dem Bundesgerichtshof ist Karlsruhe Sitz der beiden höchsten deutschen Gerichte. Erwähnenswert ist auch der Sitz des Generalbundesanwalts in Karlsruhe, früher auf dem Gelände des Bundesgerichtshofs, seit 1999 in einem eigenen Gebäude. Außerdem gibt es in der ordentlichen Gerichtsbarkeit noch ein Oberlandesgericht (mit Generalstaatsanwaltschaft) sowie ein Amts- und ein Landgericht, die beide zum OLG-Bezirk Karlsruhe gehören. Ferner sitzen vier Außensenate des Finanzgericht Baden-Württemberg und ein Verwaltungsgericht in Karlsruhe, außerdem auch ein Arbeitsgericht und ein Sozialgericht. Die Bundeswehr unterhält in Karlsruhe einige Kammern des Truppendienstgerichtes Süd, das seinen Hauptsitz in Ulm hat.
Behörden
Karlsruhe ist Sitz der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder und verschiedener Landesbehörden, wie der Oberfinanzdirektion Karlsruhe und des Rechnungshofes Baden-Württemberg. Auch der Badische Gemeindeversicherungsverband, die Gemeindeprüfungsanstalt, der Landeswohlfahrtsverband Baden und der Kommunale Versorgungsverband Baden-Württemberg, Dienststellen des Innenministeriums, haben hier ihren Sitz. Weiterhin besteht eine Forstdirektion in der Stadt. Auch die Landesversicherungsanstalt Baden-Württemberg und die Landesanstalt für Umweltschutz haben ihren Sitz in Karlsruhe.
Außerdem besteht in Karlsruhe eine Bundesgrenzschutzinspektion zum Schutz des Bundesverfassungsgerichtes.
Als Sitz des Regierungsbezirkes Karlsruhe, des Regionalverband Mittlerer Oberrhein und des Landkreises Karlsruhe (dem die Stadt selbst nicht angehört), beherbergt die Stadt auch deren Verwaltungen. Das Generallandesarchiv, das für das Gebiet des Regierungsbezirkes zuständig ist, sitzt ebenfalls in Karlsruhe.
Internet
Karlsruhe hat bei der Entwicklung des Internets in Deutschland eine wichtige Rolle gespielt und tut es bis heute. So wurden an der Universität Karlsruhe 1984 Deutschlands erste E-Mails empfangen und von 1994 bis 1998 sämtliche deutschen Domains verwaltet.
Eine Karlsruher Firma betreibt Europas größtes Rechenzentrum, ca. 40% aller deutschen Webseiten werden in Karlsruhe verwaltet. Im Umfeld der Universität sind ungefähr 2.500 Internet- und Telekommunikations-Firmen entstanden, so dass Karlsruhe 2003 zur "Internethauptstadt Deutschlands" gewählt wurde.
Kultur
Kulturpreise
- Bambi. Der Medienpreis wurde 1948 vom Karlsruher Verleger Karl Fritz ins Leben gerufen und in den Jahren 1948-1964 und 1998 in Karlsruhe verliehen.
- Hermann-Hesse-Preis, seit 1956 verliehen
Mundart
Die Karlsruher Mundart ist eine in den letzten drei Jahrhunderten entstandene Mischung aus den Dialekten der umliegenden Bevölkerungsgruppen. Vom Süden sind alemannische Einflüsse spürbar, vom Norden und Westen fränkische und im Osten sind die schwäbischen Gebiete nicht sehr weit, welche allerdings einen geringeren Einfluss auf den Dialekt haben.
Sprachwissenschaftlich gehört Karlsruherisch zu den süd-rheinfränkischen Dialekten, umgangssprachlich wird die Mundart allgemein als Badisch oder "Brigantendeutsch" bezeichnet.
Theater
- Badisches Staatstheater Karlsruhe (Oper, Schauspiel, Ballett)
- Jakobus-Theater (gegr.1972)
- Kammer-Theater (Boulevard-Bühne, gegr. 1956)
- Theater "Die Käuze" (gegr. 1967)
- Sandkorn-Theater (gegr. 1956)
- Theater in der Orgelfabrik e.V. (gegr. 1987)
- Theater "Die Spur" (gegr. 1961)
- Bluemix Kinder- und Jugendtheater e.V. (gegr. 1994; 2004 geschlossen nach Streichung des städtischen Zuschusses)
- "d'Badisch Bühn" (Mundarttheater mit Gastwirtschaft, gegr. 1982)
- UniTheater Karlsruhe
Orchester und Chöre
- Badische Staatskapelle, Orchester des Badischen Staatstheaters
- Ensemble 13 - Das Kammerorchester wurde 1973 von Manfred Reichert gegründet. Es wirkte unter anderem bei Uraufführungen von Werken von Wolfgang Rihm, Luigi Nono und Iannis Xenakis mit.
- Die Schrillmänner - schwuler Chor Karlsruhe. Gegründet 1988 mit dem Ziel schwuler Emanzipation.
- Sinfonie- und Kammerorchester an der Universität
- Oratorienchor und Kammerchor an der Christuskirche
- Bachchor und CoroPiccolo an der evangelischen Stadtkirche
- Gospelchor Fetz Domino
Veranstaltungszentren

