„Rainer Hildebrandt“ – Versionsunterschied
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'''Rainer Hildebrandt''' (* [[14. Dezember]] [[1914]] in [[Stuttgart]]; † [[9. Januar]] [[2004]] in [[Berlin]]) war ein deutscher Menschenrechtsaktivist und Publizist, [[Widerstand gegen den Nationalsozialismus|Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus]], Mitgründer der [[Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit]]<ref>{{Der Spiegel |ID=44437183 |Titel=Vorsicht bei Gesprächen |Jahr=1949 |Nr=25}}</ref> sowie Gründer des [[Mauermuseum|Mauermuseums – Haus am Checkpoint Charlie]] in Berlin. |
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'''Rainer Hildebrandt''' (* [[14. Dezember]] [[1914]] in [[Stuttgart]]; † [[9. Januar]] [[2004]] in [[Berlin]]) war Freiheitskämpfer, Historiker, Buchautor und Publizist. |
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Rainer Hildebrandt, Sohn des Kunsthistorikers [[Hans Hildebrandt (Kunsthistoriker)|Hans Hildebrandt]] und der Malerin [[Lily Hildebrandt]],<ref>{{Munzinger|00000002776|Rainer Hildebrandt}}</ref> studierte in Berlin zunächst Physik, später Philosophie und Soziologie an der Auslandswissenschaftlichen Fakultät und promovierte bei Franz Rupp über ein arbeitspsychologisches Thema. An seiner Hochschule sammelte sich ab 1939/40 ein reger Kreis widerständiger Dozenten und Studenten. Darunter befanden sich neben [[Harro Schulze-Boysen]] und [[Horst Heilmann (Widerstandskämpfer)|Horst Heilmann]] auch der Professor [[Albrecht Haushofer]] und der Student Rainer Hildebrandt. Er hatte Kontakt zum weiteren Kreis der Verschwörer vom [[Attentat vom 20. Juli 1944|20. Juli 1944]] und war Angehöriger des Haushofer-Kreises: „Den Weggefährten gilt ein langer Blick. Ich habe meine besten Freunde, Albrecht Haushofer und Horst Heilmann, im Nazi-Reich verloren und war selbst 17 Monate in Haft. Ich habe gelernt, gegen das Unrecht zu kämpfen.“<ref>{{Literatur |Autor=Rainer Hildebrandt |Titel=''…die besten Köpfe, die man henkt. Ein tragischer Auftakt zur deutschen Teilung und zur Mauer, herausgegeben von Alexandra Hildebrandt'', Verlag Arbeitsgemeinschaft 13. August, ISBN 978-3-922484-48-6 (erweiterte, durch zahlreiche Anmerkungen, Fotos und Originalunterlagen ergänzte Neuauflage der 1948 erstmals erschienenen Publikation ''Wir sind die Letzten. Aus dem Leben des Widerstandskämpfers Albrecht Haushofer und seiner Freunde'', Michael-Verlag, Neuwied/Berlin) |Verlag=Verlag [[Arbeitsgemeinschaft 13. August]] |Datum=2003 |ISBN=3-922484-48-4 |Kommentar=Neuauflage der 1948 erstmals erschienenen Publikation ''… die besten Köpfe, die man henkt''}}</ref> Hildebrandt wurde wegen „Wehrkraftzersetzung“ und Verbindungen zu Widerstandsgruppen inhaftiert.<ref>Christine Richter: [https://www.berliner-zeitung.de/gruender-des-mauer-museums-rainer-hildebrandt-ist-tot-senat-wuerdigt-einsatz-fuer-demokratie-der-freiheitskaempfer-li.10555 ''Der Freiheitskämpfer''.] In: ''[[Berliner Zeitung]]'', 10. Januar 2004, Nachruf</ref> |
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[[Datei:Berliner Gedenktafel Zikadenweg 84 (Westend) Rainer Hildebrandt.jpg|mini|[[Berliner Gedenktafel]] am Haus, Zikadenweg 84, in [[Berlin-Westend]]]] |
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Am 1. Oktober 1992 wurde dem Gründer des |
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=== Mitbegründer der Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit === |
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[[Berliner_Mauer#Mauermuseum_im_Haus_am_Checkpoint_Charlie|Mauermuseums]] in Berlin der Verdienstorden des Landes Berlin verliehen. Herausgabe zahlreicher Bücher. Widerstandskämpfer. |
