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„Globale Erwärmung“ – Versionsunterschied

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{{Dieser Artikel|behandelt die ''menschengemachte'' globale Erwärmung. Zu Klimaveränderungen ''allgemein'' siehe [[Klimawandel]].}}
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[[Datei:Global Temperature And Forces.svg|hochkant=1.5|mini|Anstieg der globalen Oberflächentemperaturen im Zeitraum 1850 bis 2023 im Vergleich zu 1850–1900]]
[[Datei:Global Temperature Anomalies from 1880 to 2022.webm|hochkant=1.5|thumbtime=29|mini|Lokale Oberflächentemperaturen seit 1880 im Vergleich zu 1951–1980, gleitend über fünf Jahre gemittelt und mit einer räumlichen Auflösung von etwa 1200&nbsp;km<ref>[[NASA]]: [https://data.giss.nasa.gov/gistemp/ ''GISS Surface Temperature Analysis (GISTEMP v3)''].</ref>]]


Mit '''globale Erwärmung''' – umgangssprachlich auch „der [[Klimawandel]]“, „'''Erderwärmung'''“ oder auch „'''Erderhitzung'''“ – wird der gegenwärtige Anstieg der [[Jahresmitteltemperatur|Durchschnittstemperatur]] der erdnahen [[Erdatmosphäre|Atmosphäre]] und der [[Meer]]e bezeichnet. Es handelt sich um einen [[anthropogen|menschengemachten]] Klimawandel,<ref name="IPCC AR6 WGI SPM" />{{rp|7, SPM.2}} der eine Folge von Netto-[[Treibhausgas]]emissionen ist, die seit Beginn der [[Industrialisierung]] durch Nutzung von [[Nichterneuerbarer Rohstoff#Organische Rohstoffe|fossilen Energieressourcen]] sowie nicht-[[Nachhaltigkeit|nachhaltiger]] [[Forstwirtschaft|Forst-]] und [[Landwirtschaft]] entstanden sind.<ref name="IPCC AR6 WGIII SPM" /> Die Treibhausgasemissionen erhöhen das Rückhaltevermögen für infrarote Wärmestrahlung in der [[Troposphäre]], wodurch der natürliche [[Treibhauseffekt]] verstärkt wird. Wichtigstes Treibhausgas bei der derzeitigen globalen Erwärmung ist [[Kohlenstoffdioxid]] (CO<sub>2</sub>), dazu kommen weitere wie z.&nbsp;B. [[Methan]] und [[Distickstoffmonoxid]]. Die von der [[Messstation Mauna Loa]] gemessene mittlere [[Kohlenstoffdioxid in der Erdatmosphäre|CO<sub>2</sub>-Konzentration in der Erdatmosphäre]] stieg von ursprünglich etwa 280 ppm vor Beginn der Industrialisierung auf inzwischen über 420&nbsp;[[Parts per million|ppm]].
Die '''globale Erwärmung''' ist ein planetenweites [[Klima]]phänomen, das einen Anstieg der längerfristig und global gemittelten bodennahen [[Lufttemperatur]] während der etwa letzten 150 Jahre bezeichnet. Um dieses Phänomen zu erklären, werden sowohl natürliche als auch durch den Menschen verursachte Gründe in Betracht gezogen, lassen sich jedoch im Regelfall nicht klar gegeneinander abgrenzen. Die Bezeichnung wurde im Verlauf der [[1980]]er und [[1990]]er Jahre geprägt. Vor dieser Zeit war man in der Wissenschaft eher vom umgekehrten Effekt überzeugt, nämlich einer langsamen Abkühlung der [[Erdoberfläche]] in Richtung einer allmählichen [[Klimaveränderung]] (neue [[Kaltzeit]]).


Der Temperaturanstieg betrug im Vergleich zu 1850–1900 bis zu den 2010er Jahren nach Angaben des Weltklimarats [[Intergovernmental Panel on Climate Change|IPCC]] etwa 1,1&nbsp;°C.<ref name="IPCC AR6 WGI SPM" />{{rp|5, A.1.2 }}<ref group="Anm.">Im Artikel werden (z.&nbsp;B. je nach Quelle) Temperaturdifferenzen in °C ([[Grad Celsius]]), K ([[Kelvin]]) oder [[Grad (Temperatur)|Grad]] angegeben. Diese Angaben sind gleichwertig, d.&nbsp;h. wenn bei einer Ausgangstemperatur von 20&nbsp;°C eine Temperaturerhöhung von 1&nbsp;°C / 1&nbsp;K / 1&nbsp;Grad eintritt, so beträgt die Temperatur anschließend 21&nbsp;°C.</ref> 2024 war das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen; die Temperaturen lagen ca. 1,6 °C über dem Durchschnitt der vorindustriellen Referenzperiode.<ref name="copernicus-2024">{{Internetquelle |url=https://climate.copernicus.eu/copernicus-2024-first-year-exceed-15degc-above-pre-industrial-level |titel=Copernicus: 2024 is the first year to exceed 1.5°C above pre-industrial level |werk=climate.copernicus.eu |datum=2025-01-10 |sprache=en |abruf=2025-01-10}}</ref> Seit den 1980er Jahren war jedes Jahrzehnt wärmer als das vorangegangene.<ref name="WMO 2023">[https://wmo.int/media/news/wmo-confirms-2023-smashes-global-temperature-record ''WMO confirms that 2023 smashes global temperature record'']. [[Weltorganisation für Meteorologie]]. Abgerufen am 16. Januar 2024.</ref> Die zehn Jahre von 2015 bis 2024 sind (Stand 2024) die zehn heißesten Jahre seit Aufzeichnungsbeginn.<ref name="copernicus-2024" /> Ein vergleichbares Temperaturniveau gab es zuletzt am Ende der [[Eem-Warmzeit]] vor 115.000 Jahren.<ref>{{Internetquelle |autor=Stefan Rahmstorf |url=https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/ipcc-was-der-neue-bericht-des-weltklimarats-fuer-uns-bedeutet-a-8fec8732-2a82-465a-9ac3-c3467cf17672 |titel=Was der neue Bericht des Weltklimarats für uns bedeutet |titelerg=Analyse des IPCC |werk=Spiegel |datum=2021-08-09 |abruf=2021-09-05 |zitat=Nach Stand der Daten muss man rund 125.000 Jahre zurückgehen, bis in die Eem-Warmzeit vor der letzten Eiszeit, um global ähnlich hohe Temperaturen zu finden.}}</ref> Der IPCC schreibt in seinem 2023 erschienenen [[Sechster Sachstandsbericht des IPCC|Synthesebericht]], dass es eindeutig ist, dass menschliche Aktivitäten, darunter hauptsächlich die Emission von Treibhausgasen, die Atmosphäre, die Ozeane und Landmassen erwärmt haben.<ref>{{Internetquelle |autor=IPCC |url=https://www.ipcc.ch/report/ar6/syr/resources/spm-headline-statements/ |titel=AR6 Synthesis Report Headline Statements |seiten= |abruf=2024-04-23 |kommentar=Abschnitt A.1}}</ref> Nach Abschätzung des IPCC sind 1,07 °C der 1,09 °C Erwärmung der Erdoberfläche zwischen 1850 und 1900 sowie zwischen 2011 und 2020 auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen.<ref name="IPCC AR6 WGI SPM">{{Literatur |Autor=IPCC |Hrsg=V. Masson-Delmotte, P. Zhai, A. Pirani, S. L. Connors, C. Péan, S. Berger, N. Caud, Y. Chen, L. Goldfarb, M. I. Gomis, M. Huang, K. Leitzell, E. Lonnoy, J.B.R. Matthews, T. K. Maycock, T. Waterfield, O. Yelekçi, R. Yu, B. Zhou |Titel=Summary for Policymakers |Sammelwerk=Climate Change 2021: The Physical Science Basis. Contribution of Working Group I to the Sixth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change |Auflage=6. |Verlag=Intergovernmental Panel on Climate Change |Ort=Genf |Datum=2021 |ISBN=978-92-9169-158-6 |Online=https://www.ipcc.ch/report/ar6/wg1/downloads/report/IPCC_AR6_WGI_SPM_final.pdf |KBytes=3540 |Abruf=2022-02-15 |Zitat=It is unequivocal that human influence has warmed the atmosphere, ocean and land. Widespread and rapid changes in the atmosphere, ocean, cryosphere and biosphere have occurred.}}</ref>{{rp|4, A.1}} Diese Aussage wird von anderen Sachstandsberichten gestützt;<ref name="Wuebbles 4th">{{Internetquelle |autor=Wuebbles, D. J., D. W. Fahey, K. A. Hibbard, D. J. Dokken, B. C. Stewart, and T. K. Maycock |url=https://science2017.globalchange.gov/chapter/executive-summary/ |titel=USGCRP, 2017: Climate Science Special Report: Fourth National Climate Assessment, Volume I, S. 126. |werk=science2017.globalchange.gov |hrsg=USA |datum=2017 |abruf=2019-05-04}}</ref> in der Wissenschaft besteht seit Mitte der 1990er Jahre<ref>{{Literatur |Autor=[[Klaus Hasselmann|Hasselmann K]], Bengtsson L, Cubasch U, Hegerl GC, Rodhe H, Roeckner E, von Storch H, Voss R, Waszkewitz J |Hrsg=Peter D. Ditlevsen |Titel=Detection of anthropogenic climate change using a fingerprint method |Sammelwerk=Modern dynamical meteorology: Proceedings from a symposium in honor of Prof. Aksel Wiin-Nielsen |Verlag=University of Copenhagen. Department of Geophysics |Ort=Copenhagen |Datum=1995 |Online=https://pure.mpg.de/rest/items/item_2534307_14/component/file_3367253/content |Format=PDF |KBytes=1160 |DOI=10.17617/2.2534307 |Zitat=The probability that the observed increase in near-surface temperatures in recent decades is of natural origin is estimated to be less than 5 %.}}</ref><ref name="Powell 178" /> ein [[Wissenschaftlicher Konsens zum Klimawandel|wissenschaftlicher Konsens darüber]], dass die [[#Gemessene und hochgerechnete Erwärmung|gemessene globale Erwärmung]] nahezu vollständig vom Menschen verursacht wird.<ref name="Cook 2013" /><ref>{{Literatur |Autor=James Powell |Titel=Scientists Reach 100% Consensus on Anthropogenic Global Warming |Hrsg=Bulletin of Science, Technology & Society |Sammelwerk=Technology & Society |Band=37 |Nummer=4 |DOI=10.1177/0270467619886266 |ISSN=0270-4676 |Seiten=183-184}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=John Cook et al. |Titel=Consensus on consensus: a synthesis of consensus estimates on human-caused global warming |Datum=2016 |DOI=10.1088/1748-9326/11/4/048002}}</ref> Die gegenwärtige Erwärmung verläuft erheblich schneller als alle bekannten Erwärmungsphasen der [[Känozoikum|Erdneuzeit]], also seit 66&nbsp;Millionen Jahren.<ref name="Diffenbaugh" /><ref name="10.1038/ngeo2681">{{cite journal |author=Richard E. Zeebe |coauthors=Andy Ridgwell, [[James Zachos|James C. Zachos]] |year=2016 |month=April |title=Anthropogenic carbon release rate unprecedented during the past 66 million years |journal=Nature Geoscience |volume=9 |issue=4 |pages=325–329 |doi=10.1038/ngeo2681 |url=http://climatechange.lta.org/wp-content/uploads/cct/2015/03/ZeebeEtAl-NGS16.pdf |format=PDF |language=en}}</ref><ref>Frequently Asked Question 6.2: Is the Current Climate Change Unusual Compared to Earlier Changes in Earth’s History? {{Internetquelle |url=http://www.ipcc.ch/publications_and_data/ar4/wg1/en/faq-6-2.html |titel=Climate Change 2007: Working Group I: The Physical Science Basis |hrsg=IPCC |datum=2007 |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160516185930/http://www.ipcc.ch/publications_and_data/ar4/wg1/en/faq-6-2.html |archiv-datum=2016-05-16 |abruf=2016-05-20}}</ref> Ohne den gegenwärtigen menschlichen Einfluss auf das Klimasystem würde sich der seit einigen Jahrtausenden herrschende leichte Abkühlungstrend mit hoher Wahrscheinlichkeit weiter fortsetzen.<ref name="DOI10.1126/science.1228026" />
== Grundsätzliches ==nsügnaer


[[Datei:Greenhouse-gas-emission-scenarios-01.png|mini|hochkant=1.4|Szenarien für zukünftige Treibhausgasemissionen. Wenn die im Übereinkommen von Paris bisher festgehaltenen Zusagen (‘pledges & targets’) erfüllt werden, wird das Ziel, die globale Erwärmung bis 2100 „weit unter 2 °C“ zu halten, nicht erreicht.]]
In der [[Klimatologie]] geht man heute davon aus, dass die gestiegene Konzentration der vom Menschen in die [[Erdatmosphäre]] freigesetzten [[Treibhausgas]]e die wichtigste Ursache der globalen Erwärmung ist, wenn auch eine große Zahl anderer Faktoren und Rückkopplungen positiv wie negativ an diesen Effekt gekoppelt sind.
Der IPCC erwartet in seinem Sechsten Sachstandsbericht, dass die globale Erwärmung bis zum Ende des 21. Jahrhunderts bei einem [[Szenariotechnik|Szenario]] mit sehr niedrigen Treibhausgasemissionen sehr wahrscheinlich 1,0 °C bis 1,8 °C erreichen wird, bei einem Szenario mit mittelstarken Emissionen 2,1 °C bis 3,5 °C, und beim Szenario mit sehr hohen Treibhausgasemissionen 3,3 °C bis 5,7 °C.<ref>{{Literatur |Autor=IPCC |Hrsg=V. Masson-Delmotte, P. Zhai, A. Pirani, S. L. Connors, C. Péan, S. Berger, N. Caud, Y. Chen, L. Goldfarb, M. I. Gomis, M. Huang, K. Leitzell, E. Lonnoy, J.B.R. Matthews, T. K. Maycock, T. Waterfield, O. Yelekçi, R. Yu, B. Zhou |Titel=Summary for Policymakers |Sammelwerk=[[Sechster Sachstandsbericht des IPCC|Climate Change 2021: The Physical Science Basis. Contribution of Working Group I to the Sixth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change]] |Auflage=6. |Verlag=Cambridge University Press |Ort=Cambridge (UK) |Datum=2021 |Seiten=17 |Online=https://www.ipcc.ch/report/ar6/wg1/downloads/report/IPCC_AR6_WGI_SPM.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2021-12-07}}</ref> Mit der bis 2020 umgesetzten [[Klimapolitik|Klimaschutzpolitik]] steuert die Welt auf eine Erwärmung von ca. 3,2&nbsp;°C bis zum Jahr 2100 zu, bei einer Abkehr von den derzeitigen Technologie- und Klimaschutztrends oder einer höheren [[Klimasensitivität]] ist jedoch auch eine Erwärmung von mehr als 4&nbsp;°C möglich.<ref name="IPCC AR6 WGIII SPM" />{{rp|C.1.3}} Die [[Internationale Energieagentur]] beziffert im [[World Energy Outlook]] 2021 unter den Annahmen des ''Stated Policies Scenario'' (STEPS) den Temperaturanstieg auf 2,6 °C;<ref>{{Internetquelle |autor=IEA |url=https://www.iea.org/reports/world-energy-outlook-2021/scenario-trajectories-and-temperature-outcomes |titel=Scenario trajectories and temperature outcomes |werk=World Energy Outlook 2021 |hrsg=Internationale Energieagentur |datum=2021-12 |abruf=2022-06-30}}</ref> der [[Climate Action Tracker]] (Stand: Dez 2023) gibt unter ''Policies & Action'' einen Erwartungswert für das Jahr 2100 von 2,7 °C an.<ref>{{Internetquelle |autor=CAT |url=https://climateactiontracker.org/global/cat-thermometer/ |titel=The CAT Thermometer |werk=Climate Action Tracker |hrsg=Climate Analytics, NewClimate Institute |datum=2022-11 |abruf=2023-08-16}}</ref>


Dieser Klimawandel verursacht aufgrund seines Ausmaßes bereits heute negative Auswirkungen auf Natur und Menschheit. Verschiedene Ökosysteme wurden über die [[Planetare Grenzen|Grenzen ihrer Anpassungsfähigkeit]] hinaus belastet, sodass schon einige irreversible Folgeschäden entstanden sind. Wie schnell und folgenschwer der Klimawandel verlaufen wird, hängt stark von den umgesetzten [[Klimaschutz]]- und [[Anpassung an die globale Erwärmung|Klimaanpassungsmaßnahmen]] ab. Die negativen Klimawandelfolgen nehmen mit jedem weiteren Anstieg der globalen Erwärmung weiter zu.<ref>[[Sechster Sachstandsbericht des IPCC]], Pörtner, H.-O et al.: {{Webarchiv | url=https://report.ipcc.ch/ar6wg2/pdf/IPCC_AR6_WGII_SummaryForPolicymakers.pdf | wayback=20220228111851 | text=''Summary for Policymakers''}}, in: ''Climate Change 2022: Impacts, Adaptation and Vulnerability'', Cambridge University Press 2022, S. 7f u. 14.</ref> Spätestens seit 2020 benutzen die Vereinten Nationen regelmäßig die Bezeichnung ''[[Klimakatastrophe]]'' für das ungünstigste Szenario.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.unep.org/news-and-stories/story/world-headed-climate-catastrophe-without-urgent-action-un-secretary-general |titel=World headed for climate catastrophe without urgent action: UN Secretary-General |datum=2022-10-27 |sprache=en |abruf=2022-12-28}}</ref> Zu den laut [[Klimatologie|Klimaforschung]] ermittelten und oft bereits beobachteten [[Folgen der globalen Erwärmung]] zählen je nach Erdregion: [[Folgen der globalen Erwärmung in der Arktis#Schrumpfendes arktisches Meereis|Meereis-]] und [[Gletscherschwund seit 1850|Gletscherschmelze]], ein [[Meeresspiegelanstieg seit 1850|Meeresspiegelanstieg]], das Auftauen von [[Permafrostboden#Rückgang von Permafrost|Permafrostböden]] mit Freisetzung von [[Methanhydrat]], wachsende [[Dürre]]zonen und zunehmende [[Unwetter|Wetter-Extreme]] mit entsprechenden Rückwirkungen auf die Lebens- und Überlebenssituation von Menschen und Tieren (Beitrag zum [[Artensterben]]). Wie schwer die Folgen sind, ist abhängig von Ausmaß und Dauer der Erwärmung. Einige können [[Irreversibler Prozess|unumkehrbar]] sein und zudem als [[Kippelemente im Erdsystem]] wirken (etwa die Freisetzung des Treibhausgases Methan aus den [[Permafrostboden#Kohlenstoffspeicher|auftauenden Permafrostböden]]), mit unabsehbaren Folgen für die gesamte [[Biosphäre]]. Ohne wirksamen Klimaschutz bedroht der Klimawandel immer stärker Gesundheit und Lebensgrundlagen von Menschen, Tieren und Pflanzen sowie die Funktionsfähigkeit und [[Biodiversität|biologische Vielfalt]] von [[Ökosystem]]en.<ref name="IPCC AR6 WGIII SPM">[[Jim Skea]] et al. 2022: {{Webarchiv | url=https://report.ipcc.ch/ar6wg3/pdf/IPCC_AR6_WGIII_SummaryForPolicymakers.pdf | wayback=20220807023536 | text=''Climate Change 2022: Mitigation of Climate Change. Summary for Policymakers''}}. [[Sechster Sachstandsbericht des IPCC]]. Abgerufen am 24. April 2022.</ref> Politisch hat diese [[Entwicklung]] international zum Begriff des [[Klimanotstand]]es geführt.
Der atmosphärische [[Treibhauseffekt]] ist eine Folge davon, dass Treibhausgase die (kurzwellige) Einstrahlung von der Sonne auf die Erde weitgehend ungehindert durchlassen, die (längerwellige) Wärmeabstrahlung von der Erde in den Weltraum aber in erhöhtem Ausmaß absorbieren, wodurch sich die Temperatur der unteren Atmosphäre ([[Troposphäre]]) erhöht. Die Gasteilchen strahlen die dabei aufgenommene Energiemenge ihrerseits als Wärmestrahlung ab, und zwar in alle Richtungen gleich viel, also je zur Hälfte nach oben (in den Weltraum) und nach unten (zurück zur Erdoberfläche). Diese zurück zur Erdoberfläche gehende Strahlung wird auch als [[atmosphärische Gegenstrahlung]] bezeichnet (weil sie der Wärmeabstrahlung der Erde entgegengesetzt gerichtet ist).


[[Datei:1850-2019 Cumulative greenhouse gas emissions by region - bar chart - IPCC AR6 WG3 - Fig SPM.2b.svg|mini|Anteil einzelner Regionen an den Gesamtemissionen von Kohlenstoffdioxid im Zeitraum 1850–2019]]
Diese atmosphärische Gegenstrahlung wärmt die Erdoberfläche (und die untersten Luftschichten) zusätzlich zur [[Sonneneinstrahlung]] auf. Die wärmere Erdoberfläche sendet dann entsprechend mehr Wärmestrahlung aus. Dieser Prozess der Erwärmung und Strahlungszunahme kumuliert so lange, bis der nicht absorbierte Anteil der Wärmeabstrahlung der Erdoberfläche und die nach außen gerichtete Strahlung der Atmosphäre zusammen genommen genau so groß sind, wie die Sonneneinstrahlung auf die Erde. Dann herrscht ein Gleichgewicht bei erhöhtem Temperaturniveau der Erdoberfläche und der untersten Luftschichten.
Nationale und internationale [[Klimapolitik]] versucht durch [[Klimaschutz]] und [[Anpassung an die globale Erwärmung|Anpassung]] an die bereits erfolgte Erwärmung die Folgen für Mensch und Umwelt abzumildern. Um die menschengemachte globale Erwärmung aufhalten zu können, müssen weitere energiebedingte Treibhausgasemissionen vollständig vermieden werden sowie fortan nicht vermeidbare Emissionen durch [[negative Treibhausgasemissionen]] mittels geeigneter Technologien, wie z.&nbsp;B. [[Bioenergie mit CO2-Abscheidung und -Speicherung|BECCS]], [[DACCS]] oder [[Kohlenstoffbindung im Boden]], kompensiert werden. Mit Stand 2016 waren bereits ca. {{Bruch|2|3}} des [[CO2-Budget|CO<sub>2</sub>-Budgets]] der maximal möglichen Emissionen für das im [[Übereinkommen von Paris]] vereinbarte [[Zwei-Grad-Ziel]] aufgebraucht, sodass die weltweiten Emissionen schnell gesenkt werden müssen, wenn das Ziel noch erreicht werden soll.<ref name="Rogelj 2016" /> Möglicherweise ist das Zwei-Grad-Ziel nicht ambitioniert genug, um langfristig einen als ''[[Treibhaus Erde]]'' bezeichneten Zustand des Klimasystems zu verhindern, der zu insbesondere für den Menschen lebensfeindlichen Bedingungen auf der Erde führen würde.<ref name="Steffen 2018">{{Literatur |Autor=[[Will Steffen]] et al. |Titel=Trajectories of the Earth System in the Anthropocene |Sammelwerk=[[Proceedings of the National Academy of Sciences]] |Band=115 |Nummer=33 |Datum=2018 |Seiten=8252-8259 |DOI=10.1073/pnas.1810141115}}</ref>


== Physikalische Grundlagen ==
Treibhausgase gibt es in der Atmosphäre auch von Natur aus. Die von ihnen auf dem geschilderten Weg verursachte Temperaturerhöhung wird als ''natürlicher Treibhauseffekt'' bezeichnet. Er ist für die Entwicklung höherer Lebewesen von entscheidender Bedeutung. Ohne Treibhauseffekt läge die längerfristig und global gemittelte bodennahe Lufttemperatur der Erde bei etwa -18&nbsp;°C und damit um etwa 33&nbsp;K unter dem heute tatsächlich vorhandenen Mittelwert von rund +15&nbsp;°C. Ohne Treibhauseffekt wäre die Erde für die meisten höheren Lebewesen unbewohnbar.
{{Hauptartikel|Treibhauseffekt}}
[[Datei:Atmospheric Transmission de.png|mini|hochkant=1.6|70 bis 75 % des rot markierten, [[Kurzwellige Sonneneinstrahlung|kurzwelligen Strahlungs&shy;anteils]] gelangen durch die Atmosphäre bis auf die Erdober&shy;fläche, die sich dadurch aufheizt und ihrerseits die hier blau markierte [[Infrarotstrahlung]] aussendet, deren Abstrahlung ins All aber von Treibhausgasen behindert wird.&nbsp;– Eingezeichnet sind drei Wellenlängenbereiche von Infrarotstrahlung, wie sie von Objekten mit auf der Erdoberfläche vorkommenden Temperaturen emittiert wird: violett (+37 °C) – blau – schwarz (−63 °C). Die Graphiken darunter zeigen, welche [[Treibhausgas]]e welche Teile des Spektrums filtern.]]


Seit der [[Industrielle Revolution|Industriellen Revolution]] verstärkt der Mensch den natürlichen Treibhauseffekt durch den Ausstoß von [[Treibhausgas]]en, wie messtechnisch belegt werden konnte.<ref name="Philipona u.&nbsp;a. 2004">R. Philipona, B. Dürr, C. Marty, A. Ohmura, M. Wild (2004): ''Radiative forcing – measured at Earth’s surface – corroborate the increasing greenhouse effect.'' In: Geophysical Research Letters, Band 31, 6. Februar, [http://www.agu.org/pubs/crossref/2004/2003GL018765.shtml online]</ref><ref name="Harries 2001">J.E. Harries, H.E. Brindley, P.J. Sagoo, R.J. Bantges (2001): ''Increases in greenhouse forcing inferred from the outgoing longwave radiation spectra of the Earth in 1970 and 1997.'' Nature, Band 410, S. 355–357, 15. März, [https://www.nature.com/nature/journal/v410/n6826/abs/410355a0.html online]</ref><ref name="Feldman 2015" /> Seit 1990 ist der [[Strahlungsantrieb]] – d.&nbsp;h. die Erwärmungswirkung auf das Klima – durch langlebige Treibhausgase um 43 % gestiegen.<ref name="WMO">{{Internetquelle |autor=[[Weltorganisation für Meteorologie]] |url=https://public.wmo.int/en/media/press-release/greenhouse-gas-concentrations-atmosphere-reach-yet-another-high |titel=Greenhouse gas concentrations in atmosphere reach yet another high |datum=2019-11-25 |sprache=en |abruf=2019-11-25}}</ref> In der [[Klimatologie]] ist es heute [[Konsens]], dass die gestiegene Konzentration der vom Menschen in die [[Erdatmosphäre]] freigesetzten Treibhausgase mit hoher Wahrscheinlichkeit die wichtigste Ursache der globalen Erwärmung ist,<ref name="royscie2005" /><ref name="Oreskes 2004">Naomi Oreskes (2004): ''The Scientific Consensus on Climate Change.'' In: ''[[Science]]'' Band 306 vom 4. Dezember (korrigiert: 21. Januar 2005) ([http://www.sciencemag.org/cgi/reprint/306/5702/1686.pdf PDF; 81&nbsp;kB])</ref> da ohne sie die gemessenen Temperaturen nicht zu erklären sind.<ref name="Meehl u.&nbsp;a. 2004">Meehl, Gerald A., Warren M. Washington, Caspar M. Ammann, Julie M. Arblaster, T. M. L. Wigleiy und Claudia Tebaldi (2004): ''Combinations of Natural and Anthropogenic Forcings in Twentieth-Century Climate.'' In: ''[[Journal of Climate]],'' Band 17, 1. Oktober, S. 3721–3727 ({{Webarchiv | url=http://www.cgd.ucar.edu/ccr/publications/meehl_additivity.pdf | wayback=20081217022912 | text=PDF; 368&nbsp;kB}})</ref><ref name="Hansen u.&nbsp;a. 2007">[[James E. Hansen|Hansen, James]] u.&nbsp;a. (2007): ''Dangerous human-made interference with climate: a GISS modelE study.'' In: Atmospheric Chemistry and Physics, Band 7, S. 2287–2312 ({{Webarchiv | url=http://pubs.giss.nasa.gov/docs/2007/2007_Hansen_etal_1.pdf | wayback=20111022014654 | text=PDF; 6&nbsp;MB}})</ref><ref name="Hegerl u.&nbsp;a. 2006">[[Gabriele C. Hegerl]], Thomas R. Karl, Myles Allen u.&nbsp;a.: ''Climate Change Detection and Attribution: Beyond Mean Temperature Signals.'' In: ''[[Journal of Climate]],'' Band 19, Special Section, 15. Oktober 2006, S. 5058–5077, [[doi:10.1175/JCLI3900.1]] ([https://journals.ametsoc.org/doi/pdf/10.1175/JCLI3900.1 Online])</ref>
Als Hauptbeweis für die derzeitige globale Erwärmung werden die seit etwa 1860 vorliegenden weltweiten Temperaturmessungen sowie die Auswertung verschiedener [[Klimaarchiv]]e herangezogen. Korrigiert um den städtischen Aufwärmeffekt zeigen sie, dass die längerfristig und global gemittelte bodennahe Lufttemperatur im 20. Jahrhundert um 0,6&nbsp;°C&nbsp;±&nbsp;0,2&nbsp;°C zugenommen hat. Am ausgeprägtesten war die Erwärmung von 1910 bis 1945 und von 1976 bis heute. Gemessen an den Schwankungen des Wetters ist das wenig, als Änderung des Klimas ist es jedoch sehr viel.


Treibhausgase lassen die von der Sonne kommende kurzwellige Strahlung weitgehend ungehindert auf die Erde durch, absorbieren aber einen Großteil der von der Erde ausgestrahlten [[Infrarot]]strahlung. Dadurch erwärmen sie sich und emittieren selbst Strahlung im langwelligen Bereich (vgl. [[Kirchhoffsches Strahlungsgesetz]]). Der in Richtung der Erdoberfläche gerichtete Strahlungsanteil wird als [[atmosphärische Gegenstrahlung]] bezeichnet. Im [[Isotropie|isotropen]] Fall wird die absorbierte Energie je zur Hälfte in Richtung Erde und Weltall abgestrahlt. Hierdurch erwärmt sich die Erdoberfläche stärker, als wenn allein die kurzwellige Strahlung der Sonne sie erwärmen würde. Der Weltklimarat IPCC schätzt den Grad des wissenschaftlichen Verständnisses über die Wirkung von Treibhausgasen als „hoch“ ein.<ref name="IPCC 2007">[[Intergovernmental Panel on Climate Change]] (2007): [https://www.ipcc.ch/ipccreports/ar4-wg1.htm ''IPCC Fourth Assessment Report – Working Group I Report on „The Physical Science Basis“''] mit Zusammenfassung für Entscheidungsträger {{Webarchiv | url=http://www.ipcc.ch/pdf/reports-nonUN-translations/deutch/IPCC2007-WG1.pdf | wayback=20120801012308 | text=deutsch}} (PDF; 2,7&nbsp;MB)</ref>
== [[Klimamodell]]e == Kinderporno


Das Treibhausgas [[Wasserdampf]] (H<sub>2</sub>O) trägt mit 36 bis 66 %, [[Kohlenstoffdioxid]] (CO<sub>2</sub>) mit 9 bis 26 % und [[Methan]] mit 4 bis 9 % zum natürlichen Treibhauseffekt bei.<ref>[http://www.windows2universe.org/earth/climate/greenhouse_effect_gases.html ''The greenhouse effekt and greenhouse gases.''] In: ''Windows to the universe''</ref> Die große Bandbreite erklärt sich folgendermaßen: Einerseits gibt es sowohl örtlich wie auch zeitlich große Schwankungen in der Konzentration dieser Gase. Zum anderen überlappen sich deren Absorptionsspektren. Strahlung, die zum Beispiel von Wasserdampf bereits absorbiert wurde, kann von CO<sub>2</sub> nicht mehr absorbiert werden. In [[Trockenwüste]]n oder eisbedeckten [[Kältewüste]]n, in der Wasserdampf nur wenig zum Treibhauseffekt beiträgt, ist somit der Anteil der übrigen Treibhausgase am Gesamttreibhauseffekt größer als in den feuchten [[Tropen]].
Klimasimulationen zeigen, dass die Erwärmung von 1910 bis 1945 auch durch natürliche Phänomene erklärt werden kann (Schwankungen der Sonnenstrahlung, [[Milanković-Zyklen]]), aber die Erwärmung von 1976 bis 2000 wahrscheinlich nur im Zusammenhang mit menschgemachten Treibhausgasen erklärbar ist. Deshalb ist eine Mehrheit der Wissenschaftler heute davon überzeugt, dass der Großteil der Erwärmung wahrscheinlich auf die steigenden Treibhausgas-Konzentrationen zurückzuführen sind.


Da die genannten Treibhausgase natürliche Bestandteile der Atmosphäre sind, wird die von ihnen verursachte Temperaturerhöhung als ''natürlicher Treibhauseffekt'' bezeichnet. Der natürliche Treibhauseffekt führt dazu, dass die Durchschnittstemperatur der Erde bei etwa +14&nbsp;°C liegt.<ref>{{Internetquelle |url=https://data.giss.nasa.gov/gistemp/faq/abs_temp.html |titel=Data.GISS: GISTEMP — The Elusive Absolute Surface Air Temperature |sprache=en |abruf=2017-02-15 |kommentar=Aus der FAQ das NASA: Der „natürliche Wert“ wird über Modelle bestimmt. Deren Ergebnisse schwanken zwischen 56 °F und 58 °F, am wahrscheinlichsten gilt ein Wert von annähernd 14 °C.}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=US Department of Commerce, NOAA, Earth System Research Laboratory |url=https://www.esrl.noaa.gov/gmd/ccgg/basics.html |titel=ESRL Global Monitoring Division – Global Greenhouse Gas Reference Network |sprache=en-US |archiv-url=https://web.archive.org/web/20191216001607/https://www.esrl.noaa.gov/gmd/ccgg/basics.html |archiv-datum=2019-12-16|abruf=2017-02-15}}</ref> Ohne den natürlichen Treibhauseffekt läge sie bei etwa −18&nbsp;°C.<ref name="Roedel">Walther Roedel, Thomas Wagner: ''Physik unserer Umwelt: Die Atmosphäre''. 4. Auflage, Springer, Berlin 2011, ISBN 978-3-642-15728-8, S. 44. {{Webarchiv |url=http://cost733class.geo.uni-augsburg.de/moin/iguawiki/data/pages/KursmaterialWS1213_HsKlivar/attachments/Roedel_Die_Atmosphaere.pdf |text=Online, pdf |wayback=20160304055607}}</ref> Hierbei handelt es sich um rechnerisch bestimmte Werte (siehe auch [[Idealisiertes Treibhausmodell]]). In der Literatur können diese Werte gegebenenfalls leicht abweichen,<ref group="Anm.">Abweichungen von wenigen Grad Celsius spielen bei diesem Idealmodell zunächst keine wesentliche Rolle.</ref> je nach Rechenansatz und der zu Grunde gelegten Annahmen, zum Beispiel dem Reflexionsverhalten ''([[Albedo]])'' der Erde. Diese Werte dienen als Nachweis, dass es einen natürlichen Treibhauseffekt gibt, da ohne ihn die Temperatur entsprechend deutlich geringer sein müsste und sich die höhere Temperatur mit dem Treibhauseffekt erklären lässt.
Diese Folgerung beruht auf der Genauigkeit der Modelle und der Einschätzung der äußeren Faktoren. Die Mehrheit der Wissenschaftler stimmt zu, dass wichtige Klimabesonderheiten nicht in den Klimamodellen berücksichtigt werden, dass sich aber mit besseren Modellen nicht unbedingt die Voraussage ändert.


== {{Anker|Ursachen}}Ursachen der anthropogenen globalen Erwärmung ==
Klimakritiker verweisen auf die Mängel der Modelle und ungenügend berücksichtigte externe Faktoren, die die Schlussfolgerung verändern würden. Aus Sicht der Klimakritiker sind die Klimasimulationen nicht in der Lage, Partikel, Wasserdampf oder Wolken und vor allem dynamische Rückkopplungseffekt (beispielsweise Ein- und Auslagerung von CO<sub>2</sub> in Abhängigkeit von Meeres- Strömungen und Wasser-Temperatur, CO<sub>2</sub>-Absorption CO<sub>2</sub>-Absorptionsverhalten von Meeres-Plankton, CO<sub>2</sub>-Absorption durch Ausweitung von Vegetation und anderem) erfolgreich in die Modelle zu integrieren. Klimakritiker gehen auch davon aus, dass die Sonne einen größeren Einfluss an der globalen Erwärmung hat als bisher angenommen. Einige indirekte solare Effekte könnten sehr wichtig sein, seien aber in den Modellen nicht berücksichtigt. Sie verweisen auf die wechselvolle Klimageschichte der Erde, die sowohl CO<sub>2</sub>-Konzentrationen bis zu 15&nbsp;% (heute 0,035&nbsp;%) sowie extreme Warm- und Kaltzeiten aufweist (zum Beispiel eisfreie Pole). Diese erheblichen Klimaänderungen seien gänzlich ohne menschlichen Einfluss entstanden. Daraus ergebe sich die Schlussfolgerung, dass der menschgemachte Anteil an der globalen Erwärmung niedriger sei als bisher angenommen.
[[Datei:Physical Drivers of climate change.svg|mini|Treiber der globalen Erwärmung 2010–2019 relativ zu 1850–1900]]
[[Datei:2017 Global warming attribution - based on NCA4 Fig 3.3-de.svg|mini|Entwicklung der Erdoberflächentemperatur (oben) und der einzelnen klimawirksamen Faktoren seit 1870: Sonnenaktivität, Vulkanismus, natürliche Variabilität (z.&nbsp;B. [[El Niño|El-Niño]]/[[La Niña|La-Niña]]-Jahre) und menschliche Aktivitäten (Treibhausgasemissionen und kühlende Aerosolemissionen).]]


Hauptursache ist die durch menschliche Aktivitäten steigende Treibhausgaskonzentration in der Erdatmosphäre. Im [[Sechster Sachstandsbericht des IPCC|Sechsten Sachstandsbericht des IPCC]] wird der daraus resultierende zusätzliche [[Strahlungsantrieb]] im Jahr 2019 im Vergleich zum Referenzjahr 1750 netto mit 2,72 W/m² beziffert. Kühlende Effekte wie Aerosole sind bereits abgezogen. Ohne diesen Abzug, brutto, verursachten alle langlebigen Treibhausgase einen Strahlungsantrieb von 3,32 W/m². Bedeutendstes Treibhausgas war [[Kohlenstoffdioxid]] mit 2,16 W/m², gefolgt von [[Methan]] mit 0,54 W/m². [[Halogenkohlenwasserstoffe]] verursachten einen Strahlungsantrieb von 0,41 W/m², [[Lachgas]] 0,21 W/m². Von den kurzlebigen Treibhausgasen hat [[Ozon]], dessen Entstehung durch Stickoxide, Kohlenmonoxid oder Kohlenwasserstoffe angeregt wird, mit 0,47 W/m² den höchsten Strahlungsantrieb. Einen kühlenden Strahlungsantrieb in Höhe von −1,1 W/m² verursachen Aerosole.<ref name="IPCC AR6 WGI TS">{{Literatur |Autor=P.A. Arias, N. Bellouin, E. Coppola, R.G. Jones, G. Krinner, J. Marotzke, V. Naik, M.D. Palmer, G.-K. Plattner, J. Rogelj, M. Rojas, J. Sillmann, T. Storelvmo, P.W. Thorne, B. Trewin, K. Achuta Rao, B. Adhikary, R.P. Allan, K. Armour, G. Bala, R. Barimalala, S. Berger, J.G. Canadell, C. Cassou, A. Cherchi, W. Collins, W.D. Collins, S.L. Connors, S. Corti, F. Cruz, F.J. Dentener, C. Dereczynski, A. Di Luca, A. Diongue Niang, F.J. Doblas-Reyes, A. Dosio, H. Douville, F. Engelbrecht, V. Eyring, E. Fischer, P. Forster, B. Fox-Kemper, J.S. Fuglestvedt, J.C. Fyfe, N.P. Gillett, L. Goldfarb, I. Gorodetskaya, J.M. Gutierrez, R. Hamdi, E. Hawkins, H.T. Hewitt, P. Hope, A.S. Islam, C. Jones, D.S. Kaufman, R.E. Kopp, Y. Kosaka, J. Kossin, S. Krakovska, J.-Y. Lee, J. Li, T. Mauritsen, T.K. Maycock, M. Meinshausen, S.-K. Min, P.M.S. Monteiro, T. Ngo-Duc, F. Otto, I. Pinto, A. Pirani, K. Raghavan, R. Ranasinghe, A.C. Ruane, L. Ruiz, J.-B. Sallée, B.H. Samset, S. Sathyendranath, S.I. Seneviratne, A.A. Sörensson, S. Szopa, I. Takayabu, A.-M. Tréguier, B. van den Hurk, R. Vautard, K. von Schuckmann, S. Zaehle, X. Zhang, K. Zickfeld |Hrsg=V. Masson-Delmotte, P. Zhai, A. Pirani, S.L. Connors, C. Péan, S. Berger, N. Caud, Y. Chen, L. Goldfarb, M.I. Gomis, M. Huang, K. Leitzell, E. Lonnoy, J.B.R. Matthews, T.K. Maycock, T. Waterfield, O. Yelekçi, R. Yu, B. Zhou |Titel=Technical Summary |Sammelwerk=Climate Change 2021: The Physical Science Basis |WerkErg=Contribution of Working Group I to the Sixth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change |Verlag=Cambridge University Press |Ort=Cambridge, UK and New York, NY, USA |Datum=2021 |Online=https://www.ipcc.ch/report/ar6/wg1/downloads/report/IPCC_AR6_WGI_TS.pdf |Format=PDF |KBytes=30900 |DOI=10.1017/9781009157896.002}}</ref>{{rp|67–69}}
== Auswirkungen ==
[[Bild:AuswirkungTreibhauseffekt.png|thumb|250px|right|Auswirkung der Globalen Erwärmung]]
Abhängig von den Zuwachsraten aller Treibhausgase und dem angewandtem Modell wird damit gerechnet, dass sich die globale Durchschnittstemperatur bis 2050 um ein bis fünf Grad Celsius erhöht.


Die derzeit beobachtete globale Erwärmung ist nahezu vollständig auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen. Laut IPCC sind 1,07 °C der 1,09 °C Erwärmung der Erdoberfläche zwischen 1850 und 1900 sowie zwischen 2011 und 2020 auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen.<ref name="IPCC AR6 WGI SPM" /> Im vierten Nationalen Klimabericht der Vereinigten Staaten wird der wahrscheinliche menschliche Anteil an der Erwärmung des Zeitraums 1951 bis 2010 mit zwischen 93 % und 123 % angegeben. Werte über 100 % bedeuten hierbei eine Überkompensation diverser Abkühlungsfaktoren.<ref name="Wuebbles 4th" /> Hingegen sind Veränderungen der natürlichen [[Sonnenaktivität]] ein unbedeutender Faktor bei der gegenwärtig beobachteten Erderwärmung. Die Sonnenaktivität machte im gleichen Zeitraum einen Strahlungsantrieb von nur 0,1 W/m² aus; seit Mitte des 20. Jahrhunderts ging die Sonnenaktivität sogar zurück.<ref>AR5, zit. nach: [[Mojib Latif]]: ''Bringen wir das Klima aus dem Takt?'' In: [[Klaus Wiegandt]] (Hrsg.): ''Mut zur Nachhaltigkeit. 12 Wege in die Zukunft''. Frankfurt am Main 2016, 80–112, S. 101–104.</ref>
Aufgrund der potentiellen Auswirkungen auf die menschliche [[Gesundheit]], die [[Wirtschaft]] und die [[Umwelt]], ist die globale Erwärmung von großem Interesse. Einige [[Umweltveränderung]]en wurden schon beobachtet und auf die globale Erwärmung zurückgeführt. Die oben erwähnten abgeleiteten Belege (verringerte Schneebedeckung, steigender [[Meeresspiegel]], [[Gletscherschmelze]], Wetteränderungen) sind Beispiele für jene Konsequenzen der globalen Erwärmung, die nicht nur Aktivitäten des Menschen beeinflussen, sondern auch die [[Ökosysteme]]. Steigende Temperaturen weltweit bedeuten, dass Ökosysteme sich verändern. Manche Tier- oder Pflanzen-[[Art (Biologie)|Arten]] werden aus ihren Lebensräumen verdrängt oder sterben aus, wenn sie den sich geografisch schnell verschiebenden [[Vegetationszonen]] nicht folgen können. Andere Arten können sich unter den veränderten Bedingungen stärker ausbreiten.


=== Konzentrationsanstieg der wichtigsten Treibhausgase ===
Ein vor allem den Menschen direkt betreffendes Problem dieser Verschiebung von Vegetationszonen sind mögliche gravierende Veränderungen der Erträge aus der Landwirtschaft. Insgesamt wird hier eine Verschlechterung erwartet. Jedoch könnte die globale Erwärmung diesbezüglich auch positiv sein, da höhere Temperaturen und höhere Kohlenstoffdioxid-Konzentrationen die Produktivität mancher Anbauarten erhöhen. Satellitendaten zeigen, dass die Produktivität sich auf der [[Nordhalbkugel]] seit [[1982]] erhöht hat, was aber vermutlich primär auf einen erhöhten Eintrag von düngewirksamen [[Stickstoffverbindungen]] (vor allem NH<sub>4</sub><sup>+</sup>) als Umwandlungsprodukte von [[Abgase]]n (NO<sub>x</sub>) zurückzuführen ist.
{{Hauptartikel|Treibhausgas}}
[[Datei:Major greenhouse gas trends.png|hochkant=1.4|mini|Kohlenstoffdioxid, Lachgas, Methan und [[FCKW]]s/FKWs (nur letztere nehmen durch weltweite Anstrengungen zum Schutz der Ozonschicht ab<ref name="DOI10.5194/acpd-10-19005-2010">{{cite journal | author=J. A. Mäder, J. Staehelin, [[Thomas Peter (Atmosphärenwissenschaftler)|T. Peter]], D. Brunner, H. E. Rieder, W. A. Stahel| year=2010| title=Evidence for the effectiveness of the Montreal Protocol to protect the ozone layer| journal=Atmospheric Chemistry and Physics Discussions| volume=10| issue=8| pages=19005| doi=10.5194/acpd-10-19005-2010| url=http://www.atmos-chem-phys-discuss.net/10/19005/2010/acpd-10-19005-2010.pdf |language=en}}</ref>)]]
[[Datei:Ghgs-epcia-holocene-CO2-earlyanthropogenic-de.svg|mini|Anstieg der atmosphärischen Kohlendioxidkonzentration im [[Holozän]]]]
[[Datei:Klimafaktor CO₂ (ZDF, Terra X) 720p HD 50FPS.webm|mini|thumbtime=41|Wirkung des CO<sub>2</sub> auf das Klima ([[Terra X]])]]


Der Anteil aller vier Bestandteile des natürlichen Treibhauseffekts in der Atmosphäre ist seit dem Beginn der industriellen Revolution gestiegen. Die Geschwindigkeit des [[Konzentration (Chemie)|Konzentrationsanstiegs]] ist die schnellste der letzten 22.000 Jahre.<ref name="AR5">Umweltbundesamt: {{Webarchiv | url=http://www.de-ipcc.de/_media/IPCC_AR5_WGI_Kernbotschaften_20131008.pdf | wayback=20150923213133 | text=Kernbotschaften des Fünften Sachstandsberichts des IPCC. Klimaänderung 2013: Naturwissenschaftliche Grundlagen (Teilbericht 1)}}. Zuletzt abgerufen am 15. November 2016.</ref> Der Konzentrationsanstieg der gut-durchmischten Treibhausgase ist eindeutig menschengemacht. Wichtigstes Treibhausgas ist Kohlenstoffdioxid (CO<sub>2</sub>). Es existiert ein nahezu linearer Zusammenhang zwischen den kumulierten menschengemachten Kohlenstoffdioxidemissionen und der von ihnen verursachten Erwärmung. Pro Billion Tonnen kumulierter CO<sub>2</sub>-Emissionen erwärmt sich die Erdoberfläche um ca. 0,45&nbsp;°C (Unsicherheitsspanne 0,27 bis 0,63 °C). Daraus ergibt sich, dass für jegliches Begrenzen der menschengemachten Erderwärmung auf einem vorgegebenen Temperatur-Niveau Netto-Nullemissionen erreicht werden müssen. Zwischen 1850 und 2019 wurden ca. 2390 ± 240 Mrd. Tonnen CO<sub>2</sub> durch menschliche Aktivitäten freigesetzt.<ref>[[Sechster Sachstandsbericht des IPCC]], 2021: [https://www.ipcc.ch/report/ar6/wg1/downloads/report/IPCC_AR6_WGI_SPM.pdf Summary for Policymakers]. In: Climate Change 2021: The Physical Science Basis. Contribution of Working Group I to the Sixth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change [Masson-Delmotte, V., P. Zhai, A. Pirani, S.L. Connors, C. Péan, S. Berger, N. Caud, Y. Chen, L. Goldfarb, M.I. Gomis, M. Huang, K. Leitzell, E. Lonnoy, J.B.R. Matthews, T.K. Maycock, T. Waterfield, O. Yelekçi, R. Yu, and B. Zhou (eds.)], S. 4, 7 und 27f., 29.</ref>
Eine andere große Sorge ist die Erhöhung des [[Meeresspiegel]]s. Der Meeresspiegel ist um 1&nbsp;cm bis 2&nbsp;cm pro Jahrzehnt gestiegen. Hierfür werden im Wesentlichen zwei Faktoren verantwortlich gemacht: Zum einen dehnt sich das [[Meerwasser]] bei höheren Temperaturen stärker aus, zum Anderen kommt es bei höheren Temperaturen zum verstärkten Abschmelzen von [[Gletscher|Gletschern]] und [[Arktische Eiskappe|Polkappen]]. Insbesondere das Abschmelzen des [[Ross-Schelfeis|Ross-Eisschelfs]] würde nach Ansicht von Wissenschaftlern zu einem zusätzlichen Anstieg des Meeresspiegels von 5 bis 6 Metern führen. <!--Neuste Daten der Fernerkundung belegen jedoch, dass die Antarktische Eiskappe in der Gesamtbilanz wächst, hervorgerufen durch höherer Akkumulationsraten. Negative Massenhaushalte gibt es lediglich in einzelnen Fällen auf der Westantarktischen Halbinsel. Ähnlich verhällt es sich auf Grönland, einzelne Gletscherzungen verlieren an Masse, in der Gesamtheit ist aber momentan kein Massenverlust zu erkennen. Das schwimmende Packeis der Arktis hat keinen Einfluß auf den Meeresspiegel.- nachweisen und aufzeigen, so etwas ist extrem schwierig nachzuweisen und "Neuste Daten der Fernerkundung" ist keine Quelle --> Über den Einfluss polarer Eiskappen herrscht weitesgehend Unsicherheit vor, da Akkumulation in den Kernbereichen und Schmelzprozesse in den Randbereichen eine geschlossene Massenbilanz sehr erschweren. In dieses komplexe Problem - der im Regelfall sehr trägen Eisdynamik - spielen jedoch auch lokal wie global anderweitige Faktoren hinein, die zum Beispiel plattentektonischer oder -isostatischer Natur (lokales Absinken, Verengung der Ozeane) sein können. Diese zielen jedoch eher auf lange Zeiträume ab. Einige kleine Länder im [[Pazifischer Ozean|Pazifischen Ozean]] müssen dennoch fürchten, dass sie aufgrund ihrer sehr geringen Höhe im Meer versinken, falls der Anstieg nicht stoppt.


