„Berlin Ostbahnhof“ – Versionsunterschied
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{{Dieser Artikel|beschreibt den nach 1950 ''Ostbahnhof'' genannten Bahnhof. Zu dem vor 1950 so genannten Bahnhof siehe [[Berlin Ostbahnhof (1867)]].}} |
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Der (ehem.) Schlesische Bahnhof in Berlin heißt heute wieder [[Ostbahnhof]]. Er hat seine Namen wie kein anderer berliner Bahnhof in der Geschichte gewechselt. |
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{{Infobox Bahnhof |
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| Breite = 310px |
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| Name = Berlin Ostbahnhof<br /> Berlin Ostbahnhof S-Bahn |
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| Bild = Ostbahnhof B-Friedrichshain 08-2017.jpg |
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| Bildtext = Empfangshalle auf der Südseite des Bahnhofs, 2017 |
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| Kategorie = 1<ref>{{Internetquelle |url=https://www.deutschebahn.com/resource/blob/4261854/aba67a2f957f1a72e1f78b2667c4cfc7/Stationspreisliste-2020-data.pdf |titel=Stationspreisliste 2020 |werk=Deutsche Bahn |hrsg=Deutsche Bahn |datum=2020-01-01 |format=PDF |sprache=de |abruf=2020-07-11}}</ref> |
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| Typ = [[Bahnhof]] <small>(Fernbahn)</small><br /> Bahnhof <small>(S-Bahn)</small> |
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| Lage = Trennungsbahnhof |
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| Bauform = Durchgangsbahnhof |
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| Bahnsteiggleise = 5 <small>(Fernbahn)</small><br /> 4 <small>(S-Bahn)</small> |
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| Abkürzung = BHF <small>(Fernbahn)</small><br /> BOSB <small>(S-Bahn)</small> |
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| IBNR = 8010255 <small>(Fernbahn)</small><br /> 8089185 <small>(S-Bahn)</small> |
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| Homepage = [https://sbahn.berlin/fahren/bahnhofsuebersicht/ostbahnhof/ sbahn.berlin] |
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| Bahnhof.de ID = Berlin-Ostbahnhof |
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| Eröffnung = 23. Oktober 1842 |
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| Architekt = |
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| Baustil = |
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| Gemeinde = Berlin |
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| Ort = Berlin-Friedrichshain{{!}}Friedrichshain |
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| Breitengrad = 52/30/36/N |
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| Längengrad = 13/26/5/E |
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| Region-ISO = DE-BE |
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| Höhe = |
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| Höhe-Art = |
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| Strecken = * [[Berliner Stadtbahn]] <small>(km 0,0)</small> |
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* [[Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn|Frankfurter Bahn]] <small>(km 0,0)</small> |
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* [[Bahnstrecke Berlin–Küstrin-Kietz Grenze|Ostbahn]] <small>(km 0,0)</small> |
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'''Berlin Ostbahnhof''' ist ein [[Bahnhof|Fern- und Regionalbahnhof]] im [[Berlin]]er Ortsteil [[Berlin-Friedrichshain|Friedrichshain]] und steht mit täglich rund 100.000 Reisenden zusammen mit dem [[Mannheim Hauptbahnhof|Hauptbahnhof Mannheim]] auf Platz 14 der [[Bahnhof#Meistfrequentierte Fernbahnhöfe in Deutschland|meistfrequentierten Fernbahnhöfe]] der [[Deutsche Bahn|Deutschen Bahn]]. Er ist auch [[S-Bahn Berlin|S-Bahn]]-Station und nach dem [[Berlin Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]] und dem [[Bahnhof Berlin Südkreuz|Bahnhof Südkreuz]] der drittgrößte Bahnhof Berlins. |
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Der [[Durchgangsbahnhof]] mit neun Bahnsteiggleisen gehört zu den [[Liste der deutschen Bahnhöfe der Preisklasse 1|21 Bahnhöfen]] der höchsten [[Preisklasse]] 1 von [[DB InfraGO]]. |
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Im Jahre 1842 wurde er mit dem Namen [[Frankfurter Bahnhof]] als westlicher Endpunkt der Frankfurter Eisenbahn (''i. e. Frankfurt an der Oder'') eröffnet. Diesen Namen behielt er bis 1881 als er im Zuge der Fusion der Frankfurter Bahn mit der Märkisch-Niederschlesichen Eisenbahn in '''Schlesischer Bahnhof''' umbenannt wurde. 1950 erhielt er seinen dritten Namen '''[[Ostbahnhof]]''' (nicht zu verwechslen mit dem von 1867 bis 1882 in der Nähe bestehenden Ostbahnhof für die königlich [[preußische Ostbahn]] am Cüstriner Platz (heute: Franz-Mehring-Platz). |
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Der heutige Ostbahnhof wurde als ''Frankfurter Bahnhof'' erbaut und hat seinen Namen so oft gewechselt wie kein anderer Berliner Bahnhof. Insbesondere sind die Namen '''Berlin Schlesischer Bahnhof''' (1881–1950) und ''Berlin Hauptbahnhof'' (1987–1998) bekannt. Die häufige Namensänderung führte auch zu Verwechslungen mit dem heutigen [[Berlin Hauptbahnhof|Berliner Hauptbahnhof]] oder auch mit dem [[Berlin Ostbahnhof (1867)|Alten Ostbahnhof]]. Am Gleis 1 am südöstlichen Ende der Bahnhofshalle wurde dazu im Jahr 2000 unter dem Bahnhofsschild „Berlin Ostbahnhof“ eine Tafel mit den historischen Bahnhofsnamen angebracht. Demzufolge hieß der Bahnhof |
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Mit Eröffnung der Berliner Stadtbahn 1882 wurde aus dem ursprünglichen [[Kopfbahnhof]] der heute noch bestehende Durchgangsbahnhof. |
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* 1842–1881 ''Frankfurter Bahnhof,'' |
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* 1881–1950 ''Schlesischer Bahnhof,'' |
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* 1950–1987 ''Ostbahnhof,'' |
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* 1987–1998 ''Hauptbahnhof,'' |
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* seit 1998 ''Ostbahnhof.''<ref>[http://www.grafschaft-glatz.de/berichte/cwdz2000/schl-bhf.htm Historische Bahnhofsnamen] – Veröffentlichung vom 9. August 2000.</ref> |
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Möglicherweise gab es allerdings bei verschiedenen Organisationen gleichzeitig andere Benennungen. So ist im [[Kursbuch]] der Deutschen Reichs-Postverwaltung von 1880 für die Strecke Berlin – [[Breslau]] ''Berlin, Ostbf.'' und für die Strecke Berlin – [[Erkner]] ''Berlin (Ost-Bahnhof)'' eingetragen.<ref>''Kursbuch der Deutschen Reichs-Postverwaltung…'' 1. Juli 1880, Tabelle 41 und 42. Pürgen 1992 (Repr.), ISBN 3-921304-84-9.</ref> Dieser Eintrag könnte allerdings auch auf eine provisorische Benutzung des [[Berlin Ostbahnhof (1867)|Alten Ostbahnhofs]] hindeuten, die dem Umbau des Frankfurter Bahnhofs in einen Durchgangsbahnhof ''(siehe nächster Abschnitt)'' geschuldet war. |
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Der Name Ostbahnhof hielt dann bis zum Jahre 1987, als die [[DDR]] den Bahnhof (im krassen Widerspruch zu seinem Verkehrsaufkommen) in [[Hauptbahnhof]] umbenannte. |
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== Geschichte == |
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1998 erfolgte die bis heute letzte Umbenennung zurück in Ostbahnhof. |
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=== Bau und erste Jahre === |
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[[Datei:Frankfurter Bahnhof 1870.jpg|mini|Der Frankfurter Bahnhof um 1870, ursprünglich ein Kopfbahnhof]] |
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Als westlicher Endpunkt der Eisenbahn nach [[Frankfurt (Oder)]] wurde 1842 der ''Frankfurter Bahnhof'' als [[Kopfbahnhof]] eröffnet. Mit dem Bau der [[Berliner Stadtbahn]] wurde er zum heutigen [[Durchgangsbahnhof]] umgebaut und 1881 in ''Schlesischer Bahnhof'' umbenannt. Zu diesem Zeitpunkt befand sich schon seit 1867 etwa 400 Meter nordöstlich der alte [[Berlin Ostbahnhof (1867)|Ostbahnhof]] ''(Küstriner Kopfbahnhof)'' als Endpunkt der [[Preußische Ostbahn|Königlichen Ostbahn]]. Während der Bauarbeiten wurde der Personenverkehr der Frankfurter Bahn und der mit dieser verbundenen [[Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn|Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn]] zum Ostbahnhof umgeleitet und parallel dazu die Ostbahn über einen Gleisanschluss dauerhaft an den neuen Schlesischen Durchgangsbahnhof angebunden. Nach dessen Eröffnung wurde der alte Ostbahnhof geschlossen. Um den Schlesischen Bahnhof herum bildete sich ein typisches Bahnhofsmilieu mit [[Nachtclub|Nachtlokalen]], [[Bordell]]en und billigen Hotels. Im [[Berolinismus|Berliner Volksmund]] wurde der ''Schlesische Bahnhof'' auch „Kathol’scher Bahnhoff“ genannt, da hier zahlreiche Reisende aus den östlichen, katholisch geprägten Gebieten Preußens ([[Provinz Posen]] und [[Oberschlesien]]) in Berlin eintrafen. |