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Nach dem Beginn des [[Kalter Krieg|Kalten Krieges]] gründete Hildebrandt zusammen mit dem Schriftsteller [[Günther Birkenfeld]], dem damaligen Vorsitzenden der [[Junge Union|Jungen Union]] [[Ernst Benda]] und dem damaligen FDP-Stadtverordneten [[Herbert Geisler]] als Lizenzträger der [[Alliierte Kommandantur|Alliierten Kommandantur]] die von Geheimdiensten finanzierte antikommunistische [[Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit]] (KgU).<ref name="Später Werwolf">[https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41761762.html ''Geheimdienste / Tillich – „Später Werwolf“.'' In: ''Spiegel'' vom 2. Juli 1958] auf spiegel.de</ref> Geleitet wurde diese Kampfgruppe am Anfang von Rainer Hildebrandt, dessen Hauptziel zunächst darin lag, einen Suchdienst zur Fahndung nach den vielen verhafteten und verschwundenen oder verschleppten und vermissten und verstorbenen Personen in der [[Sowjetische Besatzungszone|sowjetischen Besatzungszone]] aufzubauen. Parallel existierten weitere Karteien, wie eine von Denunzianten, die Mitbürger ins Gefängnis gebracht hatten oder solche, die Angaben über die politische, wirtschaftliche und militärische Situation machten.<ref name="Später Werwolf" /> Bereits ab 1948 interessierte sich der US-amerikanische Geheimdienst [[Counter Intelligence Corps|CIC]] für die aufgebauten Karteien.<ref name="Später Werwolf" /> Da Hildebrandt zur Zusammenarbeit bereit war<ref name="Später Werwolf" /> und die Aktivitäten der Kampfgruppe sich mehr auf das Spionieren verlegte, flossen ab 1949 wesentlich über den Geheimdienst CIC und später [[Central Intelligence Agency|CIA]] amerikanische Regierungsgelder.<ref name="Später Werwolf" /> |
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Zusammen mit dem Schriftsteller Dr. [[Günther Birkenfeld]] (Generalsekretär des Reichsverbandes deutscher Schriftsteller und Herausgeber der Zeitschrift "Horizont" von 1945 - 1948, bekanntgeworden v.a. durch seinen sozialkritischen Berliner Roman "Dritter Hof links"-1929), mit dem damaligen Vorsitzenden der "Jungen Union" (CDU) stud. jur. [[Ernst Benda]], mit dem damaligen FDP-Stadtverordneten [[Geissler]] und mit dem Herrn v. [[Wedel Parlow]] fungierte Rainer Hildebrandt als Lizenzträger der "[[Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit]]", die im Buch "Invasionsziel: DDR", herausgegeben von [[Karl Heinz Roth]] und erschienen [[1970]] und [[1971]] im [[Konkret (Zeitschrift)|Konkret]]-Buchverlag Hamburg, auch als Fünfte Kolonne des [[Kalter Krieg|Kalten Krieges]] und als professionale Sabotageorganisation beschrieben wird. |
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Geleitet wurde die [[Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit]] am Anfang von Dr. Rainer Hildebrandt, deren Hauptaufgabe zunächst darin lag, einen Suchdienst aufzubauen zur Fahndung von vielen verhafteten und verschwundenen oder verschleppten sowie vermissten und verstorbenen Personen in der sowjetischen Besatzungszone. |
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Gegen Rainer Hildebrandt gab es drei Entführungsversuche, unter anderem von der [[Ministerium für Staatssicherheit|DDR-Staatssicherheit]]. Der erste Entführungsversuch scheiterte nach Hildebrandts Erinnerungen am 24. Juli 1949. |
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Seitens der [[Stasi]] war die [[Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit]] die bestgehasste Organisation, die von 1948 - 1959 bestand. Millionen von Flugblätter und Broschüren vertrieben sie in die DDR teilweise durch Ballons. Rainer Hildebrandt sollte entführt werden. Es gab 3 Entführungsversuche seitens der Stasi. Der erste Entführungsversuch durch die Stasi scheiterte nach Rainer Hildebrandts Erinnerungen am 24. Juli 1949. Finanziell war die Kampfgruppe von den Amerikanern abhängig. Hildebrandt selbst sagte, dass ihm die KgU entglitt. Wegen manigfacher Beteiligung an Sabotageaktionen in der DDR: "Das ist die Tragik meines Lebens, ich wusste es nicht" und wegen Differenzen mit [[Ernst Tillich]] zog sich Mitte der 50er Jahren Rainer Hildebrandt aus der Kampfgruppe zurück, widmete sich überwiegend der Öffentlichkeitsarbeit und gründete kurze Zeit nach dem Bau der Berliner Mauer die "[[Arbeitsgemeinschaft 13. August]] e.V". Ehrenmitglieder der [[Arbeitsgemeinschaft 13. August]] e.V. waren u.a. die aus [[Günzburg]] (Süddeutschland) stammende [[Petra Kelly]] und der [[Bündnis 90/Die Grünen|Grünenpolitiker]] [[Gert Bastian]]. Bis zuletzt leitete er das Haus am [[Checkpoint Charlie]]. In vielen Fällen hat Rainer Hildebrandt Fluchthilfe geleistet und die Geschichte der Maueropfer und Mauerflüchtlinge in seinem Mauermuseum am Checkpoint Charlie dokumentiert. (*http://www.berlinstreet.de/tipps/checkpointcharlie.shtml ''und'' *http://www.mauer-museum.com/frame-index-mauer.html) |
