Zeustempel (Olympia) und Same (Manufahi): Unterschied zwischen den Seiten
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[[Datei:Olympia-ZeusTempelRestoration.jpg|miniatur|hochkant=1.3|Rekonstruktion des Zeustempels (um 1900)]] |
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|border="1" colspan="2" align=center style="background:#000000; color:white" |'''Subdistrikt Same''' |
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[[Datei:GR 08-04-23 Olympia Museum Zeustempel Westgiebel.JPG|miniatur|Figurengruppe des Westgiebels]] |
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[[Datei:Zeustempel_Olympia.PNG|miniatur|Ostfassade des Zeustempels in Olympia, Rekonstruktion]] |
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|colspan="2" bgcolor="#FF3030"|{{Positionskarte |
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[[Datei:Temple of Zeus.JPG|miniatur|Zeustempel im Jahr 2004]] |
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|Osttimor |
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|colspan="2" |[[Datei:Same.jpg|300px|Blick auf Same]] |
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|'''Hauptstadt''' |
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|'''Fläche''' |
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| align="center" |355,28 km²<small><ref name="Wall">[http://dne.mof.gov.tl/published/2010%20and%202011%20Publications/Wall%20Chart%20English/Wall%20Chart%20English%209%20June%202011.pdf Direcção Nacional de Estatística: 2010 Census Wall Chart (English)]</ref></small> |
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|'''Einwohnerzahl''' |
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|align="center" bgcolor="#FFD700" |'''Sucos'''||align="center" bgcolor="#FFD700" |'''Einwohner''' <small>(2010)<ref name="SR2010">[http://dne.mof.gov.tl/published/2010%20and%202011%20Publications/Pub%204%20Eng%20web/Publication%204%20ENGLISH%20Final_website.pdf Direcção Nacional de Estatística: Suco Report Volume 4 (englisch)]</ref></small> |
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|[[Babulo (Same)|Babulo]]||align="center" |4.745 |
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|[[Betano]]||align="center" |5.151 |
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|[[Dai-Sua]]||align="center" |2.284 |
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|[[Grotu]]||align="center" |857 |
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|[[Holarua]]||align="center" |5.384 |
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|[[Letefoho (Same)|Letefoho]]||align="center" |6.759 |
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|[[Rotuto]]||align="center" |866 |
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|[[Tutuluro]]||align="center" |1.508 |
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|colspan="2" align="center" bgcolor="#FF3030" | '''Übersichtskarte''' |
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|colspan="2" align="center" bgcolor="#FF3030"|[[Datei:Sucos Manufahi.png|300px|Verwaltungsgliederung von Manufahi]] |
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|colspan="2" bgcolor="#FF3030"|[[Datei:East Timor Manufahi locator map.svg|300px|Lage des Distrikts Manufahi]] |
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'''Same''' (gesprochen ''Sah-may'') ist die Hauptstadt des [[osttimor]]esischen Distrikts [[Manufahi]] und des '''Subdistrikts Same'''. Während der [[Portugal|portugiesischen]] Kolonialzeit war auch der Distrikt nach seiner Hauptstadt benannt. In der Zeit des [[Estado Novo (Portugal)|Estado Novo]] wurde der Ort in ''Vila Filomeno da Câmara'' umbenannt, nach dem ehemaligen Gouverneur von [[Portugiesisch-Timor]] [[Filomeno da Câmara de Melo Cabral]]. |
