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„Carlsberg (Brauerei)“ – Versionsunterschied

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Carlsberg wurde nicht im Kopenhagener Stadtteil Vesterbro, sondern im Stadtteil Valby gegründet. Zudem hat die Touristenattraktion seit 2023 einen neuen Namen
 
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Die '''Carlsberg A/S''' mit Sitz in der [[Dänemark|dänischen]] Hauptstadt [[Kopenhagen]] ist einer der größten [[Brauerei]]konzerne Europas. Mit einem Gesamtausstoß von 92 Millionen [[Hektoliter]]n Bier (2004) sieht sich die weltweit vor allem durch die Marken '''Carlsberg''' und '''Tuborg''' bekannte Gruppe als Nummer fünf unter den großen Bierproduzenten der Welt. Im deutschsprachigen Raum ist sie unter anderem durch die Marken [[Holsten-Brauerei AG|Holsten]], [[Astra (Bier)|Astra]], [[Mecklenburgische Brauerei Lübz|Lübzer]], [[Feldschlösschen]] und [[Hannen Alt]] vertreten.
''Carlsberg'' ist nicht zu verwechseln mit der deutschen Brauerei [[Karlsberg Brauerei|Karlsberg]] aus [[Homburg (Saar)|Homburg an der Saar]].


{{Infobox Unternehmen
==Geschichte==
| Name = Carlsberg A/S
| Logo = Carlsberg logo.svg
| Unternehmensform = [[Aktieselskab]]<br />Aktiengesellschaft (Dänemark)
| ISIN = DK0010181676
| Gründungsdatum = 1847
| Sitz = [[Kopenhagen]], {{DNK}}
| Leitung = Henrik Poulsen (Chair),
Jacob Aarup-Andersen (CEO)
| Mitarbeiterzahl = 34.982 <small>(2023)</small>
| Umsatz = 73,585 [[Milliarde|Mrd]]. [[Dänische Krone|DKK]] (9,86 Mrd. €) <small>(2023)</small>
| Stand = 2023-12-31
| Branche = Brauerei
| Homepage = www.carlsberg.com
}}


Die '''Carlsberg A/S''' mit Sitz in der [[Dänemark|dänischen]] Hauptstadt [[Kopenhagen]] ist der drittgrößte Brauereikonzern der Welt.<ref>Der BarthHass-Bericht Hopfen 2020/21 verzeichnete Carlsberg 2021 als drittgrößte Brauerei der Welt. [https://www.barthhaas.com/fileadmin/user_upload/news/2021-06-09/barthhaas_Top40_Brauereien_Tabelle.pdf BarthHaas(R) Top 40 Brauereien]abgerufen am 7. Juli 2021</ref> Im deutschsprachigen Raum ist er unter anderem durch die Marken [[Holsten-Brauerei|Holsten]], [[Astra (Bier)|Astra]], [[Duckstein (Bier)|Duckstein]], [[Mecklenburgische Brauerei Lübz|Lübzer]], [[Wernesgrüner Brauerei|Wernesgrüner]], [[Feldschlösschen Getränke|Feldschlösschen]] und [[Brauerei zum Schlüssel#Geschichte|Gatzweilers Alt]] vertreten.
Die Geschichte der Brauereigruppe geht auf das Jahr [[1847]] zurück, als Firmengründer '''J.C. Jacobsen''' die ''Carlsberg-Bryggerier Kjøbenhavn'' eröffnet. Das Firmengelände jener Tage ist heute unter dem Namen ''Gamle Carlsberg'' ein beliebtes touristisches Ziel der Hauptstadt, mit Führungen, Bierverkostungen und kulturellen Veranstaltungen.


Carlsberg ist nicht zu verwechseln mit der deutschen [[Karlsberg Brauerei]] aus [[Homburg]].
Schon früh beginnt Carlsberg, sein Bier auch im Ausland abzusetzen: [[1868]] landet das erste Fass aus Kopenhagen in [[Edinburgh]]. [[Großbritannien]] ist in diesen Tagen der wichtigste Außenhandelspartner der auf Lebensmittelexporte spezialisierten dänischen [[Volkswirtschaft]]. Nun lernten die Briten auch dänisches Bier zu schätzen: [[1939]], am Vorabend des [[zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]], macht Carlsberg alleine 55 Prozent des gesamten britischen Bierimports aus.


== Unternehmen ==
Im Jahr [[1882]] folgt Jacobsens Sohn Carl dem Vorbild seines Vaters und eröffnet seine eigene Brauerei, ''Ny Carlsberg''. Nach dem Tod des Vaters führt Carl die Unternehmen Gamle und Ny (Alt und Neu) zur gemeinsamen Firma ''Carlsberg Breweries'' zusammen. In einem waren sich Vater und Sohn aber von Anfang einig: früher als die meisten Konkurrenten auf dem europäischen Festland verstanden sie das Brauen als [[Industrie|industriellen]] Prozess, den es effizient und kostenoptimiert zu gestalten galt. Den dadurch entstehenden Wettbewerbsvorteil gegenüber den tausenden von Schloss-, Kloster- und Dorfbrauereien des Kontinents nutzten die Dänen geschickt, um ihr Geschäft auszuweiten. Ein weiteres Ergebnis dieses Bestrebens ist der [[Hefe]]pilz ''[[Saccharomyces carlsbergensis]]'', der [[1883]] in den Forschungslabors von Carlsbeg gezüchtet wurde und der die Brauereitechnik weltweit revolutionieren sollte.
Der Gesamtumsatz des Konzerns belief sich im Geschäftsjahr 2023 auf rund 73,5 Milliarden Dänische Kronen, umgerechnet etwa 9,8 Milliarden Euro.<ref>{{Internetquelle |autor=Carlsberg Group |url=https://www.carlsberggroup.com/media/3kjbpwaa/carlsberg-group-2023-annual-report.pdf |titel=Annual Report 2023 |werk=Carlsberg IR |hrsg=Carlsberg Group |datum=2024-03-30 |sprache=en |abruf=2024-10-06}}</ref> Der jährliche Bierausstoss der zum Konzern gehörenden Brauereien liegt bei 100 Millionen Hektoliter.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gastro-report.de/news/2024/06/barth_haas_bericht_top_40_brauereien.php |titel=Top 40 Brauereien (nach Barth-Haas) |hrsg=Gastronomie Report |datum=2024-06-11 |seiten= |format= |abruf=2024-07-31}}</ref>


=== Umsatz von Carlsberg in Deutschland ===
Was die weltweite Expansion anging, so verfolgte Carlsberg eine auf den ersten Blick seltsame Strategie: die erste Brauerei, die der Konzern im Ausland eröffnete, entstand [[1968]] in [[Malawi]]. In Europa hingegen ging man mehrmals [[Fusion (Wirtschaft)|Fusion]]en und [[Joint Venture]]s ein, an denen man kurze Zeit später die absolute Mehrheit selbst erwarb. Aus diese Weise verleibte sich der Konzern nacheinander den inländischen Hauptkonkurrenten '''Tuborg''' ([[1970]]), die britische '''Tetley'''-Brauerei ([[1992]]–[[1997]]) und die '''Orkla'''-Gruppe ([[2001]]–[[2004]]) ein. Besonders durch die Tuborg-Übernahme eröffnete sich dem Konzern ein lukratives zweites Standbein: Die Areale des Konkurrenten wurden nach und nach zu teuren Wohn- und Geschäftszentren umgebaut und sichern seither weitere Einnahmen.
Umsatz von Carlsberg in Deutschland von 2017 bis 2021:<ref name="statista2021">{{Internetquelle |url=https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1298347/umfrage/umsatz-von-carlsberg-in-deutschland/ |titel=Umsatz von Carlsberg in Deutschland von 2013 bis 2021 |hrsg=[[Statista]] |datum=2022-12-22 |abruf=2023-01-23}}</ref>
* 2017 – 297,91 Mio. Euro
* 2018 – 273,75 Mio. Euro
* 2019 – 287,45 Mio. Euro
* 2020 – 285,64 Mio. Euro
* 2021 – 333,95 Mio. Euro


