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„Hugo Schiff“ – Versionsunterschied

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{{Dieser Artikel|befasst sich mit dem deutsch-italienischen Chemiker Hugo Schiff. Zum deutsch-amerikanischen Rabbiner siehe [[Hugo Schiff (Rabbiner)]].}}
'''Hugo Schiff''' (* [[1834]] in [[Frankfurt am Main]], † [[1915]] in [[Florenz]]) war ein bekannter [[deutscher]] [[Chemiker]].


[[Datei:Ugo Schiff ca1905.jpg|mini|Hugo Schiff in Florenz an seinem 81. Geburtstag am 26. April 1915]]
==Lebenslauf==
'''Hugo (Ugo) Schiff''' (* [[26. April]] [[1834]] in [[Frankfurt am Main]]; † [[8. September]] [[1915]] in [[Florenz]]) war ein deutsch-italienischer [[Chemiker]].<ref>[https://encyclopedia2.thefreedictionary.com/Hugo+Schiff Biografie.] thefreedictionary.com; abgerufen am 26. Dezember 2017.</ref> Er ist ein Bruder des [[Physiologie|Physiologen]] [[Moritz Schiff]].
Hugo Schiff war während seiner Ausbildung bei [[Friedrich Wöhler]] in Göttingen. Danach gründete er [[1879]] das chemische Institut an der Universität Florenz. Seine Arbeitsgebiete erstrecken sich vor allem auf [[Imin]]e (Schiffsche Basen) sowie dem Aldehydnachweis durch die nach ihm benannte [[Schiffsche Probe]]. Er arbeitete zudem an den Themengebieten [[Aminosäure]]n und der [[Biuretreaktion]]. An der Universität Florenz existiert noch heute das ''Hugo Schiff International Store House''.


==Literatur==
== Lebenslauf ==
Hugo Schiff studierte in Göttingen bei [[Friedrich Wöhler]] Chemie. Er wurde 1857 mit einer Arbeit ''Über einige Naphthyl- und Phenylderivate'' [[Promotion (Doktor)|promoviert]]. Von 1857 bis 1863 hatte er einen Lehrauftrag an der [[Universität Bern]].
* Introduzione allo studio della chimica
serie di lezioni tenute dal Prof. Schiff presso il Museo di Scienze Naturali, Edizioni Loescher, Torino, 1876.


1863 ging Schiff nach [[Italien]], zuerst nach [[Pisa]] (1863 bis 1864), wo er über Aldehyde arbeitete und die nach ihm benannten [[Imine]] ([[Schiffsche Basen]])<ref>Wenling Qin, Sha Long, Mauro Panunzio, Stefano Biondi: [https://www.mdpi.com/1420-3049/18/10/12264 ''Schiff Bases: A Short Survey on an Evergreen Chemistry Tool.''] In: ''Molecules.'' 18, 2013, S.&nbsp;12264, [[doi:10.3390/molecules181012264]].</ref> sowie den Aldehydnachweis durch die nach ihm benannte [[Schiffsche Probe]] entdeckte.<ref name="Gossauer">Albert Gossauer: ''Struktur und Reaktivität der Biomoleküle''. Verlag Helvetica Chimica Acta, Zürich, 2006, S. 295, ISBN 3-906390-29-2.</ref>
* Einfürung in das Studium der Chemie, Prof. Hugo Schiff, Ed. Verlag von Theobald Grieben, Berlin, 1876.


Von 1864 bis 1876 lebte Schiff in [[Florenz]], wo er zusammen mit [[Stanislao Cannizzaro]] die [[Gazzetta Chimica Italiana]] gründete, 120 Jahre lang die führende italienische Chemiefachzeitschrift.
* Untersuchungen über Metallhaltige Anilinderivate und über die Bildung des Anilinroths, Ed. Verlag von J. Springer, Berlin, 1864.


1877 wurde er Professor für Chemie in Turin, kehrte aber 1879 nach Florenz zurück, wo er das Chemische Institut an der [[Universität Florenz]] gründete. 1905 isolierte Schiff mit dem [[Diphenylketen]] das erste [[Ketene|Keten]]. Er arbeitete zudem über [[Aminosäuren]] und die [[Biuretreaktion]]. An der Universität Florenz existiert noch heute das ''Hugo Schiff International Store House''.
*Appunti dalle lezioni del Prof. Ugo Schiff compilati dal suo allievo Andrea Torricelli, Voll. I - II, 1897.


