„Deutsche Partei“ – Versionsunterschied
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{{Dieser Artikel|beschäftigt sich mit der nach dem Zweiten Weltkrieg gegründeten Deutschen Partei. Zu anderen Parteien siehe [[Deutsche Partei (Begriffsklärung)]].}} |
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{{Infobox Partei |
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! colspan="2" | Basisdaten |
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| Partei = Deutsche Partei |
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| Parteilogo = [[Datei:Logo Deutsche Partei.svg|200px|Logo (1949)]] |
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| Gründungsjahr: || [[1945]] |
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| Parteivorsitzender = [[Heinrich Hellwege]] <small>(1946–1961)</small> |
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| Bild Parteivorsitz = |
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| Mitglieder: || 500<small> (Stand: [[Januar]] [[2005]]) |
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| Generalsekretärin = |
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| Generalsekretär = |
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| Vorsitzende: || [[Claudia Wiechmann]],<br>Ulrich Pätzold |
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| Stellvertretende Vorsitzende = |
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| Bundesgeschäftsführerin = |
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| stellvertretende<br> Vorsitzende: || Jutta Retz,<br> Gottfried Burischek |
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| Bundesgeschäftsführer = |
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| Bundesschatzmeisterin = |
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| Adresse: || Deutsche Partei<br> Postfach 800223<br>99028 [[Erfurt]] |
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| Bundesschatzmeister = |
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| Ehrenvorsitzende = |
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| Website: || <small> [http://www.deutschepartei.de www.deutschepartei.de]</small> |
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| Gründung = 1945 als NLP<br />1946 DP |
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| Gründungsort = |
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| E-Mail: || <small>[mailto:deutschepartei@t-online.de deutschepartei@t-online.de]</small> |
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| Auflösung = 1961 <small>(auf Bundesebene)</small> |
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| Auflösungsgrund = Fusion |
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Die '''Deutsche Partei – Die Freiheitlichen''', Kurzbezeichnung '''DP''', ist eine [[politische Partei|Partei]] in Deutschland, die ihren größten Einfluss in den ausgehenden [[1940er]] und den [[1950er]] Jahren hatte. Sie ist seit ihrem Ausscheiden aus dem [[Deutscher Bundestag|Deutschen Bundestag]] [[1961]] auf den Status einer ''Splitterpartei'' zurückgefallen. |
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| Neue_Partei = [[Gesamtdeutsche Partei]] |
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1980 <small>(auf Landesebene aufgelöst)</small> |
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| Hauptsitz = |
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| Ausrichtung = [[Nationalkonservatismus]]<br />[[Monarchismus]] |
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| Bundestagsmandate = {{Infobox Partei/Mandate|15|519|#{{Wahldiagramm/Partei|DP|dunkel|DE}}|}} <small>(bis 1961)</small> |
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| Zuschüsse = |
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| Mitglieder = 39.836 <small>(1956)</small> |
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| Mindestalter = |
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| Durchschnittsalter = |
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| Frauenanteil = |
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Die '''Deutsche Partei''' ('''DP''') war eine [[Politische Rechte (Politik)|rechtsgerichtete]] [[Politische Parteien in Deutschland|politische Partei in Deutschland]]. Sie wurde 1945/1946 gegründet und erreichte ihre größte Bedeutung in den 1950er-Jahren. Von 1949 bis 1960 war sie auch an der [[Bundesregierung (Deutschland)|Bundesregierung]] beteiligt. |
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==Inhaltliches Profil== |
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Die Partei führte die Tradition der hannoverschen Regionalpartei [[Deutsch-Hannoversche Partei]] fort und hatte ihre Hochburgen in [[Niedersachsen]], [[Bremen]], [[Schleswig-Holstein]] und im Norden [[Hessen]]s. Im Jahr 1961 löste sie sich auf Bundesebene auf, nachdem sie konstant Anhänger an die [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] verloren hatte. Die Partei existierte auf Landesebene noch bis 1980 als Partei, danach als Verein weiter. |
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In ihrer Selbstdarstellung definiert die DP sich als ''„christlich-konservativ und freiheitlich-patriotisch“''. In den ersten Jahren ihres Bestehens wandte sie sich vor allem gegen Sozialisierung, Mitbestimmung, Planwirtschaft und Bodenreform und setzte sich vor allem für ehemalige Wehrmachtsangehörige und Vertriebene ein. In den letzten Jahren machte die DP einen deutlichen Rechtsruck durch und öffnete sich beispielsweise auch für Rechtsextreme, was aber auch zu zahlreichen Parteiaustritten gemäßigter Mitglieder führte. |
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== Geschichte 1946–1980 == |
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==Struktur== |
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=== Vorgeschichte 1866–1933 === |
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Die DP hat in allen 16 Bundesländern Landesverbände sowie in [[Niedersachsen]] und [[Sachsen-Anhalt]] Kreisverbände. Die Mitglieder kommen nach wie vor überwiegend aus Norddeutschland. Derzeit ist die DP in den Landkreisen [[Landkreis Harburg|Harburg]], [[Landkreis Wilhelmshaven|Wilhelmshaven]] sowie im [[Landkreis Anhalt-Zerbst]] mit je einem Mandat vertreten. Aufgrund ihrer Erfolglosigkeit in den letzten Jahren sehen die Ämter für Verfassungsschutz in der DP keine Gefahr; lediglich der Landesverfassungsschutz von [[Baden-Württemberg]] beobachtet die Partei. |
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Die Deutsche Partei geht auf die Deutsch-Hannoversche Partei (DHP) zurück. Sie war nach der [[Preußische Annexionen 1866|preußischen Annexion]] des [[Königreich Hannover|Königreichs Hannover]] gegründet worden. Sie wünschte sich eine Wiedererrichtung Hannovers als eigener Gliedstaat sowie einen König aus der Dynastie der Welfen. Die DHP war durchgehend im Preußischen Landtag und zeitweise auch im Deutschen Reichstag vertreten. Im Jahr 1933 erfolgte die unfreiwillige Selbstauflösung. |
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=== Inhaltliches Profil === |
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==Geschichte== |
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[[Datei:KAS-Antikommunismus-Bild-7479-1.jpg|thumb|Plakat des Deutschen Wahlblocks CDU-DP-FDP zur [[Landtagswahl in Schleswig-Holstein 1950]]]] |