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Der '''Zeustempel''' in [[Olympia (Griechenland)|Olympia]] wurde von dem [[Baumeister]] [[Libon von Elis|Libon]] von [[Elis]] ({{ELSalt|Λίβων Ἠλεῖος}}) im 5. Jahrhundert v. Chr. (472–456 v. Chr.) errichtet. Das Bauwerk war etwa 64 m lang, 28 m breit und 20 m hoch. Der [[Tempel]] bildete den Kultmittelpunkt der [[Olympische Spiele der Antike|Olympischen Spiele]] in der Antike. Am vierten Tag der Spiele zogen alle Athleten und Zuschauer in feierlicher Prozession dorthin, der religiöse Höhepunkt der Olympischen Spiele. Am Altar wurden Rinder geopfert, worauf ein Festschmaus folgte. Neben Phidias war auch [[Paionios]] hier tätig. |
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== Der Ort == |
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Im Zeustempel zu Olympia befand sich die [[Zeus-Statue des Phidias|Zeus-Statue]] des berühmten [[Bildhauerei|Bildhauers]] [[Phidias]], eines der [[Sieben Weltwunder]] der [[Antike]]. |
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[[Datei:Same-Traditionelle Häuser.jpg|miniatur|links|Traditionelle Häuser in Same]] |
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Die Stadt liegt im Inselinneren 49 km südlich von der Landeshauptstadt [[Dili]], auf einer Meereshöhe von {{Höhe|261}}, südlich des Berges [[Cabalaki]] (''Foho Kabulaki''). Das Zentrum befindet sich im [[Verwaltungsgliederung Osttimors#Sucos und Aldeias|Suco]] [[Letefoho (Same)|Letefoho]], die Vororte dehnen sich aber bis in den Suco [[Babulo (Same)Babulo]] aus. Same hat 11.258 Einwohner (Stand 2010).<ref name=cen2010>[http://dne.mof.gov.tl/published/Census%20Preliminary%20Results%202010/English%20Census%20Preliminary%20Results%202010.pdf Direcção Nacional de Estatística: Preliminary Result of Census 2010 English]</ref> |
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[[Theodosius I.]] ordnete zwar 391 n. Chr. die Schließung alter Kultplätze an, jedoch wurde der Kultbetrieb in Olympia wohl bis zum Anfang des 5. Jahrhunderts n. Chr. aufrechterhalten. Erst [[Theodosius II.]] verbot die Olympischen Spiele 426 endgültig. Zwei Erdbeben 522 und 551 zerstörten den Tempel, dessen Reste noch heute zu besichtigen sind. |
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Vom alten Marktgebäude sind seit seiner Zerstörung durch die Indonesier nur die Betonmauern übrig. Ebenfalls in Ruinen liegt die alte, katholische Kirche. Sie wurde aber bereits im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] durch die [[Japan]]er zerstört. |
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Zu den statuarischen Überresten des Zeustempels zählt beispielsweise der [[Apoll von Olympia]], der sich im Westgiebel befand und mit ausgestrecktem rechtem Arm die übrigen Figuren überragte, die den Kampf der [[Lapithen]] gegen die [[Kentauren]] darstellten. Viele Teile davon wurden nach 1875 gefunden. Auch vom Ostgiebel mit Zeus in der Mitte sind viele Teile erhalten. Diese Statuengruppen sind im [[Archäologisches Museum Olympia|Archäologischen Museum in Olympia]] zu sehen. [[Pausanias Periegetes|Pausanias]] schreibt diese Figuren Paionios zu. <!-- Die auch in Olympia aufgefundene Nike benennt ihn als Bildhauer. xxxxxxxxxx gehört nicht zum Zeustempel---> |
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== Der Subdistrikt == |
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[[Datei:Manufahi subdistricts.png|miniatur|links|hochkant|Same liegt im Westen des Distrikts Manufahi]] |
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[[Datei:Xanana visit to Same '00-02.jpg|miniatur|links|Feierlichkeiten zum Besuch von [[Xanana Gusmão]] in Same (2000)]] |
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Same teilt sich in acht Sucos: Babulo (''Babulu''), [[Betano]], [[Dai-Sua]] (''Daisua'', ''Daisula''), [[Grotu]] (''Gratu''), [[Holarua]], Letefoho, [[Rotuto]] (''Rotutu'') und [[Tutuluro]]. Letefoho und Babulo sind als urban klassifiziert. |
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* Wilhelm Dörpfeld: Der Zeustempel, in: E. Curtius (Hrsg.) F. Adler (Hrsg.), Olympia. Die Ergebnisse der von dem Deutschen Reich veranstalteten Ausgrabung (Textband 2): Die Baudenkmäler (Berlin 1892), S. 4 - 27, hierzu Tafelband 1, Tafel 8 - 17 (s. weblinks) |