[[Datei:Carbon Dioxide 800kyr.svg|mini|CO<sub>2</sub>-Schwankungen im Zuge von Warm- und Kaltzeiten über die letzten acht Jahrhunderttausende. Der grün und schwarz gekennzeichnete Peak am Ende des Graphens ist auf die Industrielle Revolution zurückzuführen.]]
Durch die Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur steigt die Verdunstung, was zu stärkeren Niederschlägen, damit verbundener verstärkter [[Erosion]] und zur Verstärkung des Treibhauseffektes führt. Der erhöhte Energiegehalt in der Atmosphäre, vor allem in Form von Wasserdampf, wird voraussichtlich die Zunahme extremer Wetterbedingungen verursachen.
Im Jahr 2019 produzierte die Menschheit Treibhausgasemissionen in Höhe von 59 Milliarden Tonnen (± 6.6) [[Treibhauspotential|CO<sub>2</sub>-Äquivalent]]. Das jährliche Wachstum der Emissionen in den 2010er Jahren lag bei 1,3 % pro Jahr, etwas niedriger als in den Jahren 2000 bis 2009, als es bei 2,1 % gelegen hatte. Die wichtigste Emissionsquelle war die Kohlendioxidfreisetzung aus [[Fossile Energie|fossilen Energieträgern]] und Industrieprozessen mit 38 ± 3 Mrd. Tonnen, gefolgt von Methanfreisetzung (11 ± 3,2 Mrd. Tonnen), Kohlendioxidemissionen aus Landnutzungsänderungen wie Entwaldung (6,6 ± 4,6 Mrd. Tonnen), Lachgasproduktion (2,7 ± 1,6 Mrd. Tonnen) und weiteren Treibhausgasen wie [[Fluorchlorkohlenwasserstoffe|FCKWs]] (1,4 ± 0,41 Mrd. Tonnen). Von 1990 bis 2019 stieg der CO<sub>2-</sub>Ausstoß aus fossilen Energien und Industrie um 15 Mrd. Tonnen bzw. 67 % an und damit deutlich stärker als die Emissionen aus anderen Quellen.<ref>M. Pathak, R. Slade, P.R. Shukla, J. Skea, R. Pichs-Madruga, D. Ürge-Vorsatz, 2022: [https://www.ipcc.ch/report/ar6/wg3/downloads/report/IPCC_AR6_WGIII_TechnicalSummary.pdf Technical Summary]. In: Climate Change 2022: Mitigation of Climate Change. [[Sechster Sachstandsbericht des IPCC]] [P.R. Shukla, J. Skea, R. Slade, A. Al Khourdajie, R. van Diemen, D. McCollum, M. Pathak, S. Some, P. Vyas, R. Fradera, M. Belkacemi, A. Hasija, G. Lisboa, S. Luz, J. Malley (eds.)]. Cambridge University Press, Cambridge, UK and New York, NY, USA. [[doi:10.1017/9781009157926.002]].</ref> Damit werden durch menschliche Aktivitäten pro Tag ca. 100 Mio. Tonnen Kohlendioxid in die Atmosphäre emittiert.<ref>{{Literatur |Autor=Corinne Le Quéré et al. |Titel=Temporary reduction in daily global CO2 emissions during the COVID-19 forced confinement |Sammelwerk=[[Nature Climate Change]] |Band=10 |Datum=2020 |Seiten=647–653 |DOI=10.1038/s41558-020-0797-x}}</ref>


Die Konzentration von [[Kohlenstoffdioxid in der Erdatmosphäre|CO<sub>2</sub> in der Erdatmosphäre]] stieg von ca. 278,3&nbsp;ppm im Jahr 1750 auf 409,9&nbsp;ppm im Jahr 2019. Dies ist ein Anstieg um 131,6 ppm bzw. um 47,3 %. Damit liegt die CO<sub>2</sub>-Konzentration in der Erdatmosphäre höher als zu jedem Zeitpunkt seit mindestens 2 Millionen Jahren.<ref name="IPCC AR6 WG I Synthesebericht 68f">[[Sechster Sachstandsbericht des IPCC]]. 2021: Arias, P.A., N. Bellouin, E. Coppola, R.G. Jones, G. Krinner, J. Marotzke, V. Naik, M.D. Palmer, G.-K. Plattner, J.Rogelj, M. Rojas, J. Sillmann, T. Storelvmo, P.W. Thorne, B. Trewin, K. Achuta Rao, B. Adhikary, R.P. Allan, K. Armour, G. Bala, R. Barimalala, S. Berger, J.G. Canadell, C. Cassou, A. Cherchi, W. Collins, W.D. Collins, S.L. Connors, S. Corti, F. Cruz,F.J. Dentener, C. Dereczynski, A. Di Luca, A. Diongue Niang, F.J. Doblas-Reyes, A. Dosio, H. Douville, F. Engelbrecht, V. Eyring, E. Fischer, P. Forster, B. Fox-Kemper, J.S. Fuglestvedt, J.C. Fyfe, N.P. Gillett, L. Goldfarb, I. Gorodetskaya, J.M. Gutierrez, R. Hamdi, E. Hawkins, H.T. Hewitt, P. Hope, A.S. Islam, C. Jones, D.S. Kaufman, R.E. Kopp, Y. Kosaka, J. Kossin, S. Krakovska, J.-Y. Lee, J. Li,T. Mauritsen,T.K. Maycock, M. Meinshausen, S.-K. Min, P.M.S. Monteiro,T. Ngo-Duc, F. Otto, I. Pinto, A. Pirani, K. Raghavan, R. Ranasinghe, A.C. Ruane, L. Ruiz, J.-B. Sallée, B.H. Samset, S. Sathyendranath, S.I. Seneviratne, A.A. Sörensson, S. Szopa, I. Takayabu, A.-M. Tréguier, B. van den Hurk, R.Vautard, K. von Schuckmann, S. Zaehle, X. Zhang, and K. Zickfeld, 2021: [https://www.ipcc.ch/report/ar6/wg1/downloads/report/IPCC_AR6_WGI_TS.pdf Technical Summary]. In Climate Change 2021: The Physical Science Basis. Contribution of Working Group I to the Sixth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change [Masson-Delmotte, V., P. Zhai, A. Pirani, S.L. Connors, C. Péan, S. Berger, N. Caud, Y. Chen, L. Goldfarb, M.I. Gomis, M. Huang, K. Leitzell, E. Lonnoy, J.B.R. Matthews, T.K. Maycock, T. Waterfield, O. Yelekçi, R. Yu, and B. Zhou (eds.)]. Cambridge University Press, Cambridge, UK and New York, NY, USA, 33–144, S. 69f, [[doi:10.1017/9781009157896.002]].</ref> Während der letzten 14 Millionen Jahre (seit dem Mittleren [[Miozän]]) existierten keine signifikant höheren CO<sub>2</sub>-Werte als gegenwärtig.<ref name="Yi Ge Zhang">{{cite journal|last=Zhang |first=Yi Ge |coauthors=Mark Pagani, Zhonghui Liu, Steven M. Bohaty, Robert DeConto |year=2013 |month=September |title=A 40-million-year history of atmospheric CO<sub>2</sub> |journal=The Royal Society (Philosophical Transactions A) |volume=371 |issue=2001 |doi=10.1098/rsta.2013.0096 |url=http://people.earth.yale.edu/sites/default/files/files/Zhang%20Y/YZ40%20Ma_CO2_Roy%20Soc%20A_2013.pdf |format=PDF |language=en}}</ref><ref>Aradhna K. Tripati, Christopher D. Roberts & Robert A. Eagle: [https://www.researchgate.net/profile/Aradhna_Tripati/publication/26881700_Coupling_of_CO2_and_ice_sheet_stability_over_major_climate_transitions_of_the_last_20_million_years/links/0912f508171deeec8d000000.pdf#page=3 ''Coupling of CO2 and Ice Sheet Stability Over Major Climate Transitions of the Last 20 Million Years.''] In: ''[[Science]].'' Band 326, No. 5958, 4. Dezember 2009, S. 1394–1397, [[doi:10.1126/science.1178296]]</ref> Nach Messungen aus [[Eisbohrkern]]en betrug die CO<sub>2</sub>-Konzentration in den letzten 800.000 Jahren nie mehr als 300 ppmV.<ref name="Siegenthaler u.&nbsp;a. 2005">Urs Siegenthaler, [[Thomas Stocker|Thomas F. Stocker]], Eric Monnin, Dieter Lüthi, Jakob Schwander, Bernhard Stauffer, Dominique Raynaud, Jean-Marc Barnola, Hubertus Fischer, Valérie Masson-Delmotte & Jean Jouzel: [http://science.sciencemag.org/content/310/5752/1313.full ''Stable Carbon Cycle–Climate Relationship During the Late Pleistocene.''] In: ''[[Science]].'' Band 310, No. 5752, S. 1313–1317, 25. November 2005, [[doi:10.1126/science.1120130]]</ref><ref name="Lüthi u.&nbsp;a. 2008">Dieter Lüthi, Martine Le Floch, Bernhard Bereiter, Thomas Blunier, Jean-Marc Barnola, Urs Siegenthaler, Dominique Raynaud, Jean Jouzel, Hubertus Fischer, Kenji Kawamura & Thomas F. Stocker: ''[https://www.nature.com/nature/journal/v453/n7193/full/nature06949.html High-resolution carbon dioxide concentration record 650,000–800,000 years before present].'' In: ''[[Nature]].'' Band 453, S. 379–382, 2008, [[doi:10.1038/nature06949]]</ref>
Mit Sorge wird zurzeit beobachtet, dass sich die Temperaturen in Westsibirien um ein Vielfaches schneller erhöhen als im globalen Mittel. Seit den 1960ern ist die mittlere Temperatur dort um ca. 3 °C angestiegen. Als Konsequenz beginnen seit der Jahrtausendwende die Permafrostböden zu tauen und sehr große Methanmengen, die bisher noch im Boden gebunden sind, werden in die Atmosphäre entweichen. Da Methan ein starkes Treibhausgas darstellt, wird die Erwärmung zusätzlich beschleunigt.


Der Volumenanteil von [[Methan]] stieg von ca. 730&nbsp;ppbV im Jahr 1750 auf 1866.3&nbsp;ppbV (parts per billion, Teile pro Milliarde Volumenanteil) im Jahr 2019 an. Dies ist ein Anstieg um 157,8 % und wie bei CO<sub>2</sub> der höchste Stand seit mindestens 800.000 Jahren. Nachdem die Methanemissionen in den 1990er Jahren stagnierten, steigen sie seit ca. 2007 wieder an. Verursacht wurde dieser jüngste Anstieg durch die Nutzung fossiler Energien, die [[Tierzucht]], Abfälle, Emissionen aus Feuchtgebieten und Biomasseverbrennung.<ref name="IPCC AR6 WG I Synthesebericht 68f" /> Das [[Treibhauspotenzial]] von 1&nbsp;kg Methan ist, auf einen Zeitraum von 100 Jahren betrachtet, 25-mal höher als das von 1&nbsp;kg CO<sub>2</sub>.<ref name="IPCC" /> Nach einer neueren Untersuchung beträgt dieser Faktor sogar 33, wenn Wechselwirkungen mit atmosphärischen [[Aerosol]]en berücksichtigt werden.<ref name="Shindell 2009">[[Drew Shindell|Drew T. Shindell]], Greg Faluvegi, Dorothy M. Koch, [[Gavin Schmidt|Gavin A. Schmidt]], Nadine Unger & Susanne E. Bauer: [http://www.homepages.ed.ac.uk/shs/Climatechange/Data%20sources/Shindell%20methane.pdf#page=2 ''Improved attribution of climate forcing to emissions.''] In: ''[[Science]].'' Band 326, Nr. 5953, 2009, S. 716–718, [[doi:10.1126/science.1174760]]</ref> In einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre wird Methan jedoch oxidiert, meist durch [[Hydroxyl-Radikal]]e. Ein in die Atmosphäre gelangtes Methan-Molekül hat dort eine durchschnittliche Verweilzeit von zwölf Jahren.<ref name="IPCC">[[Piers Forster]], Venkatachalam Ramaswamy et al.: ''Changes in Atmospheric Constituents and in Radiative Forcing.'' In: ''Climate Change 2007: The Physical Science Basis. Contribution of Working Group I to the Fourth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change.'' Cambridge University Press, Cambridge/New York 2007, S. 212 ([https://www.ipcc.ch/pdf/assessment-report/ar4/wg1/ar4-wg1-chapter2.pdf PDF])</ref>
Die globale Erwärmung kann auch weniger offensichtliche Wirkungen haben:
Die ozeanischen Ströme, zum Beispiel der [[Golfstrom]], werden dadurch angetrieben, dass in den Polarmeeren Meerwasser gefriert. Dabei gefriert nur das Wasser, das Salz bleibt im umgebenden Meer zurück, was zu einem höheren [[Salzgehalt]] im umgebenden Wasser führt. Je salziger das Meerwasser, desto höher seine Dichte. Daher sinkt dieses salzigere Meerwasser an den Grund des Ozeans. Dieses Absinken führt dann zu einer Zirkulation des Meerwassers. Bei einer allgemeinen Klimaerwärmung gefriert aufgrund höherer Temperaturen weniger Wasser und die ozeanischen Strömungen werden abgeschwächt.


Im Unterschied dazu liegt die Verweildauer von CO<sub>2</sub> teilweise im Bereich von Jahrhunderten. Die Ozeane nehmen atmosphärisches CO<sub>2</sub> zwar sehr rasch auf: Ein CO<sub>2</sub>-Molekül wird nach durchschnittlich fünf Jahren in den Ozeanen gelöst. Diese geben es aber auch wieder an die Atmosphäre ab, so dass ein Teil des vom Menschen emittierten CO<sub>2</sub> letztlich für mehrere Jahrhunderte (ca. 30 %) und ein weiterer Teil (ca. 20 %) sogar für Jahrtausende im [[Kohlenstoffkreislauf]] von [[Hydrosphäre]] und Atmosphäre verbleibt.<ref>Mason Inman: ''[https://www.nature.com/climate/2008/0812/full/climate.2008.122.html Carbon is forever.]'' In: ''Nature Reports Climate Change.'' 20. November 2008, [[doi:10.1038/climate.2008.122]]</ref>
Auf der Erde herrscht durch die unterschiedliche Steilheit der Sonnen-Einstrahlung ein [[Gradient (Meteorologie)|Temperaturgradient]] zwischen den warmen Tropen und den kalten Polen. Dieser Gradient wird beständig durch den Transport von Wärme von den Tropen in Richtung Pole verringert. Dies geschieht sowohl durch ozeanische Ströme, als auch durch oberirdische Luftströme. Wenn nun die ozeanischen Ströme schwächer werden, müssen sich gezwungenerweise die oberirdischen Luftströme verstärken, was ganz allgemein zu höheren Windgeschwindigkeiten und stärkeren Unwettern führt.


Der Volumenanteil von [[Lachgas]] stieg von ca. 270&nbsp;ppbV im Jahr 1750 auf 332,1&nbsp;ppbV im Jahr 2019. Der Anstieg seit 1980 ist vor allem auf mehr und intensivere Landwirtschaft zurückzuführen.<ref name="IPCC AR6 WG I Synthesebericht 68f" /> Durch sein Absorptionsspektrum trägt es dazu bei, ein sonst zum Weltall hin offenes Strahlungsfenster zu schließen. Trotz seiner sehr geringen Menge in der Atmosphäre trägt es zum [[anthropogen]]en [[Treibhauseffekt]] etwa 6 % bei, da seine Wirkung als Treibhausgas 298-mal stärker ist als die von CO<sub>2</sub>; daneben hat es auch eine recht hohe [[Verweilzeit (Atmosphäre)|atmosphärische Verweilzeit]] von 114 Jahren.<ref name="IPCC" />
Falls sich das Klima weiter erwärmt, könnte es mit der Zeit auch zu einem Versiegen der ozeanischen Ströme kommen. Ein Versiegen des Golfstroms hätte dann einen massiven Kälteeinbruch in ganz [[Westeuropa]] und [[Nordeuropa]] zur Folge. Dieses Szenario wird aber von einer Mehrheit der Wissenschaftler als mittelfristig unwahrscheinlich erachtet.


Der Wasserdampfgehalt der Atmosphäre wird durch anthropogene Wasserdampfemissionen nicht signifikant verändert, da zusätzlich in die Atmosphäre eingebrachtes Wasser innerhalb weniger Tage auskondensiert. Steigende globale Durchschnittstemperaturen führen jedoch zu einem höheren Dampfdruck, das heißt einer stärkeren Verdunstung. Der damit global ansteigende Wasserdampfgehalt der Atmosphäre treibt die globale Erwärmung zusätzlich an. Wasserdampf wirkt somit im Wesentlichen als Rückkopplungsglied. Diese [[Wasserdampf-Rückkopplung]] ist neben der [[Eis-Albedo-Rückkopplung]] die stärkste positiv wirkende Rückkopplung im globalen Klimageschehen.<ref name="Rahmstorf">[[Stefan Rahmstorf]] & [[Hans Joachim Schellnhuber]]: ''Der Klimawandel. Diagnose, Prognose, Therapie.'' 7. Auflage. Beck, München 2012, ISBN 978-3-406-63385-0</ref>
Weitere Folgen:
*Verschiebung des Anteils der [[Klimazone]]n: die [[boreale Zone]] könnte nach Meinung mancher Forscher von zurzeit 23 % auf weniger als 1 % zurückgehen, während die [[tropische Zone]] von 25 % auf 40 % ansteigen würde.
*Verschiebung der [[Vegetationszone]]n: Die [[Tundra]] würde verschwinden, der [[Wald]] würde von 58 % auf 47 % zurückgehen (in den letztern 15 Jahren hat die Waldfläche jedoch wieder zugenommen), [[Savanne]]n und [[Steppe]]n würden von 18 % auf 29 % zunehmen und die [[Wüste]]n würden sich um 3% vergrößern.
*Abschmelzen des Nordpolareises und der Gletscher
*Anstieg des Meeresspiegels, Überflutung von Inseln und dicht besiedelten Küstenregionen?
*Steigerung der Regenfälle durch verstärkte Verdunstung, dadurch Verstärkung des Treibhauseffektes und Zunahme der [[Erosion|Bodenerosion]]
*Verlagerung der Anbauzonen nach Norden in Gebiete mit schlechteren Böden
*Verlagerung der trockenen Zonen nach Norden in die dicht besiedelten Gebiete der Erde


=== Aerosole ===
== Die Arbeit des Intergovernmental Panel on Climate Change ==
Neben Treibhausgasen beeinflussen auch [[Aerosol]]e das Erdklima, allerdings mit einem insgesamt kühlenden Effekt. Aerosole liefern von allen festgestellten Beiträgen zum Strahlungsantrieb die größte Unsicherheit.<ref name="IPCC 2007" /> Die Wirkung eines Aerosols auf die Lufttemperatur ist abhängig von seiner Flughöhe in der Atmosphäre. In der untersten Atmosphärenschicht, der [[Troposphäre]], sorgen [[Ruß]]partikel für einen Temperaturanstieg, da sie das Sonnenlicht [[Absorption (Physik)|absorbieren]] und anschließend [[Wärmestrahlung]] abgeben. Die verringerte [[Reflektivität]] ([[Albedo]]) von Schnee- und Eisflächen und anschließend darauf niedergegangenen Rußpartikeln wirkt ebenfalls erwärmend. In höheren Luftschichten hingegen sorgen Mineralpartikel durch ihre abschirmende Wirkung dafür, dass es an der Erdoberfläche kühler wird.
Als internationale Institution wurde der ''Zwischenstaatliche Ausschuss für Klimaänderung'' [[Intergovernmental Panel on Climate Change]] (IPCC) eingerichtet. Er untersucht und bewertet für seine Berichte weltweit die Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Klimaänderungen.


Einen großen Unsicherheitsfaktor bei der Bemessung der Klimawirkung von Aerosolen stellt ihr Einfluss auf die ebenfalls nicht vollständig verstandene [[Wolke]]nbildung dar. Insgesamt wird Aerosolen eine deutlich abkühlende Wirkung zugemessen. Abnehmende Luftverschmutzung könnte daher zur globalen Erwärmung beitragen.<ref>{{Literatur |Autor=B. H. Samset, M. Sand, C. J. Smith, S. E. Bauer, [[Piers Forster|P. M. Forster]] |Titel=Climate Impacts From a Removal of Anthropogenic Aerosol Emissions |Sammelwerk=Geophysical Research Letters |Band=45 |Nummer=2 |Datum=2018-01-08 |ISSN=1944-8007 |Seiten=1020–1029 |DOI=10.1002/2017GL076079}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Yangyang Xu, Veerabhadran Ramanathan, David G. Victor |Titel=Global warming will happen faster than we think |Sammelwerk=Nature |Band=564 |Nummer=7734 |Datum=2018-12-05 |Seiten=30–32 |Online=[http://www.nature.com/articles/d41586-018-07586-5 nature.com] |DOI=10.1038/d41586-018-07586-5}}</ref>
Die IPCC-Aussagen basieren auf mehreren Klimamodellen, die 35 verschiedene Emissionsszenarien einbeziehen. Diese Szenarien ergeben sich aus unterschiedlich vorhergesagten Mengen von Treibhausgasen und [[Aerosol]]en, die vom Menschen verursacht werden. Die Daten berücksichtigen dabei auch die Vorhersagen von ökonomischen Modellen.


Ein zeitweise auftretender Rückgang bzw. die Stagnation der globalen Durchschnittstemperatur werden zum großen Teil der kühlenden Wirkung von Sulfataerosolen zugeschrieben,<ref name="GCM">Spencer Weart: ''The Discovery of Global Warming: General Circulation Models of Climate.'' Center of History am [[American Institute of Physics]] {{Webarchiv | url=http://www.aip.org/history/climate/GCM.htm#S2P | wayback=20120730192534 | text=– online}}</ref> die zwischen den 1940er und Mitte der 1970er Jahre in Europa und den USA sowie nach dem Jahr 2000 in der [[Volksrepublik China]] und Indien zu verorten waren.<ref>{{Literatur |Autor=Robert Kaufman et al. |Titel=Reconciling anthropogenic climate change with observed temperature 1998–2008 |Sammelwerk=Proceedings of the National Academy of Sciences |Band=108 |Nummer=29 |Datum=2011 |Seiten=11790–11793 |Online=http://www.pnas.org/content/108/29/11790.full |DOI=10.1073/pnas.1102467108}}</ref>
Im letzten IPCC-Bericht wird als Bandbreite aller Modelle und aller Szenarien im Zeitraum von [[1990]] bis 2100 eine Erhöhung der bodennahen Lufttemperatur von 1,4&nbsp;°C bis 5,8&nbsp;°C und eine Erhöhung des Meeresspiegels von 0,1&nbsp;m bis 0,9&nbsp;m projiziert. Das IPCC berücksichtigt auch die von den erwarteten Klimaänderungen verursachten Folgen für die Zivilisation und wägt die Kosten der erwarteten Folgen gegen die Kosten der vorgeschlagenen Maßnahmen ab.


== Nachrangige und fälschlich vermutete Ursachen ==
Die Aussagen des IPCC-Berichts von 2001 werden derzeit von einer Minderheit in Frage gestellt. Hauptkritikpunkte sind die unzureichend einbezogene Komplexität der Ozeansysteme und die zu grobe Rasterung der Erdoberfläche. Auch die Zusammenhänge zwischen Klimaerwärmung und Sonnenaktivitäten sind keineswegs vollständig geklärt. Diese methodische Kritik wird oft vermischt vorgetragen mit grundsätzlichen Bedenken gegen mögliche Gegenmaßnahmen, wie zum Beispiel eine vollständige Versorgung mit [[Erneuerbare Energien|erneuerbaren Energien]]. Viele in der Öffentlichkeit auftretende Bedenkenträger sind zudem den Hauptemittenten von [[Treibhausgasen]] zuzuordnen. Diese Verquickungen machen es schwierig, die offensichtlichen Unsicherheiten in der Klimaberechnung sowohl von Panikmache als auch von fossiler Ressourcenpropaganda abzugrenzen.
[[Datei:GCR Temps Polyfit med.jpg|mini|hochkant=1.2|Verlauf der globalen [[Temperaturanomalie]] (rot, rechte Skala) und der Aktivität galaktischer kosmischer Strahlung (blau, linke Skala, Aktivität nach unten zunehmend) seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Hypothese, dass mit steigender Sonnenaktivität und damit geringerer galaktischer kosmischer Strahlung die Temperatur zunimmt, wird von den Daten nicht gestützt.]]


Eine Reihe von Faktoren beeinflussen das hoch [[Komplexität|komplexe]] globale [[Klimasystem]]. In der öffentlichen Diskussion um die Ursachen der globalen Erwärmung werden oft Faktoren genannt, die nachrangig sind oder sogar kühlend auf das Klimasystem wirken. Die Erde befindet sich im Zeitalter der industriellen Revolution in einer Phase der Wiedererwärmung aus der [[Kleine Eiszeit|kleinen Eiszeit]]. Unabhängig davon würde sich ohne die Eingriffe des Menschen in den natürlichen Klimaverlauf der seit 6000 Jahren bestehende Abkühlungstrend von 0,10 bis 0,15&nbsp;°C pro Jahrtausend fortsetzen und – je nach Literaturquelle – in 20.000 bis 50.000 Jahren in eine neue Kaltzeit führen.<ref>{{cite journal |author=J Imbrie, J Z Imbrie|title=Modeling the Climatic Response to Orbital Variations |journal=Science |volume=207 |issue=4434|year=1980 |pages=943–953 |doi=10.1126/science.207.4434.943 |pmid=17830447|bibcode=1980Sci...207..943I |language=en}}</ref><ref>{{cite journal|author=Berger A, Loutre MF|title=Climate: An exceptionally long interglacial ahead?|journal=Science|volume=297|issue=5585|year=2002|pages=1287–8|doi=10.1126/science.1076120|pmid=12193773 |language=en}}</ref>
== Die Rahmenvereinbarung der UN und das Kyoto-Protokoll ==


=== Ozonloch ===
Auch wenn Zweifel über ihr Ausmaß bestehen, wird die globale Erwärmung durch die Allgemeinheit zur Kenntnis genommen und von manchen politischen Führern als Bedrohung angesehen. Es wurden Reduktionen der Emissionen von Treibhausgasen vorgeschlagen. Nur eine weltweite Übereinkunft kann die Emissionen ausreichend verringern. Das [[Kyoto-Protokoll]] wurde von allen industrialisierten Staaten unterschrieben, die darin übereinstimmten, die Emissionen auf einen Pegel unterhalb von [[1990]] zu reduzieren. Entwicklungsländer wurden von dieser Regel befreit. Die Vertreter der [[USA]] – in diesem Land entstehen 1/3 der Treibhausgase – verließen das Kyoto-Protokoll, noch bevor es vom Kongress ratifiziert werden konnte. Diese Entscheidung von Präsident [[George W. Bush]] ist international sehr umstritten. Die weltweit größten Emittenten USA, Russland, China und Indien sind zusammen für ca. 50&nbsp;% der Gesamtemissionen verantwortlich, die beiden letzteren aber von einer Reduzierungspflicht ausgenommen (das Kyoto-Protokoll enthält nur Regelungen bis zum Jahr 2012).
Die Annahme, das [[Ozonloch]] sei eine wesentliche Ursache der globalen Erwärmung, ist falsch. Der [[Ozonabbau]] in der [[Stratosphäre]] hat einen leicht kühlenden Effekt.<ref>[[Hartmut Graßl]]: ''Klimawandel. Die wichtigsten Antworten''. Freiburg im Breisgau 2007, S. 40</ref> Der Ozonabbau wirkt hierbei auf zweierlei Arten: Die verringerte Ozonkonzentration kühlt die Stratosphäre, da die [[UV-Strahlung]] dort nicht mehr absorbiert wird, wärmt hingegen die Troposphäre, da die UV-Strahlung an der Erdoberfläche absorbiert wird und diese erwärmt. Die kältere Stratosphäre schickt weniger wärmende Infrarotstrahlung nach unten und kühlt damit die Troposphäre. Insgesamt dominiert der Kühlungseffekt, so dass das IPCC folgert, dass der beobachtete Ozonschwund im Verlauf der letzten beiden Dekaden zu einem negativen Strahlungsantrieb auf das Klimasystem geführt hat,<ref name="wg1_223">{{Internetquelle |url=https://www.ipcc.ch/site/assets/uploads/2018/03/TAR-06.pdf |titel=Climate Change 2001: Working Group I: The Scientific Basis |werk=[[Intergovernmental Panel on Climate Change]] Working Group I |datum=2001 |format=PDF |abruf=2012-05-18 |kommentar=Chapter 6.4 Stratospheric Ozone}}</ref> der sich auf etwa −0,15&nbsp;± 0,10 [[Watt (Einheit)|Watt]] pro Quadratmeter (W/m²) beziffern lässt.<ref name="spm_ozone">{{cite journal |title=IPCC/TEAP Special Report on Safeguarding the Ozone Layer and the Global Climate System: Issues Related to Hydrofluorocarbons and Perfluorocarbons (summary for policy makers) |journal= [[Intergovernmental Panel on Climate Change]] and Technology and Economic Assessment Panel |year=2005 |url=http://www.ipcc.ch/press/SPM.pdf |format=PDF |language=en|archive-url=https://web.archive.org/web/20070221055911/http://www.ipcc.ch/press/SPM.pdf|archive-date=2007-02-21}}</ref>


=== Sonnenaktivität ===
Umstritten sind andererseits auch die Berechnungsmethoden im Kyoto-Protokoll: Hier wurde nicht nur die Höhe des [[Kohlenstoffdioxid]]-Ausstoßes pro [[Staat]] festgeschrieben, sondern auch dessen Absorption durch die [[Biosphäre]] (hier: Felder, Wälder und Wiesen) einbezogen. Wie viel Kohlenstoffdioxid die Biosphäre bindet und über welchen Zeitraum diese Bindung wirksam ist, ist wissenschaftlich allerdings ungeklärt. [[Russland]] wurde angesichts seiner großflächigen Wälder im Kyoto-Protokoll dennoch eine Gutschrift von jährlich 17 Megatonnen Kohlenstoffdioxid zugestanden. Dieses Angebot wurde im Laufe der Verhandlungen auf das Doppelte erhöht. Eine wissenschaftliche Basis für diese Zahlen gibt es nicht. Diese Anrechnung von Waldflächen wurde nachträglich hinzugefügt, um Zweifler zu überzeugen.
{{Hauptartikel|Sonnenaktivität}}
[[Datei:Temp-sunspot-co2.svg|mini|hochkant=1.2|Globale Temperaturentwicklung (rot), atmosphärische CO<sub>2</sub>-Konzentration (blau) und Sonnenaktivität (gelb) seit dem Jahr 1850]]
[[Datei:Klimafaktor Sonne (ZDF, Terra X) 720p HD 50FPS.webm|mini|Einwirkung der Sonne auf das Erdklima]]


Veränderungen in der [[Sonne]] wird ein geringer Einfluss auf die gemessene globale Erwärmung zugesprochen.<ref name="Lean 2010">Judith Lean (2010): ''Cycles and trends in solar irradiance and climate.'' In: ''Wiley Interdisciplinary Reviews: Climate Change,'' Volume 1, Issue 1, S. 111 bis 122, [[doi:10.1002/wcc.18]]</ref><ref name="ipcc-AR5-Ch8.4.1" /> Die seit 1978 direkt vom Orbit aus gemessene Änderung ihrer Strahlungsintensität ist bei weitem zu klein, um als Hauptursache für die seither beobachtete Temperaturentwicklung in Frage zu kommen.<ref name="ipcc-AR5-Ch8.4.1">{{Literatur |Autor=G. Myhre, D. Shindell u.&nbsp;a. |Hrsg=T. F. Stocker u.&nbsp;a. |Titel=Anthropogenic and Natural Radiative Forcing |Sammelwerk=Climate Change 2013: The Physical Science Basis. Contribution of Working Group I to the Fifth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change |Datum=2013 |Seiten=661, 688–691 |Online=http://www.ipcc.ch/pdf/assessment-report/ar5/wg1/WG1AR5_Chapter08_FINAL.pdf |Format=PDF |KBytes=19400}}</ref> Seit den 1960er Jahren ist der Verlauf der globalen Durchschnittstemperatur von der Strahlungsintensität der Sonne entkoppelt,<ref>Antonello Pasini, Umberto Triacca, Alessandro Attanasio: ''Evidence of recent causal decoupling between solar radiation and global temperature''. In ''Environmental Research Letters'' Band 7, Nr. 3, Juli – September 2012, [[doi:10.1088/1748-9326/7/3/034020]] [http://iopscience.iop.org/1748-9326/7/3/034020/pdf/1748-9326_7_3_034020.pdf PDF]</ref> seit 1978 hat die verminderte Strahlungsintensität sehr wahrscheinlich der globalen Erwärmung etwas entgegengewirkt.<ref name="ipcc-AR5-Ch8.4.1" />
== Weitere Zusammenhänge ==


Das IPCC schätzte 2013 den zusätzlichen Strahlungsantrieb durch die Sonne seit Beginn der Industrialisierung auf etwa 0,05 (±&nbsp;0,05)&nbsp;Watt pro Quadratmeter. Im Vergleich dazu tragen die anthropogenen Treibhausgase mit 2,83 (±&nbsp;0,29)&nbsp;W/m² zur Erwärmung bei.<ref name="ipcc-AR5-Ch8.4.1" /> Das IPCC schreibt, dass der Grad des wissenschaftlichen Verständnisses bezüglich des Einflusses solarer Variabilität vom Dritten zum Vierten Sachstandsbericht von „sehr gering“ auf „gering“ zugenommen hat.<ref name="IPCC 2007" /> Im fünften Sachstandsbericht misst der IPCC seiner Schätzung zum solaren Strahlungsantrieb seit 1750 „mittlere Aussagekraft“ bei, für die letzten drei Dekaden ist die Aussagekraft höher.<ref>{{Literatur |Hrsg=T. F. Stocker u.&nbsp;a. |Titel=IPCC, 2013: Summary for Policymakers |Sammelwerk=Climate Change 2013: The Physical Science Basis. Contribution of Working Group I to the Fifth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change |Datum=2013 |Seiten=14}}</ref>
Befürworter von Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen stellen diese Maßnahmen in Zusammenhang mit anderen Initiativen zum Umweltschutz und weisen hin auf positive Nebeneffekte bei der Luftreinerhaltung (etwa in Städten).


=== Kosmische Strahlung ===
Der als Idealfall vorzustellende vollständige Verzicht auf fossile Brennstoffe führt nach gängiger Lehrmeinung wegen der Trägheit des Abbaus von [[Klimagas]]en und der generell verzögerten Antwort des Klimas auf eine Störung der Atmosphärenzusammensetzung mindestens noch eine [[Generation]] lang (ca. 50 Jahre) zu weiterem Temperaturanstieg. Der Verzicht dürfte aber praktisch jeden Anwendungsfall menschlicher [[Technologie]] außer Betrieb setzen. Die Folgen für die [[Zivilisation]] wären unkalkulierbar. Ersatztechnologien müssten mit Hilfe fossiler Brennstoffe noch vor deren Ende entwickelt und gebaut werden, was viele Experten schon heute für unmöglich halten. Der gänzliche Verzicht auf klimarelevante, fossile [[Energie]]träger würde das heutige [[Wirtschaftssystem]] kollabieren lassen.
Das Argument, dass [[kosmische Strahlung]] die Wirkung der [[Sonnenaktivität]] verstärke, beruht auf einer Studie von [[Henrik Svensmark]] und [[Eigil Friis-Christensen|Egil Friis-Christensen]].<ref name=":0">{{Internetquelle |autor=Urs Neu |url=https://www.klimafakten.de/behauptungen/behauptung-kosmische-strahlung-verursacht-den-klimawandel |titel=Behauptung: „Kosmische Strahlung verursacht den Klimawandel“ |datum=2015-11-03 |abruf=2019-08-15}}</ref> Sie gehen davon aus, dass kosmische Strahlung die Bildung von Wolken beeinflusse und so indirekten Einfluss auf die Erdoberflächentemperatur habe.<ref>{{Literatur |Autor=Henrik Svensmark, Eigil Friis-Christensen |Titel=Variation of cosmic ray flux and global cloud coverage—a missing link in solar-climate relationships |Sammelwerk=Journal of Atmospheric and Solar-Terrestrial Physics |Band=59 |Datum=1997 |DOI=10.1016/S1364-6826(97)00001-1}}</ref> Damit soll erklärt werden, wie Schwankungen der Sonnenaktivität – trotz der nur geringen Veränderung der [[Sonnenstrahlung]] – die beobachtete globale Temperaturerhöhung auslösen kann. Neuere wissenschaftliche Studien, vor allem aus dem [[CLOUD-Experiment]], zeigen jedoch, dass der Einfluss der kosmischen Strahlung auf die Wolkenbildung gering ist.<ref>{{Literatur |Autor=E. M. Dunne et al. |Titel=Global atmospheric particle formation from CERN CLOUD measurements |Sammelwerk=Science |Band=354 |Datum=2016 |DOI=10.1126/science.aaf2649}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=J. R. Pierce, P. J. Adams |Titel=Can cosmic rays affect cloud condensation nuclei by altering new particle formation rates? |Sammelwerk=Geophysical Research Letters |Band=36 |Datum=2009 |DOI=10.1029/2009GL037946}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=V.-M. Kerminen et al. |Titel=Atmospheric data over a solar cycle: no connection between galactic cosmic rays and new particle formation |Sammelwerk=Atmospheric Chemistry and Physics |Band=10 |Datum=2010 |DOI=10.5194/acp-10-1885-2010}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=T Sloan, A W Wolfendale |Titel=Testing the proposed causal link between cosmic rays and cloud cover |Sammelwerk=Environmental Research Letters |Band=3 |Datum=2008 |DOI=10.1088/1748-9326/3/2/024001}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=J. R. Pierce |Titel=Cosmic rays, aerosols, clouds, and climate: Recent findings from the CLOUD experiment |Sammelwerk=Journal of Geophysical Research: Atmospheres |Band=122 |Datum=2017 |DOI=10.1002/2017JD027475}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Hamish Gordon et al. |Titel=Causes and importance of new particle formation in the present-day and preindustrial atmospheres |Sammelwerk=Journal of Geophysical Research: Atmospheres |Band=122 |Datum=2017 |DOI=10.1002/2017JD026844}}</ref> Der IPCC hielt in seinem 2013 erschienenen 5. Sachstandsbericht fest, dass es zwar Hinweise auf einen derartigen Wirkmechanismus gebe, dieser aber zu schwach sei, um das Klima nennenswert zu beeinflussen.<ref>{{Literatur |Autor=G. Myhre, D. Shindell, F.-M. Bréon, W. Collins, J. Fuglestvedt, J. Huang, D. Koch, J.-F. Lamarque, D. Lee, B. Mendoza, T. Nakajima, A. Robock, G. Stephens, T. Takemura und H. Zhan |Hrsg=T. F. Stocker u.&nbsp;a. |Titel=Anthropogenic and Natural Radiative Forcing |Sammelwerk=Climate Change 2013: The Physical Science Basis. Contribution of Working Group I to the Fifth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change |Datum=2013 |Kapitel=8.4.1.5 The Effects of Cosmic Rays on Clouds |Seiten=691 |Sprache=en |Online=https://www.ipcc.ch/site/assets/uploads/2018/02/WG1AR5_Chapter08_FINAL.pdf |Format=PDF |KBytes=}}</ref>
Ebenfalls ist die kosmische Strahlung als verstärkender Faktor abhängig von der Sonnenaktivität und könnte bei deren negativem Trend seit den 1960er Jahren höchstens eine kühlende Wirkung verstärkt haben.<ref name=":0" />


=== Vulkanaktivität ===
Befürworter umfangreicher Präventivmaßnahmen führen ins Feld, dass die Vorräte der fossilen Energieträger sowieso in kurzen (Öl: 25 Jahre, manche meinen allerdings wesentlich länger) bis mittleren (Kohle: 200 Jahre) Zeiträumen an ihre Grenzen geraten, was eine Umstellung auf regenerative Energiequellen oder Kernenergie notwendig macht. Auch mit bereits entwickelten Technologien kann das Problem gelöst werden, ohne dass der Untergang droht. Wichtig ist auch, dass die Effektivität des Energieeinsatzes erhöht wird. Aber auch das ist eher eine politisch-organisatorische als eine technische Frage, wie folgendes Beispiel zeigt: Für 100 km mit dem PKW kann man 25 l oder 4 l fossilen Treibstoff verbrauchen.
[[Datei:Radiative Forcing 1750-2011, 4th National Assessment, 2018.png|mini|Ursachen der globalen Erwärmung (1750–2011) (Stand 2018)]]


Große [[Vulkanausbruch|Vulkanausbrüche]] der Kategorie VEI-5 oder VEI-6 auf dem [[Vulkanexplosivitätsindex]] können aufgrund der [[Emission (Umwelt)|Emission]] von [[Vulkanische Asche|Vulkanasche]] und [[Aerosol]]en bis in die [[Stratosphäre]] eine hemisphärische oder weltweite Abkühlung (etwa −0,3 bis −0,5&nbsp;°C) über mehrere Jahre hervorrufen.<ref name="10.1126/science.296.5568.727">{{cite journal |author=Brian J. Soden |coauthors=Richard T. Wetherald, Georgiy L. Stenchikov, Alan Robock |year=2002 |month=April |title=Global Cooling After the Eruption of Mount Pinatubo: A Test of Climate Feedback by Water Vapor |journal=Science |volume=296 |issue= |pages=727–730 |url=https://s3.amazonaws.com/academia.edu.documents/6413952/soden_etal_727.pdf?response-content-disposition=inline%3B%20filename%3DGlobal_cooling_after_the_eruption_of_Mou.pdf&X-Amz-Algorithm=AWS4-HMAC-SHA256&X-Amz-Credential=AKIAIWOWYYGZ2Y53UL3A%2F20191003%2Fus-east-1%2Fs3%2Faws4_request&X-Amz-Date=20191003T103315Z&X-Amz-Expires=3600&X-Amz-SignedHeaders=host&X-Amz-Signature=b81b1133899f68b1f50ae6c75b32b3b159169a570c968a216be3f00d31391667 |doi=10.1126/science.296.5568.727 |format=PDF |language=en |offline=yes }}</ref> Es wird davon ausgegangen, dass eine hohe Vulkanaktivität beispielsweise einen erheblichen Einfluss auf die Temperaturentwicklung während der [[Kleine Eiszeit|kleinen Eiszeit]] ausübte.<ref>{{Literatur |Autor=John Fasullo, Andrew Schurer, Luke Barnard, Gareth S. Jones, Ilya Usoskin |Titel=The Maunder minimum and the Little Ice Age: an update from recent reconstructions and climate simulations |Sammelwerk=Journal of Space Weather and Space Climate |Band=7 |Datum=2017 |ISSN=2115-7251 |Seiten=A33 |Online=https://www.swsc-journal.org/articles/swsc/abs/2017/01/swsc170014/swsc170014.html |Abruf=2019-08-16 |DOI=10.1051/swsc/2017034}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Christoph C. Raible, Julian Flückiger, Abdul Malik, Matthias Worni, Andrew Schurer |Titel=Last phase of the Little Ice Age forced by volcanic eruptions |Sammelwerk=Nature Geoscience |Band=12 |Nummer=8 |Datum=2019-08 |ISSN=1752-0908 |Seiten=650–656 |Online=https://www.nature.com/articles/s41561-019-0402-y |Abruf=2019-08-16 |DOI=10.1038/s41561-019-0402-y}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Sonnenaktivität war nicht schuld an „kleiner Eiszeit“ |Sammelwerk=scinexx {{!}} Das Wissensmagazin |Datum=2011-09-02 |Online=https://www.scinexx.de/news/geowissen/sonnenaktivitaet-war-nicht-schuld-an-kleiner-eiszeit/ |Abruf=2019-08-16}}</ref> Seit 1900 hat es jedoch keine ungewöhnliche Konzentration und Variabilität vulkanischer Aerosole in der Atmosphäre gegeben.<ref name="ipccAR6WGITS" />
== Situation in Deutschland ==


Vulkane setzen aktuell jährlich etwa 210 bis 360 Megatonnen CO<sub>2</sub> frei.<ref>{{Literatur |Autor=Vicky Hards |Hrsg=British Geological Survey |Titel=Volcanic Contributions to the Global Carbon Cycle |Nummer=10 |Datum=2005 |Online=http://www.bgs.ac.uk/downloads/start.cfm?id=432}}</ref> Das entspricht etwa einem Prozent der jährlichen CO<sub>2</sub>-Emission aus fossilen Brennstoffen.<ref>{{Internetquelle |autor=Urs Neu |url=https://www.klimafakten.de/behauptungen/behauptung-vulkane-emittieren-mehr-kohlendioxid-als-die-menschen |titel=Behauptung: „Vulkane emittieren mehr Kohlendioxid als die Menschen“ |datum=2015-11-03 |sprache=de |abruf=2019-08-16}}</ref>
In [[Deutschland]] wurden im Jahr 2003 temperaturbereinigt 844 Millionen Tonnen CO<sub>2</sub> emittiert. Bei einer Bevölkerungsanzahl von 82,5 Millionen entspricht dies einer rechnerischen Pro-Kopf Emission von
10,2 Tonnen CO<sub>2</sub> pro Bundesbürger. Die [[Bundesregierung (Deutschland)|Bundesregierung]] hat ein nationales CO<sub>2</sub>-Reduktionsziel
aufgestellt: In diesem wird angestrebt, die deutschen Emissionen des Jahres 1990 (temperaturbereinigt: 1021,1 Mio. Tonnen) bis zum Jahr 2005 um 25 % zu senken. Dies entspricht einer Emissionsmenge von 759,1 Mio. Tonnen für ganz Deutschland beziehungsweise ''9,2 Tonnen pro Bundesbürger'' im Jahr 2005.