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{{DP_Parteivorsitzende}} |
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[[Bild:RSF_Bundestagwahlzettel_1949.jpg|thumb|left|Wahlzettel bei der ersten [[Bundestagswahl 1949]]]] |
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===1866-1933=== |
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Die Deutsche Partei geht auf die '''[[Deutsch-Hannoversche Partei]] (DHP)''' zurück , die [[1866]] als Protest gegen die Annexion des [[Königreich Hannover|Königreichs Hannover]] durch das [[Königreich Preußen]] gegründet wurde. Die DHP war durchgehend im Preußischen Landtag und zeitweise auch im Deutschen Reichstag vertreten. Im Jahr [[1933]] erfolgte die zwangsweise Auflösung. |
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Die DP war eine im nationalkonservativen Bereich des politischen Spektrums angesiedelte Partei. Sie sah sich in [[Welfen|welfischer]] Tradition und vertrat einen protestantischen Konservatismus.<ref>Andreas Schulze: ''Kleinparteien in Deutschland. Aufstieg und Fall nicht-etablierter politischer Vereinigungen.'' Deutscher Universitäts-Verlag, Wiesbaden 2004, S. 60.</ref> In den 1940er und 1950er Jahren setzte sich die DP vor allem gegen [[Kommunismus]] sowie [[Sozialismus]], [[Mitbestimmung]], [[Planwirtschaft]] und [[Bodenreform]] ein und engagierte sich überwiegend für ehemalige [[Wehrmacht]]sangehörige und [[Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa 1945–1950|Vertriebene]]. Den Sozialwissenschaftlern Manfred Rowold und Stefan Immerfall zufolge vertrat die DP „bürgerliche Wähler aus den konservativen Randzonen an der Schwelle zum Rechtsextremismus“.<ref>Manfred Rowold, [[Stefan Immerfall]]: ''Im Schatten der Macht. Nicht-etablierte Kleinparteien.'' In: [[Alf Mintzel]], [[Heinrich Oberreuter]]: ''Parteien in der Bundesrepublik Deutschland.'' Opladen 1992, S. 362–420, auf S. 393.</ref> |
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===1945-1993=== |
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[[1945]] wurde sie als '''Niedersächsische Landespartei (NLP)''' neugegründet. Im März 1946 wurde [[Heinrich Hellwege]] zum Vorsitzenden gewählt. Ziel der Partei war der Zusammenschluss der niedersächsischen Landesteile zu einem Gesamt-Niedersachsen. Nachdem im November 1946 von der britischen Militärregierung das Land Niedersachen gebildet worden war, nannte sich die NLP in "Deutsche Partei" um und dehnte sich auf die Länder Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen aus. |
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Der Vorsitzende [[Heinrich Hellwege]] selbst hatte es zu einem wichtigen Ziel der Partei erklärt, „die zum Rechtsradikalismus hin tendierenden Kräfte unseres Volkes auf uns zu ziehen, sie über und mit uns in die Bahn einer konstruktiven Politik zu lenken“.<ref>Heinrich Hellwege, 1949. Zitiert nach: Manfred Rowold, Stefan Immerfall: ''Im Schatten der Macht. Nicht-etablierte Kleinparteien.'' In: Alf Mintzel, Heinrich Oberreuther: ''Parteien in der Bundesrepublik Deutschland.'' Opladen 1992, S. 362–420, auf S. 392.</ref> Insgesamt positionierte sie sich neben der damals noch teilweise nationalen [[Freie Demokratische Partei|FDP]], grenzte sich aber von der neonazistischen [[Sozialistische Reichspartei|Sozialistischen Reichspartei]] (SRP) ab. |
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Die DP profitierte in den vierziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts vor allem in [[Schleswig-Holstein]] (u.a. [[Hans Ewers]]) und [[Hamburg]] (u.a. [[Erwin Jacobi]] und [[Wilhelm Ziegeler]]) von Übertritten prominenter Mitglieder der [[DKP-DRP]], die ihr dann auch entsprechende Wählerströme zuleiteten. Im Vorfeld der [[Bundestagswahl 1949]] kam es zu Verhandlungen mit der [[Nationaldemokratische Partei (historisch)|NDP]] und der [[DKP-DRP]] über eine Fusion, die aber schließlich scheiterten, weil insbesondere die britische Besatzungsmacht erklärte, eine Fusionspartei aus DP, NDP und DKP-DRP würde keine Lizenz erhalten. In der ersten Regierung Niedersachsens waren mit [[Hans-Christoph Seebohm]] und [[August Block]] zwei Mitglieder der Deutschen Partei vertreten. |
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=== Neugründung und Frühphase 1945–1949 === |
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Bei der [[Bundestagswahl 1949]] erreichte die DP 4,0% und 17 Sitze. Sie bildete anschließend mit CD/CSU und FDP unter [[Konrad Adenauer]] die Bundesregierung. Bei der [[Bundestagswahl 1953]] erreichte sie 3,3% und 15 Sitze. [[1957]] betrug ihr Stimmenanteil 3,4%. |
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1945 wurde sie als Niedersächsische Landespartei (NLP) neugegründet. Im März 1946 wurde [[Heinrich Hellwege]] zum Vorsitzenden gewählt. Ziel der Partei war der Zusammenschluss der niedersächsischen Landesteile zu einem Gesamt-Niedersachsen. Nachdem im November 1946 von der britischen Militärregierung das Land Niedersachsen gebildet worden war, nannte sich die NLP in „Deutsche Partei“ um und dehnte sich auf die Länder Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen aus. |
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Die DP profitierte in den 1940er Jahren vor allem in [[Schleswig-Holstein]] (u. a. [[Hans Ewers]]) und [[Hamburg]] (u. a. [[Erwin Jacobi (Politiker)|Erwin Jacobi]] und [[Wilhelm Ziegeler (Politiker)|Wilhelm Ziegeler]]) von Übertritten prominenter Mitglieder der [[Deutsche Konservative Partei – Deutsche Rechtspartei|Deutschen Konservativen Partei – Deutsche Rechtspartei (DKP-DRP)]], die ihr dann auch entsprechende Wählerströme zuleiteten. Im Vorfeld der [[Bundestagswahl 1949]] kam es zu Verhandlungen mit der [[Nationaldemokratische Partei (Hessen, 1945–1950)|NDP]] und der [[Deutsche Konservative Partei – Deutsche Rechtspartei|DKP-DRP]] über eine Fusion, die aber schließlich scheiterten, weil insbesondere die britische Besatzungsmacht erklärte, eine Fusionspartei aus DP, NDP und DKP-DRP würde keine Lizenz erhalten. In der ersten Regierung Niedersachsens waren mit [[Hans-Christoph Seebohm]] und [[August Block]] zwei Mitglieder der Deutschen Partei vertreten. |
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Noch bis [[1960]] war die Partei an unterschiedlichen Regierungs[[koalition]]en im Bund unter Führung der CDU beteiligt und stellte die Minister [[Heinrich Hellwege]] (1949-1955) , [[Hans-Joachim von Merkatz]] (1955-1960) und Hans-Christoph Seebohm (1949-1960). Bei den ersten drei Bundestagswahlen hatte die CDU der DP darüber hinaus dabei geholfen, über die Grundmandatsklausel die Fünfprozent-Hürde außer Kraft zu setzen, indem sie in den ausgeprägten norddeutschen DP-Hochburgen darauf verzichtet hatte, Direktkandidaten aufzustellen. Da die CDU sich zur [[Bundestagswahl 1961]] weigerte, der DP derart erneut „unter die Arme zu greifen“, wechselten [[1960]] neun der insgesamt 17 DP-Bundestagsabgeordneten zur CDU, darunter auch die zu dieser Zeit amtierenden DP-Bundesminister Seebohm und von Merkatz. Ein Jahr lang führten CDU und CSU somit eine Alleinregierung, da die restlichen DP-Abgeordneten nicht mehr an der Regierung beteiligt waren. Die Wählerschaft der DP wechselte ab Anfang der sechziger Jahre größtenteils ebenfalls zur CDU. |
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=== Vertretung im Bundestag und in Regierungen 1949 bis 1960/1961 === |