== Geschichte ==
Auch vor dem deutschen Markt machte das Expansionsstreben der Dänen nicht Halt: seit der Übernahme der [[Holsten-Brauerei AG]] im Frühling [[2004]] ist Carlsberg auch in Norddeutschland Marktführer. In der Schweiz stellen sie mit [[Feldschlösschen]] ebenfalls eins der erfolgreichsten Biere.
[[Datei:J C Jacobsen.jpg|mini|hochkant|J. C. Jacobsen]]
[[Datei:Malawi Street Globalization.jpg|mini|hochkant|Werbung in Malawi]]
Die Geschichte der Brauereigruppe geht auf das Jahr 1847 zurück, als Firmengründer [[Jacob Christian Jacobsen]] die ''Carlsberg-Bryggerier Kjøbenhavn'' im Stadtteil [[Valby]] eröffnete. Das Firmengelände jener Tage ist heute unter dem Namen ''Home of Carlsberg'' ein beliebtes touristisches Ziel der Hauptstadt, mit Führungen, Bierverkostungen und kulturellen Veranstaltungen.


Schon früh begann Carlsberg, sein Bier auch im Ausland abzusetzen. 1868 verkaufte Carlsberg erstmals Bier in [[Edinburgh]]. 1939 machte Carlsberg alleine 55 Prozent des gesamten britischen Bierimports aus.
Der vorerst letzte Streich gelang den Carlsberg-Managern im April 2005, als sie die Mehrheit der [[Malaysia|malayischen]] ''Malaysia Berhad Brewery'' übernahmen.


1882 folgte Jacobsens Sohn Carl dem Vorbild seines Vaters und eröffnete seine eigene Brauerei, ''Ny Carlsberg''.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.carlsberg.com/pioneers/carl-jacobsen/ |titel=Beauty is to be shared. |werk=carlsberg.com |sprache=en |abruf=2021-10-13}}</ref> Nach dem Tod des Vaters führte Carl 1906 die Unternehmen Gamle und Ny (Alt und Neu) zur gemeinsamen Firma ''Carlsberg Breweries'' zusammen. Den durch einen [[industrie]]llen Produktionsprozess entstandenen Wettbewerbsvorteil nutzte Carlsberg, um sein Geschäft auszuweiten. Ein weiteres Ergebnis dieses Bestrebens ist der [[Untergärige Hefe|untergärige]] [[Backhefe|Hefepilz]] ''[[Saccharomyces carlsbergensis]]'', der 1883 in den Forschungslabors von Carlsberg gezüchtet und 1908 von [[Emil Christian Hansen]] nach der Brauerei benannt wurde.
==Die Marken==


Von 1956 bis 1976 war [[Anthon Wilhelm Nielsen]] Direktor von Carlsberg. Unter ihm eröffnete der Konzern 1968 seine erste Brauerei im Ausland in [[Malawi]]. In Europa hingegen ging man mehrmals [[Fusion (Wirtschaft)|Fusionen]] und [[Joint Venture]]s ein, an denen man kurze Zeit später die absolute Mehrheit selbst erwarb. Auf diese Weise verleibte sich der Konzern nacheinander den inländischen Hauptkonkurrenten Tuborg (1970), die britische Tetley-Brauerei (1992–1997) und die Orkla-Gruppe (2001–2004) ein. Besonders durch die Tuborg-Übernahme eröffnete sich dem Konzern ein lukratives zweites Standbein: Die Areale des Konkurrenten wurden nach und nach zu teuren Wohn- und Geschäftszentren umgebaut und sichern seither weitere Einnahmen.
===Carlsberg===
Die Hausmarke Carlsberg, ein dänisches Bier nach [[Pils|Pilsener Brauart]], ist [[Marktführer]] in Dänemark und eine der weltweit am weitesten verbreiteten Biermarken. Der grüne Schriftzug mit der stilisierten [[Hopfen]]dolde und der englische Slogan ''probably the best beer in the world (wahrscheinlich das beste Bier der Welt)'' (der übrigens in der ursprünglichen Reklame von [[Orson Welles]] gesprochen wurde), sind seit den 70er-Jahren weitgehend unverändert. Carlsberg tritt als Marke auch im Sport-[[Sponsor]]ing und als Namensgeber für kulturelle Einrichtungen auf (siehe unten).


Auch auf dem deutschen Markt expandierte Carlsberg mit der Übernahme der [[Holsten-Brauerei]] im Frühling 2004. In der Schweiz verfügt Carlsberg seit 1999 mit [[Feldschlösschen Getränke]] ebenfalls über ein Tochterunternehmen.
===Tuborg===
Tuborg, die kleinere der beiden dänischen Marken des Konzerns, wurde [[1880]] ebenfalls in Kopenhagen gegründet und ist in Deutschland noch weiter verbreitet als Carlsberg. International besonders bekannt ist ''det grønne'' (das Grüne, wegen seines grünen Etiketts) für seine Reklame geworden: das Reklameschild ''den tørstige mand'' (der durstige Mann), das einen schwitzenden Wanderer zeigt, der sich nach einer Erfrischung sehnt, wurde im Laufe der Jahre millionenfach reproduziert und gilt manchen als eines der wichtigsten dänischen Kunstwerke des 20. Jahrhunderts. ([http://www.tuborg.de/index_start.html Hier] zu besichtigen)


Carlsberg übernahm im April 2005 die Mehrheit an der [[Malaysia|malayischen]] ''Malaysia Berhad Brewery''.
Eine weitere Reklame der Brauerei, die weltweit großen Zuspruch gefunden hat, ist der TV-Spot für Tuborgs ''Julebryg'', ein spezielles Weihnachtsbier (Weihnachtsbiere sind in Dänemark ein essentieller Bestandteil der ''juletid'', der Vorweihnachtszeit): der [[Trickfilm]] handelt vom [[Weihnachtsmann]], der im nächtlichen Schneegestöber Geschenke ausfährt, sich dann aber kurzfristig entscheidet, einem vorbeifahrenden Tuborg-[[Lastwagen]] hinterherzueilen, und schließt mit einem Weihachtsgruß an die Zuschauer ab. Dieser Spot hat nicht nur in Dänemark [[Kult]]status erreicht und wird seit vielen Jahren in unzähligen Varianten ausgestrahlt.


Der weltweite Einkauf, Produktion und Logistik werden seit 2013(?) über ein Vertriebszentrum im schweizerischen [[Ziegelbrücke (Schweiz)|Ziegelbrücke]] koordiniert. In dem dafür gegründeten Unternehmen ''Carlsberg Supply Company'' werden bis zu 200 Mitarbeiter beschäftigt.<ref>[http://bazonline.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/Carlsberg-waehlt-Ziegelbruecke-fuer-weltweiten-Einkauf/story/18047512 ''Carlsberg wählt Ziegelbrücke für weltweiten Einkauf''.] In: ''[[Basler Zeitung]]'' vom 31. August 2012, abgerufen am 31. August 2012.</ref><ref>[http://www.suedostschweiz.ch/wirtschaft/carlsberg-schafft-bis-zu-200-jobs?prev=printmail%2F1396967 ''Carlsberg schafft bis zu 200 Jobs''.] In: ''[[Südostschweiz Medien|Südostschweiz.ch]]'' vom 29. August 2012, abgerufen am 31. August 2012.</ref><ref>[https://www.carlsberggroup.com/who-we-are/about-the-carlsberg-group/integrated-supply-chain/ About ISC] carlsberggroup.com, abgerufen am 20. Januar 2021.</ref><ref>[https://www.aargauerzeitung.ch/mediathek/videos/1_xgtdzzl8 Das sagt Carlsberg-Manager Thomas Metzger zur neuen Koordinations-Zentrale in Ziegelbrücke]{{Toter Link|url=https://www.aargauerzeitung.ch/mediathek/videos/1_xgtdzzl8 |date=2023-12 |archivebot=2023-12-02 20:42:44 InternetArchiveBot }} aargauerzeitung.ch vom 2. Mai 2017, abgerufen am 20. Januar 2021 (schwyzerdütsch)</ref>
===Tetley's===