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=== Das Tor nach Osten === |
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[[Datei:Lage-alter-ostbahnhof.jpg|mini|Lage des alten Ostbahnhofs und des Frankfurter Bahnhofs auf einer Karte von 1875]] |
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Vor allem durch die Zusammenlegung mit der Ostbahn wurde der Schlesische Bahnhof zum Ausgangspunkt für alle Reisen von Berlin nach Ost- und Südosteuropa. 1903 hielt hier beispielsweise der [[Nord-Express]] ([[Sankt Petersburg]] – [[Paris]] / [[Ostende]]), der Schnellzug nach [[Moskau]] sowie mehrere Verbindungen über [[Königsberg (Preußen)|Königsberg]] und [[Tschernyschewskoje|Eydtkuhnen]] nach Sankt Petersburg und Moskau. Hier traf der Strom [[Geschichte der Juden in Russland|jüdischer]] [[Auswanderung|Emigranten]] aus dem [[Russisches Kaiserreich|Zarenreich]] ein, die dann weiter zu den Auswandererhäfen [[Hamburger Hafen|Hamburg]] und [[Columbuskaje#Geschichte|Bremen]] reisten. |
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Im Jahr 1914 gab es folgende Verbindungen vom Schlesischen Bahnhof: |
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* Berlin – [[Kostrzyn nad Odrą|Küstrin]] – Landsberg – [[Piła|Schneidemühl]] – [[Tczew|Dirschau]] – Königsberg – [[Tschernjachowsk|Insterburg]] – [[Gussew|Gumbinnen]] – [[Nesterow|Stallupönen]] – [[Tschernyschewskoje|Eydtkuhnen]] – Sankt Petersburg |
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* Berlin – Küstrin – Landsberg – Schneidemühl – Dirschau – [[Danzig]] |
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* Berlin – Küstrin – Landsberg – Schneidemühl – Bromberg – Thorn – Allenstein – Insterburg – [[Sowetsk (Kaliningrad)|Tilsit]] – [[Klaipėda|Memel]] |
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* Berlin – Frankfurt (Oder) – Bentschen – [[Posen]] – Thorn |
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* Berlin – Frankfurt (Oder) – [[Breslau]] – Gleiwitz – [[Katowice|Kattowitz]] mit weiterführenden Zügen bis nach [[Wien]], [[Budapest]] und [[Konstantinopel]]. |
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Die schnellsten Verbindungen 1914 brauchten vom Schlesischen Bahnhof nur vier Stunden nach Breslau, nur sechs Stunden nach Danzig und nur acht Stunden nach Königsberg (in den Jahren 1938/1939 betrug die Reisezeit sogar nur rund 7 Stunden und 20 Minuten).<ref>[[:Datei:Fahrplan Berlin-Königsberg.JPG|Kursbuchauszug]]</ref> Diese Reisezeiten wurden bis heute nicht mehr erreicht. Für die Fahrgäste der Fernzüge Berlin – Königsberg – Sankt Petersburg bestand vor dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] eine Anschlussmöglichkeit von Sankt Petersburg nach [[Omsk]] und weiter ins [[Kaiserreich China]]. |
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Des Weiteren bestand 1914 die regionale Eisenbahnstrecke von Berlin, Schlesischer Bahnhof über [[Werneuchen]], [[Wriezen]], Jädickendorf nach [[Chojna|Königsberg (Neumark)]]. |
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[[Datei:Bundesarchiv Bild 119-1577, Revolution in Berlin.jpg|mini|Nach der Besetzung des Bahnhofs durch Regierungstruppen, 1919]] |
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[[Datei:Bundesarchiv Bild 102-01339, Berlin, Schlesischer Bahnhof, Speisewagen.jpg|mini|Der Nord-Express 1929]] |
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Im August 1914 wurden die zivilen Zugverbindungen wegen des Ersten Weltkriegs eingestellt, und die Züge fuhren ins besetzte Gebiet [[Ober Ost]]. Während des [[Spartakusaufstand]]s 1919 war auch der Schlesische Bahnhof umkämpft. Erst 1926 nahm der Nord-Express, zunächst bis [[Warschau]] und [[Riga]], den Verkehr wieder auf. Ab 1927 konnte man dann sogar durchgehende Fahrscheinbücher bis nach Fernost erwerben; die zwölftägige Reise von Berlin nach [[Tokio]] kostete zum Beispiel 650 [[Reichsmark|Mark]] (inflationsbereinigt in heutiger Währung: rund {{Inflation|DE|650|1927|r=-2}} Euro). |
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[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-J00861, Berlin, Schlesischer Bahnhof.jpg|mini|Bahnsteighalle 1937]] |
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In den Jahren 1926 bis 1932 wurden erstmals die beiden Hallentragwerke vollständig erneuert.<ref name="P3-24-2011">{{Literatur |Titel=Der Ostbahnhof bekommt ein neues Dach |Sammelwerk=punkt 3 |Nummer=2011/24 |Datum=2011-12-22 |Seiten=11 |Online={{Webarchiv |url=http://www.punkt3.de/index.php?go=lesen&read=1697 |text=online |wayback=20150225160142}}}}</ref> |
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=== „Drittes Reich“ und Zweiter Weltkrieg === |
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Im „[[Drittes Reich|Dritten Reich]]“ wurden vor dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] täglich 165 ankommende und 176 abfahrende Züge abgefertigt. Im Schlesischen Bahnhof begannen 1939 zahlreiche Transporte der [[Wehrmacht]] für den [[Überfall auf Polen]] und zwei Jahre später für den [[Deutsch-Sowjetischer Krieg|Krieg gegen die Sowjetunion]]. Während der [[Schlacht um Berlin]] eroberte die [[Rote Armee]] am 22./23. April 1945 das Bauwerk. Sie begann sofort mit den Aufräumarbeiten, und schon am 25. April trafen schwere [[Eisenbahngeschütz]]e ein, um das Feuer auf die Innenstadt zu eröffnen. Zur schnelleren Versorgung ihrer Truppen war beim Vorrücken der Roten Armee ein Gleis der Strecke von [[Brest (Belarus)|Brest-Litowsk]] auf [[russische Breitspur]] [[Spurweite (Bahn)|umgespurt]] worden. Zwischen Frankfurt (Oder) und Berlin wurde hierfür das südliche Streckengleis verwendet, während das nördliche [[regelspur]]ig blieb.<ref name="EiB16ff">{{Literatur |Autor=Peter Bley |Titel=Aur russischer Spur durch Berlin |Sammelwerk=Eisenbahn in Berlin 1945–55 |Verlag=GeraMond |Ort=München |Datum=2023 |ISBN=978-3-9870202-0-9 |Seiten=16 ff.}}</ref> Seit etwa dem 8. Mai 1945 führte es bis in den Schlesischen Bahnhof hinein.<ref name="EiB32ff">{{Literatur |Autor=Peter Bley |Titel=Rückkehr zur Normalität |Sammelwerk=Eisenbahn in Berlin 1945–55 |Verlag=GeraMond |Ort=München |Datum=2023 |ISBN=978-3-9870202-0-9 |Seiten=32 ff.}}</ref> |
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Am 28. Juni 1945 erreichte der erste [[Schlafwagen]]zug aus Moskau den Schlesischen Bahnhof, wo die Gleise 1 bis 3 umgespurt waren. Westlich der Bahnhofshalle hatte man eine Kehranlage für die Breitspurlokomotiven angelegt,<ref name="EiB32ff" /> zum Wenden der sowjetischen [[Schlepptenderlokomotive]]n soll nahe der [[Warschauer Brücke]] ein [[Gleisdreieck]] entstanden sein. Im Hinblick auf die [[Potsdamer Konferenz]] wurde bis Mitte Juli für [[Stalin]]s Sonderzug ein breitspuriges Gleis auf der [[Berliner Stadtbahn|Stadtbahn]] in Richtung Westen verlängert.<ref name="EiB16ff" /> |
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Zwecks Erhöhung der Transportleistung wurden die drei Breitspurgleise bis 20. September 1945 wieder auf die [[Normalspur]] zurückgebaut.<ref>Dirk Winkler: ''Eisenbahnmetropole Berlin 1935 bis 1955''. EK-Verlag, Freiburg 1998, ISBN 3-88255-563-7, S. 42–45.</ref> Ab dem 1. Oktober 1945 fuhr täglich der ''[[Blauer Express|Blaue Express]]'' für hochrangige sowjetische Offiziere und Diplomaten bis Brest.<ref name="garn-38">Robin Garn: ''Die Nulleins unterem Roten Stern. Kolonnenlokomotiven der Baureihe 01 im Dienst der Sowjets.'' In: Eisenbahnklassik 15, Winter 2025, S. 36–51, hier S. 38</ref> Durch den [[Kalter Krieg|Kalten Krieg]] wurde allerdings für viele Züge aus [[Osteuropa]] der Durchgangsbahnhof zu einem Endbahnhof. |
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{{Panorama|Berlin Schlesischer Bahnhof-Wriezener Bahnhof, Gleisplan 1908.gif|1000|Gleisplan der Bahnhofsanlagen von 1908}} |
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=== DDR-Zeit === |
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[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-08791-0003, Berlin, Ostbahnhof, Hauptportal.jpg|mini|links|Hauptportal des Empfangsgebäudes 1950]] |
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[[Datei:Berlin Hauptbahnhof DDR Aug 1990.jpg|mini|Empfangsgebäude nach dem Umbau von 1987]] |
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Am 1. Dezember 1950 erfolgte die Umbenennung des Schlesischen Bahnhofs in ''Ostbahnhof'', um den Bezug zu den ehemaligen [[Ostgebiete des Deutschen Reiches|deutschen Ostgebieten]] nach der Anerkennung der [[Oder-Neiße-Grenze]] seitens der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] 1950 aufzugeben.<ref>''Neuer Name zu neuem Gesicht''. In: ''[[Berliner Zeitung]]'', 22. August 1987, S. 9; [https://dfg-viewer.de/show/?set%5Bmets%5D=https://content.staatsbibliothek-berlin.de/zefys/SNP26120215-19870822-0-0-0-0.xml&tx_dlf%5Bpage%5D=9 online].</ref> Ein anderes Beispiel für eine solche politische Umbenennung ist die des [[Berlin Nordbahnhof|Stettiner Bahnhofs]] in ''Nordbahnhof''. In den 1950er Jahren wurden Staatsbesuche der DDR am Ostbahnhof empfangen ([[Bolesław Bierut|Bierut]], [[Klement Gottwald|Gottwald]], [[Mátyás Rákosi|Rákosi]], [[Nikita Sergejewitsch Chruschtschow|Chruschtschow]]). |