Insgesamt hatten langfristige Änderungen vulkanischer Aktivität seit 1750 einen vernachlässigbaren Einfluss. Sie können die globale Erwärmung nicht erklären.<ref name="ipccAR6WGITS">{{Literatur |Autor=Paola A. Arias et al. |Titel=Technical Summary |Sammelwerk=Climate Change 2021: The Physical Science Basis. Contribution of Working Group I to the Sixth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change |Datum= |Kapitel=TS.2.2 Changes in the Drivers of the Climate System}}</ref>
Um dieses Ziel zu erreichen, müsste jeder Bundesbürger folglich zwischen 2003 und 2005 rechnerisch genau ''eine Tonne CO<sub>2</sub>'' einsparen. Dies könnte man folgendermaßen erreichen: Bei einem jährlichen Stromverbrauch von 1300 kWh und den durchschnittlichen Emissionen des deutschen Kraftwerkparks (rund 620 Gramm CO<sub>2</sub> pro kWh Strom) lässt sich rund ''eine halbe Tonne CO<sub>2</sub> einsparen'', wenn man die Stromerzeugung auf einen Emissionwert von 200 Gramm CO<sub>2</sub> pro kWh Strom umstellt. ''Eine weitere halbe Tonne'' könnte man ''einsparen'', wenn man im Jahr [[2005]] 220 Liter weniger Benzin verbraucht als im Jahr 2003.
<!--Quellen: [Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung Berlin; Lexikon der Nachhaltigkeit; Informationsdienst Wissenschaft; Statistisches Bundesamt; Öko-Institut; Fraunhofer Institut für System und Innovationsforschung; VDEW; Greenpeace Energy; Eigene Berechnungen mit Daten aus den genannten Quellen]-->


=== Wasserdampf ===
==Aktuelle Forschungen==
[[Wasserdampf]] ist mit einem atmosphärischen Anteil von etwa 0,4 % das in seiner Gesamtwirkung stärkste [[Treibhausgas]] und für rund zwei Drittel des natürlichen Treibhauseffekts verantwortlich. CO<sub>2</sub> ist der zweitwichtigste Faktor und macht den größten Teil des restlichen Treibhauseffekts aus.<ref>{{Literatur |Autor=J. T. Kiehl, Kevin E. Trenberth |Titel=Earth's Annual Global Mean Energy Budget |Sammelwerk=Bulletin of the American Meteorological Society |Band=78 |Nummer=2 |Datum=1997-02 |Seiten=197-208 |Online=http://www.geo.utexas.edu/courses/387H/PAPERS/kiehl.pdf |Abruf=2019-08-16}}</ref> Die Konzentration von Wasserdampf in der Atmosphäre ist jedoch hauptsächlich abhängig von der Lufttemperatur (nach der [[Clausius-Clapeyron-Gleichung]] kann Luft pro Grad Celsius Erwärmung rund 7 % mehr Wasserdampf aufnehmen). Erhöht sich die Temperatur durch einen anderen Einflussfaktor, steigt die Wasserdampfkonzentration und damit deren Treibhausgaswirkung – was zu einem weiteren Anstieg der Temperatur führt. Wasserdampf verstärkt somit die durch andere Faktoren ausgelösten Temperaturveränderungen.<ref>{{Internetquelle |autor=Michael Ponater |url=https://www.weltderphysik.de/gebiet/erde/atmosphaere/klimaforschung/wasserdampf/ |titel=Wie Wasserdampf die Erwärmung verstärkt |werk=Welt der Physik |datum=2010-07-15 |sprache=de |abruf=2019-08-16}}</ref> Dieser Effekt wird [[Wasserdampf-Rückkopplung]] genannt.<ref>{{Internetquelle |url=http://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Wasserdampfr%C3%BCckkopplung_und_Temperaturgradientr%C3%BCckkopplung |titel=Wasserdampfrückkopplung und Temperaturgradientrückkopplung – Klimawandel |abruf=2019-08-16}}</ref> Wasserdampf bewirkt deshalb eine Verdoppelung bis Verdreifachung der allein durch die Erhöhung der CO<sub>2</sub>-Konzentration ausgelösten Erwärmung.<ref>{{Literatur |Autor=Isaac M. Held, Brian J. Soden |Titel=Water Vapor Feedback and Global Warming |Sammelwerk=Annual Review of Energy and the Environment |Band=25 |Nummer=1 |Datum=2000-11-01 |ISSN=1056-3466 |Seiten=441–475 |Online=https://www.annualreviews.org/doi/10.1146/annurev.energy.25.1.441 |Abruf=2019-08-16 |DOI=10.1146/annurev.energy.25.1.441}}</ref>


=== Abwärme ===
Im Januar 2005 veröffentlichte die mit dem Programm [[Climate Prediction]] arbeitende Gruppe erste Ergebnisse ihres mit [[SETI@home]] vergleichbaren Client-Projektes in der Fachzeitschrift Nature (Ausgabe vom 27. Januar 2005). Darin ergaben sich Reichweiten einer zukünftigen Erwärmung zwischen 2 und 11 Kelvin. Die großen Unsicherheiten in der Voraussage lassen aber noch keinen Schluss über die wahrscheinlich tatsächlich eintretenden Veränderungen zu. Dafür seien präzisere Modelle nötig, so der Artikel (Link siehe unten).
Bei fast allen Prozessen entsteht [[Wärme]], so bei der Produktion von elektrischem Strom in [[Wärmekraftwerk]]en, bei der Nutzung von [[Verbrennungsmotor]]en (siehe [[Wirkungsgrad]]) oder beim Betrieb von Computern. In den USA und Westeuropa trugen Gebäudeheizung, industrielle Prozesse und Verbrennungsmotoren im Jahr 2008 mit 0,39&nbsp;W/m² bzw. 0,68&nbsp;W/m² zur Erwärmung bei und haben damit einen gewissen Einfluss auf das regionale Klimageschehen. Weltweit gesehen betrug dieser Wert 0,028&nbsp;W/m² (also nur etwa 1 % der globalen Erwärmung).<ref name="flanner">{{cite journal| author=Flanner, M. G. |year=2009 |title=Integrating anthropogenic heat flux with global climate models |journal=Geophys. Res. Lett. |volume=36| issue=2 |pages=L02801 |doi=10.1029/2008GL036465 |bibcode=2009GeoRL..3602801F |language=en}}</ref><ref>{{cite journal |url=http://www.agu.org/pubs/crossref/2004/2004GL019852.shtml |author=Block, A., K. Keuler, and E. Schaller |year=2004 |title=Impacts of anthropogenic heat on regional climate patterns |journal=Geophys. Res. Lett. |volume=31 |issue=12 |pages=L12211 |doi=10.1029/2004GL019852 |bibcode=2004GeoRL..3112211B |language=en |accessdate=2011-07-11 |archive-url=https://web.archive.org/web/20110606064210/http://www.agu.org/pubs/crossref/2004/2004GL019852.shtml |archive-date=2011-06-06 }}</ref> Merkliche Beiträge zur Erwärmung wären für den Fall des weiteren ungebremsten Anstiegs der Energieerzeugung (wie in den vergangenen Jahrzehnten) ab dem Ende unseres Jahrhunderts zu erwarten.<ref name="flanner" /><ref>Berg, Matthew et al., ''A stock-flow consistent input–output model with applications to energy price shocks, interest rates, and heat emissions.'' New J. Phys. '''17''' (2015) 015011, [[doi:10.1088/1367-2630/17/1/015011]]</ref><ref name="arnold">{{Literatur |Autor=H. Arnold |Titel=Global Warming by Anthropogenic Heat, a Main Problem of Fusion Techniques |Sammelwerk=Digitale Bibliothek Thüringen |Datum=2016 |Seiten=1–16 |URN=nbn:de:gbv:ilm1-2016200087}}</ref> Betrachtet man die gesamte Verweildauer von Kohlendioxid in der Atmosphäre, dann übersteigt der treibhauseffektbedingte [[Strahlungsantrieb]] infolge der Verbrennung von Kohlenstoff die bei dem Verbrennungsprozess freiwerdende Wärme mehr als 100.000-fach.<ref>{{Literatur |Autor=Xiaochun Zhang, Ken Caldeira |Titel=Time scales and ratios of climate forcing due to thermal versus carbon dioxide emissions from fossil fuels |Sammelwerk=[[Geophysical Research Letters]] |Band=42 |Nummer=11 |Datum=2015 |Seiten=4548–4555 |DOI=10.1002/2015GL063514}}</ref>


=== Städtische Wärmeinseln ===
== Direktmaßnahmen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen in Privathaushalten==
Die Temperatur in [[Stadt|Städten]] liegt oft höher als im Umland, da durch [[Heizung]]en und industrielle Prozesse Wärme produziert wird. Diese wird in Häusern und versiegelten Flächen stärker aufgenommen. Der Temperaturunterschied kann in großen Städten bis zu 10 °C betragen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dwd.de/DE/klimaumwelt/klimaforschung/klimawirk/stadtpl/projekt_waermeinseln/projekt_waermeinseln_node.html |titel=Wetter und Klima – Deutscher Wetterdienst – Städtische Wärmeinsel |hrsg=Deutscher Wetterdienst |abruf=2019-08-16}}</ref> Da viele Temperaturmessungen in Städten erfolgen, könnte dies zu einer fehlerhaften Berechnung der globalen Temperatur führen.<ref>{{Internetquelle |autor=Reto Knutti |url=https://ethz.ch/de/news-und-veranstaltungen/eth-news/news/2015/06/wie-messen-wir-die-erderwaermung.html |titel=Wie messen wir die Erderwärmung? |hrsg=ETH Zürich |datum=2015-06-23 |abruf=2019-08-16}}</ref> Jedoch werden in Messungen betreffend der globalen Temperatur die Temperaturveränderungen und nicht die absoluten Werte berücksichtigt.<ref>{{Internetquelle |autor=Stefan Rahmstorf |url=https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/verwirrspiel-um-die-absolute-globale-mitteltemperatur/ |titel=Die absolute globale Mitteltemperatur |werk=KlimaLounge |hrsg=spektrum.de |datum=2018-02-12 |abruf=2019-08-16}}</ref> Zudem werden die Temperaturmessungen in Städten oft auf Grünflächen durchgeführt, die aufgrund der Begrünung in der Regel kühler sind.<ref>{{Literatur |Autor=Thomas C. Peterson |Titel=Assessment of Urban Versus Rural In Situ Surface Temperatures in the Contiguous United States: No Difference Found |Sammelwerk=Journal of Climate |Band=16 |Nummer=18 |Datum=2003-09-01 |ISSN=0894-8755 |Seiten=2941–2959 |DOI=10.1175/1520-0442(2003)0162.0.CO;2}}</ref> Kontrollrechnungen der globalen Temperatur mit ausschließlich ländlichen Stationen ergeben praktisch die gleichen Temperaturtrends wie die Berechnung aus allen Stationen.<ref>{{Literatur |Autor=Thomas C. Peterson, Kevin P. Gallo, Jay Lawrimore, Timothy W. Owen, Alex Huang |Titel=Global rural temperature trends |Sammelwerk=Geophysical Research Letters |Band=26 |Nummer=3 |Datum=1999 |ISSN=1944-8007 |Seiten=329–332 |DOI=10.1029/1998GL900322}}</ref>


== Gemessene und hochgerechnete Erwärmung ==
* Energie sparen (Stromsparlampen verwenden, Raum nicht übermäßig klimatisieren, Solarkollektoren installieren)
[[Datei:20200324 Global average temperature - NASA-GISS HadCrut NOAA Japan BerkeleyE.svg|mini|Globale durchschnittliche Temperaturanomalie 1850–]]
* Heizungen mit möglichst hohem Wirkungsgrad betreiben, ggf. Umsteigen
* Wärmedämmung im Haus verbessern
* Unnötiges Benutzen eines Autos vermeiden
* Auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgreifen
* vorrausschauend Auto fahren (tieftourig fahren; vorrausschauend an Ampeln und Hindernisse heranfahren, um unnötiges Bremsen und erneutes Anfahren zu vermeiden; hohes Tempo vermeiden; einen fließenden Verkehrsfluss nicht behindern)
* lokal hergestellte Produkte bevorzugen, um lange Transportwege zu vermeiden (z.B. Lebensmittel aus der Umgebung den Importierten vorziehen)
* beim Kauf auf umweltschonende Verpackung achten
* Dünge- und Spritzmittel im Garten vermeiden
* Produkte, die Treibhausgase enthalten, möglichst vermeiden (z.B. Spraydosen, ...)


=== Bisherige Temperaturerhöhung ===
[[Datei:Global temperature change spiral 2020 100MPx.gif|mini|Globale monatliche Temperaturen seit 1850, Animation nach den HadCRUT4-Daten des [[Met Office]]]]


Gemäß IPCC betrug der Temperaturanstieg der Erdoberfläche im Zeitraum 2011–2020 relativ zu 1850–1900 etwa 1,09 °C (wahrscheinliche Spanne: 0,95 bis 1,20 °C). Dabei stiegen die Temperaturen an Land mit ca. 1,59 °C deutlich stärker als die Temperaturen über den Ozeanen (0,88 °C). Die Temperaturen des Jahrzehnts 2011–2020 übersteigen ebenfalls die höchsten Jahrhundertdurchschnittswerte der letzten Zwischeneiszeit, die vor etwa 6500 Jahren erreicht wurden. Jedes der vier vergangenen Jahrzehnte war nacheinander wärmer als jedes andere Jahrzehnt seit 1850. Seit etwa 1970 steigt die Erdoberflächentemperatur mit einer Geschwindigkeit an, die in mindestens den vergangenen zwei Jahrtausenden ohne Beispiel ist.<ref>[[Sechster Sachstandsbericht des IPCC]]. 2021: Arias, P.A., N. Bellouin, E. Coppola, R.G. Jones, G. Krinner, J. Marotzke, V. Naik, M.D. Palmer, G.-K. Plattner, J.Rogelj, M. Rojas, J. Sillmann, T. Storelvmo, P.W. Thorne, B. Trewin, K. Achuta Rao, B. Adhikary, R.P. Allan, K. Armour, G. Bala, R. Barimalala, S. Berger, J.G. Canadell, C. Cassou, A. Cherchi, W. Collins, W.D. Collins, S.L. Connors, S. Corti, F. Cruz,F.J. Dentener, C. Dereczynski, A. Di Luca, A. Diongue Niang, F.J. Doblas-Reyes, A. Dosio, H. Douville, F. Engelbrecht, V. Eyring, E. Fischer, P. Forster, B. Fox-Kemper, J.S. Fuglestvedt, J.C. Fyfe, N.P. Gillett, L. Goldfarb, I. Gorodetskaya, J.M. Gutierrez, R. Hamdi, E. Hawkins, H.T. Hewitt, P. Hope, A.S. Islam, C. Jones, D.S. Kaufman, R.E. Kopp, Y. Kosaka, J. Kossin, S. Krakovska, J.-Y. Lee, J. Li,T. Mauritsen,T.K. Maycock, M. Meinshausen, S.-K. Min, P.M.S. Monteiro,T. Ngo-Duc, F. Otto, I. Pinto, A. Pirani, K. Raghavan, R. Ranasinghe, A.C. Ruane, L. Ruiz, J.-B. Sallée, B.H. Samset, S. Sathyendranath, S.I. Seneviratne, A.A. Sörensson, S. Szopa, I. Takayabu, A.-M. Tréguier, B. van den Hurk, R.Vautard, K. von Schuckmann, S. Zaehle, X. Zhang, and K. Zickfeld, 2021: [https://www.ipcc.ch/report/ar6/wg1/downloads/report/IPCC_AR6_WGI_TS.pdf Technical Summary]. In Climate Change 2021: The Physical Science Basis. Contribution of Working Group I to the Sixth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change [Masson-Delmotte, V., P. Zhai, A. Pirani, S.L. Connors, C. Péan, S. Berger, N. Caud, Y. Chen, L. Goldfarb, M.I. Gomis, M. Huang, K. Leitzell, E. Lonnoy, J.B.R. Matthews, T.K. Maycock, T. Waterfield, O. Yelekçi, R. Yu, and B. Zhou (eds.)]. Cambridge University Press, Cambridge, UK and New York, NY, USA, 33–144, S. 59f, [[doi:10.1017/9781009157896.002]].</ref>
Bei anderen propagierten Maßnahmen ist eine Energieersparnis oft nur vordergründig. Fertigprodukte und Produkte aus Kunststoffen werden oft als in der Produktion zu energieintensiv kritisiert. Hier ist aber zu beachten, dass auch die Verarbeitung von z.B. Holz (insbesondere wenn es Kunststoffe ersetzen soll) viel Energie benötigt und großtechnische Verarbeitungsanlagen von Nahrung in der Regel viel energieeffizienter sind, als der heimische Herd.


Das mit Abstand heißeste Jahr seit Beginn der Messungen 1850 war 2024.<ref name="copernicus-2024" /> Es war etwa 1,6&nbsp;°C wärmer als der Durchschnitt der vorindustriellen Referenzperiode, die von 1850 bis 1900 reicht und ca. 0,12&nbsp;°C wärmer als 2023,<ref name="copernicus-2024" /> das 1,45&nbsp;°C wärmer als der vorindustrielle Referenzwert war.<ref name="WMO 2023" /> Die nach 2024<ref name="copernicus-2024" /> und 2023 wärmsten Jahre waren in absteigender Reihenfolge die davor liegenden neun: 2016, 2020, 2019, 2017, 2015, 2022, 2021, 2018 und 2014.<ref>{{Internetquelle |url=https://de.statista.com/statistik/daten/studie/157755/umfrage/klimawandel-die-weltweit-waermsten-jahre-seit-1880/ |titel=Die weltweit wärmsten Jahre seit Beginn der Messung im Jahr 1880 nach Abweichung von dem globalen Durchschnitt |werk=Energie & Umwelt › Klimawandel, Wetter & Natur |hrsg=Statista |datum=2024-02 |abruf=2025-01-02}}</ref>
Auch bei der Neuanschaffung energieeffizienterer Haushaltsgeräte, Heizungen und Fahrzeugen ist zu berücksichtigen, ob eine Weiterbenutzung ohne Neuanschaffung nicht die energieeffizientere Alternative darstellt, da sowohl die Produktion neuer Geräte, als auch die Entsorgung der Altgeräte, meist sehr energieintensiv ist.


{{Siehe auch|Temperaturanomalien im Jahr 2025}}
== Kritik an der These der Globalen Erwärmung ==


Verglichen mit den Schwankungen der Jahreszeiten sowie beim Wechsel von Tag und Nacht erscheinen die im Folgenden genannten Zahlen klein; als globale Änderung des Klimas bedeuten sie jedoch sehr viel; so lag beispielsweise die Durchschnittstemperatur auf der Erde während der [[Letzte Kaltzeit|letzten Eiszeit]] nur um etwa 6&nbsp;°C niedriger.<ref>Schneider von Deimling, Thomas; Andrey Ganopolski, Hermann Held, Stefan Rahmstorf (2006): ''How cold was the Last Glacial Maximum?'' In: ''Geophysical Research Letters,'' Band 33, L14709, [[doi:10.1029/2006GL026484]] ([https://www.pik-potsdam.de/~stefan/Publications/Journals/schneider_etal_grl_2006.pdf PDF; 731&nbsp;kB])</ref>
Die Kritik von so genannten „[[Klimaskeptiker]]n“ lässt sich in vier Kategorien einteilen.
Die schärfsten Kritiker bestreiten, dass es überhaupt eine globale Veränderung des Klimas gibt. Die vorhandenen Messdaten seien nicht eindeutig oder mit zu großen Schwankungen und Unsicherheiten behaftet. Diese radikale Position wird von einer sinkenden Zahl von Politikern und Wirtschaftsvertretern geteilt, aber praktisch nicht von anerkannten Klimawissenschaftlern.


In dem Zusammenhang kommt eine 2020 veröffentlichte Studie auf der Basis einer detaillierten Auswertung von Paläo-Klimadaten zu dem Schluss, dass die im bisherigen 21. Jahrhundert aufgetretene Erwärmung die Temperaturwerte des ''Holozänen Klimaoptimums'' (vor etwa 8000 bis 6000 Jahren) mit hoher Wahrscheinlichkeit übertrifft.<ref name="10.1038/s41597-020-0530-7">{{cite journal |author=Darrell Kaufman |coauthors=Nicholas McKay, Cody Routson, Michael Erb, Christoph Dätwyler, Philipp S. Sommer, Oliver Heiri, Basil Davis |year=2020 |month=Juni |title=Holocene global mean surface temperature, a multi-method reconstruction approach |journal=Nature Scientific Data |volume=7 |doi=10.1038/s41597-020-0530-7 |language=en}}</ref>
Die zweite Kategorie von Kritikern sieht zwar einen Wandel des Klimas, bezweifelt aber, dass menschliche Aktivitäten dafür maßgeblich verantwortlich sind. Der beobachtete Klimawandel sei durch natürliche Ursachen ausgelöst, etwa verstärkte Aktivitäten der Sonne. Teilweise wird behauptet, dass es maßlose Selbstüberschätzung sei, dass der Mensch zu einer Veränderung des Klimas in der Lage sei. Es wird bemängelt, dass erhebliche finanzielle Mittel in einem „aussichtslosen“ Projekt gebunden werden, obwohl sie an anderer Stelle nötiger gebraucht würden. Sie weisen auf die Kosten für die [[Industrie]] und den Einzelnen hin und sagen ein vermindertes wirtschaftliches [[wirtschaftswachstum|Wachstum]] voraus. Ein kritischer, wenn auch nicht spezifische den Klimaskeptikern zuzurechnender Punkt ist vor allem, dass im allgemeinen Bewusstsein der Bevölkerung nicht präsent ist, wie erheblich der Verzicht auf [[Fossile Energie|fossile Brennstoffe]] sein müsste, um eine signifikante Änderung des Klimas zu bewirken. In der Klimafolgenforschung wird dem jedoch die Erheblichkeit der Folgen des Klimawandels entgegen gestellt, die nach maßgebenden Prognosen um Größenordnungen schwerwiegender ausfallen würden als rechtzeitige Gegenmaßnahmen.


Laut einer im Jahr 2016 erschienenen Publikation begann die globale Durchschnittstemperatur bereits seit dem Jahr 1830 aufgrund menschlicher Aktivitäten zu steigen. Dies wurde im Rahmen einer breit angelegten Studie gefunden, bei der eine große Zahl weltweit verteilter, paläoklimatologischer Anzeiger vergangener Zeiten (sogenannte [[Klimaproxy]]s) ausgewertet wurden. Zu dieser Zeit gab es noch kein dichtes Netz von Temperaturmessstationen.<ref name="DOI10.1038/nature19082">{{cite journal |author=Nerilie J. Abram, Helen V. McGregor, Jessica E. Tierney, Michael N. Evans, Nicholas P. McKay, Darrell S. Kaufman, Kaustubh Thirumalai, Belen Martrat, Hugues Goosse, Steven J. Phipps, Eric J. Steig, K. Halimeda Kilbourne, Casey P. Saenger, Jens Zinke, Guillaume Leduc, Jason A. Addison, P. Graham Mortyn, Marit-Solveig Seidenkrantz, Marie-Alexandrine Sicre, Kandasamy Selvaraj, Helena L. Filipsson, Raphael Neukom, Joelle Gergis, Mark A. J. Curran, Lucien von Gunten |year=2016-08-24 |title=Early onset of industrial-era warming across the oceans and continents |journal=Nature |volume=536 |issue=7617 |pages=411 |doi=10.1038/nature19082 |language=en}}</ref> Eine deutliche Erwärmungsphase war zwischen 1910 und 1945 zu beobachten, in der aufgrund der noch vergleichsweise geringen Konzentration von Treibhausgasen auch natürliche Schwankungen einen deutlichen Einfluss hatten. Am ausgeprägtesten ist jedoch die Erwärmung seit 1975.
In abgeschwächter Form weist diese Kritik auf Unsicherheiten hin, die auch in der wissenschaftlichen Gemeinschaft diskutiert werden. Kritik richtet sich etwa gegen die Mann-Kurve ([[Hockeyschläger-Diagramm]]). Die herrschende Meinung der Wissenschaftler sieht aber grundsätzlich den Zusammenhang zwischen menschlichen Aktivitäten und einer Veränderung des Klimas als unzweifelhaft an.
Untermauert wird diese Kritik durch das Argument, dass sich die [[Atlanticum]]- und [[Boreal]]zeiten bisher in einem 2000-Jahres-Rhythmus abwechseln. Zurzeit müsste rein rechnerisch wieder ein Wechsel hin zu einer warmen Borealzeit stattfinden, was den Temperaturanstieg erklären würde. Diese Kritiker bestreiten nicht, den zu hohen CO2-Ausstoß, zweifeln jedoch an, dass so geringe Gaskonzentrationen derart starke Auswirkungen auf das Klima haben können.


==== Erwärmung der Ozeane ====
Weitere Kritik erkennt an, dass es einen Klimawandel gibt, für den Menschen mitverantwortlich sind. Allerdings sei es günstiger oder sinnvoller, sich an die veränderten Umweltbedingungen anzupassen, anstatt die Ursachen zu bekämpfen. Eine solche Strategie tritt jedoch oft in Konflikt mit den Ergebnissen der Klimafolgenforschung, die eine sanfte Anpassung zunehmend als Illusion erscheinen lassen. Zudem ist sie potenziell [[Fatalismus|fatalistisch]].
{{Hauptartikel|Wärmeinhalt der Ozeane}}
[[Datei:Wohin geht die Erderwärmung.svg|mini|Die Grafik zeigt, wo die zusätzliche Energie bleibt, die sich durch die anthropogene Störung des Klimas im Erdsystem anreichert.]]


Neben der Luft haben sich auch die Ozeane erwärmt; sie haben über 90 % der zusätzlichen Wärmeenergie aufgenommen.<ref name="energy budget">{{cite journal |last=Church |first=John A. |coauthors=Neil J. White, Leonard F. Konikow, Catia M. Domingues, J. Graham Cogley, [[Eric Rignot]], Jonathan M. Gregory, Michiel R. van den Broeke, Andrew J. Monaghan, Isabella Velicogna |year=2011 |month=September |title=Revisiting the Earth’s sea-level and energy budgets from 1961 to 2008 |journal=[[Geophysical Research Letters]] |volume=38 |issue=18 |pages=1944–2007 |doi=10.1029/2011GL048794 |language=en}}</ref> Während sich die Ozeane von 1955 bis Mitte der 2000er Jahre aufgrund ihres enormen Volumens und ihrer großen [[Wärmekapazität|Temperaturträgheit]] insgesamt nur um 0,04&nbsp;K aufgeheizt haben, erhöhte sich ihre Oberflächentemperatur im selben Zeitraum um 0,6&nbsp;K.<ref name="WBGU 2006">{{Literatur |Hrsg=[[Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen]] |Titel=Die Zukunft der Meere – zu warm, zu hoch, zu sauer |TitelErg=Sondergutachten |Ort=Berlin |Datum=2006 |Online=https://www.wbgu.de/de/publikationen/publikation/die-zukunft-der-meere-zu-warm-zu-hoch-zu-sauer}}</ref> Im Bereich von der Meeresoberfläche bis zu einer Tiefe von 75 Metern stieg die Temperatur von 1971 bis 2010 um durchschnittlich 0,11&nbsp;K pro Jahrzehnt an.<ref name="AR5" />
Die vierte Position in dieser Debatte geht davon aus, dass sich die Erde – vermutlich in den nächsten 150 Jahren - wieder auf eine Kälteperiode innerhalb der gegenwärtigen Eiszeit zubewegt. Ein kurzfristiger globaler Temperaturanstieg diene so gesehen einer langfristigen Stabilisierung des jetzigen Klimas. Vertreter dieser Position halten die weltweit erhöhten Emissionen daher für unproblematisch oder befürworten diese sogar.


Der Energieinhalt der Ozeane nahm zwischen Mitte der 1950er Jahre und 1998 um ca. 14,5 × 10<sup>22</sup> Joule zu, was einer Heizleistung von 0,2 Watt pro m² der gesamten Erdoberfläche entspricht.<ref name="DOI10.1029/2004GL021592">Sydney Levitus: [https://www.atmosp.physics.utoronto.ca/~dbj/PHY392/levitus_etal2000.pdf ''Warming of the world ocean, 1955–2003.''] In: ''[[Geophysical Research Letters]].'' 32, 2005, [[doi:10.1029/2004GL021592]].</ref> Diese Energiemenge würde die [[Troposphäre|unteren 10 Kilometer der Atmosphäre]] um 22&nbsp;K erwärmen.<ref>[[NOAA]] celebrates 200 years of science, service and stewardship, Top 10: Breakthroughs: Warming of the World Ocean [http://celebrating200years.noaa.gov/breakthroughs/warming_ocean/welcome.html#comparing Online]</ref> Über den Zeitraum 1971 und 2016 lag die gemittelte Wärmeaufnahme der Ozeane bei einer Leistung von etwa 200 [[Watt (Einheit)|Terawatt]] und damit mehr als 10 Mal so hoch wie der komplette [[Weltenergiebedarf|Weltenergieverbrauch]] der Menschheit.<ref>[[Stefan Rahmstorf]], [[Katherine Richardson]]: ''Wie bedroht sind die Ozeane?'' In: [[Klaus Wiegandt]] (Hrsg.): ''Mut zur Nachhaltigkeit. 12 Wege in die Zukunft''. Frankfurt am Main 2016, 113–146, S. 116.</ref>
In der Klimaforschung selbst stellen die Ergebnisse des IPCC einen Konsens dar. Danach sollte der Ausstoß von klimaschädlichen Gasen bis 2050 um 80% reduziert werden, um die schlimmsten Schäden zu verhindern. Vielen Kritikern wird (häufig zu Recht) vorgeworfen, politische Interessen zu vertreten, aktuelle Forschungsergebnisse nicht zu kennen oder eine Beziehung zur Kohle- oder Erdölindustrie zu haben.


Seit dem Jahr 2000 wird der [[Wärmeinhalt der Ozeane]] mit Hilfe des [[Argo (Programm)|Argo-Programms]] vermessen, wodurch seit dieser Zeit erheblich genauere Daten über den Zustand wie auch die Veränderung von klimatologisch relevanten Messwerten (z.&nbsp;B. Wärmeinhalt, [[Salinität]], Tiefenprofil) verfügbar sind. Die letzten zehn Jahre waren die wärmsten Jahre für die Ozeane seit Beginn der Messungen; 2019 das bisher wärmste.<ref name="DOI10.1007/s00376-020-9283-7">Lijing Cheng, John Abraham u.&nbsp;a.: ''Record-Setting Ocean Warmth Continued in 2019.'' In: ''Advances in Atmospheric Sciences.'' 37, 2020, S.&nbsp;137, [[doi:10.1007/s00376-020-9283-7]].</ref> Anfang April 2023 erreichte die gemessene [[Meeresoberflächentemperatur]] einen Durchschnittswert von 21,1 Grad, was einem neuen Rekord entsprach.<ref>Christina Scheidegger: [https://www.srf.ch/news/international/meere-so-warm-wie-noch-nie-wir-erwarten-eine-noch-staerkere-erwaermung-der-ozeane ''Meere so warm wie noch nie — «Wir erwarten eine noch stärkere Erwärmung der Ozeane»''.] In: ''srf.ch''. [[Echo der Zeit]], 28. April 2023, abgerufen am 29. April 2023.</ref> Mittlerweile maßen Forscher der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) Ende Juli im Nordatlantik eine Meeresoberflächentemperatur von 24,9 Grad Celsius – und das einige Wochen vor der üblichen Jahreshöchsttemperatur. Der wissenschaftliche Konsens ist eindeutig: Die Temperaturen werden im August „höchstwahrscheinlich“ weiter steigen und bisherige Temperaturrekorde erneut gebrochen werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/wissen/nordatlantik-temperaturen-100.html |titel=Universität Maine: Forscher messen im Nordatlantik Rekordtemperatur |werk=Tagesschau |abruf=2023-07-31}}</ref>
== Globale Erwärmung auf anderen Planeten als der Erde ==


Kommt es zu einem weitgehenden Stopp der anthropogen ausgestoßenen Klimagase („Klimaneutralität“), werden die Ozeane das Absinken der Erdtemperatur stark verlangsamen, da ihre hohen Wärmespeicherfähigkeit eine große Temperaturträgheit zur Folge hat.<ref>[[Achim Michael Hasenberg]]: [https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/die-ozeane-big-player-im-klimasystem-den-wir-unterschaetzen-li.322155 ''Die Ozeane: Big Player im Klimasystem, den wir unterschätzen''] In: ''Berliner Zeitung.'' Februar 2023.</ref>
Obwohl der Begriff der globalen Erwärmung meist in Bezug auf die [[Erde]] verwendet wird, kann er auch entsprechende Phänomene auf anderen Planeten beschreiben. Beobachtungen der [[Raumsonde|Sonde]] [[Mars Global Surveyor]] zeigen z.B. eine Klimaerwärmung auf dem [[Mars (Planet)|roten Planeten]], die mit einem [[Sublimation (Physik)|Absublimieren]] des südlichen Polareises um mehrere Meter je Marsjahr verbunden ist.


==== Örtliche und zeitliche Verteilung der beobachteten Erwärmung ====
== Literatur ==
[[Datei:NASA-GISTEMP-Hemispheres.svg|hochkant=1.4|mini|Die Nordhalbkugel (rot) erwärmte sich etwas stärker als die Südhalbkugel (blau); Grund dafür ist der größere Anteil an Landfläche auf der [[Nordhalbkugel]], die sich schneller aufheizt als Ozeane.]]


Luft über Landflächen erwärmt sich allgemein stärker als über Wasserflächen,<ref>NASA [[Goddard Institute for Space Studies]]: [http://www.columbia.edu/~mhs119/Temperature/T_moreFigs/ ''Temperature Anomalies in different regions'']</ref> was in der Animation am Anfang dieses Artikels (zweite Stelle ganz oben rechts) erkennbar ist. Die Erwärmung der Landflächen zwischen 1970 und 2014 lag im Mittel bei 0,26&nbsp;K pro [[Jahrzehnt]] und damit doppelt so hoch wie über dem Meer, das sich im selben Zeitraum um 0,13 K pro Dekade erwärmte.<ref>[[Met Office]]: ''Observing Changes in the Climate.'' {{Webarchiv | url=http://www.metoffice.gov.uk/media/pdf/e/f/Paper1_Observing_changes_in_the_climate_system.PDF | wayback=20131129034339 | text=PDF}}</ref> Aufgrund dieser unterschiedlichen schnellen Erwärmung von Land und See haben sich viele Regionen an Land bereits um mehr als 1,5 Grad Celsius erwärmt.<ref>IPCC 2018: [https://www.ipcc.ch/sr15/#home-chapter-1 ''Kap. 1: Framing and Context, S. 81'']. [[Sonderbericht 1,5 °C globale Erwärmung]]. Abgerufen am 20. April 2019.</ref> Die Temperaturen auf der Nordhalbkugel, auf der sich der Großteil der Landflächen befindet, stiegen in den vergangenen 100 Jahren stärker an als auf der [[Südhalbkugel]], wie auch die nebenstehende Grafik zeigt.<ref>[http://data.giss.nasa.gov/gistemp/graphs/Fig.A3.lrg.gif ''Hemispheric Temperature Change.''] 1880 bis 2007, NASA.</ref>
===Aufsätze===


Die Nacht- und Wintertemperaturen stiegen etwas stärker an als die Tages- und Sommertemperaturen.<ref name="Vose u.&nbsp;a. 2005">Russell S. Vose u.&nbsp;a. (2005): ''Maximum and minimum temperature trends for the globe: An update through 2004.'' In: ''Geophysical Research Letters,'' Band 32, L23822. [[doi:10.1029/2005GL024379]] [https://ams.confex.com/ams/pdfpapers/100744.pdf (PDF; 241&nbsp;kB)]</ref><ref name="Alexander2006">L. V. Alexander u.&nbsp;a. (2006): ''Global observed changes in daily climate extremes of temperature and precipitation.'' In: ''Journal of Geophysical Research'' Band 111, D05109, [[doi:10.1029/2005JD006290]]</ref> Aufgeteilt nach Jahreszeiten wurde die größte Erwärmung während der Wintermonate gemessen, und dabei besonders stark über dem westlichen Nordamerika, Skandinavien und Sibirien.<ref>[https://data.giss.nasa.gov/gistemp/maps/ ''GISS Surface Temperature Analysis.''] NASA</ref> Im Frühling stiegen die Temperaturen am stärksten in Europa sowie in Nord- und Ostasien an. Im Sommer waren Europa und Nordafrika am stärksten betroffen, und im Herbst entfiel die größte Steigerung auf den Norden Nordamerikas, Grönland und Ostasien.<ref name="IPCC 2007, WGI, Chapter 3" /> Besonders markant fiel die [[Folgen der globalen Erwärmung in der Arktis|Erwärmung in der Arktis]] aus,<ref name="ACIA 2004">Arctic Climate Impact Assessment (2004): ''Arctic Climate Impact Assessment.'' Cambridge University Press, ISBN 0-521-61778-2, siehe {{Webarchiv |url=http://www.acia.uaf.edu/pages/scientific.html |text=online |wayback=20130628144322}}</ref><ref name="IPCC 2007, WG II, Chapter 15">[[Intergovernmental Panel on Climate Change]] (IPCC, 2007): ''Report of Working Group II, Impacts, Adaptation and Vulnerability.'' Chapter 15: ''Polar Regions'' [https://ipcc.ch/pdf/assessment-report/ar4/wg2/ar4-wg2-chapter15.pdf (PDF; 1&nbsp;MB)] (englisch)</ref> wo sie seit Mitte der [[1980er]] Jahre mindestens doppelt so schnell verlief wie im globalen Durchschnitt.<ref name="WMO-1264">{{Literatur |Autor=WMO |Titel=State of the Global Climate 2020 |TitelErg=WMO-No. 1264 |Verlag=World Meteorological Organization |Ort=Genf, CH |Datum=2021 |ISBN=978-92-63-11264-4 |Seiten=18 |Online=https://library.wmo.int/doc_num.php?explnum_id=10618 |KBytes=4290 |Abruf=2021-08-29 |Zitat=Since the mid-1980s, Arctic surface air temperatures have warmed at least twice as fast as the global average, …}}</ref>
*Tillmann Buttschardt: ''Klimaänderung - Was weiß die Wissenschaft?'' Umweltwissenschaften und Schadstoff-Forschung 17(3), S. 166 - 170 (2005), ISSN 0934-3504
* Harald Kohl: ''Neuer Bericht zum Weltklima: Künstliche Heißzeit''. Physik in unserer Zeit 33(5), S. 232 - 238 (2002), ISSN 0031-9252
*C.D. Schönwiese: ''Globaler Klimawandel im Industriezeitalter''. Geographische Rundschau 56(1), S. 4 - 9 (2004), ISSN 0016-7460
*Christian-D. Schönwiese: ''Globaler und regionaler Klimawandel - Indizien der Vergangenheit, Modelle der Zukunft''. Umweltwissenschaften und Schadstoff-Forschung 17(3), S. 171 - 175 (2005), ISSN 0934-3504
* Matthew Sturm, Donald K. Perovich, Mark C. Serreze: ''Eisschmelze am Nordpol''. Spektrum der Wissenschaft, März 2004, S. 26 - 33, ISSN 0170-2971
* R. Zellner: ''Klimawandel: Eine Herausforderung für Wissenschaft und Gesellschaft''. Chemie Ingenieur Technik 75(8), S. 983 ff. (2003), ISSN 0009-286X


Die Erwärmung ist weltweit (mit Ausnahme weniger Regionen) seit 1979 nachweisbar.<ref name="IPCC 2007, WGI, Chapter 3">[[Intergovernmental Panel on Climate Change]] (2007): IPCC Fourth Assessment Report – Working Group I Report „The Physical Science Basis“, [https://www.ipcc.ch/site/assets/uploads/2018/02/ar4-wg1-chapter3-1.pdf Chapter 3: ''Observations: Surface and Atmospheric Climate Change''] (PDF; 24&nbsp;MB)</ref><br />Für die verschiedenen [[Erdatmosphäre#Schichtung|Luftschichten der Erdatmosphäre]] wird theoretisch eine unterschiedliche Erwärmung erwartet und faktisch auch gemessen. Während sich die Erdoberfläche und die niedrige bis mittlere Troposphäre erwärmen sollten, lassen [[Klimamodell|Modelle]] für die höher gelegene [[Stratosphäre]] eine Abkühlung vermuten.<ref name="USCCSP 2006">U.S. Climate Change Science Program (2006): ''Temperature Trends in the Lower Atmosphere. Steps for Understanding and Reconciling Differences'' ([https://www.gfdl.noaa.gov/bibliography/related_files/vr0603.pdf PDF])</ref> Tatsächlich wurde genau dieses Muster in Messungen gefunden. Satellitendaten zeigen eine Abnahme der Temperatur der unteren Stratosphäre von 0,314&nbsp;K pro Jahrzehnt in einem Zeitraum<!-- welchem ? ---> von 30 Jahren.<ref>Remote Sensing Systems (2009) {{Webarchiv | url=http://www.ssmi.com/msu/msu_data_description.html | wayback=20121123040542 | text=Upper Air Temperature}}</ref> Diese Abkühlung wird zum einen durch den verstärkten Treibhauseffekt und zum anderen durch [[Ozonloch|Ozonschwund]] durch [[FCKW]]s in der Stratosphäre verursacht,<ref>Elmar Uherek: {{Webarchiv | url=http://www.atmosphere.mpg.de/enid/2__Ozon/-_Abkuehlung_1nh.html | wayback=20061018211453 | text=''Stratosphärische Abkühlung.''}} ESPERE-ENC Klimaenzyklopädie ([[Max-Planck-Institut für Chemie]], Mainz), 11. Mai 2004</ref><ref name="Ramaswamy 1996">V. Ramaswamy, M. D. Schwarzkopf, W. J. Randel (1996): ''Fingerprint of ozone depletion in the spatial and temporal pattern of recent lower-stratospheric cooling.'' In: [[Nature]] Band 382, S. 616–618, 15. August, siehe Abstract [https://www.nature.com/nature/journal/v382/n6592/abs/382616a0.html online]</ref> siehe auch [[Montreal-Protokoll|Montrealer Protokoll zum Schutz der Ozonschicht]]. Wäre die Sonne maßgebliche Ursache, hätten sich die oberflächennahen Schichten, die niedere bis mittlere Troposphäre ''und'' die Stratosphäre erwärmen müssen.<ref name="USCCSP 2006" /> Dies heißt nach gegenwärtigem Verständnis, dass der überwiegende Teil der beobachteten Erwärmung durch menschliche Aktivitäten verursacht sein muss.
===Bücher===


==== Die zehn wärmsten Jahre seit 1880 ====
*Ulrich Cubasch, Dieter Kasang: ''Anthropogener Klimawandel''. Klett-Perthes Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 3-6230-0856-7
[[Datei:Frequency of occurrence of local temperature anomalies.jpg|hochkant=1.4|mini|Beobachtete Verschiebung der Häufigkeitsverteilung: Aufgetragen ist die Verteilung von gemessenen Temperaturdaten vom Zeitraum 2005–2015 im Vergleich zur Normalperiode 1951–1980, nach [[James E. Hansen|Hansen]] und Sato 2016.]]
* Kleidon A, Lorenz R D (Herausgeber): ''Non-Equilibrium Thermodynamics and the Production of Entropy: Life, Earth, and Beyond'', 2004, ISBN 3540224955 (Biosphärenbilanzierung. Grundlage für das Verständnis der das globale Klima bestimmenden Faktoren)


Die folgende Tabelle zeigt die zehn wärmsten Jahre im Zeitraum von 1880 bis 2024 – Abweichung von der langjährigen Durchschnittstemperatur (1901–2000) in °C
== Weblinks ==


{|
=== Informationsangebote ===
|+
|
{| class="wikitable sortable" style="text-align:right"
|+ A. Globale Oberflächentemperatur<br />Land und Meer<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ncei.noaa.gov/access/monitoring/climate-at-a-glance/global/time-series/globe/tavg/land_ocean/12/12/1880-2024 |titel=Climate at a Glance – Land & Ocean. |hrsg=NOAA |abruf=2025-02-06}}</ref>
|-
! Rang !! Jahr !! Abweichung
|-
| 1 || [[Temperaturanomalien im Jahr 2024|2024]] || +1,29
|-
| 2 || [[Temperaturanomalien im Jahr 2023|2023]] || +1,19
|-
| 3 || 2016 || +1,03
|-
| 4 || [[Temperaturanomalien im Jahr 2020|2020]] || +1,02
|-
| 5 || [[Temperaturanomalien im Jahr 2019|2019]] || +0,98
|-
| 6 || [[Temperaturanomalien im Jahr 2017|2017]] || +0,94
|-
| 7 || 2015 || +0,91
|-
| 8 || [[Temperaturanomalien im Jahr 2022|2022]] || +0,90
|-
| 9 || [[Temperaturanomalien im Jahr 2018|2018]] || +0,87
|-
| 9 || [[Temperaturanomalien im Jahr 2021|2021]] || +0,87
|}
|
{| class="wikitable sortable" style="text-align:right"
|+ B. Globale Oberflächentemperatur<br />an Land<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ncei.noaa.gov/access/monitoring/climate-at-a-glance/global/time-series/globe/tavg/land/12/12/1880-2024 |titel=Climate at a Glance – Land. |hrsg=NOAA |abruf=2025-02-06}}</ref>
|-
! Rang !! Jahr !! Abweichung
|-
| 1 || [[Temperaturanomalien im Jahr 2024|2024]] || +1,98
|-
| 2 || [[Temperaturanomalien im Jahr 2023|2023]] || +1,81
|-
| 3 || [[Temperaturanomalien im Jahr 2020|2020]] || +1,67
|-
| 4 || 2016 || +1,64
|-
| 5 || [[Temperaturanomalien im Jahr 2019|2019]] || +1,52
|-
| 6 || [[Temperaturanomalien im Jahr 2017|2017]] || +1,48
|-
| 7 || [[Temperaturanomalien im Jahr 2022|2022]] || +1,41
|-
| 8 || [[Temperaturanomalien im Jahr 2021|2021]] || +1,39
|-
| 9 || [[Temperaturanomalien im Jahr 2018|2018]] || +1,35
|-
| 10 || 2015 || +1,34
|}
|}


{{Siehe auch|Temperaturanomalien im Jahr 2025}}
*[http://www.ipcc.ch/pub/nonun.htm Deutsche Fassung des IPCC-Berichts 2001]
*[http://www.umweltbundesamt.de/klimaschutz/index.htm Umweltbundesamt: Portal Klimaschutz]
*[http://www.hamburger-bildungsserver.de/welcome.phtml?unten=/klima/ipcc2001 hervorragende Materialsammlung zum Thema Klima - basierend auf den Ergebnisse der IPCC-Berichte 2001]
* http://www.energie-fakten.de/html/klima.html Gut verständliche Antwort auf die Frage, ob der Mensch das Klima ändert
* http://www.atmosphere.mpg.de/enid/660 ESPERE: Das Klimainformationsprojekt für Schule und Bevölkerung
* http://www.undoit.org/what_is_gb.cfm Gut animierte Website zur globalen Erwärmung (engl.)
* http://www.opendemocracy.net/climate_change Gute Sammlung von Artikeln zum Thema Klimawandel und Politik (engl.)
* [http://www.pik-potsdam.de/index_html_d Potsdam Institut für Klimafolgenforschung] Gute Sammlung allgemeinverstänglicher aktueller Forschungsergebnisse und Aufklärung über pseudowissenschaftliche Argumente der Klimaskeptiker
* http://www.realclimate.org Englischsprachige Webseite, die aktuelle Presseberichte über die Klimaänderung in einen wissenschaftlichen Kontext setzt
* http://www.glue.umd.edu/~akleidon/ Biogeoscience (University of Maryland)


==== Zeitweise Abkühlung oder Pause in der globalen Erwärmung ====
=== Klimaskeptiker ===
{{Hauptartikel|Pause der globalen Erwärmung}}


Auch bei Annahme einer Erwärmung um 4&nbsp;K bis zum Ende des 21. Jahrhunderts wird es im Verlauf immer wieder Phasen der Stagnation oder sogar der Abkühlung geben. Diese Phasen können bis zu ca. 15 Jahre andauern.<ref name="AR5 Tech summary">„Despite the robust multi-decadal warming, there exists substantial interannual to decadal variability in the rate of warming, with several periods exhibiting weaker trends (including the warming hiatus since 1998) … Fifteen-year-long hiatus periods are common in both the observed and CMIP5 historical GMST time series“, „Box TS.3: Climate Models and the Hiatus in Global Mean Surface Warming of the Past 15 Years“, IPCC, Climate Change 2013: [https://www.climatechange2013.org/images/report/WG1AR5_TS_FINAL.pdf Technical Summary], S. 37 and S.&nbsp;61–63.</ref> Ursachen sind der elfjährige [[Sonnenfleckenzyklus]], kühlende starke Vulkanausbrüche sowie die natürliche Eigenschaft des Weltklimas, einen schwingenden Temperaturverlauf zu zeigen ([[Atlantische Multidekaden-Oszillation|AMO]], [[Pazifische Dekaden-Oszillation|PDO]], [[El Niño-Southern Oscillation|ENSO]]). So kann beispielsweise das Auftreten von [[El Niño|El-Niño]]- bzw. [[La Niña|La-Niña]]-Ereignissen die globale Durchschnittstemperatur von einem Jahr auf das andere um 0,2&nbsp;K erhöhen bzw. absenken und für wenige Jahre den jährlichen Erwärmungstrend von ca. 0,02&nbsp;K überdecken, aber auch verstärken.<ref name="Copenhagen Diagnosis 2009">The Copenhagen Diagnosis (2009): ''Updating the World on the Latest Climate Science.'' I. Allison, N.L. Bindoff, [[Robert Bindschadler|R. Bindschadler]], P.M. Cox, N. de Noblet, M.H. England, J.E. Francis, N. Gruber, A.M. Haywood, D.J. Karoly, G. Kaser, C. Le Quéré, T.M. Lenton, M.E. Mann, B.I. McNeil, A.J. Pitman, S. Rahmstorf, [[Eric Rignot]], H.J. Schellnhuber, S.H. Schneider, S.C. Sherwood, R.C.J. Somerville, K. Steffen, E.J. Steig, M. Visbeck, A.J. Weaver. The University of New South Wales Climate Change Research Centre (CCRC), Sydney, Australia, 60pp, ([http://www.ccrc.unsw.edu.au/Copenhagen/Copenhagen_Diagnosis_LOW.pdf PDF; 3,5&nbsp;MB])</ref><ref name="DOI10.1002/2013EF000165">{{cite journal| author=Kevin E. Trenberth, John T. Fasullo| year=2013-12 | title=An apparent hiatus in global warming?| journal=Earth’s Future| volume=1| issue=1| pages=19–32| doi=10.1002/2013EF000165| issn=2328-4277| url=http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/2013EF000165/full |language=en}}</ref>
*[http://www.pik-potsdam.de/~stefan/alvensleben_kommentar.html Die Thesen der "Klimaskeptiker" – was ist dran? - ausführliche Kommentierung eines Vortrags eines Klima-Skeptikers]


=== Fachgruppen ===
=== Rückkopplungen ===
Das globale Klimasystem ist als [[komplexes System]] von [[Rückkopplung]]en geprägt, die Temperaturveränderungen verstärken oder abschwächen. Eine die Ursache verstärkende Rückkopplung wird als [[positive Rückkopplung]] bezeichnet. Bei bestimmten Zuständen des globalen Klimageschehens sind nach heutigem Kenntnisstand die positiven Rückkopplungen deutlich stärker als die negativen Rückkopplungen, so dass das Klimasystem in einen anderen Zustand kippen kann.


Die beiden stärksten, positiv wirkenden Rückkopplungsprozesse sind die Eis-Albedo-Rückkopplung und die Wasserdampf-Rückkopplung. Ein Abschmelzen der Polkappen bewirkt durch verminderte Reflexion einen zusätzlichen Energieeintrag über die Eis-Albedo-Rückkopplung.<ref>{{Literatur |Autor=Kristina Pistone, Ian Eisenman, Veerabhadran Ramanathan |Titel=Radiative Heating of an Ice-Free Arctic Ocean |Sammelwerk=Geophysical Research Letters |Band=46 |Nummer=13 |Datum=2019 |ISSN=1944-8007 |Seiten=7474–7480 |DOI=10.1029/2019GL082914}}</ref> Die Wasserdampfrückkopplung entsteht dadurch, dass die Atmosphäre bei höheren Temperaturen mehr Wasserdampf enthält. Da Wasserdampf das mit Abstand mächtigste Treibhausgas ist, wird dadurch ein eingeleiteter Erwärmungsprozess weiter verstärkt – unabhängig davon, was diese Erwärmung letztlich ausgelöst hat.<ref name="Rahmstorf" /> Gleiches gilt auch bei einer Abkühlung, die durch dieselben Prozesse weiter verstärkt wird. Zur quantitativen Beschreibung der Reaktion des Klimas auf Veränderungen der [[Strahlungsbilanz]] wurde der Begriff der [[Klimasensitivität]] etabliert. Mit ihr lassen sich unterschiedliche Einflussgrößen gut miteinander vergleichen.
* http://www.ipcc.ch Die Homepage des Intergovernmental Panel on Climate Change (engl.)
* http://www.climateprediction.net ein mit SETI@home vergleichbares Projekt, das Klimamodelle am eigenen Computer ausrechnen lässt (engl.)
* http://www.iavg.org/klimaveraenderung.htm Internationaler Arbeitskreis für Verantwortung in der Gesellschaft e.V.
* http://unfccc.int/essential_background/items/2877.php Homepage der [[amework Convention on Climate Change|UNFCCC]]: Essential Background


Eine weitere positive Rückkopplung erfolgt durch das CO<sub>2</sub> selbst. Mit zunehmender Erderwärmung wird auch das Wasser in den Ozeanen wärmer und kann dadurch weniger CO<sub>2</sub> aufnehmen. Als Folge davon kann vermehrt CO<sub>2</sub> in die Atmosphäre gelangen, was den Treibhauseffekt zusätzlich verstärken kann. Zurzeit nehmen die Ozeane aber jährlich noch rund 2&nbsp;Gt Kohlenstoff (das entspricht rund 7,3&nbsp;Gt CO<sub>2</sub>) mehr auf als sie im gleichen Zeitraum an die Atmosphäre abgeben, siehe [[Versauerung der Meere#Ozeane als Kohlenstoffsenke|Versauerung der Meere]].
{{Lesenswert}}


Neben diesen drei physikalisch gut verstandenen Rückkopplungen existieren jedoch noch weitere Rückkopplungsfaktoren, deren Wirken weit schwieriger abschätzbar ist, insbesondere bezüglich der Wolken, der Vegetation und des Bodens.
[[Kategorie:Klimatologie]]
[[Kategorie:Politisches Schlagwort]]


==== Bedeutung von Wolken für das Klima ====
[[ca:Escalfament global]]
[[Datei:cloudeffects.svg|hochkant=1.3|mini|Niedrige Wolken kühlen die Erde durch ihre Sonnenreflexion, hohe Wolken erwärmen die Erde.]]
[[cs:Globální oteplování]]

[[da:Global opvarmning]]
[[Wolke]]n beeinflussen das Klima der Erde maßgeblich, indem sie einen Teil der einfallenden Strahlung reflektieren. Strahlung, die von der Sonne kommt, wird zurück ins All, Strahlung darunter liegender Atmosphärenschichten in Richtung Boden reflektiert. Die [[Helligkeit]] der Wolken stammt von kurzwelliger Strahlung im sichtbaren Wellenlängenbereich.<ref name="clouds">[[NASA]] Facts (1999): ''{{Webarchiv | url=http://eospso.gsfc.nasa.gov/ftp_docs/Clouds.pdf | wayback=20070630040926 | text=Clouds and the Energy Cycle}}'' (PDF; 87&nbsp;kB)</ref>
[[en:Global warming]]

[[es:Calentamiento global]]
Eine größere [[optische Dicke]] niedriger Wolken bewirkt, dass mehr Energie ins All zurückgestrahlt wird; die Temperatur der Erde sinkt. Umgekehrt lassen weniger dichte Wolken mehr Sonnenstrahlung passieren, was darunter liegende Atmosphärenschichten wärmt. Niedrige Wolken sind oft dicht und reflektieren viel Sonnenlicht zurück in den Weltraum. Da die Temperaturen in tiefen Schichten der Atmosphäre höher sind, strahlen die Wolken deshalb mehr Wärme ab. Die Tendenz niedriger Wolken ist daher, die Erde zu kühlen.<ref name="clouds" />
[[et:Globaalne soojenemine]]

[[fi:Ilmastonmuutos]]
Hohe Wolken sind meist dünn und nicht sehr reflektierend. Sie lassen zwar einen Großteil des Sonnenlichts durch, vermindern die Sonneneinstrahlung daher nur etwas, reflektieren nachts aber einen Teil der Wärmeabstrahlung der Erdoberfläche, wodurch die nächtliche Abkühlung etwas vermindert wird. Da sie sehr hoch liegen, wo die Lufttemperatur sehr niedrig ist, strahlen diese Wolken nicht viel Wärme ab. Die Tendenz hoher Wolken ist, die Erde nachts ein wenig zu erwärmen.<ref name="clouds" />
[[fr:Réchauffement climatique]]

[[he:התחממות גלובלית]]
Die [[Vegetation]] und die Beschaffenheit des [[Boden (Bodenkunde)|Bodens]] und insbesondere seine [[Flächenversiegelung|Versiegelung]], [[Entwaldung]] oder [[landwirtschaft]]liche Nutzung haben maßgeblichen Einfluss auf die [[Verdunstung]] und somit auf die Wolkenbildung und das Klima.<ref name="clouds" /> Nachgewiesen wurde ebenfalls eine Verminderung der Wolkenbildung durch Pflanzen: diese emittieren bei einem CO<sub>2</sub>-Anstieg bis zu 15 Prozent weniger Wasserdampf; das wiederum reduziert die Wolkenbildung.<ref>[https://www.mpg.de/6337192/Kohlendioxid_Klimawandel_Wolkenbildung ''Weniger Wolken durch mehr Kohlendioxid.''] 3. September 2012. Pressemitteilung der Max-Planck-Gesellschaft</ref><ref>{{Literatur |Autor=Jordi Vilà-Guerau de Arellano, Chiel C. van Heerwaarden, Jos Lelieveld |Titel=Modelled suppression of boundary-layer clouds by plants in a CO2-rich atmosphere |Sammelwerk=Nature Geoscience |Band=5 |Datum=2012 |Seiten=701–704 |Online=https://www.researchgate.net/publication/254905833_Modelled_suppression_of_boundary-layer_clouds_by_plants_in_a_CO2-rich_atmosphere |DOI=10.1038/ngeo1554}}</ref>
[[ja:地球温暖化]]

[[nl:Opwarming van de aarde]]
Insgesamt wird die globale Erwärmung durch Wolken-Rückkopplungen wahrscheinlich noch verstärkt.<ref>{{Literatur |Autor=Mark D. Zelinka, David A. Randal, Mark J. Webb und Stephen A. Klein |Titel=Clearing clouds of uncertainty |Sammelwerk=Nature Climate Change |Datum=2017 |DOI=10.1038/nclimate3402}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=O. Boucher u.&nbsp;a. |Hrsg=T. F. Stocker u&nbsp;a. |Titel=Clouds and Aerosols |Sammelwerk=Climate Change 2013: The Physical Science Basis. Contribution of Working Group I to the Fifth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change |Datum=2013 |Kapitel=Executive Summary |Seiten=574 |Zitat=The sign of the net radiative feedback due to all cloud types is […] likely positive}}</ref> Eine 2019 veröffentlichte Simulation deutet darauf hin, dass bei einer CO<sub>2</sub>-Konzentration über 1.200 ppm [[Stratocumulus]]wolken in verstreute Wolken zerfallen könnten, was die globale Erwärmung weiter vorantreiben würde.<ref name="DOI10.1038/s41561-019-0310-1">Tapio Schneider, Colleen M. Kaul, Kyle G. Pressel: ''Possible climate transitions from breakup of stratocumulus decks under greenhouse warming.'' In: ''Nature Geoscience.'' 12, 2019, S.&nbsp;163, [[doi:10.1038/s41561-019-0310-1]].</ref><ref>{{Literatur |Autor=Marlene Weiß |Titel=Zurück in die Kreidezeit |Sammelwerk=sueddeutsche.de |Datum=2019-02-27 |ISSN=0174-4917 |Online=https://www.sueddeutsche.de/wissen/wolken-stratosphaere-klimawandel-physik-wetter-1.4344166 |Abruf=2019-07-02}}</ref> Auch eine 2024 veröffentlichte Studie des [[Alfred-Wegener-Institut|Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI)]] kommt zu dem Schluss, dass der Rückgang niedriger Wolken in den mittleren Breiten der Nordhalbkugel und den Tropen die Albedo der Erde verringert und damit zu einer Verstärkung der globalen Erwärmung beiträgt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.awi.de/ueber-uns/service/presse/presse-detailansicht/sprunghafter-anstieg-der-erderwaermung-ist-massgeblich-auf-geringere-rueckstrahlkraft-des-planeten-zurueckzufuehren.html |titel=Sprunghafter Anstieg der Erderwärmung ist maßgeblich auf geringere Rückstrahlkraft des Planeten zurückzuführen |hrsg=Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) |datum=2024-12-05 |abruf=2024-12-06}}</ref>
[[no:Global oppvarming]]

[[pl:Ocieplenie klimatu]]
==== Einfluss der Vegetation und des Bodens ====
[[pt:Aquecimento global]]
[[Datei:Albedo-d hg.png|hochkant=1.2|mini|Prozent des reflektierten Sonnenlichtes in Abhängigkeit von unterschiedlichen Erdoberflächenbeschaffenheiten]]
[[sk:Globálne otepľovanie]]

[[zh:全球变暖]]
Vegetation und Boden reflektieren je nach Beschaffenheit das einfallende Sonnenlicht unterschiedlich. Reflektiertes Sonnenlicht wird als kurzwellige Sonnenstrahlung in den Weltraum zurückgeworfen (anderenfalls wäre die Erdoberfläche aus Sicht des Weltalls ohne Infrarotkamera schwarz). Die [[Albedo]] ist ein Maß für das Rückstrahlvermögen von diffus reflektierenden (reemittierenden), also nicht spiegelnden und nicht selbst leuchtenden Oberflächen.