Das [[Bundeskartellamt]] verhängte am 2. April 2014 gegen die [[Tochtergesellschaft]] Carlsberg Deutschland sowie gegen mehrere weitere Brauereien in Deutschland und den Verband Rheinisch-Westfälischer Brauereien e. V. Geldbußen wegen verbotener Preisabsprachen bei Bier in Höhe von insgesamt 231,2 Millionen Euro.<ref>[http://www.bundeskartellamt.de/SharedDocs/Meldung/DE/Pressemitteilungen/2014/02_04_2014_FernsehbiereII.html ''Kartellverfahren gegen Bierbrauer mit weiteren Geldbußen abgeschlossen''.] Bundeskartellamt, 2. April 2014.</ref>
Die Tetley's Brewery aus [[Leeds]] in der [[England|englischen]] Grafschaft [[Yorkshire]] weist in ihrer Entstehung einige Parallelen zu Carlsberg auf: beide wurden in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts gegründet (Tetley [[1822]]) und wurden in den ersten Jahren maßgeblich durch das Verhältnis von Gründervater und Sohn beeinflusst; in diesem Fall waren dies Jochua und Francis Tetley, die aus einem familiären [[Malz]]verarbeiter in kurzer Zeit die führende Brauerei Nordenglands machten, mit zeitweise mehr als 300 firmeneigenen [[Pub]]s.


Im Mai 2020 übernahm Carlsberg einen Anteil von 60 % am Brauereiarm des britischen Pub-Betreibers [[Marston’s]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.theguardian.com/business/2020/may/22/beer-brewers-carlsberg-and-marstons-announce-uk-merger |titel=Brewers Carlsberg UK and Marston's announce merger |werk=TheGuardian.com |datum=2020-05-22 |abruf=2020-11-18 |sprache=en}}</ref> Den restlichen Anteil des Brauereigeschäfts übernahm Carlsberg im Juli 2024.<ref>https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/getraenke-brauerei-carlsberg-uebernimmt-softdrink-hersteller-britvic/100051403.html</ref> Im Oktober 2020 wurde ein Abkommen zur Übernahme der [[Wernesgrüner Brauerei]] mit der [[Bitburger Brauerei]] getroffen, die Übernahme erfolgte am 1. Januar 2021.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wuv.de/marketing/bitburger_verkauft_wernesgruener_an_carlsberg |titel=Bitburger verkauft Wernesgrüner an Carlsberg |werk=wuv.de |datum=2020-10-13 |abruf=2020-11-18}}</ref> Im Juli 2024 einigte sich Carlsberg mit dem britischen Getränkehersteller [[Britvic]] auf eine Übernahme für 3,3 Milliarden Pfund (umgerechnet 3,9 Milliarden Euro).<ref>https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/uebernahmebedingungen-britvic-aktie-und-carlsberg-aktie-gesucht-carlsberg-und-britvic-einigen-sich-auf-milliarden-deal-13653222</ref> Der Übernahmeprozess wurde am 17. Januar 2025 abgeschlossen.<ref>https://www.carlsberggroup.com/newsroom/carlsberg-group-completes-acquisition-of-britvic-plc/</ref>
Im Jahr [[1911]] machte Tetley weltweit Schlagzeilen, als der [[Magier]] [[Harry Houdini]] beinahe beim Versuch ums Leben kam, aus einem randvollen [[Gärbottich]] zu entfliehen. Die Antwort der Brauerei auf den Zwischenfall: „Warum auch vor dem besten Bier der Welt fliehen wollen?“


== Die Marken ==
[[1993]] fusionierten Carlsberg und Tetley's, das sich vor allem im [[Rugby (Sport)|Rugby]]-Sponsoring engagiert, zu einer gemeinsamen Firma, doch seit längerem werden die Geschäfte hauptsächlich von Kopenhagen aus geführt.
=== Carlsberg ===
Die Hausmarke Carlsberg, ein dänisches Bier nach [[Pilsner Bier|Pilsener]] Brauart, ist [[Marktführer]] in Dänemark und eine der weltweit am weitesten verbreiteten Biermarken. Der grüne Schriftzug mit dem stilisierten [[Hopfen]]blatt und der englische Slogan ''probably the best beer in the world (wahrscheinlich das beste Bier der Welt)'' (der übrigens in der ursprünglichen Reklame von [[Orson Welles]] gesprochen wurde), sind seit den 70er-Jahren weitgehend unverändert. Carlsberg tritt als Marke auch im Sport-[[Sponsoring]] und als Namensgeber für kulturelle Einrichtungen auf (siehe unten).
Unter dem Namen [[Jacobsen Vintage 3]] verkauft Carlsberg eines der teuersten Biere der Welt.


=== {{Anker|Tuborg-Brauerei}}Tuborg ===
===Marken in Deutschland und der Schweiz===
[[Datei:Tuborg-Den-Tørstige-Mand1.jpg|mini|hochkant|''Der durstige Mann'' ''(Den tørstige mand)'']]


Tuborg ist die kleinere der beiden dänischen Brauereien des Konzerns; sie wurde 1880 ebenfalls in Kopenhagen gegründet. In Deutschland wird Tuborg, anders als in Dänemark, nach dem [[Reinheitsgebot]] von 1516 in Hamburg gebraut. Es zeichnet sich durch besonders süßen Geruch und mittelherb-süßlichen Geschmack aus.
Deutschland ist für Carlsberg einer der wichtigsten nationalen Märkte; hier ist der Konzern weniger stark mit seiner Hauptmarke oder Tuborg vertreten, sondern mit einheimischen Produkten: Seit [[2004]] sind die Aktivitäten hier in der [[Holsten-Brauerei AG]], [[Hamburg]], gebündelt. Zu der [[1879]] in [[Hamburg-Altona|Altona]] gegründeten Brauerei, die im 20. Jahrhundert stark im norddeutschen Raum expandierte, gehören heute
*Holsten Pils
*[[Astra (Bier)|Astra]], Hamburg
*[[Feldschlösschen]] in [[Braunschweig]], [[Dresden]] und [[Rheinfelden AG]] (Marktführer in der Schweiz)
*[[Hannen Alt]], [[Mönchengladbach]]
*[[Landskron]], [[Görlitz]]
*[[Lübzer]], [[Lübz]]
*[[Cardinal Lager]], [[Freiburg im Üechtland]] (Schweiz)


International besonders bekannt ist ''det grønne'' (das Grüne, wegen seines grünen Etiketts) für seine Reklame geworden: das Reklameschild ''[[Der durstige Mann]]'' des Malers [[Erik Henningsen]], das einen schwitzenden Wanderer zeigt, der sich nach einer Erfrischung sehnt, wurde im Laufe der Jahre millionenfach reproduziert und gilt manchen als eines der wichtigsten dänischen Kunstwerke des 20. Jahrhunderts.
===Marken im Restlichen Europa===