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Rainer Hildebrandt, gehörte zum weiteren Kreis der Attentäter gegen Hitler am [[20. Juli 1944]], war Angehöriger des [[Haushofer Kreises]] und wie [[Karl Haushofer]] ein Thule-Bruder der geheimen [[Thule-Gesellschaft]]. |
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Am 9. Januar 2004 starb Rainer Hildebrandt mit 89 Jahren. Sein sehnlichster Wunsch war es, nach seinem Leben neben seinem Freund [[Albrecht Haushofer]] beerdigt zu werden, dessen Wunsch aber bis heute das Berliner Bezirksamt nicht erfüllte. Seine Frau [[Alexandra Hildebrandt]] (Heirat mit Rainer Hildebrandt 1995), geboren am 27. Februar 1959 in Kiev, freie Künstlerin, die heutige Leiterin des [[Berliner_Mauer#Mauermuseum_im_Haus_am_Checkpoint_Charlie|Mauermuseums]] und geschäftsführende Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft 13. August e.V., kämpft seit über einem Jahr, damit Rainer Hildebrandts letzter Wille doch noch erfüllt wird. |
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Die KgU wurde nach Auslaufen der Lizenz als Verein am 2. April 1951 in das Vereinsregister beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg eingetragen.<ref name="Später Werwolf" /> Wegen Differenzen mit dem 1950 in die Geschäftsleitung eingetretenen [[Ernst Tillich (Theologe)|Ernst Tillich]] zog sich Rainer Hildebrandt im November 1951 aus der Leitung zurück. Ganz verließ er den Verband Mitte 1952, nachdem die KgU neben Propaganda und Spionage zu weiteren massiven Sabotageaktionen und Brandanschlägen übergegangen war und Sprengstoffanschläge durchführte.<ref>[[Karl Wilhelm Fricke]], [[Roger Engelmann]]: ''„Konzentrierte Schläge“: Staatssicherheitsaktionen und politische Prozesse''. Schriftenreihe des [[BStU]], 11, S. 87, [https://books.google.de/books?id=JvhCmDlSvCcC&lpg=PA87&hl=de&pg=PA87 books.google.de]</ref><ref>[https://www.jugendopposition.de/lexikon/personen/148233/rainer-hildebrandt Rainer Hildebrandt] auf ''jugendopposition.de'' ([[Bundeszentrale für politische Bildung]] / [[Robert-Havemann-Gesellschaft]] e. V.), gesichtet am 13. März 2017.</ref> Bereits unter seiner Leitung wurden Eisenbahnschienen gesprengt,<ref name="höhne">Heinz Höhne: ''Der Krieg im Dunkeln.'' Ullstein, 1988, ISBN 3-548-33086-X, S. 516.</ref> oder „Reifentöter“ anlässlich der [[Weltfestspiele der Jugend und Studenten|Weltfestspiele]] 1951 ausgegeben.<ref name="Heitzer_s59">Enrico Heitzer: ''„Affäre Walter“. Die vergessene Verhaftungswelle'', 2008, S. 59.</ref> Am 4. und 8. September 1951 legte die KgU mittels [[Weißer Phosphor#Weißer Phosphor|Phosphorampullen]] Brände in Kaufhäusern in [[Leipzig]] während der Öffnungszeit.<ref>Enrico Heitzer: ''„Affäre Walter“. Die vergessene Verhaftungswelle'', 2008, S. 112, 191 ff.</ref> |
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* 2x2=8 Die Geschichte einer Gruppe junger Menschen in der Sowjetzone Deutschlands (bearbeitet Zeugenaussagen von Rainer Hildebrandt), Hrsg. Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen Bonn/Berlin |
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=== 1952 bis zum Tode === |
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In der Straße ''Am Schlachtensee'' in [[Berlin-Nikolassee]] besaß Hildebrandt eine [[Villa]]. Die Verhältnisse dort beschrieb [[Mourad Kusserow]], der hier 1954 nach seiner Flucht aus der DDR zeitweilig logierte, so: |
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* DIE MAUER spricht ISBN 3-922484-32-8 |
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|Text=Gewerkschaftler, Künstler, Journalisten und Studenten, Politiker und Flüchtlinge aus dem Osten, manchmal gescheiterte Existenzen, Geheimagenten und V-Männer aller Geheimdienste, die amerikanische und britische Abwehr, das französische [[Deuxième Bureau]], der Westberliner [[Staatsschutz]] und die [[Organisation Gehlen]], der westdeutsche Nachrichtendienst, unter ihnen auch Spitzel, die für ostdeutsche Spionagedienste arbeiteten, gaben sich in der Villa am Schlachtensee […] die Klinke in die Hand. |
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* Hildebrandt, Rainer: Der 17. Juni, Berlin Haus am Checkpoint Charlie 1983 Zehn Erlebnisgeschichten von Personen in verschiedenen Brennpunkten des Aufstandes, sowie ergänzende dokumentarische Materialien mit 77 Fotos, 224 S. |
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|Autor=Mourad Kusserow |
