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„Gefreiter“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F048237-0002, Kiel, Segelschiff "Gorch Fock", Matrose.jpg|mini|Gefreiter der [[Deutsche Marine|deutschen Marine]]]]
'''Gefreiter''' ist ein Mannschaftsdienstgrad eines [[Soldaten]].


'''Gefreiter''' ist ein [[militär]]ischer [[Dienstgrad]] der [[Bundeswehr]], des [[Bundesheer]]es, der [[Schweizer Armee]], des [[Russisches Heer|Russischen Heeres]] und früherer [[Militär|Streitkräfte]].
== Geschichte ==
In den Landsknechtsheeren des 16. Jahrhunderts wurden besonders zuverlässige und erfahrene Soldaten zu ''gefreyten Knechten'' ernannt, sie führten die Wache auf und wurden im [[Gefecht]] an besonders kritischen Punkten eingesetzt, waren allerdings von bestimmten Diensten befreit.


== Etymologie ==
Im 18. Jahrhundert stellten die Gefreiten das erste Glied einer [[Kompanie]], jeder Gefreite war Führer einer Rotte (das heißt der Soldaten die in den Gliedern direkt hinter ihm standen). In der [[Preußische Armee|Preußischen Armee]] wurde der Dienstgrad ab 1807 auch für die [[Kavallerie]] eingeführt und blieb mit der Ausnahme des Obergefreiten der [[Artillerie]] (seit [[1859]]) der einzige Mannschaftsdienstgrad im preußischen bzw. [[Dienstgrade im Heer des Deutschen Kaiserreichs|kaiserlichen Heer]] bis 1918.
Die Bezeichnung „Gefreiter“ bedeutet „befreit [von einem Dienst] sein“ oder „frei sein“. Befreit waren die Gefreiten früherer Streitkräfte im Gegensatz zum gemeinen Soldaten vom Wachestehen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.duden.de/rechtschreibung/Gefreiter |titel=Stichwort |werk=[[Duden#Duden online|duden.de]] |hrsg=Bibliographisches Institut GmbH |datum=2013 |abruf=2011-11-04}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Gefreiter |Sammelwerk=[[Herders Conversations-Lexikon]] |Band=3 |Verlag=[[Verlag Herder|Herder]] |Ort=[[Freiburg im Breisgau]] |Datum=1855 |Seiten=34 |Online=[http://www.zeno.org/nid/20003347052 Digitalisat bei Zeno.org] |Abruf=2014-11-04}}</ref>


== Bundeswehr ==
Bedingt durch längere Dienstzeiten und höhere Spezialisierung wurden ab der [[Weimarer Republik]] die Dienstgrade Ober- und Stabsgefreiter eingeführt und auch von der [[Wehrmacht]] beibehalten (bis [[1945]]).
{{Infobox Dienstgrad Bundeswehr
| Name = Gefreiter
| Bild = [[Datei:HD H 12 Gefreiter Jg L.svg|65px|Dienstgradabzeichen auf der Schulterklappe der Jacke des Dienstanzuges für Heeresuniformträger der Jägertruppe.]] [[Datei:LD B 12 Gefreiter L.svg|65px|Dienstgradabzeichen auf der Schulterklappe der Jacke des Dienstanzuges für Luftwaffenuniformträger.]] [[Datei:MDHBA 12 Gefreiter 50 Lo.svg|65px|Ärmelabzeichen am Hemd, dunkelblau für Marineuniformträger (Verwendungsreihe 50er Marinefliegerdienst)]]
| Beschreibung = [[Dienstgradabzeichen der Bundeswehr|Dienstgradabzeichen]]<ref name="ZDV2008">{{Literatur |Hrsg=[[Hartmut Bagger]], [[Führungsstab der Streitkräfte]] I 3, [[Bundesministerium der Verteidigung]] |Titel=[[Zentrale Dienstvorschrift|ZDv]] 37/10. Anzugordnung für die Soldaten der Bundeswehr |TitelErg=Juli 1996. Neudruck von Oktober 2008 |Ort=Bonn |Datum=2008-07-16 |Kapitel=4 Kennzeichnungen |Seiten=539 |Kommentar=Neudruck Oktober 2008 ersetzt Erstausgabe von Juli 1996 |Online=[http://www.dmb-lv-westfalen.de/z1.pdf Digitalisat] |Format=PDF |KBytes=3500}} {{Webarchiv |url=http://www.dmb-lv-westfalen.de/z1.pdf |text=Digitalisat |wayback=20140919055352 |archiv-bot=2019-04-13 00:25:16 InternetArchiveBot}}</ref><ref group="A">Links: [[Dienstgradabzeichen der Bundeswehr|Dienstgradabzeichen]] auf der [[Schulterklappe]] der Jacke des [[Dienstanzug (Bundeswehr)|Dienstanzuges]] für Heeresuniformträger der [[Jägertruppe (Bundeswehr)|Jägertruppe]]. Mitte: Dienstgradabzeichen auf der [[Schulterklappe]] der Jacke des [[Dienstanzug (Bundeswehr)|Dienstanzuges]] für Luftwaffenuniformträger. Rechts: [[Ärmelabzeichen]] am [[Matrosenhemd|Hemd, dunkelblau]] eines [[Deutsche Marine|Marineuniformträgers]] ([[Verwendungsreihe]] 50er Marinefliegerdienst)</ref>
| Dienstgradgruppe = [[Mannschaften]]<ref name="SG">{{Literatur |Hrsg=[[Bundesministerium der Verteidigung|Der Bundesminister der Verteidigung]] |Titel=ZDv 14/5. Soldatengesetz |TitelErg=DSK AV110100174, Änderungsstand 17. Juli 2008 |Ort=Bonn |Datum=1978-08-21 |Kapitel=Dienstgradbezeichnungen in der Bundeswehr |Seiten=B 185 |Kommentar=nicht zu verwechseln mit dem [[Soldatengesetz|Gesetz über die Rechtsstellung der Soldaten (Soldatengesetz)]]}}</ref>
| NATO = OR-2<ref name="STANAG">{{Literatur |Titel=Agreed English texts. STANAG 2116 |TitelErg=[[STANAG|NATO standardization agreement (STANAG)]]. [[NATO-Rangcode|NATO codes]] for grades of military personnel |Auflage=5 |Datum=1992 |Sprache=en |Online=[http://rankmaven.tripod.com/NATO-92-RM.htm NATO Rank Codes – 1992] |Abruf=2014-03-25}}</ref>
| Dienstgrad H/L = Gefreiter
| Dienstgrad M = Gefreiter<ref name="BPräsUnifAnO">{{Literatur |Hrsg=Der [[Bundespräsident (Deutschland)|Bundespräsident]] |Titel=[[Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten]] |TitelErg=BPräsUnifAnO |Datum=1978-07-14 |Kommentar=Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten vom 14. Juli 1978 ({{BGBl|1978n I S. 1067}}), die zuletzt durch Artikel 1 der Anordnung vom 31. Mai 1996 ({{BGBl|1996n I S. 746}}) geändert worden ist |Online=https://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/bpr_sunifano/gesamt.pdf |Format=PDF |KBytes=}}</ref>
| Abkürzung = Gefr (G)<ref name="Abkrz">{{Literatur |Hrsg=[[Bundesministerium der Verteidigung|Bundesminister der Verteidigung]]; [[Führungsstab der Streitkräfte]] IV 1 |Titel=Abkürzungen für den Gebrauch in der Bundeswehr – Deutsche Abkürzungen – [[Zentrale Dienstvorschrift|ZDv 64/10]] |Ort=Bonn |Datum=1979-01-19 |Kommentar=Stand 17. September 1999 |Online=http://pingwins.ucoz.de/_ld/0/3_64_10.pdf |Format=PDF |KBytes=}}</ref>
| Besoldung = [[Besoldungsordnung A#A3|A 3]][[Amtszulage|mA]] nach [[Bundesbesoldungsordnung|BBesO]]<ref name="BBesO">{{Literatur |Titel=Anlage I (zu § 20 Absatz 2 Satz 1) [[Besoldungsordnung A|Bundesbesoldungsordnungen A]] und [[Besoldungsordnung B|B]] |Datum= |Kommentar=[[Bundesbesoldungsordnung]]en (BBesO) gelten nur für [[Berufssoldat|Berufs]]- und [[Zeitsoldat]]en und sind Anlage zum [[Bundesbesoldungsgesetz]] (BBesG) |Online=[https://www.gesetze-im-internet.de/bbesg/anlage_i.html Online] |Abruf=2014-03-25}}</ref>
}}


Der [[Dienstgrade der Bundeswehr|Dienstgrad]] Gefreiter wird durch den [[Bundespräsident (Deutschland)|Bundespräsidenten]] mit der [[Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten]]<ref name="BPräsUnifAnO" /> auf Grundlage des [[Soldatengesetz]]es<ref>{{Literatur |Hrsg=[[Bundesministerium der Verteidigung|Der Bundesminister der Verteidigung]] |Titel=[[Soldatengesetz|Gesetz über die Rechtsstellung der Soldaten (Soldatengesetz – SG)]] |Ort=Bonn |Datum=1956-03-19 |Kapitel=§ 4 Abs. 3 (2) |Kommentar=Neugefasst durch Bek. v. 30. Mai 2005 I 1482. Zuletzt geändert durch Art. 1 G v. 8. April 2013 I 730 |Online=https://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/sg/gesamt.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2014-03-25}}</ref> festgesetzt.
In der [[Kaiserliche Marine|Kaiserlichen Marine]] rangierte der '''Obermatrose''' gleichauf mit dem Gefreiten. Dem Obermatrosen wurden nach [[1919]] in der [[Reichsmarine]] die Dienstgrade des Matrosengefreiten, des Matrosenobergefreiten und des Matrosenstabsgefreiten vorgesetzt. Ab [[1938]] wurden in der [[Kriegsmarine]] die Dienstgrade des Gefreiten, des Obergefreiten, des Hauptgefreiten und des Stabsgefreiten eingeführt. Die Laufbahnbezeichnung Matrosen-, Funk- und Maschinen- wurden jeweils vorangesetzt.


=== Befehlsbefugnis und Dienststellungen ===
== Bundeswehr ==
In der Bundeswehr ist der Gefreite ein Mannschaftsdienstgrad,<ref name="BPräsUnifAnO" /> der gemäß der [[Zentrale Dienstvorschrift|Zentralen Dienstvorschrift (ZDv)]] A-1420/24 „Dienstgrade und Dienstgradgruppen“ zur [[Dienstgradgruppe#Bundeswehr|Dienstgradgruppe]] der [[Mannschaften]] zählt. Aufgrund der Zugehörigkeit zur Dienstgradgruppe der Mannschaften können Gefreite auf Grundlage des [[Vorgesetztenverordnung#Vorgesetzter aufgrund des Dienstgrades (§ 4)|§&nbsp;4 („Vorgesetztenverhältnis auf Grund des Dienstgrades“) der Vorgesetztenverordnung]] niemandem allein auf Grund ihres Dienstgrades [[Militärischer Befehl|Befehle]] erteilen.<ref name="SGA12">{{Literatur |Hrsg=[[Bundesministerium der Verteidigung|Der Bundesminister der Verteidigung]] |Titel=ZDv 14/5. Soldatengesetz |TitelErg=DSK AV110100174, Änderungsstand 17. Juli 2008 |Ort=Bonn |Datum=1978-08-21 |Kapitel=Die Vorgesetztenverordnung |Seiten=A 12 1 |Kommentar=nicht zu verwechseln mit dem [[Vorgesetztenverordnung|Verordnung über die Regelung des militärischen Vorgesetztenverhältnisses (Vorgesetztenverordnung – VorgV)]]}}</ref><ref name="VorgV4">{{Literatur |Hrsg=[[Bundesministerium der Verteidigung|Bundesminister für Verteidigung]] |Titel=[[Vorgesetztenverordnung|Verordnung über die Regelung des militärischen Vorgesetztenverhältnisses (Vorgesetztenverordnung – VorgV)]] |Datum=1956-06-04 |Kapitel=§ 4 |Kommentar=Zuletzt geändert durch Art. 1 Nr. 2 V v. 7. Oktober 1981 I 1129 |Online=[https://www.gesetze-im-internet.de/svorgesv/BJNR004590956.html Online] |Abruf=2014-03-25}}</ref> Wie alle Mannschaftsdienstgrade können sich Gefreite auch in Notlagen nicht selbst zu Vorgesetzten gemäß [[Vorgesetztenverordnung#Vorgesetzter aufgrund eigener Erklärung (§ 6)|§&nbsp;6 („Vorgesetztenverhältnis auf Grund eigener Erklärung“) der Vorgesetztenverordnung]] erklären.<ref name="VorgV6">{{Literatur |Hrsg=[[Bundesministerium der Verteidigung|Bundesminister für Verteidigung]] |Titel=[[Vorgesetztenverordnung|Verordnung über die Regelung des militärischen Vorgesetztenverhältnisses (Vorgesetztenverordnung – VorgV)]] |Datum=1956-06-04 |Kapitel=§ 6 |Kommentar=Zuletzt geändert durch Art. 1 Nr. 2 V v. 7. Oktober 1981 I 1129 |Online=[https://www.gesetze-im-internet.de/svorgesv/BJNR004590956.html Online] |Abruf=2014-03-25}}</ref>
[[Bild:Gefreiter.png|75px|thumb|Dienstgrad Gefreiter]]
===Dienstgrad===
Der [[Dienstgrad]] '''Gefreiter''' wird einem [[Bundeswehr|Soldaten der Bundeswehr]] allgemein nach dreimonatiger [[Dienstzeit]] bei der [[Bundeswehr]] übertragen (§ 9.1 [[Soldatenlaufbahnverordnung]], SLV) wenn er mit dem Dienstgrad [[Soldat]] eingestellt wurde. Entgegen der früheren Privilegien des Gefreiten, siehe oben, durch die der Soldat gegenüber niedrigeren Dienstgraden Vorteile wie die Befreiung von Wachdiensten genoß, werden in der Bundeswehr fast auschließlich Soldaten aus der Dienstgradgruppe der Mannschaften (Gefreiter, [[Obergefreiter]], [[Hauptgefreiter]], etc.) zu Wachdiensten eingesetzt.