Markant ist auch die 1888 errichtete [[Tuborgflasken]], ein 30 Meter hoher Aussichtsturm in Form einer Bierflasche, der in [[Hellerup]] unweit des Kopenhagener Zentrums steht.
Carlsberg ist mit seinen Hauptmarken Carlsberg und Tuborg und vielen regionalen Marken Marktführer in ganz Nordeuropa, Russland und dem Baltikum und hält darüber hinaus wesentliche Marktanteile in Südeuropa. Hauptkonkurrenten auf dem europäischen Markt sind die niederländische [[Heineken]] und die belgische [[Interbrew]].
*'''Baltika''', ein erstmals [[1992]] gebrautes Pils, ist heute Marktführer in [[Russland]]
*'''Pripps Blå''', Marktführer in [[Schweden]]
*'''Karhu''', Marktführer in [[Finnland]]
*'''Rignes''', Marktführer in [[Norwegen]]
*'''Super Bock''', Marktführer in [[Portugal]]
*'''Okocim''' und '''Harnas''', [[Polen]]
*'''Pirinsko''' und '''Shumensko''', [[Bulgarien]]
*'''Saku''', [[Estland]]
*'''Splügen''' und '''Bock 1877''', [[Italien]]
*'''Troy''' und '''Venüs''', [[Türkei]]


Eine weitere bekannte Reklame der Brauerei, ist der TV-Spot für Tuborgs ''Julebryg'', ein spezielles Weihnachtsbier (Weihnachtsbiere sind in Dänemark ein essentieller Bestandteil der ''juletid'', der Vorweihnachtszeit): der [[Trickfilm]] handelt vom [[Weihnachtsmann]], der im nächtlichen Schneegestöber Geschenke ausfährt, sich dann aber kurzfristig entscheidet, einem vorbeifahrenden Tuborg-[[Lastkraftwagen|Lastwagen]] hinterherzueilen, und schließt mit einem Weihnachtsgruß an die Zuschauer ab. Dieser Spot wird seit vielen Jahren in unzähligen Varianten ausgestrahlt.
==Kulturelles, wissenschaftliches und sportliches Engagement==


Die Bierproduktion der im Kopenhagener Vorort Hellerup gelegenen Tuborg-Brauerei wurde 1998 ausgelagert und das Gelände zum überwiegenden Teil in Wohnungen umgestaltet.
Bereits [[1876]] wurde, von Jacobsen persönlich die '''Carlsberg-Stiftung''' gegründet, in der dieser sein kulturelles Mäzenatentum bündelte. Bereits zwei Jahre später eröffnete die Stiftung im [[Schloss Frederiksborg]] in Kopenhagen ihr erstes Museum, das ''Museum für nationale Geschichte''. Das bedeutendste Museum der Stiftung ist jedoch die ''Ny Carlsberg [[Glyptothek|Glyptotek]]'', die gemeinsam mit der Stadtverwaltung von Kopenhagen geleitet wird. Sie ist eines der bedeutendsten nicht-königlichen Museen Dänemarks


2005 wurde die Bierproduktion der Carlsberg-Brauerei im Kopenhagener Stadtteil Vesterbro in die etwa 100&nbsp;km nördlich von Flensburg gelegene Stadt [[Fredericia]] ausgelagert. Dort erfolgt seitdem die Produktion der dänischen Marken Carlsberg, Tuborg, Kongens und Wiibroe und es werden dort etwa 60 % des dänischen Bieres gebraut. Am Standort in Kopenhagen befinden sich nur noch die Konzernverwaltung sowie die Gasthausbrauerei Jacobsen. Die Gebäude werden derzeit zur Carlsberg By [Carlsberg-Stadt] umgestaltet. Bis einschließlich 2014 fand in der nun abgerissenen ehemaligen Abfüllhalle jährlich im Monat Mai ein großes Bierfestival statt, bei dem zahlreiche kleine und größere dänische – in geringem Umfang auch ausländische – Brauereien ihre Erzeugnisse vorgestellt haben. Dieses Festival besteht auch weiterhin, nun jedoch in einer nahe gelegenen ehemaligen Lokomotivwerkstatt.
Ein weiteres Standbein der Aktivitäten der Stiftung ist die Förderung der Wissenschaften. Eingedenk der Tatsache, dass die Brauerei ihren weltweiten Erfolg zu geinem großen Teil den Entdeckungen ihrer Forschungsabteilung (insbesondere des Saccharomyces carlsbergensis) zu verdanken hat, fördert die Stiftung, die gemäß der Satzung immer den Mehrheitsanteil an der Brauerei halten muss, Forschung in den Naturwissenschaften, der Mathematik, Philosophie und den Sozialwissenschaften. Besonders in der [[Biotechnologie]] ist die Stiftung sehr aktiv, hier betreibt sie das ''Carlsberg Research Centre'', eine der innovativsten Einrichtungen auf diesem Gebiet.


=== Tetley’s ===
Ihren hohen internationalen Bekanntheitsgrad hat Carlsberg vor allem durch ihr umfangreiches Engagement im Sport-[[Sponsor]]ing erreicht: Seit vielen Jahren wirbt beispielsweise der berühmte [[FC Liverpool]] auf seinen Trikots für das dänische Bier. Des weiteren ziert das Carlsberg-Logo auch die Trikots der dänische Klubs [[FC København]] und [[Odense BK]], und in Asien sponsorn die Dänen die dortige [[Golf (Sport)|Golf]]-Tour. Die Firmentochter Tetley ist einer der Hauptsponsoren der englischen [[Rugby (Sport)|Rugby]]-Liga.
Die Tetley’s Brewery aus [[Leeds]] in der [[England|englischen]] Grafschaft [[Yorkshire]] weist in ihrer Entstehung einige Parallelen zu Carlsberg auf: beide wurden in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts gegründet (Tetley 1822) und wurden in den ersten Jahren maßgeblich durch das Verhältnis von Gründervater und Sohn beeinflusst; in diesem Fall waren dies Joshua und Francis Tetley, die aus einem familiären [[Malz]]verarbeiter in kurzer Zeit die führende Brauerei Nordenglands machten, mit zeitweise mehr als 300 firmeneigenen [[Pub]]s.


1911 machte Tetley weltweit Schlagzeilen, als der Zauberkünstler [[Harry Houdini]] beinahe beim Versuch ums Leben kam, aus einem randvollen [[Gärbottich]] zu entfliehen. Die Antwort der Brauerei auf den Zwischenfall: „Warum auch vor dem besten Bier der Welt fliehen wollen?“
==Sonstiges==


1993 fusionierten Carlsberg und Tetley’s, das sich vor allem im [[Rugby]]-Sponsoring engagiert, zu einer gemeinsamen Gesellschaft, doch seit längerem werden die Geschäfte hauptsächlich von Kopenhagen aus geführt.
Ein '''tuborg''' bzw. '''tuborghat''' („Tuborg-Hut“) oder '''tuborgparentes''' („Tuborg-Klammer“) ist ein [[Typografie|typografischer]] Begriff im [[dänische Sprache|Dänischen]] und bezeichnet eine [[Klammer (Zeichen)|geschweifte Klammer]]. Das Zeichen hat seinen Namen in Anlehnung an seine Form bekommen, die an die speziellen [[Sonnenschirm]]e erinnert, die für die Marke Tuborg in der Werbung verwendet werden. Eine andere Erklärung ist die Ähnlichkeit mit einem [[Kronkorken]]. Dies gilt als ein Paradebeispiel dafür, wie eine [[Corporate Identity]] in die Sprache einziehen kann. [http://www.orakel.dk/typografiskordbog (Typografisk ordbog)].