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* Hildebrandt,Alexandra(Hg.). Deutsche Nachkriegsgeschichte in ausgewählten Aufsätzen von Rainer Hildebrandt 1949-1993. Mit einem Vorwort von Hans-Dietrich Genscher. OBroschur, Berlin, Verlag Am Checkpoint Charlie 2001 |
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|Quelle=''Flaneur zwischen Orient und Okzident'', Verlag Donata Kinzelbach, Mainz 2002, ISBN 3-927069-59-0, S. 10}} |
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* Hildebrandt, Rainer: Der 17. Juni Zehn Erlebnisgeschichten von Personen in verschiedenen Brennpunkten des Aufstandes, sowie ergänzende dokumentarische Materialien mit 82 Fotos 3. Aufl. Berlin : Verl. Haus am Checkpoint Charlie, 1987. 224 S. |
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Kusserow hatte bereits Pfingsten 1954 eine von Hildebrandt initiierte Aktion kennengelernt. Bei der großen [[FDJ]]-Massenkundgebung aus Anlass des Ost-Berliner [[Deutschlandtreffen der Jugend|Deutschlandtreffens der Jugend]] regnete es plötzlich Flugblätter mit antikommunistischen Texten, die von weißen Luftballons aus West-Berlin herübergetragen worden waren.<ref>Mourad Kusserow: ''Rüber machen ... Eine Kindheit und Jugend in der Sowjetischen Besatzungszone/DDR'', Verlag Donata Kinzelbach, Mainz 2008, ISBN 978-3-927069-88-6, S. 162</ref> Kusserow lernte in der Villa auch [[Margarete Buber-Neumann]] kennen und ebenso Winfried Müller, der später als [[Si Mustapha-Müller]] in Marokko den algerischen [[Rückführungsdienst für Fremdenlegionäre]] leitete. Kusserow war seit 1960 dabei sein Mitarbeiter. |
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* Hildebrandt, Rainer: Es geschah an der Mauer. Eine Bilddokumentation d. Sperrgürtels um Berlin (West), seine Entwicklung vom "13. August" 1961 bis heute mit d. wichtigsten Geschehnissen , Katalog zur Ausstellung d. Arbeitsgemeinschaft 13. August "Die Mauer - vom 13. August zur heutigen Grenze" im Haus am Checkpoint Charlie = It happened at the wall. 12., erg. u. verb. Aufl. Berlin, Verl. Haus am Checkpoint Charlie, 1981. 113 S. 168 dokumnent. Fotos. Fotoillustr. OBrosch. ISBN: 3922484018 |
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* Hildebrandt, Rainer: Zukunftsorientierte Möglichkeiten der Steinkohle im Bereich der elektrischen Energieerzeugung. Dissertation, Aachen 1976. 85 S., Schaubilder, Kart. |
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Hildebrandt widmete sich nach seinem Rückzug von der KgU überwiegend der Öffentlichkeitsarbeit und dann der kurze Zeit nach dem Bau der Berliner Mauer gegründeten [[Mauermuseum#Arbeitsgemeinschaft 13. August|Arbeitsgemeinschaft 13. August]]. Ehrenmitglieder der Arbeitsgemeinschaft waren unter anderem die Grünenpolitiker [[Petra Kelly]] und [[Gert Bastian]]. Bis zuletzt leitete Hildebrandt das [[Mauermuseum]], das die Geschichte der Maueropfer und Mauerflüchtlinge dokumentiert. |
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* Laufer, Peter with (Rainer Hildebrandt, Foreword). Iron Curtain Rising A Personal Journey through the Changing Landscape of Eastern Europe. San Francisco, CA: Mercury House, 1991. 1st Edition, 23 B/W Photos & 1 Map. Fine/Fine ISBN 1-56279-015-3 |
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Am 1. Oktober 1992 wurde dem Gründer des Mauermuseums in Berlin der [[Verdienstorden des Landes Berlin]] verliehen, 1994 wurde ihm durch [[Roman Herzog]] das [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Bundesverdienstkreuz I. Klasse]] verliehen. 1995 heiratete Hildebrandt [[Alexandra Hildebrandt (Museumsleiterin)|Alexandra Hildebrandt]], geb. Weissmann. |
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* KONTROLLPUNKT KOHLHASENBRÜCK. Die Geschichte einer Grenzkompanie des Ringes um West-Berlin. Hrsg. v. Rainer HILDEBRANDT. 119 S. Ill. OKtn. Bonn, Hohwacht, (1963) Sonderausgabe für das BMI. - Authentischer Bericht von drei geflüchteten Mitgliedern einer Grenzkompanie, die vom 13. August 1961 bis zum 13. August 1962 dreizehn ihrer 96 Angehörigen durch Flucht nach West-Berlin verlustig ging. Auf den Innendeckeln Kartenskizze. |