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Am [[15. April]] 1961 fusionierte die Bundespartei mit dem GB/BHE zur GDP und Schneider wurde mit [[Frank Seiboth]] einer der beiden gleichberechtigten Vorsitzenden der GDP. Trotzdem konnte diese GDP bei der [[Bundestagswahl 1961]] keine Sitze im Bundestag mehr erringen und wurde bedeutungslos. Der Landesverband [[Bremen]] und einige niedersächsische Kreisverbände widersetzten sich jedoch der Fusion und führten die DP weiter. Die Reste der DP lösten sich [[1971]] auf und bestanden nur noch als Verein in [[Niedersachsen]] und [[Bremen]] fort. |
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[[Datei:Stimmzettel Bundestagswahl 1949.jpg|mini|Stimmzettel bei der ersten [[Bundestagswahl 1949]]]] |
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Bei der [[Bundestagswahl 1949]] bekam die DP in den vier Ländern, in denen sie antrat, jeweils mehr als 5 % der Stimmen: Schleswig-Holstein 12,1 %, Hamburg 13,1 %, Niedersachsen 17,8 % und Bremen 18,0 %. Ihre fünf Direktwahlkreise errang sie ausschließlich in ländlichen-protestantischen Gebieten Niedersachsens. Insgesamt waren es 4,0 % und 17 Mandate. [[Friedrich Klinge (Politiker)|Friedrich Klinge]] wurde Mitglied des Bundestages und Vorsitzender der DP-Bundestagsfraktion. Er starb jedoch noch im selben Jahr. |
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{{DP_Fraktionsvorsitzende}} |
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===1993-heute=== |
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Im Jahre [[1993]] erfolgte in [[Kassel]] eine Neugründung als Partei. Der 1998 aus der [[FDP (Deutschland)|FDP]] ausgetretene nationalliberale [[Heiner Kappel]], der bis zu dessen Auflösung im August [[2000]] Bundesvorsitzender des '''Bund Freier Bürger (BFB)''' war, wurde im Sommer 2001 zum Bundesvorsitzenden gewählt. Er löste den vorherigen Amtsinhaber Professor Freiherr Johannes von Campenhausen ab. |
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[[Datei:Btw ergebnisse DP.JPG|links|mini]] |
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Bei der Bürgerschaftswahl in Bremen am [[25. Mai]] [[2003]] gelang der DP mit 0,5% zum ersten Mal seit längerer Zeit wieder ein nennenswertes Wahlergebnis oberhalb der kommunalen Ebene. |
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Zur [[Bundestagswahl 1953|Wahl 1953]] galt eine Sperrklausel von 5 % bundesweit (statt wie 1949 auf Landesebene) oder einem Direktmandat. Die DP erhielt nur 3,3 % der Zweitstimmen, gewann aber 10 Direktmandate. In acht dieser Wahlkreise gab es infolge von Absprachen keine Direktkandidaten der CDU und der FDP. In den Wahlkreisen ''Uelzen'' und ''Diepholz–Melle–Wittlage'' siegte die DP ohne Absprache und in zwei weiteren Wahlkreisen, in denen die DP gewann, war sie auch nach Zweitstimmen stärkste Partei. In Niedersachsen und Bremen waren die Ergebnisse noch zweistellig.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeswahlleiter.de/bundestagswahlen/1953.html |titel=Bundestagswahl 1953 |werk=[[Bundeswahlleiter|bundeswahlleiter.de]] |abruf=2022-10-07}}</ref> |
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Im Oktober [[2003]] erfolgte ein Zusammenschluss mit der '''[[Freiheitlich Deutsche Volkspartei]] (FDVP)''', die im Juni 2000 von abtrünnigen DVU-Abgeordneten aus dem [[Landtag von Sachsen-Anhalt]] gegründet worden war. Der Parteiname lautet seit der Fusion '''Deutsche Partei – die Freiheitlichen'''. Bei der Europawahl 2004 erreichte die DP 0,2%. Zunächst vereinbarte die DP im November 2004 eine Kooperation mit den [[REP]] und der [[DSU]]. Die DP führte laut Pressemeldungen im Jahr 2004 allerdings Gespäche mit der [[Nationaldemokratische Partei Deutschlands|NPD]], um eine politische Kooperation zu erreichen. |
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Ähnliche Ergebnisse hatte sie bei der [[Bundestagswahl 1957|Wahl 1957]] (bundesweit 3,4 %). Die DP errang sechs Direktmandate, in fünf dieser Wahlkreise gab es keinen Direktkandidaten der CDU, die in diesen fünf Wahlkreisen deutlich mehr Zweitstimmen erhielt als die DP.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeswahlleiter.de/bundestagswahlen/1957.html |titel=Bundestagswahl 1957 |werk=[[Bundeswahlleiter|bundeswahlleiter.de]] |abruf=2022-10-07}}</ref> Ohne Absprachen mit der CDU hätte die DP die seit 1956 geltende Sperrklausel von 5 % oder drei Direktmandaten nicht überwunden. |
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Am [[22. Januar]] [[2005]] setzte der Bundesvorstand der Deutschen Partei daher den bisherigen Parteichef [[Heiner Kappel]], ab und leitete gegen ihn ein Parteiauschlussverfahren ein. Während die Parteibasis die im Oktober 2004 vereinbarte Allianz von DVU und NPD unterstützte, hatte Kappel für eine Zusammenarbeit mit den REP und der DSU plädiert. Die Führung der Partei übernahmen kommissarisch die vorherigen drei Stellvertreter, Eberhard Lehmann, [[Claudia Wiechmann]] (frühere Vorsitzende der [[FDVP]]) und Ulrich Pätzold. Wiechmann und Pätzold wurden wenig später zu gleichberechtigten neuen Bundesvorsitzenden gewählt. Die Partei geht nun ein offenes Bündnis mit der [[Nationaldemokratische Partei Deutschlands|NPD]] ein. |
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[[Bundestagswahl 1961|1961]] kam sie, fusioniert zur [[Gesamtdeutsche Partei|Gesamtdeutschen Partei]], noch auf 2,8 Prozent und war auch nicht über Direktmandate vertreten. |
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==Prominente Mitglieder== |
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*[[Heinrich Hellwege]], Ministerpräsident von [[Niedersachsen]] |
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([[1955]]-[[1959]]) |
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*[[Erwin Jacobi]], Polizei- und Gesundheitssenator in [[Hamburg]] ([[1953]]-[[1957]]) |
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*[[Richard Langeheine]], Justiz- und Kultusminister in [[Niedersachsen]] ([[1955]]-[[1959]]) |
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*[[Hans-Christoph Seebohm]], Bundesminister für Verkehr ([[1949]]-[[1960]]) |
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*[[Wilhelm Ziegeler]], Finanzsenator in [[Hamburg]] ([[1953]]-[[1957]]) |
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Auf Landesebene war die Entwicklung ähnlich. Am längsten hielt sie sich in der Bremer Bürgerschaft, in die sie noch [[Bürgerschaftswahl in Bremen 1963|1963]] gewählt wurde; außer in den bereits genannten Ländern war sie in West-Berlin relativ stark, wo sie bei der [[Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin 1954|Wahl 1954]] mit 4,9 % knapp an der 5-Prozent-Hürde scheiterte. Dort konnte sie Nationalkonservative sammeln, die sich daran störten, dass CDU und FDP mit der SPD koalierten. In Schleswig-Holstein arbeitete die DP von 1950 bis 1952 mit CDU und FDP in einem Wahl- und Fraktionsbündnis zusammen. Bei der [[Landtagswahl in Schleswig-Holstein 1954]] übersprang sie im ''Schleswig-Holstein-Block'' gemeinsam mit der [[Schleswig-Holsteinische Gemeinschaft|Schleswig-Holsteinischen Gemeinschaft]] mit 5,1 % knapp die 5-Prozent-Hürde und scheiterte schließlich [[Landtagswahl in Schleswig-Holstein 1958|1958]] deutlich an dieser Hürde. |
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==Literatur== |
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*'''Horst W. Schmollinger''', Kapitel ''Deutsche Partei'' in: ''"Parteien-Handbuch"'', Westdeutscher Verlag, Opladen, 1983. |