=== Marken in Deutschland und der Schweiz ===
==Weblinks==
[[Datei:Kopenhagen Carlsberg.JPG|mini|Ehemalige Carlsberg-Brauerei in Kopenhagen, unter anderem zu sehen in ''[[Die Olsenbande stellt die Weichen]]'']]
*[http://www.carlsberg.com/ Internationale Homepage von Carlsberg]
[[Datei:Carlsberg Elephant Gate.jpg|mini|hochkant|Das Carlsberg-Hauptquartier in Kopenhagen mit dem 1901 von Vilhelm Dahlerup geschaffenen Elefantentor]]
*[http://www.tuborg.com/ Tuborg - internationaler Auftritt]
[[Datei:Carlsberg beers.jpg|mini|Biersorten]]
*[http://www.tuborg.de/ Tuborg Deutschland]
Deutschland ist für Carlsberg einer der wichtigsten nationalen Märkte; hier ist der Konzern weniger stark mit seiner Hauptmarke oder Tuborg vertreten, sondern mit einheimischen etablierten Marken:
*[http://www.holsten.de/ Holsten-Brauerei AG]
* [[Astra (Bier)|Astra]]
*[http://www.crc.dk/ Carlsberg Research Centre]
* [[Duckstein (Bier)|Duckstein]]
* [[Elephant Beer]]
* [[Brauerei zum Schlüssel#Geschichte|Gatzweilers Alt]]
* [[Holsten-Brauerei|Holsten Pilsener]]
* Lüneburger Pilsener
* [[Mecklenburgische Brauerei Lübz|Lübzer]]
* [[Wernesgrüner]]
;ehemals:
* [[Feldschlößchen (Braunschweig)|Feldschlößchen]] in [[Braunschweig]] (2004 durch Übernahme der Holsten-Brauerei erworben; 2009 die Brauerei, nicht aber die Namensrechte verkauft an [[Oettinger Getränke| Oettinger]])
* [[Feldschlößchen (Dresden)|Feldschlößchen]] in [[Dresden]] (2004 durch Übernahme der Holsten-Brauerei erworben; 2011 verkauft)
* [[Hannen-Brauerei|Hannen Alt]]<ref>[https://rp-online.de/nrw/staedte/korschenbroich/korschenbroich-hannen-alt-kehrt-nach-korschenbroich-zurueck_bid-67696355 Artikel in der Neuß-Grevenbroicher-Zeitung: Hannen Alt kehrt nach Hause zurück vom 1. April 2022], abgerufen am 1. April 2022</ref>
* [[Landskron Brau-Manufaktur|Landskron]] in [[Görlitz]] (2004 durch Übernahme der Holsten-Brauerei erworben; 2006 verkauft)


In der Schweiz ist Carlsberg mit etwa 45 Prozent Marktanteil durch ihre 1999 erworbene Tochtergesellschaft [[Feldschlösschen Getränke|Feldschlösschen]] Marktführer, mit den Marken:
[[Kategorie: Unternehmen (Dänemark)]]
* Anker, [[Rheinfelden AG]] (bis 1996 eine Altbiermarke bei Cardinal in Fribourg, in den 2000er Jahren nur noch eine Supermarktmarke für Lager Hell)
[[Kategorie: Brauerei]]
* [[Cardinal (Brauerei)|Cardinal]], [[Freiburg im Üechtland|Fribourg]], inklusive Cardinal Draft und das ursprüngliche Eve Mischgetränk (Brauerei wurde im Juni 2011 geschlossen)
[[en: Carlsberg]]
* [[Gurten Bier|Gurten]], [[Bern]] (Brauerei geschlossen)
[[da: Carlsberg]]
* [[Feldschlösschen Getränke|Feldschlösschen]], [[Rheinfelden AG]]
[[sv: Carlsberg]]
* [[Brauerei Hürlimann|Hürlimann]], [[Zürich]] (Brauerei geschlossen)
[[bg: Carlsberg]]
* [[Löwenbräu Zürich]], [[Zürich]] (Brauerei geschlossen)
[[no: Carlsberg]]
* Valaisanne, [[Sion|Sitten]]/Sion
* [[Warteck Bier|Warteck]], [[Basel]] (Brauerei geschlossen)

Am 31. August 2010 beschloss die Firma Carlsberg den Standort in Fribourg aus betriebswirtschaftlichen Gründen zu schließen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.carlsberggroup.com/media/News/Pages/PR_09_31082010.aspx |titel=Feldschlösschen to concentrate beer production in Rheinfelden |datum=2010-08-31 |abruf=2010-08-31 |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20100903162924/http://www.carlsberggroup.com/media/News/Pages/PR_09_31082010.aspx |archiv-datum=2010-09-03}}</ref>

=== Marken im restlichen Europa ===
Carlsberg ist mit seinen Hauptmarken Carlsberg und Tuborg und vielen regionalen Marken Marktführer in Nordeuropa und hält wesentliche Marktanteile in Russland, dem Baltikum und [[Südeuropa]]. Hauptkonkurrenten auf dem europäischen Markt sind die niederländische [[Heineken]] und die belgische [[AB InBev]].
* ''[[Baltika (Brauerei)|Baltika]]'', Joint-Venture, 1990 in [[Sankt Petersburg]] gegründet; 2023 unter staatliche Verwaltung gestellt
* ''[[Pripps Blå]]'', [[Schweden]]
* ''[[Kronenbourg]]'', [[Frankreich]]
* ''Karhu'', [[Finnland]]
* ''[[Mythos (Bier)|Mythos]]'', Griechenland
* ''[[Ringnes (Brauerei)|Ringnes]]'', [[Norwegen]]
* ''[[Super Bock]]'', Marktführer in [[Portugal]]
* ''Okocim'', ''Bosman'', ''Piast'' und ''Harnaś'', [[Polen]]
* ''[[Pirinsko pivo|Pirinsko]]'' und ''Shumensko'', [[Bulgarien]]
* ''[[Saku (Brauerei)|Saku]]'', [[Estland]]
* ''Splügen'' und ''Bock 1877'', [[Italien]]
* ''Birrificio Angelo Poretti''. [[Italien]]
* ''Troy'' und ''Venüs'', [[Türkei]]
* ''Lav'', [[Serbien]]
* ''PAN'', [[Kroatien]]
* ''[[Švyturys-Utenos alus|Švyturys]]'' und ''Utenos'', [[Litauen]]
* ''Aldaris'', [[Lettland]]
* ''[[Žatecký Pivovar]]'' (ehem. Bürgerbrauerei), [[Tschechien]]

== Kulturelles, wissenschaftliches und sportliches Engagement ==
Bereits 1876 wurde, von Jacobsen persönlich, die [[Carlsberg-Stiftung]] gegründet, in der dieser sein kulturelles Mäzenatentum bündelte. Bereits zwei Jahre später eröffnete die Stiftung im [[Schloss Frederiksborg]] in [[Hillerød]] ihr erstes Museum, das ''Museum für nationale Geschichte''. Das bedeutendste Museum der Stiftung ist jedoch die ''[[Ny Carlsberg Glyptotek]]'', die gemeinsam mit der Stadtverwaltung von Kopenhagen geleitet wird. Sie ist eines der bedeutendsten nicht-königlichen Museen Dänemarks.

Ein weiteres Standbein der Aktivitäten der Stiftung ist die Förderung der Wissenschaften. Eingedenk der Tatsache, dass die Brauerei ihren weltweiten Erfolg zu einem großen Teil den Entdeckungen ihrer Forschungsabteilung (insbesondere des [[Saccharomyces carlsbergensis]] und der [[Kjeldahlsche Stickstoffbestimmung|Kjeldahlschen Stickstoffbestimmung]]) zu verdanken hat, fördert die Stiftung, die gemäß der Satzung immer den Mehrheitsanteil an der Brauerei halten muss, Forschung in den Naturwissenschaften, der Mathematik, [[Philosophie]] und den [[Sozialwissenschaften]]. Besonders in der [[Biotechnologie]] ist die Stiftung sehr aktiv, hier betreibt sie das [[Carlsberg-Forschungszentrum]] (''Carlsberg Research Centre'').