- Neue Messe mit dm-Arena in Rheinstetten-Forchheim
- Tollhaus - Kulturzentrum mit großem Programm in der Oststadt
- Tempel - Kulturzentrum in Mühlburg
- JuBeZ Kulturzentrum - betrieben vom Stadtjugendausschuss e.V.
- Kulturruine e.V. - Veranstaltungszentrum der Schwarzen Szene
- Kulturhaus Gotec
- Substage - Livemusik-Klub im Zentrum der Stadt
- Stadtmitte - Veranstaltungszentrum am Ettlinger Tor
- AKK - von Studentinnen und Studenten betriebenes Café und Veranstaltungsort
- Z10 - studentisch organisiertes Kultur- und Kommunikationszentrum
- Die Europa-Halle - ist eine Multifunktionshalle für vielerlei Sportveranstaltungen und Konzerte. Sie steht am Rand der Günther-Klotz-Anlage, in der seit mehr als 20 Jahren das größte Open-Air Süddeutschlands bei freiem Eintritt stattfindet: Das Fest vom Stadtjugendausschuss e.V.
- Bürgerzentrum Südstadt (Südwerk) - Kleine Mehrzweckhalle in der ehem. Kantine des Ausbesserungswerkes, von einigen Vereinen getragen, die sie regelmäßig nutzen
Museen

Zu den bekanntesten Museen gehören
- Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM)
- Staatliche Kunsthalle Karlsruhe
- Badisches Landesmuseum im Schloss Karlsruhe
- Staatliches Museum für Naturkunde
- Majolika-Manufaktur
Weitere Bauwerke und Museen sind im Artikel Sehenswürdigkeiten in Karlsruhe aufgeführt.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Ende Januar: UStA Uni-Winterfest
- Februar/März: Internationale Händel-Festspiele, seit 1985
- April: Schrill im April, der lesbisch-schwule Kulturmonat
- Mai/Juni: Frühjahrsjahrmarkt auf dem Messplatz
- Frühsommer: LinuxTag
- Ende Juni: zweitgrößte Freiluftveranstaltung Karlsruhes: UStA Uni-Sommerfest
- Mitte/Ende Juli: größtes kostenloses deutsches Freiluftfest "Das Fest"
- Juli/August: Freiluftkino am Schloss Gottesaue
- August/September: Lichterfest im Stadtgarten
- September/Oktober: Kulturmarkt auf dem Kronenplatz
- Oktober: Lesbisch-schwule Filmtage im Prinz-Max-Palais
- Oktober/November: Herbstjahrmarkt auf dem Messplatz
- November/Dezember: "Musik auf dem 49. Breitengrad"
- November/Dezember: Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz

Sport
Fußball
Erfolgreichster Fußballverein der Stadt ist der Karlsruher SC, der im Wildparkstadion derzeit in der 2. Bundesliga spielt. Größter Erfolg war der Deutsche Meistertitel des Vorgängervereins "Phönix Karlsruhe" im Jahre 1909, sowie zwei Pokalsiege in den Jahren 1955/56.
Basketball
Der Basketballverein BG Karlsruhe spielt seit der Saison 2003/2004 in der 1. Basketball-Bundesliga, nachdem ihnen ein Auswärtssieg in Chemnitz den Aufstieg ermöglichte. Spielstätte ist die 4600 Zuschauer fassende Europahalle.
Leichtathletik
In der Europahalle findet jährlich ein internationales Hallenleichtathletikmeeting statt, das zuletzt unter dem Namen LBBW-Meeting firmierte. Außerdem werden jedes Jahr der Baden-Marathon und der Fidelitas Nachtlauf, ein Ultramarathon, ausgerichtet.
Radsport
Karlsruhe ist Etappenort der Tour de France 2005. Die 7. Etappe endete hier am 8. Juli. Hierfür wurden große Teile der Innenstadt abgesperrt.
Gastronomie
Link zur entsprechenden Seite auf dem Karlsruher Stadtwiki
Karlsruhe im Überblick
Weitere Informationsquellen
Literatur
- Hubert Doerrschuck, Herbert Meininger: Karlsruhe. Stadtgeschichte und Bilddokumentation. G. Braun, Karlsruhe 1984, ISBN 3-76508041-1
- Stadt Karlsruhe Stadtarchiv (Hrsg.): Karlsruhe. Die Stadtgeschichte. Badenia, Karlsruhe 1998, ISBN 3-7617-0353-8
- Erich Keyser: Badisches Städtebuch. Kohlhammer, Stuttgart 1959 (Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte., Band IV 2)
Wikilinks
- Liste der Ehrenbürger von Karlsruhe und Söhne und Töchter der Stadt Karlsruhe
- Sehenswürdigkeiten in Karlsruhe
- Karlsruher Geschichtstabellen
Weblinks
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