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In Niedersachsen bildete sie mit CDU-Vertretern die [[Niederdeutsche Union]] (1951–1955). Da sie eine wirkliche Verankerung nur in Niedersachsen (und Bremen) hatte und sonst kaum organisiert war, wurde ihr Anhang schließlich von der CDU aufgesogen.<ref>Horst W. Schmollinger: ''Die Deutsche Partei.'' In: [[Richard Stöss]] (Hrsg.): ''Parteien-Handbuch. Die Parteien in der Bundesrepublik Deutschland 1945–1990.'' 2. Auflage, Westdeutscher Verlag, Opladen 1986 (1983), Band 2, S. 1025–1111, hier S. 1091–1094.</ref> |
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[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-21910-0004, Bonn, Kabinett Adenauer II, Gruppenbild.jpg|mini|Von 1949 bis 1960 war die DP in der Bundesregierung vertreten, hier das [[Kabinett Adenauer II]] von 1953 mit Heinrich Hellwege (2. Reihe, 2. v.l.)]] |
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Seit 1949 stellte die Partei Bundesminister, und zwar [[Heinrich Hellwege]] bis 1955, als er Ministerpräsident von Niedersachsen wurde, und seitdem [[Hans-Joachim von Merkatz]] und [[Hans-Christoph Seebohm]]. Beide traten am 1. Juli 1960 zur CDU über. |
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Landesminister hatte die Partei in: |
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* Land Hannover: 23. August 1946 bis 9. Dezember 1946 |
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* Niedersachsen: 9. Dezember 1946 bis 12. Mai 1959; von 1955 bis 1959 unter DP-Ministerpräsident [[Heinrich Hellwege]] |
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* Schleswig-Holstein: 5. September 1950 bis 11. Oktober 1954 |
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* Hamburg: 2. Dezember 1953 bis 4. Dezember 1957<ref>Horst W. Schmollinger: ''Die Deutsche Partei.'' In: Richard Stöss (Hrsg.): ''Parteien-Handbuch. Die Parteien in der Bundesrepublik Deutschland 1945–1990.'' 2. Auflage, Westdeutscher Verlag, Opladen 1986 (1983), Band 2, S. 1025–1111, hier S. 1096.</ref> |
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Als Partei der Nationalen Sammlung gelang es der DP nicht immer, sich vom Rechtsextremismus abzugrenzen. In Hamburg beispielsweise wurde der ehemalige nationalsozialistische Polizeisenator [[Alfred Richter (Politiker, Juli 1895)|Alfred Richter]] stellvertretender Parteivorsitzender, in [[Frankfurt am Main]] der ehemalige [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]]-Oberbürgermeister [[Friedrich Krebs (Politiker)|Friedrich Krebs]] ihr Parteivorsitzender und Stadtverordneter. Die Ausweitung auf andere Bundesländer als Niedersachsen wiederum führte zu Spannungen mit den [[Welfen|welfischen]] Traditionalisten. Nach der Bundestagswahl 1953 spalteten sie sich als Deutsch-Hannoversche Partei ab. Horst W. Schmollinger charakterisiert die DP in dieser Periode als „Partei des einheimischen niedersächsischen Mittelstandes“, die extrem „föderalistische, monarchistische und teilweise auch völkische Positionen“ vertrat.<ref>Horst W. Schmollinger: ''Die Deutsche Partei.'' In: Richard Stöss (Hrsg.): ''Parteien-Handbuch. Die Parteien in der Bundesrepublik Deutschland 1945-1990.'' 2. Auflage, Westdeutscher Verlag, Opladen 1986 (1983), Band 2, S. 1025–1111, hier S. 1071–1073, Zitat S. 1073.</ref> |
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1957 trat die [[Freie Volkspartei]] der DP bei. Da die CDU sich zur [[Bundestagswahl 1961]] weigerte, der DP wieder zu Direktmandaten zu verhelfen, wechselten 1960 neun der fünfzehn DP-Bundestagsabgeordneten zur CDU, darunter auch die zu dieser Zeit amtierenden DP-Bundesminister Seebohm und von Merkatz, nur sechs blieben dem davon überraschten Bundesvorsitzenden Heinrich Hellwege treu.<ref>{{Der Spiegel|ID=43066277|Titel=Der Abfall|Autor=|Jahr=1960|Nr=29|Seiten=13|Zitat=Dieser DP-Flüchtlingsausweis trug die Namen: Margot Kalinke, Hans-Joachim von Merkatz, Ludwig Preiß, Victor-Emanuel Preusker, Wilhelm Probst, Georg Ripken, Hans-Christoph Seebohm, Heinrich Schild und Willy-Steinmetz. Von den fünfzehn DP-Abgeordneten – nach der Geschäftsordnung des Bundestags die Mindestzahl für eine Fraktion – hatten nur Herbert Schneider, Heinz Matthes, Fritz Logemann, Ludwig Schneider (Lollar), Helmuth Schranz und Peter Tobaben nicht unterzeichnet.}}</ref> |
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Vorsitzende der DP-Bundestagsfraktion waren: |
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* [[Ernst-Christoph Brühler]] (1891–1961) |
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* [[Heinrich Hellwege]] (1908–1991) |
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* [[Friedrich Klinge (Politiker)|Friedrich Klinge]] (1883–1949) |
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* [[Hans-Joachim von Merkatz]] (1905–1982) |
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* [[Hans Mühlenfeld]] (1901–1969) |
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* [[Herbert Schneider (Politiker, 1915)|Herbert Schneider]] (1915–1995) |
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=== Ab 1961 === |
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[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F024640-0014, Bonn, Empfang Landesvertretung Niedersachsen.jpg|mini|Der ehemalige DP-Bundesminister [[Hans-Joachim von Merkatz]] (Mitte), damals bereits CDU-Mitglied, 1967 in der niedersächsischen Landesvertretung in Bonn. (Links von Merkatz: [[Carlo Schmid]])]] |
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Am 15. April 1961 fusionierte die Bundespartei mit dem [[Gesamtdeutscher Block/Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten|GB/BHE]] zur [[Gesamtdeutsche Partei|GDP]], und [[Herbert Schneider (Politiker, 1915)|Herbert Schneider]] wurde mit [[Frank Seiboth]] einer der beiden gleichberechtigten Vorsitzenden der GDP. Trotzdem konnte diese GDP bei der [[Bundestagswahl 1961]] keine Sitze im [[Deutscher Bundestag|Deutschen Bundestag]] erringen und konnte damit nicht mehr an die bundespolitische Bedeutung der Deutschen Partei anknüpfen. Der Landesverband [[Bremen]] und einige niedersächsische Kreisverbände widersetzten sich jedoch der Fusion und führten die DP als Neugründung ab 24. Juni 1962 weiter. |
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Bei der [[Bürgerschaftswahl in Bremen 1963|Bremer Bürgerschaftswahl von 1963]] gelang der DP mit vier Abgeordneten zum letzten Mal der Einzug in ein Landesparlament. Ein Jahr später beteiligten sich diese Abgeordneten an der Gründung der [[Die Heimat|NPD]]. Der Bürgerschaftsabgeordnete [[Friedrich Thielen]] wurde auch deren erster Bundesvorsitzender. 1967 kehrte er zur DP zurück und versuchte, diese zu reaktivieren, erreichte aber bei der [[Bürgerschaftswahl in Bremen 1967|Bürgerschaftswahl]] nur einen Stimmenanteil von 0,9 %. An Wahlen nahm die Partei auf Landesebene anschließend lediglich noch an der [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 1974]], als sie mit 0,1 % der Stimmen bedeutungslos blieb, teil. |
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Im Jahr 1980 verlor die DP ihre Rechtsstellung als Partei. Sie existierte als Verein weiter, bis sie 1993 als Partei wiedergegründet wurde. |
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{{Hauptartikel|Deutsche Partei (ab 1993)}} |
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== Landtagswahlergebnisse == |