== Literatur ==
[[Kategorie:Deutscher|Schiff, Hugo]]
* ''Introduzione allo studio della chimica'', serie di lezioni tenute dal Prof. Schiff presso il Museo di Scienze Naturali, Edizioni Loescher, Torino 1876.
[[Kategorie:Geboren 1834|Schiff, Hugo]]
* Prof. Hugo Schiff (Hrsg.): ''Einführung in das Studium der Chemie''. Verlag von Theobald Grieben, Berlin 1876.
[[Kategorie:Gestorben 1915|Schiff, Hugo]]
* Hugo Schiff (Hrsg.): ''Untersuchungen über Metallhaltige Anilinderivate und über die Bildung des Anilinroths''. J. Springer, Berlin 1864.
[[Kategorie:Chemiker (20. Jh.)|Schiff, Hugo]]
* ''Appunti dalle lezioni del Prof. Ugo Schiff compilati dal suo allievo Andrea Torricelli'', Vol. I–II, 1897.


== Weblinks ==
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* [https://www.biospektrum.de/blatt/d_bs_download&_id=932204 Erinnerungsbild, Teil 1], BIOspektrum, Mai 2007
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* [https://www2.chim.unifi.it/vp-145-ugo-schiff.html Biografie] am ''Dipartimento di Chimica "Ugo Schiff"'' der Universität Florenz (italienisch)

== Einzelnachweise ==
<references />

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{{SORTIERUNG:Schiff, Hugo}}
[[Kategorie:Chemiker (20. Jahrhundert)]]
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{{Personendaten
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Aktuelle Version vom 15. Oktober 2023, 07:15 Uhr

Hugo Schiff in Florenz an seinem 81. Geburtstag am 26. April 1915

Hugo (Ugo) Schiff (* 26. April 1834 in Frankfurt am Main; † 8. September 1915 in Florenz) war ein deutsch-italienischer Chemiker.[1] Er ist ein Bruder des Physiologen Moritz Schiff.

Hugo Schiff studierte in Göttingen bei Friedrich Wöhler Chemie. Er wurde 1857 mit einer Arbeit Über einige Naphthyl- und Phenylderivate promoviert. Von 1857 bis 1863 hatte er einen Lehrauftrag an der Universität Bern.

1863 ging Schiff nach Italien, zuerst nach Pisa (1863 bis 1864), wo er über Aldehyde arbeitete und die nach ihm benannten Imine (Schiffsche Basen)[2] sowie den Aldehydnachweis durch die nach ihm benannte Schiffsche Probe entdeckte.[3]

Von 1864 bis 1876 lebte Schiff in Florenz, wo er zusammen mit Stanislao Cannizzaro die Gazzetta Chimica Italiana gründete, 120 Jahre lang die führende italienische Chemiefachzeitschrift.

1877 wurde er Professor für Chemie in Turin, kehrte aber 1879 nach Florenz zurück, wo er das Chemische Institut an der Universität Florenz gründete. 1905 isolierte Schiff mit dem Diphenylketen das erste Keten. Er arbeitete zudem über Aminosäuren und die Biuretreaktion. An der Universität Florenz existiert noch heute das Hugo Schiff International Store House.

  • Introduzione allo studio della chimica, serie di lezioni tenute dal Prof. Schiff presso il Museo di Scienze Naturali, Edizioni Loescher, Torino 1876.
  • Prof. Hugo Schiff (Hrsg.): Einführung in das Studium der Chemie. Verlag von Theobald Grieben, Berlin 1876.
  • Hugo Schiff (Hrsg.): Untersuchungen über Metallhaltige Anilinderivate und über die Bildung des Anilinroths. J. Springer, Berlin 1864.
  • Appunti dalle lezioni del Prof. Ugo Schiff compilati dal suo allievo Andrea Torricelli, Vol. I–II, 1897.
Commons: Hugo Schiff – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Biografie. thefreedictionary.com; abgerufen am 26. Dezember 2017.
  2. Wenling Qin, Sha Long, Mauro Panunzio, Stefano Biondi: Schiff Bases: A Short Survey on an Evergreen Chemistry Tool. In: Molecules. 18, 2013, S. 12264, doi:10.3390/molecules181012264.
  3. Albert Gossauer: Struktur und Reaktivität der Biomoleküle. Verlag Helvetica Chimica Acta, Zürich, 2006, S. 295, ISBN 3-906390-29-2.