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Außerdem gab es hier die einzige [[Bahnhofsmission]] der DDR.<ref>Matthias Drobinski: [https://www.sueddeutsche.de/politik/aktuelles-lexikon-bahnhofsmission-1.4618527 ''Bahnhofmission''.] auf ''sueddeutsche.de'', abgerufen am 5. Dezember 2021.</ref> |
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Zahlreiche [[Schnellzug|Schnellzüge]], vor allem von und nach [[Dresden Hauptbahnhof|Dresden]], [[Halle (Saale) Hauptbahnhof|Halle (Saale)]] und [[Leipzig Hauptbahnhof|Leipzig]] sowie darüber hinaus, endeten und begannen im Ostbahnhof. Der Bahnhof diente auch dem internationalen Verkehr nach [[Skandinavien]] und dem [[Balkanhalbinsel|Balkan]] (''[[Neptun (Zuglauf)|Neptun]]'' und ''[[Ostsee-Express]]'' nach [[Kopenhagen]], ''[[Berlinaren]]'' und ''[[Saßnitz-Express]]'' nach [[Malmö]] sowie Schnell- und Expresszüge nach [[Prag]], [[Budapest]], [[Bukarest]], [[Sofia]], [[Belgrad]] und [[Wien]]). Der Zugname ''[[Vindobona (Zug)|Vindobona]]'' blieb bis 2014 erhalten. Ab 1962 gab es Zubringerzüge vom [[Bahnhof Berlin Zoologischer Garten|Bahnhof Zoo]], später [[Kurswagen]]. Hier hielten auch langlaufende Züge zwischen der [[Sowjetunion]] und Westeuropa wie der ''Ost-West-Express'', der ab 1971 die Zugnummern 240 und 241 führte ([[Moskau Belarussischer Bahnhof|Moskau]] – [[Bahnhof Warszawa Centralna|Warschau]] – Berlin – [[Köln Hauptbahnhof|Köln]] – [[Bahnhof Bruxelles-Midi/Brussel-Zuid|Brüssel]] – [[Bahnhof Paris-Nord|Paris]]). Diese Züge verkehrten über die Stadtbahn und zwischen Berlin und der Bundesrepublik Deutschland als Transitzüge ohne Verkehrshalte in Bahnhöfen auf DDR-Gebiet. Die Benutzung dieser Züge war zwischen den Bahnhöfen Berlin Ostbahnhof und Berlin Friedrichstraße nur für Transitreisende durch die DDR zulässig. |
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Am 31. Mai 1987 wurde der [[Bahnstrom|elektrische]] Fernbahnbetrieb von Osten her aufgenommen. Wegen der nicht ausreichenden freien Höhe der Hallenschürzen und des auf der Westseite quer über den Ferngleisen liegenden Stellwerkes B1 endete die Fahrleitung vor der Bahnsteighalle. Elektrische Lokomotiven fuhren abgebügelt in die Bahnsteighalle ein, sie wurden anschließend von einer Rangierlokomotive vom Wagenzug abgezogen und auf die Ostseite zurückgeschoben. Im gleichen Jahr wurde der Bahnhof grundlegend umgestaltet. Er erhielt eine neue dreigeschossige Empfangshalle mit 19 Fahrkartenschaltern, elektronischen Informationssystemen und rund 1000 Gepäckschließfächern. Bahnsteige und Hallendächer, Fußgängertunnel und Treppen wurden modernisiert sowie [[Fahrtreppe]]n eingebaut. Am 15. Dezember 1987 wurde der neugestaltete Bahnhof eröffnet und in ''Berlin Hauptbahnhof'' umbenannt.<ref>''Berliner Hauptbahnhof hat eine neue Empfangshalle.'' In: ''[[Neues Deutschland]].'' 16. Dezember 1987, S. 8.</ref> |
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Bundesarchiv Bild 183-1989-0427-016, Berlin, Ostbahnhof, Empfangsgebäude.jpg|Die 1987 fertig­ge­stellte Empfangs­halle des dama­ligen ''Haupt­bahnhofs'' |
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19910806c Bln Ostbhf.jpg|Westkopf 1991 |
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19910806d Bln Ostbhf.jpg|Westliche Hallen­schürze mit Stell­werk B1 zu Beginn der Um­bau­ar­bei­ten, 1991 |
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19910806b Bln Ostbhf.jpg|Von ''[[Bahnhof Berlin Warschauer Straße|Warschauer Straße]]'' kommen­des S-Bahn-Gleis, Zug der Reihe [[DR-Baureihe ET 165|275]] in der Ab­stell­gruppe, links unten der ''[[Wriezener Bahnhof|Wrie­zener Bahn­hof]]'', 1991 |
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19970301a Bln Ostbhf.jpg|Ansicht von Osten mit Fahr­leitungs­enden und Bügel-ab-Sig­nalen, 1997 |
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19910806a Bln Ostbhf.jpg|Fernzug­gleise Richtung Osten mit Fahr­leitungs­beginn, rechts die Halle des tieferliegenden [[Bahnbetriebswerk]]s, 1991 |
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=== Gegenwart === |
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[[Datei:159465 inchadney berlin-ostbahnhof.ogg|mini|Geräuschkulisse am Ostbahnhof]] |
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Am 10. Januar 1994 fand am Ostbahnhof eine große Feier anlässlich des [[Bahnreform (Deutschland)|Zusammenschlusses der beiden deutschen Staatsbahnen]] zur Deutschen Bahn AG statt. Eine Dampflok und ein ICE-Triebkopf fuhren feierlich aufeinander zu und wurden aneinander gekuppelt.<ref name="schell-2009-137">[[Manfred Schell (Gewerkschaftsfunktionär)|Manfred Schell]]: ''Die Lok zieht die Bahn''. Rotbuch-Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-86789-059-5, S. 137 f.</ref> |
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Zum Fahrplanwechsel am 24. Mai 1998 wurde der Bahnhof in ''Ostbahnhof'' zurückbenannt.<ref name="eri-1998-114">Meldung ''Aktuelles in Kürze.'' In: ''[[Eisenbahn-Revue International]].'' Ausgabe 4, 1998, {{ISSN|1421-2811}}, S. 114.</ref> Im selben Jahr folgte ein erneuter Umbau, hierbei wurden u. a. die Fernbahnsteige verlängert und der Ostkopf im Zusammenhang mit der Sanierung des [[Stadtbahnbögen (Berlin)|Stadtbahn-Viaduktes]] umgestaltet. Am 29. Juni 2000 wurde die gläserne Empfangshalle eingeweiht.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.berliner-zeitung.de/archiv/in-lichtenberg-ist-es-ruhig-geworden---trotz-kurswagen-nach-asien---der-ostbahnhof-erlebt-einen-aufstieg---3--teil-der-bahnhofsserie-schlechte-zeiten--gute-zeiten,10810590,10165552.html |titel=In Lichtenberg ist es ruhig geworden – trotz Kurswagen nach Asien / Der Ostbahnhof erlebt einen Aufstieg / 3. Teil der Bahnhofsserie: Schlechte Zeiten, gute Zeiten |werk=[[Berliner Zeitung]] |datum=2003-03-04 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20151222135015/http://www.berliner-zeitung.de/archiv/in-lichtenberg-ist-es-ruhig-geworden---trotz-kurswagen-nach-asien---der-ostbahnhof-erlebt-einen-aufstieg---3--teil-der-bahnhofsserie-schlechte-zeiten--gute-zeiten,10810590,10165552.html |archiv-datum=2015-12-22 |abruf=2013-01-01}}</ref> Mit der Neuordnung des Berliner Bahnknotens am 28. Mai 2006 verringerte sich durch die Verlegung des Nord-Süd-Verkehrs in den [[Tunnel Nord-Süd-Fernbahn]] die Zahl der täglichen Regionalzughalte von 236 auf 198; die Zahl der Fernverkehrshalte ging von 146 auf 98 zurück.<ref name="db-2006-83">Deutsche Bahn (Hrsg.): ''Bahnstadt Berlin: Ausbau der Infrastruktur von 1990 bis 2015''. Berlin, 2006, S. 83.</ref> |
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Seit 2011 wird die Gleishalle grundhaft saniert. Das Dach, die Oberlichter und das Entwässerungssystem werden erneuert, die Blechbogenträger erhalten einen grauen [[Korrosionsschutz]] sowie eine [[Baulicher Brandschutz|Brandschutzbeschichtung]]. Die Fassade an der Erich-Steinfurth-Straße wurde neu verglast und mit Jalousien ausgestattet. Ab 2018 sollten alle Scheiben der Bahnhofshalle ersetzt werden, um die Sanierung 2021 abschließen zu können<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesspiegel.de/berlin/bahnhoefe-berlin-und-brandenburg-die-bahn-investiert-millionen-in-berlin/19904152.html |titel=Die Bahn investiert Millionen in Berlin |werk=[[Der Tagesspiegel]] |datum=2017-06-08 |abruf=2017-06-09}}</ref>. Inzwischen geht die Bahn davon aus, dass die Arbeiten bis 2025 andauern werden, da das Hallendach umfangreicher saniert werden muss.<ref>{{Internetquelle |url=https://bauprojekte.deutschebahn.com/p/berlin-ostbahnhof |titel=Berlin Ostbahnhof |werk=bauprojekte.deutschebahn.com |abruf=2022-03-14}}</ref> Hierfür sind 70 Millionen Euro veranschlagt. Bei extremen Wetterbedingungen kann es derzeit unter Umständen nötig werden, die Verkehrsstation zu sperren.<ref>{{Literatur |Titel=Kurzmeldungen – Eisenbahn |Sammelwerk=[[Berliner Verkehrsblätter]] |Nummer=2 |Datum=2020 |Seiten=39}}</ref> Konkret wird das Dachtragwerk instand gesetzt und teilweise erneuert, die beiden Gleishallen (207 Meter lang und 54 bzw. 38 Meter breit) erhalten eine neue Eindeckung aus Aluminiumtrapezblechen sowie eine neue Verglasung. Für die Arbeiten wurde eine Schutzbrücke mit integriertem Hebezeug errichtet, die beide Hallendächer überspannt. Eine Schutz- und Arbeitsplattform sichert die Bahnsteige und ermöglicht Arbeiten am Hallentragwerk.<ref>{{Literatur |Titel=Neue Dacheindeckung aus Aluminiumtrapezblechen |Sammelwerk=[[punkt 3]] |Nummer=18 |Datum=2022 |Seiten=21}}</ref> |
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Am Bahnhof liegen ein [[Deutsche Hospitality#IntercityHotel|InterCity-Hotel]] und zwei große Bürotürme. Der Bahnhof hat neun Bahnsteiggleise, davon vier für die [[S-Bahn Berlin|S-Bahn]]; ferner zwei Durchgangsgleise ohne Bahnsteig. |