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{| class="wikitable" style="text-align:center;" |
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|+Landtagswahlergebnisse in Prozent |
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! Jahr |
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! style="width:3.5em;"| [[Badischer Landtag (1947–1952)|BD]] |
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! style="width:3.5em;"| [[Wahlen zum Abgeordnetenhaus von Berlin|BE]] |
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! style="width:3.5em;"| [[Landtagswahlen in Baden-Württemberg|BW]] |
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! style="width:3.5em;"| [[Landtagswahlen in Bayern|BY]] |
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! style="width:3.5em;"| [[Wahlergebnisse und Senate in Bremen|HB]] |
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! style="width:3.5em;"| [[Politik in Hamburg|HH]] |
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! style="width:3.5em;"| [[Hessischer Landtag|HE]] |
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! style="width:3.5em;"| [[Landtagswahlen in Niedersachsen|NI]] |
|||
! style="width:3.5em;"| [[Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen|NW]] |
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! style="width:3.5em;"| [[Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz|RP]] |
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! style="width:3.5em;"| [[Landtagswahlen im Saarland|SL]] |
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! style="width:3.5em;"| [[Landtagswahlen in Schleswig-Holstein|SH]] |
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! style="width:3.5em;"| [[Landtag von Württemberg-Baden|WB]] |
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! style="width:3.5em;"| [[Landtag für Württemberg-Hohenzollern|WH]] |
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! 1947 |
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| ''n. a.'' |
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! style="background:#63B8FF;"| 3,9 {{FN|1}} |
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| ''n. a.'' |
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{{Farblegende|#63B8FF| '''Einzug in den Landtag'''}} |
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{{FNZ|4|als Niedersächsische Landespartei}} |
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In den hier nicht angeführten Jahren beteiligte sich die DP an keiner Landtagswahl. |
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== Mitgliederzahlen == |
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Aufgrund organisatorischer Unzulänglichkeiten liegen Mitgliederzahlen nicht vollständig vor. In Niedersachsen, dem bedeutendsten Bundesland für die DP, wurden 36.010 Mitglieder im Jahr 1948 gemeldet. Die Zahl stieg im Folgejahr auf 41.815 und sank bis zur nächsten Bundestagswahl 1953 auf 26.772. Danach schwankte die Zahl recht stark; 1960 wurden 35.722 Mitglieder gemeldet. Innerhalb Niedersachsens waren die Bezirke Lüneburg und Stade am stärksten vertreten, danach Hannover bzw. Hannover-Land. |
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Das Jahr 1956 weist Zahlen für alle damaligen Bundesländer bis auf Baden-Württemberg auf. Zusammengerechnet waren es 39.836 Mitglieder. Nach Niedersachsen (33.655) lebten die meisten Mitglieder in Berlin (1.300) und jeweils etwas weniger (um 1000) in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen. Danach folgte Hamburg mit 712 Mitgliedern. In Bayern waren es 165 Mitglieder.<ref>Carl-Wilhelm Reibel: ''Deutsche Partei. Mitgliedschaft und Sozialstruktur.'' In: Oliver Gnad, Marion Hausmann, Carl-Wilhelm Reibel: ''Handbuch zur Statistik der Parlamente und Parteien in den westlichen Besatzungszonen und in der Bundesrepublik Deutschland. Band 12, Teilband III: FDP sowie kleinere bürgerliche und rechte Parteien. Mitgliedschaft und Sozialstruktur 1945–1990.'' Droste Verlag, Düsseldorf 2005, S. 175–229, hier S. 221/222.</ref> |
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== Bekannte Mitglieder (Auswahl) == |
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* [[Kurt Blome]] (1894 bis 1969), ehemaliger stellvertretender NS-Reichsärzteführer |
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* [[Heinrich Hellwege]] (1908–1991), Bundesminister (1949–1955), Ministerpräsident von [[Niedersachsen]] (1955–1959) |
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* [[Erwin Jacobi (Politiker)|Erwin Jacobi]] (1902–1967), Polizei- und Gesundheitssenator in [[Hamburg]] (1953–1957) |
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* [[Margot Kalinke]] (1909–1981), Bundestagsabgeordnete (1949–1953, 1955–1972) |
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* [[Richard Langeheine]] (1900–1995), Justiz- und Kultusminister in [[Niedersachsen]] (1955–1959) |
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* [[Hans-Joachim von Merkatz]] (1905–1982), Bundesminister der Justiz (1956–1957) |
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* [[Hans Mühlenfeld]] (1901–1969), Botschafter (1953–1962), Kultusminister von [[Niedersachsen]] (1963–1965) |
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* [[Hans-Christoph Seebohm]] (1903–1967), Bundesminister für Verkehr (1949–1966) |
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* [[Herbert Schneider (Politiker, 1915)|Herbert Schneider]] (1915–1995), Vorsitzender, MdBB und MdB |
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* [[Otto Wittenburg]] (1891–1976), Justiz- und Landwirtschaftsminister in [[Schleswig-Holstein]] (1950/51) |
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* [[Wilhelm Ziegeler (Politiker)|Wilhelm Ziegeler]] (1891–1958), Finanzsenator in [[Hamburg]] (1953–1957) |
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* [[Hasso von Manteuffel]] (1897–1978), MdB, Wehrmachtsgeneral und Ritterkreuzträger |
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'''Weitere bekannte Mitglieder siehe [[:Kategorie:DP-Mitglied]].''' |
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== Schriften == |
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* Deutsche Partei (Hrsg.): ''Heinrich Hellwege 1908–1958. Reden und Schriften. Festschrift zum 50. Geburtstag Heinrich Hellweges.'' Braunschweig 1958. |
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== Literatur == |
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* [[Hermann Meyn (Journalist)|Hermann Meyn]]: ''Die Deutsche Partei. Entwicklung und Problematik einer national-konservativen Rechtspartei nach 1945.'' Düsseldorf 1965. |
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* Ingo Nathusius: ''Am rechten Rand der Union. Der Weg der Deutschen Partei bis 1953.'' Dissertation, Univ. Mainz 1992, {{OCLC|905028499}}. |
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* Norbert Rode: ''Zur Entstehungsgeschichte der Niedersächsischen Landespartei/Deutsche Partei (NLP/DP).'' In: ''[[Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte]].'' Band 53/1981, S. 289–300. |
|||
* Horst W. Schmollinger: ''Deutsche Partei''. In: [[Richard Stöss]] (Hrsg.): ''Parteien-Handbuch.'' 2. Auflage, Westdeutscher Verlag, Opladen 1986 (1983). |
|||