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* {{Literatur|Autor=[[Alfred Mallwitz]]|Titel=Olympia und seine Bauten|Ort=Darmstadt|Jahr=1972}} |
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Der Subdistrikt Same hat 27.554 Einwohner (2010,<ref name="Wall"/> 2004: 26.066<ref name=Census>[http://dne.mopf.gov.tl/census/tables/district/ Direcção Nacional de Estatística Census 2004]</ref>). Die größte Sprachgruppe bilden die Sprecher der [[Sprachen Osttimors|Nationalsprache]] [[Bunak]]. Der Altersdurchschnitt beträgt 18,3 Jahre (2010,<ref name="Wall"/> 2004: 18,2 Jahre<ref name="CPH">[http://dne.mof.gov.tl/latestrelease/Publications/ATLAS/ATLAS%20English.pdf Direcção Nacional de Estatística: Census of Population and Housing Atlas 2004]</ref>). |
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* {{Literatur|Autor=[[Ulrich Sinn]]|Titel=Olympia. Kult, Sport und Fest in der Antike|Verlag=Beck|Ort=München|Jahr=2002|ISBN=3-406-40339-5}} |
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* {{Literatur|Autor=Ulrich Sinn|Titel=Das antike Olympia. Götter, Spiel und Kunst|Verlag=Beck|Ort=München|Jahr=2004|ISBN=3-406-51558-4}} |
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66 % der Haushalte in Same bauen Maniok an, 65 % Mais, 52 % Kokosnüsse, 54 % Gemüse, 44 % Kaffee und 15 % Reis.<ref name="CPH"/> 2010 wurde beklagt, dass die Einwohner der Sucos Holarua, Grotu, Dai-Sua und Rotuto ständig unter einer Nahrungsmittelknappheit leiden, da ihre Böden nicht ertragreich genug seien. Dazu kämen Stürme und Erdrutsche, die bereits in Rotuto Felder zerstörten.<ref name=RTL>[http://timorlorosaenacao.blogspot.com/2010/04/timor-leste-news_26.html Radio Timor-Leste, 23. April 2010, Four villages Residents of Same sub district run short of food]</ref> |
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* [[William Bell Dinsmoor]]: ''An Archeological Earthquake at Olympia''. In: American Journal of Archeology Bd. 45, 1941. S. 399 - 427. |
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* Peter Grunauer: ''Der Westgiebel des Zeustempels von Olympia. Die Münchner Rekonstruktion - Aufbau und Ergebnisse''. In: Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts, Bd. 89, 1974. S. 1 - 49. |
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Distriktadministrator ist ''Adão Mendes'' (Stand April 2010).<ref name=RTL/> |
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== Geschichte == |
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{{Siehe auch|Geschichte Osttimors}} |
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[[Datei:Same monument.jpg|miniatur|links|Portugiesische Statue in Same]] |
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[[Datei:Same Markets.jpg|miniatur|links|Der alte Markt von Same. Das Gebäude wurde von den indonesischen Armee zerstört und war 2010 noch nicht wieder aufgebaut]] |
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Same war die Hauptstadt des Reiches von Manufahi. [[Boaventura]], der [[Liurai]] von Manufahi und sein Vater ''Duarte'' führten zwischen 1895 und 1912 [[Anti-Steuer-Rebellionen|mehrere große Revolten]] gegen die damalige [[Portugal|portugiesische]] Kolonialmacht an. Boaventura vereinigte dabei mehrere timoresische Reiche zur größten Widerstandsbewegung, auf die die Portugiesen während der Kolonialzeit auf [[Timor]] trafen. Erst während der [[Anti-Steuer-Rebellionen#Die Rebellion von Manufahi|Rebellion von Manufahi]] 1911/12 wurde mit loyalen Timoresen und portugiesisch-afrikanischen Truppen aus [[Mosambik]] und teils sogar aus [[Angola]] der Aufstand endgültig geschlagen und Boaventura in Betano gefangen genommen. Er starb kurz darauf auf der Insel [[Atauro]]. Osttimoresische Quellen schätzen, dass bei der letzten Revolte allein zwischen 15.000 und 25.000 Menschen getötet und viele Tausend mehr gefangen genommen und eingekerkert wurden. |