Gefreite haben in der Regel die [[Grundausbildung (Bundeswehr)|Grundausbildung]] durchlaufen und somit grundlegende militärische und dienstliche Grundsätze erlernt. In der Grundausbildung erfolgte in der Regel bereits die Ausbildung zum [[Wachdienst in der Bundeswehr|Sicherungs- und Wachsoldaten]], so dass Gefreite als [[Wachdienst in der Bundeswehr#Wachsoldaten|Wachsoldaten]] eingeteilt werden. Soldaten der Laufbahn der Mannschaften durchlaufen im Dienstgrad Gefreiter meist eine für die vorgesehene Verwendung vorgesehene, häufig [[Lehrgang|lehrgangsgebundene]] [[Spezialgrundausbildung]]. Nach Abschluss dieser Ausbildung werden Gefreite der Laufbahngruppe der Mannschaften beispielsweise als [[Kraftfahrer]], als [[Infanterie|Infanterist]], als Bediener von [[Waffensystem]]en (z. B. als [[Richtschütze]] [[Panzerfahrzeug|gepanzerter Fahrzeuge]]), als [[Mechaniker]] oder als Gehilfe in [[Stab (Militär)|Stäben]] eingesetzt. Aufgrund dieser und ähnlicher Dienststellungen und ihrer fachlich meist eng begrenzten Aufgabenbereiche können Gefreite in den in der [[Vorgesetztenverordnung]] aufgezählten Fällen und in den dort genannten Grenzen allen dienstlich oder fachlich unterstellten Soldaten Befehle erteilen.<ref name="SGA12" /><ref name="VorgV">{{Literatur |Hrsg=[[Bundesministerium der Verteidigung|Bundesminister für Verteidigung]] |Titel=[[Vorgesetztenverordnung|Verordnung über die Regelung des militärischen Vorgesetztenverhältnisses (Vorgesetztenverordnung – VorgV)]] |Datum=1956-06-04 |Kommentar=Zuletzt geändert durch Art. 1 Nr. 2 V v. 7. Oktober 1981 I 1129 |Online=[https://www.gesetze-im-internet.de/svorgesv/BJNR004590956.html Online] |Abruf=2014-03-25}}</ref> In der Regel sind Gefreite aber nur sehr begrenzt [[Vorgesetzter|Vorgesetzte]] zur Erfüllung fachlich und zeitlich eng umrissener Aufträge.
* Weibliche Soldaten mit diesem Dienstgrad führen den Zusatz '''(w)'''. Die Bezeichnung '''Gefreite''' ist falsch.
* Der Dienstgrad '''Gefreiter''' kann nur durch die Einstellung mit einem höheren Dienstgrad übersprungen werden. Auch [[Unteroffizier]]sanwärter und [[Offizier]]sanwärter müssen diesen Dienstgrad durchlaufen.
* Die Unteroffiziersanwärter tragen den Dienstgradzusatz UA, die [[Feldwebel]]anwärter FA und die Offiziersanwärter OA. Der nächsthöhere Dienstgrad ist Obergefreiter.


{{Siehe auch|Unteroffizier vom Dienst}}
===Abkürzungen===
[[Image:GE-NAVY-OR-2_Gefr.png|75px|thumb|Dienstgrad Gefreiter (Marine)]]


=== Ernennung ===
(Bezeichnungen mit Anwärterzusatz nur im Schriftverkehr)
Maßgebliche gesetzliche Grundlagen für die [[Ernennung]] zum Gefreiten trifft die [[Soldatenlaufbahnverordnung]] (SLV) und ergänzend die [[Zentrale Dienstvorschrift|Zentrale Dienstvorschrift (ZDv)]] 20/7. Zum Gefreiten können [[Zeitsoldat]]en, [[Freiwilliger Wehrdienst|freiwillig Wehrdienstleistende]] sowie [[Reserve (Bundeswehr)|beorderte Reservisten]] aller [[Laufbahn]]en ernannt werden. Soldaten können drei Monate nach Eintritt in ein Dienstverhältnis der Bundeswehr zum Gefreiten ernannt werden.<ref group="A">Aktive Soldaten werden also in der Regel nach drei Monaten [[Wehrdienst|Dienstzeit]] zum Gefreiten ernannt. Formal handelt es sich im Sinne der [[Soldatenlaufbahnverordnung]] um eine [[Kannbestimmung]]. Da in der Regel aber ausreichend [[Planstelle]]n vorhanden sind und der Dienstgrad Gefreiter sonst keine besonderen Voraussetzungen aufweist, wird die [[Beförderung (Personalwesen)|Beförderung]] zum Gefreiten in der Praxis nur bei außergewöhnlich schlechten Leistungen oder Vorliegen eines groben [[Wehrdisziplinarordnung|Disziplinarverstoßes]] verweigert. Für Reservisten gilt entsprechend, dass die Beförderung erst drei Monate nach Eintritt in ein entsprechendes Dienstverhältnis erfolgen kann. Reservisten und aktive Soldaten werden insoweit gleichgestellt, als die Ernennung in diesen Dienstgrad für Reservisten nicht früher erfolgt als für Soldaten, die in einem anderen Wehrdienstverhältnis „verblieben sind“. Reservisten werden also in dieser Hinsicht so behandelt, als ob sie ununterbrochen in der Bundeswehr gedient hätten. Die Dienstzeit fällt für Reservisten jedoch insgesamt meist wesentlich kürzer aus, da jeweils nur relativ wenige Tage [[Wehrdienst]] beispielsweise in Form von Wehrübungen vor Ernennung in einen höheren Dienstgrad abzuleisten sind.</ref><ref name="SLV">{{Literatur |Titel=[[Soldatenlaufbahnverordnung|Verordnung über die Laufbahnen der Soldatinnen und Soldaten (Soldatenlaufbahnverordnung – SLV)]] |Datum=2021-05-28 |Kommentar=Soldatenlaufbahnverordnung vom 28. Mai 2021 (BGBl. I S. 1228); ersetzt V 51-1-27 v. 19.3.2002 I 1111 (SLV 2002) |Online=[http://www.gesetze-im-internet.de/slv_2021/SLV.pdf Online] |Abruf=2021-09-09}}</ref><ref name="Anlage">Beachte auch: {{§|Anlage|SLV|buzer|text=Anlage (zu §&nbsp;3). Zuordnung der Laufbahnen der Soldatinnen und Soldaten zu den Laufbahngruppen der Mannschaften, der Unteroffiziere und der Offiziere}}</ref><ref name="20/7">{{Literatur |Hrsg=[[Bundesministerium der Verteidigung|Der Bundesminister der Verteidigung]]; Abteilung Personal-, Sozial- und Zentralangelegenheiten |Titel=[[Zentrale Dienstvorschrift|ZDv]] 20/7. Bestimmungen für die Beförderung und für die Einstellung, Übernahme und Zulassung von Soldatinnen und Soldaten |Ort=Bonn |Datum=2002-03-27 |Kapitel=Art. 635 |Kommentar=DSK AP210100187, Neudruck Januar 2008 |Online={{Webarchiv |url=http://www.reservisten.bundeswehr.de/resource/resource/MzEzNTM4MmUzMzMyMmUzMTM1MzMyZTM2MzIzMDMwMzAzMDMwMzAzMDY4NzA2MzYxMzI3NDYyMzAyMDIwMjAyMDIw/ZDv%2020_7.pdf |text=PDF |wayback=20141026131700}} |Abruf=2014-03-26}} {{Webarchiv |url=http://www.reservisten.bundeswehr.de/resource/resource/MzEzNTM4MmUzMzMyMmUzMTM1MzMyZTM2MzIzMDMwMzAzMDMwMzAzMDY4NzA2MzYxMzI3NDYyMzAyMDIwMjAyMDIw/ZDv%2020_7.pdf |text=&#91;&#91;Zentrale Dienstvorschrift{{!}}ZDv&#93;&#93; 20/7. Bestimmungen für die Beförderung und für die Einstellung, Übernahme und Zulassung von Soldatinnen und Soldaten |wayback=20141026131700 |archiv-bot=2019-04-13 00:25:16 InternetArchiveBot}}</ref><ref group="A">ZDv 20/7 auf Grundlage {{§|49|slv_2021|juris}} der Soldatenlaufbahnverordnung ({{Literatur |Titel=[[Soldatenlaufbahnverordnung|Verordnung über die Laufbahnen der Soldatinnen und Soldaten (Soldatenlaufbahnverordnung – SLV)]] |Datum=2021-05-28 |Kommentar=Soldatenlaufbahnverordnung vom 28. Mai 2021 (BGBl. I S. 1228); ersetzt V 51-1-27 v. 19.3.2002 I 1111 (SLV 2002) |Online=[http://www.gesetze-im-internet.de/slv_2021/SLV.pdf Online] |Abruf=2021-09-09}}</ref>


=== Besoldung ===
* Gefreiter (Gefr, G)
Ein [[Soldat auf Zeit]] im Dienstgrad Gefreiter erhält eine [[Besoldung]] nach [[Besoldungsgruppe]] A 3 der [[Bundesbesoldungsordnung A]] mit [[Amtszulage]].<ref name="BBesO" /> Ein [[Freiwillig Wehrdienst Leistender]] erhält stattdessen [[Wehrsold]] nach dem [[Wehrsoldgesetz]] ({{§§|wsg_2020|juris|text=WSG}}), ein [[Reservistendienst Leistender]] Leistungen nach dem [[Unterhaltssicherungsgesetz]] ({{§§|usg_2020|juris|text=USG}}).
* Gefreiter - Unteroffiziersanwärter (Gefr UA, G UA)
* Gefreiter - Feldwebelanwärter (Gefr FA, G FA)
* Gefreiter - Offiziersanwärter (Gefr OA, G OA)


===Dienstgradabzeichen===
=== Dienstgradabzeichen ===
{{Mehrere Bilder
Das Dienstgradabzeichen ist ein diagonal verlaufender Balken (vom Träger aus gesehen wie ein entgegengesetzter Schneepflug angeordnet). UA tragen einen waagerechten Balken am äußeren Ende. OA tragen am äußeren Ende eine silberfarbene Litze.
| Kopfzeile = [[Dienstgradabzeichen der Bundeswehr|Aufschiebeschlaufen]] für [[Feldanzug]]
----
| Bild1 = HA OS5 12 Gefreiter PzGren L.svg
{{DienstgradeBW}}
| Breite1 = 70
| Untertitel1 = <div style="text-align:center">Heer</div>
| Fußzeile = Uniformträgerbereich<ref group="A" name="Verkürzt">Aus Platzgründen verkürzte Bilduntertitel. Gemeint sind jeweils [[Heer (Bundeswehr)|Heeresuniformträger]], [[Luftwaffe (Bundeswehr)|Luftwaffenuniformträger]] und [[Deutsche Marine|Marineuniformträger]]. Die neben der Aufschiebeschlaufe für Heeresuniformträger abgebildete [[Waffenfarbe (Bundeswehr)|jägergrüne]] [[Litze (Geflecht)|Flachlitze]] deutet auf einen Soldaten der [[Panzergrenadiertruppe (Bundeswehr)|Panzergrenadiertruppe]], der [[Infanterie (Bundeswehr)|Infanterie]] oder der [[Kommando Spezialkräfte|Spezialkräfte]] hin. Neben den hier auf den [[Schulterklappe]]n aufgeschoben abgebildeten Aufschiebeschlaufen für die [[Feldanzug|Feldbluse]] [[Flecktarn (Bundeswehr)|im fünffarbigen Flecktarnmuster]] gibt es noch etliche weitere Dienstgradabzeichentypen, die im Artikel [[Dienstgradabzeichen der Bundeswehr|→„Dienstgradabzeichen der Bundeswehr“]] ausführlicher dargestellt werden.</ref><ref name="ZDV2008" />
| Fußzeile_align = center
| Bild2 = LA OS5 12 Gefreiter L.svg
| Breite2 = 74
| Untertitel2 = <div style="text-align:center">Luftwaffe</div>
| Bild3 = MA OG5 12 Gefreiter L.svg
| Breite3 = 70
| Untertitel3 = <div style="text-align:center">Marine</div>
}}
{{Hauptartikel|Dienstgradabzeichen der Bundeswehr}}