{| class="wikitable"
|- class="hintergrundfarbe5"
!Oberflächen !! Albedo in %
|-
| Siedlungen || style="text-align:right" |15 bis 20
|-
| Tropischer Regenwald || style="text-align:right" |10 bis 12
|-
| Laubwald || style="text-align:right" |12 bis 15
|-
| Kulturflächen || style="text-align:right" |15 bis 30
|-
| Grünland || style="text-align:right" |12 bis 30
|-
| Ackerboden || style="text-align:right" |15 bis 30
|-
| Sandboden || style="text-align:right" |15 bis 40
|-
| Dünensand || style="text-align:right" |30 bis 60
|-
| Gletschereis || style="text-align:right" |30 bis 75
|-
| Asphalt || style="text-align:right" |15
|-
| Wolken || style="text-align:right" |60 bis 90
|-
| Wasser || style="text-align:right" |5 bis 22
|}

Nicht nur der Verbrauch von fossilen Energieträgern führt zu einer Freisetzung von Treibhausgasen. Die intensive Bestellung von Ackerland und die Entwaldung sind ebenfalls bedeutende Treibhausgasquellen. Die Vegetation benötigt für den Prozess der [[Photosynthese]] CO<sub>2</sub> zum Wachsen. Der Boden ist eine wichtige [[Kohlenstoffsenke]], da er organisches, kohlenstoffhaltiges Material enthält. Durch ackerbauliche Tätigkeiten wie Pflügen wird dieser gespeicherte Kohlenstoff leichter in Form von CO<sub>2</sub> freigesetzt, weil mehr Sauerstoff in den Boden eintreten kann und das organische Material schneller zersetzt wird.<ref>ESPERE-ENC: ''{{Webarchiv | url=http://www.atmosphere.mpg.de/enid/2__Einfluss_des_Klimawandels/-_Beitrag_der_Landwirtschaft_3sa.html | wayback=20140408011826 | text=Der Beitrag der Landwirtschaft zu den Treibhausgasen}}''</ref> Wahrscheinlich nimmt bei steigender Temperatur die Freisetzung von Methan aus [[Feuchtgebiet]]en zu; über die Höhe der Freisetzung herrscht (Stand 2013) noch Ungewissheit.<ref>{{Literatur |Autor=Stocker, T. F. u&nbsp;a. |Titel=Technical Summary |Sammelwerk=Climate Change 2013: The Physical Science Basis. Contribution of Working Group I to the Fifth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change |Datum=2013 |Kapitel=Climate Feedbacks |Seiten=57 f. |Online=https://www.ipcc.ch/site/assets/uploads/2018/02/WG1AR5_TS_FINAL.pdf |Zitat=Models and ecosystem warming experiments show high agreement that wetland CH4 emissions will increase per unit area in a warmer climate, […]}}</ref>

Im [[Permafrost]] [[Westsibirien]]s lagern 70 Milliarden Tonnen Methan, in Ozeanen haben sich an den [[Kontinentalhang|Kontinentalhängen]] noch viel größere Mengen in Form von [[Methanhydrat]] abgelagert.<ref>Gregory Ryskin: {{Webarchiv | url=http://pangea.stanford.edu/Oceans/GES205/methaneGeology.pdf | wayback=20080828090137 | text=''Methane-driven oceanic eruptions and mass extinctions.''}} In: ''Geology.'' September 2003; v. 31; no. 9; S. 741–744.</ref><ref>{{cite web|url=https://ethomas.faculty.wesleyan.edu/|title=Ellen Thomas |language=en}}</ref> Durch tauenden Permafrostboden wird Kohlenstoff in Form von [[Kohlenstoffdioxid]] und [[Methan]] in die Atmosphäre freigesetzt und auch [[Lachgas]] emittiert, was wiederum die Erderwärmung verstärkt. Allerdings gehen die Forschungsergebnisse hinsichtlich Zeitpunkt, Menge und Form dieses Treibhausgas-Ausstoßes noch auseinander. Gemäß IPCC werden pro Grad Erderwärmung zwischen 3 und 41 Petagramm Kohlenstoff bis 2100 freigesetzt, eine Menge, die kleiner ist als durch fossile Energienutzung, aber groß genug, um ein relevanter Faktor bei der Berechnung des verbleibenden [[CO2-Budget|CO<sub>2</sub>-Budgets]] zu sein.<ref>[[Sechster Sachstandsbericht des IPCC]]. 2021: Arias, P.A., N. Bellouin, E. Coppola, R.G. Jones, G. Krinner, J. Marotzke, V. Naik, M.D. Palmer, G.-K. Plattner, J.Rogelj, M. Rojas, J. Sillmann, T. Storelvmo, P.W. Thorne, B. Trewin, K. Achuta Rao, B. Adhikary, R.P. Allan, K. Armour, G. Bala, R. Barimalala, S. Berger, J.G. Canadell, C. Cassou, A. Cherchi, W. Collins, W.D. Collins, S.L. Connors, S. Corti, F. Cruz,F.J. Dentener, C. Dereczynski, A. Di Luca, A. Diongue Niang, F.J. Doblas-Reyes, A. Dosio, H. Douville, F. Engelbrecht, V. Eyring, E. Fischer, P. Forster, B. Fox-Kemper, J.S. Fuglestvedt, J.C. Fyfe, N.P. Gillett, L. Goldfarb, I. Gorodetskaya, J.M. Gutierrez, R. Hamdi, E. Hawkins, H.T. Hewitt, P. Hope, A.S. Islam, C. Jones, D.S. Kaufman, R.E. Kopp, Y. Kosaka, J. Kossin, S. Krakovska, J.-Y. Lee, J. Li,T. Mauritsen,T.K. Maycock, M. Meinshausen, S.-K. Min, P.M.S. Monteiro,T. Ngo-Duc, F. Otto, I. Pinto, A. Pirani, K. Raghavan, R. Ranasinghe, A.C. Ruane, L. Ruiz, J.-B. Sallée, B.H. Samset, S. Sathyendranath, S.I. Seneviratne, A.A. Sörensson, S. Szopa, I. Takayabu, A.-M. Tréguier, B. van den Hurk, R.Vautard, K. von Schuckmann, S. Zaehle, X. Zhang, and K. Zickfeld, 2021: [https://www.ipcc.ch/report/ar6/wg1/downloads/report/IPCC_AR6_WGI_TS.pdf Technical Summary]. In Climate Change 2021: The Physical Science Basis. Contribution of Working Group I to the Sixth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change [Masson-Delmotte, V., P. Zhai, A. Pirani, S.L. Connors, C. Péan, S. Berger, N. Caud, Y. Chen, L. Goldfarb, M.I. Gomis, M. Huang, K. Leitzell, E. Lonnoy, J.B.R. Matthews, T.K. Maycock, T. Waterfield, O. Yelekçi, R. Yu, and B. Zhou (eds.)]. Cambridge University Press, Cambridge, UK and New York, NY, USA, 33–144, S. 96f, [[doi:10.1017/9781009157896.002]].</ref>

=== Prognostizierte Erwärmung ===
[[Datei:Global Warming Predictions German.png|hochkant=1.4|mini|Hochrechnungen der Temperaturentwicklung bis 2100, Stand etwa 2005.]]
[[Datei:IPCC Projections of Temperature and Precipitation in the 21st Century.webm|mini|hochkant=1.4|thumbtime=20|Das NASA-Video (englisch, deutsche Untertitel) zeigt Temperatur- und Niederschlagssimulationen für das 21. Jahrhundert. Es basiert auf den vier [[Repräsentativer Konzentrationspfad|repräsentativen Konzentrationspfaden]] (RCPs) des [[Fünfter Sachstandsbericht des IPCC|5. IPCC-Sachstandsberichts]] mit dem Anstieg der CO₂-Gehalte in der Luft auf 421&nbsp;[[Parts per million|ppm]] (RCP&nbsp;2.6), 538&nbsp;ppm (RCP&nbsp;4.5), 670&nbsp;ppm (RCP&nbsp;6.0) und 936&nbsp;ppm (RCP&nbsp;8.5) im Jahr 2100. Die Farben zeigen die Entwicklung der Temperaturen im Vergleich zu den durchschnittlichen Werten im Zeitraum 1971 bis 2000.]]

Bei einer Verdoppelung der CO<sub>2</sub>-Konzentration in der Atmosphäre gehen Klimaforscher davon aus, dass sich die Erdmitteltemperatur um 3&nbsp;K erhöht; das zugehörige Konfidenzintervall (''likely range'') wird mit 2,5&nbsp;K bis 4&nbsp;K angegeben.<ref name="IPCC AR6 WGI SPM" />{{rp|11}} Dieser Wert ist auch als [[Klimasensitivität]] bekannt und ist auf das vorindustrielle Niveau (von 1750) bezogen, ebenso wie der dafür maßgebende [[Strahlungsantrieb]]. Mit dieser Größe werden alle bekannten, die Strahlungsbilanz der Erde beeinflussenden Faktoren vom IPCC quantitativ beschrieben und vergleichbar gemacht. Das IPCC rechnet gemäß 5. Sachstandsbericht bis zum Jahr 2100 mit einer Zunahme der globalen Durchschnittstemperatur um 1,0 bis 3,7&nbsp;K (bezogen auf 1986–2005 und abhängig vom THG-Emissionspfad und angewandtem Klimamodell).<ref name="AR5-syn-de">{{Literatur |Autor=IPCC |Hrsg=Hauptautoren, R.K. Pachauri und L.A. Meyer |Titel=Klimaänderung 2014: Synthesebericht |TitelErg=Deutsche Übersetzung durch Deutsche IPCC-Koordinierungsstelle |Verlag=IPCC |Ort=Genf & Bonn |Datum=2016 |ISBN=978-3-89100-047-2 |Online=https://www.de-ipcc.de/media/content/IPCC-AR5_SYR_barrierefrei.pdf}}</ref>{{rp|61}} Zum Vergleich: Die schnellste Erwärmung im Verlauf von der letzten Eiszeit zur heutigen Warmzeit war eine Erwärmung um etwa ein Grad pro 1000 Jahre.<ref>Leggett, Jeremy: ''Dangerous Fiction.'' Review of [[Michael Crichton]]’s State of Fear. New Scientist 2489, 5. März 2005, S. 50.</ref><ref>[[Hans E. Suess]] (1956): ''Absolute Chronology of the Last Glaciation.'' In: ''Science'' 123: 355–357</ref>

Nach einer Studie an der [[Carnegie Institution for Science]], in der die Ergebnisse eines Kohlenstoff-Zyklus-Modells mit Daten aus Vergleichsuntersuchungen zwischen Klimamodellen des fünften IPCC-Sachstandsberichts ausgewertet wurden, reagiert das globale Klimasystem auf einen CO<sub>2</sub>-Eintrag mit einer zeitlichen Verzögerung von etwa 10 Jahren mit einer Sprungfunktion;<ref name="AR5-syn-de" />{{rp|94}} das bedeutet, dass die Erwärmung nach etwa 10 Jahren ihr Maximum erreicht und dann für sehr lange Zeiträume dort verharrt.<ref name="time lag">{{cite journal| author=Katharine L Ricke, Ken Caldeira| authorlink=Ken Caldeira| year=2014-12-01| title=[http://iopscience.iop.org/article/10.1088/1748-9326/9/12/124002/meta Maximum warming occurs about one decade after a carbon dioxide emission]| journal=Environmental Research Letters| volume=9| issue=12| pages=124002| doi=10.1088/1748-9326/9/12/124002| issn=1748-9326|language=en}}</ref>

Der [[Climate Action Tracker]] gibt die wahrscheinlichste, bis zum Ende dieses Jahrhunderts zu erwartende Erderwärmung an. Demnach ist die Welt aktuell (November 2024) auf dem Weg zu einer Erwärmung um 2,1&nbsp;°C bzw. 2,7&nbsp;°C im Vergleich zur vorindustriellen globalen Durchschnittstemperatur. Zur Berechnung dieses Wertes werden die Selbstverpflichtungen der wichtigsten Emittenten, die Treibhausgasemissionen zu verringern, in ein Klimamodell eingespeist.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://climateactiontracker.org/global/cat-thermometer/ |titel=The CAT Thermometer |sprache=en |hrsg=Climate Action Tracker |datum=2024-11 |abruf=2024-11-16}}</ref>

==== Langfristige Betrachtung und daraus resultierende Konsequenzen ====
Nach einer im Jahr 2009 erschienenen Studie wird die gegenwärtig bereits angestoßene Erwärmung noch für mindestens 1000 Jahre irreversibel sein, selbst wenn heute alle Treibhausgasemissionen vollständig gestoppt würden.<ref name="Solomon09">Susan Solomon, Gian-Kasper Plattner, [[Reto Knutti]], Pierre Friedlingstein: ''Irreversible climate change due to carbon dioxide emissions.'' [[Proceedings of the National Academy of Sciences]] [[doi:10.1073/pnas.0812721106]] [https://www.pnas.org/content/early/2009/01/28/0812721106.full.pdf+html Online] (PDF)</ref> In weiteren Szenarien wurden die Emissionen schrittweise bis zum Ende unseres Jahrhunderts fortgesetzt und dann ebenfalls abrupt beendet. Dabei wurden wesentliche Annahmen und Aussagen, die im 4. IPCC-Bericht über die folgenden 1000 Jahre gemacht wurden,<ref name="IPCC 2007" /><ref name="DOI10.1175/2007JCLI1905.1">G.-K. Plattner, [[Reto Knutti]] u.&nbsp;a.: ''Long-Term Climate Commitments Projected with Climate–Carbon Cycle Models.'' In: ''Journal of Climate.'' 21, 2008, S.&nbsp;2721, [[doi:10.1175/2007JCLI1905.1]].</ref> bestätigt und verfeinert. Langfristige Klimasimulationen deuten darauf hin, dass sich die von einer erhöhten Kohlenstoffdioxidkonzentration aufgeheizte Erde nur um ca. ein Grad pro 12.000 Jahre abkühlen wird.<ref>{{Internetquelle |autor=Mason Inman |url=http://www.nature.com/climate/2008/0812/full/climate.2008.122.html |titel=Carbon is forever |werk=Encyclopedia of Things |hrsg=Nature reports |datum=2008-11-20 |abruf=2012-09-12}}</ref>

Ein komplettes Verbrennen der [[Fossile Energie|fossilen Energieressourcen]], die konservativ auf 5 Billionen Tonnen [[Kohlenstoff]] geschätzt werden, würde hingegen zu einem weltweiten Temperaturanstieg von ca. 6,4 bis 9,5&nbsp;°C führen, was sehr starke negative Auswirkungen auf [[Ökosystem]]e, menschliche [[Gesundheit]], Landwirtschaft, die Wirtschaft usw. hätte.<ref>{{Literatur |Autor=Katarzyna B. Tokarska et al. |Titel=The climate response to five trillion tonnes of carbon |Sammelwerk=[[Nature Climate Change]] |Band=6 |Datum=2016 |Seiten=851–855 |DOI=10.1038/nclimate3036}}</ref> Würden neben konventionellen auch unkonventionelle Ressourcen verbrannt, könnte die Kohlendioxidkonzentration in der Erdatmosphäre bis auf ca. 5000&nbsp;ppm bis zum Jahr 2400 ansteigen.<ref>{{Literatur |Autor=Gavin L. Foster et al. |Titel=Future climate forcing potentially without precedent in the last 420 million years |Sammelwerk=[[Nature Communications]] |Band=8 |Datum=2017 |DOI=10.1038/ncomms14845}}</ref> Neben einer enormen Temperaturerhöhung würde hierbei der [[Antarktischer Eisschild|Antarktische Eisschild]] fast vollständig abschmelzen, womit der Meeresspiegel auch ohne Einberechnung des [[Grönländischer Eisschild|grönländischen Eisschildes]] um ca. 58&nbsp;m steigen würde.<ref>{{Literatur |Autor=Ricarda Winkelmann et al. |Titel=Combustion of available fossil fuel resources sufficient to eliminate the Antarctic Ice Sheet |Sammelwerk=[[Science Advances]] |Band=1 |Nummer=8 |Datum=2015 |DOI=10.1126/sciadv.1500589}}</ref>

== Forschungsstand ==
=== Wissenschaftsgeschichte ===
{{Hauptartikel|Klimatologie}}
{{Hauptartikel|Forschungsgeschichte des Klimawandels}}
[[Datei:Arrhenius.jpg|hochkant|mini|[[Svante Arrhenius]], einer der Pioniere in der Geschichte der Wissenschaft über die globale Erwärmung]]
[[Datei:191203 Furnaces of the world - Popular Mechanics - Global warming.jpg|mini|hochkant=2.5|Artikel in [[Popular Mechanics]] (veröffentlicht im März 1912), der die Prinzipien der globalen Erwärmung beschreibt:<br /> „Die Öfen der Welt verbrennen derzeit etwa 2.000.000.000 Tonnen Kohle pro Jahr. Wenn diese Kohle verbrannt wird und sich mit Sauerstoff verbindet, werden der Atmosphäre jährlich etwa 7.000.000.000 Tonnen Kohlendioxid hinzugefügt. Dies führt dazu, dass die Luft eine effektivere Decke für die Erde bildet und ihre Temperatur ansteigt. Der Effekt kann in einigen Jahrhunderten beträchtlich sein.“]]

Im Jahr 1824 entdeckte [[Jean Baptiste Joseph Fourier]] den Treibhauseffekt. [[Eunice Newton Foote]] untersuchte als erste experimentell die Wirkung von Sonnenbestrahlung auf luftdicht verschlossene Glasröhren, die mit verschiedenen Gasen gefüllt waren. Sie wies die [[Absorption (Physik)|Absorption]] von [[Wärmestrahlung]] durch [[Kohlenstoffdioxid]] und [[Wasserdampf]] nach, erkannte darin eine mögliche Ursache für [[Klimawandel]]-Ereignisse und veröffentlichte ihre Ergebnisse 1856. Dies wurde erst [[Eunice Newton Foote#Forschung|2010 bekannt]]. [[John Tyndall]] gelang es 1859, konkret die Absorption der von der Erdoberfläche ausgehenden langwelligen Infrarotstrahlung durch Treibhausgase nachzuweisen;<ref name="10.1098/rsnr.2018.0066">{{cite journal |author=Roland Jackson |year=2019 |title=Eunice Foote, John Tyndall and a Question of Priority |journal=Notes and Records (The Royal Society Journal of the History of Science) |url=https://royalsocietypublishing.org/doi/pdf/10.1098/rsnr.2018.0066 |doi=10.1098/rsnr.2018.0066 |format=PDF |language=en}}</ref> er bestimmte die relative Bedeutung von Wasserdampf gegenüber Kohlenstoffdioxid und Methan für den natürlichen Treibhauseffekt. An Tyndall anknüpfend veröffentlichte [[Svante Arrhenius]]<ref>Jaime Wisniak: ''Svante Arrhenius and the Greenhouse Effect.'' In: ''Indian Journal of Chem Technology'' 9 (2002), S. 165–173.</ref> 1896 die Hypothese, dass die [[anthropogen]]e CO<sub>2</sub>-Anreicherung in der Atmosphäre die Erdtemperatur erhöhen könne.<ref name="Arrhenius 1896">Svante Arrhenius (1896): ''On the Influence of Carbonic Acid in the Air upon the Temperature of the Ground.'' In: ''[[Philosophical Magazine]] and Journal of Science'', Band 41, S. 239–276 ({{Webarchiv | url=http://www.globalwarmingart.com/images/1/18/Arrhenius.pdf | wayback=20141006232634 | text=PDF; 8&nbsp;MB}})</ref> Damals begann die „Wissenschaft von der globalen Erwärmung“ im engeren Sinne.

Im Jahr 1908 publizierte der britische Meteorologe und spätere Präsident der [[Royal Meteorological Society]] Ernest Gold (1881–1976) einen Aufsatz zur [[Stratosphäre]].<ref>The Royal Society of London [https://archive.org/details/philtrans05311580 E. Gold: ''The Isothermal Layer of the Atmosphere and Atmospheric Radiation'' (February 16, 1909)]</ref> Er schrieb darin, dass die Temperatur der [[Tropopause]] mit steigender CO<sub>2</sub>-Konzentration steigt. Dies ist ein Kennzeichen der globalen Erwärmung, das fast ein Jahrhundert später auch gemessen werden konnte.<ref name="PMID12881562">B. D. Santer, M. F. Wehner u.&nbsp;a.: ''Contributions of anthropogenic and natural forcing to recent tropopause height changes.'' In: ''Science.'' Band 301, Nummer 5632, Juli 2003, S.&nbsp;479–483, [[doi:10.1126/science.1084123]], PMID 12881562.</ref>

In den späten 1950er Jahren wurde erstmals nachgewiesen, dass der Kohlenstoffdioxidgehalt der Atmosphäre ansteigt. Auf Initiative von [[Roger Revelle]] startete [[Charles David Keeling]] 1958 auf dem Berg [[Mauna Loa]] ([[Hawaii]], Big Island) regelmäßige Messungen des CO<sub>2</sub>-Gehalts der Atmosphäre ([[Keeling-Kurve]]). [[Gilbert Plass]] nutzte 1956 erstmals Computer und erheblich genauere Absorptionsspektren des CO<sub>2</sub> zur Berechnung der zu erwartenden Erwärmung. Er erhielt 3,6&nbsp;K (3,6&nbsp;°C) als Wert für die [[Klimasensitivität]].<ref>''The Carbon Dioxide Theory of Climatic Change.'' G.N. Plass, Tellus 8, S. 140–154, 1956 ([http://tellusb.net/index.php/tellusb/article/download/12664/14433 PDF])</ref> Bei diesem Wert handelt es sich um die Zunahme der Durchschnittstemperatur auf der Erde, wenn sich die CO<sub>2</sub>-Konzentration von 280&nbsp;[[Parts per million|ppm]] (vorindustrieller Zustand) verdoppelt, d.&nbsp;h. 560&nbsp;ppm beträgt.

Die ersten [[Computerprogramm]]e zur Modellierung des Weltklimas wurden Ende der 1960er Jahre geschrieben.

1979 schrieb die [[National Academy of Sciences]] der USA im „[[Jule Gregory Charney|Charney]]-Report“, dass ein Anstieg der Kohlenstoffdioxidkonzentration ohne Zweifel mit einer signifikanten Erwärmung verknüpft sei; deutliche Effekte seien aufgrund der Trägheit des Klimasystems jedoch erst in einigen Jahrzehnten zu erwarten.<ref>Charney Report {{Webarchiv | url=http://www.ecd.bnl.gov/steve/charney_report1979.pdf | wayback=20161221211339 | text=''Carbon Dioxide and Climate: A Scientific Assessment.''}} In: ''Report of an Ad Hoc Study Group on Carbon Dioxide and Climate Woods Hole.'' Massachusetts, 23.–27. Juli 1979 (PDF, S. 2 f. und 10 f.)</ref>

Der US-Klimaforscher [[James E. Hansen]] sagte am 23. Juni 1988 vor dem ''Energy and Natural Resources Committee'' des [[Senat der Vereinigten Staaten|US-Senats]], er sei zu 99 Prozent davon überzeugt, dass die jeweilige [[Jahresrekordtemperatur]] nicht das Resultat natürlicher Schwankungen sei. Dies gilt als die erste derartige Äußerung eines Wissenschaftlers vor einem politischen Gremium.<ref>Ben Block: [https://grist.org/article/a-climate-hero-the-early-years/ ''A look back at James Hansen’s seminal testimony on climate.''] Grist, 2008</ref> Bereits in dieser Sitzung wurden Forderungen nach politischen Maßnahmen gestellt, um die globale Erwärmung zu verlangsamen.<ref>Philip Shabecoff: [https://www.nytimes.com/1988/06/24/us/global-warming-has-begun-expert-tells-senate.html ''Global Warming Has Begun, Expert Tells Senate.''] ''New York Times,'' 24. Juni 1988</ref> Im November 1988 wurde der Weltklimarat (IPCC) gegründet, der den politischen Entscheidungsträgern und Regierungen zuarbeiten soll. Im IPCC wird der wissenschaftliche Erkenntnisstand zur globalen Erwärmung und zum anthropogenen Anteil daran diskutiert, abgestimmt und in Berichten zusammengefasst.

=== Anthropogene globale Erwärmung im Kontext der Erdgeschichte ===
{{Hauptartikel|Paläoklimatologie}}

Die Erforschung von Ursachen und Folgen der globalen Erwärmung ist seit ihrem Beginn eng mit der Analyse der klimatischen Bedingungen vergangener Zeiten verknüpft. Svante Arrhenius, der als Erster darauf hinwies, dass der Mensch durch die Emission von CO<sub>2</sub> die Erde erwärmt, erkannte bei der Suche nach den Ursachen der Eiszeiten den klimatischen Einfluss wechselnder Konzentrationen von Kohlenstoffdioxid in der Erdatmosphäre.<ref>Svante Arrhenius: ''On the Influence of Carbonic Acid in the Air upon the Temperature of the Ground''. In: ''Philosophical Magazine and Journal of Science'' 41, 1896, S. 239–276 {{Webarchiv | url=http://www.globalwarmingart.com/images/1/18/Arrhenius.pdf | wayback=20141006232634 | text=globalwarmingart.com}} (PDF; 8&nbsp;MB)</ref>

So wie Erdbeben und Vulkanausbrüche sind auch Klimawandel etwas Natürliches. Seit der [[Entstehung der Erde]] hat sich das Erdklima ständig verändert, und es wird sich auch künftig ändern. In erster Linie verantwortlich dafür waren eine wechselnde Konzentration und Zusammensetzung der Treibhausgase in der Atmosphäre durch die unterschiedliche Intensität von [[Vulkanismus]] und Erosion. Weitere klimawirksame Faktoren sind die variable Sonneneinstrahlung, unter anderem durch die [[Milanković-Zyklen]], sowie eine durch die [[Plattentektonik]] verursachte permanente Umgestaltung und Verschiebung der Kontinente.<ref>{{cite journal |last=Donn |first=Wiliam L. |coauthors=David M. Shaw |year=1977 |month=march |title=Model of climate evolution based on continental drift and polar wandering |journal=Bulletin |volume=88 |issue=3 |pages=390–396 |doi=10.1130/0016-7606(1977)88<390:MOCEBO>2.0.CO;2 |language= en}}</ref> Landmassen an den Polen förderten die Bildung von Eiskappen, und veränderte [[Meeresströmung]]en lenkten Wärme entweder von den Polen weg oder zu diesen hin und beeinflussten auf diese Weise die Stärke der sehr mächtigen [[Eis-Albedo-Rückkopplung]].<ref>{{Internetquelle |autor=Gerald H. Haug, Lloyd D. Keigwin |url=http://www.whoi.edu/oceanus/viewArticle.do?id=2508 |titel=How the Isthmus of Panama Put Ice in the Arctic: Drifting continents open and close gateways between oceans and shift Earth’s climate |werk=Oceanus |hrsg=Woods Hole Oceanographic Institution |abruf=2013-07-22}}</ref>

Obwohl Leuchtkraft und Strahlungsleistung der Sonne am Beginn der Erdgeschichte etwa 30 Prozent geringer als heute waren, herrschten in der gesamten Zeit Bedingungen, unter denen flüssiges Wasser existieren konnte. Dieses Phänomen (''[[Paradoxon der schwachen jungen Sonne]]'') führte in den 1980er Jahren zur Hypothese eines „CO<sub>2</sub>-Thermostats“: Es hielt die Temperaturen der Erde über Jahrmilliarden konstant in Bereichen, in denen [[Leben auf der Erde]] möglich war. Wenn Vulkane vermehrt CO<sub>2</sub> ausstießen, so dass die Temperaturen anstiegen, erhöhte sich der Grad der Verwitterung, wodurch mehr CO<sub>2</sub> gebunden wurde. War die Erde kalt und die Konzentration des Treibhausgases gering, wurde die Verwitterung durch die Vereisung weiter Landflächen stark verringert.<ref name="Kasting">{{cite journal |last=Walker |first=J.C.G |coauthors=P.B. Hays, J.F. Kasting |year=1981 |title=A Negative Feedback Mechanism for the Long-term Stabilization of Earth’s Surface Temperature |journal=J. Geophys. Res. |volume=86 |issue=|pages=1,147–1,158 |doi=10.1029/JC086iC10p09776 |url =http://www3.geosc.psu.edu/~jfk4/PersonalPage/Pdf/J._Geophys._Res.86_81.pdf |format=PDF |language=en |archive-url=https://web.archive.org/web/20131022113800/http://www3.geosc.psu.edu/~jfk4/PersonalPage/Pdf/J._Geophys._Res.86_81.pdf |archive-date=2013-10-22 }}</ref> Das durch den Vulkanismus weiter in die Atmosphäre strömende Treibhausgas reicherte sich dort bis zu einem gewissen Kipppunkt an und verursachte dann ein globales Tauwetter. Der Nachteil dieses Mechanismus besteht darin, dass er mehrere Jahrtausende für die Korrektur von Treibhausgaskonzentrationen und Temperaturen benötigt, und es sind mehrere Fälle bekannt, bei denen er versagte.

<imagemap>
Datei:Temp-phanerozoic combined-de.svg|mini |hochkant=1.8|Klickbare rekonstruierte Temperaturkurve des Phanerozoikums. Die Werte für 2050 und 2100 basieren auf dem 5. Sachstandsbericht des IPCC unter Annahme einer kontinuierlich steigenden CO<sub>2</sub>-Konzentration. – Der Graph verdeutlicht, wie stark die globale Temperatur im Verlauf der [[Erdgeschichte]] schwankte, dabei lag sie in den letzten 2,6&nbsp;Millionen Jahren fast durchweg niedriger als heute.

rect 965 0 1275 56 [[Phanerozoikum]]

rect 272 556 386 600 [[Eiszeitalter#Ordovizisches Eiszeitalter]]
rect 580 590 708 640 [[Eiszeitalter#Permokarbones Eiszeitalter]]
rect 704 104 868 140 [[Perm-Trias-Ereignis]]
rect 1214 314 1266 348 [[Paläozän/Eozän-Temperaturmaximum]]
rect 1176 476 1240 520 [[Kreide-Paläogen-Grenze]]
rect 1280 642 1365 735 [[Känozoisches Eiszeitalter]]
rect 102 1000 160 1050 [[Kreide-Paläogen-Grenze]]
rect 112 895 165 915 [[Paläozän/Eozän-Temperaturmaximum]]
rect 182 901 250 920 [[Eocene Thermal Maximum 2]]
rect 1012 1096 1046 1115 [[Eem-Warmzeit]]
rect 1050 1150 1104 1205 [[Letzteiszeitliches Maximum]]
rect 1194 1090 1297 1128 [[Atlantikum]]
rect 1135 1226 1277 1243 [[Jüngere Dryaszeit]]
rect 1342 1063 1359 1159 [[Globale Erwärmung]]

rect 1368 414 1430 486 [[Warmklima]]
rect 1368 596 1440 648 [[Eiszeitalter]]

rect 105 718 230 740 [[Kambrium]]
rect 232 718 326 740 [[Ordovizium]]
rect 328 718 386 740 [[Silur]]
rect 390 718 530 740 [[Devon (Geologie)]]
rect 532 718 660 740 [[Karbon]]
rect 662 718 773 740 [[Perm (Geologie)]]
rect 775 718 890 740 [[Trias (Geologie)]]
rect 892 718 1023 740 [[Jura (Geologie)]]
rect 1025 718 1207 740 [[Kreide (Geologie)]]
rect 1209 718 1303 740 [[Paläogen]]
rect 1305 718 1350 740 [[Neogen]]
rect 1351 718 1416 740 [[Quartär (Geologie)]]

rect 104 1245 323 1268 [[Paläogen]]
rect 324 1245 614 1268 [[Neogen]]
rect 615 1245 1282 1268 [[Quartär (Geologie)]]
rect 104 1269 155 1288 [[Paläozän]]
rect 156 1269 266 1288 [[Eozän]]
rect 267 1269 323 1288 [[Oligozän]]
rect 324 1269 416 1288 [[Miozän]]
rect 420 1269 614 1288 [[Pliozän]]
rect 615 1269 1166 1288 [[Pleistozän]]
rect 1167 1269 1282 1288 [[Holozän]]

rect 80 788 134 800 [[Christopher Scotese]]
rect 266 696 390 710 [[Christopher Scotese]]
rect 154 1228 193 1242 [[James E. Hansen]]
rect 580 896 621 914 [[James E. Hansen]]
rect 895 915 936 928 [[James E. Hansen]]
rect 775 899 905 915 [[EPICA]]
rect 1087 899 1216 915 [[EPICA]]
rect 1088 916 1179 930 [[Greenland Ice Core Project]]
rect 255 1228 314 1242 [[Delta-O-18]]
rect 1086 966 1180 982 [[Repräsentativer Konzentrationspfad]]
</imagemap>

Man nimmt an, dass die [[große Sauerstoffkatastrophe]] vor 2,3&nbsp;Milliarden Jahren einen Zusammenbruch der Methankonzentration in der Atmosphäre bewirkte. Dies verminderte den Treibhauseffekt so stark, dass daraus eine großflächige und lang andauernde Vereisung der Erde während der [[Huronische Eiszeit|Huronischen Eiszeit]] resultierte. Im Verlauf&nbsp;– vermutlich mehrerer&nbsp;– [[Schneeball Erde|Schneeball-Erde]]-Ereignisse während des [[Neoproterozoikum]]s vor rund 750&nbsp;bis 635&nbsp;Millionen Jahren fror die Erdoberfläche erneut fast vollkommen zu.

Das letzte derartige Ereignis fand unmittelbar vor der [[Kambrische Explosion|kambrischen Explosion]] vor 640&nbsp;Millionen Jahren statt und wird [[Marinoische Eiszeit]] genannt. Die helle Oberfläche der fast vollständig gefrorenen Erde reflektierte nahezu die gesamte einfallende Sonnenenergie zurück ins All und hielt die Erde so im Eiszeitzustand gefangen; dies änderte sich erst, als die Konzentration von Kohlenstoffdioxid in der Erdatmosphäre, bedingt durch den unter dem Eis fortdauernden Vulkanismus, auf extrem hohe Werte gestiegen war. Da das CO<sub>2</sub>-Thermostat auf Veränderungen nur träge reagiert, taute die Erde nicht nur auf, sondern stürzte in der Folge für einige Jahrzehntausende in das andere Extrem eines Supertreibhauses.<ref name="Hoffman1998">{{cite journal |author=Hoffman, P.F. |coauthors=Kaufman, A.J., Halverson, G.P., Schrag, D.P. |date=1998-08-28 |title=A Neoproterozoic Snowball Earth |journal=Science |volume=281 |issue=5381 |pages=1342–6 |doi=10.1126/science.281.5381.1342 |url=http://www.sciencemag.org/cgi/content/full/281/5381/1342?ijkey=48d78da67bab492803c333f50c0dd84fbbef109c |pmid=9721097 |bibcode=1998Sci...281.1342H |language=en}} ([http://www.snowballearth.org/pdf/Hoffman_Science1998.pdf PDF; 260 kB])</ref> Das Ausmaß der Vereisung ist jedoch in der Wissenschaft umstritten, weil Klimadaten aus dieser Zeit ungenau und lückenhaft sind. Nach neueren Untersuchungen trat eine ähnliche Konstellation am Karbon-Perm-Übergang vor etwa 300 Millionen Jahren ein, als sich die atmosphärische Kohlenstoffdioxid-Konzentration auf ein Minimum von wahrscheinlich 100 ppm verringerte. Dadurch rückte das Erdklimasystem in die unmittelbare Nähe jenes [[Tipping-Point|Kipppunkts]], der den Planeten in den [[Klimazustand]] einer globalen Vereisung überführt hätte.<ref name="10.1073/pnas.1712062114">{{cite journal |author=Georg Feulner |year=2017 |month=Oktober |title=Formation of most of our coal brought Earth close to global glaciation |journal=PNAS |volume=114 |issue=43 |pages=11333–11337 |doi=10.1073/pnas.1712062114 |url= |language=en}}</ref>

Hingegen war die Erde zur Zeit des wahrscheinlich größten [[Massenaussterben#Perm-Trias-Grenze (vor ca. 252 Millionen Jahren)|Massenaussterbens vor 252&nbsp;Millionen Jahren]] ein Supertreibhaus mit sehr viel höheren Temperaturen als heute.<ref name="Sun" /> Diese drastische Temperaturerhöhung, die an der [[Perm-Trias-Grenze]] fast alles Leben auf der Erde auslöschte, wurde sehr wahrscheinlich von einer lang andauernden intensiven Vulkantätigkeit verursacht, die zur Entstehung des [[Sibirischer Trapp|sibirischen Trapps]] führte. Aktuelle [[Isotopenuntersuchung]]en deuten darauf hin, dass sich die damaligen Meere innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums um bis zu 8&nbsp;K erwärmten und parallel dazu stark versauerten.<ref name="Joachimski" /> Während dieser und anderer Phasen extrem hoher Temperaturen enthielten die Ozeane zu großen Teilen keinen Sauerstoff. Derartige [[Ozeanisches anoxisches Ereignis|ozeanische anoxische Ereignisse]] wiederholten sich in der Erdgeschichte mehrfach. Man weiß heute, dass sowohl Phasen starker Abkühlung, wie beispielsweise während der [[Grande Coupure]], als auch rapide Erwärmungen von [[Massenaussterben]] begleitet wurden.<ref name="Sun">{{cite journal |last=Sun |first=Yadong |coauthors=Michael M. Joachimski, Paul B. Wignall, Chunbo Yan, Yanlong Chen, Haishui Jiang, Lina Wang, Xulong Lai| year=2012 |month=October |title=Lethally Hot Temperatures During the Early Triassic Greenhouse |journal=Science |volume=Lethally Hot Temperatures During the Early Triassic Greenhouse |issue=366 |doi=10.1126/science.1224126 |language=en}}</ref><ref name="Joachimski">{{cite journal |last=Joachimski |first=Michael M. |coauthors=Xulong Lai, Shuzhong Shen, Haishui Jiang, Genming Luo, Bo Chen, Jun Chen and Yadong Sun |year=2012 |month=January |title=Climate warming in the latest Permian and the Permian–Triassic mass extinction |journal=Geology |volume=40 |issue=3 |pages=195–198 |doi=10.1130/G32707.1 |url=http://geology.gsapubs.org/content/40/3/195.abstract |language=en}}</ref><ref name="Bowen">{{cite journal |last=Bowen |first=Gabriel |coauthors=Timothy J. Bralower, Margareth L. Delaney, Gerald R. Dickens, Daniel C. Kelly, Paul L. Koch, Lee R. Kump, Jin Meng, Lisa C. Sloan, Ellen Thomas, Scott L. Wing, James C. Zachos |year=2011 |month=6 |title =Eocene hyperthermal event offers insight into greenhouse warming |journal=EOS |volume=87 |issue=17 |pages=165–169 |doi=10.1029/2006EO170002 |language= en}}</ref> Der Paläontologe [[Peter Ward (Paläontologe)|Peter Ward]] behauptet sogar, dass alle bekannten Massenaussterben der Erdgeschichte mit Ausnahme des [[KT-Impakt]]s durch Klimakrisen ausgelöst wurden.<ref>Peter Ward: ''Under a Green Sky: Global Warming, the Mass Extinctions of the Past, and What They Can Tell Us About Our Future'' (2007) ISBN 978-0-06-113791-4</ref>

[[Datei:Bau future warming med.jpg|mini|hochkant=1.4|Globaler Anstieg der Durchschnittstemperaturen der letzten 10.000 Jahre seit der [[Neolithische Revolution|Neolithischen Revolution]] sowie der zum Ende des 21. Jahrhunderts erwartete Temperaturanstieg für drei unterschiedliche Annahmen zur [[Klimasensitivität]] bei ungebremsten Emissionen („Business as usual“-Szenario)]]

Das Klima der letzten 10.000 Jahre war im Vergleich zu den häufigen und starken Schwankungen der vorangegangenen Jahrtausende ungewöhnlich stabil. Diese Stabilität gilt als Grundvoraussetzung für die Entwicklung und den Fortbestand der menschlichen [[Zivilisation]].<ref>{{cite journal |last=Feynman |first=Joan |coauthors=Alexander Ruzmaikin |year=2007 |title=Climate stability and the development of agricultural societies |journal=Climatic Change |volume=84 |issue=3–4 |pages=295–311 |doi=10.1007/s10584-007-9248-1 |language=en}}</ref><ref name="DOI10.1126/science.1228026">{{cite journal |author=S. A. Marcott, J. D. Shakun, P. U. Clark, A. C. Mix |date=2013-03-07 |title=A Reconstruction of Regional and Global Temperature for the Past 11,300 Years |journal=Science |volume=339 |issue=6124 |pages=1198 |doi=10.1126/science.1228026 |language=en}}</ref> Zuletzt kam es während des [[Paläozän/Eozän-Temperaturmaximum]]s und beim [[Eocene Thermal Maximum 2]] zu einer schnellen und starken globalen Erwärmung, die von einem massiven Eintrag von Kohlenstoff (CO<sub>2</sub> und/oder Methan) in die Atmosphäre verursacht wurde. Diese Epochen sind daher Gegenstand intensiver Forschungen, um daraus Erkenntnisse über mögliche Auswirkungen der laufenden menschengemachten Erwärmung zu gewinnen.<ref name="Bowen" />

Der laufende und für die kommenden Jahre erwartete Klimawandel hat möglicherweise das Ausmaß großer Klimaveränderungen der Erdgeschichte, die vorhergesagte kommende Temperaturänderung läuft aber mindestens um einen Faktor 20 schneller ab als in allen globalen Klimawandeln der letzten 65&nbsp;Millionen Jahre.<ref name="Diffenbaugh">{{cite journal |last=Diffenbaugh |first=Noah |coauthors=[[Christopher Field]] |year=2013 |month=August |title=Changes in Ecologically Critical Terrestrial Climate Conditions |journal=Science |volume=341 |issue=6145 |pages=486–492 |doi=10.1126/science.1237123 |url=https://www.researchgate.net/publication/254278163_Changes_in_Ecologically_Critical_Terrestrial_Climate_Conditions |language=en}}, Zusammenfassung [https://www.sciencedaily.com/releases/2013/08/130801142420.htm online]</ref><ref>{{Internetquelle |autor=NASA Earth Observatory |url=http://earthobservatory.nasa.gov/Features/GlobalWarming/page3.php |titel=How is Today’s Warming Different from the Past?II |werk=Global Warming |datum=2010-06-03 |sprache=en |abruf=2014-01-21}}</ref> Betrachtet man die Geschwindigkeit der Erwärmungsphasen von [[Kaltzeit|Eiszeiten]] zu [[Warmzeit|Zwischeneiszeiten]], wie sie in den letzten ca. 500.000 Jahren fünfmal vorkamen, so kam es dort jeweils zu Phasen der schnellen Erwärmung. Diese Phasen dauerten jeweils ca. 10.000 Jahre an und waren durch einen Anstieg von insgesamt ca. 4 bis 5&nbsp;°C gekennzeichnet. Bei der derzeitigen menschengemachten Erwärmung wurde der Anstieg, ohne erhebliche Maßnahmen zum [[Klimaschutz]], ebenfalls mit ca. 4 bis 5&nbsp;°C berechnet – nur dass dieser Prozess in 100 statt 10.000&nbsp;Jahren abläuft.<ref>[[Hartmut Graßl]]: ''Klimawandel. Die wichtigsten Antworten''. Freiburg im Breisgau 2007, S. 63f.</ref>

Anhand der bald zweihundert Jahre umfassenden Datenlage und Forschung ist davon auszugehen, dass die Epoche des [[Pliozän]]s ein analoges Beispiel für die nähere Zukunft unseres Planeten sein kann. Der [[Kohlenstoffdioxid]]-Gehalt der Atmosphäre im mittleren Pliozän wurde mit Hilfe der [[Isotopenuntersuchung]] von [[Δ13C]] ermittelt und lag damals im Bereich von 400 ppm, das entspricht der Konzentration des Jahres 2015.<ref name="Pagani">{{cite journal |author=Mark Pagani, Zhonghui Liu, Jonathan LaRiviere, Ana Christina Ravelo |year=2010 |title=High Earth-system climate sensitivity determined from Pliocene carbon dioxide concentrations |journal=Nature Geoscience |volume=3|doi=10.1038/ngeo724|url=https://www.geo.umass.edu/courses/geo763/Pagani.pdf |format=PDF |language=en}}, abgerufen am 8. Oktober 2015</ref><ref>{{cite journal |author=W. M. Kurschner, J. van der Burgh H. Visscher, D. L. Dilcher |year=1996 |title=Oak leaves as biosensors of late Neogene and early Pleistocene paleoatmospheric CO<sub>2</sub> concentrations |journal=[[Marine Micropaleontology]] |volume=27 |issue=1–4 |pages=299–312 |doi=10.1016/0377-8398(95)00067-4 |language=en}}</ref> Mit Hilfe von [[Proxy (Klimaforschung)|Klimaproxies]] sind Temperatur und Meeresspiegel der Zeit vor 5&nbsp;Millionen Jahren rekonstruierbar. Zum Beginn des Pliozäns lag die globale Durchschnittstemperatur um 2 K höher als im [[Holozän]]; die globale Jahresdurchschnittstemperatur reagiert aufgrund der enormen Wärmekapazität der Weltmeere sehr träge auf Änderungen des [[Strahlungsantrieb]]s und so ist sie seit Beginn der industriellen Revolution erst um ca. 1 K angestiegen.

Die Erwärmung führt unter anderem zu einem [[Meeresspiegelanstieg seit 1850|Meeresspiegelanstieg]]. Der Meeresspiegel lag in der Mitte des Pliozäns um rund 20 Meter höher als heute.<ref>{{Literatur |Autor=IPCC |Titel=Climate Change 2007: Working Group I: The Physical Science Basis |Verlag=Cambridge University Press |Datum=2007 |Kapitel=6.3.2 What Does the Record of the Mid-Pliocene Show? |Sprache=en |Online=http://www.ipcc.ch/publications_and_data/ar4/wg1/en/ch6s6-3-2.html |Zitat=Geologic evidence and isotopes agree that sea level was at least 15 to 25&nbsp;m above modern levels.}}</ref>

[[Datei:Intergovernmental Panel on Climate Change logo.svg|mini|Der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) fasst im Abstand von einigen Jahren den wissenschaftlichen Kenntnisstand über die globale Erwärmung zusammen.]]

=== Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) ===
{{Hauptartikel|Intergovernmental Panel on Climate Change}}

Der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) wurde 1988 vom [[Umweltprogramm der Vereinten Nationen]] (UNEP) gemeinsam mit der [[Weltorganisation für Meteorologie]] (WMO) eingerichtet und ist der 1992 abgeschlossenen [[Klimarahmenkonvention]] beigeordnet. Der IPCC fasst für seine im Abstand von etwa sechs Jahren erscheinenden Berichte die weltweiten Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Klimaveränderung zusammen und bildet damit den aktuellen Stand des Wissens in der Klimatologie ab.