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Während des Zweiten Weltkriegs wurde [[Portugiesisch-Timor]] von den Japanern besetzt. Ihnen widersetzten sich, während der [[Schlacht um Timor]], [[Australien|australische]] Truppen im Guerillakampf. Über den Hafen von Betano lief der australische Nachschub. Dabei ging der australische Zerstörer [[HMAS Voyager (D31)|HMAS Voyager]] hier verloren. |
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Am 20. August 1982 griffen FALINTIL-Kämpfer die die [[Indonesien|indonesische]] [[Hansip]] (Zivilverteidigung) in Rotuto an. Dies war Teil des ''[[Cabalaki]]-Aufstands'', bei dem mehrere indonesische Stützpunkte in der Region gleichzeitig attackiert wurden. Die Indonesier schickten sofort Truppen in die Region. Häuser wurden niedergebrannt, Schulen geschlossen und Frauen und Kinder dazu gezwungen Wache in Militärposten zu halten. Außerdem kam es zu Zwangsumsiedlungen, Brandschatzung, Plünderungen und Vergewaltigungen. FALINTIL-Kämpfer und ein Großteil der Bevölkerung flohen aus dem Gebiet.<ref name="CAVR7.4">[http://www.cavr-timorleste.org/chegaFiles/finalReportEng/07.4-Arbitrary-Detention-Torture-and-Ill-treatment.pdf „Chapter 7.4 Arbitrary detention, torture and ill-treatment“] aus dem „Chega!“-Report der [[Empfangs-, Wahrheits- und Versöhnungskommission von Osttimor|CAVR]] (englisch)</ref><ref name=CAVR6>[http://www.cavr-timorleste.org/chegaFiles/finalReportEng/06-Profile-of-Violations.pdf 6.4 Mauchiga case study: a quantitative analysis of violations experienced during counter-Resistance operations] aus dem Abschlussbericht der [[Empfangs-, Wahrheits- und Versöhnungskommission von Osttimor]] (englisch)</ref><ref name=CAVR7.7>[http://www.cavr-timorleste.org/chegaFiles/finalReportEng/07.7-Sexual-Violence.pdf Chapter 7.7: Sexual Violence] aus dem Abschlussbericht der [[Empfangs-, Wahrheits- und Versöhnungskommission von Osttimor]] (englisch)</ref> |
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1999 wurde die Stadt Same, während der [[Krise in Osttimor 1999|Unruhen im Umfeld]] des [[Unabhängigkeitsreferendum in Osttimor 1999|Unabhängigkeitsreferendum in Osttimor]], nahezu komplett von [[Wanra|pro-indonesischen Milizen]] zerstört. 2001 wurde in [[Boroondara]] ([[Victoria (Australien)|Bundesstaat Victoria]]/Australien) der Freundschaftskreis ''Friends of Same'' gegründet, der Hilfsprojekte in der Region unterstützt. |
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Am 1. März 2007 wurde der flüchtige Rebellenführer [[Alfredo Reinado]] in Same zusammen mit 150 Mann von australischen [[International Stabilization Force|ISF]]-Soldaten eingeschlossen. Zu ihm gesellten sich [[Gastão Salsinha]], ein weiterer Anführer der rebellierenden Soldaten und der [[Liste der Abgeordneten im Nationalparlament Osttimors 2001-2007|Parlamentsabgeordneter]] der [[Partido Social Democrata (Osttimor)|Partido Social Democrata (PSD)]] [[Leonardo Isaac]], um ihn zu unterstützen. Etwa hundert Einwohner flohen aus den Ort. Am 4. März stürmte die australische Armee mit Unterstützung von Hubschraubern und gepanzerten Fahrzeugen den Ort. Fünf Rebellen starben dabei, während von den Australiern niemand verletzt wurde. Reinado gelang die Flucht, ebenso Gastão Salsinha und seinen Männern. Leonardo Isaac blieb unverletzt. Einige Rebellen konnten gefangen genommen werden. |
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Vier Tage später sollen australische Soldaten auf der Suche nach Reinado bei einer nächtlichen Durchsuchungsaktion etwa zehn Häuser im nahe gelegenen Dorf ''Serema'' zerstört haben. Die australische Armee bestreitet die Zerstörung und spricht nur von geringen Schäden, bei denen Soldaten später bei der Reparatur halfen. Auch im Dorf ''Sasaneh'' sollen australische Soldaten ihre Durchsuchung brutal durchgeführt haben. Möbel seien beschädigt worden und die Bewohner wurden mit erhobenen Händen zusammengetrieben. |
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== Einzelnachweise == |
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<references/> |
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== Weblinks == |