Das [[Dienstgradabzeichen]] für Gefreite zeigt einen [[Schrägbalken|Schrägstreifen]] auf beiden [[Schulterklappe]]n bzw. für [[Deutsche Marine|Marineuniformträger]] in der Regel auf den [[Oberarm|Oberärmeln]].<ref group="A">In der [[Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten]] werden für Marineuniformträger die [[Ärmelabzeichen]] beschrieben. Für einige [[Uniform (Bundeswehr)|Anzugarten]] für [[Deutsche Marine|Marineuniformträger]] sind jedoch nach Zentraler Dienstvorschrift 37/10 Schrägstreifen auf beiden [[Schulterklappen]] wie für [[Heer (Bundeswehr)|Heeres-]] und [[Luftwaffe (Bundeswehr)|Luftwaffenuniformträger]] vorgesehen.</ref><ref name="BPräsUnifAnO" /><ref name="ZDV2008" /> Bei allen drei Teilstreitkräften führten die damals nur bis zum Hauptgefreiten reichenden Mannschaftsdienstgrade die Rangabzeichen usw. ursprünglich auf den Oberärmeln. Im Frühjahr 1974 rückten diese beim Dienst- und Ausgehanzug von Heer und Luftwaffe auf die Schulterklappen.<ref name="BPräsUnifAnO74">{{Literatur |Autor=Bundespräsident [[Gustav Heinemann|Heinemann]] et al. |Titel=Siebente Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten vom 25. März 1974 |Sammelwerk=Bundesgesetzblatt Teil 1 |Band=1974 |Nummer=32 vom 29. März 1974 |Ort=Bonn |Datum=1974-03-25 |Seiten=796 ff. |Online=[http://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav?start=%2F%2F*%5B%40attr_id%3D%27bgbl174s0796.pdf%27%5D#__bgbl__%2F%2F*%5B%40attr_id%3D%27bgbl174s0796.pdf%27%5D__1431765500605 HTML] |Abruf=2024-08-04}}</ref>

Die Schrägbalken werden im [[Soldatenjargon]] als „[[Pommes frites|Pommes]]“ oder „[[Pommes frites|Fritte]]“ bezeichnet; die entsprechenden Gefreitendienstgrade als „Ein-/Zwei-/Drei-“ usw. „Pommes-“ bzw. „Fritten-Generale“.

=== Geschichte ===
Die [[Bundeswehr]] führte den Dienstgrad bei ihrer [[Wiederbewaffnung|Gründung 1955]] ein. Bis 1996, als der [[Grundwehrdienst]] auf 10 Monate und die Beförderungszeiten im Rahmen des Attraktivitätssteigerungsprogramms verkürzt wurden, fand in der Bundeswehr die Beförderung zum Gefreiten erst nach einem halben Jahr statt. Gerade in [[Kampftruppe|Kampfkompanien]] schieden die Soldaten auch als Gefreite der [[Reservist|Reserve]] aus. Die Beförderung zum Ober- oder Hauptgefreiten war nicht obligatorisch. Inzwischen erfolgt in der Regel nach drei Monaten die Beförderung zum Gefreiten und nach sechs Monaten die Beförderung zum Obergefreiten. In der Konsequenz ist die historisch herausragende Bedeutung des Gefreiten als ein mit besonderen Aufgaben betrauter Mannschaftsdienstgrad auf die Dienstgrade vom Hauptgefreiten an aufwärts übergegangen.

=== Äquivalente, nach- und übergeordnete Dienstgrade ===
Den Dienstgrad Gefreiter führen sowohl [[Heer (Bundeswehr)|Heeres-]], [[Luftwaffe (Bundeswehr)|Luftwaffen-]] als auch [[Deutsche Marine|Marineuniformträger]].<ref name="BPräsUnifAnO" /> In den [[Militär|Streitkräften]] der [[NATO]] ist der Gefreite zu allen Dienstgraden mit dem [[NATO-Rangcode]] OR-2 äquivalent.<ref name="STANAG" />

In der [[Laufbahngruppe]] der Mannschaften ist der Gefreite gemäß ZDv 20/7 über dem rangniedrigeren [[Soldat (Sammelbezeichnung für Dienstgrade der Bundeswehr)|Soldat]] (Soldat ist kein Dienstgrad, sondern die Sammelbezeichnung für mehrere Dienstgradbezeichnungen für die rangniedrigsten Soldaten der Bundeswehr) und unter dem ranghöheren [[Obergefreiter|Obergefreiten]] eingeordnet.<ref name="20/7" />

{{DG BW M|1=[[Soldat (Sammelbezeichnung für Dienstgrade der Bundeswehr)|Jäger, Panzerschütze, Panzergrenadier,<br /> Kanonier, Pionier, Panzerpionier,<br /> Funker, Schütze, Flieger,<br /> Sanitätssoldat, Matrose]]|2='''Gefreiter'''|3=[[Obergefreiter]]}}


== Bundesheer ==
== Bundesheer ==
{{Infobox Dienstgrad Bundeswehr
Im [[Österreichisches Bundesheer|Österreichischen Bundesheer]] besteht die Möglichkeit nach dem 6. Ausbildungsmonat zum Gefreiten befördert zu werden, sofern man die dazu nötige Ausbildung ("Vorbereitende Kaderausbildung" oder kurz "VbK", eine einmonatige Ausbildung) erfolgreich bestanden hat. Anderfalls ist es möglich - tadellose Führung vorausgesetzt - am Ende des 7. Ausbildungsmonats zum Gefreiten befördert zu werden. Das Abzeichen ist ein weißer Stern welcher ein Edelweiss darstellt.
| Name = [[Datei:Flag of Austria (state).svg|links|30px]]Österreichisches Bundesheer<br />
— Gefreiter —
| Bild = [[Datei:Gefr Anzug 75 03 AT.jpg|75px|Anzug 75/03]] [[Datei:Gefr Rockkragen AT.jpg|65px|Schulterstück (Pioniertruppe)]] [[Datei:Gfr OR2-Tellerkappe AT.jpg|65px|Tellerkappe]]
| Beschreibung = Anzug 75 / 03 &#124; Rockkragen &#124; Tellerkappe
| Dienstgradgruppe = Chargen
| NATO = OR-2
| Dienstgrad H/L = Gefreiter
| Dienstgrad M = keiner
| Abkürzung = Gfr
| Besoldung = ...
}}


Im [[Bundesheer|Österreichischen Bundesheer]] zählt der Gefreite zu den Chargendienstgraden (Verwendungsgruppe MZCh). Es besteht die Möglichkeit, noch während der Grundwehrdienstzeit zum Gefreiten befördert zu werden. Grundwehrdiener, die sich als besonders engagiert erwiesen haben, können diesen Dienstgrad erhalten (meist nach dem fünften Monat, vor der Wehrdienstverkürzung war es nach dem 7. Monat). Es ist jedoch von der jeweiligen Einheit abhängig, ob diese Beförderung während des Grundwehrdienstes wirklich durchgeführt wird. Generell gilt die Regel, dass eine Beförderung zum Gefreiten nur nach strengem Maßstab vorzunehmen ist, um „eine breitflächige Verbreitung [dieses] Dienstgrades hintan zu halten“.<br />
Der nächsthöhere Dienstgrad ist [[Korporal]].
Das Abzeichen zeigt ein stilisiertes [[Alpen-Edelweiß]], eine Alpenblume, die in höheren Gebirgslagen vorzufinden ist und in Österreich traditionell in vielen Bereichen von symbolischer Bedeutung ist.

Soldaten, die in der Ausbildung zum Unteroffizier (HUAK) oder zum Offizier (EF) stehen, tragen eine eigene Version des Dienstgrades mit silberfarbenem Querbalken am Oberrand. Diesen gibt es nur für den Dienstanzug 75/03.

{{Folgenleiste Dienstgrade Bundesheer Chargen|1=[[Rekrut]]|2=Gefreiter|3=[[Korporal]]}}


== Schweizer Armee ==
== Schweizer Armee ==
{{Infobox Dienstgrad Bundeswehr
In der [[Schweizer Armee]] ist der Gefreite ein Mannschaftsdienstgrad, der zur Gruppenführer-Stellvertretung befähigt ist. Im Gegensatz zu anderen Armeen wird ein Mannschaftsdienstgrad ''Soldat'' nicht automatisch nach einigen Monaten Dienstzeit zum Gefreiten. Das Dienstgradabzeichen zeigt zwei Schrägbalken. In internationalen Einsätzen ist eine Verwechslung mit dem [[Obergefreiter|Obergefreiten]] der deutschen Bundeswehr möglich.
| Name = [[Datei:Logo of Swiss Armed Forces.svg|links|40px]]Schweizer Armee<br />— Gefreiter —
| Bild = [[Datei:CHE OR2 Gfr.svg|75px|Anzug 75/03]]
| Beschreibung = Dienstanzug Schulterklappe
| Dienstgradgruppe = Mannschaften
| NATO = OR-2
| Dienstgrad H/L = Gefreiter
| Dienstgrad M = keiner
| Abkürzung = Gfr
| Besoldung = CHF 8.50/Tag
}}

In der [[Schweizer Armee]] ist der '''Gefreite''' (kurz: '''Gfr''') ein Mannschaftsdienstgrad, der zur Gruppenführer-Stellvertretung befähigt. Im Gegensatz zu anderen Armeen wird ein ''Soldat'' nicht automatisch nach einigen Monaten Dienstzeit zum Gefreiten. Voraussetzung zur Beförderung sind eine Mindestqualifikation von sehr gut und mindestens 20 Tagen Ausbildungsdiensten in den Formationen. Die Beförderung wird durch den Kompaniekommandanten vorgenommen. Den Grad können Soldaten erhalten, die z.&nbsp;B. hohe Kompetenz im Umgang mit den anvertrauten technischen Mitteln beweisen oder andere Fähigkeiten aufweisen, die den Grad rechtfertigen. Der Gefreite erhält einen höheren Sold (8.50 anstatt 7.50 Fr. pro Tag<ref>{{Internetquelle |url=https://www.armee.ch/de/militaerdienst-sold |titel=Sold |hrsg=Schweizer Armee |sprache=de |abruf=2024-11-29}}</ref>), das Dienstgradabzeichen zeigt zwei Schrägbalken.

In Auslandseinsätzen wird er als ''Private'' bzw. ''Private E-2'' bezeichnet (Pte). [[NATO-Rangcode]]: OR-2. Eine Verwechslung mit dem [[Obergefreiter|Obergefreiten]] der deutschen Bundeswehr ist möglich.

{{Folgenleiste Grade Schweizer Armee Mannschaft|1=[[Soldat (Dienstgrad)#Schweizer Armee|Soldat]]|2='''<span style="color:#006600;">Gefreiter</span>'''|3=[[Obergefreiter#Schweizer Armee|Obergefreiter]]}}

== Russisches Heer ==
In Russland wurde der Dienstgrad des Gefreiten (russ. ефре́йтор; gespr. ''jefreitor'') unter [[Peter der Große|Peter I.]] durch das Militärstatut von 1716 bei der Infanterie, Kavallerie und den Pioniertruppen eingeführt. Der Rang hat sich jedoch nicht durchgesetzt und wurde in der 1722 eingeführten [[Rangtabelle]] nicht mehr verwendet, jedoch im Zuge der Militärreform 1826 wieder eingeführt. Seit Februar 1918 wurden in [[Sowjetrussland]] alle Dienstgrade des „alten Regimes“, einschließlich des Gefreiten, als „konterrevolutionär“ abgeschafft. Der Rang eines Gefreiten wurde in der [[Rote Armee|Roten Armee]] der UdSSR erst 1940 wieder eingeführt. In den sowjetischen Streitkräften (und später der Russischen Föderation) ist der Gefreiter ein militärischer Dienstgrad oberhalb des Rjadowoj und unterhalb des Mladschij Serschant.

''Siehe auch: [[Dienstgrade der russischen Streitkräfte]]''

== Frühere deutsche Streitkräfte ==
=== Landsknechte und Söldner der Frühen Neuzeit ===
Der Gefreitenposten kam in den [[Landsknecht]]sheeren auf, zu Beginn der [[Frühe Neuzeit|Frühen Neuzeit]]. Zu ''gefreyten Knechten'' wurden besonders zuverlässige und erfahrene Landsknechte ernannt. Sie führten die Wache auf und wurden im Gefecht an besonders kritischen Punkten eingesetzt. Dafür waren sie vom unbeliebten [[Schildwache]] stehen befreit und fungierten stattdessen als Wachvorgesetzter und [[Ronde]]ngänger.