Carlsberg verfügt über ein umfangreiches Engagement im Sport-[[Sponsoring]]: Viele Jahre lang warb beispielsweise der [[FC Liverpool]] auf seinen Trikots für das dänische Bier. Des Weiteren ziert das Carlsberg-Logo auch die Trikots der dänischen Klubs [[FC Kopenhagen|FC København]] und [[Odense BK]], und in Asien sponsert Carlsberg die dortige [[Golf (Sport)|Golf]]-Tour. Außerdem war Carlsberg auch einer der sechs EUROTOP-Sponsoren der [[Fußball-Europameisterschaft 2008]] sowie offizieller Bier-Sponsor der [[Fußball-Europameisterschaft 2016|EM 2016]]. Da in Frankreichs Fußballstadien ein Werbeverbot für Alkohol gilt, wird Carlsberg in der Bandenwerbung nicht direkt genannt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tz.de/sport/fussball/fussball-em-ere25906/probably-bier-werbung-em-2016-carlsberg-beer-bandenwerbung-was-heisst-erklaerung-6496883.html |titel=Was heißt das "Probably" bei der EM-Bandenwerbung? |datum=2016-06-20 |abruf=2019-06-27 |sprache=de}}</ref> Die Firmentochter Tetley ist einer der Hauptsponsoren der englischen [[Rugby]]-Liga.

== Kritik ==
Carlsberg wird kritisiert, weil der Konzern zusammen mit [[Heineken]] drei Braugerstensorten patentieren ließ.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.merkur.de/lokales/muenchen/zentrum/protest-in-muenchen-gegen-patent-auf-braugerste-von-carlsberg-und-heineken-8382048.html |titel=Protest gegen Bier-Patent von Carlsberg und Heineken |datum=2017-06-06 |abruf=2019-06-27 |sprache=de}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Hannes Koch |Titel=Patente auf Braugerste: Skandal im Bierbezirk |Sammelwerk=Die Tageszeitung: taz |Datum=2017-06-07 |ISSN=0931-9085 |Online=https://taz.de/Patente-auf-Braugerste/!5412164/ |Abruf=2019-06-27}}</ref>

„Auch im jüngst erteilten Patent auf Braugerste (EP1727905) werden alle Gerstenpflanzen mit einer zufälligerweise entstandenen genetischen Veranlagung (aus Zufallsmutagenese) beansprucht. Das Patent umfasst die Pflanzen, die Körner und das Malz, zudem alle Futtermittel, Lebensmittel und Verfahren zur Herstellung von Getränken, die aus der Gerste produziert werden können.“<ref>{{Internetquelle |url=https://www.no-patents-on-seeds.org/de/news/paprika-ergebnis |titel=Patent auf Paprika nicht widerrufen – Weitere Patente auf Braugerste, Melonen, Tomaten und Löwenzahn erteilt |datum=2023-04-17 |abruf=2023-04-19 |sprache=de}}</ref>

== Sonstiges ==
Ein '''tuborg''' beziehungsweise '''tuborghat''' („Tuborg-Hut“) oder '''tuborgparentes''' („Tuborg-Klammer“) ist ein [[Typografie|typografischer]] Begriff im [[Dänische Sprache|Dänischen]] und bezeichnet eine [[Klammer (Zeichen)|geschweifte Klammer]]. Das Zeichen hat seinen Namen in Anlehnung an seine Form bekommen, die an die speziellen [[Sonnenschirm]]e erinnert, die für die Marke Tuborg in der Werbung verwendet werden. Eine andere Erklärung ist die Ähnlichkeit mit einem [[Kronkorken]].

== Siehe auch ==

* [[Liste der größten Unternehmen in Dänemark]]

== Weblinks ==
{{Commonscat|Carlsberg Group|Carlsberg}}
* [https://www.carlsberg.com/ Internationale Website] von Carlsberg (englisch)
* [https://www.carlsberg.de/ Deutsche Website] von Carlsberg
* [https://www.tuborg.com/ Internationale Website] von Tuborg (englisch)
* [https://www.tuborg.de/ Deutsche Website] von Tuborg
* [https://www.svyturys.lt/ Švyturys-Utenos Alus, UAB] (litauisch)

== Einzelnachweise ==
<references />

{{Navigationsleiste Unternehmen im OMX Copenhagen 20}}

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[[Kategorie:Carlsberg (Brauerei)| ]]
[[Kategorie:Produzierendes Unternehmen (Kopenhagen)]]
[[Kategorie:Brauerei (Dänemark)]]
[[Kategorie:Königlicher Hoflieferant (Dänemark)]]
[[Kategorie:Königlicher Hoflieferant (Schweden)]]
[[Kategorie:Brauereigruppe]]
[[Kategorie:Unternehmensgründung 1847]]

Aktuelle Version vom 14. Dezember 2025, 21:42 Uhr

Carlsberg A/S

Logo
Rechtsform Aktieselskab
Aktiengesellschaft (Dänemark)
ISIN DK0010181676
Gründung 1847
Sitz Kopenhagen, Danemark Dänemark
Leitung Henrik Poulsen (Chair),

Jacob Aarup-Andersen (CEO)

Mitarbeiterzahl 34.982 (2023)
Umsatz 73,585 Mrd. DKK (9,86 Mrd. €) (2023)
Branche Brauerei
Website www.carlsberg.com
Stand: 31. Dezember 2023

Die Carlsberg A/S mit Sitz in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen ist der drittgrößte Brauereikonzern der Welt.[1] Im deutschsprachigen Raum ist er unter anderem durch die Marken Holsten, Astra, Duckstein, Lübzer, Wernesgrüner, Feldschlösschen und Gatzweilers Alt vertreten.

Carlsberg ist nicht zu verwechseln mit der deutschen Karlsberg Brauerei aus Homburg.

Der Gesamtumsatz des Konzerns belief sich im Geschäftsjahr 2023 auf rund 73,5 Milliarden Dänische Kronen, umgerechnet etwa 9,8 Milliarden Euro.[2] Der jährliche Bierausstoss der zum Konzern gehörenden Brauereien liegt bei 100 Millionen Hektoliter.[3]

Umsatz von Carlsberg in Deutschland

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Umsatz von Carlsberg in Deutschland von 2017 bis 2021:[4]

  • 2017 – 297,91 Mio. Euro
  • 2018 – 273,75 Mio. Euro
  • 2019 – 287,45 Mio. Euro
  • 2020 – 285,64 Mio. Euro
  • 2021 – 333,95 Mio. Euro
J. C. Jacobsen
Werbung in Malawi

Die Geschichte der Brauereigruppe geht auf das Jahr 1847 zurück, als Firmengründer Jacob Christian Jacobsen die Carlsberg-Bryggerier Kjøbenhavn im Stadtteil Valby eröffnete. Das Firmengelände jener Tage ist heute unter dem Namen Home of Carlsberg ein beliebtes touristisches Ziel der Hauptstadt, mit Führungen, Bierverkostungen und kulturellen Veranstaltungen.

Schon früh begann Carlsberg, sein Bier auch im Ausland abzusetzen. 1868 verkaufte Carlsberg erstmals Bier in Edinburgh. 1939 machte Carlsberg alleine 55 Prozent des gesamten britischen Bierimports aus.

1882 folgte Jacobsens Sohn Carl dem Vorbild seines Vaters und eröffnete seine eigene Brauerei, Ny Carlsberg.[5] Nach dem Tod des Vaters führte Carl 1906 die Unternehmen Gamle und Ny (Alt und Neu) zur gemeinsamen Firma Carlsberg Breweries zusammen. Den durch einen industriellen Produktionsprozess entstandenen Wettbewerbsvorteil nutzte Carlsberg, um sein Geschäft auszuweiten. Ein weiteres Ergebnis dieses Bestrebens ist der untergärige Hefepilz Saccharomyces carlsbergensis, der 1883 in den Forschungslabors von Carlsberg gezüchtet und 1908 von Emil Christian Hansen nach der Brauerei benannt wurde.