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Am 9. Januar 2004 starb Rainer Hildebrandt mit 89 Jahren. Seine Witwe übernahm daraufhin die Leitung des Mauermuseums. Hildebrandts Wunsch war es, in der Nähe seines Freundes [[Albrecht Haushofer]] auf dem [[Friedhof Wilsnacker Straße für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft]] in [[Berlin-Moabit]] beerdigt zu werden. Da es sich um einen Friedhof für Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft handelt, auf dem auf Grund seines besonderen Status nach dem [[Gräbergesetz]] ausschließlich Personen beigesetzt werden können, die durch Krieg und Gewaltherrschaft ums Leben gekommen sind, konnte dieser Wunsch vom zuständigen Berliner Bezirksamt nicht erfüllt werden.<ref>Ohne Berücksichtigung dieser Rechtslage: Tobias Miller, Anne Vorbringer: [https://www.berliner-zeitung.de/streit-um-ein-grab-fuer-den-museumsgruender-witwe-kann-nicht-den-letzten-willen-ihres-mannes-erfuellen-senat-goennt-rainer-hildebrandt-keine-ruhe-li.10560 ''Senat gönnt Rainer Hildebrandt keine Ruhe''.] In: ''[[Berliner Zeitung]]'', 3. Juli 2006. Unzutreffend sind die Aussagen, seit 1952 sei auf dem Friedhof Wilsnacker Straße niemand mehr beigesetzt worden und Haushofer sei dort in einem Massengrab verscharrt worden, s. Bernd Hildebrandt / Ernst Haiger: ''Kriegsende in Tiergarten. Die Geschichte des Kriegsgräberfriedhofes Wilsnacker Straße'', Lehmanns Media, Berlin 2008, ISBN 978-3-86541-312-3</ref> Seine Witwe setzt sich jedoch weiterhin dafür ein, dass Hildebrandts letzter Wille erfüllt wird. Die Urne Hildebrandts mit der Nummer 173126 steht seit der Einäscherung im [[Friedhof Ruhleben#Krematorium Ruhleben|Krematorium Berlin-Ruhleben]], da Alexandra Hildebrandt sich weigert, einen anderen Beisetzungsort zu akzeptieren.<ref>[https://www.tagesspiegel.de/berlin/rainer-hildebrandt-kein-friede-seiner-asche/1660358.html ''Kein Friede seiner Asche''.] In: ''[[Der Tagesspiegel|Tagesspiegel]]'', 1. September 2010</ref> Eigentlich fällige Aufbewahrungsgebühren werden von der Berliner Verwaltung nicht erhoben. Ebenso wurde bisher auf eine amtliche Zwangsbeisetzung verzichtet. |
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2004 wurde der Internationale Menschenrechtspreis [[Dr.-Rainer-Hildebrandt-Medaille]] ins Leben gerufen. |
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Am 8. Oktober 2020 wurde an seinem ehemaligen Wohnort, [[Berlin-Westend]], Zikadenweg 84, eine [[Berliner Gedenktafel]] enthüllt. |
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* ''Es geschah an der Mauer. Eine Bilddoumentation des Sperrgürtels um Berlin (West), seine Entwicklung vom 13. August 1961 bis heute mit den wichtigsten und erregendsten Geschehnissen.'' (Ausstellungskatalog), Berlin, Arbeitsgemeinschaft 13. August, 1966. |
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* ''Die Mauer spricht.'' Berlin, Verlag Haus am Checkpoint Charlie, 1983. |
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== Literatur == |
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* Karl Ritter von Klimesch (Hrsg.): ''Köpfe der Politik, Wirtschaft, Kunst und Wissenschaft''. Verlag Johann Wilhelm Naumann, Augsburg 1951, o. S. |
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* "''Invasionsziel: DDR''", Hrsg. [[Karl Heinz Roth]],[[1971]], [[Konkret (Zeitschrift)|Konkret]] Buchverlag GmbH + Co.KG Hamburg; in "Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit: Fünfte Kolonne des Kalten Krieges" |
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* "''Kalter Krieg als antikommunistischer Widerstand und KgU von 1948 - 1959''", Oldenbourgverlag München 1987, Reihe "Studien zur Zeitgeschichte". |
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* [[Christine Richter (Journalistin)|Christine Richter]]: [https://www.berliner-zeitung.de/gruender-des-mauer-museums-rainer-hildebrandt-ist-tot-senat-wuerdigt-einsatz-fuer-demokratie-der-freiheitskaempfer-li.10555 ''Der Freiheitskämpfer''.] In: ''[[Berliner Zeitung]]'', 10. Januar 2004, Nachruf. |
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== Weblinks == |
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*[http://www.17juni1953.de/hibrtot.htm Nachruf] |
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* {{DNB-Portal|119343568}} |
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*[http://www.parlament-berlin.de/archiv.nsf/0/cc9e7488be47cf9bc1256e2a00338fe2?OpenDocument Nachruf] |