[[Johann Gustav Droysen]] analysierte 1875 in einem Aufsatz die Werke mehrerer frühneuzeitlicher Militärschriftsteller. Demnach war in den [[Söldner|Soldtruppen]] zu Beginn des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] der Posten des ''Gefreyten'', zumindest theoretisch, adeligen Soldaten (''Adelburschen'' bzw. [[Schildknappe|Edelknaben]]) vorbehalten, analog den in Frankreich aufkommenden ''[[Landspassat|Lanspessades]]'' und [[Kadett]]en. Sie bildeten die ''Adelrotte'' oder ''gefreite Rotte''. Neben ihrer traditionellen Aufgabe als Wachvorgesetzter, war ihnen in der Schlacht der Schutz des [[Fähnrich]]s und der Kompaniefahne zugedacht. Sie stellten auch den Unterfähnrich, der sich auf dem Marsch mit dem Fähnrich beim Tragen der Fahne abwechselte. In vakante Befehlshaberstellen der Kompanie sollten bevorzugt ''Gefreyte'' befördert werden.<ref>Johann Gustav Droysen: ''Beiträge zur Geschichte des Militärwesens in Deutschland während des dreißigjährigen Krieges'', Hannover 1875, S. 56–57</ref> Gemäß dem Militärschriftsteller [[Johann Jacobi von Wallhausen]] sollten [[Idealtypus|idealtypisch]] 9 bis 15 ''Gefreyte'' je Kompanie etaisiert werden, abhängig davon, ob die Kompanie 300 oder nur 200 Köpfe zählte.<ref>Johann Jacobi von Wallhausen: ''Kriegskunst zu Fuß, zu hochnöthigstem Nutzen und Besten nicht allein allen ankommenden Soldaten, sondern auch in Abrichtung eines gemeinen Landvolcks und Ausschuß in Fürtstenthümern und Stätte'', Oppenheim 1615</ref> Ihr Sold lag zwischen jenem des [[Korporal|Corporals]] und dessen Stellvertreters, dem [[Anspessade|Landpassaten]] bzw. ''Commendors''. Dafür hatten sie im ersten [[Glied (Militär)|Glied]] zu kämpfen und gefährliche [[Vorposten]] zu übernehmen. In der [[Korporal]]schaft (drei Korporalschaften bildeten, so Wallhausen, eine Kompanie) war ihm der [[Anspessade|Landpassat]] vorgesetzt. Fallweise ersetzte der ''Gefreyte'' den [[Rottmeister]] als Anführer einer aus etwa sechs [[gemein|Gemeinen]] bestehenden [[Rotte (Militär)|Rotte]]. Ihr direkter Vorgesetzter war der ''Corporal von Gefreyten'' bzw. der [[Freikorporal|Gefreitenkorporal]], der gleich nach dem ''[[Sergeant|Cherganten]]'' bzw. [[Feldweibel]] rangierte. Die Denkansätze Wallhausens und anderer militärtheoretischer Schriftsteller genossen unter Zeitgenossen teilweise hohes Ansehen, wurden aber nicht überall, und dann oft nur unvollständig, umgesetzt. Entsprechend blieb der Posten des ''Gefreyten'' in der weiteren Entwicklung keineswegs nur Adeligen vorbehalten.

In den deutschen [[Territorialheer]]en des späten [[17. Jahrhundert|17.]] und [[18. Jahrhundert]]s, wie etwa der [[Kaiserliche Armee (HRR)|Kaiserlichen Armee]] oder der [[Reichsarmee]], stellten die Gefreiten das erste [[Glied (Militär)|Glied]] einer Kompanie, jeder Gefreite war Führer einer Rotte.

=== Streitkräfte des Deutschen Kaiserreichs ===
[[Datei:Grad Abzeichen Deutsche Armee.png|mini|Deutsches Heer, 1899. In der oberen Reihe die Auszeichnungsknöpfe der Gefreiten und Obergefreiten<ref>{{Internetquelle |autor=Moritz Ruhl |url=http://bibliotecavirtualdefensa.es/BVMDefensa/i18n/catalogo_imagenes/imagen.cmd?path=169281&posicion=1&registrardownload=1 |titel=Uniformen |werk= |hrsg=Leipzig Verlag von Moritz Ruhl |datum=1899 |abruf=2024-05-08 |sprache=de}}</ref>]]
In der [[Preußische Armee|Preußischen Armee]] wurde der Dienstgrad ab 1807 auch für die Kavallerie eingeführt. Mit der Ausnahme des [[Obergefreiter|Obergefreiten]] der Fußartillerie (seit 1846 bzw. 1859) blieb er bis 1918 der einzige Mannschaftsdienstgrad im preußischen bzw. [[Dienstgrade des Deutschen Heeres (Deutsches Kaiserreich)|Deutschen Heer]]. Äußeres Abzeichen war seit 1853 eine verkleinerte Version des Sergeantenknopfs, den bis dahin der im selben Jahr abgeschaffte (und 1859 wieder eingeführte) Obergefreite getragen hatte. Im Soldatenjargon entstand so die Bezeichnung ''Knopfsoldat''.

In der [[Kaiserliche Marine|Kaiserlichen Marine]] entsprach dem Dienstgrad Gefreiter der Obermatrose (''Oberheizer'', ''Obersignalgast'', ''Obersanitätsgast'' etc.); Abzeichen war ein gelber Winkel auf dem linken Oberärmel der dunkelblauen Oberbekleidung bzw. ein blauer Armwinkel auf der weißen Oberbekleidung (Jacke, Kielerhemd).

{{Siehe auch|Dienstgrade des Deutschen Heeres (Deutsches Kaiserreich)}}

=== Reichswehr ===
Die [[Reichswehr]] brachte ab 1919, bedingt durch längere Dienstzeiten und höhere Spezialisierung, weitere Mannschaftsdienstgrade hervor. Für Soldaten, die nach Befähigung, Ausbildung und Dienstzeit Unteroffizier hätten werden können, für die aber keine entsprechende Planstelle verfügbar war – nach den Auflagen des [[Versailler Vertrag]]s mussten sich Mannschaften/Unteroffiziere auf 12 Jahre Dienstzeit verpflichten und belegten eben so lange Beförderungsplanstellen – wurden „Zwischendienstgrade“ geschaffen. Damit hoffte man sie doch in gewisser Weise befördern und motivieren zu können. Es entstand eine informelle „Gefreitenlaufbahn“: Neben dem neuen Dienstgrad des Reichsheeres, [[Oberschütze|Obersoldat]] (1920), wurden Obergefreiter (1919) und Stabsgefreiter (1927) allgemein eingeführt und später in der [[Wehrmacht]] beibehalten. Die Ernennung zum Matrosengefreiten war nicht zwingend vorgeschrieben. Bei Eignung erfolgte sie frühestens nach einem Jahr, die zum Obersoldaten (''Oberschütze'', ''Oberkanonier'' etc.) nach sechs Monaten.

In der [[Reichsmarine]] galten die Rangbezeichnungen analog. Eine Besonderheit bildete der Dienstgrad Obermatrose: Die bis Dezember 1920 vorhandenen Ranginhaber standen den Heeresgefreiten gleich, alle ab 1921 zu Obermatrosen beförderten Seeleute rangierten nur noch mit den Oberschützen des Heeres. Es ist anzunehmen, dass die Obermatrosen alter Art nach dem genannten Stichtag zu Gefreiten der Reichsmarine ernannt wurden.<ref>''Einreihung der Soldaten der Wehrmacht'' (sic!) ''in die Besoldungsgruppen der Besoldungsordnungen I und III'', in: ''Reichsgesetzblatt, Bd. 1'', Berlin 1921, S. 310</ref><ref>vgl. Adolf Schlicht, John R. Angolia: ''Die deutsche Wehrmacht. Uniformierung und Ausrüstung 1933–1945.'' Band 2: ''Die Kriegsmarine.'' Stuttgart 1995, S. 62–63.</ref> Bis zum 28. Januar 1935 besaß die Reichsmarine demnach fünf Mannschaftsdienstgrade: Matrose, Obermatrose, Gefreiter, Obergefreiter, Stabsgefreiter.<ref>Adolf Schlicht, John R. Angolia: ''Die deutsche Wehrmacht. Uniformierung und Ausrüstung 1933–1945.'' Band 2: ''Die Kriegsmarine.'' Stuttgart 1995, S. 62–63, S. 97.</ref> Den Dienstgraden wurden die Laufbahnbezeichnungen wie ''Matrosen-'', ''Funk-'', ''Maschinen-'' usw. jeweils voran gesetzt.<ref>Adolf Schlicht, John R. Angolia: ''Die deutsche Wehrmacht. Uniformierung und Ausrüstung 1933–1945.'' Band 2: ''Die Kriegsmarine.'' Stuttgart 1995, S.&nbsp;90.</ref>

Die Dienstgradbezeichnungen der „Alten Armee“ blieben nach 1918 erhalten, nur jene der Unteroffiziere änderten sich Anfang 1920.<ref>{{Literatur |Autor=Adolf Schlicht, Jürgen Kraus |Titel=Die deutsche Reichswehr. Die Uniformierung und Ausrüstung des deutschen Reichsheeres von 1919 bis 1932 |Reihe=Kataloge des Bayerischen Armeemuseums Ingolstadt |BandReihe=3 |Verlag=Verlag Militaria |Ort=Wien |Datum=2005 |ISBN=9783902526007 |Seiten=37}}</ref> Die am 19. Januar 1919 verfügten „Vorläufigen Bestimmungen über die Bekleidung des Friedensheeres“ brachten zwar neue Rangabzeichen, ließen die Dienstgrade Gefreiter und Obergefreiter aber aus. Vermutlich trugen diese weiterhin ihre heraldischen Kragenknöpfe. Die Unteroffiziere und Offiziere unterschied jetzt ein System aus blauen Horizontalstreifen unterschiedlicher Breite, für Unteroffiziere auf dem linken Ober-, für Offiziere auf dem linken Unterärmel.<ref>Schlicht, Kraus (Reichswehr), S. 48–49</ref>

Diese Abzeichen blieben nicht lange in Tragung, denn die „Bestimmungen über die Bekleidung und Ausrüstung der vorläufigen Reichswehr“ (sic!) vom 5. Mai 1919 bestimmten nun als Rangabzeichen auf beiden Armen zu tragende silberfarbene Tressen. Gefreite und Obergefreiten legten den Kragenknopf ab und erhielten dafür ein gemeinsames Abzeichen: einen 1 cm breiten und 6 cm langen Querbalken auf dem Oberärmel. Entgegen der Vorschrift wurde dieser nicht auf beiden Oberärmeln getragen, sondern nur links, wie auch die Winkel der Unteroffiziere; vermutlich geschah dies aus Materialmangel.<ref>Schlicht, Kraus (Reichswehr), S. 54, S. 78–79</ref> Dazu ein Paar feldgraue Schulterschnüre mit je zwei geflochtenen Schiebern, wie auch alle übrigen Wehrleute in Mannschaftsrängen (Unteroffiziere und Offiziere die Schnüre und Schieber in Silber, Generale in Gold).<ref>Schlicht, Kraus (Reichswehr), S. 73</ref> Die neuen Abzeichen galten als unpraktisch und wenig robust, so dass eine Verfügung vom 22. Februar 1920 eine weitere Änderung ankündigte. Die Neuanschaffung von Rangtressen und Schulterschnüren hatte zu unterbleiben, notfalls waren die Abzeichen der „Alten Armee“ weiterzutragen.<ref>Schlicht, Kraus (Reichswehr), S. 54</ref>

Tatsächlich aber kamen neue Rangabzeichen erst zum am 1. Januar 1921 auf, mit Gründung der Reichswehr.<ref>{{Internetquelle |werk=Heeres-Verordnungsblatt |url=https://www.google.de/books/edition/Heeres_Verordnungsblatt/JkEPAQAAMAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=&pg=PA989&printsec=frontcover |titel=Rang- und Vorgesetztenverhältnis der Soldaten des Reichsheeres |datum=1929-12-10 |abruf=2024-05-08}}</ref> Beim Heer bestand das Rangabzeichen aus zwei mit der Spitze nach unten weisenden silberfarbenen Winkeln.<ref>Schlicht, Kraus (Reichswehr), S. 262–263</ref> Bei der [[Reichsmarine]] waren diese aus gelbem Tuch oder Tresse (auf blauem Hemd und Jacke) gefertigt oder aus blauem Tuch (weißes Hemd). Eine Luftwaffe existierte in Deutschland aufgrund des Verbots im [[Versailler Vertrag]] nicht.