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* [http://www.friendsofsame.org/ Friends of Same] (englisch) |
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* {{Arachne|ba|2100028|Zeus-Tempel, Olympia}} |
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* [http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/curtius1892bd2/0022?sid=57e804f1736bafa3a5c5d98ec1eff92f| Wilhelm Dörpfeld: Der Zeustempel], in: Curtius, Ernst (Hrsg.); Adler, Friedrich (Hrsg.), Olympia. Die Ergebnisse der von dem Deutschen Reich veranstalteten Ausgrabung (Textband 2): Die Baudenkmäler (Berlin 1892), S. 4 - 27, hierzu [http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/curtius1892bd1/0012?sid=57e804f1736bafa3a5c5d98ec1eff92f| Tafelband] Tafel 8 - 17, Digitalisate Universitätsbibliothek Heidelberg |
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{{Navigationsleiste Distrikt Manufahi}} |
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[[Kategorie:Ort in Manufahi]] |
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{{SORTIERUNG:Zeustempel #Olympia}} |
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[[Kategorie:Subdistrikt in Manufahi]] |
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[[Kategorie:Peloponnes]] |
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[[Kategorie:Erbaut im 5. Jahrhundert v. Chr.]] |
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[[Kategorie:Tempel des Zeus]] |
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[[en:Same (East Timor)]] |
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[[fr:Same (Timor oriental)]] |
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[[el:Ναός του Δία στην Ολυμπία]] |
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[[id:Same]] |
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[[en:Temple of Zeus, Olympia]] |
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[[it:Same (Timor Est)]] |
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[[es:Templo de Zeus Olímpico (Olimpia)]] |
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[[ms:Same]] |
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[[fi:Zeuksen temppeli Olympiassa]] |
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[[nl:Same (Oost-Timor)]] |
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[[fr:Temple de Zeus à Olympie]] |
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[[pl:Same]] |
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[[he:מקדש זאוס באולימפיה]] |
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[[pt:Same]] |
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[[it:Tempio di Zeus (Olimpia)]] |
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[[war:Same (Sinirangan nga Timor)]] |
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[[no:Zevstempelet]] |
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[[zh:薩姆]] |
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[[ru:Храм Зевса в Олимпии]] |
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[[sh:Zeusov hram]] |
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[[si:සියුස් දේවස්ථානය]] |
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[[sr:Зевсов храм у Олимпији]] |
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[[uk:Храм Зевса в Олімпії]] |
Version vom 16. März 2012, 14:44 Uhr
Subdistrikt Same | ||
![]() | ||
Hauptstadt | Same | |
Fläche | 355,28 km²[1] | |
Einwohnerzahl | 27.554 (2010)[1] | |
Sucos | Einwohner (2010)[2] | |
Babulo | 4.745 | |
Betano | 5.151 | |
Dai-Sua | 2.284 | |
Grotu | 857 | |
Holarua | 5.384 | |
Letefoho | 6.759 | |
Rotuto | 866 | |
Tutuluro | 1.508 | |
Übersichtskarte | ||
![]() | ||
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Same (gesprochen Sah-may) ist die Hauptstadt des osttimoresischen Distrikts Manufahi und des Subdistrikts Same. Während der portugiesischen Kolonialzeit war auch der Distrikt nach seiner Hauptstadt benannt. In der Zeit des Estado Novo wurde der Ort in Vila Filomeno da Câmara umbenannt, nach dem ehemaligen Gouverneur von Portugiesisch-Timor Filomeno da Câmara de Melo Cabral.