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Die Station ist als einer von 20 sogenannten Stammbahnhöfen der Berliner S-Bahn mit einer örtlichen [[Zugaufsicht|Aufsicht]] besetzt.<ref name="TS-2015-07-11">{{Internetquelle |url=https://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/17/SchrAnfr/S17-15669.pdf |titel=Drucksache 17/15669 |hrsg=Abgeordnetenhaus Berlin |datum=2015-03-19 |format=PDF |abruf=2015-07-11}}</ref> Am stadteinwärts führenden S-Bahnsteig erfolgt die [[S-Bahn Berlin#Abfertigungsverfahren|Zugabfertigung durch den Triebfahrzeugführer mittels Führerraum-Monitor]] (ZAT-FM).<ref>{{Literatur |Titel=Kurzmeldungen – S-Bahn |Sammelwerk= [[Berliner Verkehrsblätter]] |Datum=2016-04 |Seiten=73}}</ref> |
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Train station Berlin Ostbahnhof.jpg|Nördliche Bahn­steig­halle, links die beiden S-Bahn­steige, rechts einer der drei Fern­bahn­steige, 2004 |
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Train station Berlin Ostbahnhof entrance hall.jpg|Hinterer Teil der Eingangs­halle mit Geschäften, 2002 |
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Berlin Ostbahnhof- Unterführung- von Gleis 10 Richtung Gleis 1 blickend 11.8.2009.JPG|[[Personentunnel]] |
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Clp 20240702 6895 Bf Berlin Ostbahnhof nördliche Bahnhofshalle.jpg|Nördliche Bahnhofshalle mit dem zur Hälfte renovierten Hallen­dach, 2024 |
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</gallery> |
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== Umgebung == |
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[[Datei:19921215a Wriezener Bhf.jpg|mini|Östliches Gleisvorfeld mit dem ''Wriezener Güterbahnhof'' und S-Bahn-Zug zum ''Hauptbahnhof'', 1992]] |
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[[Datei:19911213a BW Bln Ostbhf.jpg|mini|Bahnbetriebswerk<br /> Berlin ''Hauptbahnhof'', 1991]] |
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[[Datei:19910529a Gbf Berlin Ostbf.jpg|mini|Güterbahnhof<br /> Berlin ''Hauptbahnhof'', 1991]] |
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Seit 1903 befand sich direkt nördlich an den Schlesischen Bahnhof anschließend der sogenannte „Wriezener Bahnsteig“, seit 1924 ''[[Berlin Wriezener Bahnhof|Wriezener Bahnhof]]'', für die Personenzüge Richtung [[Wriezen]]. Der Bahnhof wurde zum 31. Dezember 1949 für den Personenverkehr geschlossen und fortan nur noch für den Postverkehr genutzt. Nach der Aufgabe des Postbetriebs im Wriezener Bahnhof wurden die Hallen und Bahnanlagen entfernt und Großmärkte gebaut. |
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Der südöstlich des Ostbahnhofs liegende vormalige ''Ostgüterbahnhof'' und das [[Bahnbetriebswerk]] der [[Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn|Schlesischen Bahn]] wurden 2003 abgerissen,<ref>[http://www.bahnstatistik.de/Bw/Osb.htm Bahnbetriebswerk Berlin Ostbahnhof.] Bei: ''bahnstatistik.de'', abgerufen am 29. Dezember 2013.</ref> um Platz zu schaffen für die noch ausstehende Bebauung rund um die 2008 eröffnete O<sub>2</sub> World Berlin (heute: [[Uber Arena]]). Südöstlich des Ostbahnhofs befindet sich der ehemalige ''[[Postbahnhof am Ostbahnhof|Postbahnhof]]'', dessen Hallen erhalten sind und heute für Ausstellungen, als Club sowie für Konzerte genutzt werden. |
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== Verkehrsanbindung == |
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Seit der Eröffnung des neuen [[Berlin Hauptbahnhof|Berliner Hauptbahnhofs]] und des [[Nord-Süd-Fernbahn]]tunnels im Jahr 2006 halten wesentlich weniger [[Intercity-Express|ICE]]- und [[Intercity (Deutschland)|IC]]-Züge im Ostbahnhof. Im Bahnhof halten mehrere [[Regional-Express|RE]]- und eine [[Regionalbahn|RB]]-Linie, u. a. aus den Richtungen [[Frankfurt (Oder)]], [[Potsdam Hauptbahnhof|Potsdam]], [[Bahnhof Berlin-Spandau|Berlin-Spandau]] und [[Flughafen Berlin Brandenburg]]. Er wird außerdem von den S-Bahn-Linien S3, S5, S7 und S9 bedient. |
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=== Fernverkehr === |
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|colspan="2" |[[Dortmund Hauptbahnhof|Dortmund]] – [[Duisburg Hauptbahnhof|Duisburg]] – [[Düsseldorf Hauptbahnhof|Düsseldorf]] |
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|colspan="3" | {{nowrap|'''Berlin Ostbahnhof''' –}} [[Braunschweig Hauptbahnhof|Braunschweig]] – [[Bahnhof Göttingen|Göttingen]] – [[Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe|Kassel-Wilhelmshöhe]] – [[Frankfurt (Main) Hauptbahnhof|Frankfurt (Main)]] – [[Mannheim Hauptbahnhof|Mannheim]] – [[Freiburg (Breisgau) Hauptbahnhof|Freiburg]] – [[Bahnhof Basel SBB|Basel]] (– [[Bahnhof Bern|Bern]] – [[Bahnhof Interlaken Ost|Interlaken Ost]]) |
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| 120 min |
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|colspan="3" | {{nowrap|'''Berlin Ostbahnhof''' –}} Braunschweig – Göttingen – Kassel-Wilhelmshöhe – {{nowrap|[[Bahnhof Frankfurt (Main) Süd|Frankfurt (Main) Süd]] –}} [[Frankfurt am Main Flughafen Fernbahnhof|Frankfurt (Main) Flughafen]] |
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| 120 min |
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|style="text-align:center"| {{Bahnlinie|ICE|14|IC(E)}} |
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|colspan="3" | ([[Bahnhof Ostseebad Binz|Ostseebad Binz]] – [[Stralsund Hauptbahnhof|Stralsund]] – [[Bahnhof Pasewalk|Pasewalk]] –) {{nowrap|'''Berlin Ostbahnhof''' –}} [[Hannover Hauptbahnhof|Hannover]] – [[Bielefeld Hauptbahnhof|Bielefeld]] – [[Hamm (Westfalen) Hauptbahnhof|Hamm]] / [[Osnabrück Hauptbahnhof|Osnabrück]] – [[Duisburg Hauptbahnhof|Duisburg]] – [[Köln Hauptbahnhof|Köln]] / [[Aachen Hauptbahnhof|Aachen]] |
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| einzelne Züge |
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|style="text-align:center"| {{Bahnlinie|IC|56|IC}} |
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|colspan="3" | ({{nowrap|[[Norddeich Mole]] –}}) [[Emden Hauptbahnhof|Emden]] – [[Oldenburg (Oldenburg) Hauptbahnhof|Oldenburg]] – [[Bremen Hauptbahnhof|Bremen]] – Hannover – [[Magdeburg Hauptbahnhof|Magdeburg]] – [[Potsdam Hauptbahnhof|Potsdam]] – {{nowrap|'''Berlin Ostbahnhof''' –}} [[Cottbus Hauptbahnhof|Cottbus]] |
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| ein Zugpaar |
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|style="text-align:center"| {{Bahnlinie|IC|77|IC}} |
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|colspan="3" | {{nowrap|'''Berlin Ostbahnhof''' –}} [[Stendal Hauptbahnhof|Stendal]] – [[Wolfsburg Hauptbahnhof|Wolfsburg]] – Hannover – [[Osnabrück Hauptbahnhof|Osnabrück]] – [[Bahnhof Amsterdam Centraal|Amsterdam]] |
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| 120 min |
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|style="text-align:center"| {{Bahnlinie|IC|95|EC}} |
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|colspan="3" | [[Berlin Hauptbahnhof|Berlin Hbf]] – {{nowrap|'''Berlin Ostbahnhof''' –}} [[Bahnhof Frankfurt (Oder)|Frankfurt (Oder)]] – [[Posen]] – [[Bahnhof Warszawa Centralna|Warschau]] |
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| 3-5 Zugpaare |
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|colspan="3" |Berlin Hbf – {{nowrap|'''Berlin Ostbahnhof''' –}} [[Bahnhof Frankfurt (Oder)|Frankfurt (Oder)]] – [[Posen]] – [[Bahnhof Bydgoszcz Główna|Bydgoszcz]] – [[Bahnhof Gdańsk Główny|Gdańsk]] – [[Bahnhof Gdynia Główna|Gdynia]] |
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|colspan="3" |Berlin Hbf – '''Berlin Ostbahnhof''' – Frankfurt (Oder) – [[Zielona Góra]] – [[Bahnhof Wrocław Główny|Wrocław]] – [[Bahnhof Opole Główne|Opole]] – [[Bahnhof Gliwice|Gliwice]] – [[Zabrze]] – [[Bahnhof Katowice|Katowice]] – [[Bahnhof Kraków Główny|Kraków]] |
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|ein Zugpaar |
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|rowspan="4" style="text-align:center"| {{Bahnlinie|RB|441|NJ}} |
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|colspan="3" | '''''[[ÖBB Nightjet|Nightjet]]'''''<br /> {{nowrap|'''Berlin Ostbahnhof''' –}} ([[Braunschweig Hauptbahnhof|Braunschweig]] – [[Bahnhof Göttingen|Göttingen]] –) [[Bahnhof Frankfurt (Main) Süd|Frankfurt (Main)]] – [[Mannheim Hauptbahnhof|Mannheim]] – [[Freiburg (Breisgau) Hauptbahnhof|Freiburg]] – [[Bahnhof Basel SBB|Basel]] – [[Zürich Hauptbahnhof|Zürich]] |
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| ein Zugpaar |
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|rowspan="3" | '''''[[ÖBB Nightjet|Nightjet]]'''''<br /> [[Bahnhof Berlin-Charlottenburg|Berlin-Charlottenburg]] – {{nowrap|'''Berlin Ostbahnhof''' –}} [[Bahnhof Frankfurt (Oder)|Frankfurt (Oder)]] – [[Bahnhof Wrocław Główny|Wrocław]] – |
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|rowspan="2" |[[Ostrava]] – [[Břeclav|Breclav]] – |
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|[[Wien Hauptbahnhof|Wien]] |
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|[[Bratislava hlavná stanica|Bratislava]] – [[Budapest Keleti pályaudvar|Budapest]] |