=== Wehrmacht ===
In der Wehrmacht war Gefreiter ebenfalls ein Mannschaftsdienstgrad. In der [[Kriegsmarine]] (wie bereits in der späten Reichsmarine) wurden die Laufbahnbezeichnungen, wie bspw. ''Matrosen-'', ''Funk-'' und ''Maschinen-'', jeweils voran gesetzt, also Matrosengefreiter, Obersignalgefreiter (aber Marineartillerie- bzw. Kraftfahrerobergefreiter), Funkstabsgefreiter (nicht Stabsfunkgefreiter usw.!).<ref>Adolf Schlicht, John R. Angolia: ''Die deutsche Wehrmacht. Uniformierung und Ausrüstung 1933–1945.'' Band 2: ''Die Kriegsmarine.'' Stuttgart 1995, S. 90–91</ref>

{{Mehrere Bilder
| Kopfzeile = {{DEU-LK-1938|#|WIDTH=30}} Gefreiter (Wehrmacht)
| Breite1 = 118
| Bild1 = Rank insignia of Gefreiter of the Wehrmacht.svg
| Untertitel1 = <div style="text-align:center">Gefreiter [[Heer (Wehrmacht)|Heer]]<br>(Version ab 1.10.1936, vorher zwei Winkel)<br>Unterlage aus blaugrünem Tuch</div>
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| Bild2 = Luftwaffe paraman Gefreiter 3D.svg
| Untertitel2 = <div style="text-align:center">Gefreiter [[Luftwaffe (Wehrmacht)|Lw]]<br>Abzeichen auf linkem Oberarm<br>Unterlage aus Grundtuch</div>
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| Untertitel3 = <div style="text-align:center">Gefreiter [[Luftwaffe (Wehrmacht)|Lw]]<br>beide Kragenspiegel<br>Flakartillerie</div>
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| Untertitel4 = <div style="text-align:center">Gefreiter ([[Kriegsmarine|M]])<br>(Version ab 31.1.1938, vorher zwei Winkel)<br>Seemännischer Dienst</div>
| Fußzeile = Rangabzeichen bis 1945
| Fußzeile_align = center
}}

In der Kriegsmarine unterblieben zwischen dem 31. März 1934 und dem 31. Januar 1938 Neubeförderungen zum Gefreiten; als dessen Äquivalent entstand mit Verfügung vom 28. Januar 1935 der Oberstabsmatrose, unter dem der ebenfalls neue Dienstgrad [[Stabsmatrose]] rangierte. Letzterer stand zwischen dem Gefreiten und dem [[Oberschütze]]n des Heeres (dem Oberschützen entsprach bei der Kriegsmarine zeitweilig der [[Obermatrose]]). Das änderte sich zum 1. Januar 1937, als der Stabsmatrose zum Äquivalent des früheren Matrosengefreiten aufrückte und der Oberstabsmatrose nun gleichstand mit einem Obergefreiten mit weniger als sechs Gesamtdienstjahren. Vor dem Oberstabsmatrosen rangierte ab diesem Zeitpunkt nun der ''Obergefreite mit einer Gesamtdienstzeit von mindestens sechs Jahren''. An der Spitze der Mannschaftshierarchie stand (erneut) der Stabsgefreite.

Ab Februar 1938 glich sich das Gefüge der Mannschaftsdienstgrade der Kriegsmarine wieder jenem des Heeres an, indem Neubeförderungen nur noch in die Dienstgrade Gefreiter, Obergefreiter (neuer Art) und Hauptgefreiter erfolgten; für die vor dem 1. April 1934 eingestellten Mannschaften blieben, wie auch schon bei den vorher angeordneten Änderungen, die bisherigen Bezeichnungen und Abzeichen jedoch erhalten. Entsprechend herrschte zeitweilig ein kaum noch durchschaubares Nebeneinander alter und neuer Dienstgradbezeichnungen, die sich teilweise das gleiche Rangabzeichen teilten.

Zu einer letzten Änderung kam es in der Kriegsmarine im Juli 1940, als die Obergefreiten alter Art und Stabsgefreiten alter Art (gemeint waren die vor dem 1. April 1934 in ihren Dienstgrad beförderten Ober- bzw. Stabsgefreiten) in Stabsgefreite und Oberstabsgefreite neuer Art umbenannt wurden. Dies geschah unter Beibehaltung der bisherigen, auf dem linken Oberarm getragenen Dienstgradabzeichen (ein bzw. zwei geflochtene, mit der Spitze nach unten weisende Winkel, mit einem vierspitzigen Rangstern im Raum des oberen Winkels).<ref>Adolf Schlicht, John R. Angolia: ''Die deutsche Wehrmacht. Uniformierung und Ausrüstung 1933–1945.'' Band 2: ''Die Kriegsmarine.'' Stuttgart 1995, S.&nbsp;94–97</ref>

Seit der Enttarnung der [[Luftwaffe (Wehrmacht)|Luftwaffe]], am 1. März 1935, zählte der Gefreite zu deren Mannschaftsgraden. Er ging aus dem ''Flieger-Gefreiten'' der [[Deutscher Luftsportverband|''Fliegerschaft'' des Deutschen Luftsportverbands]] (DLV) hervor, der dort auch als ''Hilfsflugzeugführer'', ''Hilfsbordfunker'' oder ''[[Wart (Aufseher)|Unterwart]]'' firmierte. Der Luftwaffen-Gefreite rangierte unmittelbar vor dem untersten Dienstgrad [[Flieger]]; eine Entsprechung des Heeres-Dienstgrades [[Oberschütze]] existierte nicht. Statt des Rangabzeichens seines DLV-Pendants, drei aluminiumfarbenen Schwingen auf beiden [[Kragenspiegel]]n, trug der Luftwaffen-Gefreite nur zwei Kragen-Schwingen.<ref>{{Literatur |Autor=Adolf Schlicht, John R. Angolia |Titel=Die Luftwaffe |Reihe=Die deutsche Wehrmacht – Uniformierung und Ausrüstung |BandReihe=3 |Verlag=Motorbuch-Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=1999 |ISBN=3-613-02001-7 |Seiten=28, 31, 43, 85–86}}</ref> Die Kragenpatten waren in einer der jeweiligen [[Waffenfarben der Luftwaffe (1935–1945)|Waffenfarben der Luftwaffe]] gehalten.<ref>Schlicht, Angolia (Luftwaffe), S. 71–72</ref> Zusätzlich führte er auf dem linken Oberarm einen Winkel gemäß Heeresmuster, jedoch auf einer Unterlage aus Grundstoff, statt auf einer aus blaugrünem Tuch. Der Winkel waren aus aluminiumfarbener Tresse (Tuchrock, Fliegerbluse, Mantel), graublauer Borte ([[Drillich|Drilchbluse]], Arbeitsschutzanzug) oder dunkelbrauner Borte (Tropenhemd) gefertigt.<ref>Schlicht, Angolia (Luftwaffe), S. 85–86</ref>

{{Dienstgrad|lower=[[Obersoldat]] (H/Lw)<br />[[Obermatrose]] (M)
|group={{DEU-LK-1938|#|WIDTH=30}}<br />Gefreiter
|higher=[[Obergefreiter]]}}

{{Siehe auch|Dienstgrade der Wehrmacht|Dienstgrade der Luftwaffe (1935–1945)|NS-Ranggefüge}}

=== Nationale Volksarmee ===
{{Mehrere Bilder
| Breite = 70
| Bild1 = GDR Army OR2 Gefreiter.gif
| Untertitel1 = Gefreiter<br />[[Mechanisierte Infanterie|Mot-Schütze]]
| Bild2 = GDR Navy OR2 Obermatrose.gif
| Untertitel2 = [[Obermatrose]]
}}
In der NVA und den [[Grenztruppen der DDR]] war der Gefreite der zweitniedrigste [[Dienstgrad]] der [[Mannschaften]]. Der Äquivalentdienstgrad der [[Volksmarine]] war der Obermatrose.

In der Regel wurden Soldaten nach einem Jahr Dienstzeit zu Gefreiten befördert. Da der Grundwehrdienst 18 Monate dauerte, erreichte die Mehrzahl der Wehrdienst Leistenden diesen Dienstgrad.

Die Stehzeit bis zur Beförderung zum nächsthöheren Dienstgrad betrug bis zu einem Jahr, und diese blieb in der Regel nur freiwillig Längerdienenden Soldaten vorbehalten.

{{Dienstgrad|lower=[[Soldat (Dienstgrad)|Soldat]]
|group=[[Datei:Flag of NVA (East Germany).svg|30px]]<br />Gefreiter<br /><small>([[Obermatrose]])</small>
|higher=[[Stabsgefreiter]]}}

{{Siehe auch|Dienstgrade der Nationalen Volksarmee}}

== Frühere ''Gemeinsame Armee'' Österreich-Ungarns ==
In der [[Landstreitkräfte Österreich-Ungarns 1867–1914|k.u.k. Armee]] war die Titulation des Gefreiten nach Truppengattungen unterschiedlich: Bei den Jägern und in der Kavallerie rangierte mit ihm der [[Patrouilleführer]], in der Artillerie entsprach ihm der [[Vormeister]].

{{Siehe auch|Rangabzeichen der österreichisch-ungarischen Streitkräfte}}

== Trivia ==
Der Ausdruck ''Gefreiter Dosenkohl'' hat in der Bundeswehr die Bedeutung von [[Otto Normalverbraucher]] und [[Max Mustermann]]. Lediglich die [[Deutsche Marine|Marine]] verwendet das Pendant aus der [[Seefahrt]] ''[[Liste seemännischer Fachwörter (A bis M)#H|Hein Janmaat]]''.

== Literatur ==
* {{Zedler Online|10|Gefreyter|588||Gefreyter}}

== Weblinks ==
{{Wiktionary}}


== Anmerkungen ==
''Siehe auch:'' [[Dienstgrade in der Schweizer Armee]]
<references group="A" />


== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Dienstgrad]]
<references />
[[Kategorie:Dienstgrad (Bundeswehr)]]


[[Kategorie:Mannschaftsdienstgrad]]
[[en:Gefreiter]]
[[Kategorie:Dienstgrad für Heeresuniformträger (Bundeswehr)]]
[[ru:Ефрейтор]]
[[Kategorie:Dienstgrad für Luftwaffenuniformträger (Bundeswehr)]]
[[sl:Desetnik]]
[[Kategorie:Dienstgrad für Marineuniformträger (Bundeswehr)]]
[[Kategorie:Dienstgrad (Nationale Volksarmee)]]
[[Kategorie:Dienstgrad (Schweizer Armee)]]
[[Kategorie:Dienstgrad (Bundesheer)]]

Aktuelle Version vom 10. April 2025, 06:35 Uhr

Gefreiter der deutschen Marine

Gefreiter ist ein militärischer Dienstgrad der Bundeswehr, des Bundesheeres, der Schweizer Armee, des Russischen Heeres und früherer Streitkräfte.

Die Bezeichnung „Gefreiter“ bedeutet „befreit [von einem Dienst] sein“ oder „frei sein“. Befreit waren die Gefreiten früherer Streitkräfte im Gegensatz zum gemeinen Soldaten vom Wachestehen.[1][2]

Gefreiter
Dienstgradabzeichen auf der Schulterklappe der Jacke des Dienstanzuges für Heeresuniformträger der Jägertruppe. Dienstgradabzeichen auf der Schulterklappe der Jacke des Dienstanzuges für Luftwaffenuniformträger. Ärmelabzeichen am Hemd, dunkelblau für Marineuniformträger (Verwendungsreihe 50er Marinefliegerdienst)
Dienstgradabzeichen[3][A 1]
Dienstgradgruppe Mannschaften[4]
NATO-Rangcode OR-2[5]
Dienstgrad Heer/Luftwaffe Gefreiter
Dienstgrad Marine Gefreiter[6]
Abkürzung (in Listen) Gefr (G)[7]
Besoldungsgruppe A 3mA nach BBesO[8]

Der Dienstgrad Gefreiter wird durch den Bundespräsidenten mit der Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten[6] auf Grundlage des Soldatengesetzes[9] festgesetzt.

Befehlsbefugnis und Dienststellungen

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In der Bundeswehr ist der Gefreite ein Mannschaftsdienstgrad,[6] der gemäß der Zentralen Dienstvorschrift (ZDv) A-1420/24 „Dienstgrade und Dienstgradgruppen“ zur Dienstgradgruppe der Mannschaften zählt. Aufgrund der Zugehörigkeit zur Dienstgradgruppe der Mannschaften können Gefreite auf Grundlage des § 4 („Vorgesetztenverhältnis auf Grund des Dienstgrades“) der Vorgesetztenverordnung niemandem allein auf Grund ihres Dienstgrades Befehle erteilen.[10][11] Wie alle Mannschaftsdienstgrade können sich Gefreite auch in Notlagen nicht selbst zu Vorgesetzten gemäß § 6 („Vorgesetztenverhältnis auf Grund eigener Erklärung“) der Vorgesetztenverordnung erklären.[12]

Gefreite haben in der Regel die Grundausbildung durchlaufen und somit grundlegende militärische und dienstliche Grundsätze erlernt. In der Grundausbildung erfolgte in der Regel bereits die Ausbildung zum Sicherungs- und Wachsoldaten, so dass Gefreite als Wachsoldaten eingeteilt werden. Soldaten der Laufbahn der Mannschaften durchlaufen im Dienstgrad Gefreiter meist eine für die vorgesehene Verwendung vorgesehene, häufig lehrgangsgebundene Spezialgrundausbildung. Nach Abschluss dieser Ausbildung werden Gefreite der Laufbahngruppe der Mannschaften beispielsweise als Kraftfahrer, als Infanterist, als Bediener von Waffensystemen (z. B. als Richtschütze gepanzerter Fahrzeuge), als Mechaniker oder als Gehilfe in Stäben eingesetzt. Aufgrund dieser und ähnlicher Dienststellungen und ihrer fachlich meist eng begrenzten Aufgabenbereiche können Gefreite in den in der Vorgesetztenverordnung aufgezählten Fällen und in den dort genannten Grenzen allen dienstlich oder fachlich unterstellten Soldaten Befehle erteilen.[10][13] In der Regel sind Gefreite aber nur sehr begrenzt Vorgesetzte zur Erfüllung fachlich und zeitlich eng umrissener Aufträge.