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* [https://www.jugendopposition.de/lexikon/personen/148233/rainer-hildebrandt Lebenslauf] bei jugendopposition.de |
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*http://www.welt.de/data/2005/01/05/383842.html |
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* [https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41761762.html ''Geheimdienste / Tillich – „Später Werwolf“.'' In: ''Spiegel'' vom 2. Juli 1958] auf spiegel.de |
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*http://www.us-botschaft.de/germany-ger/rede_12_17_03.html |
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*http://www.17juni53.de/chronik/5211/doc_2.html |
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== Einzelnachweise == |
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*http://www.berlinstreet.de/tipps/checkpointcharlie.shtml |
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*http://www.mauer-museum.com/frame-index-mauer.html |
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*[http://www.zeit-fragen.ch/ARCHIV/ZF_31/T05.HTM#anfang Der illegale Widerstand in der DDR, Zeit-Fragen] |
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{{Normdaten|TYP=p|GND=119343568|LCCN=n/82/119125|VIAF=114824152}} |
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*[http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2004/0110/lokales/0013/ Der Freiheitskämpfer, Berliner-Zeitung] |
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Aktuelle Version vom 26. März 2025, 20:51 Uhr
Rainer Hildebrandt (* 14. Dezember 1914 in Stuttgart; † 9. Januar 2004 in Berlin) war ein deutscher Menschenrechtsaktivist und Publizist, Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, Mitgründer der Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit[1] sowie Gründer des Mauermuseums – Haus am Checkpoint Charlie in Berlin.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rainer Hildebrandt, Sohn des Kunsthistorikers Hans Hildebrandt und der Malerin Lily Hildebrandt,[2] studierte in Berlin zunächst Physik, später Philosophie und Soziologie an der Auslandswissenschaftlichen Fakultät und promovierte bei Franz Rupp über ein arbeitspsychologisches Thema. An seiner Hochschule sammelte sich ab 1939/40 ein reger Kreis widerständiger Dozenten und Studenten. Darunter befanden sich neben Harro Schulze-Boysen und Horst Heilmann auch der Professor Albrecht Haushofer und der Student Rainer Hildebrandt. Er hatte Kontakt zum weiteren Kreis der Verschwörer vom 20. Juli 1944 und war Angehöriger des Haushofer-Kreises: „Den Weggefährten gilt ein langer Blick. Ich habe meine besten Freunde, Albrecht Haushofer und Horst Heilmann, im Nazi-Reich verloren und war selbst 17 Monate in Haft. Ich habe gelernt, gegen das Unrecht zu kämpfen.“[3] Hildebrandt wurde wegen „Wehrkraftzersetzung“ und Verbindungen zu Widerstandsgruppen inhaftiert.[4]

Mitbegründer der Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Beginn des Kalten Krieges gründete Hildebrandt zusammen mit dem Schriftsteller Günther Birkenfeld, dem damaligen Vorsitzenden der Jungen Union Ernst Benda und dem damaligen FDP-Stadtverordneten Herbert Geisler als Lizenzträger der Alliierten Kommandantur die von Geheimdiensten finanzierte antikommunistische Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit (KgU).[5] Geleitet wurde diese Kampfgruppe am Anfang von Rainer Hildebrandt, dessen Hauptziel zunächst darin lag, einen Suchdienst zur Fahndung nach den vielen verhafteten und verschwundenen oder verschleppten und vermissten und verstorbenen Personen in der sowjetischen Besatzungszone aufzubauen. Parallel existierten weitere Karteien, wie eine von Denunzianten, die Mitbürger ins Gefängnis gebracht hatten oder solche, die Angaben über die politische, wirtschaftliche und militärische Situation machten.[5] Bereits ab 1948 interessierte sich der US-amerikanische Geheimdienst CIC für die aufgebauten Karteien.[5] Da Hildebrandt zur Zusammenarbeit bereit war[5] und die Aktivitäten der Kampfgruppe sich mehr auf das Spionieren verlegte, flossen ab 1949 wesentlich über den Geheimdienst CIC und später CIA amerikanische Regierungsgelder.[5]
Gegen Rainer Hildebrandt gab es drei Entführungsversuche, unter anderem von der DDR-Staatssicherheit. Der erste Entführungsversuch scheiterte nach Hildebrandts Erinnerungen am 24. Juli 1949.