Die Organisation wurde 2007, gemeinsam mit dem ehemaligen US-Vizepräsidenten [[Al Gore]], mit dem [[Friedensnobelpreis]] ausgezeichnet. Der [[Sechster Sachstandsbericht des IPCC|Sechste Sachstandsbericht]] erschien in den Jahren 2021 bis 2023.

== Wie sicher sind die Erkenntnisse zur globalen Erwärmung? ==
[[Datei:Human fingerprints for global warming.jpg|mini|Auswahl verschiedener dezidiert menschlicher [[Fingerabdruck#Im übertragenen Sinne|Fingerabdrücke]] der gegenwärtig stattfindenden globalen Erwärmung]]

Seit der Entdeckung des Treibhauseffektes in der Atmosphäre 1824 durch [[Jean Baptiste Joseph Fourier]] und der Beschreibung der Treibhauswirkung von Wasserdampf und Kohlenstoffdioxid 1862 durch [[John Tyndall]] ist die wissenschaftliche Erforschung des Erd-Klimasystems immer präziser geworden.<ref name="IPCC 2007" /> Inzwischen existiert eine „erdrückend[e] Beweislage“, dass die globale Erwärmung real ist, menschengemacht ist und eine große Bedrohung darstellt.<ref>[[Michael E. Mann]], Tom Toles: ''Der Tollhauseffekt. Wie die Leugnung des Klimawandels unseren Planeten bedroht, unsere Politik zerstört und uns in den Wahnsinn treibt''. Erlangen 2018, S.&nbsp;59.</ref>

Seit 150 Jahren ist die wärmende Wirkung von Treibhausgasen bekannt, deren Konzentrationsanstieg in der Erdatmosphäre dann Mitte der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts sicher nachgewiesen werden konnte. Die seit Mitte der 1970er Jahre festgestellte, ausgeprägte und bis heute ununterbrochene Erwärmung der Atmosphäre kann mit Hilfe der seitdem deutlich verbesserten Messtechnik nicht primär auf solare Einflüsse oder andere natürliche Faktoren zurückgeführt werden, da sich diese seit dieser Zeit nur minimal veränderten. Grundlegende Forschungen zur Auswirkung der Treibhausgase stammen vom Ozeanographen [[Veerabhadran Ramanathan]] aus der Mitte der 1970er Jahre.<ref>{{Literatur |Autor=[[Veerabhadran Ramanathan]], J. A. Coakley |Titel=Relative contributions of H<sub>2</sub>0, CO<sub>2</sub> and 0<sub>3</sub> to the greenhouse effect |Sammelwerk=Rev. Geophys and Space Phys |Band=16 |Datum=1978 |Seiten=465}}</ref>

Mehrere Hunderttausend klimatologischer Studien<ref>{{Literatur |Autor=Robin Haunschild et al. |Titel=Climate Change Research in View of Bibliometrics |Sammelwerk=[[PLOS ONE]] |Band=11 |Nummer=7 |Datum=2016 |DOI=10.1371/journal.pone.0160393}}</ref> wurden seitdem veröffentlicht, von denen die große Mehrheit (etwa 97 %)<ref>{{cite journal |author=John Cook et al. |year=2013 |title=Quantifying the consensus on anthropogenic global warming in the scientific literature |journal=Environmental Research Letters |doi=10.1088/1748-9326/8/2/024024 |url=http://iopscience.iop.org/1748-9326/8/2/024024/pdf/1748-9326_8_2_024024.pdf |language=englisch}}</ref> den [[Wissenschaftlicher Konsens zum Klimawandel|wissenschaftlichen Konsens zum Klimawandel]] stützt. Prognosen und Berechnungen, die vor Jahrzehnten getätigt wurden, streuten noch recht groß, haben insgesamt den Trend aber überraschend gut getroffen.<ref>{{Internetquelle |autor=Dan Satterfield |url=http://blogs.agu.org/wildwildscience/2012/12/11/ipcc-climate-forecast-from-1990-amazingly-accurate/ |titel=IPCC Climate Forecast from 1990 – Amazingly Accurate |hrsg=AGU |datum=2012 |sprache=en |abruf=2021-09-16}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=John Cook |url=http://klimafakten.de/behauptungen/behauptung-klimamodelle-sind-nicht-verlaesslich |titel=Längst können Klimamodelle das Temperaturverhalten der Erde rekonstruieren |hrsg=Klimafakten.de |datum=2010 |abruf=2021-09-16}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Smith et al. |url=http://www.lse.ac.uk/CATS/Publications/Publications%20PDFs/Smith-Petersen-Variations-on-reliability.pdf |titel=Variations on Reliability: Connecting Climate Predictions to Climate Policy |hrsg=Centre for the Analysis of Time Series |datum=2014 |format=PDF |sprache=en |abruf=2021-09-16}}</ref><ref name="Feldman 2015">{{Literatur |Autor=D.R. Feldman et al. |Titel=Observational determination of surface radiative forcing by CO2 from 2000 to 2010 |Sammelwerk=[[Nature]] |Band=519 |Datum=2015 |Seiten=339–343 |DOI=10.1038/nature14240}}</ref> Werden die Modelle mit neueren Messwerten gerechnet, vor allem der Strahlungsbilanz zwischen oberer Atmosphäre und dem Weltraum, dann sinkt die Streuung zwischen den Modellen und der Mittelwert für die Erwärmung zum Ende des Jahrhunderts steigt etwas.<ref>Patrick T. Brown, Ken Caldeira: ''Greater future global warming inferred from Earth’s recent energy budget.'' Nature 552, 2017, [[doi:10.1038/nature24672]] (freier Volltext).</ref>

=== Trends und exakte Zeitpunkte ===
Man unterscheidet in der Klimaforschung zwischen Trend und Zeitpunkt und berechnet dafür die Eintrittswahrscheinlichkeiten. Im Themenumfeld der globalen Erwärmung ist beispielsweise Folgendes nicht genau bekannt: Mehrere Ereignis-Zeitpunkte, darunter der Zeitpunkt, an dem die Arktis im 21. Jahrhundert im Sommer eisfrei sein wird; der exakte Meeresspiegelanstieg bis zum Ende des 21. Jahrhunderts ist ebenfalls nicht bekannt. Unsicherheiten bestehen in der genauen Art, Form, dem Ort und der Verteilung von globalen Kipppunkten im Klimasystem und damit auch verbunden in der Kenntnis der genauen regionalen Auswirkungen der globalen Erwärmung. Die Mehrzahl der relevanten wissenschaftlichen Grundlagen gilt hingegen als sehr gut verstanden.<ref>Global Warming: Is the Science Settled Enough for Policy? Vortrag von [[Stephen Schneider (Klimatologe)|Stephen Schneider]] im Rahmen der ''Stanford University Office Science Outreach Summer Science lecture'' [https://www.youtube.com/watch?v=WXaruC4vJCU&t=13m35s Youtube]</ref>

=== Der wissenschaftliche Konsens zum Klimawandel ===
[[Datei:97% of Climate Scientists Confirm Anthroprogenic Global Warming.svg|mini|97 % aller Klimatologen stützten 2013 den wissenschaftlichen Konsens im Hinblick auf die menschengemachte Erderwärmung.]]

Der Themenkomplex der globalen Erwärmung war zunächst Gegenstand kontroverser Diskussionen mit wechselnden Schwerpunkten. Anfang des 20. Jahrhunderts überwog die Unsicherheit, ob die theoretisch vorhergesagte Erwärmung messtechnisch überhaupt nachweisbar sein würde. Als in den USA während der 1930er Jahre erstmals ein signifikanter Temperaturanstieg in einigen Regionen registriert wurde (→[[Dust Bowl]]), galt dies als ein starkes Indiz für eine Erderwärmung; es wurde allerdings bezweifelt, ob die Erwärmung tatsächlich [[anthropogen]] (von menschlichen Aktivitäten verursacht) war. Diese Zweifel werden von manchen vorgeblich [[Klimawandelleugnung|klimaskeptischen]] Gruppierungen bis heute geäußert, gelegentlich wurde sogar eine [[globale Abkühlung]] für die kommenden Jahrzehnte prognostiziert, was Klimaforscher – auch angesichts der [[#Rückkopplungen|Rückkopplungen]] – für ausgeschlossen halten.<ref>{{Literatur |Autor=Maxwell T. Boykoff |Titel=Public Enemy No. 1? Understanding Media Representations of Outlier Views on Climate Change |Sammelwerk=[[American Behavioral Scientist]] |Band=57 |Nummer=6 |Datum=2013 |Seiten=796–817 |DOI=10.1177/0002764213476846}}</ref>

Unter Fachwissenschaftlern herrscht seit vielen Jahren ein Konsens bezüglich der menschengemachten globalen Erwärmung,<ref name="Cook 2013">{{Literatur |Autor=Cook et al. |Titel=Quantifying the consensus on anthropogenic global warming in the scientific literature |Sammelwerk=[[Environmental Research Letters]] |Band=8 |Datum=2013 |DOI=10.1088/1748-9326/8/2/024024}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=[[Naomi Oreskes]] |Titel=The Scientific Consensus on Climate Change |Sammelwerk=[[Science]] |Band=306 |Nummer=5702 |Datum=2004 |Seiten=1686 |DOI=10.1126/science.1103618}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Anderegg et al. |Titel=Expert credibility in climate change |Sammelwerk=[[Proceedings of the National Academy of Sciences]] |Band=107 |Nummer=27 |Datum=2010 |Seiten=12107–12109 |DOI=10.1073/pnas.1003187107}}</ref> der seit spätestens Anfang der 1990er Jahre besteht.<ref name="Powell 178">James Lawrence Powell: ''The Inquisition of Climate Science''. New York 2012, S.&nbsp;178.</ref><ref>{{Literatur |Autor=Uri Shwed, Peter S. Bearman |Titel=The Temporal Structure of Scientific Consensus Formation |Sammelwerk=[[American Sociological Review]] |Band=75 |Nummer=6 |Datum=2010 |Seiten=817–840 |DOI=10.1177/0003122410388488}}</ref> Andere Quellen datieren die Schaffung des wissenschaftlichen Konsens bereits in die 1980er Jahre. So hielt z.&nbsp;B. der 1988 publizierte Zwischenbericht der [[Enquete-Kommission Vorsorge zum Schutz der Erdatmosphäre]] fest, dass schon auf der [[Klimakonferenz von Villach 1985]] ein Konsens über Existenz und menschliche Ursache des Klimawandels erzielt worden sei:

{{Zitat
|Text=In Villach (Österreich, 1985) waren sich die Wissenschaftler aus aller Welt erstmals darin einig, daß sich die globale Durchschnittstemperatur in Erdbodennähe erhöhen wird. Konsensfähig war auch, daß die durch Menschen verursachte Zunahme der Konzentrationen klimarelevanter Treibhausgase in der Atmosphäre, vor allem der von Kohlendioxid (CO<sub>2</sub>), Methan (CH<sub>4</sub>), troposphärischem Ozon, Distickstoffoxid (N<sub>2</sub>O) und der Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW), zur Temperaturerhöhung führt.
|Autor=[[Enquete-Kommission]] ''Vorsorge zum Schutz der Erdatmosphäre'' des [[Deutscher Bundestag|Deutschen Bundestags]], November 1988.
|ref=<ref>Deutscher Bundestag 1988: [http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/11/032/1103246.pdf ''Erster Zwischenbericht der ENQUETE-KOMMISSION Vorsorge zum Schutz der Erdatmosphäre, S.&nbsp;177'']. Website des deutschen Bundestages. Abgerufen am 15. August 2019.</ref>}}

Der in den IPCC-Berichten zum Ausdruck gebrachte [[Wissenschaftlicher Konsens|wissenschaftliche Konsens]] wird von den nationalen und internationalen [[Akademie der Wissenschaften|Wissenschaftsakademien]] und allen [[G7|G8]]-Ländern ausdrücklich geteilt.<ref name="royscie2005">Gemeinsame Stellungnahme der nationalen Wissenschaftsakademien der G8-Länder sowie Brasiliens, Indiens und Chinas. Herausgegeben von ''The Royal Society'' 2005: ''[https://www.academie-sciences.fr/archivage_site/activite/rapport/avis0605a_gb.pdf Joint science academies’ statement: Global response to climate change.]''</ref><ref name="Royal Society 2001">Royal Society (2001): ''The Science of Climate Change'' [https://royalsociety.org/policy/publications/2001/science-climate-change/ Online]</ref><ref name="The National Academies 2007">The National Academies (2007): ''Joint science academies’ statement on growth and responsibility: sustainability, energy efficiency and climate protection'' ([http://www.nationalacademies.org/includes/G8Statement_Energy_07_May.pdf PDF; 198&nbsp;kB])</ref><ref name="The National Academies 2008">The National Academies (2008): ''Joint Science Academies’ Statement: Climate Change Adaptation and the Transition to a Low Carbon Society'' ([http://www.nationalacademies.org/includes/climatechangestatement.pdf PDF; 198&nbsp;kB])</ref> Auch die Wissenschaftler von diversen Industrieunternehmen der Energiebranche kamen intern zu den gleichen Schlussfolgerungen, auch wenn die Unternehmen den menschengemachten Klimawandel öffentlich teils über Jahrzehnte bestritten. Beispielsweise war die Lobbyorganisation der US-Erdöl- und Erdgasindustrie, das [[American Petroleum Institute]], seit spätestens den 1950er Jahren über die (nach damaligem Forschungsstand) potentiell menschengemachte globale Erwärmung informiert, die US-Kohleindustrie seit spätestens den 1960er Jahren, US-Elektrizitätsversorgungsunternehmen, [[Exxon]], [[TotalEnergies|Total]], [[Ford]], [[General Motors]] seit spätestens den 1970er Jahren und [[Shell plc|Shell]] seit spätestens den 1980er Jahren.<ref>{{Literatur |Autor=Geoffrey Supran, [[Stefan Rahmstorf]], [[Naomi Oreskes]] |Titel=Assessing ExxonMobil’s global warming projections |Sammelwerk=[[Science]] |Band=379 |Nummer= |Datum=2023 |Seiten= |DOI=10.1126/science.abk0063}}</ref>

Der wissenschaftliche Konsens zum Klimawandel besteht in der Feststellung, dass sich das Erd-Klimasystem erwärmt und weiter erwärmen wird. Dies wird anhand von Beobachtungen der steigenden [[Durchschnittstemperatur]] der Luft und Ozeane, großflächigem Abschmelzen von [[Albedo|Schnee-]] und [[Eisschild|Eisflächen]] und dem [[Meeresspiegelanstieg seit 1850|Meeresspiegelanstieg]] ermittelt. Mit mindestens 95-prozentiger Sicherheit wird dies hauptsächlich durch [[Treibhausgas]]e (Verbrennung von fossilen Energieträgern, Methanausstoß bei der Viehhaltung, Freisetzung von CO<sub>2</sub> bei der Zementherstellung,) sowie durch die [[Rodung]]en von Waldgebieten verursacht.<ref>{{Literatur |Titel=Advancing the Science of Climate Change |Verlag=National Research Council |Ort=Washington, D.C. |Datum=2010 |ISBN=978-0-309-14588-6 |Sprache=en |Online=http://www.nap.edu/catalog.php?record_id=12782}}</ref><ref name="Konsens">IPCC, 2014: Climate Change 2014: Synthesis Report. Contribution of Working Groups I, II and III to the Fifth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change [Core Writing Team, R.K. Pachauri and L.A. Meyer (eds.)]. IPCC, Geneva, Switzerland, 151 pp.</ref> Die [[American Association for the Advancement of Science]] – die weltweit größte wissenschaftliche Gesellschaft – erklärte bereits 2001, dass sich 97 % aller Klimatologen einig sind, dass ein vom Menschen verursachter Klimawandel stattfindet, und betonte den zu vielen Aspekten der Klimatologie herrschenden Konsens.<ref>[https://whatweknow.aaas.org/ What we know] – Informationsinitiative der AAAS</ref> Spätestens seit der Jahrtausendwende wird der Wissensstand um die mit dem Klimawandel verbundenen Folgen als ausreichend sicher angesehen, um umfangreiche Klimaschutzmaßnahmen zu rechtfertigen.<ref name="Royal Society 2001" />

Laut einer 2014 veröffentlichten Studie bestand unter der Annahme keines anthropogenen Treibhauseffekts nur eine Wahrscheinlichkeit von 0,001 % für das tatsächlich eingetretene Ereignis von mindestens 304 Monaten in Folge (von März 1985 bis zum Stand der Analyse Juni 2010) mit einem Monatsmittel der globalen Temperatur über dem Mittelwert für das 20. Jahrhundert.<ref>Philip Kokic, Steven Crimp, Mark Howden: ''A probabilistic analysis of human influence on recent record global mean temperature changes.'' Climate Risk Management 3, 2014, S.&nbsp;1–12, [[doi:10.1016/j.crm.2014.03.002]].</ref>

=== Leugnung der menschengemachten globalen Erwärmung ===
{{Hauptartikel|Klimawandelleugnung|Kontroverse um die globale Erwärmung}}
[[Datei:Inhofe holding snowball.jpg|hochkant|mini|[[Jim Inhofe]] 2015 bei einer Senatsrede, bei der er mit einem Schneeball gegen die Existenz der globalen Erwärmung argumentierte]]

Obwohl innerhalb der [[Wissenschaft]] seit Jahrzehnten ein starker Konsens hinsichtlich der menschengemachten globalen Erwärmung herrscht, lehnen Teile der Öffentlichkeit sowie eine Vielzahl politischer und wirtschaftlicher Akteure bis heute weiterhin die Existenz des Klimawandels, seine menschliche Ursache, die damit einhergehenden negativen Folgen oder den wissenschaftlichen Konsens darüber ab.<ref name="Björnberg" /> Bei der Leugnung des menschengemachten Klimawandels handelt es sich um eine Form von [[Pseudowissenschaft]], die Ähnlichkeiten aufweist mit weiteren Formen der [[Wissenschaftsleugnung]] wie beispielsweise dem Bestreiten der [[Evolutionstheorie]] oder der gesundheitsschädlichen Auswirkungen des [[Tabakrauchen|Rauchens]] bis hin zum Glauben an [[Verschwörungstheorie]]n. Zum Teil bestehen zwischen diesen genannten Formen der Leugnung wissenschaftlicher Erkenntnisse personelle, organisatorische und ökonomische Verbindungen. Ein zentrales Verbindungsmuster ist unter anderem die beständige Fabrizierung ''künstlicher'' Kontroversen wie der vermeintlichen [[Kontroverse um die globale Erwärmung]],<ref>{{Literatur |Autor=Sven Ove Hansson |Titel=Science denial as a form of pseudoscience |Sammelwerk=[[Studies in History and Philosophy of Science]] |Band=63 |Datum=2017 |Seiten=39–47 |DOI=10.1016/j.shpsa.2017.05.002}}</ref> bei der es sich, entgegen der Annahme in der Öffentlichkeit, nicht um eine wissenschaftliche Diskussion handelt, sondern vielmehr um die bewusste Verbreitung von Falschbehauptungen durch Klimaleugner.<ref>[[Naomi Oreskes]], [[Erik M. Conway]]: ''Die Machiavellis der Wissenschaft (Original: Merchants of Doubt: How a Handful of Scientists Obscured the Truth on Issues from Tobacco Smoke to Global Warming).'' Weinheim 2014, S.&nbsp;XXII.</ref> Die Verleugnung der Klimaforschung gilt als die „mit Abstand am stärksten koordinierte und finanzierte Form der Wissenschaftsleugnung“ und stellt zugleich das Rückgrat der Anti-[[Umweltbewegung]] und ihrer Gegnerschaft gegen die [[Umweltwissenschaften|Umweltforschung]] dar.<ref name="Björnberg">{{Literatur |Autor=Karin Edvardsson Björnberg u.&nbsp;a. |Titel=Climate and environmental science denial: A review of the scientific literature published in 1990–2015 |Sammelwerk=[[Journal of Cleaner Production]] |Band=167 |Datum=2017 |Seiten=229–241 |DOI=10.1016/j.jclepro.2017.08.066}}</ref>

Deutlich ausgeprägt ist die Ablehnung des wissenschaftlichen Konsenses insbesondere in Staaten, in denen mit großem finanziellen Einsatz durch Unternehmen, v.&nbsp;a. aus der Branche der [[Fossile Energie|fossilen Energien]], eine einflussreiche Kontrabewegung geschaffen wurde, deren Ziel es ist, die Existenz des wissenschaftlichen Konsenses durch bewusstes Säen von Zweifeln zu untergraben.<ref name="Stern" /> Der finanzielle Anreiz der fossilen Energiewirtschaft war dabei enorm: Alleine die Öl- und Gasindustrie machte zwischen 1970 und 2020 inflationsbereinigt pro Jahr im Durchschnitt etwa eine Billion US-Dollar Gewinn, umgerechnet etwa 3 Mrd. Dollar pro Tag.<ref>[[Christian Stöcker]]: ''Männer, die die Welt verbrennen.'' Berlin 2024, S.&nbsp;11f.</ref> Besonders erfolgreich waren diese Aktionen unter konservativen Bevölkerungsteilen in den USA.<ref name="Stern">{{Literatur |Autor=Paul C. Stern |Titel=Sociology. Impacts on climate change views |Sammelwerk=[[Nature Climate Change]] |Band=6 |Datum=2016 |Seiten=341–342 |DOI=10.1038/nclimate2970}}</ref> Eine große Rolle bei der Verschleierung des Standes der Wissenschaft spielen konservative [[Denkfabrik]]en.<ref name="Boussalis">{{Literatur |Autor=Constantine Boussalis, Travis G. Coan |Titel=Text-mining the signals of climate change doubt |Sammelwerk=[[Global Environmental Change]] |Band=36 |Datum=2016 |Seiten=89–100 |DOI=10.1016/j.gloenvcha.2015.12.001}}</ref>

Zu den wichtigsten Kräften der [[Klimawandelleugnung#Organisierte Klimawandelleugnerszene|organisierten Klimaleugnerbewegung]], die die Existenz der menschengemachten globalen Erwärmung durch gezielte Attacken auf die Klimaforschung abstreiten, zählen das [[Cato Institute]], das [[Competitive Enterprise Institute]], das [[George C. Marshall Institute]] sowie das [[The Heartland Institute|Heartland Institute]], allesamt konservativ ausgerichtete Think Tanks. Ihr Ziel war und ist es, mittels der Strategie [[Fear, Uncertainty and Doubt]] in der Bevölkerung Unsicherheit und Zweifel an der Existenz der globalen Erwärmung zu schaffen, um anschließend zu argumentieren, dass es nicht genügend Belege dafür gebe, konkrete [[Klimaschutz]]maßnahmen zu ergreifen.<ref>{{Literatur |Autor=Riley E. Dunlap and Peter J. Jacques |Titel=Climate Change Denial Books and Conservative Think Tanks: Exploring the Connection |Sammelwerk=[[American Behavioral Scientist]] |Band=57 |Nummer=6 |Datum=2013 |Seiten=699–731 |DOI=10.1177/0002764213477096}}</ref><ref>[[Naomi Oreskes]], [[Erik M. Conway]]: ''Die Machiavellis der Wissenschaft'' (Original: ''Merchants of Doubt: How a Handful of Scientists Obscured the Truth on Issues from Tobacco Smoke to Global Warming''), Weinheim 2014.</ref> Insgesamt stehen der US-Klima-Contrarian-Bewegung rund 900 Millionen Dollar pro Jahr für Kampagnenzwecke zur Verfügung. Die überwältigende Mehrheit der Mittel stammt von politisch konservativen Organisationen, wobei die Finanzierung zunehmend über [[Donors Trust|Donors-Trust-Organisationen]] verschleiert wird.<ref name="Brulle">{{Literatur |Autor=Robert J. Brulle |Titel=Institutionalizing delay: foundation funding and the creation of U.S. climate change counter-movement organizations |Sammelwerk=[[Climatic Change]] |Datum=2013 |DOI=10.1007/s10584-013-1018-7}}</ref> Die Mehrheit der Literatur, die dem menschengemachten Klimawandel widerspricht, wurde ohne [[Peer-Review]] publiziert, ist üblicherweise [[pseudowissenschaft]]licher Natur (d.&nbsp;h. wirkt äußerlich wissenschaftlich, ohne aber wissenschaftliche Qualitätsstandards zu erfüllen), wurde zum großen Teil von Organisationen und Unternehmen finanziert, die von der Nutzung fossiler Energieträger profitieren, und steht in Verbindung mit konservativen Think Tanks.<ref>Kirsti M. Jylhä: ''Denial Versus Reality of Climate Change''. In: Dominick A. DellaSala, Michael A. Goldstein (Hrsgs.) ''Encyclopedia of the Anthropocene, Band 2. Climate Change''. Elsevier 2018, 487–492, S.&nbsp;487, [[doi:10.1016/B978-0-12-809665-9.09762-7]].</ref>

== Folgen der globalen Erwärmung ==
{{Hauptartikel|Folgen der globalen Erwärmung}}
[[Datei:20211109 Frequency of extreme weather for different degrees of global warming - bar chart IPCC AR6 WG1 SPM.svg|mini|Der Sechste Sachstandsbericht des IPCC (2021) prognostiziert für verschiedene Szenarien der globalen Erwärmung eine Vervielfachung der Häufigkeit von Extremereignissen wie Hitzewellen, Dürren und Starkniederschlägen im Vergleich zur vorindustriellen Zeit.]]

Wegen der Auswirkungen auf [[menschliche Sicherheit]], [[Gesundheit]], [[Wirtschaft]] und [[Umwelt]] ist die globale Erwärmung mit [[Risiko|Risiken]] behaftet. Diese Risiken werden mit zunehmender Erwärmung stärker und sind bei 2 Grad Erwärmung höher als bei einer Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad. Negative Auswirkungen der globalen Erwärmung treten bereits heute auf und haben u.&nbsp;a. bereits viele Ökosysteme an Land und im Wasser beeinträchtigt.<ref>IPCC 2018: [https://www.ipcc.ch/site/assets/uploads/sites/2/2018/07/SR15_SPM_version_stand_alone_LR.pdf ''Summary for Policymakers, S. 7.''] [[Sonderbericht 1,5 °C globale Erwärmung]]. Abgerufen am 20. April 2019.</ref> Einige schon heute wahrnehmbare Veränderungen wie die verringerte Schneebedeckung, der [[Meeresspiegelanstieg seit 1850|steigende Meeresspiegel]] oder die [[Gletscherschwund seit 1850|Gletscherschmelze]] gelten neben den Temperaturmessungen auch als Belege für den Klimawandel. Konsequenzen der globalen Erwärmung wirken sowohl direkt auf den Menschen als auch auf [[Ökosystem]]e. Dazu verstärkt der Klimawandel viele andere gravierende Probleme wie z.&nbsp;B. den [[Artenschwund]] oder die [[Bodendegradation]], sodass die Bekämpfung des Klimawandels zugleich eine Schlüsselmaßnahme für das Lösen anderer dringender Probleme auf dem Weg hin zu einer nachhaltigen Lebensweise ist.<ref>Haydn Washington, John Cook: ''Climate Change Denial. Heads in the Sand''. Earthscan 2011, S. 107f.</ref>

Wissenschaftler berechnen verschiedene direkte und indirekte Auswirkungen auf Hydrosphäre, Atmosphäre und Biosphäre. Im Bericht des Weltklimarats ([[Intergovernmental Panel on Climate Change|IPCC]]) werden diesen Hochrechnungen jeweils Wahrscheinlichkeiten zugeordnet. Zu den Folgen zählen Hitzewellen, die zu einer Häufung von Todesfällen durch [[Hitzschlag bei Menschen|Hitzschlag]] führen werden, besonders in den Tropen. Hunderte Millionen Menschen werden vom Anstieg des Meeresspiegels und Missernten, welche die globale [[Ernährungssicherung|Ernährungssicherheit]] gefährden, betroffen sein. Eine sich stark erwärmende Welt ist, so ein [[Weltbank]]-Bericht, mit erheblichen Beeinträchtigungen für den Menschen verbunden.<ref name="Dossier">{{Internetquelle |url=http://www.pik-potsdam.de/aktuelles/pressemitteilungen/4-degrees-briefing-for-the-world-bank-the-risks-of-a-future-without-climate-policy |titel=Vier-Grad-Dossier für die Weltbank: Risiken einer Zukunft ohne Klimaschutz |werk=Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung |datum=2012-11-19 |abruf=2013-01-20 |kommentar=Komplettfassung des Berichtes [http://climatechange.worldbank.org/sites/default/files/Turn_Down_the_heat_Why_a_4_degree_centrigrade_warmer_world_must_be_avoided.pdf „Turn down the heat“, online verfügbar, PDF, 14,38&nbsp;MB]}}</ref>

Die Weltmeteorologieorganisation berichtet von einer siebenfachen Zunahme der Schäden infolge von Extremwetterereignissen seit 1970. Zu den Ursachen zählt, neben einem zunehmenden Anteil gemeldeter Schäden und einer größeren Zahl exponierter Menschen, auch der Klimawandel. Eine grobe Schätzung, die sich auf die [[Zuordnungsforschung]] stützt, gibt den Anteil des Klimawandels an den Schäden durch Extremwetterereignisse im Zeitraum 2000–2019 mit etwas mehr als 50 % an, was in etwa 150 Mrd. US$ pro Jahr entspricht.<ref>{{Literatur |Autor=Rebecca Newman, Ilan Noy |Titel=The global costs of extreme weather that are attributable to climate change |Sammelwerk=Nature Communications |Datum=2023-09 |DOI=10.1038/s41467-023-41888-1 |Kommentar=open access}}</ref> Der Schaden, den die Emission einer Tonne CO<sub>2</sub> verursacht, wird als ''soziale Kohlenstoffkosten'' bezeichnet. Die Schätzungen der sozialen Kohlenstoffkosten sind mit erheblichen Unsicherheiten verbunden und hängen auch davon ab, wie menschliches Leben und Gesundheit bewertet werden, einschließlich künftigen Lebens. Verschiedene Schätzungen empfehlen, von Schäden um 200 Euro auszugehen, die eine zu Beginn der 2020er Jahre emittierte Tonne CO<sub>2</sub> verursachte. Dieser Wert steigt mit zunehmender Treibhausgaskonzentration weiter an.<ref>{{Literatur |Autor=Kevin Rennert, Frank Errickson, Brian C. Prest, Lisa Rennels, Richard G. Newell, William Pizer, Cora Kingdon, Jordan Wingenroth, Roger Cooke, Bryan Parthum, David Smith, Kevin Cromar, Delavane Diaz, Frances C. Moore, Ulrich K. Müller, Richard J. Plevin, Adrian E. Raftery, Hana Ševčíková, Hannah Sheets, James H. Stock, Tammy Tan, Mark Watson, Tony E. Wong, David Anthoff |Titel=Comprehensive evidence implies a higher social cost of CO<sub>2</sub> |Sammelwerk=Nature |Datum=2022-09-01 |DOI=10.1038/s41586-022-05224-9 |Kommentar=open access}}</ref><ref>{{Internetquelle |hrsg=Umweltbundesamt |titel=Gesellschaftliche Kosten von Umweltbelastungen |datum=2023-08-10 |url=https://www.umweltbundesamt.de/daten/umwelt-wirtschaft/gesellschaftliche-kosten-von-umweltbelastungen |abruf=2023-10-13}}</ref>

=== Unerwartete Veränderungen und Kipppunkte ===
{{Hauptartikel|Abrupter Klimawechsel|Kippelemente im Erdklimasystem|Tipping-Point}}
[[Datei:Climate-tipping-points-de.svg|mini|Verschiedene Kippelemente im Erdsystem<ref name="Lenton2008">{{Literatur |Autor=[[Timothy M. Lenton]], Hermann Held, [[Elmar Kriegler]], Jim W. Hall, [[Wolfgang Lucht]], [[Stefan Rahmstorf]], [[Hans Joachim Schellnhuber]] |Titel=Tipping elements in the Earth's climate system |Sammelwerk=Proceedings of the National Academy of Sciences |Band=105 |Nummer=6 |Datum=2008 |Seiten=1786–1793 |DOI=10.1073/pnas.0705414105}}</ref>]]

Man unterscheidet mindestens zwei Arten unerwarteter Effekte: Kombinierte Effekte, bei denen mehrere Extremereignisse zusammen wirken und ihre Wirkung gegenseitig verstärken (beispielsweise Dürren und Großbrände), und Kippelemente. Bedingt durch die vielfachen Rückkopplungen im Erdsystem reagiert dieses auf Einflüsse oftmals nichtlinear, das heißt, Veränderungen vollziehen sich in diesen Fällen nicht kontinuierlich, sondern sprunghaft. Es gibt eine Reihe von Kippelementen, die bei fortschreitender Erwärmung wahrscheinlich abrupt einen neuen Zustand einnehmen werden, der ab einem gewissen Punkt ([[Tipping-Point]]) schwer oder gar nicht umkehrbar sein wird. Beispiele für Kippelemente sind das Abschmelzen der [[Arktische Eiskappe|arktischen Eisdecke]] oder ein Kollaps des [[Nordatlantikstrom]]s.<ref>[http://www.seos-project.eu/modules/oceancurrents/oceancurrents-c03-p05.de.html ''3. Das globale Förderband und die globale Erwärmung''] im Tutorial zu Meeresströmungen des SEOS Project; abgerufen am 23. September 2016</ref><ref>{{Literatur |Autor=Peter Ditlevsen, Susanne Ditlevsen |Titel=Warning of a forthcoming collapse of the Atlantic meridional overturning circulation |Sammelwerk=Nature Communications |Band=14 |Nummer=1 |Datum=2023-07-25 |ISSN=2041-1723 |DOI=10.1038/s41467-023-39810-w |PMC=10368695 |PMID=37491344 |Seiten=4254 |Online=https://www.nature.com/articles/s41467-023-39810-w |Abruf=2024-05-29}}</ref>

Andere Beispiele für abrupte Ereignisse sind das plötzliche Aussterben einer Art, die – womöglich durch andere Umweltfaktoren vorbelastet – durch ein klimatisches Extremereignis eliminiert wird, oder die Wirkung steigender Meeresspiegel. Diese führen nicht unmittelbar zu Überschwemmungen, sondern erst wenn im Rahmen von z.&nbsp;B. Sturmfluten ein vormals ausreichender Damm überschwemmt wird. Auch der Meeresspiegelanstieg selbst kann sich durch nichtlineare Effekte in sehr kurzer Zeit rasch beschleunigen, wie dies in der Klimageschichte beispielsweise beim [[Schmelzwasserpuls 1A]] der Fall war.<ref>National Academies of Science: ''Abrupt Impacts of Climate Change – Anticipating Surprises'' ([http://dels.nas.edu/resources/static-assets/materials-based-on-reports/reports-in-brief/abrupt-climate-change-brief-FINAL-web.pdf PDF])</ref>

Untersuchungen von klimatischen Veränderungen in der Erdgeschichte zeigen, dass Klimawandel in der Vergangenheit nicht nur graduell und langsam abliefen, sondern bisweilen sehr rasch. So war am Ende der [[Jüngere Dryas|jüngeren Dryas]] und während der [[Dansgaard-Oeschger-Ereignis]]se in der letzten [[Kaltzeit]] regional eine Erwärmung um 8&nbsp;°C in etwa 10 Jahren zu beobachten. Nach heutigem Kenntnisstand erscheint es wahrscheinlich, dass diese schnellen Sprünge im Klimasystem auch künftig stattfinden werden, wenn bestimmte Kipppunkte überschritten werden.<ref name="AbruptChange">{{Literatur |Autor=[[National Research Council (Vereinigte Staaten)|National Research Council]] |Titel=Abrupt Climate Change: Inevitable Surprises |Verlag=National Academy Press |Ort=Washington D.C. |Datum=2002 |ISBN=0-309-07434-7 |Seiten=27 |Online=[http://www.nap.edu/catalog.php?record_id=10136 nap.edu]}}</ref> Da die Möglichkeit, das Klima in Klimamodellen abzubilden, nie vollständig der Realität entsprechen wird, das Klimasystem aufgrund seiner [[Chaosforschung|chaotischen Natur]] grundsätzlich nicht im Detail vorhersagbar ist und sich die Welt überdies zunehmend außerhalb des Bereichs bewegt, für den verlässliche Klimadaten der Vergangenheit vorliegen, können weder Art, Ausmaß noch Zeitpunkt solcher Ereignisse vorhergesagt werden.<ref>{{Internetquelle |autor=Wuebbles, D.J., D.W. Fahey, K.A. Hibbard, D.J. Dokken, B.C. Stewart, and T.K. Maycock |url=https://science2017.globalchange.gov/chapter/executive-summary/ |titel=USGCRP, 2017: Climate Science Special Report: Fourth National Climate Assessment, Volume I |werk=science2017.globalchange.gov |hrsg=USA |datum=2017 |abruf=2018-03-18}}</ref><ref name="AbruptChange" />

Jedoch berechneten [[Will Steffen]] und andere im Jahr 2018 wahrscheinliche Temperaturbereiche der Erderwärmung, in denen kritische Schwellen für Kippelemente erreicht werden können, so dass „diese in fundamental andersartige Zustände versetzt werden.“ Durch Rückkopplungen könnten weitere Kippelemente ausgelöst werden, deren Veränderung erst für höhere Temperaturbereiche zu erwarten sei. So werde die thermohaline Zirkulation durch ein schon bei einer Erderwärmung zwischen 1 und 3 Grad mögliches starkes Abschmelzen des [[Grönländischer Eisschild|Grönlandeises]] beeinflusst. Ihr Zusammenbruch ist wiederum rückgekoppelt mit der [[El Niño-Southern Oscillation]], dem teilweisen Absterben des [[Amazonas-Regenwald]]es<ref>{{Literatur |Autor=Carlos Nobre, Thomas E. Lovejoy |Titel=Amazon Tipping Point |Sammelwerk=Science Advances |Band=4 |Nummer=2 |Datum=2018-02-01 |ISSN=2375-2548 |Seiten=eaat2340 |Online=https://advances.sciencemag.org/content/4/2/eaat2340 |Abruf=2019-08-25 |DOI=10.1126/sciadv.aat2340}}</ref> und dem Abschmelzen von antarktischem [[Schelfeis|Meer-]], später [[Antarktischer Eisschild|Festlandeis]]. Schon bei Einhalten des Klimaziels von 2 Grad globaler Erwärmung drohe daher das Risiko eines [[Dominoeffekt]]s, einer Kaskade, die das Klima unkontrollierbar und irreversibel in ein [[Warmklima]] führen würde, mit langfristig etwa 4 bis 5 Grad höheren Temperaturen und einem Meeresspiegelanstieg um 10 bis 60 Meter.<ref name="Steffen 2018" />

=== Auswirkungen auf die Biosphäre ===
Die Risiken für [[Ökosystem]]e auf einer sich erwärmenden Erde wachsen mit jedem Grad des Temperaturanstiegs. Die Risiken unterhalb einer Erwärmung von 1&nbsp;K gegenüber dem vorindustriellen Wert sind vergleichsweise gering. Zwischen 1 und 2&nbsp;K Erwärmung liegen auf regionaler Ebene mitunter substanzielle Risiken vor. Eine Erwärmung oberhalb von 2&nbsp;K birgt erhöhte Risiken für das [[Aussterben]] zahlreicher Tier- und Pflanzenarten, deren Lebensräume nicht länger ihren Anforderungen entsprechen.<ref name="Hare 2003">Hare, William (2003): ''Assessment of Knowledge on Impacts of Climate Change – Contribution to the Specification of Art. 2 of the UNFCCC.'' Externe Expertise für das WBGU-Sondergutachten „Welt im Wandel: Über Kioto hinausdenken. Klimaschutzstrategien für das 21. Jahrhundert“ ({{Webarchiv | url=http://www.wbgu.de/wbgu_sn2003_ex01.pdf | wayback=20041215003636 | text=PDF; 1,7&nbsp;MB}})</ref> Beispielsweise geht der IPCC davon aus, dass die weltweiten [[Korallenriff]]e bei einer Erwärmung von 1,5 Grad um 70–90 % zurückgehen werden. Bei 2 Grad Erwärmung rechnet der IPCC mit einem Rückgang um mehr als 99 % und damit einem nahezu vollständigen Verschwinden der Korallenriffe.<ref>IPCC 2018: [https://www.ipcc.ch/site/assets/uploads/sites/2/2018/07/SR15_SPM_version_stand_alone_LR.pdf ''Summary for Policymakers, S. 10.''] [[Sonderbericht 1,5 °C globale Erwärmung]]. Abgerufen am 20. April 2019.</ref> Bei über 2&nbsp;K Temperaturanstieg drohen der Kollaps von Ökosystemen und signifikante Auswirkungen auf Wasser sowie Nahrungsmittelvorräte durch Ernteausfall.<ref name="Hare 2005">Hare, William (2005): ''Relationship between increases in global mean temperature and impacts on ecosystems, food production, water and socio-economic systems'' ([https://www.pik-potsdam.de/~mmalte/simcap/publications/Hare_submitted_impacts.pdf PDF; 1,2&nbsp;MB])</ref>

* Durch gestiegene Niederschlagsmengen, Temperatur und CO<sub>2</sub>-Gehalt der Atmosphäre hat das Pflanzenwachstum in den letzten Jahrzehnten zugenommen. Es stieg zwischen 1982 und 1999 um sechs Prozent im weltweiten Durchschnitt, besonders in den [[Tropen]] und der [[Gemäßigte Zone|gemäßigten Zone]] der [[Nordhalbkugel]].<ref>Ramakrishna R. Nemani u.&nbsp;a. (2003): ''Climate-Driven Increases in Global Terrestrial Net Primary Production from 1982 to 1999.'' In: ''Science'' 300 (5625), S. 1560–1563, [[doi:10.1126/science.1082750]]</ref>
* Risiken für die menschliche Gesundheit sind teils unmittelbare Folge steigender [[Lufttemperatur]]en. [[Hitzewelle]]n werden häufiger, während [[Kältewelle|extreme Kälteereignisse]] wahrscheinlich seltener werden.<ref name="IPCC 2007, WGI, Chapter 3" /><ref name="Della-Marta u.&nbsp;a. 2007">Della-Marta, P. M., M. R. Haylock, J. Luterbacher, H. Wanner (2007): ''Doubled length of western European summer heat waves since 1880.'' In: Journal of Geophysical Research, Band 112, D15103, [[doi:10.1029/2007JD008510]]</ref><ref>[https://www.thelancet.com/series/health-and-climate-change The Lancet: ''Health and Climate Change''], 25. November 2009</ref> Während die Zahl der [[Hitzetod|Hitzetoten]] wahrscheinlich steigen wird, wird die Zahl der [[Todesursache|Kältetoten]] abnehmen.<ref>WWF & IfW (2007): ''Kosten des Klimawandels – Die Wirkung steigender Temperaturen auf Gesundheit und Leistungsfähigkeit'' ({{Webarchiv | url=http://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/pdf_neu/Kosten_des_Klimawandels_Gesundheitsstudie.pdf | wayback=20090902054934 | text=PDF; 5,1&nbsp;MB}})</ref><ref>W. R. Keatinge & G. C. Donaldson: ''The Impact of Global Warming on Health and Mortality.'' In: ''Southern Medical Journal'' 97 (11), S. 1093–1099, November 2004. [https://www.medscape.com/viewarticle/494582_2 online]</ref>
* Trotz globaler Erwärmung kann es lokal und vorübergehend zu Kälteereignissen kommen. Klimasimulationen sagen beispielsweise voraus, dass es durch das Schmelzen des Arktiseises zu starken Störungen der Luftströmungen kommen kann. Hierdurch könnte sich die Wahrscheinlichkeit des Auftretens extrem kalter Winter in Europa und Nordasien verdreifachen.<ref>PIK Potsdam: [http://www.pik-potsdam.de/aktuelles/pressemitteilungen/erderwaermung-koennte-winter-kaelter-werden-lassen?set_language=de Erderwärmung könnte Winter kälter werden lassen]</ref>
* Die landwirtschaftliche Produktivität wird sowohl von einer Temperaturerhöhung als auch von einer Veränderung der Niederschläge betroffen sein. Global ist, grob gesehen, mit einer [[Folgen der globalen Erwärmung#Landwirtschaft|Verschlechterung des Produktionspotenzials]] zu rechnen. Das Ausmaß dieses Negativtrends ist jedoch mit Unsicherheit behaftet, da unklar ist, ob durch gestiegene Kohlenstoffkonzentrationen ein Düngungseffekt eintritt (−3 %) oder nicht (−16 %). Tropische Regionen werden Modellrechnungen zufolge jedoch stärker betroffen sein als gemäßigte Regionen, in denen mit Kohlenstoffdüngung sogar teilweise deutliche Produktivitätszuwächse erwartet werden. Zum Beispiel wird für Indien mit einem Einbruch von ca. 30–40 % bis 2080 gerechnet, während die Schätzungen für die Vereinigten Staaten und China je nach Kohlenstoffdüngungs-Szenario zwischen −7 % und +6 % liegen. Hinzu kommen wahrscheinliche Veränderungen der Verbreitungsgebiete und Populationen von Schädlingen.<ref>[http://www.who.int/globalchange/climate/en/index.html ''Climate change and health.''] Weltgesundheitsorganisation</ref><ref>P. Martens, R. S. Kovats, S. Nijhof, P. de Vries, M. T. J. Livermore, D. J. Bradley, J. Cox, A. J. McMichael (1999): ''Climate change and future populations at risk of malaria.'' In: ''Global Environmental Change.'' Volume 9, Supplement 1, Oktober, S. S89–S107, [[doi:10.1016/S0959-3780(99)00020-5]].</ref> Ebenfalls nach Modellrechnungen werden bei ungebremstem Klimawandel weltweit jährlich ca. 529.000 Todesfälle infolge von schlechterer Ernährung, insbesondere dem Rückgang von [[Obst]]- und [[Gemüse]]konsum, erwartet. Bei einem strengen Klimaschutzprogramm (Umsetzung des RCP 2.6-Szenarios) könnte die Zahl der zusätzlichen Toten hingegen auf ca. 154.000 begrenzt werden.<ref>{{Literatur |Autor=Marco Springmann u.&nbsp;a. |Titel=Global and regional health eff ects of future food production under climate change: a modelling study |Sammelwerk=[[The Lancet]] |Band=387 |Nummer=10031 |Datum=2016 |Seiten=1937-1946 |DOI=10.1016/S0140-6736(15)01156-3}}</ref>
* Es wird zu Änderungen von Gesundheitsrisiken für Menschen und Tiere infolge von Veränderungen des Verbreitungsgebiets, der Population und des Infektionspotentials von [[Vektor (Biologie)|Krankheitsüberträgern]] kommen.<ref>P. Martens u.&nbsp;a.: ''Climate change and future populations at risk of malaria.'' In: ''Global Environmental Change.'' Bd. 9, Supplement 1 (1999), S. 89–107, [[doi:10.1016/S0959-3780(99)00020-5]].</ref><ref>M. van Lieshout u.&nbsp;a.: ''Climate change and malaria: analysis of the SRES climate and socio-economic scenarios.'' In: ''Global Environmental Change'' Bd. 14, Ausgabe 1 (2004), S. 87–99, [[doi:10.1016/j.gloenvcha.2003.10.009]].</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Romana Beer, [[ORF]] |url=https://science.orf.at/stories/3214509/ |titel=Krankheitserreger breiten sich verstärkt aus |datum=2022-08-08 |sprache=de |abruf=2024-03-25}}</ref><ref group="Anm.">2022/23 hat ein [https://science.orf.at/stories/3217342/ Team um die Medizinerin Rebecca Katz] von der [[Georgetown-Universität]] 2.800 [[WHO]]-Meldungen ([https://www.who.int/emergencies/disease-outbreak-news Disease Outbreak News]) händisch codiert, um sie durch [[Standardisierung (Epidemiologie)|Standardisierung]] für die [https://journals.plos.org/globalpublichealth/article?id=10.1371/journal.pgph.0001083 Forschung] nutzbar zu machen.</ref>

=== Auswirkungen auf Hydrosphäre und Atmosphäre ===
[[Datei:Global sea level rise from 1992 to 2020, satellite data chart.svg|hochkant=1.4|mini|Im Zeitraum von 1993 bis 2017 [[Meeresspiegelanstieg seit 1850|stieg der Meeres&shy;spiegel]] um 3,4&nbsp;mm pro Jahr. Dies sind 50 % mehr als der durchschnittliche Anstieg im 20. Jahrhundert.]]
[[Datei:Majuro - Main Atoll of the RMI.jpg|mini|Folgen der globalen Erwärmung: Anstieg des Meeresspiegels auf den [[Marshallinseln]] (Luftaufnahme aus dem Dokumentarfilm [[One Word]] von 2020)]]