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|colspan="2" |[[Bahnhof Katowice|Katowice]] – [[Bahnhof Kraków Główny|Kraków]] – [[Przemyśl]] |
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=== Regional- und S-Bahn-Verkehr === |
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Während der Sanierung der Dachkonstruktion im Berliner Ostbahnhof im Fahrplanjahr 2021 verkehrten viele Regionalzüge ohne Halt in Berlin Ostbahnhof. Tagsüber hielten ausschließlich Züge der Linie RE1 zwischen Brandenburg (Havel) und Frankfurt (Oder) im 60-Minuten-Takt. |
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|style="text-align:center"| {{Bahnlinie-BB|RE|1}} || Magdeburg – [[Brandenburg Hauptbahnhof|Brandenburg]] – Potsdam – Berlin-Wannsee – '''Berlin Ostbahnhof''' – [[Bahnhof Erkner|Erkner]] – [[Bahnhof Fürstenwalde (Spree)|Fürstenwalde (Spree)]] – [[Bahnhof Frankfurt (Oder)|Frankfurt (Oder)]] (– [[Cottbus Hauptbahnhof|Cottbus]]) |
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|style="text-align:center"| {{Bahnlinie-BB|RE|2}} || Nauen – Berlin-Spandau – '''Berlin Ostbahnhof''' – Berlin Ostkreuz – [[Bahnhof Königs Wusterhausen|Königs Wusterhausen]] – [[Bahnhof Lübbenau (Spreewald)|Lübbenau (Spreewald)]] – Vetschau – Cottbus |
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|style="text-align:center"| {{Bahnlinie-BB|RE|7}} || [[Dessau Hauptbahnhof|Dessau]] – [[Bahnhof Bad Belzig|Bad Belzig]] – [[Bahnhof Michendorf|Michendorf]] – Berlin-Wannsee – '''Berlin Ostbahnhof''' – Königs Wusterhausen – [[Bahnhof Lübben (Spreewald)|Lübben (Spreewald)]] – [[Bahnhof Senftenberg|Senftenberg]] |
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|style="text-align:center"| {{Bahnlinie-BB|RE|8N}} || [[Bahnhof Wismar|Wismar]] – [[Schwerin Hauptbahnhof|Schwerin]] – [[Bahnhof Wittenberge|Wittenberge]] – Nauen – Berlin-Spandau – '''Berlin Ostbahnhof''' – Berlin Ostkreuz – [[Bahnhof Flughafen BER|Flughafen BER]] |
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|style="text-align:center"| {{Bahnlinie-BB|RB|23}} || [[Bahnhof Golm|Golm]] – Potsdam – [[Bahnhof Potsdam Griebnitzsee|Potsdam Griebnitzsee]] – Berlin-Wannsee – '''Berlin Ostbahnhof''' – Berlin Ostkreuz – Flughafen BER |
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{{Linienverlauf SPNV Berlin|S9}} |
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|colspan="2" style="text-align:right; font-size:smaller;"| Stand: 10. Dezember 2023 |
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=== Busverkehr === |
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==== Nahverkehr ==== |
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Die Nahverkehrsanbindung erfolgt durch die [[Berliner Verkehrsbetriebe]]. |
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| [[Bahnhof Berlin-Tempelhof|Tempelhof]] – '''Ostbahnhof''' |
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| ([[U-Bahnhof Leopoldplatz|Leopoldplatz]] –) [[Berlin Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]] – '''Ostbahnhof''' |
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| ('''Ostbahnhof''' –) [[U-Bahnhof Märkisches Museum|Märkisches Museum]] – Hauptbahnhof |
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| '''Ostbahnhof''' – [[Bahnhof Berlin Storkower Straße|Storkower Straße]] |
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| [[U-Bahnhof Warschauer Straße|U Warschauer Straße]] – '''Ostbahnhof''' – [[Bahnhof Berlin Alexanderplatz|S+U Alexanderplatz]] – S+U [[Potsdamer Platz]] – Tiergarten/[[Berliner Philharmonie|Philharmonie]] |
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| ('''Ostbahnhof''' –) Helsingforser Platz – [[Bahnhof Berlin Ostkreuz|S Ostkreuz]] – Stralau (Tunnelstraße) |
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==== Fernbus ==== |
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Bis zur Betriebseinstellung von [[Berlin Linien Bus]] fuhr vom Ostbahnhof ab etwa 1990 jeder zweite in Berlin nach Hamburg startende Bus des Unternehmens ab. Die Endhaltestelle der [[Usedomer Bäderbahn#Fernbusverkehr|UBB-Fernbus]]-Linie Usedom-Berlin war bis vor einigen Jahren der Ostbahnhof, ist aber mittlerweile zum [[Hauptbahnhof Berlin|Hauptbahnhof]] verlegt worden. |
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== Literatur == |
== Literatur == |
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* {{ZeitschrBauwesen |Autor=- |Titel=Umbau des Bahnhofes der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn zu Berlin |Jahr=1870 |Heft=4 |Spalten=151–172 |Kommentar=Atlas: Tafel 26–34, Blatt L–N |zlb=98}} |
|||
* [[Laurenz Demps]]: ''Der Schlesische Bahnhof in Berlin.'' Berlin 1991, ISBN 3-344-70725-6. |
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* Joachim Seyppel: ''Schlesischer Bahnhof, Erinnerungen.'' Herbig Verlagsbuchhandlung, München 1998, ISBN 3-7766-2053-6. |
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* Karl Schlögel: ''Das Russische Berlin – Ostbahnhof Europas.'' Kapitel: ''Asien beginnt am Schlesischen Bahnhof.'' Pantheon, München 2007, ISBN 978-3-570-55022-9, S. 21–50. |
|||
* Wolfgang Kiebert: ''1945–1950: Wiederaufbau des Schlesischen Bahnhofs.'' In: ''[[Verkehrsgeschichtliche Blätter]]'', 42. Jg., Nr. 2, März/April 2015, S. 29–35. |
|||
* Erich Preuß: ''Berlin Ostbahnhof.'' In: Oliver Strüber [vorm. Erich Preuß] (Hrsg.): ''Das große Archiv der deutschen Bahnhöfe'' (= 73. Ergänzungsausgabe). GeraMond Verlag, München 2007, {{ISSN|0949-2127}} (1 Bl., 4 S.). |
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== Weblinks == |
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{{Commons|audio=0|video=0}} |
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{{Commonscat}} |
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* {{DNB-Portal|4283243-3}} |
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* [https://sbahn.berlin/fileadmin/user_upload/Bahnhoefe/Umgebungsplan/Ostbahnhof.pdf Umgebungsplan des Bahnhofs.] (PDF; 0,1 MB) sbahn.berlin |
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* [https://www.bahnhof.de/berlin-ostbahnhof Berlin Ostbahnhof] auf der Webseite ''bahnhof.de'' der Deutschen Bahn mit [https://www.bahnhof.de/berlin-ostbahnhof/karte Lageplan] |
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* {{Gleise in Serviceeinrichtungen|BOSB|1813 kB}} |
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* [https://www.stadtschnellbahn-berlin.de/bahnhof/bahnhof.php?bhf=355 Berlin Ostbahnhof.] stadtschnellbahn-berlin.de |
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== Einzelnachweise == |
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<references responsive /> |
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{{NaviBlock |
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|Navigationsleiste Berliner Fern- und Regionalbahnhöfe |
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|Navigationsleiste Berliner Kopfbahnhöfe |
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|Navigationsleiste Bahnhöfe der Bahnhofskategorie 1 in Deutschland |
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}} |
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{{Normdaten|TYP=g|GND=4283243-3|LCCN=sh94001269|VIAF=243561150}} |
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[[Kategorie:Bahnhof der S-Bahn Berlin|Ostbahnhof]] |
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* Joachim Seyppel: ''Schlesischer Bahnhof, Erinnerungen'', Herbig Verlagsbuchhandlung, München 1998 |
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[[Kategorie:Bahnhof in Berlin|Ostbahnhof]] |
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[[Kategorie:Berlin-Friedrichshain]] |
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[[Kategorie:Erbaut in den 1840er Jahren]] |
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[[Kategorie:Bahnhof in Europa|BerlinOstbahnhof]] |
Aktuelle Version vom 29. Mai 2025, 14:13 Uhr
Berlin Ostbahnhof Berlin Ostbahnhof S-Bahn | |
---|---|
![]() Empfangshalle auf der Südseite des Bahnhofs, 2017
| |
Daten | |
Betriebsstellenart | Bahnhof (Fernbahn) Bahnhof (S-Bahn) |
Lage im Netz | Trennungsbahnhof |
Bauform | Durchgangsbahnhof |
Bahnsteiggleise | 5 (Fernbahn) 4 (S-Bahn) |
Abkürzung | BHF (Fernbahn) BOSB (S-Bahn) |
IBNR | 8010255 (Fernbahn) 8089185 (S-Bahn) |
Preisklasse | 1[1] |
Eröffnung | 23. Oktober 1842 |
Webadresse | sbahn.berlin |
Profil auf bahnhof.de | Berlin-Ostbahnhof |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Berlin |
Ort/Ortsteil | Friedrichshain |
Land | Berlin |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 52° 30′ 36″ N, 13° 26′ 5″ O |
Eisenbahnstrecken | |
| |
Bahnhöfe in Berlin |
Berlin Ostbahnhof ist ein Fern- und Regionalbahnhof im Berliner Ortsteil Friedrichshain und steht mit täglich rund 100.000 Reisenden zusammen mit dem Hauptbahnhof Mannheim auf Platz 14 der meistfrequentierten Fernbahnhöfe der Deutschen Bahn. Er ist auch S-Bahn-Station und nach dem Hauptbahnhof und dem Bahnhof Südkreuz der drittgrößte Bahnhof Berlins.