Der Ort

Die Stadt liegt im Inselinneren 49 km südlich von der Landeshauptstadt Dili, auf einer Meereshöhe von 261 m, südlich des Berges Cabalaki (Foho Kabulaki). Das Zentrum befindet sich im Suco Letefoho, die Vororte dehnen sich aber bis in den Suco Babulo (Same)Babulo aus. Same hat 11.258 Einwohner (Stand 2010).[3]
Vom alten Marktgebäude sind seit seiner Zerstörung durch die Indonesier nur die Betonmauern übrig. Ebenfalls in Ruinen liegt die alte, katholische Kirche. Sie wurde aber bereits im Zweiten Weltkriegs durch die Japaner zerstört.
Der Subdistrikt


Same teilt sich in acht Sucos: Babulo (Babulu), Betano, Dai-Sua (Daisua, Daisula), Grotu (Gratu), Holarua, Letefoho, Rotuto (Rotutu) und Tutuluro. Letefoho und Babulo sind als urban klassifiziert.
Der Subdistrikt Same hat 27.554 Einwohner (2010,[1] 2004: 26.066[4]). Die größte Sprachgruppe bilden die Sprecher der Nationalsprache Bunak. Der Altersdurchschnitt beträgt 18,3 Jahre (2010,[1] 2004: 18,2 Jahre[5]).
66 % der Haushalte in Same bauen Maniok an, 65 % Mais, 52 % Kokosnüsse, 54 % Gemüse, 44 % Kaffee und 15 % Reis.[5] 2010 wurde beklagt, dass die Einwohner der Sucos Holarua, Grotu, Dai-Sua und Rotuto ständig unter einer Nahrungsmittelknappheit leiden, da ihre Böden nicht ertragreich genug seien. Dazu kämen Stürme und Erdrutsche, die bereits in Rotuto Felder zerstörten.[6]
Distriktadministrator ist Adão Mendes (Stand April 2010).[6]
Geschichte


Same war die Hauptstadt des Reiches von Manufahi. Boaventura, der Liurai von Manufahi und sein Vater Duarte führten zwischen 1895 und 1912 mehrere große Revolten gegen die damalige portugiesische Kolonialmacht an. Boaventura vereinigte dabei mehrere timoresische Reiche zur größten Widerstandsbewegung, auf die die Portugiesen während der Kolonialzeit auf Timor trafen. Erst während der Rebellion von Manufahi 1911/12 wurde mit loyalen Timoresen und portugiesisch-afrikanischen Truppen aus Mosambik und teils sogar aus Angola der Aufstand endgültig geschlagen und Boaventura in Betano gefangen genommen. Er starb kurz darauf auf der Insel Atauro. Osttimoresische Quellen schätzen, dass bei der letzten Revolte allein zwischen 15.000 und 25.000 Menschen getötet und viele Tausend mehr gefangen genommen und eingekerkert wurden.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde Portugiesisch-Timor von den Japanern besetzt. Ihnen widersetzten sich, während der Schlacht um Timor, australische Truppen im Guerillakampf. Über den Hafen von Betano lief der australische Nachschub. Dabei ging der australische Zerstörer HMAS Voyager hier verloren.