* Durch die steigenden [[Lufttemperatur]]en verändern sich weltweit Verteilung und Ausmaß der Niederschläge. Gemäß der [[Clausius-Clapeyron-Gleichung]] kann die Atmosphäre mit jedem Grad Temperaturanstieg ca. 7 % mehr [[Wasserdampf]] aufnehmen,<ref name="Rahmstorf" /> der wiederum als [[Treibhausgas]] wirkt. Dadurch steigt zwar global die durchschnittliche Niederschlagsmenge, in einzelnen Regionen wird jedoch auch die Trockenheit zunehmen, einerseits durch Rückgang der dortigen [[Niederschlagsmenge]]n, aber auch durch die bei höheren Temperaturen beschleunigte [[Verdunstung]].<ref>[http://www.nasa.gov/centers/goddard/news/topstory/2008/indian_ocean_warm.html ''NASA Data Show Some African Drought Linked to Warmer Indian Ocean.''] NASA, 5. August 2008</ref><ref name="NEF/IIED 2005">New Economics Foundation und International Institute for Environment and Development (2005): ''Africa – Up in Smoke? The Second Report From the Working Group on Climate Change and Development.'' London ({{Webarchiv | url=http://www.neweconomics.org/publications/africa-smoke | wayback=20120808210256 | text=PDF; 1,4&nbsp;MB}})</ref><ref>Kerstin S. Treydte u.&nbsp;a.: ''The twentieth century was the wettest period in northern Pakistan over the past millennium.'' In: ''Nature'' 440 (2006), S. 1179–1182. [[doi:10.1038/nature04743]]</ref>
* Die zunehmende Verdunstung führt zu einem höheren Risiko für [[Starkregen]], [[Überschwemmung]]en und [[Hochwasser]].<ref>P. C. D. Milly, R. T. Wetherald, K. A. Dunne, T. L. Delworth: ''Increasing risk of great floods in a changing climate.'' In: ''Nature.'' 31. Januar 2002, S. 514–517, V. 415, [[doi:10.1038/415514a]].</ref><ref name="Trenberth u.&nbsp;a. 2003">Kevin Trenberth, Aiguo Dai, Roy M. Rasmussen, David B. Parsons: ''The Changing Pattern of Precipitation.'' In: ''Bulletin of the American Meteorological Society.'' September 2003, S. 1205–1217, [[doi:10.1175/BAMS-84-9-1205]] ({{Webarchiv | url=http://www.cgd.ucar.edu/cas/adai/papers/rainChBamsR.pdf | wayback=20100611142707 | text=PDF; 2,2&nbsp;MB}})</ref>
* Es kommt weltweit zu einer verstärkten [[Gletscherschmelze]].
* Im Zuge der globalen Erwärmung kommt es zu einem Anstieg des [[Meeresspiegel]]s. Dieser erhöhte sich im 20. Jahrhundert um 1–2&nbsp;cm pro Jahrzehnt und beschleunigt sich. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts lag die Rate bei 3–4&nbsp;cm. Bis zum Jahr 2100 erwartet das IPCC einen weiteren Meeresspiegelanstieg um wahrscheinlich 0,29–0,59&nbsp;m bei strengem Klimaschutz und 0,61–1,10&nbsp;m bei weiter zunehmenden Treibhausgasemissionen; ein Meeresspiegelanstieg von bis zu 2&nbsp;m kann nicht ausgeschlossen werden.<ref>{{Literatur |Autor=Michael Oppenheimer, Bruce Glavovic u.&nbsp;a. |Titel=Chapter 4: Sea Level Rise and Implications for Low Lying Islands, Coasts and Communities |Sammelwerk=IPCC Special Report on the Ocean and Cryosphere in a Changing Climate |Datum=2019 |Kapitel=4.1.2 Future Sea-level Rise and Implications for Responses}}</ref><ref name="Jevrejeva u.&nbsp;a. 2010">S. Jevrejeva, J. C. Moore, A. Grinsted: ''How will sea level respond to changes in natural and anthropogenic forcings by 2100?'' In: ''Geophysical Research Letters.'' 37, 2010, S.&nbsp;n/a, [[doi:10.1029/2010GL042947]].</ref> In den kommenden 2000 Jahren wird von einem Meeresspiegelanstieg in Höhe von ca. 2,3&nbsp;m pro zusätzlichem Grad Celsius Erwärmung ausgegangen.<ref>Anders Levermann et al., ''The multimillennial sea-level commitment of global warming''. In: ''[[Proceedings of the National Academy of Sciences]]'' 110, No. 34, (2013), 13745–13750, [[doi:10.1073/pnas.1219414110]].</ref> Es gibt Anzeichen, dass Kipppunkte bereits überschritten sind, die ein Abschmelzen eines Teils der Westantarktis beschleunigen. Dies könnte den Meeresspiegel langfristig um drei Meter erhöhen.<ref>Anders Levermann, Johannes Feldmann: ''Scaling of instability time-scales of Antarctic outlet glaciers based on one-dimensional similitude analysis'', [[doi:10.5194/tc-2018-252]] (PDF).</ref> Ein weitgehendes Abschmelzen der Eismassen von [[Grönland]] gilt innerhalb von 1000 Jahren als möglich und würde den Meeresspiegel um sieben Meter erhöhen.<ref>Gregory, J.M., P. Huybrechts, and S.C.B. Raper: ''Threatened loss of the Greenland ice-sheet''. In: ''Nature'' 428, 2004, 616, [[doi:10.1038/428616a]].</ref> Ein Abschmelzen der gesamten Eisschicht der Antarktis erhöht den Pegel um zusätzliche 57 Meter.<ref>Lythe, M.B., D.G. Vaughan, and BEDMAP Consortium: ''A new ice thickness and subglacial topographic model of Antarctica'' In: ''Journal of Geophysical Research'' 106(B6), 2001, 11335–11351, [[doi:10.1029/2000JB900449]].</ref><ref>{{Webarchiv | url=https://nsidc.org/cryosphere/sotc/ice_sheets.html | wayback=20210122122953 | text=''SOTC: Ice Sheets.''}} National Snow and Ice Data Center</ref> Solch ein Szenario ist aber nicht abzusehen.
* Laut der [[World Meteorological Organization]] gibt es bislang Anhaltspunkte für ''und'' wider ein Vorhandensein eines anthropogenen Signals in den bisherigen Aufzeichnungen über [[Tropischer Wirbelsturm|tropische Wirbelstürme]], doch bislang können keine gesicherten Schlussfolgerungen gezogen werden.<ref name="WMO-IWTC">WMO-IWTC: ''Summary Statement on Tropical Cyclones and Climate Change.'' 2006. ({{Webarchiv | url=http://www.wmo.int/pages/prog/arep/press_releases/2006/pdf/iwtc_summary.pdf | wayback=20090325193707 | text=PDF; 78&nbsp;kB}})</ref> Die Häufigkeit tropischer Stürme wird wahrscheinlich abnehmen, ihre Intensität aber zunehmen.<ref>Thomas R. Knutson u.&nbsp;a. (2010): ''Tropical cyclones and climate change.'' In: ''Nature Geoscience.'' 3 (3), S. 157–163, [[doi:10.1038/ngeo779]]</ref>
* Es gibt Hinweise, dass die globale Erwärmung über eine Veränderung der [[Rossby-Welle]]n (großräumige Oszillationen von Luftströmen) zum vermehrten Auftreten von Wetterextremen (z.&nbsp;B. Hitzeperioden, Überschwemmungen) führt.<ref>Vladimir Petoukhov, Stefan Rahmstorf, Stefan Petri, Hans Joachim Schellnhuber: ''Quasiresonant amplification of planetary waves and recent Northern Hemisphere weather extremes.'' [[PNAS]], 2013, [[doi:10.1073/pnas.1222000110]].</ref><ref>Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung: [http://www.pik-potsdam.de/aktuelles/pressemitteilungen/weather-extremes-provoked-by-trapping-of-giant-waves-in-the-atmosphere?set_language=de Presseerklärung] vom 25. Februar 2013. Abgerufen am 18. März 2013.</ref>

=== Friedens- und Weltordnung, Politik ===
Das [[Weltwirtschaftsforum]] [[Davos]] stuft in seinem Bericht ''Global Risks 2013'' den Klimawandel als eines der wichtigsten globalen Risiken ein: Das Wechselspiel zwischen der Belastung der wirtschaftlichen und ökologischen Systeme werde unvorhersehbare Herausforderungen für globale und nationale Widerstandsfähigkeiten darstellen.<ref>{{cite web|url=http://germanwatch.org/de/6298|title=Auf Kollisionskurs wie bei einem „Supersturm”|publisher=germanwatch.org |language=de}}</ref><ref>{{cite web|url=http://wef.ch/GJKqei|title=World Economic Forum – Global Risks 2013 Eighth Edition |language=de}}</ref>

Verschiedene Militärstrategen und Sicherheitsexperten befürchten [[Geopolitik|geopolitische]] Verwerfungen infolge von Klimaveränderungen, die sicherheitspolitische Risiken für die Stabilität der Weltordnung<ref>Jennifer Morgen im Gespräch mit Stefan Römermann: [https://www.deutschlandfunk.de/klimawandel-jedes-land-muss-mehr-machen.697.de.html?dram:article_id=317119 ''„Jedes Land muss mehr machen“.''] In: ''Umwelt & Verbraucher.'' [[Deutschlandfunk.de]], 15. April 2015, abgerufen am 16. April 2015</ref><ref>[http://www.auswaertiges-amt.de/sid_5207FEF2D5E02DA6005A541E89284624/DE/Aussenpolitik/GlobaleFragen/Klima/Aussenpolitische-Dimension-node.html ''Der Klimawandel – eine außenpolitische Herausforderung.''] auswaertiges-amt.de, 22. Dezember 2014, abgerufen am 16. April 2015</ref><ref>Conrad Lay: [http://www.dradio.de/dlf/sendungen/andruck/1303815/ ''Markige Szenarien.''] [[dradio.de]], 1. November 2010, abgerufen am 1. November 2010</ref> und den „[[Weltfrieden]]“ bergen,<ref name="sz-831291">{{Internetquelle |autor=Markus C. Schulte von Drach |url=http://www.sueddeutsche.de/wissen/klima-und-frieden-klima-als-frage-von-krieg-und-frieden-1.831291 |titel=Klima und Frieden – Klima als Frage von Krieg und Frieden |werk=[[Süddeutsche Zeitung|sueddeutsche.de]] |datum=2010-05-17 |sprache=de |abruf=2015-05-26}}</ref> auch der [[Sicherheitsrat der Vereinten Nationen|UN-Sicherheitsrat]] gab 2011 auf Initiative Deutschlands eine entsprechende Erklärung ab.<ref name="zeit-2011-07-21">{{Internetquelle |autor=dpa |url=http://www.zeit.de/politik/ausland/2011-07/un-klimawandel-weltfrieden |titel=Klimawandel: Weltsicherheitsrat einigt sich auf deutsche Klimaerklärung |werk=[[Die Zeit#Zeit Online|zeit.de]] |datum=2011-07-21 |sprache=de |abruf=2015-05-26}}</ref> Der ehemalige deutsche [[Außenminister]] [[Frank-Walter Steinmeier]] bewertete im April 2015 nach Erscheinen einer zum „[[G7]]“-Außenminister-Treffen in [[Lübeck]]
verfassten europäischen Studie den Klimawandel ebenfalls als „eine wachsende Herausforderung für Frieden und Stabilität“. Die Studie empfiehlt u.&nbsp;a. die Einrichtung einer G7-[[Krisenstab|Taskforce]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.wiwo.de/politik/deutschland/studie-warnt-vor-hunger-und-durst-steinmeier-klimawandel-gefaehrdet-den-frieden/11635290.html |titel=Studie warnt vor Hunger und Durst: Steinmeier: Klimawandel gefährdet den Frieden |werk=wiwo.de |datum=2015-04-14 |sprache=de |abruf=2015-05-26}}</ref><ref>[https://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2015/04/2015-04-15-klimawandel-stabilitaet.html ''Klimawandel gemeinsam bekämpfen.''] [[bundesregierung.de]], 15. April 2015, abgerufen am 16. April 2015</ref>

=== Sozialwissenschaftliche Aspekte ===
{{Hauptartikel|Sozialwissenschaftliche Aspekte des Klimawandels}}

=== Wirtschaft ===
Die wirtschaftlichen Folgen des globalen Klimawandels sind nach gegenwärtigen Schätzungen beträchtlich: Das [[Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung|Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung]] schätzte 2004/5, dass ohne zügig umgesetzten Klimaschutz der Klimawandel bis zum Jahr 2050 bis zu 200.000 Milliarden US-Dollar volkswirtschaftliche Kosten verursachen könnte (wobei diese Schätzung mit großen Unsicherheiten behaftet ist).<ref name="Kemfert/Praetorius 2005">[[Claudia Kemfert]], Barbara Praetorius: ''Die ökonomischen Kosten des Klimawandels und der Klimapolitik.'' In: ''DIW, Vierteljahreshefte zur Wirtschaftsforschung.'' 74, 2/2005, S. 133–136 [http://ejournals.duncker-humblot.de/doi/pdf/10.3790/vjh.74.2.133 Online]</ref> Der [[Stern-Report]] (er wurde Mitte 2005 von der damaligen britischen Regierung in Auftrag gegeben) schätzte die durch den Klimawandel bis zum Jahr 2100 zu erwartenden Schäden auf 5 bis 20 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung.

Nach einem im Vorfeld der im November 2017 in [[Bonn]] stattfindenden 23. [[UN-Klimakonferenz]] („[[UN-Klimakonferenz in Bonn 2017|COP 23]]“) veröffentlichten ''[[The Lancet|Lancet]]-Report'' hat sich die Zahl der wetterbedingten Naturkatastrophen seit 2000 um 46 % erhöht; allein 2016 sei dadurch ein ökonomischer Schaden von 126 Mrd. Dollar entstanden.<ref>{{Literatur |Autor=Nick Watts et al. |Titel=The Lancet Countdown on health and climate change: from 25 years of inaction to a global transformation for public health |Sammelwerk=[[The Lancet]] |Datum=2017 |DOI=10.1016/S0140-6736(17)32464-9}}</ref>

Die [[Europäische Zentralbank|EZB]] sieht Risiken für die Stabilität des europäischen Wirtschaftsraumes, da ein großer Teil der Kredite an Unternehmen, die von physischen Risiken betroffen sind, durch materielle Sicherheiten in Form von Immobilien besichert wird. Wenn das Eigentum durch physische Einwirkungen beschädigt wird und nicht durch eine Versicherung abgedeckt ist, verringert diese Verbindung die Fähigkeit zur Schadensbegrenzung und erhöht die potenziellen Verluste der Banken.<ref>{{Literatur |Autor=Spyros Alogoskoufis, Sante Carbone, Wouter Coussens, Stephan Fahr, Margherita Giuzio, Friderike Kuik, Laura Parisi, Dilyara Salakhova, Martina Spaggiari |Titel=Climate-related risks to financial stability |Datum=2021-05-17 |Online=https://www.ecb.europa.eu/pub/financial-stability/fsr/special/html/ecb.fsrart202105_02~d05518fc6b.en.html |Abruf=2023-10-13}}</ref>

Ein hohes Risiko für [[Bank]]en ist zu erwarten, wenn sie [[Kredit]]e an Unternehmen in der [[Fertigungsbetrieb|Fertigungs]]- und [[Immobilienwirtschaft|Immobilienbranche]], im [[Bauwirtschaft|Baugewerbe]], im Hotel- und Gaststättengewerbe und in der [[Lebensmittelwirtschaft|Lebensmittelbranche]] vergeben, da die Wahrscheinlichkeit eines Verlusts ihrer Sicherheiten höher ist. Sehr problematisch für die internationale Finanzstabilität ist die Konzentration von 70 % dieser hochriskanten Engagements auf 25 Banken in Europa.<ref>{{Literatur |Autor=Spyros Alogoskoufis, Sante Carbone, Wouter Coussens, Stephan Fahr, Margherita Giuzio, Friderike Kuik, Laura Parisi, Dilyara Salakhova, Martina Spaggiari |Titel=Climate-related risks to financial stability |Datum=2021-05-17 |Online=https://www.ecb.europa.eu/pub/financial-stability/fsr/special/html/ecb.fsrart202105_02~d05518fc6b.en.html |Abruf=2023-10-13}}</ref>

''Siehe auch „[[Klimafinanzierung]]“, [[Klimaversicherung]], [[Loss and Damage]], [[Unternehmerische Klimarisiken]]''

== Begrenzung der globalen Erwärmung ==
Um die Erdtemperatur zu stabilisieren und die Folgen der globalen Erwärmung zu begrenzen, muss der Treibhausgasausstoß weltweit auf [[Klimaneutralität|Netto-Null]] begrenzt werden, da für jedes Temperaturziel nur ein gewisses globales [[CO2-Budget|CO<sub>2</sub>-Budget]] zur Verfügung steht.<ref>IPCC: [https://www.ipcc.ch/site/assets/uploads/sites/2/2018/07/SR15_SPM_version_stand_alone_LR.pdf ''Summary for Policymakers'']. [[Sonderbericht 1,5 °C globale Erwärmung]]. Abgerufen am 20. April 2019.</ref><ref name="Rogelj 2016" /> Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass die Erderwärmung so lange weiter fortschreitet, wie netto Treibhausgase emittiert werden und damit die Gesamtmenge an Treibhausgasen in der Atmosphäre weiter ansteigt. Emissionen nur zu reduzieren führt also nicht zum Stopp, sondern nur zur Verlangsamung der globalen Erwärmung.<ref>{{Literatur |Autor=[[Stephan Lewandowsky]] |Titel=Future Global Change and Cognition |Sammelwerk=Topics in Cognitive Science |Band=8 |Datum=2016 |Seiten=7–18, hier 11 |DOI=10.1111/tops.12188}}</ref>

=== Klimapolitik ===
{{Hauptartikel|Klimapolitik}}

Treibhausgase reichern sich gleichmäßig in der Atmosphäre an, ihre Wirkung hängt nicht davon ab, wo sie ausgestoßen werden. Eine Minderung von Treibhausgasemissionen kommt somit allen zugute; sie ist aber oft für denjenigen, der seine Treibhausgasemissionen mindert, mit Anstrengungen und Kosten verbunden. Die Reduktion der weltweiten Emissionen auf Netto-Null steht damit vor dem sogenannten [[Trittbrettfahrerproblem]]: Vorwiegend am Eigennutz orientierte Akteure wollen zwar eine Stabilisierung des Klimas und dementsprechende Klimaschutzanstrengungen anderer, sehen aber keine ausreichenden Anreize für eigene Klimaschutzanstrengungen. Die internationale Klimapolitik steht vor der Aufgabe, einen globalen Ordnungsrahmen zu schaffen, der [[Kollektives Handeln]] hin zu [[Klimaneutralität]] bewirkt.<ref>{{Literatur |Autor=Ottmar Edenhofer, Michael Jakob |Titel=Klimapolitik |Verlag=C. H. Beck |Datum=2017 |Seiten=68–69}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Gabriel Chan, Robert Stavins, Zou Ji |Titel=International Climate Change Policy |Sammelwerk=Annual Review of Resource Economics |Datum=2018 |DOI=10.1146/annurev-resource-100517-023321}}</ref>

==== Geschichte ====
[[Datei:G8 leaders confer together.jpg|mini|Das Zwei-Grad-Ziel wurde von den Staats- und Regierungschefs wichtiger Volkswirtschaften auf dem [[G8-Gipfel in L’Aquila 2009]] vereinbart.]]

Als Herzstück internationaler Klimapolitik gilt die [[Klimarahmenkonvention]] (UNFCCC) der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] als der [[völkerrecht]]lich verbindlichen Regelung zum Klimaschutz.<ref>{{Literatur |Autor=Ottmar Edenhofer, Michael Jakob |Titel=Klimapolitik |Verlag=C. H. Beck |Datum=2017 |Seiten=75}}</ref> Sie wurde 1992 in [[New York City]] verabschiedet und im gleichen Jahr auf der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung ([[UNCED]]) in [[Rio de Janeiro]] von den meisten Staaten unterschrieben. Ihr Kernziel ist es, eine gefährliche Störung des Klimasystems infolge menschlicher Aktivität zu vermeiden. Mit der Rahmenkonvention geht als neu entstandenes Prinzip der Staatengemeinschaft einher, dass auf eine solche massive Bedrohung der globalen Umwelt auch ohne genaue Kenntnis des letztlichen tatsächlichen Ausmaßes reagiert werden soll. Auf der Rio-Konferenz wurde auch die [[Agenda 21]] verabschiedet, die seitdem Grundlage für viele lokale Schutzmaßnahmen ist.

Die 197 Vertragspartner der Rahmenkonvention (Stand März 2020<ref>196 Staaten und die Europäische Union, siehe {{Internetquelle |url=http://unfccc.int/essential_background/convention/status_of_ratification/items/2631.php |titel=Status of Ratification of the Convention |hrsg=UNFCCC |abruf=2020-03-27}}</ref>) treffen sich jährlich zu [[UN-Klimakonferenz]]en. Die bekanntesten dieser Konferenzen waren 1997 im japanischen [[Kyōto]], die als Ergebnis das [[Kyoto-Protokoll]] hervorbrachte, 2009 in [[UN-Klimakonferenz in Kopenhagen|Kopenhagen]] und [[UN-Klimakonferenz in Paris 2015|2015 in Paris]]. Dort wurde von allen Vertragsstaaten vereinbart, die globale Erwärmung auf deutlich unter 2&nbsp;°C gegenüber vorindustrieller Zeit zu begrenzen. Angestrebt wurde zunächst eine Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5&nbsp;°C, im Vergleich zur vorindustriellen Zeit (siehe hierzu: [[1,5-Grad-Ziel]]).<ref name="Rogelj 2016">{{Literatur |Autor=[[Joeri Rogelj]] et al. |Titel=Paris Agreement climate proposals need a boost to keep warming well below 2 °C |Sammelwerk=[[Nature]] |Band=534 |Datum=2016 |Seiten=631–639 |DOI=10.1038/nature18307}}</ref> 2023 lag die globale Durchschnittstemperatur 1,45&nbsp;°C über dem vorindustriellen Mittelwert und nur noch knapp unter der 1,5-Grad-Schwelle.<ref name="tagesschau20240605">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/wissen/rekordwerte-temperatur-klimawandel-100.html |titel=Daten zum Klimawandel: Erderwärmung immer häufiger über 1,5 Grad |werk=tagesschau.de |datum=2024-06-05 |abruf=2024-06-08}}</ref> Der [[Intergovernmental Panel on Climate Change|Weltklimarat]] warnte bereits 2018 in einem [[Sonderbericht 1,5 °C globale Erwärmung|Sonderbericht zur globalen Erwärmung]] vor den weltweiten [[Folgen der globalen Erwärmung]], die das Verfehlen des 1,5 Grad Zieles zur Folge hätte.<ref>[https://www.de-ipcc.de/256.php ''IPCC-Sonderbericht über 1,5 °C globale Erwärmung (SR1.5)'', Oktober 2018] [[Intergovernmental Panel on Climate Change]], abgerufen am 8. November 2023</ref>

==== Das Zwei-Grad-Ziel ====
{{Hauptartikel|Zwei-Grad-Ziel}}
[[File:Global CO2 Pathways Using Remaining Carbon Budgets.svg|thumb|350px|Diese Abbildung zeigt die Raten, mit denen die weltweiten CO<sub>2</sub>-Emissionen nach 2024 sinken müssen, um den globalen Temperaturanstieg auf 1,5, 1,7 oder 2,0 Grad Celsius zu begrenzen, ohne auf Netto-Negativemissionen angewiesen zu sein.<ref>{{cite web |author=Global Carbon Project |date=2024-11-03 |title=Global CO2 pathways using Remaining Carbon Budgets |url=https://robbieandrew.github.io/GCB2024/ |website=Figures from the Global Carbon Budget 2024 |language=English |location= Exeter, UK |publisher=University of Exeter |access-date=2025-04-03}}</ref>]]

Als Grenze von einer tolerablen zu einer „gefährlichen“ Störung des Klimasystems wird in der Klimapolitik gemeinhin eine durchschnittliche Erwärmung um 2&nbsp;°C gegenüber dem vorindustriellen Niveau angenommen. Dabei spielt die Befürchtung eine große Rolle, dass jenseits der 2&nbsp;°C das Risiko irreversibler, abrupter Klimaänderungen stark steigt. In Deutschland empfahl der [[Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen|Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen]] (WBGU) 1994, die mittlere Erwärmung auf höchstens 2&nbsp;°C zu begrenzen. Der Rat der Europäischen Union übernahm das Ziel 1996.<ref>{{Literatur |Autor=Carlo C. Jaeger, Julia Jaeger |Titel=Three views of two degrees |Sammelwerk=Regional Environmental Change |Datum=2010-12 |DOI=10.1007/s10113-010-0190-9}}</ref> Die [[Gruppe der Sieben|G8]] erkannten es beim [[G8-Gipfel in L’Aquila 2009|G8-Gipfel]] im Juli 2009 an. Im gleichen Jahr fand es als Teil des [[Copenhagen Accord]] Eingang in den UN-Rahmen und wurde in [[völkerrecht]]lich bindender Form 2015 verabschiedet, das [[Übereinkommen von Paris]] trat im November 2016 in Kraft.

Die Vorgabe rückt jedoch zusehends in die Ferne: Da 2019 bereits eine Erwärmung um 1,1&nbsp;°C eingetreten war, verblieben nur noch 0,9&nbsp;°C. In Szenarien, die noch als realisierbar galten, hätten zur Erreichung des Ziels die Treibhausgasemissionen bereits 2020 ihr Maximum erreichen und danach rasch sinken müssen.<ref name="figueres2017">Vgl. {{Literatur |Autor=[[Christiana Figueres]] u. a. |Titel=Three years to safeguard our climate |Sammelwerk=[[Nature]] |Band=546 |Datum=2017 |Seiten=593–595 |DOI=10.1038/546593a}}</ref> Laut einem im November 2019 veröffentlichten Bericht des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) gab es keine Anzeichen, dass die Emissionen stagnieren oder in den nächsten Jahren sinken würden.<ref>{{Literatur |Hrsg=United Nations Environment Programme |Titel=Emissions Gap Report 2019 |Datum=2019 |ISBN=978-92-807-3766-0 |Seiten=xv |Online=https://www.unenvironment.org/resources/emissions-gap-report-2019}}</ref> Sollten die Vertragsstaaten des Paris-Abkommens ihre Emissionen wie bis 2016 zugesagt mindern (→&nbsp;[[Nationaler Klimaschutzbeitrag]]), prognostizierte man eine globale Erwärmung von 2,6 bis 3,1&nbsp;°C bis 2100 und einen weiteren Temperaturanstieg nach 2100. Für die Einhaltung der Zwei-Grad-Grenze sind demnach eine nachträgliche Verschärfung der Zusagen oder eine Übererfüllung der Ziele zwingend notwendig.

Der [[Anstieg des Meeresspiegels]] wäre mit der Zwei-Grad-Begrenzung nicht gestoppt. Die teilweise deutlich stärkere Erwärmung über den Landflächen brachte und bringt weitere Probleme. Die Lufttemperaturen über der Arktis sind seit Jahrzehnten [[Folgen der globalen Erwärmung in der Arktis|deutlich stärker gestiegen]] als der globale Mittelwert.
2011 erklärten [[Indigene Völker]] das Zwei-Grad-Ziel für zu schwach, weil es ihre Kultur und ihre Lebensweise immer noch zerstören würde, sei es in arktischen Regionen, in kleinen [[Inselstaat]]en sowie in Wald- oder [[Trockengebiet]]en.<ref>UNFCCC [[UN-Klimakonferenz auf Bali|COP13]] Statement by Indigenous Peoples: ''Two degrees is too high. Our many strong voices must be heard'' ({{Webarchiv | url=http://www.manystrongvoices.org/_res/site/file/Meetings%20materials/MSVBali/UNFCCC-COP13%20Statement%20by%20Indigenous%20Peoples.pdf | wayback=20111112140526 | text=PDF; 114&nbsp;kB}})</ref>

==== Wirtschaftswissenschaftliche Debatte ====
In der sozialwissenschaftlichen Literatur werden unterschiedliche politische Instrumente zur Senkung von Treibhausgasemissionen empfohlen und z.&nbsp;T. kontrovers diskutiert.<ref>{{Literatur |Autor=Thorsten Hippe |Titel=Herausforderung Klimaschutzpolitik. Probleme, Lösungsstrategien, Kontroversen. |Auflage=1. Auflage |Verlag=Verlag Barbara Budrich |Ort=Leverkusen |Datum=2016 |ISBN=978-3-8474-0537-5}}</ref> In ökonomischen Analysen besteht weitgehend Einigkeit, dass eine Bepreisung von CO<sub>2</sub>-Emissionen, die die Schäden des Klimawandels möglichst [[Internalisierung (Wirtschaft)|internalisiert]], zentrales Instrument für einen effektiven und kosteneffizienten Klimaschutz ist. Ein solcher [[CO2-Preis|CO<sub>2</sub>-Preis]] kann durch Steuern (staatlich festgelegt), [[Emissionsrechtehandel]] (Preisbildung auf dem Markt bei jährlich sinkender Obergrenze) oder Kombinationen beider Instrumente verwirklicht werden.<ref>{{Literatur |Autor=Ottmar Edenhofer und Michael Jakob |Titel=Klimapolitik – Ziele, Konflikte, Lösungen |Verlag=C. H. Beck |Datum=2017 |ISBN=978-3-406-68874-4 |Seiten=62–67}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Nicholas Stern |Titel=The Economics of Climate Change |Verlag=Cambridge University Press |Datum=2006 |ISBN=0-521-70080-9 |Seiten=349–392}}</ref> Manche Wissenschaftler wie z.&nbsp;B. [[Joachim Weimann]] empfehlen einen globalen Emissionsrechtehandel als allein ausreichendes, da effizientestes Instrument.<ref name="weimann2009">{{Literatur |Autor=Joachim Weimann |Titel=Die Klimapolitik-Katastrophe. |Auflage=Zweite Auflage |Verlag=Metropolis-Verlag |Ort=Marburg |Datum=2009 |ISBN=978-3-89518-729-2}}</ref> Andere Ökonomen wie z.&nbsp;B. der britische Energiewissenschaftler Dieter Helm erachten dagegen eine [[CO2-Steuer|CO<sub>2</sub>-Steuer]] für geeigneter, da stabiler als die schwankenden CO<sub>2</sub>-Preise eines Emissionshandels, welche für Unternehmen zu schwierig kalkulierbar seien.<ref>{{Literatur |Autor=Dieter Helm |Titel=The Carbon Crunch |Auflage=Erste Auflage |Verlag=Yale University Press |Datum=2013 |ISBN=978-0-300-19719-8}}</ref> Andere wiederum (z.&nbsp;B. der US-amerikanische Politökonom Scott Barrett) argumentieren,<ref>{{Literatur |Autor=Scott Barrett |Titel=Environment & Statecraft |Verlag=Oxford University Press |Datum=2005 |ISBN=0-19-928609-4}}</ref> dass staatlich vorgeschriebene technische Standards (bestimmte CO<sub>2</sub>-arme oder CO<sub>2</sub>-freie Produktionstechnologien bzw. Konsumgüter wie z.&nbsp;B. Pkw) wie beim [[Montreal-Protokoll]] zum Schutz der Ozonschicht sich in der internationalen Politik weit besser politisch durchsetzen ließen als ein globaler Emissionsrechtehandel oder eine CO<sub>2</sub>-Steuer. Der Sozialwissenschaftler Anthony Patt sieht einen [[Emissionsrechtehandel|Emissionshandel]] in der realen Politik ebenfalls als zu wenig wirkmächtig an,<ref>{{Literatur |Autor=Anthony Patt |Titel=Transforming Energy. Solving Climate Change with Technology Policy |Auflage=1. Auflage |Verlag=Cambridge University Press |Datum=2015 |ISBN=978-1-107-61497-0}}</ref> da der politische Widerstand gegen genügend (d.&nbsp;h. ausreichend für die [[Dekarbonisierung]]) stark steigende bzw. hohe CO<sub>2</sub>-Preise v. a. seitens der energieintensiven Industrien zu groß sei.<ref>{{Internetquelle |autor=Erik Gawel, Sebastian Strunz, Paul Lehmann |url=https://www.ufz.de/export/data/global/46322_2_2013%20Gawel%20et%20al_Polit-%C3%B6konom%20Grenzen%20Emissionshandel_gesamt.pdf |titel=Politökonomische Grenzen des Emissionshandels |hrsg=[[Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung]] |format=PDF |abruf=2016-04-18}}</ref> Die CO<sub>2</sub>-Preise würden daher – wie beim [[EU-Emissionshandel]] – nur auf niedrigem Niveau schwanken, sodass sich (bei einem alleinigen Emissionshandel) für potentielle Öko-Investoren kapitalintensive, langfristig ausgerichtete Zukunftsinvestitionen in CO<sub>2</sub>-freie Technologien nicht lohnen würden. Dafür bräuchten sie vielmehr die sichere Erwartung, dass die CO<sub>2</sub>-Preise in Zukunft steigen und hoch bleiben, damit sie sich gegen Konkurrenten, die mit CO<sub>2</sub>-intensiven Technologien wirtschaften, auf dem Wettbewerbsmarkt absehbar durchsetzen können. Das politische System kann sich jedoch nicht verlässlich auf einen künftig verlässlich steigenden, hohen CO<sub>2</sub>-Preis verpflichten, da derartige politische Entscheidungen in einer Demokratie immer reversibel sind bzw. wären (so wurde z.&nbsp;B. in Australien eine CO<sub>2</sub>-Steuer erst eingeführt und nach zwei Jahren von einer neuen, konservativen Regierung wieder abgeschafft). Dies wird auch als „Commitment Problem“ der Klimapolitik bezeichnet.<ref>{{Internetquelle |autor=Steffen Brunner, Christian Flachsland, Robert Marschinski |url=https://www.pik-potsdam.de/members/flachs/publikationen-4/brunner-et-al-2011_commitment_manuscript |titel=Credible Commitment in Carbon Policy |hrsg=Institut für Klimafolgenforschung Potsdam |abruf=2016-04-18}}</ref>

Deshalb befürwortet Anthony Patt Gesetze zur Subventionierung CO<sub>2</sub>-freier Technologien wie z.&nbsp;B. das [[Erneuerbare-Energien-Gesetz]] (EEG) in Deutschland, die genau diese benötigte Erwartungssicherheit für potentielle Investoren in CO<sub>2</sub>-freie Technologien herstellen: Das EEG garantiert(e) (zumindest bis zur EEG-Novelle 2016) einem Produzenten von Strom aus erneuerbaren Energien für einen langen Zeitraum (20 Jahre) einen bestimmten Verkaufspreis, der über dem Marktniveau liegt. Diese Garantie unterliegt dem verfassungsrechtlichen Vertrauensschutz. Auf diese Weise abgesichert, gelang es den Investoren in erneuerbare Energien in den letzten beiden Jahrzehnten, durch den Ausbau die Kosten für die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien durch ''Learning by doing'' ([[Erfahrungskurve]]) sehr stark zu senken und allmählich gegenüber Strom aus fossilen Energiequellen und [[Atomstrom]] wettbewerbsfähig zu werden. Ähnliche Argumentationen, die die Notwendigkeit einer Flankierung des Emissionshandels durch Gesetze wie das EEG betonen, finden sich im Sondergutachten 2011 des [[Sachverständigenrat für Umweltfragen|Sachverständigenrates für Umweltfragen]]<ref>{{Literatur |Hrsg=Sachverständigenrat für Umweltfragen |Titel=Wege zur 100 % erneuerbaren Stromversorgung |TitelErg=Sondergutachten |Datum=2011 |ISBN=978-3-503-13606-3 |Seiten=240 ff. |Online=https://www.umweltrat.de/SharedDocs/Downloads/DE/02_Sondergutachten/2011_07_SG_Wege_zur_100_Prozent_erneuerbaren_Stromversorgung.pdf?__blob=publicationFile&v=12 |Format=PDF |KBytes=11100}}</ref> oder bei dem Energieökonomen [[Erik Gawel]].<ref>{{Internetquelle |autor=Erik Gawel, Sebastian Strunz, Paul Lehmann |url=https://www.ufz.de/export/data/global/46322_2_2013%20Gawel%20et%20al_Polit-%C3%B6konom%20Grenzen%20Emissionshandel_gesamt.pdf |titel=Politökonomische Grenzen des Emissionshandels |datum=2013-01 |format=PDF |abruf=2016-04-18}}</ref> Befürworter des Emissionshandels halten dem entgegen, dass der Staat dadurch zu stark in den Markt eingreife und im Gegensatz zu diesem übermäßig teure Technologien für die Subventionierung auswählen würde, da er im Gegensatz zu den Marktakteuren nicht über das Wissen verfüge, welches die effizientesten Technologien seien. Dadurch würden volkswirtschaftliche Ressourcen verschwendet, sodass sich die Gesellschaft weniger Klimaschutz leisten könne als eigentlich (d.&nbsp;h. mit einem idealen Emissionshandel) möglich.<ref name="weimann2009" />

=== Klimaschutz ===
{{Hauptartikel|Klimaschutz}}
[[Datei:MitigationOptions costs potentials IPCCAR6WGIII rotated-de.svg|mini|Potentiale und Kosten verschiedener Klimaschutzoptionen bis zum Jahr 2030 gemäß [[Sechster Sachstandsbericht des IPCC|Sechstem Sachstandsbericht des IPCC]]]]
[[Datei:Stromgestehungskosten Fraunhofer 2024.svg|mini|Deutsche [[Stromgestehungskosten]] (LCoE) für verschiedene Erzeugungsanlagen im Jahr 2024]]

Politische Vorgaben zum Klimaschutz müssen durch entsprechende Maßnahmen umgesetzt werden. Auf der technischen Seite existiert eine Vielzahl von Optionen zur Verminderung von Treibhausgasemissionen, mit der die [[Energiewende]] umgesetzt werden kann. Bereits eine 2004 erschienene Studie kam zu dem Ergebnis, dass sich mit den damals vorhandenen Mitteln bereits ein effektiver Klimaschutz realisieren ließe.<ref name="Pacala/Solow 2004">Stephen Pacala, Robert Socolow: ''Stabilization Wedges: Solving the Climate Problem for the Next 50 Years with Current Technologies.'' In: ''Science.'' 305, 14. August 2004, S. 968–972 ([https://fire.pppl.gov/energy_socolow_081304.pdf PDF; 181&nbsp;kB])</ref> Die [[Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina]] hielt in einer 2019 publizierten Stellungnahme fest, dass aus technischer Sicht alle Voraussetzungen für den Bau eines klimaneutralen Energiesystems vorhanden sind.<ref>[[Antje Boetius]], [[Ottmar Edenhofer]], [[Bärbel Friedrich]], [[Gerald Haug]], [[Frauke Kraas]], [[Wolfgang Marquardt]], [[Jürgen Leohold]], [[Martin J. Lohse]], [[Jürgen Renn (Historiker)|Jürgen Renn]], [[Frank Rösler]], [[Robert Schlögl]], [[Ferdi Schüth]], [[Christoph M. Schmidt]], [[Thomas Stocker]] 2019: [https://www.leopoldina.org/uploads/tx_leopublication/2019_Stellungnahme_Klimaziele_2030_Final.pdf ''Klimaziele 2030: Wege zu einer nachhaltigen Reduktion der CO2-Emissionen.''] Stellungnahme der [[Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina|Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina]], S. 12. Abgerufen am 29. Januar 2020.</ref> Neben den Technologien sind auch die erforderlichen Konzepte für die Energiewende bekannt.<ref>[[Volker Quaschning]]: ''Regenerative Energiesysteme. Technologie – Berechnung – Simulation''. 9. aktualisierte Auflage. München 2015, S. 56.</ref> Hingegen wirken sich gesellschaftliche Faktoren hemmend aus: So fand eine 2021 publizierte Studie heraus, dass nur Menschen, die keine Zweifel an der Existenz der globalen Erwärmung hatten und auch glaubten, dass sie größtenteils vom Menschen verursacht wird, eine deutlich erhöhte Bereitschaft zeigen, Geld für Klimaschutz zu spenden.<ref>{{Literatur |Autor=Johannes Reichl, Jed J. Cohen, Christian A. Klöckner, Andrea Kollmann, Valeriya Azarova |Titel=The drivers of individual climate actions in Europe |Sammelwerk=Global Environmental Change |Band=71 |Datum=2021-11-01 |ISSN=0959-3780 |Seiten=102390 |Online=https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0959378021001692 |Abruf=2021-11-22 |DOI=10.1016/j.gloenvcha.2021.102390}}</ref>

Während in der Vergangenheit die Kosten für Klimaschutztechnik wie z.&nbsp;B. erneuerbare Energien deutlich höher lagen als für konventionelle Technik, sind die Klimaschutzkosten durch den rapiden Preisverfall inzwischen erheblich gesunken. Der IPCC bezifferte die zum Erreichen des Zwei-Grad-Ziels anfallenden Kosten 2014 mit 0,06 % der jährlichen Konsumwachstumsrate. Je früher die Treibhausgasemissionen verringert werden, desto geringer sind dabei die Kosten des Klimaschutzes.<ref>IPCC 2014, zit. nach: Ottmar Edenhofer, Susanne Kadner, Jan Minx: ''Ist das Zwei-Grad-Ziel wünschenswert und ist es noch erreichtbar? Der Beitrag der Wissenschaft zu einer politischen Debatte.'' In: Jochem Marotzke, Martin Stratmann (Hrsg.): ''Die Zukunft des Klimas. Neue Erkenntnisse, neue Herausforderungen. Ein Report der Max-Planck-Gesellschaft.'' Beck, München 2015, ISBN 978-3-406-66968-2, S. 69–92, insb. S. 77f und S. 83f.</ref>

Neuere Studien gehen mehrheitlich davon aus, dass ein erneuerbares Energiesystem Energie zu vergleichbaren Kosten liefern kann wie ein konventionelles Energiesystem.<ref name="Hansen" /> Gleichzeitig hätte Klimaschutz starke positive volkswirtschaftliche Nebeneffekte durch Vermeidung von Klimafolgeschäden und vermiedene [[Luftverschmutzung]] durch fossile Energieträger.<ref>{{Literatur |Autor=Marshall Burke et al. |Titel=Large potential reduction in economic damages under UN mitigation targets |Sammelwerk=[[Nature]] |Band=557 |Datum=2018 |Seiten=549–553 |DOI=10.1038/s41586-018-0071-9}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=[[Drew Shindell]], Yunha Lee, Greg Faluvegi |Titel=Climate and health impacts of US emissions reductions consistent with 2 °C |Sammelwerk=[[Nature Climate Change]] |Band=6 |Datum=2016 |Seiten=503–507 |DOI=10.1038/nclimate2935}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=[[Mark Z. Jacobson]] et al. |Titel=100% Clean and Renewable Wind, Water, and Sunlight All-Sector Energy Roadmaps for 139 Countries of the World |Sammelwerk=[[Joule (Zeitschrift)|Joule]] |Band=1 |Nummer=1 |Datum=2017 |Seiten=108-121 |DOI=10.1016/j.joule.2017.07.005}}</ref> Als wichtige Einzelmaßnahme für das Erreichen des Zwei-Grad-Ziels gilt der [[Kohleausstieg]], da damit das knappe Restbudget an Kohlenstoffdioxidemissionen möglichst effizient genutzt werden kann.<ref>[https://www.umweltrat.de/SharedDocs/Downloads/DE/04_Stellungnahmen/2016_2020/2017_10_Stellungnahme_Kohleausstieg.html?nn=9732658 ''Kohleausstieg jetzt einleiten'']. [[Sachverständigenrat für Umweltfragen]]. Abgerufen am 3. Juli 2018.</ref> Mit mehr als 10 Mrd. Tonnen CO<sub>2</sub>-Ausstoß im Jahr 2018 verursachen Kohlekraftwerke ca. 30 % der gesamten energiebedingten Kohlendioxidemissionen in Höhe von ca. 33 Mrd. Tonnen.<ref>{{Webarchiv | url=https://www.iea.org/geco/emissions/ | wayback=20190812215445 | text=''Global Energy & CO2 Status Report. The latest trends in energy and emissions in 2018''}}. Internetseite der IEA. Abgerufen am 18. April 2019.</ref>

In seinem [[Sonderbericht 1,5 °C globale Erwärmung]] nennt der IPCC folgende Kriterien, um das 1,5-Grad-Ziel noch erreichen zu können:<ref>IPCC 2018: [https://www.ipcc.ch/site/assets/uploads/sites/2/2019/02/SR15_Chapter2_Low_Res.pdf ''Mitigation Pathways Compatible with 1.5°C in the Context of Sustainable Development, S. 95'']. [[Sonderbericht 1,5 °C globale Erwärmung]]. Abgerufen am 21. April 2019.</ref>
* Netto-Nullemissionen von Kohlenstoffdioxid bis spätestens 2050
* starke Senkung von anderen Treibhausgasen, insbesondere Methan
* Realisierung von Energieeinsparungen
* [[Dekarbonisierung]] des Stromsektors und anderer Treibstoffe
* Elektrifizierung des Endverbrauchs von Energie (eine Form der [[Sektorenkopplung]])
* starke Reduktion der Treibhausgasemissionen der Landwirtschaft
* Einsatz einer Form von Carbon Dioxide Removal

==== Energiesystemtransformation ====
Der IPCC hält in seinem [[Sechster Sachstandsbericht des IPCC|Sechsten Sachstandsbericht]] fest, dass es nur dann gelingt, die Erderwärmung auf deutlich unter 2 °C zu begrenzen, wenn schnelle und tiefgehende Emissionsreduzierungen von Kohlenstoffdioxid und weiteren Treibhausgasen erreicht werden. Gemäß Szenarien, die es schaffen, die Erderwärmung mit mehr als 66 % Eintrittswahrscheinlichkeit und ohne großes Überschießen auf 1,5 °C zu begrenzen, müssen die energiebedingten Netto-Kohlenstoffdioxidemissionen bis 2030 um 35 bis 51 % und bis 2050 um 87 bis 97 % fallen. Die Begrenzung auf deutlich unter 2 °C macht dabei große Änderungen der Energieversorgung binnen 30 Jahren erforderlich, darunter die Reduzierung des Einsatzes fossiler Energieträger, die Erhöhung der Energieproduktion aus emissionsarmen und emissionsfreien Energiequellen und den stärkerer Einsatz von Elektrizität und alternativen Energieträgern. Dazu hält der IPCC fest, dass sich die für Klimaschutz nötigen Netto-Null-Energiesysteme abhängig von den jeweiligen nationalen Bedingungen voneinander unterscheiden werden, jedoch eine Vielzahl gemeinsamer Charakteristiken aufweisen werden. Zu diesen zählt der IPCC unter anderem:<ref>Amjad Abdulla et al: ''{{Webarchiv | url=https://report.ipcc.ch/ar6wg3/pdf/IPCC_AR6_WGIII_FinalDraft_TechnicalSummary.pdf | wayback=20220404150706 | text=Technical Summary}}'', in: ''Climate Change 2022: Mitigation of Climate Change''. [[Sechster Sachstandsbericht des IPCC]], 2022, Abschnitt TS. 5.1 Energy.</ref>
* Elektrizitätssysteme, die netto kein Kohlenstoffdioxid erzeugen oder über negativen Emissionen Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre entnehmen
* weitflächige [[Elektrifizierung]] des Endenergieverbrauchs, darunter auch des Auto- und leichten Transportverkehrs, der Wärmeversorgung und des Kochens
* erhebliche geringere Nutzung von fossilen Energieträgern
* Einsatz alternativer Energieträger wie Wasserstoff, Bioenergie und Ammoniak überall dort, wo eine Elektrifizierung schlecht möglich ist
* größere [[Energieeffizienz]] bei der Energienutzung
* stärkere Kopplung der Energieversorgung im räumlichen Sinn wie auch über die Sektorgrenzen hin weg (sog. [[Sektorenkopplung]])
* Einsatz von [[Negative Emissionen|Negativemissionstechnologien]] wie [[BECCS]] und [[DACCS]], um verbleibende Emissionen zu kompensieren

===== Erneuerbare Energien =====
{{Hauptartikel|Erneuerbare Energien|Energiewende}}
[[Datei:20131002 xl wiki 5194.JPG|mini|[[Windkraftanlage]]n und [[Photovoltaik]]anlagen gelten als ein wesentlicher Teil des Klimaschutzes mittels [[Erneuerbare Energien|erneuerbarer Energien]].]]

Der Umbau des Energiesystems von fossilen auf erneuerbare Energiequellen, die sog. Energiewende, wird als ein weiterer unverzichtbarer Bestandteil effektiver Klimaschutzpolitik angesehen.<ref name="NEF 2005">New Economics Foundation: ''Mirage and oasis. Energy choices in an age of global warming.'' London 2005 ({{Webarchiv | url=http://www.neweconomics.org/publications/mirage-and-oasis | wayback=20121102012224 | text=PDF; 1,2&nbsp;MB}})</ref><ref>[[Joachim Nitsch]]: ''„Leitstudie 2008“ – Weiterentwicklung der „Ausbaustrategie Erneuerbare Energien“ vor dem Hintergrund der aktuellen Klimaschutzziele Deutschlands und Europas.'' {{Webarchiv | url=http://www.erneuerbare-energien.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/leitstudie2008.pdf | wayback=20120112192535 | text=(PDF; 2,8&nbsp;MB)}} (2008).</ref> Die globalen Potenziale sind im IPCC-Bericht dargestellt.<ref>AR4, Part III: Mitigation of Climate Change, Chap. 4. [http://www.ipcc.ch/publications_and_data/ar4/wg3/en/ch4s4-3.html#table-4-2 IPCC-Tabelle 4.2]</ref> Im Gegensatz zu fossilen Energieträgern wird bei der Nutzung der erneuerbaren Energien mit Ausnahme der [[Bioenergie]] kein Kohlenstoffdioxid ausgestoßen, und auch diese ist weitgehend [[CO2-Neutralität|CO<sub>2</sub>-neutral]]. Der Einsatz erneuerbarer Energien bietet sowohl ökologisch als auch ökonomisch großes Potenzial, vor allem durch das weitgehende Vermeiden der mit anderen Energieformen verbundenen Folgeschäden, die als sog. [[Erneuerbare Energien#Vermeidung externer Kosten|externe Kosten]] hohe volkswirtschaftliche Wohlfahrtsverluste verursachen.

Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass erneuerbare Energien verglichen mit konventionellen Energienutzungsformen eine bessere Umweltbilanz aufweisen.<ref>Ehteshami, Chan: ''The role of hydrogen and fuel cells to store renewable energy in the future energy network – potentials and challenges''. [[Energy Policy]] 73, (2014), 103–109, S. 103, [[doi:10.1016/j.enpol.2014.04.046]].</ref> Zwar liegt der Materialbedarf für diese Technologien höher als beim Bau von Wärmekraftwerken, die Umweltbelastung durch den höheren Materialbedarf ist jedoch gering verglichen mit den brennstoffbedingten direkten Emissionen von fossil befeuerten [[Kraftwerk]]en.<ref>Edgar G. Hertwich et al., ''Integrated life-cycle assessment of electricity-supply scenarios confirms global environmental benefit of low-carbon-technologies''. [[Proceedings of the National Academy of Sciences]], 6. Oktober 2014, [[doi:10.1073/pnas.1312753111]]</ref> Durch Umstellung der Energieversorgung auf ein regeneratives Energiesystem lässt sich somit die durch den Energiesektor verursachte Umweltbelastung reduzieren.<ref>Klaus Heuck, Klaus-Dieter Dettmann, Detlef Schulz: ''Elektrische Energieversorgung: Erzeugung, Übertragung und Verteilung elektrischer Energie für Studium und Praxis''. 8. Auflage. Vieweg + Teubner, Wiesbaden 2010, S. 61.</ref> Die große Mehrheit der zu dem Thema durchgeführten Studien kommt zu dem Ergebnis, dass die vollständige Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energien sowohl technisch möglich als auch ökonomisch machbar ist.<ref name="Hansen">{{Literatur |Autor=Kenneth Hansen et al. |Titel=Status and perspectives on 100 % renewable energy systems |Sammelwerk=[[Energy (Zeitschrift)|Energy]] |Band=175 |Datum=2019 |Seiten=471–480 |DOI=10.1016/j.energy.2019.03.092}}</ref>

===== Verbesserung der Energieeffizienz =====
{{Hauptartikel|Energieeffizienz}}
[[Datei:V-LIGHT A314.JPG|mini|Durch Umrüstung auf energie&shy;effiziente Beleuchtung wie z.&nbsp;B. [[Leuchtdiode|LED-Lampen]] lässt sich der Stromverbrauch für Beleuchtungszwecke um bis zu 80 % senken.<ref>Martin Pehnt (Hrsg.): ''Energieeffizienz. Ein Lehr- und Handbuch.'' Berlin – Heidelberg 2010, S. 154.</ref> ]]

Die Verbesserung der Energieeffizienz ist ein zentrales Element, um ambitionierte Klimaschutzziele zu erreichen und gleichzeitig die Energiekosten niedrig zu halten.<ref>IPCC 2018: [https://www.ipcc.ch/site/assets/uploads/sites/2/2019/02/SR15_Chapter2_Low_Res.pdf ''Mitigation Pathways Compatible with 1.5°C in the Context of Sustainable Development, S. 149'']. [[Sonderbericht 1,5 °C globale Erwärmung]]. Abgerufen am 20. April 2019.</ref> Nimmt die Energieeffizienz zu, kann eine Dienstleistung oder ein Produkt mit weniger Energieverbrauch als zuvor angeboten oder hergestellt werden. Das heißt beispielsweise, dass in einer Wohnung weniger geheizt werden muss, ein [[Kühlschrank]] weniger Strom benötigt oder ein Auto einen geringeren Benzinverbrauch hat. In all diesen Fällen führt die zunehmende Effizienz zu einem abnehmenden Energieverbrauch und damit zu einem verringerten Treibhausgas-Ausstoß. [[McKinsey]] berechnete zudem, dass zahlreiche Energieeffizienz-Maßnahmen gleichzeitig einen volkswirtschaftlichen Gewinn abwerfen.<ref>McKinsey & Company: ''Pathways to a Low-carbon Economy: Version 2 of the Global Greenhouse Gas Abatement Cost Curve.'' ([http://assets.wwf.org.br/downloads/pathwaystolowcarboneconomy_fullreport.pdf PDF; 6,9&nbsp;MB]) (2009).</ref>

In einer globalen Bilanz betrachtet muss jedoch ebenfalls der [[Rebound-Effekt (Ökonomie)|Rebound-Effekt]] berücksichtigt werden, der dazu führt, dass eine gesteigerte Energie- bzw. Ressourceneffizienz durch eine Mehrproduktion an Produkten oder Dienstleistungen teilweise wieder ausgeglichen wird. Es wird davon ausgegangen, dass die [[Energieeinsparung]] durch Energieeffizienzmaßnahmen durch Rebound-Effekt im Schnitt um 10 % gemildert wird, wobei Werte einzelner Studien zwischen 0 und 30 % schwanken.<ref>Martin Pehnt (Hrsg.): ''Energieeffizienz. Ein Lehr- und Handbuch''. Berlin Heidelberg 2010, S. 6.</ref>

Durch Steigerung der [[Ressourcenproduktivität]] (siehe dazu auch [[Faktor 4]]), Verlängerung der [[Haltbarkeit (Technik)|Produktlebenszeiten]] und Verminderung der [[Obsoleszenz]], beispielsweise bei [[Konsumgüter]]n oder Verpackungen, kann ebenfalls Energie eingespart werden.