Maßgebliche gesetzliche Grundlagen für die Ernennung zum Gefreiten trifft die Soldatenlaufbahnverordnung (SLV) und ergänzend die Zentrale Dienstvorschrift (ZDv) 20/7. Zum Gefreiten können Zeitsoldaten, freiwillig Wehrdienstleistende sowie beorderte Reservisten aller Laufbahnen ernannt werden. Soldaten können drei Monate nach Eintritt in ein Dienstverhältnis der Bundeswehr zum Gefreiten ernannt werden.[A 2][14][15][16][A 3]

Ein Soldat auf Zeit im Dienstgrad Gefreiter erhält eine Besoldung nach Besoldungsgruppe A 3 der Bundesbesoldungsordnung A mit Amtszulage.[8] Ein Freiwillig Wehrdienst Leistender erhält stattdessen Wehrsold nach dem Wehrsoldgesetz (WSG), ein Reservistendienst Leistender Leistungen nach dem Unterhaltssicherungsgesetz (USG).

Dienstgradabzeichen

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Heer
Luftwaffe
Marine
Uniformträgerbereich[A 4][3]

Das Dienstgradabzeichen für Gefreite zeigt einen Schrägstreifen auf beiden Schulterklappen bzw. für Marineuniformträger in der Regel auf den Oberärmeln.[A 5][6][3] Bei allen drei Teilstreitkräften führten die damals nur bis zum Hauptgefreiten reichenden Mannschaftsdienstgrade die Rangabzeichen usw. ursprünglich auf den Oberärmeln. Im Frühjahr 1974 rückten diese beim Dienst- und Ausgehanzug von Heer und Luftwaffe auf die Schulterklappen.[17]

Die Schrägbalken werden im Soldatenjargon als „Pommes“ oder „Fritte“ bezeichnet; die entsprechenden Gefreitendienstgrade als „Ein-/Zwei-/Drei-“ usw. „Pommes-“ bzw. „Fritten-Generale“.

Die Bundeswehr führte den Dienstgrad bei ihrer Gründung 1955 ein. Bis 1996, als der Grundwehrdienst auf 10 Monate und die Beförderungszeiten im Rahmen des Attraktivitätssteigerungsprogramms verkürzt wurden, fand in der Bundeswehr die Beförderung zum Gefreiten erst nach einem halben Jahr statt. Gerade in Kampfkompanien schieden die Soldaten auch als Gefreite der Reserve aus. Die Beförderung zum Ober- oder Hauptgefreiten war nicht obligatorisch. Inzwischen erfolgt in der Regel nach drei Monaten die Beförderung zum Gefreiten und nach sechs Monaten die Beförderung zum Obergefreiten. In der Konsequenz ist die historisch herausragende Bedeutung des Gefreiten als ein mit besonderen Aufgaben betrauter Mannschaftsdienstgrad auf die Dienstgrade vom Hauptgefreiten an aufwärts übergegangen.

Äquivalente, nach- und übergeordnete Dienstgrade

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Den Dienstgrad Gefreiter führen sowohl Heeres-, Luftwaffen- als auch Marineuniformträger.[6] In den Streitkräften der NATO ist der Gefreite zu allen Dienstgraden mit dem NATO-Rangcode OR-2 äquivalent.[5]

In der Laufbahngruppe der Mannschaften ist der Gefreite gemäß ZDv 20/7 über dem rangniedrigeren Soldat (Soldat ist kein Dienstgrad, sondern die Sammelbezeichnung für mehrere Dienstgradbezeichnungen für die rangniedrigsten Soldaten der Bundeswehr) und unter dem ranghöheren Obergefreiten eingeordnet.[16]

 Mannschaftsdienstgrad
Niedrigerer Dienstgrad[18]   Höherer Dienstgrad[18]
Jäger, Panzerschütze, Panzergrenadier,
Kanonier, Pionier, Panzerpionier,
Funker, Schütze, Flieger,
Sanitätssoldat, Matrose
Gefreiter Obergefreiter

Dienstgradgruppe: MannschaftenUnteroffiziere o.P.Unteroffiziere m.P.LeutnanteHauptleuteStabsoffiziereGenerale
Österreichisches Bundesheer

— Gefreiter —

Anzug 75/03 Schulterstück (Pioniertruppe) Tellerkappe
Anzug 75 / 03 | Rockkragen | Tellerkappe
Dienstgradgruppe Chargen
NATO-Rangcode OR-2
Dienstgrad Heer/Luftwaffe Gefreiter
Dienstgrad Marine keiner
Abkürzung (in Listen) Gfr
Besoldungsgruppe ...

Im Österreichischen Bundesheer zählt der Gefreite zu den Chargendienstgraden (Verwendungsgruppe MZCh). Es besteht die Möglichkeit, noch während der Grundwehrdienstzeit zum Gefreiten befördert zu werden. Grundwehrdiener, die sich als besonders engagiert erwiesen haben, können diesen Dienstgrad erhalten (meist nach dem fünften Monat, vor der Wehrdienstverkürzung war es nach dem 7. Monat). Es ist jedoch von der jeweiligen Einheit abhängig, ob diese Beförderung während des Grundwehrdienstes wirklich durchgeführt wird. Generell gilt die Regel, dass eine Beförderung zum Gefreiten nur nach strengem Maßstab vorzunehmen ist, um „eine breitflächige Verbreitung [dieses] Dienstgrades hintan zu halten“.
Das Abzeichen zeigt ein stilisiertes Alpen-Edelweiß, eine Alpenblume, die in höheren Gebirgslagen vorzufinden ist und in Österreich traditionell in vielen Bereichen von symbolischer Bedeutung ist.

Soldaten, die in der Ausbildung zum Unteroffizier (HUAK) oder zum Offizier (EF) stehen, tragen eine eigene Version des Dienstgrades mit silberfarbenem Querbalken am Oberrand. Diesen gibt es nur für den Dienstanzug 75/03.

Niedrigerer Dienstgrad
Rekrut
Dienstgrad
Gefreiter
Höherer Dienstgrad
Korporal
Einordnung: RekrutenChargenUnteroffiziereOffiziere
Alle Dienstgrade auf einen Blick: Bundesheer-Dienstgrade

Schweizer Armee

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Schweizer Armee
— Gefreiter —
Anzug 75/03
Dienstanzug Schulterklappe
Dienstgradgruppe Mannschaften
NATO-Rangcode OR-2
Dienstgrad Heer/Luftwaffe Gefreiter
Dienstgrad Marine keiner
Abkürzung (in Listen) Gfr
Besoldungsgruppe CHF 8.50/Tag

In der Schweizer Armee ist der Gefreite (kurz: Gfr) ein Mannschaftsdienstgrad, der zur Gruppenführer-Stellvertretung befähigt. Im Gegensatz zu anderen Armeen wird ein Soldat nicht automatisch nach einigen Monaten Dienstzeit zum Gefreiten. Voraussetzung zur Beförderung sind eine Mindestqualifikation von sehr gut und mindestens 20 Tagen Ausbildungsdiensten in den Formationen. Die Beförderung wird durch den Kompaniekommandanten vorgenommen. Den Grad können Soldaten erhalten, die z. B. hohe Kompetenz im Umgang mit den anvertrauten technischen Mitteln beweisen oder andere Fähigkeiten aufweisen, die den Grad rechtfertigen. Der Gefreite erhält einen höheren Sold (8.50 anstatt 7.50 Fr. pro Tag[19]), das Dienstgradabzeichen zeigt zwei Schrägbalken.

In Auslandseinsätzen wird er als Private bzw. Private E-2 bezeichnet (Pte). NATO-Rangcode: OR-2. Eine Verwechslung mit dem Obergefreiten der deutschen Bundeswehr ist möglich.

Niedrigerer Grad
Soldat
Mannschaftsgrad
Gefreiter
Höherer Grad
Obergefreiter
Einordnung: MannschaftenUnteroffiziereHöhere UnteroffiziereSubalternoffiziereHauptleuteStabsoffiziereHöhere Stabsoffiziere
Oberbefehlshaber der Armee
Alle Grade auf einen Blick: Grade der Schweizer Armee

Russisches Heer

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In Russland wurde der Dienstgrad des Gefreiten (russ. ефре́йтор; gespr. jefreitor) unter Peter I. durch das Militärstatut von 1716 bei der Infanterie, Kavallerie und den Pioniertruppen eingeführt. Der Rang hat sich jedoch nicht durchgesetzt und wurde in der 1722 eingeführten Rangtabelle nicht mehr verwendet, jedoch im Zuge der Militärreform 1826 wieder eingeführt. Seit Februar 1918 wurden in Sowjetrussland alle Dienstgrade des „alten Regimes“, einschließlich des Gefreiten, als „konterrevolutionär“ abgeschafft. Der Rang eines Gefreiten wurde in der Roten Armee der UdSSR erst 1940 wieder eingeführt. In den sowjetischen Streitkräften (und später der Russischen Föderation) ist der Gefreiter ein militärischer Dienstgrad oberhalb des Rjadowoj und unterhalb des Mladschij Serschant.

Siehe auch: Dienstgrade der russischen Streitkräfte

Frühere deutsche Streitkräfte

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Landsknechte und Söldner der Frühen Neuzeit

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Der Gefreitenposten kam in den Landsknechtsheeren auf, zu Beginn der Frühen Neuzeit. Zu gefreyten Knechten wurden besonders zuverlässige und erfahrene Landsknechte ernannt. Sie führten die Wache auf und wurden im Gefecht an besonders kritischen Punkten eingesetzt. Dafür waren sie vom unbeliebten Schildwache stehen befreit und fungierten stattdessen als Wachvorgesetzter und Rondengänger.

Johann Gustav Droysen analysierte 1875 in einem Aufsatz die Werke mehrerer frühneuzeitlicher Militärschriftsteller. Demnach war in den Soldtruppen zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges der Posten des Gefreyten, zumindest theoretisch, adeligen Soldaten (Adelburschen bzw. Edelknaben) vorbehalten, analog den in Frankreich aufkommenden Lanspessades und Kadetten. Sie bildeten die Adelrotte oder gefreite Rotte. Neben ihrer traditionellen Aufgabe als Wachvorgesetzter, war ihnen in der Schlacht der Schutz des Fähnrichs und der Kompaniefahne zugedacht. Sie stellten auch den Unterfähnrich, der sich auf dem Marsch mit dem Fähnrich beim Tragen der Fahne abwechselte. In vakante Befehlshaberstellen der Kompanie sollten bevorzugt Gefreyte befördert werden.[20] Gemäß dem Militärschriftsteller Johann Jacobi von Wallhausen sollten idealtypisch 9 bis 15 Gefreyte je Kompanie etaisiert werden, abhängig davon, ob die Kompanie 300 oder nur 200 Köpfe zählte.[21] Ihr Sold lag zwischen jenem des Corporals und dessen Stellvertreters, dem Landpassaten bzw. Commendors. Dafür hatten sie im ersten Glied zu kämpfen und gefährliche Vorposten zu übernehmen. In der Korporalschaft (drei Korporalschaften bildeten, so Wallhausen, eine Kompanie) war ihm der Landpassat vorgesetzt. Fallweise ersetzte der Gefreyte den Rottmeister als Anführer einer aus etwa sechs Gemeinen bestehenden Rotte. Ihr direkter Vorgesetzter war der Corporal von Gefreyten bzw. der Gefreitenkorporal, der gleich nach dem Cherganten bzw. Feldweibel rangierte. Die Denkansätze Wallhausens und anderer militärtheoretischer Schriftsteller genossen unter Zeitgenossen teilweise hohes Ansehen, wurden aber nicht überall, und dann oft nur unvollständig, umgesetzt. Entsprechend blieb der Posten des Gefreyten in der weiteren Entwicklung keineswegs nur Adeligen vorbehalten.

In den deutschen Territorialheeren des späten 17. und 18. Jahrhunderts, wie etwa der Kaiserlichen Armee oder der Reichsarmee, stellten die Gefreiten das erste Glied einer Kompanie, jeder Gefreite war Führer einer Rotte.