* Rainer Schulze: ''Bürgerliche Sammlung oder Welfenpartei? Ergänzungen zur Entstehungsgeschichte der Niedersächsischen Landespartei 1945/46 – Die Konzeption Wolfgang Bodes.'' In: ''Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte.'' Band 57/1985, S. 207–236. |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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{{Commonscat}} |
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* [http://www.klick-nach-rechts.de/ticker/2003/09/dp.htm Außenansicht zur Partei] |
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* ''[http://www.stade.vvn-bda.de/dp.htm Deutsche Partei]'' [[VVN|Bund der Antifaschisten]] über diese Partei |
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== Einzelnachweise == |
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*''siehe auch:'' [[Politische Parteien in Deutschland]] |
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[[en:German Party]] |
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[[Kategorie:Deutsche Partei]] |
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[[Kategorie:Rechtsextreme Partei]] |
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|Navigationsleiste DP-Parteivorsitzende |
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|Navigationsleiste Vorsitzende der DP-Bundestagsfraktion |
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|Navigationsleiste Parteien in Deutschland}} |
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[[Kategorie:Historische Partei (Deutschland)]] |
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[[Kategorie:Historische konservative Partei]] |
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[[Kategorie:Nationalistische Partei]] |
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[[Kategorie:Organisation (deutscher Nationalismus)]] |
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[[Kategorie:Parteigründung 1946]] |
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[[Kategorie:Aufgelöst 1980]] |
Aktuelle Version vom 16. Juli 2025, 00:02 Uhr
Deutsche Partei | |
---|---|
![]() | |
Parteivorsitzender | Heinrich Hellwege (1946–1961) |
Gründung | 1945 als NLP 1946 DP |
Fusion | 1961 (auf Bundesebene) (aufgegangen in: Gesamtdeutsche Partei 1980 (auf Landesebene aufgelöst)) |
Ausrichtung | Nationalkonservatismus Monarchismus |
Bundestagssitze | 15/519 |
Mitgliederzahl | 39.836 (1956) |
Die Deutsche Partei (DP) war eine rechtsgerichtete politische Partei in Deutschland. Sie wurde 1945/1946 gegründet und erreichte ihre größte Bedeutung in den 1950er-Jahren. Von 1949 bis 1960 war sie auch an der Bundesregierung beteiligt.
Die Partei führte die Tradition der hannoverschen Regionalpartei Deutsch-Hannoversche Partei fort und hatte ihre Hochburgen in Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein und im Norden Hessens. Im Jahr 1961 löste sie sich auf Bundesebene auf, nachdem sie konstant Anhänger an die CDU verloren hatte. Die Partei existierte auf Landesebene noch bis 1980 als Partei, danach als Verein weiter.
Geschichte 1946–1980
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vorgeschichte 1866–1933
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Deutsche Partei geht auf die Deutsch-Hannoversche Partei (DHP) zurück. Sie war nach der preußischen Annexion des Königreichs Hannover gegründet worden. Sie wünschte sich eine Wiedererrichtung Hannovers als eigener Gliedstaat sowie einen König aus der Dynastie der Welfen. Die DHP war durchgehend im Preußischen Landtag und zeitweise auch im Deutschen Reichstag vertreten. Im Jahr 1933 erfolgte die unfreiwillige Selbstauflösung.
Inhaltliches Profil
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die DP war eine im nationalkonservativen Bereich des politischen Spektrums angesiedelte Partei. Sie sah sich in welfischer Tradition und vertrat einen protestantischen Konservatismus.[1] In den 1940er und 1950er Jahren setzte sich die DP vor allem gegen Kommunismus sowie Sozialismus, Mitbestimmung, Planwirtschaft und Bodenreform ein und engagierte sich überwiegend für ehemalige Wehrmachtsangehörige und Vertriebene. Den Sozialwissenschaftlern Manfred Rowold und Stefan Immerfall zufolge vertrat die DP „bürgerliche Wähler aus den konservativen Randzonen an der Schwelle zum Rechtsextremismus“.[2]
Der Vorsitzende Heinrich Hellwege selbst hatte es zu einem wichtigen Ziel der Partei erklärt, „die zum Rechtsradikalismus hin tendierenden Kräfte unseres Volkes auf uns zu ziehen, sie über und mit uns in die Bahn einer konstruktiven Politik zu lenken“.[3] Insgesamt positionierte sie sich neben der damals noch teilweise nationalen FDP, grenzte sich aber von der neonazistischen Sozialistischen Reichspartei (SRP) ab.
Neugründung und Frühphase 1945–1949
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1945 wurde sie als Niedersächsische Landespartei (NLP) neugegründet. Im März 1946 wurde Heinrich Hellwege zum Vorsitzenden gewählt. Ziel der Partei war der Zusammenschluss der niedersächsischen Landesteile zu einem Gesamt-Niedersachsen. Nachdem im November 1946 von der britischen Militärregierung das Land Niedersachsen gebildet worden war, nannte sich die NLP in „Deutsche Partei“ um und dehnte sich auf die Länder Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen aus.
Die DP profitierte in den 1940er Jahren vor allem in Schleswig-Holstein (u. a. Hans Ewers) und Hamburg (u. a. Erwin Jacobi und Wilhelm Ziegeler) von Übertritten prominenter Mitglieder der Deutschen Konservativen Partei – Deutsche Rechtspartei (DKP-DRP), die ihr dann auch entsprechende Wählerströme zuleiteten. Im Vorfeld der Bundestagswahl 1949 kam es zu Verhandlungen mit der NDP und der DKP-DRP über eine Fusion, die aber schließlich scheiterten, weil insbesondere die britische Besatzungsmacht erklärte, eine Fusionspartei aus DP, NDP und DKP-DRP würde keine Lizenz erhalten. In der ersten Regierung Niedersachsens waren mit Hans-Christoph Seebohm und August Block zwei Mitglieder der Deutschen Partei vertreten.
Vertretung im Bundestag und in Regierungen 1949 bis 1960/1961
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bei der Bundestagswahl 1949 bekam die DP in den vier Ländern, in denen sie antrat, jeweils mehr als 5 % der Stimmen: Schleswig-Holstein 12,1 %, Hamburg 13,1 %, Niedersachsen 17,8 % und Bremen 18,0 %. Ihre fünf Direktwahlkreise errang sie ausschließlich in ländlichen-protestantischen Gebieten Niedersachsens. Insgesamt waren es 4,0 % und 17 Mandate. Friedrich Klinge wurde Mitglied des Bundestages und Vorsitzender der DP-Bundestagsfraktion. Er starb jedoch noch im selben Jahr.
Zur Wahl 1953 galt eine Sperrklausel von 5 % bundesweit (statt wie 1949 auf Landesebene) oder einem Direktmandat. Die DP erhielt nur 3,3 % der Zweitstimmen, gewann aber 10 Direktmandate. In acht dieser Wahlkreise gab es infolge von Absprachen keine Direktkandidaten der CDU und der FDP. In den Wahlkreisen Uelzen und Diepholz–Melle–Wittlage siegte die DP ohne Absprache und in zwei weiteren Wahlkreisen, in denen die DP gewann, war sie auch nach Zweitstimmen stärkste Partei. In Niedersachsen und Bremen waren die Ergebnisse noch zweistellig.[4]
Ähnliche Ergebnisse hatte sie bei der Wahl 1957 (bundesweit 3,4 %). Die DP errang sechs Direktmandate, in fünf dieser Wahlkreise gab es keinen Direktkandidaten der CDU, die in diesen fünf Wahlkreisen deutlich mehr Zweitstimmen erhielt als die DP.[5] Ohne Absprachen mit der CDU hätte die DP die seit 1956 geltende Sperrklausel von 5 % oder drei Direktmandaten nicht überwunden.