===== Carbon Dioxide Removal =====
{{Hauptartikel|Negative Emissionstechnologien|Geoengineering#Carbon Dioxide Removal}}

Unter Carbon Dioxide Removal wird die Entfernung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre verstanden, um den erhöhten [[Strahlungsantrieb]] künstlich wieder zu reduzieren. Erreicht werden kann dies durch den Einsatz von Techniken zum CO<sub>2</sub>-Entzug („negative Emission“). Hierzu zählen unter anderem:

* [[Bioenergie mit CO2-Abscheidung und -Speicherung]], BECCS (Abscheidung von Kohlendioxid aus Biomasse und anschließende Speicherung im Boden)
* [[Direct Air Carbon Capture and Storage]], DACCS (Abscheidung von Kohlendioxid aus der Luft und anschließende Speicherung im Boden)
* künstliche [[Verwitterung]] zum Binden von Kohlendioxid in Gestein
* [[Aufforstung#Aufforstung und globale Erwärmung|Aufforstung]] und Wiederaufforstung von [[Wald|Wäldern]] zum Binden von Kohlendioxid in Biomasse
* [[Holzbau]]
* künstliche Erhöhung des Kohlendioxid-Gehaltes der Ozeane in pflanzlicher Biomasse oder durch Erhöhung der [[Alkalinität]]
* Steigerung des Kohlenstoffgehaltes im Boden durch veränderte [[Landnutzung|Landbewirtschaftung]]
* Erzeugung von [[Biokohle]] zur Kohlenstoff-Speicherung im Boden

Der Großteil der Modelle kommt zu dem Ergebnis, dass negative Emissionen notwendig sind, um die Erderwärmung auf 1,5 oder 2 Grad zu begrenzen. Gleichzeitig gilt es nach einem 2016 publizierten Review als sehr risikoreich, von vorneherein den Einsatz negativer Emissionstechnologien anzustreben, da es bisher keine derartigen Technologien gibt, mit denen das Zwei-Grad-Ziel ohne erhebliche negative Auswirkungen auf den Verbrauch von [[Flächenverbrauch|Flächen]], [[Energieträger|Energie]], [[Wasserverbrauch|Wasser]] oder [[Nährstoff]]en oder auf die [[Albedo]] erreicht werden kann. Aufgrund dieser Limitationen seien sie kein Ersatz für die sofortige und schnelle Reduzierung der heutigen Treibhausgasemissionen durch die [[Dekarbonisierung]] der Wirtschaft.<ref name="smith2016">{{Literatur |Autor=Pete Smith u.&nbsp;a. |Titel=Biophysical and economic limits to negative CO2 emissions |Sammelwerk=Nature Climate Change |Band=6 |Datum=2016 |Seiten=42–50 |DOI=10.1038/nclimate2870}}</ref>

===== Geoengineering =====
{{Hauptartikel|Geoengineering}}

''Geoengineering'' umfasst bisher nicht eingesetzte technische Eingriffe in die Umwelt, um die Erwärmung abzumildern, darunter die [[Eisendüngung]] im Meer, um das [[Alge]]nwachstum anzuregen und auf diese Weise CO<sub>2</sub> zu binden, und das Einbringen von Aerosolen in die [[Stratosphäre]] zur Reflexion von Sonnenstrahlen (''[[Solar Radiation Management]]'').

Während Eisendüngung als unbrauchbar gilt, werden dem ''Solar Radiation Management (SRM)'' in Studienmodellen Erfolgsaussichten zur Herunterkühlung des Klimas auf ein Niveau vor dem [[Industriezeitalter]] zugesprochen – gleichzeitig aber vor hohen Risiken dieser Methode gewarnt.<ref>{{cite journal|author=David P. Keller, Ellias Y. Feng & Andreas Oschlies|date=2014-01|title=Potential climate engineering effectiveness and side effects during a high carbon dioxide-emission scenario|journal=Nature|volume=5|pages=3304|doi=10.1038/ncomms4304|url=http://www.nature.com/ncomms/2014/140225/ncomms4304/full/ncomms4304.html|quote=We find that even when applied continuously and at scales as large as currently deemed possible, all methods are, individually, either relatively ineffective with limited (<8%) warming reductions, or they have potentially severe side effects and cannot be stopped without causing rapid climate change.|language=englisch}}</ref>

==== Klimaschutz durch Verhaltensänderungen ====
===== Persönliche Beiträge =====
[[Datei:U5-Wagen 605 607 Oberursel Bf.jpg|mini|Stadtbahntriebwagen des [[Öffentlicher Personennahverkehr|ÖPNVs]]]]

Individuelle Möglichkeiten für Beiträge zum [[Klimaschutz]] bestehen in Verhaltensumstellungen und verändertem [[Konsum]] mit [[Energieeinsparung]]en.<ref>UBA Energiespar-Ratgeber, individueller Kohlenstoffdioxid-Rechner etc. [https://www.umweltbundesamt.de/ online]</ref> Zu den zahlreichen [[Klimaschutz#Maßnahmen zur CO2-Reduktion auf Verbraucherseite|Maßnahmen zur CO<sub>2</sub>-Reduktion]] zählen unter anderem:

* die Nutzung umweltfreundlicher Verkehrsmittel, insbesondere der [[Öffentlicher Verkehr|öffentlichen Verkehrsmittel]] (siehe auch [[Verkehrsmittelvergleich]]),
* der Einsatz [[Energieeffizienz|energieeffizienterer]] Geräte (siehe auch [[Energielabel]]),
* die optimale Einstellung und ggf. auch Nachrüstung von Heizungen sowie [[Wärmekraftmaschine]]n (Motoren);
* die Reduktion der [[Heizenergie]] respektive des Wärmeverlustes in Wohngebäuden (z.&nbsp;B. durch Einbau [[Fenster#1990er Jahre bis heute|neuer Fenster]], [[Wärmedämmung]] von Außenwänden, Dächern sowie des Kellers, [[Stoßlüften]] statt Dauerlüften),
* die Nutzung von [[Wärmepumpenheizung]]en, [[Solarthermie]], [[Geothermie]] und [[Holzheizung|Holz]] statt fossiler Energieträger zur [[Gebäudeheizung]] und [[Warmwasser]]versorgung,
* Umstieg auf [[Fernwärme]], sofern verfügbar
* die Installation einer [[Photovoltaik]]anlage,
* der Kauf bzw. Einsatz der [[Mini-Kraft-Wärme-Kopplung]] in Form eines [[Blockheizkraftwerk]]es (ein Motor erzeugt Strom, die Abwärme wird zum Heizen genutzt).

===== Nachhaltige Ernährung =====
[[Datei:Clune2016 food lca-de.svg|mini|Treibhauswirkung verschiedener Lebensmittelgruppen: Tierische Lebensmittel, vor allem Rind und Lamm, sowie Gemüse und Obst aus beheizten Treibhäusern sind besonders klimaschädlich.<ref>{{Literatur |Autor=Stephen Clune, Enda Crossin, Karli Verghese |Titel=Systematic review of greenhouse gas emissions for different fresh food categories |Sammelwerk=[[Journal of Cleaner Production]] |Band=140 |Nummer=2 |Datum=2017 |Seiten=766-783 |DOI=10.1016/j.jclepro.2016.04.082}}</ref> ]]

Schätzungen des IPCC (2007) zufolge gehen 10 bis 12 Prozent der globalen Emissionen von Treibhausgasen auf die [[Landwirtschaft]] zurück. Nicht berücksichtigt wurden hier jedoch unter anderem die Folgen der Abholzung größerer Flächen (u.&nbsp;a. Regenwald) für landwirtschaftliche Zwecke. Eine Studie im Auftrag von Greenpeace geht daher von einem agrarischen Anteil von 17 bis 32 Prozent an den von Menschen verursachten Treibhausgasen aus. In Großbritannien stehen etwa 19 Prozent der Treibhausgasemissionen im Zusammenhang mit Nahrungsmitteln (Landwirtschaft, Verarbeitung, Transport, Einzelhandel, Konsum, Abfall). Etwa 50 Prozent davon gehen diesen Schätzungen zufolge auf [[Fleisch]] und [[Milchprodukte]] zurück. Das Food Climate Research Network empfiehlt daher unter anderem marktorientierte und regulative Maßnahmen zu nachhaltigerer Produktion bzw. nachhaltigerem Konsum von Lebensmitteln (z.&nbsp;B. CO<sub>2</sub>-emissionsabhängige Preise/Steuern).<ref>Tara Garnett: [https://www.fcrn.org.uk/sites/default/files/CuaS_web.pdf ''Cooking up a storm. Food, greenhouse gas emissions and our changing climate.''] Food Climate Research Network, Centre for Environmental Strategy, University of Surrey, September 2008 (PDF, abgerufen am 7. Oktober 2012; 1,2&nbsp;MB).</ref> Umstellung auf Pflanzen-basierte [[Ernährung]] kann laut einer Studie, in vier Ländertypen, zwischen 9 und 16 Jahren vergangener früherer CO<sub>2</sub>-Emissionen durch fossile Brennstoffe ausgleichen.<ref>{{cite journal |last1=Hayek |first1=Matthew N. |last2=Harwatt |first2=Helen |last3=Ripple |first3=William J. |last4=Mueller |first4=Nathaniel D. |title=The carbon opportunity cost of animal-sourced food production on land |journal=Nature Sustainability |date=2020-09-07 |pages=1–4 |doi=10.1038/s41893-020-00603-4 |url=https://www.nature.com/articles/s41893-020-00603-4 |language=en |issn=2398-9629}}</ref>

Würde der globale Fleischkonsum ab 2015 innerhalb von 40 Jahren auf weniger als ein Drittel reduziert, sänken einer Modellsimulation zufolge die Lachgas- und Methanemissionen der Landwirtschaft unter das Niveau von 1995.<ref name="Popp">Popp, A., Lotze-Campena, H., Bodirskya, B. (2010): ''Food consumption, diet shifts and associated non-CO<sub>2</sub> greenhouse gases from agricultural production.'' Global Environmental Change. Band 20, Nr. 3, S. 451–462, [[doi:10.1016/j.gloenvcha.2010.02.001]].</ref>

Zur Reduzierung der nahrungsmittelbezogenen Emissionen wird oft der Konsum [[Regionale Lebensmittel|regionaler Lebensmittel]] empfohlen. 2019 hat das [[Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung]] in einer Studie gezeigt, dass eine optimierte lokale Produktion die Emissionen weltweit aus dem Lebensmitteltransport um den Faktor zehn reduzieren könnte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pik-potsdam.de/aktuelles/pressemitteilungen/von-avocados-bis-zu-aepfeln-lebensmittel-lokaler-produzieren-koennte-helfen-klima-emissionen-zu-senken |titel=Von Avocados bis zu Äpfeln: Lebensmittel lokaler produzieren könnte helfen, Klima-Emissionen zu senken |werk=[[Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung|pik-potsdam.de]] |datum=2019-08-29 |abruf=2019-10-02}}</ref> Einer US-amerikanischen [[Ökobilanz]] von Weber und Matthews (2008) zufolge liegt der Beitrag des Transports zu den Emissionen der Lebensmittelversorgung in den USA aber nur bei 11 Prozent. Der Hauptanteil (83 Prozent) entstehe bei der Produktion, weswegen die Art der konsumierten Lebensmittel den größten Einfluss habe. Besonders kritisch bezüglich der Produktion von Treibhausgasen wird der Konsum von rotem Fleisch gesehen; stattdessen sollte eher auf Geflügel, Fisch, Eier oder Gemüse zurückgegriffen werden.<ref>C. Weber, H. Scott Matthews: [http://mmm.comuv.com/wordpress/wp-content/uploads/2010/06/Food-Miles-and-the-relative-impacts-of-food-choices-Weber-and-Matthews-2008.pdf ''Food-Miles and the Relative Climate Impacts of Food Choices in the United States.''] In: ''Environmental Science & Technology.'' 42 (2008), S. 3508–3513 (PDF; 854&nbsp;kB)</ref>

==== Wirtschaftliche Strategien ====
{{Hauptartikel|Divestment (fossile Energien)}}

Neben politischen Weichenstellungen für eine [[Energiewende]] und den [[Kohleausstieg]] gehören auch wirtschaftliche Maßnahmen zum Repertoire klimaschützenden Vorgehens, z.&nbsp;B. der Rückzug von [[Anleger (Finanzmarkt)|Investoren]] wie [[Versicherung (Kollektiv)|Versicherungen]], [[Kreditinstitut]]en und [[Bank]]en aus Geldanlagen in fossil geprägte Industriebereiche und Unternehmen („Desinvestition“). Die Investitionen können stattdessen umgeleitet werden in nachhaltige [[Wirtschaftssektor]]en wie etwa [[erneuerbare Energien]]. So hat z.&nbsp;B. die [[Weltbank]] auf dem ''[[One Planet Summit]]'' Anfang Dezember 2017 in Paris angekündigt, ab 2019 keine Projekte zur Erschließung von [[Erdöl]] und [[Erdgas]] mehr zu finanzieren.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.worldbank.org/en/news/press-release/2017/12/12/world-bank-group-announcements-at-one-planet-summit |titel=World Bank Group Announcements at One Planet Summit |sprache=en |abruf=2017-12-13}}</ref><!--ref name="badische-zeitung.de 13-12-017"/--> Der [[Versicherer|Versicherungskonzern]] ''[[Axa]]'' teilte dort mit, in Zukunft keine Neubauten von [[Kohlekraftwerk]]en mehr zu versichern und bis 2020 zwölf Mrd. Euro in „grüne“ Projekte [[Investition|investieren]] zu wollen.<ref name="badische-zeitung.de 11-12-017">{{Literatur |Autor=Badische Zeitung |Titel=Pariser Gipfel drängt Wirtschaft zum Klimaschutz – Brennpunkte – Badische Zeitung |Datum= |Online=http://www.badische-zeitung.de/brennpunkte/kerry-usa-koennen-klimaziele-einhalten-auch-ohne-trump--146521957.html |Abruf=2017-12-13}} {{Webarchiv | url=http://www.badische-zeitung.de/brennpunkte/kerry-usa-koennen-klimaziele-einhalten-auch-ohne-trump--146521957.html | wayback=20171213205403 | text=Pariser Gipfel drängt Wirtschaft zum Klimaschutz – Brennpunkte – Badische Zeitung}}</ref> [[Umweltschutzorganisation]]en wie ''[[Urgewald]]'' legen hier den Schwerpunkt ihrer Aktivitäten.

== Anpassungsstrategien ==
{{Hauptartikel|Anpassung an die globale Erwärmung}}

Parallel zu vorbeugendem Klimaschutz in Form von Vermeidungsstrategien sind Anpassungen an bereits eingetretene bzw. künftig zu erwartende Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels notwendig: Die mit der Erderwärmung verbundenen negativen Folgen sollen so weit möglich gemindert und möglichst verträglich gestaltet werden; gleichzeitig wird die Nutzung regional möglicherweise positiver Folgen geprüft. Die Anpassungsfähigkeit variiert in Abhängigkeit von verschiedensten Parametern, darunter bestehende Kenntnisse zu örtlichen Klimaveränderungen oder z.&nbsp;B. der Entwicklungsstand und die ökonomische Leistungsfähigkeit eines Landes oder einer Gesellschaft. Insgesamt wird speziell in sozio-ökonomischer Hinsicht die Fähigkeit zur Anpassung stark durch die [[Vulnerabilität]] geprägt. Der ''Intergovernmental Panel on Climate Change'' (IPCC) zählt die am wenigsten fortgeschrittenen „[[Entwicklungsländer]]“ zu den Ländern und Regionen mit besonders hoher Vulnerabilität.

Die Anpassung an die Folgen der Erderwärmung hat vor allem kurz- bis mittelfristige Wirkung. Da die Anpassungsfähigkeit von Gesellschaften jedoch begrenzt ist und eine starke Erderwärmung bereits getätigte Anpassungsmaßnahmen wieder zunichtemachen kann, kann Anpassung keine Alternative zum vorbeugenden Klimaschutz sein, sondern nur eine Ergänzung dazu.<ref>[[Ottmar Edenhofer]], Michael Jakob. ''Klimapolitik. Ziele, Konflikte, Lösungen''. München 2017, S. 13f.</ref>

Die Palette potenzieller Anpassungsmaßnahmen reicht von rein technologischen Maßnahmen (z.&nbsp;B. [[Küstenschutz]]) über Verhaltensänderungen (z.&nbsp;B. Ernährungsverhalten, Wahl der Urlaubsziele) und betriebswirtschaftlichen Entscheidungen (z.&nbsp;B. veränderte Landbewirtschaftung) bis zu politischen Entscheidungen (z.&nbsp;B. Planungsvorschriften, Emissionsminderungsziele). Angesichts der Tatsache, dass der Klimawandel sich auf viele Sektoren einer [[Volkswirtschaft]] auswirkt, ist die Integration von Anpassung z.&nbsp;B. in nationale Entwicklungspläne, [[Armut]]sbekämpfungsstrategien oder sektorale Planungsprozesse eine zentrale Herausforderung; viele Staaten haben daher Anpassungsstrategien entwickelt.

In der im Jahr 1992 verabschiedeten [[Klimarahmenkonvention]] ([[UNFCCC]]), die mittlerweile von 192 Staaten ratifiziert worden ist, spielte das Thema Anpassung noch kaum eine Rolle gegenüber der Vermeidung eines gefährlichen Klimawandels (Artikel 2 der UNFCCC). Für das [[Kyoto-Protokoll]], das 1997 vereinbart wurde und 2005 in Kraft trat, gilt das zwar ähnlich, doch wurde dort grundsätzlich der Beschluss zur Einrichtung eines speziellen UN-Anpassungsfonds („[[Adaptation Fund]]“) gefasst, um die besonders betroffenen [[Entwicklungsländer]] bei der Finanzierung von Anpassungsmaßnahmen zu unterstützen. Dazu soll auch der [[Green Climate Fund]] der Vereinten Nationen beitragen, der während der [[Klimakonferenz]] 2010 in Cancún eingerichtet wurde. Für den Fonds stellen Industrienationen Gelder bereit, damit sich Entwicklungsländer besser an den Klimawandel anpassen können.<ref name="greenclimatefund">Thomas R. Loster und Christoph Bals in E+Z/D+C: [https://www.dandc.eu/de/article/wie-auch-immer-der-gipfel-paris-ausgeht-die-menschen-muessen-sich-dem-klimawandel-anpassen/ ''Gelingt in Paris die Trendwende?'']</ref>

== Globale Erwärmung als Thema in Bildung, Film, Literatur und Kunst ==
Die globale Erwärmung ist zunehmend auch ein Thema in [[Kunst]], [[Literatur]] und [[Film]]; dargestellt wird das Thema zum Beispiel in den [[Katastrophenfilm]]en ''{{lang|en|[[Waterworld]]}}'' oder ''{{lang|en|[[The Day After Tomorrow]]}}''.

Zudem existieren eine ganze Reihe von [[Dokumentarfilm]]en: ''[[Eine unbequeme Wahrheit]]'' gilt mit als Kernbotschaft von [[Liste der Nobelpreisträger|Nobelpreisträger]] [[Al Gore]] zum anthropogenen Klimawandel. Auch der schwedische Dokumentarfilm ''[[Unser Planet (Film)|Unser Planet]]'' befasst sich unter anderem mit dem Klimawandel und beinhaltet Interviews mit verschiedenen Klimaforschern. Der US-amerikanische Dokumentarfilm ''[[Chasing Ice]]'' hat den [[Gletscherschwund]] als Folge der globalen Erwärmung zum Inhalt und porträtiert das ''Extreme-Ice-Survey''-Projekt des Naturfotografen [[James Balog]].

[[Literarisch]] wird das Thema u.&nbsp;a. in den 2010 erschienenen Romanen des britischen Schriftstellers [[Ian McEwan]] ''([[Solar (Roman)|Solar]])''<ref>[[Ian McEwan]]: ''[[Solar (Roman)|Solar.]]'' Übersetzt von [[Werner Schmitz (Übersetzer)|Werner Schmitz]], [[Diogenes Verlag]], Zürich 2010, ISBN 978-3-257-06765-1</ref><ref>[https://www.theguardian.com/environment/2010/may/05/climate-scientists-ian-mcewan-solar ''What climate scientists think of Ian McEwan’s Solar book. Climate scientist Stefan Rahmstorf reviews Ian McEwan’s new climate change novel, Solar.''] ''The Guardian Environment Network,'' 5. Mai 2010 ([http://www.scilogs.de/wblogs/blog/klimalounge/allgemein/2010-05-10/mcewan-solar deutsche Version]). Abgerufen am 31. März 2013</ref> oder des Autorengespanns [[Ann-Monika Pleitgen]] und [[Ilja Bohnet]] ''(Kein Durchkommen)''<ref>[[Ilja Bohnet]], [[Ann-Monika Pleitgen]]: ''Kein Durchkommen''. Argument-Verlag, Hamburg 2010, ISBN 978-3-86754-183-1.</ref> verarbeitet. Hier wird mittlerweile in Analogie zur „[[Science-Fiction]]“ von der Entstehung einer neuen literarischen Gattung gesprochen, der '''''Climate-Fiction''''' ''(CliFi)''.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.deutschlandfunkkultur.de/ueber-den-klimawandel-in-der-literatur-climate-fiction.3720.de.html?dram:article_id=431303 |titel=Über den Klimawandel in der Literatur – Climate Fiction |abruf=2018-11-02}}</ref>

2013 erschien unter Ägide des [[Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen|Wissenschaftlichen Beirats der deutschen Bundesregierung ''Globale Umweltveränderungen'']] der [[Comic]] ''Die Große Transformation. Klima – Kriegen wir die Kurve?'' ''(→ [[Welt im Wandel – Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation]])''.<ref>[http://www.trafo-comic.blogspot.de/p/blog-page_14.html trafo-comic.blogspot.de] (2. März 2014)</ref>

''Cape Farewell'' ist ein internationales gemeinnütziges Projekt des britischen Künstlers David Buckland. Ziel ist die Zusammenarbeit von Künstlern, Wissenschaftlern und „Kommunikatoren“ (u.&nbsp;a. Medienvertretern) zum Thema Klimawandel. Im Rahmen des Projekts wurden verschiedene Expeditionen zur [[Arktis]] und in die [[Anden]] durchgeführt, die u.&nbsp;a. filmisch, fotografisch, literarisch und musikalisch verarbeitet wurden (u.&nbsp;a. in den Filmen ''Art from the Arctic'' und ''Burning Ice'').<ref>David Buckland: ''Climate is culture.'' In: ''[[Nature Climate Change]]'' 11, März 2012, ([http://www.capefarewell.com/downloads/nclimate1420.pdf PDF], abgerufen am 12. Oktober 2013)</ref><ref>David Buckland, Yasmine Ostendorf: [https://www.theguardian.com/global-development-professionals-network/2013/sep/23/climate-is-culture-global-warming-art ''Art attack: why getting creative about climate change makes sense.''] ''[[The Guardian]],'' 23. September 2013, abgerufen am 12. Oktober 2013.</ref><ref name="capefare-About">{{Internetquelle |url=http://www.capefarewell.com/about.html |titel=About – Cape Farewell – The cultural response to climate change |werk=capefarewell.com |abruf=2017-01-18}}</ref>

{{Hauptartikel|Klimabildung}}
Italiens Bildungsminister [[Lorenzo Fioramonti]] kündigte im November 2019 an, das Thema globale Erwärmung bzw. Klimawandel ab September 2020 als verpflichtenden Lehrstoff in verschiedene Fächer in öffentlichen Schulen in Italien zu integrieren. Während die 6- bis 11-Jährigen über Geschichten aus anderen Kulturen mit dem Thema ''Umwelt'' vertraut gemacht werden sollen, werde dies in der Mittelstufe über technische Informationen geschehen. In der Oberstufe sollen die Schüler an das UN-Programm „[[Ziele für nachhaltige Entwicklung|Transformation unserer Welt: die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung]]“ herangeführt werden.<ref>{{Internetquelle |autor=Jason Horowitz |url=https://www.nytimes.com/2019/11/05/world/europe/italy-schools-climate-change.html |titel=Italy’s Students Will Get a Lesson in Climate Change. Many Lessons, in Fact. |werk=[[New York Times]] |datum=2019-11-06 |sprache=en |abruf=2019-11-06}}</ref> Angestrebter Umfang war eine Schulstunde (à 45 Minuten) pro Woche.<ref>In der Quelle werden „33-hour-a-year“ angegeben, was 44 Schulstunden à 45 Minuten entspricht. Unter Abzug der Schulferien ergibt dies rund 1 Schulstunde/Woche.</ref>

== Literatur ==
* Tim Flannery: ''Wir Wettermacher. Wie die Menschen das Klima verändern und was das für unser Leben auf der Erde bedeutet.'' S. Fischer, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-10-021109-X.
** Kirstin Dow, Thomas E. Downing: ''Weltatlas des Klimawandels – Karten und Fakten zur globalen Erwärmung.'' [[Europäische Verlagsanstalt]], ISBN 978-3-434-50610-2.
* 2008, Mark Maslin: ''Global Warming: A Very Short Introduction.'' Oxford University Press, ISBN 978-0-19-954824-8.
* 2009, John Houghton: ''Global Warming: The Complete Briefing.'' 4. Auflage. Cambridge University Press, ISBN 978-0-521-70916-3.
** [[Mojib Latif]]: ''Klimawandel und Klimadynamik.'' Ulmer, Stuttgart, ISBN 978-3-8252-3178-1.
** [[Andreas Lienkamp]]: ''[https://daten.digitale-sammlungen.de/0008/bsb00087486/images/index.html?fip=193.174.98.30&id=00087486&seite=1 Klimawandel und Gerechtigkeit]. Eine Ethik der Nachhaltigkeit in christlicher Perspektive.'' Schöningh, Paderborn, ISBN 978-3-506-76675-5.
* Marco Müller, Giovanni Danielli: ''Kompaktwissen Klimawandel. Schweizerische Massnahmen und Instrumente.'' [[Verlag Rüegger]], Zürich 2010, ISBN 978-3-7253-0925-2.
** Oktober, Landeshauptstadt [[Stuttgart]], Referat Städtebau und Umwelt, Amt für Umweltschutz, Abteilung Stadtklimatologie, in Verbindung mit der Abteilung Kommunikation (Hrsg.): ''Schriftenreihe des Amtes für Umweltschutz – Heft 3/2010'': ''Der Klimawandel – Herausforderung für die Stadtklimatologie,'' {{ISSN|1438-3918}}.
* [[Mojib Latif]]: ''Globale Erwärmung.'' UTB, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-8252-3586-4.
** November {{Internetquelle |url=http://www.pik-potsdam.de/aktuelles/pressemitteilungen/4-degrees-briefing-for-the-world-bank-the-risks-of-a-future-without-climate-policy |titel=Vier-Grad-Dossier für die Weltbank: Risiken einer Zukunft ohne Klimaschutz |werk=Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung |datum=2012-11-19 |abruf=2013-01-20 |kommentar=Komplettfassung des Berichtes [http://climatechange.worldbank.org/sites/default/files/Turn_Down_the_heat_Why_a_4_degree_centrigrade_warmer_world_must_be_avoided.pdf „Turn down the heat“, online verfügbar, PDF, 14,38 MB]}}
* 2013, Friedrich-Wilhelm Gerstengarbe und [[Harald Welzer]] (Hrsg.): ''Zwei Grad mehr für Deutschland.'' 1. Auflage, S. Fischer, ISBN 978-3-596-18910-6.
* 2014, [[Intergovernmental Panel on Climate Change]] (IPCC): ''Climate Change 2013/14.'' (AR 5) [https://www.ipcc.ch/report/ar5/syr/ Synthesebericht], [https://www.ipcc.ch/report/ar5/wg1/ WG I, Physikalische Basis], [https://www.ipcc.ch/report/ar5/wg2/ WG II, Folgen, Anpassung und Vulnerabilität], [https://www.ipcc.ch/report/ar5/wg3/ WG III, Bewältigung des Klimawandels].
* [[Jochem Marotzke]], [[Martin Stratmann]] (Hrsg.): ''Die Zukunft des Klimas. Neue Erkenntnisse, neue Herausforderungen. Ein Report der Max-Planck-Gesellschaft.'' Beck, München 2015, ISBN 978-3-406-66968-2.
* 2018, [[Intergovernmental Panel on Climate Change]] (IPCC): ''[[Sonderbericht 1,5 °C globale Erwärmung]]'', [https://www.ipcc.ch/sr15/ Website des Reports] (englisch).
* [[Stefan Rahmstorf]], [[Hans Joachim Schellnhuber]]: ''Der Klimawandel''. 8. Auflage. Beck, München, ISBN 978-3-406-72672-9.
* ''[https://public.wmo.int/en/resources/united_in_science United In Science] – High-level synthesis report of latest climate science information convened by the Science Advisory Group of the UN Climate Action Summit 2019,'' [[Weltorganisation für Meteorologie]].
* [[Jörg Phil Friedrich]]: ''Was kommt nach dem Klimawandel? Eine Spekulation'' Heise Medien, Hannover 2019, ISBN 978-3-95788-179-3.
* 2020, [[Sven Plöger]]: ''Zieht euch warm an, es wird heiß!'' Westend Verlag, ISBN 978-3-86489-286-8.
* [[Mark Lynas]]: ''6 Grad mehr. Die verheerenden Folgen der Erderwärmung.'' Rowohlt Verlag, Hamburg 2021, ISBN 978-3-499-00442-1.

== Weblinks ==
{{Commonscat|Global warming}}
{{Wiktionary|Erderwärmung}}
{{Wikiquote}}
* {{DNB-Portal|4344515-9}}
* [https://www.ipcc.ch/ Website] (englisch) des [[Intergovernmental Panel on Climate Change|IPCC]], sowie deren [https://www.de-ipcc.de/ Deutsche Koordinationsstelle] mit Übersetzungen der Berichte
* [https://www.climate-service-center.de/ Climate Service Center] – Informationsportal des [[Helmholtz-Zentrum Geesthacht – Zentrum für Material- und Küstenforschung|Helmholtz-Zentrums Geesthacht]] zur Klimaforschung
* [https://www.klimawiki.org/ Klimawiki] des [[Hamburger Bildungsserver]]s
* [https://www.bpb.de/klimawandel/ Klimawandel-Dossier] der [[Bundeszentrale für politische Bildung]]
* [https://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/informationsportal-klimawandel Informationsportal Klimawandel] der [[Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik]] in Österreich
* [https://royalsociety.org/policy/projects/climate-evidence-causes/ ''Climate Change: Evidence & Causes''] (englisch) der [[Royal Society]] und [[National Academy of Sciences]]
* [https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie ''Klima und Energie''] des [[Umweltbundesamt (Deutschland)|Deutschen Umweltbundesamtes]]
* [https://www.deutsches-klima-konsortium.de/fileadmin/user_upload/pdfs/Publikationen_DKK/basisfakten-klimawandel.pdf Was wir heute übers Klima wissen. Basisfakten zum Klimawandel, die in der Wissenschaft unumstritten sind.] Faktenpapier des [[Deutsches Klima-Konsortium|Deutschen Klima-Konsortiums]], der [[Deutsche Meteorologische Gesellschaft|Deutschen Meteorologischen Gesellschaft]], dem [[Deutscher Wetterdienst|Deutschen Wetterdienst]], dem Extremwetterkongress Hamburg, der [[Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren|Helmholtz-Klima-Initiative]] und klimafakten.de, Stand September 2022.

== Anmerkungen ==
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== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 4. April 2025, 06:34 Uhr

Anstieg der globalen Oberflächentemperaturen im Zeitraum 1850 bis 2023 im Vergleich zu 1850–1900
Lokale Oberflächentemperaturen seit 1880 im Vergleich zu 1951–1980, gleitend über fünf Jahre gemittelt und mit einer räumlichen Auflösung von etwa 1200 km[1]

Mit globale Erwärmung – umgangssprachlich auch „der Klimawandel“, „Erderwärmung“ oder auch „Erderhitzung“ – wird der gegenwärtige Anstieg der Durchschnittstemperatur der erdnahen Atmosphäre und der Meere bezeichnet. Es handelt sich um einen menschengemachten Klimawandel,[2]:7, SPM.2 der eine Folge von Netto-Treibhausgasemissionen ist, die seit Beginn der Industrialisierung durch Nutzung von fossilen Energieressourcen sowie nicht-nachhaltiger Forst- und Landwirtschaft entstanden sind.[3] Die Treibhausgasemissionen erhöhen das Rückhaltevermögen für infrarote Wärmestrahlung in der Troposphäre, wodurch der natürliche Treibhauseffekt verstärkt wird. Wichtigstes Treibhausgas bei der derzeitigen globalen Erwärmung ist Kohlenstoffdioxid (CO2), dazu kommen weitere wie z. B. Methan und Distickstoffmonoxid. Die von der Messstation Mauna Loa gemessene mittlere CO2-Konzentration in der Erdatmosphäre stieg von ursprünglich etwa 280 ppm vor Beginn der Industrialisierung auf inzwischen über 420 ppm.

Der Temperaturanstieg betrug im Vergleich zu 1850–1900 bis zu den 2010er Jahren nach Angaben des Weltklimarats IPCC etwa 1,1 °C.[2]:5, A.1.2 [Anm. 1] 2024 war das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen; die Temperaturen lagen ca. 1,6 °C über dem Durchschnitt der vorindustriellen Referenzperiode.[4] Seit den 1980er Jahren war jedes Jahrzehnt wärmer als das vorangegangene.[5] Die zehn Jahre von 2015 bis 2024 sind (Stand 2024) die zehn heißesten Jahre seit Aufzeichnungsbeginn.[4] Ein vergleichbares Temperaturniveau gab es zuletzt am Ende der Eem-Warmzeit vor 115.000 Jahren.[6] Der IPCC schreibt in seinem 2023 erschienenen Synthesebericht, dass es eindeutig ist, dass menschliche Aktivitäten, darunter hauptsächlich die Emission von Treibhausgasen, die Atmosphäre, die Ozeane und Landmassen erwärmt haben.[7] Nach Abschätzung des IPCC sind 1,07 °C der 1,09 °C Erwärmung der Erdoberfläche zwischen 1850 und 1900 sowie zwischen 2011 und 2020 auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen.[2]:4, A.1 Diese Aussage wird von anderen Sachstandsberichten gestützt;[8] in der Wissenschaft besteht seit Mitte der 1990er Jahre[9][10] ein wissenschaftlicher Konsens darüber, dass die gemessene globale Erwärmung nahezu vollständig vom Menschen verursacht wird.[11][12][13] Die gegenwärtige Erwärmung verläuft erheblich schneller als alle bekannten Erwärmungsphasen der Erdneuzeit, also seit 66 Millionen Jahren.[14][15][16] Ohne den gegenwärtigen menschlichen Einfluss auf das Klimasystem würde sich der seit einigen Jahrtausenden herrschende leichte Abkühlungstrend mit hoher Wahrscheinlichkeit weiter fortsetzen.[17]

Szenarien für zukünftige Treibhausgasemissionen. Wenn die im Übereinkommen von Paris bisher festgehaltenen Zusagen (‘pledges & targets’) erfüllt werden, wird das Ziel, die globale Erwärmung bis 2100 „weit unter 2 °C“ zu halten, nicht erreicht.

Der IPCC erwartet in seinem Sechsten Sachstandsbericht, dass die globale Erwärmung bis zum Ende des 21. Jahrhunderts bei einem Szenario mit sehr niedrigen Treibhausgasemissionen sehr wahrscheinlich 1,0 °C bis 1,8 °C erreichen wird, bei einem Szenario mit mittelstarken Emissionen 2,1 °C bis 3,5 °C, und beim Szenario mit sehr hohen Treibhausgasemissionen 3,3 °C bis 5,7 °C.[18] Mit der bis 2020 umgesetzten Klimaschutzpolitik steuert die Welt auf eine Erwärmung von ca. 3,2 °C bis zum Jahr 2100 zu, bei einer Abkehr von den derzeitigen Technologie- und Klimaschutztrends oder einer höheren Klimasensitivität ist jedoch auch eine Erwärmung von mehr als 4 °C möglich.[3]:C.1.3 Die Internationale Energieagentur beziffert im World Energy Outlook 2021 unter den Annahmen des Stated Policies Scenario (STEPS) den Temperaturanstieg auf 2,6 °C;[19] der Climate Action Tracker (Stand: Dez 2023) gibt unter Policies & Action einen Erwartungswert für das Jahr 2100 von 2,7 °C an.[20]

Dieser Klimawandel verursacht aufgrund seines Ausmaßes bereits heute negative Auswirkungen auf Natur und Menschheit. Verschiedene Ökosysteme wurden über die Grenzen ihrer Anpassungsfähigkeit hinaus belastet, sodass schon einige irreversible Folgeschäden entstanden sind. Wie schnell und folgenschwer der Klimawandel verlaufen wird, hängt stark von den umgesetzten Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen ab. Die negativen Klimawandelfolgen nehmen mit jedem weiteren Anstieg der globalen Erwärmung weiter zu.[21] Spätestens seit 2020 benutzen die Vereinten Nationen regelmäßig die Bezeichnung Klimakatastrophe für das ungünstigste Szenario.[22] Zu den laut Klimaforschung ermittelten und oft bereits beobachteten Folgen der globalen Erwärmung zählen je nach Erdregion: Meereis- und Gletscherschmelze, ein Meeresspiegelanstieg, das Auftauen von Permafrostböden mit Freisetzung von Methanhydrat, wachsende Dürrezonen und zunehmende Wetter-Extreme mit entsprechenden Rückwirkungen auf die Lebens- und Überlebenssituation von Menschen und Tieren (Beitrag zum Artensterben). Wie schwer die Folgen sind, ist abhängig von Ausmaß und Dauer der Erwärmung. Einige können unumkehrbar sein und zudem als Kippelemente im Erdsystem wirken (etwa die Freisetzung des Treibhausgases Methan aus den auftauenden Permafrostböden), mit unabsehbaren Folgen für die gesamte Biosphäre. Ohne wirksamen Klimaschutz bedroht der Klimawandel immer stärker Gesundheit und Lebensgrundlagen von Menschen, Tieren und Pflanzen sowie die Funktionsfähigkeit und biologische Vielfalt von Ökosystemen.[3] Politisch hat diese Entwicklung international zum Begriff des Klimanotstandes geführt.

Anteil einzelner Regionen an den Gesamtemissionen von Kohlenstoffdioxid im Zeitraum 1850–2019

Nationale und internationale Klimapolitik versucht durch Klimaschutz und Anpassung an die bereits erfolgte Erwärmung die Folgen für Mensch und Umwelt abzumildern. Um die menschengemachte globale Erwärmung aufhalten zu können, müssen weitere energiebedingte Treibhausgasemissionen vollständig vermieden werden sowie fortan nicht vermeidbare Emissionen durch negative Treibhausgasemissionen mittels geeigneter Technologien, wie z. B. BECCS, DACCS oder Kohlenstoffbindung im Boden, kompensiert werden. Mit Stand 2016 waren bereits ca. 23 des CO2-Budgets der maximal möglichen Emissionen für das im Übereinkommen von Paris vereinbarte Zwei-Grad-Ziel aufgebraucht, sodass die weltweiten Emissionen schnell gesenkt werden müssen, wenn das Ziel noch erreicht werden soll.[23] Möglicherweise ist das Zwei-Grad-Ziel nicht ambitioniert genug, um langfristig einen als Treibhaus Erde bezeichneten Zustand des Klimasystems zu verhindern, der zu insbesondere für den Menschen lebensfeindlichen Bedingungen auf der Erde führen würde.[24]

Physikalische Grundlagen

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70 bis 75 % des rot markierten, kurzwelligen Strahlungs­anteils gelangen durch die Atmosphäre bis auf die Erdober­fläche, die sich dadurch aufheizt und ihrerseits die hier blau markierte Infrarotstrahlung aussendet, deren Abstrahlung ins All aber von Treibhausgasen behindert wird. – Eingezeichnet sind drei Wellenlängenbereiche von Infrarotstrahlung, wie sie von Objekten mit auf der Erdoberfläche vorkommenden Temperaturen emittiert wird: violett (+37 °C) – blau – schwarz (−63 °C). Die Graphiken darunter zeigen, welche Treibhausgase welche Teile des Spektrums filtern.

Seit der Industriellen Revolution verstärkt der Mensch den natürlichen Treibhauseffekt durch den Ausstoß von Treibhausgasen, wie messtechnisch belegt werden konnte.[25][26][27] Seit 1990 ist der Strahlungsantrieb – d. h. die Erwärmungswirkung auf das Klima – durch langlebige Treibhausgase um 43 % gestiegen.[28] In der Klimatologie ist es heute Konsens, dass die gestiegene Konzentration der vom Menschen in die Erdatmosphäre freigesetzten Treibhausgase mit hoher Wahrscheinlichkeit die wichtigste Ursache der globalen Erwärmung ist,[29][30] da ohne sie die gemessenen Temperaturen nicht zu erklären sind.[31][32][33]

Treibhausgase lassen die von der Sonne kommende kurzwellige Strahlung weitgehend ungehindert auf die Erde durch, absorbieren aber einen Großteil der von der Erde ausgestrahlten Infrarotstrahlung. Dadurch erwärmen sie sich und emittieren selbst Strahlung im langwelligen Bereich (vgl. Kirchhoffsches Strahlungsgesetz). Der in Richtung der Erdoberfläche gerichtete Strahlungsanteil wird als atmosphärische Gegenstrahlung bezeichnet. Im isotropen Fall wird die absorbierte Energie je zur Hälfte in Richtung Erde und Weltall abgestrahlt. Hierdurch erwärmt sich die Erdoberfläche stärker, als wenn allein die kurzwellige Strahlung der Sonne sie erwärmen würde. Der Weltklimarat IPCC schätzt den Grad des wissenschaftlichen Verständnisses über die Wirkung von Treibhausgasen als „hoch“ ein.[34]

Das Treibhausgas Wasserdampf (H2O) trägt mit 36 bis 66 %, Kohlenstoffdioxid (CO2) mit 9 bis 26 % und Methan mit 4 bis 9 % zum natürlichen Treibhauseffekt bei.[35] Die große Bandbreite erklärt sich folgendermaßen: Einerseits gibt es sowohl örtlich wie auch zeitlich große Schwankungen in der Konzentration dieser Gase. Zum anderen überlappen sich deren Absorptionsspektren. Strahlung, die zum Beispiel von Wasserdampf bereits absorbiert wurde, kann von CO2 nicht mehr absorbiert werden. In Trockenwüsten oder eisbedeckten Kältewüsten, in der Wasserdampf nur wenig zum Treibhauseffekt beiträgt, ist somit der Anteil der übrigen Treibhausgase am Gesamttreibhauseffekt größer als in den feuchten Tropen.

Da die genannten Treibhausgase natürliche Bestandteile der Atmosphäre sind, wird die von ihnen verursachte Temperaturerhöhung als natürlicher Treibhauseffekt bezeichnet. Der natürliche Treibhauseffekt führt dazu, dass die Durchschnittstemperatur der Erde bei etwa +14 °C liegt.[36][37] Ohne den natürlichen Treibhauseffekt läge sie bei etwa −18 °C.[38] Hierbei handelt es sich um rechnerisch bestimmte Werte (siehe auch Idealisiertes Treibhausmodell). In der Literatur können diese Werte gegebenenfalls leicht abweichen,[Anm. 2] je nach Rechenansatz und der zu Grunde gelegten Annahmen, zum Beispiel dem Reflexionsverhalten (Albedo) der Erde. Diese Werte dienen als Nachweis, dass es einen natürlichen Treibhauseffekt gibt, da ohne ihn die Temperatur entsprechend deutlich geringer sein müsste und sich die höhere Temperatur mit dem Treibhauseffekt erklären lässt.

Ursachen der anthropogenen globalen Erwärmung

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Treiber der globalen Erwärmung 2010–2019 relativ zu 1850–1900
Entwicklung der Erdoberflächentemperatur (oben) und der einzelnen klimawirksamen Faktoren seit 1870: Sonnenaktivität, Vulkanismus, natürliche Variabilität (z. B. El-Niño/La-Niña-Jahre) und menschliche Aktivitäten (Treibhausgasemissionen und kühlende Aerosolemissionen).

Hauptursache ist die durch menschliche Aktivitäten steigende Treibhausgaskonzentration in der Erdatmosphäre. Im Sechsten Sachstandsbericht des IPCC wird der daraus resultierende zusätzliche Strahlungsantrieb im Jahr 2019 im Vergleich zum Referenzjahr 1750 netto mit 2,72 W/m² beziffert. Kühlende Effekte wie Aerosole sind bereits abgezogen. Ohne diesen Abzug, brutto, verursachten alle langlebigen Treibhausgase einen Strahlungsantrieb von 3,32 W/m². Bedeutendstes Treibhausgas war Kohlenstoffdioxid mit 2,16 W/m², gefolgt von Methan mit 0,54 W/m². Halogenkohlenwasserstoffe verursachten einen Strahlungsantrieb von 0,41 W/m², Lachgas 0,21 W/m². Von den kurzlebigen Treibhausgasen hat Ozon, dessen Entstehung durch Stickoxide, Kohlenmonoxid oder Kohlenwasserstoffe angeregt wird, mit 0,47 W/m² den höchsten Strahlungsantrieb. Einen kühlenden Strahlungsantrieb in Höhe von −1,1 W/m² verursachen Aerosole.[39]:67–69

Die derzeit beobachtete globale Erwärmung ist nahezu vollständig auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen. Laut IPCC sind 1,07 °C der 1,09 °C Erwärmung der Erdoberfläche zwischen 1850 und 1900 sowie zwischen 2011 und 2020 auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen.[2] Im vierten Nationalen Klimabericht der Vereinigten Staaten wird der wahrscheinliche menschliche Anteil an der Erwärmung des Zeitraums 1951 bis 2010 mit zwischen 93 % und 123 % angegeben. Werte über 100 % bedeuten hierbei eine Überkompensation diverser Abkühlungsfaktoren.[8] Hingegen sind Veränderungen der natürlichen Sonnenaktivität ein unbedeutender Faktor bei der gegenwärtig beobachteten Erderwärmung. Die Sonnenaktivität machte im gleichen Zeitraum einen Strahlungsantrieb von nur 0,1 W/m² aus; seit Mitte des 20. Jahrhunderts ging die Sonnenaktivität sogar zurück.[40]

Konzentrationsanstieg der wichtigsten Treibhausgase

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Kohlenstoffdioxid, Lachgas, Methan und FCKWs/FKWs (nur letztere nehmen durch weltweite Anstrengungen zum Schutz der Ozonschicht ab[41])
Anstieg der atmosphärischen Kohlendioxidkonzentration im Holozän
Wirkung des CO2 auf das Klima (Terra X)

Der Anteil aller vier Bestandteile des natürlichen Treibhauseffekts in der Atmosphäre ist seit dem Beginn der industriellen Revolution gestiegen. Die Geschwindigkeit des Konzentrationsanstiegs ist die schnellste der letzten 22.000 Jahre.[42] Der Konzentrationsanstieg der gut-durchmischten Treibhausgase ist eindeutig menschengemacht. Wichtigstes Treibhausgas ist Kohlenstoffdioxid (CO2). Es existiert ein nahezu linearer Zusammenhang zwischen den kumulierten menschengemachten Kohlenstoffdioxidemissionen und der von ihnen verursachten Erwärmung. Pro Billion Tonnen kumulierter CO2-Emissionen erwärmt sich die Erdoberfläche um ca. 0,45 °C (Unsicherheitsspanne 0,27 bis 0,63 °C). Daraus ergibt sich, dass für jegliches Begrenzen der menschengemachten Erderwärmung auf einem vorgegebenen Temperatur-Niveau Netto-Nullemissionen erreicht werden müssen. Zwischen 1850 und 2019 wurden ca. 2390 ± 240 Mrd. Tonnen CO2 durch menschliche Aktivitäten freigesetzt.[43]

CO2-Schwankungen im Zuge von Warm- und Kaltzeiten über die letzten acht Jahrhunderttausende. Der grün und schwarz gekennzeichnete Peak am Ende des Graphens ist auf die Industrielle Revolution zurückzuführen.