Streitkräfte des Deutschen Kaiserreichs

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Deutsches Heer, 1899. In der oberen Reihe die Auszeichnungsknöpfe der Gefreiten und Obergefreiten[22]

In der Preußischen Armee wurde der Dienstgrad ab 1807 auch für die Kavallerie eingeführt. Mit der Ausnahme des Obergefreiten der Fußartillerie (seit 1846 bzw. 1859) blieb er bis 1918 der einzige Mannschaftsdienstgrad im preußischen bzw. Deutschen Heer. Äußeres Abzeichen war seit 1853 eine verkleinerte Version des Sergeantenknopfs, den bis dahin der im selben Jahr abgeschaffte (und 1859 wieder eingeführte) Obergefreite getragen hatte. Im Soldatenjargon entstand so die Bezeichnung Knopfsoldat.

In der Kaiserlichen Marine entsprach dem Dienstgrad Gefreiter der Obermatrose (Oberheizer, Obersignalgast, Obersanitätsgast etc.); Abzeichen war ein gelber Winkel auf dem linken Oberärmel der dunkelblauen Oberbekleidung bzw. ein blauer Armwinkel auf der weißen Oberbekleidung (Jacke, Kielerhemd).

Die Reichswehr brachte ab 1919, bedingt durch längere Dienstzeiten und höhere Spezialisierung, weitere Mannschaftsdienstgrade hervor. Für Soldaten, die nach Befähigung, Ausbildung und Dienstzeit Unteroffizier hätten werden können, für die aber keine entsprechende Planstelle verfügbar war – nach den Auflagen des Versailler Vertrags mussten sich Mannschaften/Unteroffiziere auf 12 Jahre Dienstzeit verpflichten und belegten eben so lange Beförderungsplanstellen – wurden „Zwischendienstgrade“ geschaffen. Damit hoffte man sie doch in gewisser Weise befördern und motivieren zu können. Es entstand eine informelle „Gefreitenlaufbahn“: Neben dem neuen Dienstgrad des Reichsheeres, Obersoldat (1920), wurden Obergefreiter (1919) und Stabsgefreiter (1927) allgemein eingeführt und später in der Wehrmacht beibehalten. Die Ernennung zum Matrosengefreiten war nicht zwingend vorgeschrieben. Bei Eignung erfolgte sie frühestens nach einem Jahr, die zum Obersoldaten (Oberschütze, Oberkanonier etc.) nach sechs Monaten.

In der Reichsmarine galten die Rangbezeichnungen analog. Eine Besonderheit bildete der Dienstgrad Obermatrose: Die bis Dezember 1920 vorhandenen Ranginhaber standen den Heeresgefreiten gleich, alle ab 1921 zu Obermatrosen beförderten Seeleute rangierten nur noch mit den Oberschützen des Heeres. Es ist anzunehmen, dass die Obermatrosen alter Art nach dem genannten Stichtag zu Gefreiten der Reichsmarine ernannt wurden.[23][24] Bis zum 28. Januar 1935 besaß die Reichsmarine demnach fünf Mannschaftsdienstgrade: Matrose, Obermatrose, Gefreiter, Obergefreiter, Stabsgefreiter.[25] Den Dienstgraden wurden die Laufbahnbezeichnungen wie Matrosen-, Funk-, Maschinen- usw. jeweils voran gesetzt.[26]

Die Dienstgradbezeichnungen der „Alten Armee“ blieben nach 1918 erhalten, nur jene der Unteroffiziere änderten sich Anfang 1920.[27] Die am 19. Januar 1919 verfügten „Vorläufigen Bestimmungen über die Bekleidung des Friedensheeres“ brachten zwar neue Rangabzeichen, ließen die Dienstgrade Gefreiter und Obergefreiter aber aus. Vermutlich trugen diese weiterhin ihre heraldischen Kragenknöpfe. Die Unteroffiziere und Offiziere unterschied jetzt ein System aus blauen Horizontalstreifen unterschiedlicher Breite, für Unteroffiziere auf dem linken Ober-, für Offiziere auf dem linken Unterärmel.[28]

Diese Abzeichen blieben nicht lange in Tragung, denn die „Bestimmungen über die Bekleidung und Ausrüstung der vorläufigen Reichswehr“ (sic!) vom 5. Mai 1919 bestimmten nun als Rangabzeichen auf beiden Armen zu tragende silberfarbene Tressen. Gefreite und Obergefreiten legten den Kragenknopf ab und erhielten dafür ein gemeinsames Abzeichen: einen 1 cm breiten und 6 cm langen Querbalken auf dem Oberärmel. Entgegen der Vorschrift wurde dieser nicht auf beiden Oberärmeln getragen, sondern nur links, wie auch die Winkel der Unteroffiziere; vermutlich geschah dies aus Materialmangel.[29] Dazu ein Paar feldgraue Schulterschnüre mit je zwei geflochtenen Schiebern, wie auch alle übrigen Wehrleute in Mannschaftsrängen (Unteroffiziere und Offiziere die Schnüre und Schieber in Silber, Generale in Gold).[30] Die neuen Abzeichen galten als unpraktisch und wenig robust, so dass eine Verfügung vom 22. Februar 1920 eine weitere Änderung ankündigte. Die Neuanschaffung von Rangtressen und Schulterschnüren hatte zu unterbleiben, notfalls waren die Abzeichen der „Alten Armee“ weiterzutragen.[31]

Tatsächlich aber kamen neue Rangabzeichen erst zum am 1. Januar 1921 auf, mit Gründung der Reichswehr.[32] Beim Heer bestand das Rangabzeichen aus zwei mit der Spitze nach unten weisenden silberfarbenen Winkeln.[33] Bei der Reichsmarine waren diese aus gelbem Tuch oder Tresse (auf blauem Hemd und Jacke) gefertigt oder aus blauem Tuch (weißes Hemd). Eine Luftwaffe existierte in Deutschland aufgrund des Verbots im Versailler Vertrag nicht.

In der Wehrmacht war Gefreiter ebenfalls ein Mannschaftsdienstgrad. In der Kriegsmarine (wie bereits in der späten Reichsmarine) wurden die Laufbahnbezeichnungen, wie bspw. Matrosen-, Funk- und Maschinen-, jeweils voran gesetzt, also Matrosengefreiter, Obersignalgefreiter (aber Marineartillerie- bzw. Kraftfahrerobergefreiter), Funkstabsgefreiter (nicht Stabsfunkgefreiter usw.!).[34]

Deutsches Reich Gefreiter (Wehrmacht)
Gefreiter Heer
(Version ab 1.10.1936, vorher zwei Winkel)
Unterlage aus blaugrünem Tuch
Gefreiter Lw
Abzeichen auf linkem Oberarm
Unterlage aus Grundtuch
Gefreiter Lw
beide Kragenspiegel
Flakartillerie
Gefreiter (M)
(Version ab 31.1.1938, vorher zwei Winkel)
Seemännischer Dienst
Rangabzeichen bis 1945

In der Kriegsmarine unterblieben zwischen dem 31. März 1934 und dem 31. Januar 1938 Neubeförderungen zum Gefreiten; als dessen Äquivalent entstand mit Verfügung vom 28. Januar 1935 der Oberstabsmatrose, unter dem der ebenfalls neue Dienstgrad Stabsmatrose rangierte. Letzterer stand zwischen dem Gefreiten und dem Oberschützen des Heeres (dem Oberschützen entsprach bei der Kriegsmarine zeitweilig der Obermatrose). Das änderte sich zum 1. Januar 1937, als der Stabsmatrose zum Äquivalent des früheren Matrosengefreiten aufrückte und der Oberstabsmatrose nun gleichstand mit einem Obergefreiten mit weniger als sechs Gesamtdienstjahren. Vor dem Oberstabsmatrosen rangierte ab diesem Zeitpunkt nun der Obergefreite mit einer Gesamtdienstzeit von mindestens sechs Jahren. An der Spitze der Mannschaftshierarchie stand (erneut) der Stabsgefreite.

Ab Februar 1938 glich sich das Gefüge der Mannschaftsdienstgrade der Kriegsmarine wieder jenem des Heeres an, indem Neubeförderungen nur noch in die Dienstgrade Gefreiter, Obergefreiter (neuer Art) und Hauptgefreiter erfolgten; für die vor dem 1. April 1934 eingestellten Mannschaften blieben, wie auch schon bei den vorher angeordneten Änderungen, die bisherigen Bezeichnungen und Abzeichen jedoch erhalten. Entsprechend herrschte zeitweilig ein kaum noch durchschaubares Nebeneinander alter und neuer Dienstgradbezeichnungen, die sich teilweise das gleiche Rangabzeichen teilten.

Zu einer letzten Änderung kam es in der Kriegsmarine im Juli 1940, als die Obergefreiten alter Art und Stabsgefreiten alter Art (gemeint waren die vor dem 1. April 1934 in ihren Dienstgrad beförderten Ober- bzw. Stabsgefreiten) in Stabsgefreite und Oberstabsgefreite neuer Art umbenannt wurden. Dies geschah unter Beibehaltung der bisherigen, auf dem linken Oberarm getragenen Dienstgradabzeichen (ein bzw. zwei geflochtene, mit der Spitze nach unten weisende Winkel, mit einem vierspitzigen Rangstern im Raum des oberen Winkels).[35]

Seit der Enttarnung der Luftwaffe, am 1. März 1935, zählte der Gefreite zu deren Mannschaftsgraden. Er ging aus dem Flieger-Gefreiten der Fliegerschaft des Deutschen Luftsportverbands (DLV) hervor, der dort auch als Hilfsflugzeugführer, Hilfsbordfunker oder Unterwart firmierte. Der Luftwaffen-Gefreite rangierte unmittelbar vor dem untersten Dienstgrad Flieger; eine Entsprechung des Heeres-Dienstgrades Oberschütze existierte nicht. Statt des Rangabzeichens seines DLV-Pendants, drei aluminiumfarbenen Schwingen auf beiden Kragenspiegeln, trug der Luftwaffen-Gefreite nur zwei Kragen-Schwingen.[36] Die Kragenpatten waren in einer der jeweiligen Waffenfarben der Luftwaffe gehalten.[37] Zusätzlich führte er auf dem linken Oberarm einen Winkel gemäß Heeresmuster, jedoch auf einer Unterlage aus Grundstoff, statt auf einer aus blaugrünem Tuch. Der Winkel waren aus aluminiumfarbener Tresse (Tuchrock, Fliegerbluse, Mantel), graublauer Borte (Drilchbluse, Arbeitsschutzanzug) oder dunkelbrauner Borte (Tropenhemd) gefertigt.[38]

Dienstgrad
niedriger:
Obersoldat (H/Lw)
Obermatrose (M)

Deutsches Reich
Gefreiter
höher:
Obergefreiter

Nationale Volksarmee

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In der NVA und den Grenztruppen der DDR war der Gefreite der zweitniedrigste Dienstgrad der Mannschaften. Der Äquivalentdienstgrad der Volksmarine war der Obermatrose.

In der Regel wurden Soldaten nach einem Jahr Dienstzeit zu Gefreiten befördert. Da der Grundwehrdienst 18 Monate dauerte, erreichte die Mehrzahl der Wehrdienst Leistenden diesen Dienstgrad.

Die Stehzeit bis zur Beförderung zum nächsthöheren Dienstgrad betrug bis zu einem Jahr, und diese blieb in der Regel nur freiwillig Längerdienenden Soldaten vorbehalten.

Dienstgrad
niedriger:
Soldat


Gefreiter
(Obermatrose)
höher:
Stabsgefreiter

Frühere Gemeinsame Armee Österreich-Ungarns

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In der k.u.k. Armee war die Titulation des Gefreiten nach Truppengattungen unterschiedlich: Bei den Jägern und in der Kavallerie rangierte mit ihm der Patrouilleführer, in der Artillerie entsprach ihm der Vormeister.

Der Ausdruck Gefreiter Dosenkohl hat in der Bundeswehr die Bedeutung von Otto Normalverbraucher und Max Mustermann. Lediglich die Marine verwendet das Pendant aus der Seefahrt Hein Janmaat.