Von 1956 bis 1976 war Anthon Wilhelm Nielsen Direktor von Carlsberg. Unter ihm eröffnete der Konzern 1968 seine erste Brauerei im Ausland in Malawi. In Europa hingegen ging man mehrmals Fusionen und Joint Ventures ein, an denen man kurze Zeit später die absolute Mehrheit selbst erwarb. Auf diese Weise verleibte sich der Konzern nacheinander den inländischen Hauptkonkurrenten Tuborg (1970), die britische Tetley-Brauerei (1992–1997) und die Orkla-Gruppe (2001–2004) ein. Besonders durch die Tuborg-Übernahme eröffnete sich dem Konzern ein lukratives zweites Standbein: Die Areale des Konkurrenten wurden nach und nach zu teuren Wohn- und Geschäftszentren umgebaut und sichern seither weitere Einnahmen.

Auch auf dem deutschen Markt expandierte Carlsberg mit der Übernahme der Holsten-Brauerei im Frühling 2004. In der Schweiz verfügt Carlsberg seit 1999 mit Feldschlösschen Getränke ebenfalls über ein Tochterunternehmen.

Carlsberg übernahm im April 2005 die Mehrheit an der malayischen Malaysia Berhad Brewery.

Der weltweite Einkauf, Produktion und Logistik werden seit 2013(?) über ein Vertriebszentrum im schweizerischen Ziegelbrücke koordiniert. In dem dafür gegründeten Unternehmen Carlsberg Supply Company werden bis zu 200 Mitarbeiter beschäftigt.[6][7][8][9]

Das Bundeskartellamt verhängte am 2. April 2014 gegen die Tochtergesellschaft Carlsberg Deutschland sowie gegen mehrere weitere Brauereien in Deutschland und den Verband Rheinisch-Westfälischer Brauereien e. V. Geldbußen wegen verbotener Preisabsprachen bei Bier in Höhe von insgesamt 231,2 Millionen Euro.[10]

Im Mai 2020 übernahm Carlsberg einen Anteil von 60 % am Brauereiarm des britischen Pub-Betreibers Marston’s.[11] Den restlichen Anteil des Brauereigeschäfts übernahm Carlsberg im Juli 2024.[12] Im Oktober 2020 wurde ein Abkommen zur Übernahme der Wernesgrüner Brauerei mit der Bitburger Brauerei getroffen, die Übernahme erfolgte am 1. Januar 2021.[13] Im Juli 2024 einigte sich Carlsberg mit dem britischen Getränkehersteller Britvic auf eine Übernahme für 3,3 Milliarden Pfund (umgerechnet 3,9 Milliarden Euro).[14] Der Übernahmeprozess wurde am 17. Januar 2025 abgeschlossen.[15]

Die Hausmarke Carlsberg, ein dänisches Bier nach Pilsener Brauart, ist Marktführer in Dänemark und eine der weltweit am weitesten verbreiteten Biermarken. Der grüne Schriftzug mit dem stilisierten Hopfenblatt und der englische Slogan probably the best beer in the world (wahrscheinlich das beste Bier der Welt) (der übrigens in der ursprünglichen Reklame von Orson Welles gesprochen wurde), sind seit den 70er-Jahren weitgehend unverändert. Carlsberg tritt als Marke auch im Sport-Sponsoring und als Namensgeber für kulturelle Einrichtungen auf (siehe unten). Unter dem Namen Jacobsen Vintage 3 verkauft Carlsberg eines der teuersten Biere der Welt.

Der durstige Mann (Den tørstige mand)

Tuborg ist die kleinere der beiden dänischen Brauereien des Konzerns; sie wurde 1880 ebenfalls in Kopenhagen gegründet. In Deutschland wird Tuborg, anders als in Dänemark, nach dem Reinheitsgebot von 1516 in Hamburg gebraut. Es zeichnet sich durch besonders süßen Geruch und mittelherb-süßlichen Geschmack aus.

International besonders bekannt ist det grønne (das Grüne, wegen seines grünen Etiketts) für seine Reklame geworden: das Reklameschild Der durstige Mann des Malers Erik Henningsen, das einen schwitzenden Wanderer zeigt, der sich nach einer Erfrischung sehnt, wurde im Laufe der Jahre millionenfach reproduziert und gilt manchen als eines der wichtigsten dänischen Kunstwerke des 20. Jahrhunderts.

Markant ist auch die 1888 errichtete Tuborgflasken, ein 30 Meter hoher Aussichtsturm in Form einer Bierflasche, der in Hellerup unweit des Kopenhagener Zentrums steht.

Eine weitere bekannte Reklame der Brauerei, ist der TV-Spot für Tuborgs Julebryg, ein spezielles Weihnachtsbier (Weihnachtsbiere sind in Dänemark ein essentieller Bestandteil der juletid, der Vorweihnachtszeit): der Trickfilm handelt vom Weihnachtsmann, der im nächtlichen Schneegestöber Geschenke ausfährt, sich dann aber kurzfristig entscheidet, einem vorbeifahrenden Tuborg-Lastwagen hinterherzueilen, und schließt mit einem Weihnachtsgruß an die Zuschauer ab. Dieser Spot wird seit vielen Jahren in unzähligen Varianten ausgestrahlt.

Die Bierproduktion der im Kopenhagener Vorort Hellerup gelegenen Tuborg-Brauerei wurde 1998 ausgelagert und das Gelände zum überwiegenden Teil in Wohnungen umgestaltet.

2005 wurde die Bierproduktion der Carlsberg-Brauerei im Kopenhagener Stadtteil Vesterbro in die etwa 100 km nördlich von Flensburg gelegene Stadt Fredericia ausgelagert. Dort erfolgt seitdem die Produktion der dänischen Marken Carlsberg, Tuborg, Kongens und Wiibroe und es werden dort etwa 60 % des dänischen Bieres gebraut. Am Standort in Kopenhagen befinden sich nur noch die Konzernverwaltung sowie die Gasthausbrauerei Jacobsen. Die Gebäude werden derzeit zur Carlsberg By [Carlsberg-Stadt] umgestaltet. Bis einschließlich 2014 fand in der nun abgerissenen ehemaligen Abfüllhalle jährlich im Monat Mai ein großes Bierfestival statt, bei dem zahlreiche kleine und größere dänische – in geringem Umfang auch ausländische – Brauereien ihre Erzeugnisse vorgestellt haben. Dieses Festival besteht auch weiterhin, nun jedoch in einer nahe gelegenen ehemaligen Lokomotivwerkstatt.

Die Tetley’s Brewery aus Leeds in der englischen Grafschaft Yorkshire weist in ihrer Entstehung einige Parallelen zu Carlsberg auf: beide wurden in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts gegründet (Tetley 1822) und wurden in den ersten Jahren maßgeblich durch das Verhältnis von Gründervater und Sohn beeinflusst; in diesem Fall waren dies Joshua und Francis Tetley, die aus einem familiären Malzverarbeiter in kurzer Zeit die führende Brauerei Nordenglands machten, mit zeitweise mehr als 300 firmeneigenen Pubs.

1911 machte Tetley weltweit Schlagzeilen, als der Zauberkünstler Harry Houdini beinahe beim Versuch ums Leben kam, aus einem randvollen Gärbottich zu entfliehen. Die Antwort der Brauerei auf den Zwischenfall: „Warum auch vor dem besten Bier der Welt fliehen wollen?“

1993 fusionierten Carlsberg und Tetley’s, das sich vor allem im Rugby-Sponsoring engagiert, zu einer gemeinsamen Gesellschaft, doch seit längerem werden die Geschäfte hauptsächlich von Kopenhagen aus geführt.