Der Durchgangsbahnhof mit neun Bahnsteiggleisen gehört zu den 21 Bahnhöfen der höchsten Preisklasse 1 von DB InfraGO.
Der heutige Ostbahnhof wurde als Frankfurter Bahnhof erbaut und hat seinen Namen so oft gewechselt wie kein anderer Berliner Bahnhof. Insbesondere sind die Namen Berlin Schlesischer Bahnhof (1881–1950) und Berlin Hauptbahnhof (1987–1998) bekannt. Die häufige Namensänderung führte auch zu Verwechslungen mit dem heutigen Berliner Hauptbahnhof oder auch mit dem Alten Ostbahnhof. Am Gleis 1 am südöstlichen Ende der Bahnhofshalle wurde dazu im Jahr 2000 unter dem Bahnhofsschild „Berlin Ostbahnhof“ eine Tafel mit den historischen Bahnhofsnamen angebracht. Demzufolge hieß der Bahnhof
- 1842–1881 Frankfurter Bahnhof,
- 1881–1950 Schlesischer Bahnhof,
- 1950–1987 Ostbahnhof,
- 1987–1998 Hauptbahnhof,
- seit 1998 Ostbahnhof.[2]
Möglicherweise gab es allerdings bei verschiedenen Organisationen gleichzeitig andere Benennungen. So ist im Kursbuch der Deutschen Reichs-Postverwaltung von 1880 für die Strecke Berlin – Breslau Berlin, Ostbf. und für die Strecke Berlin – Erkner Berlin (Ost-Bahnhof) eingetragen.[3] Dieser Eintrag könnte allerdings auch auf eine provisorische Benutzung des Alten Ostbahnhofs hindeuten, die dem Umbau des Frankfurter Bahnhofs in einen Durchgangsbahnhof (siehe nächster Abschnitt) geschuldet war.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bau und erste Jahre
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Als westlicher Endpunkt der Eisenbahn nach Frankfurt (Oder) wurde 1842 der Frankfurter Bahnhof als Kopfbahnhof eröffnet. Mit dem Bau der Berliner Stadtbahn wurde er zum heutigen Durchgangsbahnhof umgebaut und 1881 in Schlesischer Bahnhof umbenannt. Zu diesem Zeitpunkt befand sich schon seit 1867 etwa 400 Meter nordöstlich der alte Ostbahnhof (Küstriner Kopfbahnhof) als Endpunkt der Königlichen Ostbahn. Während der Bauarbeiten wurde der Personenverkehr der Frankfurter Bahn und der mit dieser verbundenen Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn zum Ostbahnhof umgeleitet und parallel dazu die Ostbahn über einen Gleisanschluss dauerhaft an den neuen Schlesischen Durchgangsbahnhof angebunden. Nach dessen Eröffnung wurde der alte Ostbahnhof geschlossen. Um den Schlesischen Bahnhof herum bildete sich ein typisches Bahnhofsmilieu mit Nachtlokalen, Bordellen und billigen Hotels. Im Berliner Volksmund wurde der Schlesische Bahnhof auch „Kathol’scher Bahnhoff“ genannt, da hier zahlreiche Reisende aus den östlichen, katholisch geprägten Gebieten Preußens (Provinz Posen und Oberschlesien) in Berlin eintrafen.
Das Tor nach Osten
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Vor allem durch die Zusammenlegung mit der Ostbahn wurde der Schlesische Bahnhof zum Ausgangspunkt für alle Reisen von Berlin nach Ost- und Südosteuropa. 1903 hielt hier beispielsweise der Nord-Express (Sankt Petersburg – Paris / Ostende), der Schnellzug nach Moskau sowie mehrere Verbindungen über Königsberg und Eydtkuhnen nach Sankt Petersburg und Moskau. Hier traf der Strom jüdischer Emigranten aus dem Zarenreich ein, die dann weiter zu den Auswandererhäfen Hamburg und Bremen reisten.
Im Jahr 1914 gab es folgende Verbindungen vom Schlesischen Bahnhof:
- Berlin – Küstrin – Landsberg – Schneidemühl – Dirschau – Königsberg – Insterburg – Gumbinnen – Stallupönen – Eydtkuhnen – Sankt Petersburg
- Berlin – Küstrin – Landsberg – Schneidemühl – Dirschau – Danzig
- Berlin – Küstrin – Landsberg – Schneidemühl – Bromberg – Thorn – Allenstein – Insterburg – Tilsit – Memel
- Berlin – Frankfurt (Oder) – Bentschen – Posen – Thorn
- Berlin – Frankfurt (Oder) – Breslau – Gleiwitz – Kattowitz mit weiterführenden Zügen bis nach Wien, Budapest und Konstantinopel.
Die schnellsten Verbindungen 1914 brauchten vom Schlesischen Bahnhof nur vier Stunden nach Breslau, nur sechs Stunden nach Danzig und nur acht Stunden nach Königsberg (in den Jahren 1938/1939 betrug die Reisezeit sogar nur rund 7 Stunden und 20 Minuten).[4] Diese Reisezeiten wurden bis heute nicht mehr erreicht. Für die Fahrgäste der Fernzüge Berlin – Königsberg – Sankt Petersburg bestand vor dem Ersten Weltkrieg eine Anschlussmöglichkeit von Sankt Petersburg nach Omsk und weiter ins Kaiserreich China.
Des Weiteren bestand 1914 die regionale Eisenbahnstrecke von Berlin, Schlesischer Bahnhof über Werneuchen, Wriezen, Jädickendorf nach Königsberg (Neumark).


Im August 1914 wurden die zivilen Zugverbindungen wegen des Ersten Weltkriegs eingestellt, und die Züge fuhren ins besetzte Gebiet Ober Ost. Während des Spartakusaufstands 1919 war auch der Schlesische Bahnhof umkämpft. Erst 1926 nahm der Nord-Express, zunächst bis Warschau und Riga, den Verkehr wieder auf. Ab 1927 konnte man dann sogar durchgehende Fahrscheinbücher bis nach Fernost erwerben; die zwölftägige Reise von Berlin nach Tokio kostete zum Beispiel 650 Mark (inflationsbereinigt in heutiger Währung: rund 2.900 Euro).