Wiktionary: Gefreiter – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  1. Links: Dienstgradabzeichen auf der Schulterklappe der Jacke des Dienstanzuges für Heeresuniformträger der Jägertruppe. Mitte: Dienstgradabzeichen auf der Schulterklappe der Jacke des Dienstanzuges für Luftwaffenuniformträger. Rechts: Ärmelabzeichen am Hemd, dunkelblau eines Marineuniformträgers (Verwendungsreihe 50er Marinefliegerdienst)
  2. Aktive Soldaten werden also in der Regel nach drei Monaten Dienstzeit zum Gefreiten ernannt. Formal handelt es sich im Sinne der Soldatenlaufbahnverordnung um eine Kannbestimmung. Da in der Regel aber ausreichend Planstellen vorhanden sind und der Dienstgrad Gefreiter sonst keine besonderen Voraussetzungen aufweist, wird die Beförderung zum Gefreiten in der Praxis nur bei außergewöhnlich schlechten Leistungen oder Vorliegen eines groben Disziplinarverstoßes verweigert. Für Reservisten gilt entsprechend, dass die Beförderung erst drei Monate nach Eintritt in ein entsprechendes Dienstverhältnis erfolgen kann. Reservisten und aktive Soldaten werden insoweit gleichgestellt, als die Ernennung in diesen Dienstgrad für Reservisten nicht früher erfolgt als für Soldaten, die in einem anderen Wehrdienstverhältnis „verblieben sind“. Reservisten werden also in dieser Hinsicht so behandelt, als ob sie ununterbrochen in der Bundeswehr gedient hätten. Die Dienstzeit fällt für Reservisten jedoch insgesamt meist wesentlich kürzer aus, da jeweils nur relativ wenige Tage Wehrdienst beispielsweise in Form von Wehrübungen vor Ernennung in einen höheren Dienstgrad abzuleisten sind.
  3. ZDv 20/7 auf Grundlage § 49 der Soldatenlaufbahnverordnung (Verordnung über die Laufbahnen der Soldatinnen und Soldaten (Soldatenlaufbahnverordnung – SLV). 28. Mai 2021 (Online [PDF; abgerufen am 9. September 2021] Soldatenlaufbahnverordnung vom 28. Mai 2021 (BGBl. I S. 1228); ersetzt V 51-1-27 v. 19.3.2002 I 1111 (SLV 2002)).
  4. Aus Platzgründen verkürzte Bilduntertitel. Gemeint sind jeweils Heeresuniformträger, Luftwaffenuniformträger und Marineuniformträger. Die neben der Aufschiebeschlaufe für Heeresuniformträger abgebildete jägergrüne Flachlitze deutet auf einen Soldaten der Panzergrenadiertruppe, der Infanterie oder der Spezialkräfte hin. Neben den hier auf den Schulterklappen aufgeschoben abgebildeten Aufschiebeschlaufen für die Feldbluse im fünffarbigen Flecktarnmuster gibt es noch etliche weitere Dienstgradabzeichentypen, die im Artikel →„Dienstgradabzeichen der Bundeswehr“ ausführlicher dargestellt werden.
  5. In der Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten werden für Marineuniformträger die Ärmelabzeichen beschrieben. Für einige Anzugarten für Marineuniformträger sind jedoch nach Zentraler Dienstvorschrift 37/10 Schrägstreifen auf beiden Schulterklappen wie für Heeres- und Luftwaffenuniformträger vorgesehen.

Einzelnachweise

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  1. Stichwort. In: duden.de. Bibliographisches Institut GmbH, 2013, abgerufen am 4. November 2011.
  2. Gefreiter. In: Herders Conversations-Lexikon. Band 3. Herder, Freiburg im Breisgau 1855, S. 34 (Digitalisat bei Zeno.org [abgerufen am 4. November 2014]).
  3. a b c Hartmut Bagger, Führungsstab der Streitkräfte I 3, Bundesministerium der Verteidigung (Hrsg.): ZDv 37/10. Anzugordnung für die Soldaten der Bundeswehr. Juli 1996. Neudruck von Oktober 2008. Bonn 16. Juli 2008, 4 Kennzeichnungen, S. 539 (Digitalisat [PDF; 3,5 MB] Neudruck Oktober 2008 ersetzt Erstausgabe von Juli 1996). Digitalisat (Memento des Originals vom 19. September 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dmb-lv-westfalen.de
  4. Der Bundesminister der Verteidigung (Hrsg.): ZDv 14/5. Soldatengesetz. DSK AV110100174, Änderungsstand 17. Juli 2008. Bonn 21. August 1978, Dienstgradbezeichnungen in der Bundeswehr, S. B 185 (nicht zu verwechseln mit dem Gesetz über die Rechtsstellung der Soldaten (Soldatengesetz)).
  5. a b Agreed English texts. STANAG 2116. NATO standardization agreement (STANAG). NATO codes for grades of military personnel. 5. Auflage. 1992 (englisch, NATO Rank Codes – 1992 [abgerufen am 25. März 2014]).
  6. a b c d e Der Bundespräsident (Hrsg.): Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten. BPräsUnifAnO. 14. Juli 1978 (gesetze-im-internet.de [PDF] Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten vom 14. Juli 1978 (BGBl. I S. 1067), die zuletzt durch Artikel 1 der Anordnung vom 31. Mai 1996 (BGBl. I S. 746) geändert worden ist).
  7. Bundesminister der Verteidigung; Führungsstab der Streitkräfte IV 1 (Hrsg.): Abkürzungen für den Gebrauch in der Bundeswehr – Deutsche Abkürzungen – ZDv 64/10. Bonn 19. Januar 1979 (ucoz.de [PDF] Stand 17. September 1999).
  8. a b Anlage I (zu § 20 Absatz 2 Satz 1) Bundesbesoldungsordnungen A und B. (Online [abgerufen am 25. März 2014] Bundesbesoldungsordnungen (BBesO) gelten nur für Berufs- und Zeitsoldaten und sind Anlage zum Bundesbesoldungsgesetz (BBesG)).
  9. Der Bundesminister der Verteidigung (Hrsg.): Gesetz über die Rechtsstellung der Soldaten (Soldatengesetz – SG). Bonn 19. März 1956, § 4 Abs. 3 (2) – (gesetze-im-internet.de [PDF; abgerufen am 25. März 2014] Neugefasst durch Bek. v. 30. Mai 2005 I 1482. Zuletzt geändert durch Art. 1 G v. 8. April 2013 I 730).
  10. a b Der Bundesminister der Verteidigung (Hrsg.): ZDv 14/5. Soldatengesetz. DSK AV110100174, Änderungsstand 17. Juli 2008. Bonn 21. August 1978, Die Vorgesetztenverordnung, S. A 12 1 (nicht zu verwechseln mit dem Verordnung über die Regelung des militärischen Vorgesetztenverhältnisses (Vorgesetztenverordnung – VorgV)).
  11. Bundesminister für Verteidigung (Hrsg.): Verordnung über die Regelung des militärischen Vorgesetztenverhältnisses (Vorgesetztenverordnung – VorgV). 4. Juni 1956, § 4 (Online [abgerufen am 25. März 2014] Zuletzt geändert durch Art. 1 Nr. 2 V v. 7. Oktober 1981 I 1129).
  12. Bundesminister für Verteidigung (Hrsg.): Verordnung über die Regelung des militärischen Vorgesetztenverhältnisses (Vorgesetztenverordnung – VorgV). 4. Juni 1956, § 6 (Online [abgerufen am 25. März 2014] Zuletzt geändert durch Art. 1 Nr. 2 V v. 7. Oktober 1981 I 1129).
  13. Bundesminister für Verteidigung (Hrsg.): Verordnung über die Regelung des militärischen Vorgesetztenverhältnisses (Vorgesetztenverordnung – VorgV). 4. Juni 1956 (Online [abgerufen am 25. März 2014] Zuletzt geändert durch Art. 1 Nr. 2 V v. 7. Oktober 1981 I 1129).
  14. Verordnung über die Laufbahnen der Soldatinnen und Soldaten (Soldatenlaufbahnverordnung – SLV). 28. Mai 2021 (Online [PDF; abgerufen am 9. September 2021] Soldatenlaufbahnverordnung vom 28. Mai 2021 (BGBl. I S. 1228); ersetzt V 51-1-27 v. 19.3.2002 I 1111 (SLV 2002)).
  15. Beachte auch: Anlage (zu § 3). Zuordnung der Laufbahnen der Soldatinnen und Soldaten zu den Laufbahngruppen der Mannschaften, der Unteroffiziere und der Offiziere
  16. a b Der Bundesminister der Verteidigung; Abteilung Personal-, Sozial- und Zentralangelegenheiten (Hrsg.): ZDv 20/7. Bestimmungen für die Beförderung und für die Einstellung, Übernahme und Zulassung von Soldatinnen und Soldaten. Bonn 27. März 2002, Art. 635 (PDF (Memento vom 26. Oktober 2014 im Internet Archive) [abgerufen am 26. März 2014] DSK AP210100187, Neudruck Januar 2008). [[Zentrale Dienstvorschrift|ZDv]] 20/7. Bestimmungen für die Beförderung und für die Einstellung, Übernahme und Zulassung von Soldatinnen und Soldaten (Memento des Originals vom 26. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.reservisten.bundeswehr.de
  17. Bundespräsident Heinemann et al.: Siebente Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten vom 25. März 1974. In: Bundesgesetzblatt Teil 1. Band 1974, 32 vom 29. März 1974. Bonn 25. März 1974, S. 796 ff. (HTML [PDF; abgerufen am 4. August 2024]).
  18. a b Die äquivalenten, ranghöheren und rangniedrigeren Dienstgrade sind im Sinne der ZDv 14/5 B 185 angegeben, vgl. Der Bundesminister der Verteidigung (Hrsg.): ZDv 14/5. Soldatengesetz. DSK AV110100174, Änderungsstand 17. Juli 2008. Bonn 21. August 1978, Dienstgradbezeichnungen in der Bundeswehr, S. B 185 (Nicht zu verwechseln mit dem Gesetz über die Rechtsstellung der Soldaten (Soldatengesetz). Die in der Infobox dargestellte Reihenfolge der Dienstgrade entspricht nicht notwendigerweise einer der in der Soldatenlaufbahnverordnung vorgesehenen regelmäßig durchlaufenen Dienstgradabfolgen und auch nicht notwendigerweise der in der Vorgesetztenverordnung beschriebenen Dienstgradhierarchie im Sinne eines Vorgesetztenverhältnisses).
  19. Sold. Schweizer Armee, abgerufen am 29. November 2024.
  20. Johann Gustav Droysen: Beiträge zur Geschichte des Militärwesens in Deutschland während des dreißigjährigen Krieges, Hannover 1875, S. 56–57
  21. Johann Jacobi von Wallhausen: Kriegskunst zu Fuß, zu hochnöthigstem Nutzen und Besten nicht allein allen ankommenden Soldaten, sondern auch in Abrichtung eines gemeinen Landvolcks und Ausschuß in Fürtstenthümern und Stätte, Oppenheim 1615
  22. Moritz Ruhl: Uniformen. Leipzig Verlag von Moritz Ruhl, 1899, abgerufen am 8. Mai 2024.
  23. Einreihung der Soldaten der Wehrmacht (sic!) in die Besoldungsgruppen der Besoldungsordnungen I und III, in: Reichsgesetzblatt, Bd. 1, Berlin 1921, S. 310
  24. vgl. Adolf Schlicht, John R. Angolia: Die deutsche Wehrmacht. Uniformierung und Ausrüstung 1933–1945. Band 2: Die Kriegsmarine. Stuttgart 1995, S. 62–63.
  25. Adolf Schlicht, John R. Angolia: Die deutsche Wehrmacht. Uniformierung und Ausrüstung 1933–1945. Band 2: Die Kriegsmarine. Stuttgart 1995, S. 62–63, S. 97.
  26. Adolf Schlicht, John R. Angolia: Die deutsche Wehrmacht. Uniformierung und Ausrüstung 1933–1945. Band 2: Die Kriegsmarine. Stuttgart 1995, S. 90.
  27. Adolf Schlicht, Jürgen Kraus: Die deutsche Reichswehr. Die Uniformierung und Ausrüstung des deutschen Reichsheeres von 1919 bis 1932 (= Kataloge des Bayerischen Armeemuseums Ingolstadt. Band 3). Verlag Militaria, Wien 2005, ISBN 978-3-902526-00-7, S. 37.
  28. Schlicht, Kraus (Reichswehr), S. 48–49
  29. Schlicht, Kraus (Reichswehr), S. 54, S. 78–79
  30. Schlicht, Kraus (Reichswehr), S. 73
  31. Schlicht, Kraus (Reichswehr), S. 54
  32. Rang- und Vorgesetztenverhältnis der Soldaten des Reichsheeres. In: Heeres-Verordnungsblatt. 10. Dezember 1929, abgerufen am 8. Mai 2024.
  33. Schlicht, Kraus (Reichswehr), S. 262–263
  34. Adolf Schlicht, John R. Angolia: Die deutsche Wehrmacht. Uniformierung und Ausrüstung 1933–1945. Band 2: Die Kriegsmarine. Stuttgart 1995, S. 90–91
  35. Adolf Schlicht, John R. Angolia: Die deutsche Wehrmacht. Uniformierung und Ausrüstung 1933–1945. Band 2: Die Kriegsmarine. Stuttgart 1995, S. 94–97
  36. Adolf Schlicht, John R. Angolia: Die Luftwaffe (= Die deutsche Wehrmacht – Uniformierung und Ausrüstung. Band 3). Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1999, ISBN 3-613-02001-7, S. 28, 31, 43, 85–86.
  37. Schlicht, Angolia (Luftwaffe), S. 71–72
  38. Schlicht, Angolia (Luftwaffe), S. 85–86