Die KgU wurde nach Auslaufen der Lizenz als Verein am 2. April 1951 in das Vereinsregister beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg eingetragen.[5] Wegen Differenzen mit dem 1950 in die Geschäftsleitung eingetretenen Ernst Tillich zog sich Rainer Hildebrandt im November 1951 aus der Leitung zurück. Ganz verließ er den Verband Mitte 1952, nachdem die KgU neben Propaganda und Spionage zu weiteren massiven Sabotageaktionen und Brandanschlägen übergegangen war und Sprengstoffanschläge durchführte.[6][7] Bereits unter seiner Leitung wurden Eisenbahnschienen gesprengt,[8] oder „Reifentöter“ anlässlich der Weltfestspiele 1951 ausgegeben.[9] Am 4. und 8. September 1951 legte die KgU mittels Phosphorampullen Brände in Kaufhäusern in Leipzig während der Öffnungszeit.[10]
1952 bis zum Tode
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Straße Am Schlachtensee in Berlin-Nikolassee besaß Hildebrandt eine Villa. Die Verhältnisse dort beschrieb Mourad Kusserow, der hier 1954 nach seiner Flucht aus der DDR zeitweilig logierte, so:
„Gewerkschaftler, Künstler, Journalisten und Studenten, Politiker und Flüchtlinge aus dem Osten, manchmal gescheiterte Existenzen, Geheimagenten und V-Männer aller Geheimdienste, die amerikanische und britische Abwehr, das französische Deuxième Bureau, der Westberliner Staatsschutz und die Organisation Gehlen, der westdeutsche Nachrichtendienst, unter ihnen auch Spitzel, die für ostdeutsche Spionagedienste arbeiteten, gaben sich in der Villa am Schlachtensee […] die Klinke in die Hand.“
Kusserow hatte bereits Pfingsten 1954 eine von Hildebrandt initiierte Aktion kennengelernt. Bei der großen FDJ-Massenkundgebung aus Anlass des Ost-Berliner Deutschlandtreffens der Jugend regnete es plötzlich Flugblätter mit antikommunistischen Texten, die von weißen Luftballons aus West-Berlin herübergetragen worden waren.[11] Kusserow lernte in der Villa auch Margarete Buber-Neumann kennen und ebenso Winfried Müller, der später als Si Mustapha-Müller in Marokko den algerischen Rückführungsdienst für Fremdenlegionäre leitete. Kusserow war seit 1960 dabei sein Mitarbeiter.
Hildebrandt widmete sich nach seinem Rückzug von der KgU überwiegend der Öffentlichkeitsarbeit und dann der kurze Zeit nach dem Bau der Berliner Mauer gegründeten Arbeitsgemeinschaft 13. August. Ehrenmitglieder der Arbeitsgemeinschaft waren unter anderem die Grünenpolitiker Petra Kelly und Gert Bastian. Bis zuletzt leitete Hildebrandt das Mauermuseum, das die Geschichte der Maueropfer und Mauerflüchtlinge dokumentiert.
Am 1. Oktober 1992 wurde dem Gründer des Mauermuseums in Berlin der Verdienstorden des Landes Berlin verliehen, 1994 wurde ihm durch Roman Herzog das Bundesverdienstkreuz I. Klasse verliehen. 1995 heiratete Hildebrandt Alexandra Hildebrandt, geb. Weissmann.
Am 9. Januar 2004 starb Rainer Hildebrandt mit 89 Jahren. Seine Witwe übernahm daraufhin die Leitung des Mauermuseums. Hildebrandts Wunsch war es, in der Nähe seines Freundes Albrecht Haushofer auf dem Friedhof Wilsnacker Straße für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft in Berlin-Moabit beerdigt zu werden. Da es sich um einen Friedhof für Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft handelt, auf dem auf Grund seines besonderen Status nach dem Gräbergesetz ausschließlich Personen beigesetzt werden können, die durch Krieg und Gewaltherrschaft ums Leben gekommen sind, konnte dieser Wunsch vom zuständigen Berliner Bezirksamt nicht erfüllt werden.[12] Seine Witwe setzt sich jedoch weiterhin dafür ein, dass Hildebrandts letzter Wille erfüllt wird. Die Urne Hildebrandts mit der Nummer 173126 steht seit der Einäscherung im Krematorium Berlin-Ruhleben, da Alexandra Hildebrandt sich weigert, einen anderen Beisetzungsort zu akzeptieren.[13] Eigentlich fällige Aufbewahrungsgebühren werden von der Berliner Verwaltung nicht erhoben. Ebenso wurde bisher auf eine amtliche Zwangsbeisetzung verzichtet.
2004 wurde der Internationale Menschenrechtspreis Dr.-Rainer-Hildebrandt-Medaille ins Leben gerufen.
Am 8. Oktober 2020 wurde an seinem ehemaligen Wohnort, Berlin-Westend, Zikadenweg 84, eine Berliner Gedenktafel enthüllt.
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wir sind die Letzten. Aus dem Leben des Widerstandskämpfers Albrecht Haushofer und seiner Freunde. Neuwied/Berlin, Michael-Verlag, 1949.
- Neuauflage: ...die besten Köpfe, die man henkt. Ein tragischer Auftakt zur deutschen Teilung und zur Mauer. Hg. von Alexandra Hildebrandt. Berlin, Verlag Haus am Checkpoint Charlie, 2003.
- Als die Fesseln fielen … Neun Schicksale in einem Aufstand. Berlin, arani-Verlag, 1956.
- Es geschah an der Mauer. Eine Bilddoumentation des Sperrgürtels um Berlin (West), seine Entwicklung vom 13. August 1961 bis heute mit den wichtigsten und erregendsten Geschehnissen. (Ausstellungskatalog), Berlin, Arbeitsgemeinschaft 13. August, 1966.