In den Jahren 1926 bis 1932 wurden erstmals die beiden Hallentragwerke vollständig erneuert.[5]
„Drittes Reich“ und Zweiter Weltkrieg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im „Dritten Reich“ wurden vor dem Zweiten Weltkrieg täglich 165 ankommende und 176 abfahrende Züge abgefertigt. Im Schlesischen Bahnhof begannen 1939 zahlreiche Transporte der Wehrmacht für den Überfall auf Polen und zwei Jahre später für den Krieg gegen die Sowjetunion. Während der Schlacht um Berlin eroberte die Rote Armee am 22./23. April 1945 das Bauwerk. Sie begann sofort mit den Aufräumarbeiten, und schon am 25. April trafen schwere Eisenbahngeschütze ein, um das Feuer auf die Innenstadt zu eröffnen. Zur schnelleren Versorgung ihrer Truppen war beim Vorrücken der Roten Armee ein Gleis der Strecke von Brest-Litowsk auf russische Breitspur umgespurt worden. Zwischen Frankfurt (Oder) und Berlin wurde hierfür das südliche Streckengleis verwendet, während das nördliche regelspurig blieb.[6] Seit etwa dem 8. Mai 1945 führte es bis in den Schlesischen Bahnhof hinein.[7]
Am 28. Juni 1945 erreichte der erste Schlafwagenzug aus Moskau den Schlesischen Bahnhof, wo die Gleise 1 bis 3 umgespurt waren. Westlich der Bahnhofshalle hatte man eine Kehranlage für die Breitspurlokomotiven angelegt,[7] zum Wenden der sowjetischen Schlepptenderlokomotiven soll nahe der Warschauer Brücke ein Gleisdreieck entstanden sein. Im Hinblick auf die Potsdamer Konferenz wurde bis Mitte Juli für Stalins Sonderzug ein breitspuriges Gleis auf der Stadtbahn in Richtung Westen verlängert.[6]
Zwecks Erhöhung der Transportleistung wurden die drei Breitspurgleise bis 20. September 1945 wieder auf die Normalspur zurückgebaut.[8] Ab dem 1. Oktober 1945 fuhr täglich der Blaue Express für hochrangige sowjetische Offiziere und Diplomaten bis Brest.[9] Durch den Kalten Krieg wurde allerdings für viele Züge aus Osteuropa der Durchgangsbahnhof zu einem Endbahnhof.
DDR-Zeit
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Am 1. Dezember 1950 erfolgte die Umbenennung des Schlesischen Bahnhofs in Ostbahnhof, um den Bezug zu den ehemaligen deutschen Ostgebieten nach der Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze seitens der DDR 1950 aufzugeben.[10] Ein anderes Beispiel für eine solche politische Umbenennung ist die des Stettiner Bahnhofs in Nordbahnhof. In den 1950er Jahren wurden Staatsbesuche der DDR am Ostbahnhof empfangen (Bierut, Gottwald, Rákosi, Chruschtschow).
Außerdem gab es hier die einzige Bahnhofsmission der DDR.[11]
Zahlreiche Schnellzüge, vor allem von und nach Dresden, Halle (Saale) und Leipzig sowie darüber hinaus, endeten und begannen im Ostbahnhof. Der Bahnhof diente auch dem internationalen Verkehr nach Skandinavien und dem Balkan (Neptun und Ostsee-Express nach Kopenhagen, Berlinaren und Saßnitz-Express nach Malmö sowie Schnell- und Expresszüge nach Prag, Budapest, Bukarest, Sofia, Belgrad und Wien). Der Zugname Vindobona blieb bis 2014 erhalten. Ab 1962 gab es Zubringerzüge vom Bahnhof Zoo, später Kurswagen. Hier hielten auch langlaufende Züge zwischen der Sowjetunion und Westeuropa wie der Ost-West-Express, der ab 1971 die Zugnummern 240 und 241 führte (Moskau – Warschau – Berlin – Köln – Brüssel – Paris). Diese Züge verkehrten über die Stadtbahn und zwischen Berlin und der Bundesrepublik Deutschland als Transitzüge ohne Verkehrshalte in Bahnhöfen auf DDR-Gebiet. Die Benutzung dieser Züge war zwischen den Bahnhöfen Berlin Ostbahnhof und Berlin Friedrichstraße nur für Transitreisende durch die DDR zulässig.
Am 31. Mai 1987 wurde der elektrische Fernbahnbetrieb von Osten her aufgenommen. Wegen der nicht ausreichenden freien Höhe der Hallenschürzen und des auf der Westseite quer über den Ferngleisen liegenden Stellwerkes B1 endete die Fahrleitung vor der Bahnsteighalle. Elektrische Lokomotiven fuhren abgebügelt in die Bahnsteighalle ein, sie wurden anschließend von einer Rangierlokomotive vom Wagenzug abgezogen und auf die Ostseite zurückgeschoben. Im gleichen Jahr wurde der Bahnhof grundlegend umgestaltet. Er erhielt eine neue dreigeschossige Empfangshalle mit 19 Fahrkartenschaltern, elektronischen Informationssystemen und rund 1000 Gepäckschließfächern. Bahnsteige und Hallendächer, Fußgängertunnel und Treppen wurden modernisiert sowie Fahrtreppen eingebaut. Am 15. Dezember 1987 wurde der neugestaltete Bahnhof eröffnet und in Berlin Hauptbahnhof umbenannt.[12]
-
Die 1987 fertiggestellte Empfangshalle des damaligen Hauptbahnhofs
-
Westkopf 1991
-
Westliche Hallenschürze mit Stellwerk B1 zu Beginn der Umbauarbeiten, 1991
-
Von Warschauer Straße kommendes S-Bahn-Gleis, Zug der Reihe 275 in der Abstellgruppe, links unten der Wriezener Bahnhof, 1991
-
Ansicht von Osten mit Fahrleitungsenden und Bügel-ab-Signalen, 1997
-
Fernzuggleise Richtung Osten mit Fahrleitungsbeginn, rechts die Halle des tieferliegenden Bahnbetriebswerks, 1991
Gegenwart
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 10. Januar 1994 fand am Ostbahnhof eine große Feier anlässlich des Zusammenschlusses der beiden deutschen Staatsbahnen zur Deutschen Bahn AG statt. Eine Dampflok und ein ICE-Triebkopf fuhren feierlich aufeinander zu und wurden aneinander gekuppelt.[13]
Zum Fahrplanwechsel am 24. Mai 1998 wurde der Bahnhof in Ostbahnhof zurückbenannt.[14] Im selben Jahr folgte ein erneuter Umbau, hierbei wurden u. a. die Fernbahnsteige verlängert und der Ostkopf im Zusammenhang mit der Sanierung des Stadtbahn-Viaduktes umgestaltet. Am 29. Juni 2000 wurde die gläserne Empfangshalle eingeweiht.[15] Mit der Neuordnung des Berliner Bahnknotens am 28. Mai 2006 verringerte sich durch die Verlegung des Nord-Süd-Verkehrs in den Tunnel Nord-Süd-Fernbahn die Zahl der täglichen Regionalzughalte von 236 auf 198; die Zahl der Fernverkehrshalte ging von 146 auf 98 zurück.[16]
Seit 2011 wird die Gleishalle grundhaft saniert. Das Dach, die Oberlichter und das Entwässerungssystem werden erneuert, die Blechbogenträger erhalten einen grauen Korrosionsschutz sowie eine Brandschutzbeschichtung. Die Fassade an der Erich-Steinfurth-Straße wurde neu verglast und mit Jalousien ausgestattet. Ab 2018 sollten alle Scheiben der Bahnhofshalle ersetzt werden, um die Sanierung 2021 abschließen zu können[17]. Inzwischen geht die Bahn davon aus, dass die Arbeiten bis 2025 andauern werden, da das Hallendach umfangreicher saniert werden muss.[18] Hierfür sind 70 Millionen Euro veranschlagt. Bei extremen Wetterbedingungen kann es derzeit unter Umständen nötig werden, die Verkehrsstation zu sperren.[19] Konkret wird das Dachtragwerk instand gesetzt und teilweise erneuert, die beiden Gleishallen (207 Meter lang und 54 bzw. 38 Meter breit) erhalten eine neue Eindeckung aus Aluminiumtrapezblechen sowie eine neue Verglasung. Für die Arbeiten wurde eine Schutzbrücke mit integriertem Hebezeug errichtet, die beide Hallendächer überspannt. Eine Schutz- und Arbeitsplattform sichert die Bahnsteige und ermöglicht Arbeiten am Hallentragwerk.[20]
Am Bahnhof liegen ein InterCity-Hotel und zwei große Bürotürme. Der Bahnhof hat neun Bahnsteiggleise, davon vier für die S-Bahn; ferner zwei Durchgangsgleise ohne Bahnsteig.
Die Station ist als einer von 20 sogenannten Stammbahnhöfen der Berliner S-Bahn mit einer örtlichen Aufsicht besetzt.[21] Am stadteinwärts führenden S-Bahnsteig erfolgt die Zugabfertigung durch den Triebfahrzeugführer mittels Führerraum-Monitor (ZAT-FM).[22]
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Nördliche Bahnsteighalle, links die beiden S-Bahnsteige, rechts einer der drei Fernbahnsteige, 2004
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Hinterer Teil der Eingangshalle mit Geschäften, 2002
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Nördliche Bahnhofshalle mit dem zur Hälfte renovierten Hallendach, 2024
Umgebung
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Berlin Hauptbahnhof, 1991

Berlin Hauptbahnhof, 1991
Seit 1903 befand sich direkt nördlich an den Schlesischen Bahnhof anschließend der sogenannte „Wriezener Bahnsteig“, seit 1924 Wriezener Bahnhof, für die Personenzüge Richtung Wriezen. Der Bahnhof wurde zum 31. Dezember 1949 für den Personenverkehr geschlossen und fortan nur noch für den Postverkehr genutzt. Nach der Aufgabe des Postbetriebs im Wriezener Bahnhof wurden die Hallen und Bahnanlagen entfernt und Großmärkte gebaut.
Der südöstlich des Ostbahnhofs liegende vormalige Ostgüterbahnhof und das Bahnbetriebswerk der Schlesischen Bahn wurden 2003 abgerissen,[23] um Platz zu schaffen für die noch ausstehende Bebauung rund um die 2008 eröffnete O2 World Berlin (heute: Uber Arena). Südöstlich des Ostbahnhofs befindet sich der ehemalige Postbahnhof, dessen Hallen erhalten sind und heute für Ausstellungen, als Club sowie für Konzerte genutzt werden.