1961 kam sie, fusioniert zur Gesamtdeutschen Partei, noch auf 2,8 Prozent und war auch nicht über Direktmandate vertreten.
Auf Landesebene war die Entwicklung ähnlich. Am längsten hielt sie sich in der Bremer Bürgerschaft, in die sie noch 1963 gewählt wurde; außer in den bereits genannten Ländern war sie in West-Berlin relativ stark, wo sie bei der Wahl 1954 mit 4,9 % knapp an der 5-Prozent-Hürde scheiterte. Dort konnte sie Nationalkonservative sammeln, die sich daran störten, dass CDU und FDP mit der SPD koalierten. In Schleswig-Holstein arbeitete die DP von 1950 bis 1952 mit CDU und FDP in einem Wahl- und Fraktionsbündnis zusammen. Bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein 1954 übersprang sie im Schleswig-Holstein-Block gemeinsam mit der Schleswig-Holsteinischen Gemeinschaft mit 5,1 % knapp die 5-Prozent-Hürde und scheiterte schließlich 1958 deutlich an dieser Hürde.
In Niedersachsen bildete sie mit CDU-Vertretern die Niederdeutsche Union (1951–1955). Da sie eine wirkliche Verankerung nur in Niedersachsen (und Bremen) hatte und sonst kaum organisiert war, wurde ihr Anhang schließlich von der CDU aufgesogen.[6]

Seit 1949 stellte die Partei Bundesminister, und zwar Heinrich Hellwege bis 1955, als er Ministerpräsident von Niedersachsen wurde, und seitdem Hans-Joachim von Merkatz und Hans-Christoph Seebohm. Beide traten am 1. Juli 1960 zur CDU über.
Landesminister hatte die Partei in:
- Land Hannover: 23. August 1946 bis 9. Dezember 1946
- Niedersachsen: 9. Dezember 1946 bis 12. Mai 1959; von 1955 bis 1959 unter DP-Ministerpräsident Heinrich Hellwege
- Schleswig-Holstein: 5. September 1950 bis 11. Oktober 1954
- Hamburg: 2. Dezember 1953 bis 4. Dezember 1957[7]
Als Partei der Nationalen Sammlung gelang es der DP nicht immer, sich vom Rechtsextremismus abzugrenzen. In Hamburg beispielsweise wurde der ehemalige nationalsozialistische Polizeisenator Alfred Richter stellvertretender Parteivorsitzender, in Frankfurt am Main der ehemalige NSDAP-Oberbürgermeister Friedrich Krebs ihr Parteivorsitzender und Stadtverordneter. Die Ausweitung auf andere Bundesländer als Niedersachsen wiederum führte zu Spannungen mit den welfischen Traditionalisten. Nach der Bundestagswahl 1953 spalteten sie sich als Deutsch-Hannoversche Partei ab. Horst W. Schmollinger charakterisiert die DP in dieser Periode als „Partei des einheimischen niedersächsischen Mittelstandes“, die extrem „föderalistische, monarchistische und teilweise auch völkische Positionen“ vertrat.[8]
1957 trat die Freie Volkspartei der DP bei. Da die CDU sich zur Bundestagswahl 1961 weigerte, der DP wieder zu Direktmandaten zu verhelfen, wechselten 1960 neun der fünfzehn DP-Bundestagsabgeordneten zur CDU, darunter auch die zu dieser Zeit amtierenden DP-Bundesminister Seebohm und von Merkatz, nur sechs blieben dem davon überraschten Bundesvorsitzenden Heinrich Hellwege treu.[9]
Vorsitzende der DP-Bundestagsfraktion waren:
- Ernst-Christoph Brühler (1891–1961)
- Heinrich Hellwege (1908–1991)
- Friedrich Klinge (1883–1949)
- Hans-Joachim von Merkatz (1905–1982)
- Hans Mühlenfeld (1901–1969)
- Herbert Schneider (1915–1995)
Ab 1961
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Am 15. April 1961 fusionierte die Bundespartei mit dem GB/BHE zur GDP, und Herbert Schneider wurde mit Frank Seiboth einer der beiden gleichberechtigten Vorsitzenden der GDP. Trotzdem konnte diese GDP bei der Bundestagswahl 1961 keine Sitze im Deutschen Bundestag erringen und konnte damit nicht mehr an die bundespolitische Bedeutung der Deutschen Partei anknüpfen. Der Landesverband Bremen und einige niedersächsische Kreisverbände widersetzten sich jedoch der Fusion und führten die DP als Neugründung ab 24. Juni 1962 weiter.
Bei der Bremer Bürgerschaftswahl von 1963 gelang der DP mit vier Abgeordneten zum letzten Mal der Einzug in ein Landesparlament. Ein Jahr später beteiligten sich diese Abgeordneten an der Gründung der NPD. Der Bürgerschaftsabgeordnete Friedrich Thielen wurde auch deren erster Bundesvorsitzender. 1967 kehrte er zur DP zurück und versuchte, diese zu reaktivieren, erreichte aber bei der Bürgerschaftswahl nur einen Stimmenanteil von 0,9 %. An Wahlen nahm die Partei auf Landesebene anschließend lediglich noch an der Bürgerschaftswahl in Hamburg 1974, als sie mit 0,1 % der Stimmen bedeutungslos blieb, teil.
Im Jahr 1980 verlor die DP ihre Rechtsstellung als Partei. Sie existierte als Verein weiter, bis sie 1993 als Partei wiedergegründet wurde.
Landtagswahlergebnisse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | BD | BE | BW | BY | HB | HH | HE | NI | NW | RP | SL | SH | WB | WH |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1947 | n. a. | – | 3,9 1 | 17,7 | n. a. | n. a. | n. a. | n. a. | n. a. | |||||
1949 | – | 13,3 | ||||||||||||
1950 | 3,7 | – | n. a. | n. a. | 1,7 | 9,6 | n. a. | |||||||
1951 | – | 14,7 | n. a. 2 | n. a. | ||||||||||
1953 | – | n. a. 3 | – | – | ||||||||||
1954 | – | 4,9 | n. a. | 1,2 | 0,0 | 5,1 | – | – | ||||||
1955 | – | 16,6 | 12,4 | n. a. | n. a. | – | – | |||||||
1957 | – | 4,1 | – | – | ||||||||||
1958 | – | 3,3 | n. a. | 3,5 | 1,6 | 2,8 | – | – | ||||||
1959 | – | 14,5 | 12,4 | n. a. | n. a. | – | – | |||||||
1960 | – | 1,6 | – | – | ||||||||||
1963 | – | n. a. | 5,2 | 3,4 | n. a. | – | – | |||||||
1967 | – | n. a. | 0,9 | n. a. | n. a. | n. a. | – | – | ||||||
1970 | – | n. a. | n. a. | n. a. | 0,0 4 | n. a. | n. a. | – | – | |||||
1974 | – | n. a. | 0,1 | n. a. | n. a. | – | – |
In den hier nicht angeführten Jahren beteiligte sich die DP an keiner Landtagswahl.