- Von Gandhi bis Walesa. Gewaltfreier Kampf für Menschenrechte. Berlin, Verlag Haus am Checkpoint Charlie, 1987.
- Die Mauer spricht. Berlin, Verlag Haus am Checkpoint Charlie, 1983.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karl Ritter von Klimesch (Hrsg.): Köpfe der Politik, Wirtschaft, Kunst und Wissenschaft. Verlag Johann Wilhelm Naumann, Augsburg 1951, o. S.
- Alexandra Hildebrandt: Ein Mensch Rainer Hildebrandt – Begegnungen. Berlin, Verlag Haus am Checkpoint Charlie, 1999, ISBN 3-922484-41-7.
- Christine Richter: Der Freiheitskämpfer. In: Berliner Zeitung, 10. Januar 2004, Nachruf.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Rainer Hildebrandt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Lebenslauf bei jugendopposition.de
- Geheimdienste / Tillich – „Später Werwolf“. In: Spiegel vom 2. Juli 1958 auf spiegel.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Vorsicht bei Gesprächen. In: Der Spiegel. Nr. 25, 1949 (online).
- ↑ Rainer Hildebrandt im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
- ↑ Rainer Hildebrandt: …die besten Köpfe, die man henkt. Ein tragischer Auftakt zur deutschen Teilung und zur Mauer, herausgegeben von Alexandra Hildebrandt, Verlag Arbeitsgemeinschaft 13. August, ISBN 978-3-922484-48-6 (erweiterte, durch zahlreiche Anmerkungen, Fotos und Originalunterlagen ergänzte Neuauflage der 1948 erstmals erschienenen Publikation Wir sind die Letzten. Aus dem Leben des Widerstandskämpfers Albrecht Haushofer und seiner Freunde, Michael-Verlag, Neuwied/Berlin). Verlag Arbeitsgemeinschaft 13. August, 2003, ISBN 3-922484-48-4 (Neuauflage der 1948 erstmals erschienenen Publikation … die besten Köpfe, die man henkt).
- ↑ Christine Richter: Der Freiheitskämpfer. In: Berliner Zeitung, 10. Januar 2004, Nachruf
- ↑ a b c d e f Geheimdienste / Tillich – „Später Werwolf“. In: Spiegel vom 2. Juli 1958 auf spiegel.de
- ↑ Karl Wilhelm Fricke, Roger Engelmann: „Konzentrierte Schläge“: Staatssicherheitsaktionen und politische Prozesse. Schriftenreihe des BStU, 11, S. 87, books.google.de
- ↑ Rainer Hildebrandt auf jugendopposition.de (Bundeszentrale für politische Bildung / Robert-Havemann-Gesellschaft e. V.), gesichtet am 13. März 2017.
- ↑ Heinz Höhne: Der Krieg im Dunkeln. Ullstein, 1988, ISBN 3-548-33086-X, S. 516.
- ↑ Enrico Heitzer: „Affäre Walter“. Die vergessene Verhaftungswelle, 2008, S. 59.
- ↑ Enrico Heitzer: „Affäre Walter“. Die vergessene Verhaftungswelle, 2008, S. 112, 191 ff.
- ↑ Mourad Kusserow: Rüber machen ... Eine Kindheit und Jugend in der Sowjetischen Besatzungszone/DDR, Verlag Donata Kinzelbach, Mainz 2008, ISBN 978-3-927069-88-6, S. 162
- ↑ Ohne Berücksichtigung dieser Rechtslage: Tobias Miller, Anne Vorbringer: Senat gönnt Rainer Hildebrandt keine Ruhe. In: Berliner Zeitung, 3. Juli 2006. Unzutreffend sind die Aussagen, seit 1952 sei auf dem Friedhof Wilsnacker Straße niemand mehr beigesetzt worden und Haushofer sei dort in einem Massengrab verscharrt worden, s. Bernd Hildebrandt / Ernst Haiger: Kriegsende in Tiergarten. Die Geschichte des Kriegsgräberfriedhofes Wilsnacker Straße, Lehmanns Media, Berlin 2008, ISBN 978-3-86541-312-3
- ↑ Kein Friede seiner Asche. In: Tagesspiegel, 1. September 2010
Personendaten | |
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NAME | Hildebrandt, Rainer |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Historiker, Buchautor, Publizist, Bürgerrechtler und Dissident |
GEBURTSDATUM | 14. Dezember 1914 |
GEBURTSORT | Stuttgart |
STERBEDATUM | 9. Januar 2004 |
STERBEORT | Berlin |
- Historiker
- Autor
- Publizist
- Person (Widerstand gegen den Nationalsozialismus)
- NS-Opfer
- Mitglied der Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit
- Person (Aufarbeitung der SED-Diktatur)
- Person (Widerstand gegen die SED-Diktatur)
- Dissident
- Menschenrechtsaktivist (Deutschland)
- Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse
- Träger des Verdienstordens des Landes Berlin
- Literatur (Deutsch)
- Deutscher
- Geboren 1914
- Gestorben 2004
- Mann