Verkehrsanbindung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit der Eröffnung des neuen Berliner Hauptbahnhofs und des Nord-Süd-Fernbahntunnels im Jahr 2006 halten wesentlich weniger ICE- und IC-Züge im Ostbahnhof. Im Bahnhof halten mehrere RE- und eine RB-Linie, u. a. aus den Richtungen Frankfurt (Oder), Potsdam, Berlin-Spandau und Flughafen Berlin Brandenburg. Er wird außerdem von den S-Bahn-Linien S3, S5, S7 und S9 bedient.
Fernverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Linie | Linienverlauf | Takt | ||
---|---|---|---|---|
ICE 10 | Berlin Ostbahnhof – Wolfsburg – Hannover – Bielefeld – Hamm – | Dortmund – Duisburg – Düsseldorf | 60 min | |
Wuppertal – Köln – Bonn (– Koblenz) | ||||
ICE 12 | Berlin Ostbahnhof – Braunschweig – Göttingen – Kassel-Wilhelmshöhe – Frankfurt (Main) – Mannheim – Freiburg – Basel (– Bern – Interlaken Ost) | 120 min | ||
ICE 13 | Berlin Ostbahnhof – Braunschweig – Göttingen – Kassel-Wilhelmshöhe – Frankfurt (Main) Süd – Frankfurt (Main) Flughafen | 120 min | ||
IC(E) 14 | (Ostseebad Binz – Stralsund – Pasewalk –) Berlin Ostbahnhof – Hannover – Bielefeld – Hamm / Osnabrück – Duisburg – Köln / Aachen | einzelne Züge | ||
IC 56 | (Norddeich Mole –) Emden – Oldenburg – Bremen – Hannover – Magdeburg – Potsdam – Berlin Ostbahnhof – Cottbus | ein Zugpaar | ||
IC 77 | Berlin Ostbahnhof – Stendal – Wolfsburg – Hannover – Osnabrück – Amsterdam | 120 min | ||
EC 95 | Berlin Hbf – Berlin Ostbahnhof – Frankfurt (Oder) – Posen – Warschau | 3-5 Zugpaare | ||
EC 95 | Berlin Hbf – Berlin Ostbahnhof – Frankfurt (Oder) – Posen – Bydgoszcz – Gdańsk – Gdynia | ein Zugpaar | ||
EC 95 | Berlin Hbf – Berlin Ostbahnhof – Frankfurt (Oder) – Zielona Góra – Wrocław – Opole – Gliwice – Zabrze – Katowice – Kraków | ein Zugpaar | ||
NJ | Nightjet Berlin Ostbahnhof – (Braunschweig – Göttingen –) Frankfurt (Main) – Mannheim – Freiburg – Basel – Zürich |
ein Zugpaar | ||
Nightjet Berlin-Charlottenburg – Berlin Ostbahnhof – Frankfurt (Oder) – Wrocław – |
Ostrava – Breclav – | Wien | ein Zugpaar | |
Bratislava – Budapest | ||||
Katowice – Kraków – Przemyśl |
Regional- und S-Bahn-Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Während der Sanierung der Dachkonstruktion im Berliner Ostbahnhof im Fahrplanjahr 2021 verkehrten viele Regionalzüge ohne Halt in Berlin Ostbahnhof. Tagsüber hielten ausschließlich Züge der Linie RE1 zwischen Brandenburg (Havel) und Frankfurt (Oder) im 60-Minuten-Takt.
Busverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nahverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Nahverkehrsanbindung erfolgt durch die Berliner Verkehrsbetriebe.
Linie | Linienverlauf |
---|---|
140 | Tempelhof – Ostbahnhof |
142 | (Leopoldplatz –) Hauptbahnhof – Ostbahnhof |
147 | (Ostbahnhof –) Märkisches Museum – Hauptbahnhof |
240 | Ostbahnhof – Storkower Straße |
300 | U Warschauer Straße – Ostbahnhof – S+U Alexanderplatz – S+U Potsdamer Platz – Tiergarten/Philharmonie |
347 | (Ostbahnhof –) Helsingforser Platz – S Ostkreuz – Stralau (Tunnelstraße) |
Fernbus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis zur Betriebseinstellung von Berlin Linien Bus fuhr vom Ostbahnhof ab etwa 1990 jeder zweite in Berlin nach Hamburg startende Bus des Unternehmens ab. Die Endhaltestelle der UBB-Fernbus-Linie Usedom-Berlin war bis vor einigen Jahren der Ostbahnhof, ist aber mittlerweile zum Hauptbahnhof verlegt worden.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Umbau des Bahnhofes der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn zu Berlin. In: Zeitschrift für Bauwesen. Nr. 4, 1870, Sp. 151–172 (zlb.de – Atlas: Tafel 26–34, Blatt L–N).
- Laurenz Demps: Der Schlesische Bahnhof in Berlin. Berlin 1991, ISBN 3-344-70725-6.
- Joachim Seyppel: Schlesischer Bahnhof, Erinnerungen. Herbig Verlagsbuchhandlung, München 1998, ISBN 3-7766-2053-6.
- Karl Schlögel: Das Russische Berlin – Ostbahnhof Europas. Kapitel: Asien beginnt am Schlesischen Bahnhof. Pantheon, München 2007, ISBN 978-3-570-55022-9, S. 21–50.
- Wolfgang Kiebert: 1945–1950: Wiederaufbau des Schlesischen Bahnhofs. In: Verkehrsgeschichtliche Blätter, 42. Jg., Nr. 2, März/April 2015, S. 29–35.
- Erich Preuß: Berlin Ostbahnhof. In: Oliver Strüber [vorm. Erich Preuß] (Hrsg.): Das große Archiv der deutschen Bahnhöfe (= 73. Ergänzungsausgabe). GeraMond Verlag, München 2007, ISSN 0949-2127 (1 Bl., 4 S.).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Berlin Ostbahnhof im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Umgebungsplan des Bahnhofs. (PDF; 0,1 MB) sbahn.berlin
- Berlin Ostbahnhof auf der Webseite bahnhof.de der Deutschen Bahn mit Lageplan
- Gleise in Serviceeinrichtungen (BOSB). DB InfraGO (PDF; 1813 kB)
- Berlin Ostbahnhof. stadtschnellbahn-berlin.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Stationspreisliste 2020. (PDF) In: Deutsche Bahn. Deutsche Bahn, 1. Januar 2020, abgerufen am 11. Juli 2020.
- ↑ Historische Bahnhofsnamen – Veröffentlichung vom 9. August 2000.
- ↑ Kursbuch der Deutschen Reichs-Postverwaltung… 1. Juli 1880, Tabelle 41 und 42. Pürgen 1992 (Repr.), ISBN 3-921304-84-9.
- ↑ Kursbuchauszug
- ↑ Der Ostbahnhof bekommt ein neues Dach. In: punkt 3. Nr. 2011/24, 22. Dezember 2011, S. 11 (online ( vom 25. Februar 2015 im Internet Archive)).
- ↑ a b Peter Bley: Aur russischer Spur durch Berlin. In: Eisenbahn in Berlin 1945–55. GeraMond, München 2023, ISBN 978-3-9870202-0-9, S. 16 ff.
- ↑ a b Peter Bley: Rückkehr zur Normalität. In: Eisenbahn in Berlin 1945–55. GeraMond, München 2023, ISBN 978-3-9870202-0-9, S. 32 ff.
- ↑ Dirk Winkler: Eisenbahnmetropole Berlin 1935 bis 1955. EK-Verlag, Freiburg 1998, ISBN 3-88255-563-7, S. 42–45.
- ↑ Robin Garn: Die Nulleins unterem Roten Stern. Kolonnenlokomotiven der Baureihe 01 im Dienst der Sowjets. In: Eisenbahnklassik 15, Winter 2025, S. 36–51, hier S. 38
- ↑ Neuer Name zu neuem Gesicht. In: Berliner Zeitung, 22. August 1987, S. 9; online.
- ↑ Matthias Drobinski: Bahnhofmission. auf sueddeutsche.de, abgerufen am 5. Dezember 2021.
- ↑ Berliner Hauptbahnhof hat eine neue Empfangshalle. In: Neues Deutschland. 16. Dezember 1987, S. 8.
- ↑ Manfred Schell: Die Lok zieht die Bahn. Rotbuch-Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-86789-059-5, S. 137 f.
- ↑ Meldung Aktuelles in Kürze. In: Eisenbahn-Revue International. Ausgabe 4, 1998, ISSN 1421-2811, S. 114.
- ↑ In Lichtenberg ist es ruhig geworden – trotz Kurswagen nach Asien / Der Ostbahnhof erlebt einen Aufstieg / 3. Teil der Bahnhofsserie: Schlechte Zeiten, gute Zeiten. In: Berliner Zeitung. 4. März 2003, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 22. Dezember 2015; abgerufen am 1. Januar 2013.
- ↑ Deutsche Bahn (Hrsg.): Bahnstadt Berlin: Ausbau der Infrastruktur von 1990 bis 2015. Berlin, 2006, S. 83.
- ↑ Die Bahn investiert Millionen in Berlin. In: Der Tagesspiegel. 8. Juni 2017, abgerufen am 9. Juni 2017.
- ↑ Berlin Ostbahnhof. In: bauprojekte.deutschebahn.com. Abgerufen am 14. März 2022.
- ↑ Kurzmeldungen – Eisenbahn. In: Berliner Verkehrsblätter. Nr. 2, 2020, S. 39.
- ↑ Neue Dacheindeckung aus Aluminiumtrapezblechen. In: punkt 3. Nr. 18, 2022, S. 21.
- ↑ Drucksache 17/15669. (PDF) Abgeordnetenhaus Berlin, 19. März 2015, abgerufen am 11. Juli 2015.
- ↑ Kurzmeldungen – S-Bahn. In: Berliner Verkehrsblätter. April 2016, S. 73.
- ↑ Bahnbetriebswerk Berlin Ostbahnhof. Bei: bahnstatistik.de, abgerufen am 29. Dezember 2013.