Marken in Deutschland und der Schweiz

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Ehemalige Carlsberg-Brauerei in Kopenhagen, unter anderem zu sehen in Die Olsenbande stellt die Weichen
Das Carlsberg-Hauptquartier in Kopenhagen mit dem 1901 von Vilhelm Dahlerup geschaffenen Elefantentor
Biersorten

Deutschland ist für Carlsberg einer der wichtigsten nationalen Märkte; hier ist der Konzern weniger stark mit seiner Hauptmarke oder Tuborg vertreten, sondern mit einheimischen etablierten Marken:

ehemals

In der Schweiz ist Carlsberg mit etwa 45 Prozent Marktanteil durch ihre 1999 erworbene Tochtergesellschaft Feldschlösschen Marktführer, mit den Marken:

Am 31. August 2010 beschloss die Firma Carlsberg den Standort in Fribourg aus betriebswirtschaftlichen Gründen zu schließen.[17]

Marken im restlichen Europa

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Carlsberg ist mit seinen Hauptmarken Carlsberg und Tuborg und vielen regionalen Marken Marktführer in Nordeuropa und hält wesentliche Marktanteile in Russland, dem Baltikum und Südeuropa. Hauptkonkurrenten auf dem europäischen Markt sind die niederländische Heineken und die belgische AB InBev.

Kulturelles, wissenschaftliches und sportliches Engagement

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Bereits 1876 wurde, von Jacobsen persönlich, die Carlsberg-Stiftung gegründet, in der dieser sein kulturelles Mäzenatentum bündelte. Bereits zwei Jahre später eröffnete die Stiftung im Schloss Frederiksborg in Hillerød ihr erstes Museum, das Museum für nationale Geschichte. Das bedeutendste Museum der Stiftung ist jedoch die Ny Carlsberg Glyptotek, die gemeinsam mit der Stadtverwaltung von Kopenhagen geleitet wird. Sie ist eines der bedeutendsten nicht-königlichen Museen Dänemarks.

Ein weiteres Standbein der Aktivitäten der Stiftung ist die Förderung der Wissenschaften. Eingedenk der Tatsache, dass die Brauerei ihren weltweiten Erfolg zu einem großen Teil den Entdeckungen ihrer Forschungsabteilung (insbesondere des Saccharomyces carlsbergensis und der Kjeldahlschen Stickstoffbestimmung) zu verdanken hat, fördert die Stiftung, die gemäß der Satzung immer den Mehrheitsanteil an der Brauerei halten muss, Forschung in den Naturwissenschaften, der Mathematik, Philosophie und den Sozialwissenschaften. Besonders in der Biotechnologie ist die Stiftung sehr aktiv, hier betreibt sie das Carlsberg-Forschungszentrum (Carlsberg Research Centre).

Carlsberg verfügt über ein umfangreiches Engagement im Sport-Sponsoring: Viele Jahre lang warb beispielsweise der FC Liverpool auf seinen Trikots für das dänische Bier. Des Weiteren ziert das Carlsberg-Logo auch die Trikots der dänischen Klubs FC København und Odense BK, und in Asien sponsert Carlsberg die dortige Golf-Tour. Außerdem war Carlsberg auch einer der sechs EUROTOP-Sponsoren der Fußball-Europameisterschaft 2008 sowie offizieller Bier-Sponsor der EM 2016. Da in Frankreichs Fußballstadien ein Werbeverbot für Alkohol gilt, wird Carlsberg in der Bandenwerbung nicht direkt genannt.[18] Die Firmentochter Tetley ist einer der Hauptsponsoren der englischen Rugby-Liga.

Carlsberg wird kritisiert, weil der Konzern zusammen mit Heineken drei Braugerstensorten patentieren ließ.[19][20]

„Auch im jüngst erteilten Patent auf Braugerste (EP1727905) werden alle Gerstenpflanzen mit einer zufälligerweise entstandenen genetischen Veranlagung (aus Zufallsmutagenese) beansprucht. Das Patent umfasst die Pflanzen, die Körner und das Malz, zudem alle Futtermittel, Lebensmittel und Verfahren zur Herstellung von Getränken, die aus der Gerste produziert werden können.“[21]

Ein tuborg beziehungsweise tuborghat („Tuborg-Hut“) oder tuborgparentes („Tuborg-Klammer“) ist ein typografischer Begriff im Dänischen und bezeichnet eine geschweifte Klammer. Das Zeichen hat seinen Namen in Anlehnung an seine Form bekommen, die an die speziellen Sonnenschirme erinnert, die für die Marke Tuborg in der Werbung verwendet werden. Eine andere Erklärung ist die Ähnlichkeit mit einem Kronkorken.

Commons: Carlsberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Der BarthHass-Bericht Hopfen 2020/21 verzeichnete Carlsberg 2021 als drittgrößte Brauerei der Welt. BarthHaas(R) Top 40 Brauereienabgerufen am 7. Juli 2021
  2. Carlsberg Group: Annual Report 2023. In: Carlsberg IR. Carlsberg Group, 30. März 2024, abgerufen am 6. Oktober 2024 (englisch).
  3. Top 40 Brauereien (nach Barth-Haas). Gastronomie Report, 11. Juni 2024, abgerufen am 31. Juli 2024.
  4. Umsatz von Carlsberg in Deutschland von 2013 bis 2021. Statista, 22. Dezember 2022, abgerufen am 23. Januar 2023.
  5. Beauty is to be shared. In: carlsberg.com. Abgerufen am 13. Oktober 2021 (englisch).
  6. Carlsberg wählt Ziegelbrücke für weltweiten Einkauf. In: Basler Zeitung vom 31. August 2012, abgerufen am 31. August 2012.
  7. Carlsberg schafft bis zu 200 Jobs. In: Südostschweiz.ch vom 29. August 2012, abgerufen am 31. August 2012.
  8. About ISC carlsberggroup.com, abgerufen am 20. Januar 2021.
  9. Das sagt Carlsberg-Manager Thomas Metzger zur neuen Koordinations-Zentrale in Ziegelbrücke@1@2Vorlage:Toter Link/www.aargauerzeitung.ch (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. aargauerzeitung.ch vom 2. Mai 2017, abgerufen am 20. Januar 2021 (schwyzerdütsch)
  10. Kartellverfahren gegen Bierbrauer mit weiteren Geldbußen abgeschlossen. Bundeskartellamt, 2. April 2014.
  11. Brewers Carlsberg UK and Marston's announce merger. In: TheGuardian.com. 22. Mai 2020, abgerufen am 18. November 2020 (englisch).
  12. https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/getraenke-brauerei-carlsberg-uebernimmt-softdrink-hersteller-britvic/100051403.html
  13. Bitburger verkauft Wernesgrüner an Carlsberg. In: wuv.de. 13. Oktober 2020, abgerufen am 18. November 2020.
  14. https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/uebernahmebedingungen-britvic-aktie-und-carlsberg-aktie-gesucht-carlsberg-und-britvic-einigen-sich-auf-milliarden-deal-13653222
  15. https://www.carlsberggroup.com/newsroom/carlsberg-group-completes-acquisition-of-britvic-plc/
  16. Artikel in der Neuß-Grevenbroicher-Zeitung: Hannen Alt kehrt nach Hause zurück vom 1. April 2022, abgerufen am 1. April 2022
  17. Feldschlösschen to concentrate beer production in Rheinfelden. 31. August 2010, archiviert vom Original am 3. September 2010; abgerufen am 31. August 2010 (englisch).
  18. Was heißt das "Probably" bei der EM-Bandenwerbung? 20. Juni 2016, abgerufen am 27. Juni 2019.
  19. Protest gegen Bier-Patent von Carlsberg und Heineken. 6. Juni 2017, abgerufen am 27. Juni 2019.
  20. Hannes Koch: Patente auf Braugerste: Skandal im Bierbezirk. In: Die Tageszeitung: taz. 7. Juni 2017, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 27. Juni 2019]).
  21. Patent auf Paprika nicht widerrufen – Weitere Patente auf Braugerste, Melonen, Tomaten und Löwenzahn erteilt. 17. April 2023, abgerufen am 19. April 2023.