Am 20. August 1982 griffen FALINTIL-Kämpfer die die indonesische Hansip (Zivilverteidigung) in Rotuto an. Dies war Teil des Cabalaki-Aufstands, bei dem mehrere indonesische Stützpunkte in der Region gleichzeitig attackiert wurden. Die Indonesier schickten sofort Truppen in die Region. Häuser wurden niedergebrannt, Schulen geschlossen und Frauen und Kinder dazu gezwungen Wache in Militärposten zu halten. Außerdem kam es zu Zwangsumsiedlungen, Brandschatzung, Plünderungen und Vergewaltigungen. FALINTIL-Kämpfer und ein Großteil der Bevölkerung flohen aus dem Gebiet.[7][8][9]
1999 wurde die Stadt Same, während der Unruhen im Umfeld des Unabhängigkeitsreferendum in Osttimor, nahezu komplett von pro-indonesischen Milizen zerstört. 2001 wurde in Boroondara (Bundesstaat Victoria/Australien) der Freundschaftskreis Friends of Same gegründet, der Hilfsprojekte in der Region unterstützt.
Am 1. März 2007 wurde der flüchtige Rebellenführer Alfredo Reinado in Same zusammen mit 150 Mann von australischen ISF-Soldaten eingeschlossen. Zu ihm gesellten sich Gastão Salsinha, ein weiterer Anführer der rebellierenden Soldaten und der Parlamentsabgeordneter der Partido Social Democrata (PSD) Leonardo Isaac, um ihn zu unterstützen. Etwa hundert Einwohner flohen aus den Ort. Am 4. März stürmte die australische Armee mit Unterstützung von Hubschraubern und gepanzerten Fahrzeugen den Ort. Fünf Rebellen starben dabei, während von den Australiern niemand verletzt wurde. Reinado gelang die Flucht, ebenso Gastão Salsinha und seinen Männern. Leonardo Isaac blieb unverletzt. Einige Rebellen konnten gefangen genommen werden.
Vier Tage später sollen australische Soldaten auf der Suche nach Reinado bei einer nächtlichen Durchsuchungsaktion etwa zehn Häuser im nahe gelegenen Dorf Serema zerstört haben. Die australische Armee bestreitet die Zerstörung und spricht nur von geringen Schäden, bei denen Soldaten später bei der Reparatur halfen. Auch im Dorf Sasaneh sollen australische Soldaten ihre Durchsuchung brutal durchgeführt haben. Möbel seien beschädigt worden und die Bewohner wurden mit erhobenen Händen zusammengetrieben.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Direcção Nacional de Estatística: 2010 Census Wall Chart (English)
- ↑ Direcção Nacional de Estatística: Suco Report Volume 4 (englisch)
- ↑ Direcção Nacional de Estatística: Preliminary Result of Census 2010 English
- ↑ Direcção Nacional de Estatística Census 2004
- ↑ a b Direcção Nacional de Estatística: Census of Population and Housing Atlas 2004
- ↑ a b Radio Timor-Leste, 23. April 2010, Four villages Residents of Same sub district run short of food
- ↑ „Chapter 7.4 Arbitrary detention, torture and ill-treatment“ aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
- ↑ 6.4 Mauchiga case study: a quantitative analysis of violations experienced during counter-Resistance operations aus dem Abschlussbericht der Empfangs-, Wahrheits- und Versöhnungskommission von Osttimor (englisch)
- ↑ Chapter 7.7: Sexual Violence aus dem Abschlussbericht der Empfangs-, Wahrheits- und Versöhnungskommission von Osttimor (englisch)
Weblinks
- Friends of Same (englisch)
Vorlage:Navigationsleiste Distrikt Manufahi
Koordinaten: 9° 0′ S, 125° 39′ O