Mitgliederzahlen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aufgrund organisatorischer Unzulänglichkeiten liegen Mitgliederzahlen nicht vollständig vor. In Niedersachsen, dem bedeutendsten Bundesland für die DP, wurden 36.010 Mitglieder im Jahr 1948 gemeldet. Die Zahl stieg im Folgejahr auf 41.815 und sank bis zur nächsten Bundestagswahl 1953 auf 26.772. Danach schwankte die Zahl recht stark; 1960 wurden 35.722 Mitglieder gemeldet. Innerhalb Niedersachsens waren die Bezirke Lüneburg und Stade am stärksten vertreten, danach Hannover bzw. Hannover-Land.
Das Jahr 1956 weist Zahlen für alle damaligen Bundesländer bis auf Baden-Württemberg auf. Zusammengerechnet waren es 39.836 Mitglieder. Nach Niedersachsen (33.655) lebten die meisten Mitglieder in Berlin (1.300) und jeweils etwas weniger (um 1000) in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen. Danach folgte Hamburg mit 712 Mitgliedern. In Bayern waren es 165 Mitglieder.[10]
Bekannte Mitglieder (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kurt Blome (1894 bis 1969), ehemaliger stellvertretender NS-Reichsärzteführer
- Heinrich Hellwege (1908–1991), Bundesminister (1949–1955), Ministerpräsident von Niedersachsen (1955–1959)
- Erwin Jacobi (1902–1967), Polizei- und Gesundheitssenator in Hamburg (1953–1957)
- Margot Kalinke (1909–1981), Bundestagsabgeordnete (1949–1953, 1955–1972)
- Richard Langeheine (1900–1995), Justiz- und Kultusminister in Niedersachsen (1955–1959)
- Hans-Joachim von Merkatz (1905–1982), Bundesminister der Justiz (1956–1957)
- Hans Mühlenfeld (1901–1969), Botschafter (1953–1962), Kultusminister von Niedersachsen (1963–1965)
- Hans-Christoph Seebohm (1903–1967), Bundesminister für Verkehr (1949–1966)
- Herbert Schneider (1915–1995), Vorsitzender, MdBB und MdB
- Otto Wittenburg (1891–1976), Justiz- und Landwirtschaftsminister in Schleswig-Holstein (1950/51)
- Wilhelm Ziegeler (1891–1958), Finanzsenator in Hamburg (1953–1957)
- Hasso von Manteuffel (1897–1978), MdB, Wehrmachtsgeneral und Ritterkreuzträger
Weitere bekannte Mitglieder siehe Kategorie:DP-Mitglied.
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Deutsche Partei (Hrsg.): Heinrich Hellwege 1908–1958. Reden und Schriften. Festschrift zum 50. Geburtstag Heinrich Hellweges. Braunschweig 1958.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hermann Meyn: Die Deutsche Partei. Entwicklung und Problematik einer national-konservativen Rechtspartei nach 1945. Düsseldorf 1965.
- Ingo Nathusius: Am rechten Rand der Union. Der Weg der Deutschen Partei bis 1953. Dissertation, Univ. Mainz 1992, OCLC 905028499.
- Norbert Rode: Zur Entstehungsgeschichte der Niedersächsischen Landespartei/Deutsche Partei (NLP/DP). In: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte. Band 53/1981, S. 289–300.
- Horst W. Schmollinger: Deutsche Partei. In: Richard Stöss (Hrsg.): Parteien-Handbuch. 2. Auflage, Westdeutscher Verlag, Opladen 1986 (1983).
- Rainer Schulze: Bürgerliche Sammlung oder Welfenpartei? Ergänzungen zur Entstehungsgeschichte der Niedersächsischen Landespartei 1945/46 – Die Konzeption Wolfgang Bodes. In: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte. Band 57/1985, S. 207–236.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Andreas Schulze: Kleinparteien in Deutschland. Aufstieg und Fall nicht-etablierter politischer Vereinigungen. Deutscher Universitäts-Verlag, Wiesbaden 2004, S. 60.
- ↑ Manfred Rowold, Stefan Immerfall: Im Schatten der Macht. Nicht-etablierte Kleinparteien. In: Alf Mintzel, Heinrich Oberreuter: Parteien in der Bundesrepublik Deutschland. Opladen 1992, S. 362–420, auf S. 393.
- ↑ Heinrich Hellwege, 1949. Zitiert nach: Manfred Rowold, Stefan Immerfall: Im Schatten der Macht. Nicht-etablierte Kleinparteien. In: Alf Mintzel, Heinrich Oberreuther: Parteien in der Bundesrepublik Deutschland. Opladen 1992, S. 362–420, auf S. 392.
- ↑ Bundestagswahl 1953. In: bundeswahlleiter.de. Abgerufen am 7. Oktober 2022.
- ↑ Bundestagswahl 1957. In: bundeswahlleiter.de. Abgerufen am 7. Oktober 2022.
- ↑ Horst W. Schmollinger: Die Deutsche Partei. In: Richard Stöss (Hrsg.): Parteien-Handbuch. Die Parteien in der Bundesrepublik Deutschland 1945–1990. 2. Auflage, Westdeutscher Verlag, Opladen 1986 (1983), Band 2, S. 1025–1111, hier S. 1091–1094.
- ↑ Horst W. Schmollinger: Die Deutsche Partei. In: Richard Stöss (Hrsg.): Parteien-Handbuch. Die Parteien in der Bundesrepublik Deutschland 1945–1990. 2. Auflage, Westdeutscher Verlag, Opladen 1986 (1983), Band 2, S. 1025–1111, hier S. 1096.
- ↑ Horst W. Schmollinger: Die Deutsche Partei. In: Richard Stöss (Hrsg.): Parteien-Handbuch. Die Parteien in der Bundesrepublik Deutschland 1945-1990. 2. Auflage, Westdeutscher Verlag, Opladen 1986 (1983), Band 2, S. 1025–1111, hier S. 1071–1073, Zitat S. 1073.
- ↑ Der Abfall. In: Der Spiegel. Nr. 29, 1960, S. 13 (online). Zitat: „Dieser DP-Flüchtlingsausweis trug die Namen: Margot Kalinke, Hans-Joachim von Merkatz, Ludwig Preiß, Victor-Emanuel Preusker, Wilhelm Probst, Georg Ripken, Hans-Christoph Seebohm, Heinrich Schild und Willy-Steinmetz. Von den fünfzehn DP-Abgeordneten – nach der Geschäftsordnung des Bundestags die Mindestzahl für eine Fraktion – hatten nur Herbert Schneider, Heinz Matthes, Fritz Logemann, Ludwig Schneider (Lollar), Helmuth Schranz und Peter Tobaben nicht unterzeichnet.“
- ↑ Carl-Wilhelm Reibel: Deutsche Partei. Mitgliedschaft und Sozialstruktur. In: Oliver Gnad, Marion Hausmann, Carl-Wilhelm Reibel: Handbuch zur Statistik der Parlamente und Parteien in den westlichen Besatzungszonen und in der Bundesrepublik Deutschland. Band 12, Teilband III: FDP sowie kleinere bürgerliche und rechte Parteien. Mitgliedschaft und Sozialstruktur 1945–1990. Droste Verlag, Düsseldorf 2005, S. 175–229, hier S. 221/222.