Im Jahr 2019 produzierte die Menschheit Treibhausgasemissionen in Höhe von 59 Milliarden Tonnen (± 6.6) CO2-Äquivalent. Das jährliche Wachstum der Emissionen in den 2010er Jahren lag bei 1,3 % pro Jahr, etwas niedriger als in den Jahren 2000 bis 2009, als es bei 2,1 % gelegen hatte. Die wichtigste Emissionsquelle war die Kohlendioxidfreisetzung aus fossilen Energieträgern und Industrieprozessen mit 38 ± 3 Mrd. Tonnen, gefolgt von Methanfreisetzung (11 ± 3,2 Mrd. Tonnen), Kohlendioxidemissionen aus Landnutzungsänderungen wie Entwaldung (6,6 ± 4,6 Mrd. Tonnen), Lachgasproduktion (2,7 ± 1,6 Mrd. Tonnen) und weiteren Treibhausgasen wie FCKWs (1,4 ± 0,41 Mrd. Tonnen). Von 1990 bis 2019 stieg der CO2-Ausstoß aus fossilen Energien und Industrie um 15 Mrd. Tonnen bzw. 67 % an und damit deutlich stärker als die Emissionen aus anderen Quellen.[44] Damit werden durch menschliche Aktivitäten pro Tag ca. 100 Mio. Tonnen Kohlendioxid in die Atmosphäre emittiert.[45]

Die Konzentration von CO2 in der Erdatmosphäre stieg von ca. 278,3 ppm im Jahr 1750 auf 409,9 ppm im Jahr 2019. Dies ist ein Anstieg um 131,6 ppm bzw. um 47,3 %. Damit liegt die CO2-Konzentration in der Erdatmosphäre höher als zu jedem Zeitpunkt seit mindestens 2 Millionen Jahren.[46] Während der letzten 14 Millionen Jahre (seit dem Mittleren Miozän) existierten keine signifikant höheren CO2-Werte als gegenwärtig.[47][48] Nach Messungen aus Eisbohrkernen betrug die CO2-Konzentration in den letzten 800.000 Jahren nie mehr als 300 ppmV.[49][50]

Der Volumenanteil von Methan stieg von ca. 730 ppbV im Jahr 1750 auf 1866.3 ppbV (parts per billion, Teile pro Milliarde Volumenanteil) im Jahr 2019 an. Dies ist ein Anstieg um 157,8 % und wie bei CO2 der höchste Stand seit mindestens 800.000 Jahren. Nachdem die Methanemissionen in den 1990er Jahren stagnierten, steigen sie seit ca. 2007 wieder an. Verursacht wurde dieser jüngste Anstieg durch die Nutzung fossiler Energien, die Tierzucht, Abfälle, Emissionen aus Feuchtgebieten und Biomasseverbrennung.[46] Das Treibhauspotenzial von 1 kg Methan ist, auf einen Zeitraum von 100 Jahren betrachtet, 25-mal höher als das von 1 kg CO2.[51] Nach einer neueren Untersuchung beträgt dieser Faktor sogar 33, wenn Wechselwirkungen mit atmosphärischen Aerosolen berücksichtigt werden.[52] In einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre wird Methan jedoch oxidiert, meist durch Hydroxyl-Radikale. Ein in die Atmosphäre gelangtes Methan-Molekül hat dort eine durchschnittliche Verweilzeit von zwölf Jahren.[51]

Im Unterschied dazu liegt die Verweildauer von CO2 teilweise im Bereich von Jahrhunderten. Die Ozeane nehmen atmosphärisches CO2 zwar sehr rasch auf: Ein CO2-Molekül wird nach durchschnittlich fünf Jahren in den Ozeanen gelöst. Diese geben es aber auch wieder an die Atmosphäre ab, so dass ein Teil des vom Menschen emittierten CO2 letztlich für mehrere Jahrhunderte (ca. 30 %) und ein weiterer Teil (ca. 20 %) sogar für Jahrtausende im Kohlenstoffkreislauf von Hydrosphäre und Atmosphäre verbleibt.[53]

Der Volumenanteil von Lachgas stieg von ca. 270 ppbV im Jahr 1750 auf 332,1 ppbV im Jahr 2019. Der Anstieg seit 1980 ist vor allem auf mehr und intensivere Landwirtschaft zurückzuführen.[46] Durch sein Absorptionsspektrum trägt es dazu bei, ein sonst zum Weltall hin offenes Strahlungsfenster zu schließen. Trotz seiner sehr geringen Menge in der Atmosphäre trägt es zum anthropogenen Treibhauseffekt etwa 6 % bei, da seine Wirkung als Treibhausgas 298-mal stärker ist als die von CO2; daneben hat es auch eine recht hohe atmosphärische Verweilzeit von 114 Jahren.[51]

Der Wasserdampfgehalt der Atmosphäre wird durch anthropogene Wasserdampfemissionen nicht signifikant verändert, da zusätzlich in die Atmosphäre eingebrachtes Wasser innerhalb weniger Tage auskondensiert. Steigende globale Durchschnittstemperaturen führen jedoch zu einem höheren Dampfdruck, das heißt einer stärkeren Verdunstung. Der damit global ansteigende Wasserdampfgehalt der Atmosphäre treibt die globale Erwärmung zusätzlich an. Wasserdampf wirkt somit im Wesentlichen als Rückkopplungsglied. Diese Wasserdampf-Rückkopplung ist neben der Eis-Albedo-Rückkopplung die stärkste positiv wirkende Rückkopplung im globalen Klimageschehen.[54]

Neben Treibhausgasen beeinflussen auch Aerosole das Erdklima, allerdings mit einem insgesamt kühlenden Effekt. Aerosole liefern von allen festgestellten Beiträgen zum Strahlungsantrieb die größte Unsicherheit.[34] Die Wirkung eines Aerosols auf die Lufttemperatur ist abhängig von seiner Flughöhe in der Atmosphäre. In der untersten Atmosphärenschicht, der Troposphäre, sorgen Rußpartikel für einen Temperaturanstieg, da sie das Sonnenlicht absorbieren und anschließend Wärmestrahlung abgeben. Die verringerte Reflektivität (Albedo) von Schnee- und Eisflächen und anschließend darauf niedergegangenen Rußpartikeln wirkt ebenfalls erwärmend. In höheren Luftschichten hingegen sorgen Mineralpartikel durch ihre abschirmende Wirkung dafür, dass es an der Erdoberfläche kühler wird.

Einen großen Unsicherheitsfaktor bei der Bemessung der Klimawirkung von Aerosolen stellt ihr Einfluss auf die ebenfalls nicht vollständig verstandene Wolkenbildung dar. Insgesamt wird Aerosolen eine deutlich abkühlende Wirkung zugemessen. Abnehmende Luftverschmutzung könnte daher zur globalen Erwärmung beitragen.[55][56]

Ein zeitweise auftretender Rückgang bzw. die Stagnation der globalen Durchschnittstemperatur werden zum großen Teil der kühlenden Wirkung von Sulfataerosolen zugeschrieben,[57] die zwischen den 1940er und Mitte der 1970er Jahre in Europa und den USA sowie nach dem Jahr 2000 in der Volksrepublik China und Indien zu verorten waren.[58]

Nachrangige und fälschlich vermutete Ursachen

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Verlauf der globalen Temperaturanomalie (rot, rechte Skala) und der Aktivität galaktischer kosmischer Strahlung (blau, linke Skala, Aktivität nach unten zunehmend) seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Hypothese, dass mit steigender Sonnenaktivität und damit geringerer galaktischer kosmischer Strahlung die Temperatur zunimmt, wird von den Daten nicht gestützt.

Eine Reihe von Faktoren beeinflussen das hoch komplexe globale Klimasystem. In der öffentlichen Diskussion um die Ursachen der globalen Erwärmung werden oft Faktoren genannt, die nachrangig sind oder sogar kühlend auf das Klimasystem wirken. Die Erde befindet sich im Zeitalter der industriellen Revolution in einer Phase der Wiedererwärmung aus der kleinen Eiszeit. Unabhängig davon würde sich ohne die Eingriffe des Menschen in den natürlichen Klimaverlauf der seit 6000 Jahren bestehende Abkühlungstrend von 0,10 bis 0,15 °C pro Jahrtausend fortsetzen und – je nach Literaturquelle – in 20.000 bis 50.000 Jahren in eine neue Kaltzeit führen.[59][60]

Die Annahme, das Ozonloch sei eine wesentliche Ursache der globalen Erwärmung, ist falsch. Der Ozonabbau in der Stratosphäre hat einen leicht kühlenden Effekt.[61] Der Ozonabbau wirkt hierbei auf zweierlei Arten: Die verringerte Ozonkonzentration kühlt die Stratosphäre, da die UV-Strahlung dort nicht mehr absorbiert wird, wärmt hingegen die Troposphäre, da die UV-Strahlung an der Erdoberfläche absorbiert wird und diese erwärmt. Die kältere Stratosphäre schickt weniger wärmende Infrarotstrahlung nach unten und kühlt damit die Troposphäre. Insgesamt dominiert der Kühlungseffekt, so dass das IPCC folgert, dass der beobachtete Ozonschwund im Verlauf der letzten beiden Dekaden zu einem negativen Strahlungsantrieb auf das Klimasystem geführt hat,[62] der sich auf etwa −0,15 ± 0,10 Watt pro Quadratmeter (W/m²) beziffern lässt.[63]

Sonnenaktivität

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Globale Temperaturentwicklung (rot), atmosphärische CO2-Konzentration (blau) und Sonnenaktivität (gelb) seit dem Jahr 1850
Einwirkung der Sonne auf das Erdklima

Veränderungen in der Sonne wird ein geringer Einfluss auf die gemessene globale Erwärmung zugesprochen.[64][65] Die seit 1978 direkt vom Orbit aus gemessene Änderung ihrer Strahlungsintensität ist bei weitem zu klein, um als Hauptursache für die seither beobachtete Temperaturentwicklung in Frage zu kommen.[65] Seit den 1960er Jahren ist der Verlauf der globalen Durchschnittstemperatur von der Strahlungsintensität der Sonne entkoppelt,[66] seit 1978 hat die verminderte Strahlungsintensität sehr wahrscheinlich der globalen Erwärmung etwas entgegengewirkt.[65]

Das IPCC schätzte 2013 den zusätzlichen Strahlungsantrieb durch die Sonne seit Beginn der Industrialisierung auf etwa 0,05 (± 0,05) Watt pro Quadratmeter. Im Vergleich dazu tragen die anthropogenen Treibhausgase mit 2,83 (± 0,29) W/m² zur Erwärmung bei.[65] Das IPCC schreibt, dass der Grad des wissenschaftlichen Verständnisses bezüglich des Einflusses solarer Variabilität vom Dritten zum Vierten Sachstandsbericht von „sehr gering“ auf „gering“ zugenommen hat.[34] Im fünften Sachstandsbericht misst der IPCC seiner Schätzung zum solaren Strahlungsantrieb seit 1750 „mittlere Aussagekraft“ bei, für die letzten drei Dekaden ist die Aussagekraft höher.[67]

Kosmische Strahlung

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Das Argument, dass kosmische Strahlung die Wirkung der Sonnenaktivität verstärke, beruht auf einer Studie von Henrik Svensmark und Egil Friis-Christensen.[68] Sie gehen davon aus, dass kosmische Strahlung die Bildung von Wolken beeinflusse und so indirekten Einfluss auf die Erdoberflächentemperatur habe.[69] Damit soll erklärt werden, wie Schwankungen der Sonnenaktivität – trotz der nur geringen Veränderung der Sonnenstrahlung – die beobachtete globale Temperaturerhöhung auslösen kann. Neuere wissenschaftliche Studien, vor allem aus dem CLOUD-Experiment, zeigen jedoch, dass der Einfluss der kosmischen Strahlung auf die Wolkenbildung gering ist.[70][71][72][73][74][75] Der IPCC hielt in seinem 2013 erschienenen 5. Sachstandsbericht fest, dass es zwar Hinweise auf einen derartigen Wirkmechanismus gebe, dieser aber zu schwach sei, um das Klima nennenswert zu beeinflussen.[76] Ebenfalls ist die kosmische Strahlung als verstärkender Faktor abhängig von der Sonnenaktivität und könnte bei deren negativem Trend seit den 1960er Jahren höchstens eine kühlende Wirkung verstärkt haben.[68]

Vulkanaktivität

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Ursachen der globalen Erwärmung (1750–2011) (Stand 2018)

Große Vulkanausbrüche der Kategorie VEI-5 oder VEI-6 auf dem Vulkanexplosivitätsindex können aufgrund der Emission von Vulkanasche und Aerosolen bis in die Stratosphäre eine hemisphärische oder weltweite Abkühlung (etwa −0,3 bis −0,5 °C) über mehrere Jahre hervorrufen.[77] Es wird davon ausgegangen, dass eine hohe Vulkanaktivität beispielsweise einen erheblichen Einfluss auf die Temperaturentwicklung während der kleinen Eiszeit ausübte.[78][79][80] Seit 1900 hat es jedoch keine ungewöhnliche Konzentration und Variabilität vulkanischer Aerosole in der Atmosphäre gegeben.[81]

Vulkane setzen aktuell jährlich etwa 210 bis 360 Megatonnen CO2 frei.[82] Das entspricht etwa einem Prozent der jährlichen CO2-Emission aus fossilen Brennstoffen.[83]

Insgesamt hatten langfristige Änderungen vulkanischer Aktivität seit 1750 einen vernachlässigbaren Einfluss. Sie können die globale Erwärmung nicht erklären.[81]

Wasserdampf ist mit einem atmosphärischen Anteil von etwa 0,4 % das in seiner Gesamtwirkung stärkste Treibhausgas und für rund zwei Drittel des natürlichen Treibhauseffekts verantwortlich. CO2 ist der zweitwichtigste Faktor und macht den größten Teil des restlichen Treibhauseffekts aus.[84] Die Konzentration von Wasserdampf in der Atmosphäre ist jedoch hauptsächlich abhängig von der Lufttemperatur (nach der Clausius-Clapeyron-Gleichung kann Luft pro Grad Celsius Erwärmung rund 7 % mehr Wasserdampf aufnehmen). Erhöht sich die Temperatur durch einen anderen Einflussfaktor, steigt die Wasserdampfkonzentration und damit deren Treibhausgaswirkung – was zu einem weiteren Anstieg der Temperatur führt. Wasserdampf verstärkt somit die durch andere Faktoren ausgelösten Temperaturveränderungen.[85] Dieser Effekt wird Wasserdampf-Rückkopplung genannt.[86] Wasserdampf bewirkt deshalb eine Verdoppelung bis Verdreifachung der allein durch die Erhöhung der CO2-Konzentration ausgelösten Erwärmung.[87]

Bei fast allen Prozessen entsteht Wärme, so bei der Produktion von elektrischem Strom in Wärmekraftwerken, bei der Nutzung von Verbrennungsmotoren (siehe Wirkungsgrad) oder beim Betrieb von Computern. In den USA und Westeuropa trugen Gebäudeheizung, industrielle Prozesse und Verbrennungsmotoren im Jahr 2008 mit 0,39 W/m² bzw. 0,68 W/m² zur Erwärmung bei und haben damit einen gewissen Einfluss auf das regionale Klimageschehen. Weltweit gesehen betrug dieser Wert 0,028 W/m² (also nur etwa 1 % der globalen Erwärmung).[88][89] Merkliche Beiträge zur Erwärmung wären für den Fall des weiteren ungebremsten Anstiegs der Energieerzeugung (wie in den vergangenen Jahrzehnten) ab dem Ende unseres Jahrhunderts zu erwarten.[88][90][91] Betrachtet man die gesamte Verweildauer von Kohlendioxid in der Atmosphäre, dann übersteigt der treibhauseffektbedingte Strahlungsantrieb infolge der Verbrennung von Kohlenstoff die bei dem Verbrennungsprozess freiwerdende Wärme mehr als 100.000-fach.[92]

Städtische Wärmeinseln

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Die Temperatur in Städten liegt oft höher als im Umland, da durch Heizungen und industrielle Prozesse Wärme produziert wird. Diese wird in Häusern und versiegelten Flächen stärker aufgenommen. Der Temperaturunterschied kann in großen Städten bis zu 10 °C betragen.[93] Da viele Temperaturmessungen in Städten erfolgen, könnte dies zu einer fehlerhaften Berechnung der globalen Temperatur führen.[94] Jedoch werden in Messungen betreffend der globalen Temperatur die Temperaturveränderungen und nicht die absoluten Werte berücksichtigt.[95] Zudem werden die Temperaturmessungen in Städten oft auf Grünflächen durchgeführt, die aufgrund der Begrünung in der Regel kühler sind.[96] Kontrollrechnungen der globalen Temperatur mit ausschließlich ländlichen Stationen ergeben praktisch die gleichen Temperaturtrends wie die Berechnung aus allen Stationen.[97]

Gemessene und hochgerechnete Erwärmung

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Globale durchschnittliche Temperaturanomalie 1850–

Bisherige Temperaturerhöhung

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Globale monatliche Temperaturen seit 1850, Animation nach den HadCRUT4-Daten des Met Office

Gemäß IPCC betrug der Temperaturanstieg der Erdoberfläche im Zeitraum 2011–2020 relativ zu 1850–1900 etwa 1,09 °C (wahrscheinliche Spanne: 0,95 bis 1,20 °C). Dabei stiegen die Temperaturen an Land mit ca. 1,59 °C deutlich stärker als die Temperaturen über den Ozeanen (0,88 °C). Die Temperaturen des Jahrzehnts 2011–2020 übersteigen ebenfalls die höchsten Jahrhundertdurchschnittswerte der letzten Zwischeneiszeit, die vor etwa 6500 Jahren erreicht wurden. Jedes der vier vergangenen Jahrzehnte war nacheinander wärmer als jedes andere Jahrzehnt seit 1850. Seit etwa 1970 steigt die Erdoberflächentemperatur mit einer Geschwindigkeit an, die in mindestens den vergangenen zwei Jahrtausenden ohne Beispiel ist.[98]

Das mit Abstand heißeste Jahr seit Beginn der Messungen 1850 war 2024.[4] Es war etwa 1,6 °C wärmer als der Durchschnitt der vorindustriellen Referenzperiode, die von 1850 bis 1900 reicht und ca. 0,12 °C wärmer als 2023,[4] das 1,45 °C wärmer als der vorindustrielle Referenzwert war.[5] Die nach 2024[4] und 2023 wärmsten Jahre waren in absteigender Reihenfolge die davor liegenden neun: 2016, 2020, 2019, 2017, 2015, 2022, 2021, 2018 und 2014.[99]

Verglichen mit den Schwankungen der Jahreszeiten sowie beim Wechsel von Tag und Nacht erscheinen die im Folgenden genannten Zahlen klein; als globale Änderung des Klimas bedeuten sie jedoch sehr viel; so lag beispielsweise die Durchschnittstemperatur auf der Erde während der letzten Eiszeit nur um etwa 6 °C niedriger.[100]

In dem Zusammenhang kommt eine 2020 veröffentlichte Studie auf der Basis einer detaillierten Auswertung von Paläo-Klimadaten zu dem Schluss, dass die im bisherigen 21. Jahrhundert aufgetretene Erwärmung die Temperaturwerte des Holozänen Klimaoptimums (vor etwa 8000 bis 6000 Jahren) mit hoher Wahrscheinlichkeit übertrifft.[101]

Laut einer im Jahr 2016 erschienenen Publikation begann die globale Durchschnittstemperatur bereits seit dem Jahr 1830 aufgrund menschlicher Aktivitäten zu steigen. Dies wurde im Rahmen einer breit angelegten Studie gefunden, bei der eine große Zahl weltweit verteilter, paläoklimatologischer Anzeiger vergangener Zeiten (sogenannte Klimaproxys) ausgewertet wurden. Zu dieser Zeit gab es noch kein dichtes Netz von Temperaturmessstationen.[102] Eine deutliche Erwärmungsphase war zwischen 1910 und 1945 zu beobachten, in der aufgrund der noch vergleichsweise geringen Konzentration von Treibhausgasen auch natürliche Schwankungen einen deutlichen Einfluss hatten. Am ausgeprägtesten ist jedoch die Erwärmung seit 1975.

Erwärmung der Ozeane

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Die Grafik zeigt, wo die zusätzliche Energie bleibt, die sich durch die anthropogene Störung des Klimas im Erdsystem anreichert.

Neben der Luft haben sich auch die Ozeane erwärmt; sie haben über 90 % der zusätzlichen Wärmeenergie aufgenommen.[103] Während sich die Ozeane von 1955 bis Mitte der 2000er Jahre aufgrund ihres enormen Volumens und ihrer großen Temperaturträgheit insgesamt nur um 0,04 K aufgeheizt haben, erhöhte sich ihre Oberflächentemperatur im selben Zeitraum um 0,6 K.[104] Im Bereich von der Meeresoberfläche bis zu einer Tiefe von 75 Metern stieg die Temperatur von 1971 bis 2010 um durchschnittlich 0,11 K pro Jahrzehnt an.[42]

Der Energieinhalt der Ozeane nahm zwischen Mitte der 1950er Jahre und 1998 um ca. 14,5 × 1022 Joule zu, was einer Heizleistung von 0,2 Watt pro m² der gesamten Erdoberfläche entspricht.[105] Diese Energiemenge würde die unteren 10 Kilometer der Atmosphäre um 22 K erwärmen.[106] Über den Zeitraum 1971 und 2016 lag die gemittelte Wärmeaufnahme der Ozeane bei einer Leistung von etwa 200 Terawatt und damit mehr als 10 Mal so hoch wie der komplette Weltenergieverbrauch der Menschheit.[107]

Seit dem Jahr 2000 wird der Wärmeinhalt der Ozeane mit Hilfe des Argo-Programms vermessen, wodurch seit dieser Zeit erheblich genauere Daten über den Zustand wie auch die Veränderung von klimatologisch relevanten Messwerten (z. B. Wärmeinhalt, Salinität, Tiefenprofil) verfügbar sind. Die letzten zehn Jahre waren die wärmsten Jahre für die Ozeane seit Beginn der Messungen; 2019 das bisher wärmste.[108] Anfang April 2023 erreichte die gemessene Meeresoberflächentemperatur einen Durchschnittswert von 21,1 Grad, was einem neuen Rekord entsprach.[109] Mittlerweile maßen Forscher der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) Ende Juli im Nordatlantik eine Meeresoberflächentemperatur von 24,9 Grad Celsius – und das einige Wochen vor der üblichen Jahreshöchsttemperatur. Der wissenschaftliche Konsens ist eindeutig: Die Temperaturen werden im August „höchstwahrscheinlich“ weiter steigen und bisherige Temperaturrekorde erneut gebrochen werden.[110]

Kommt es zu einem weitgehenden Stopp der anthropogen ausgestoßenen Klimagase („Klimaneutralität“), werden die Ozeane das Absinken der Erdtemperatur stark verlangsamen, da ihre hohen Wärmespeicherfähigkeit eine große Temperaturträgheit zur Folge hat.[111]

Örtliche und zeitliche Verteilung der beobachteten Erwärmung

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Die Nordhalbkugel (rot) erwärmte sich etwas stärker als die Südhalbkugel (blau); Grund dafür ist der größere Anteil an Landfläche auf der Nordhalbkugel, die sich schneller aufheizt als Ozeane.

Luft über Landflächen erwärmt sich allgemein stärker als über Wasserflächen,[112] was in der Animation am Anfang dieses Artikels (zweite Stelle ganz oben rechts) erkennbar ist. Die Erwärmung der Landflächen zwischen 1970 und 2014 lag im Mittel bei 0,26 K pro Jahrzehnt und damit doppelt so hoch wie über dem Meer, das sich im selben Zeitraum um 0,13 K pro Dekade erwärmte.[113] Aufgrund dieser unterschiedlichen schnellen Erwärmung von Land und See haben sich viele Regionen an Land bereits um mehr als 1,5 Grad Celsius erwärmt.[114] Die Temperaturen auf der Nordhalbkugel, auf der sich der Großteil der Landflächen befindet, stiegen in den vergangenen 100 Jahren stärker an als auf der Südhalbkugel, wie auch die nebenstehende Grafik zeigt.[115]

Die Nacht- und Wintertemperaturen stiegen etwas stärker an als die Tages- und Sommertemperaturen.[116][117] Aufgeteilt nach Jahreszeiten wurde die größte Erwärmung während der Wintermonate gemessen, und dabei besonders stark über dem westlichen Nordamerika, Skandinavien und Sibirien.[118] Im Frühling stiegen die Temperaturen am stärksten in Europa sowie in Nord- und Ostasien an. Im Sommer waren Europa und Nordafrika am stärksten betroffen, und im Herbst entfiel die größte Steigerung auf den Norden Nordamerikas, Grönland und Ostasien.[119] Besonders markant fiel die Erwärmung in der Arktis aus,[120][121] wo sie seit Mitte der 1980er Jahre mindestens doppelt so schnell verlief wie im globalen Durchschnitt.[122]

Die Erwärmung ist weltweit (mit Ausnahme weniger Regionen) seit 1979 nachweisbar.[119]
Für die verschiedenen Luftschichten der Erdatmosphäre wird theoretisch eine unterschiedliche Erwärmung erwartet und faktisch auch gemessen. Während sich die Erdoberfläche und die niedrige bis mittlere Troposphäre erwärmen sollten, lassen Modelle für die höher gelegene Stratosphäre eine Abkühlung vermuten.[123] Tatsächlich wurde genau dieses Muster in Messungen gefunden. Satellitendaten zeigen eine Abnahme der Temperatur der unteren Stratosphäre von 0,314 K pro Jahrzehnt in einem Zeitraum von 30 Jahren.[124] Diese Abkühlung wird zum einen durch den verstärkten Treibhauseffekt und zum anderen durch Ozonschwund durch FCKWs in der Stratosphäre verursacht,[125][126] siehe auch Montrealer Protokoll zum Schutz der Ozonschicht. Wäre die Sonne maßgebliche Ursache, hätten sich die oberflächennahen Schichten, die niedere bis mittlere Troposphäre und die Stratosphäre erwärmen müssen.[123] Dies heißt nach gegenwärtigem Verständnis, dass der überwiegende Teil der beobachteten Erwärmung durch menschliche Aktivitäten verursacht sein muss.

Die zehn wärmsten Jahre seit 1880

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Beobachtete Verschiebung der Häufigkeitsverteilung: Aufgetragen ist die Verteilung von gemessenen Temperaturdaten vom Zeitraum 2005–2015 im Vergleich zur Normalperiode 1951–1980, nach Hansen und Sato 2016.

Die folgende Tabelle zeigt die zehn wärmsten Jahre im Zeitraum von 1880 bis 2024 – Abweichung von der langjährigen Durchschnittstemperatur (1901–2000) in °C

A. Globale Oberflächentemperatur
Land und Meer[127]
Rang Jahr Abweichung
1 2024 +1,29
2 2023 +1,19
3 2016 +1,03
4 2020 +1,02
5 2019 +0,98
6 2017 +0,94
7 2015 +0,91
8 2022 +0,90
9 2018 +0,87
9 2021 +0,87
B. Globale Oberflächentemperatur
an Land[128]
Rang Jahr Abweichung
1 2024 +1,98
2 2023 +1,81
3 2020 +1,67
4 2016 +1,64
5 2019 +1,52
6 2017 +1,48
7 2022 +1,41
8 2021 +1,39
9 2018 +1,35
10 2015 +1,34

Zeitweise Abkühlung oder Pause in der globalen Erwärmung

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Auch bei Annahme einer Erwärmung um 4 K bis zum Ende des 21. Jahrhunderts wird es im Verlauf immer wieder Phasen der Stagnation oder sogar der Abkühlung geben. Diese Phasen können bis zu ca. 15 Jahre andauern.[129] Ursachen sind der elfjährige Sonnenfleckenzyklus, kühlende starke Vulkanausbrüche sowie die natürliche Eigenschaft des Weltklimas, einen schwingenden Temperaturverlauf zu zeigen (AMO, PDO, ENSO). So kann beispielsweise das Auftreten von El-Niño- bzw. La-Niña-Ereignissen die globale Durchschnittstemperatur von einem Jahr auf das andere um 0,2 K erhöhen bzw. absenken und für wenige Jahre den jährlichen Erwärmungstrend von ca. 0,02 K überdecken, aber auch verstärken.[130][131]

Rückkopplungen

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Das globale Klimasystem ist als komplexes System von Rückkopplungen geprägt, die Temperaturveränderungen verstärken oder abschwächen. Eine die Ursache verstärkende Rückkopplung wird als positive Rückkopplung bezeichnet. Bei bestimmten Zuständen des globalen Klimageschehens sind nach heutigem Kenntnisstand die positiven Rückkopplungen deutlich stärker als die negativen Rückkopplungen, so dass das Klimasystem in einen anderen Zustand kippen kann.

Die beiden stärksten, positiv wirkenden Rückkopplungsprozesse sind die Eis-Albedo-Rückkopplung und die Wasserdampf-Rückkopplung. Ein Abschmelzen der Polkappen bewirkt durch verminderte Reflexion einen zusätzlichen Energieeintrag über die Eis-Albedo-Rückkopplung.[132] Die Wasserdampfrückkopplung entsteht dadurch, dass die Atmosphäre bei höheren Temperaturen mehr Wasserdampf enthält. Da Wasserdampf das mit Abstand mächtigste Treibhausgas ist, wird dadurch ein eingeleiteter Erwärmungsprozess weiter verstärkt – unabhängig davon, was diese Erwärmung letztlich ausgelöst hat.[54] Gleiches gilt auch bei einer Abkühlung, die durch dieselben Prozesse weiter verstärkt wird. Zur quantitativen Beschreibung der Reaktion des Klimas auf Veränderungen der Strahlungsbilanz wurde der Begriff der Klimasensitivität etabliert. Mit ihr lassen sich unterschiedliche Einflussgrößen gut miteinander vergleichen.

Eine weitere positive Rückkopplung erfolgt durch das CO2 selbst. Mit zunehmender Erderwärmung wird auch das Wasser in den Ozeanen wärmer und kann dadurch weniger CO2 aufnehmen. Als Folge davon kann vermehrt CO2 in die Atmosphäre gelangen, was den Treibhauseffekt zusätzlich verstärken kann. Zurzeit nehmen die Ozeane aber jährlich noch rund 2 Gt Kohlenstoff (das entspricht rund 7,3 Gt CO2) mehr auf als sie im gleichen Zeitraum an die Atmosphäre abgeben, siehe Versauerung der Meere.

Neben diesen drei physikalisch gut verstandenen Rückkopplungen existieren jedoch noch weitere Rückkopplungsfaktoren, deren Wirken weit schwieriger abschätzbar ist, insbesondere bezüglich der Wolken, der Vegetation und des Bodens.

Bedeutung von Wolken für das Klima

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Niedrige Wolken kühlen die Erde durch ihre Sonnenreflexion, hohe Wolken erwärmen die Erde.

Wolken beeinflussen das Klima der Erde maßgeblich, indem sie einen Teil der einfallenden Strahlung reflektieren. Strahlung, die von der Sonne kommt, wird zurück ins All, Strahlung darunter liegender Atmosphärenschichten in Richtung Boden reflektiert. Die Helligkeit der Wolken stammt von kurzwelliger Strahlung im sichtbaren Wellenlängenbereich.[133]

Eine größere optische Dicke niedriger Wolken bewirkt, dass mehr Energie ins All zurückgestrahlt wird; die Temperatur der Erde sinkt. Umgekehrt lassen weniger dichte Wolken mehr Sonnenstrahlung passieren, was darunter liegende Atmosphärenschichten wärmt. Niedrige Wolken sind oft dicht und reflektieren viel Sonnenlicht zurück in den Weltraum. Da die Temperaturen in tiefen Schichten der Atmosphäre höher sind, strahlen die Wolken deshalb mehr Wärme ab. Die Tendenz niedriger Wolken ist daher, die Erde zu kühlen.[133]

Hohe Wolken sind meist dünn und nicht sehr reflektierend. Sie lassen zwar einen Großteil des Sonnenlichts durch, vermindern die Sonneneinstrahlung daher nur etwas, reflektieren nachts aber einen Teil der Wärmeabstrahlung der Erdoberfläche, wodurch die nächtliche Abkühlung etwas vermindert wird. Da sie sehr hoch liegen, wo die Lufttemperatur sehr niedrig ist, strahlen diese Wolken nicht viel Wärme ab. Die Tendenz hoher Wolken ist, die Erde nachts ein wenig zu erwärmen.[133]

Die Vegetation und die Beschaffenheit des Bodens und insbesondere seine Versiegelung, Entwaldung oder landwirtschaftliche Nutzung haben maßgeblichen Einfluss auf die Verdunstung und somit auf die Wolkenbildung und das Klima.[133] Nachgewiesen wurde ebenfalls eine Verminderung der Wolkenbildung durch Pflanzen: diese emittieren bei einem CO2-Anstieg bis zu 15 Prozent weniger Wasserdampf; das wiederum reduziert die Wolkenbildung.[134][135]

Insgesamt wird die globale Erwärmung durch Wolken-Rückkopplungen wahrscheinlich noch verstärkt.[136][137] Eine 2019 veröffentlichte Simulation deutet darauf hin, dass bei einer CO2-Konzentration über 1.200 ppm Stratocumuluswolken in verstreute Wolken zerfallen könnten, was die globale Erwärmung weiter vorantreiben würde.[138][139] Auch eine 2024 veröffentlichte Studie des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) kommt zu dem Schluss, dass der Rückgang niedriger Wolken in den mittleren Breiten der Nordhalbkugel und den Tropen die Albedo der Erde verringert und damit zu einer Verstärkung der globalen Erwärmung beiträgt.[140]

Einfluss der Vegetation und des Bodens

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Prozent des reflektierten Sonnenlichtes in Abhängigkeit von unterschiedlichen Erdoberflächenbeschaffenheiten

Vegetation und Boden reflektieren je nach Beschaffenheit das einfallende Sonnenlicht unterschiedlich. Reflektiertes Sonnenlicht wird als kurzwellige Sonnenstrahlung in den Weltraum zurückgeworfen (anderenfalls wäre die Erdoberfläche aus Sicht des Weltalls ohne Infrarotkamera schwarz). Die Albedo ist ein Maß für das Rückstrahlvermögen von diffus reflektierenden (reemittierenden), also nicht spiegelnden und nicht selbst leuchtenden Oberflächen.

Oberflächen Albedo in %
Siedlungen 15 bis 20
Tropischer Regenwald 10 bis 12
Laubwald 12 bis 15
Kulturflächen 15 bis 30
Grünland 12 bis 30
Ackerboden 15 bis 30
Sandboden 15 bis 40
Dünensand 30 bis 60
Gletschereis 30 bis 75
Asphalt 15
Wolken 60 bis 90
Wasser 5 bis 22

Nicht nur der Verbrauch von fossilen Energieträgern führt zu einer Freisetzung von Treibhausgasen. Die intensive Bestellung von Ackerland und die Entwaldung sind ebenfalls bedeutende Treibhausgasquellen. Die Vegetation benötigt für den Prozess der Photosynthese CO2 zum Wachsen. Der Boden ist eine wichtige Kohlenstoffsenke, da er organisches, kohlenstoffhaltiges Material enthält. Durch ackerbauliche Tätigkeiten wie Pflügen wird dieser gespeicherte Kohlenstoff leichter in Form von CO2 freigesetzt, weil mehr Sauerstoff in den Boden eintreten kann und das organische Material schneller zersetzt wird.[141] Wahrscheinlich nimmt bei steigender Temperatur die Freisetzung von Methan aus Feuchtgebieten zu; über die Höhe der Freisetzung herrscht (Stand 2013) noch Ungewissheit.[142]

Im Permafrost Westsibiriens lagern 70 Milliarden Tonnen Methan, in Ozeanen haben sich an den Kontinentalhängen noch viel größere Mengen in Form von Methanhydrat abgelagert.[143][144] Durch tauenden Permafrostboden wird Kohlenstoff in Form von Kohlenstoffdioxid und Methan in die Atmosphäre freigesetzt und auch Lachgas emittiert, was wiederum die Erderwärmung verstärkt. Allerdings gehen die Forschungsergebnisse hinsichtlich Zeitpunkt, Menge und Form dieses Treibhausgas-Ausstoßes noch auseinander. Gemäß IPCC werden pro Grad Erderwärmung zwischen 3 und 41 Petagramm Kohlenstoff bis 2100 freigesetzt, eine Menge, die kleiner ist als durch fossile Energienutzung, aber groß genug, um ein relevanter Faktor bei der Berechnung des verbleibenden CO2-Budgets zu sein.[145]

Prognostizierte Erwärmung

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Hochrechnungen der Temperaturentwicklung bis 2100, Stand etwa 2005.
Das NASA-Video (englisch, deutsche Untertitel) zeigt Temperatur- und Niederschlagssimulationen für das 21. Jahrhundert. Es basiert auf den vier repräsentativen Konzentrationspfaden (RCPs) des 5. IPCC-Sachstandsberichts mit dem Anstieg der CO₂-Gehalte in der Luft auf 421 ppm (RCP 2.6), 538 ppm (RCP 4.5), 670 ppm (RCP 6.0) und 936 ppm (RCP 8.5) im Jahr 2100. Die Farben zeigen die Entwicklung der Temperaturen im Vergleich zu den durchschnittlichen Werten im Zeitraum 1971 bis 2000.

Bei einer Verdoppelung der CO2-Konzentration in der Atmosphäre gehen Klimaforscher davon aus, dass sich die Erdmitteltemperatur um 3 K erhöht; das zugehörige Konfidenzintervall (likely range) wird mit 2,5 K bis 4 K angegeben.[2]:11 Dieser Wert ist auch als Klimasensitivität bekannt und ist auf das vorindustrielle Niveau (von 1750) bezogen, ebenso wie der dafür maßgebende Strahlungsantrieb. Mit dieser Größe werden alle bekannten, die Strahlungsbilanz der Erde beeinflussenden Faktoren vom IPCC quantitativ beschrieben und vergleichbar gemacht. Das IPCC rechnet gemäß 5. Sachstandsbericht bis zum Jahr 2100 mit einer Zunahme der globalen Durchschnittstemperatur um 1,0 bis 3,7 K (bezogen auf 1986–2005 und abhängig vom THG-Emissionspfad und angewandtem Klimamodell).[146]:61 Zum Vergleich: Die schnellste Erwärmung im Verlauf von der letzten Eiszeit zur heutigen Warmzeit war eine Erwärmung um etwa ein Grad pro 1000 Jahre.[147][148]

Nach einer Studie an der Carnegie Institution for Science, in der die Ergebnisse eines Kohlenstoff-Zyklus-Modells mit Daten aus Vergleichsuntersuchungen zwischen Klimamodellen des fünften IPCC-Sachstandsberichts ausgewertet wurden, reagiert das globale Klimasystem auf einen CO2-Eintrag mit einer zeitlichen Verzögerung von etwa 10 Jahren mit einer Sprungfunktion;[146]:94 das bedeutet, dass die Erwärmung nach etwa 10 Jahren ihr Maximum erreicht und dann für sehr lange Zeiträume dort verharrt.[149]

Der Climate Action Tracker gibt die wahrscheinlichste, bis zum Ende dieses Jahrhunderts zu erwartende Erderwärmung an. Demnach ist die Welt aktuell (November 2024) auf dem Weg zu einer Erwärmung um 2,1 °C bzw. 2,7 °C im Vergleich zur vorindustriellen globalen Durchschnittstemperatur. Zur Berechnung dieses Wertes werden die Selbstverpflichtungen der wichtigsten Emittenten, die Treibhausgasemissionen zu verringern, in ein Klimamodell eingespeist.[150]

Langfristige Betrachtung und daraus resultierende Konsequenzen

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Nach einer im Jahr 2009 erschienenen Studie wird die gegenwärtig bereits angestoßene Erwärmung noch für mindestens 1000 Jahre irreversibel sein, selbst wenn heute alle Treibhausgasemissionen vollständig gestoppt würden.[151] In weiteren Szenarien wurden die Emissionen schrittweise bis zum Ende unseres Jahrhunderts fortgesetzt und dann ebenfalls abrupt beendet. Dabei wurden wesentliche Annahmen und Aussagen, die im 4. IPCC-Bericht über die folgenden 1000 Jahre gemacht wurden,[34][152] bestätigt und verfeinert. Langfristige Klimasimulationen deuten darauf hin, dass sich die von einer erhöhten Kohlenstoffdioxidkonzentration aufgeheizte Erde nur um ca. ein Grad pro 12.000 Jahre abkühlen wird.[153]

Ein komplettes Verbrennen der fossilen Energieressourcen, die konservativ auf 5 Billionen Tonnen Kohlenstoff geschätzt werden, würde hingegen zu einem weltweiten Temperaturanstieg von ca. 6,4 bis 9,5 °C führen, was sehr starke negative Auswirkungen auf Ökosysteme, menschliche Gesundheit, Landwirtschaft, die Wirtschaft usw. hätte.[154] Würden neben konventionellen auch unkonventionelle Ressourcen verbrannt, könnte die Kohlendioxidkonzentration in der Erdatmosphäre bis auf ca. 5000 ppm bis zum Jahr 2400 ansteigen.[155] Neben einer enormen Temperaturerhöhung würde hierbei der Antarktische Eisschild fast vollständig abschmelzen, womit der Meeresspiegel auch ohne Einberechnung des grönländischen Eisschildes um ca. 58 m steigen würde.[156]

Forschungsstand

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Wissenschaftsgeschichte

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Svante Arrhenius, einer der Pioniere in der Geschichte der Wissenschaft über die globale Erwärmung
Artikel in Popular Mechanics (veröffentlicht im März 1912), der die Prinzipien der globalen Erwärmung beschreibt:
„Die Öfen der Welt verbrennen derzeit etwa 2.000.000.000 Tonnen Kohle pro Jahr. Wenn diese Kohle verbrannt wird und sich mit Sauerstoff verbindet, werden der Atmosphäre jährlich etwa 7.000.000.000 Tonnen Kohlendioxid hinzugefügt. Dies führt dazu, dass die Luft eine effektivere Decke für die Erde bildet und ihre Temperatur ansteigt. Der Effekt kann in einigen Jahrhunderten beträchtlich sein.“

Im Jahr 1824 entdeckte Jean Baptiste Joseph Fourier den Treibhauseffekt. Eunice Newton Foote untersuchte als erste experimentell die Wirkung von Sonnenbestrahlung auf luftdicht verschlossene Glasröhren, die mit verschiedenen Gasen gefüllt waren. Sie wies die Absorption von Wärmestrahlung durch Kohlenstoffdioxid und Wasserdampf nach, erkannte darin eine mögliche Ursache für Klimawandel-Ereignisse und veröffentlichte ihre Ergebnisse 1856. Dies wurde erst 2010 bekannt. John Tyndall gelang es 1859, konkret die Absorption der von der Erdoberfläche ausgehenden langwelligen Infrarotstrahlung durch Treibhausgase nachzuweisen;[157] er bestimmte die relative Bedeutung von Wasserdampf gegenüber Kohlenstoffdioxid und Methan für den natürlichen Treibhauseffekt. An Tyndall anknüpfend veröffentlichte Svante Arrhenius[158] 1896 die Hypothese, dass die anthropogene CO2-Anreicherung in der Atmosphäre die Erdtemperatur erhöhen könne.[159] Damals begann die „Wissenschaft von der globalen Erwärmung“ im engeren Sinne.

Im Jahr 1908 publizierte der britische Meteorologe und spätere Präsident der Royal Meteorological Society Ernest Gold (1881–1976) einen Aufsatz zur Stratosphäre.[160] Er schrieb darin, dass die Temperatur der Tropopause mit steigender CO2-Konzentration steigt. Dies ist ein Kennzeichen der globalen Erwärmung, das fast ein Jahrhundert später auch gemessen werden konnte.[161]

In den späten 1950er Jahren wurde erstmals nachgewiesen, dass der Kohlenstoffdioxidgehalt der Atmosphäre ansteigt. Auf Initiative von Roger Revelle startete Charles David Keeling 1958 auf dem Berg Mauna Loa (Hawaii, Big Island) regelmäßige Messungen des CO2-Gehalts der Atmosphäre (Keeling-Kurve). Gilbert Plass nutzte 1956 erstmals Computer und erheblich genauere Absorptionsspektren des CO2 zur Berechnung der zu erwartenden Erwärmung. Er erhielt 3,6 K (3,6 °C) als Wert für die Klimasensitivität.[162] Bei diesem Wert handelt es sich um die Zunahme der Durchschnittstemperatur auf der Erde, wenn sich die CO2-Konzentration von 280 ppm (vorindustrieller Zustand) verdoppelt, d. h. 560 ppm beträgt.

Die ersten Computerprogramme zur Modellierung des Weltklimas wurden Ende der 1960er Jahre geschrieben.

1979 schrieb die National Academy of Sciences der USA im „Charney-Report“, dass ein Anstieg der Kohlenstoffdioxidkonzentration ohne Zweifel mit einer signifikanten Erwärmung verknüpft sei; deutliche Effekte seien aufgrund der Trägheit des Klimasystems jedoch erst in einigen Jahrzehnten zu erwarten.[163]

Der US-Klimaforscher James E. Hansen sagte am 23. Juni 1988 vor dem Energy and Natural Resources Committee des US-Senats, er sei zu 99 Prozent davon überzeugt, dass die jeweilige Jahresrekordtemperatur nicht das Resultat natürlicher Schwankungen sei. Dies gilt als die erste derartige Äußerung eines Wissenschaftlers vor einem politischen Gremium.[164] Bereits in dieser Sitzung wurden Forderungen nach politischen Maßnahmen gestellt, um die globale Erwärmung zu verlangsamen.[165] Im November 1988 wurde der Weltklimarat (IPCC) gegründet, der den politischen Entscheidungsträgern und Regierungen zuarbeiten soll. Im IPCC wird der wissenschaftliche Erkenntnisstand zur globalen Erwärmung und zum anthropogenen Anteil daran diskutiert, abgestimmt und in Berichten zusammengefasst.

Anthropogene globale Erwärmung im Kontext der Erdgeschichte

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Die Erforschung von Ursachen und Folgen der globalen Erwärmung ist seit ihrem Beginn eng mit der Analyse der klimatischen Bedingungen vergangener Zeiten verknüpft. Svante Arrhenius, der als Erster darauf hinwies, dass der Mensch durch die Emission von CO2 die Erde erwärmt, erkannte bei der Suche nach den Ursachen der Eiszeiten den klimatischen Einfluss wechselnder Konzentrationen von Kohlenstoffdioxid in der Erdatmosphäre.[166]

So wie Erdbeben und Vulkanausbrüche sind auch Klimawandel etwas Natürliches. Seit der Entstehung der Erde hat sich das Erdklima ständig verändert, und es wird sich auch künftig ändern. In erster Linie verantwortlich dafür waren eine wechselnde Konzentration und Zusammensetzung der Treibhausgase in der Atmosphäre durch die unterschiedliche Intensität von Vulkanismus und Erosion. Weitere klimawirksame Faktoren sind die variable Sonneneinstrahlung, unter anderem durch die Milanković-Zyklen, sowie eine durch die Plattentektonik verursachte permanente Umgestaltung und Verschiebung der Kontinente.[167] Landmassen an den Polen förderten die Bildung von Eiskappen, und veränderte Meeresströmungen lenkten Wärme entweder von den Polen weg oder zu diesen hin und beeinflussten auf diese Weise die Stärke der sehr mächtigen Eis-Albedo-Rückkopplung.[168]

Obwohl Leuchtkraft und Strahlungsleistung der Sonne am Beginn der Erdgeschichte etwa 30 Prozent geringer als heute waren, herrschten in der gesamten Zeit Bedingungen, unter denen flüssiges Wasser existieren konnte. Dieses Phänomen (Paradoxon der schwachen jungen Sonne) führte in den 1980er Jahren zur Hypothese eines „CO2-Thermostats“: Es hielt die Temperaturen der Erde über Jahrmilliarden konstant in Bereichen, in denen Leben auf der Erde möglich war. Wenn Vulkane vermehrt CO2 ausstießen, so dass die Temperaturen anstiegen, erhöhte sich der Grad der Verwitterung, wodurch mehr CO2 gebunden wurde. War die Erde kalt und die Konzentration des Treibhausgases gering, wurde die Verwitterung durch die Vereisung weiter Landflächen stark verringert.[169] Das durch den Vulkanismus weiter in die Atmosphäre strömende Treibhausgas reicherte sich dort bis zu einem gewissen Kipppunkt an und verursachte dann ein globales Tauwetter. Der Nachteil dieses Mechanismus besteht darin, dass er mehrere Jahrtausende für die Korrektur von Treibhausgaskonzentrationen und Temperaturen benötigt, und es sind mehrere Fälle bekannt, bei denen er versagte.

PhanerozoikumEiszeitalter#Ordovizisches EiszeitalterEiszeitalter#Permokarbones EiszeitalterPerm-Trias-EreignisPaläozän/Eozän-TemperaturmaximumKreide-Paläogen-GrenzeKänozoisches EiszeitalterKreide-Paläogen-GrenzePaläozän/Eozän-TemperaturmaximumEocene Thermal Maximum 2Eem-WarmzeitLetzteiszeitliches MaximumAtlantikumJüngere DryaszeitGlobale ErwärmungWarmklimaEiszeitalterKambriumOrdoviziumSilurDevon (Geologie)KarbonPerm (Geologie)Trias (Geologie)Jura (Geologie)Kreide (Geologie)PaläogenNeogenQuartär (Geologie)PaläogenNeogenQuartär (Geologie)PaläozänEozänOligozänMiozänPliozänPleistozänHolozänChristopher ScoteseChristopher ScoteseJames E. HansenJames E. HansenJames E. HansenEPICAEPICAGreenland Ice Core ProjectDelta-O-18Repräsentativer Konzentrationspfad
Klickbare rekonstruierte Temperaturkurve des Phanerozoikums. Die Werte für 2050 und 2100 basieren auf dem 5. Sachstandsbericht des IPCC unter Annahme einer kontinuierlich steigenden CO2-Konzentration. – Der Graph verdeutlicht, wie stark die globale Temperatur im Verlauf der Erdgeschichte schwankte, dabei lag sie in den letzten 2,6 Millionen Jahren fast durchweg niedriger als heute.

Man nimmt an, dass die große Sauerstoffkatastrophe vor 2,3 Milliarden Jahren einen Zusammenbruch der Methankonzentration in der Atmosphäre bewirkte. Dies verminderte den Treibhauseffekt so stark, dass daraus eine großflächige und lang andauernde Vereisung der Erde während der Huronischen Eiszeit resultierte. Im Verlauf – vermutlich mehrerer – Schneeball-Erde-Ereignisse während des Neoproterozoikums vor rund 750 bis 635 Millionen Jahren fror die Erdoberfläche erneut fast vollkommen zu.

Das letzte derartige Ereignis fand unmittelbar vor der kambrischen Explosion vor 640 Millionen Jahren statt und wird Marinoische Eiszeit genannt. Die helle Oberfläche der fast vollständig gefrorenen Erde reflektierte nahezu die gesamte einfallende Sonnenenergie zurück ins All und hielt die Erde so im Eiszeitzustand gefangen; dies änderte sich erst, als die Konzentration von Kohlenstoffdioxid in der Erdatmosphäre, bedingt durch den unter dem Eis fortdauernden Vulkanismus, auf extrem hohe Werte gestiegen war. Da das CO2-Thermostat auf Veränderungen nur träge reagiert, taute die Erde nicht nur auf, sondern stürzte in der Folge für einige Jahrzehntausende in das andere Extrem eines Supertreibhauses.[170] Das Ausmaß der Vereisung ist jedoch in der Wissenschaft umstritten, weil Klimadaten aus dieser Zeit ungenau und lückenhaft sind. Nach neueren Untersuchungen trat eine ähnliche Konstellation am Karbon-Perm-Übergang vor etwa 300 Millionen Jahren ein, als sich die atmosphärische Kohlenstoffdioxid-Konzentration auf ein Minimum von wahrscheinlich 100 ppm verringerte. Dadurch rückte das Erdklimasystem in die unmittelbare Nähe jenes Kipppunkts, der den Planeten in den Klimazustand einer globalen Vereisung überführt hätte.[171]

Hingegen war die Erde zur Zeit des wahrscheinlich größten Massenaussterbens vor 252 Millionen Jahren ein Supertreibhaus mit sehr viel höheren Temperaturen als heute.[172] Diese drastische Temperaturerhöhung, die an der Perm-Trias-Grenze fast alles Leben auf der Erde auslöschte, wurde sehr wahrscheinlich von einer lang andauernden intensiven Vulkantätigkeit verursacht, die zur Entstehung des sibirischen Trapps führte. Aktuelle Isotopenuntersuchungen deuten darauf hin, dass sich die damaligen Meere innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums um bis zu 8 K erwärmten und parallel dazu stark versauerten.[173] Während dieser und anderer Phasen extrem hoher Temperaturen enthielten die Ozeane zu großen Teilen keinen Sauerstoff. Derartige ozeanische anoxische Ereignisse wiederholten sich in der Erdgeschichte mehrfach. Man weiß heute, dass sowohl Phasen starker Abkühlung, wie beispielsweise während der Grande Coupure, als auch rapide Erwärmungen von Massenaussterben begleitet wurden.[172][173][174] Der Paläontologe Peter Ward behauptet sogar, dass alle bekannten Massenaussterben der Erdgeschichte mit Ausnahme des KT-Impakts durch Klimakrisen ausgelöst wurden.[175]

Globaler Anstieg der Durchschnittstemperaturen der letzten 10.000 Jahre seit der Neolithischen Revolution sowie der zum Ende des 21. Jahrhunderts erwartete Temperaturanstieg für drei unterschiedliche Annahmen zur Klimasensitivität bei ungebremsten Emissionen („Business as usual“-Szenario)

Das Klima der letzten 10.000 Jahre war im Vergleich zu den häufigen und starken Schwankungen der vorangegangenen Jahrtausende ungewöhnlich stabil. Diese Stabilität gilt als Grundvoraussetzung für die Entwicklung und den Fortbestand der menschlichen Zivilisation.[176][17] Zuletzt kam es während des Paläozän/Eozän-Temperaturmaximums und beim Eocene Thermal Maximum 2 zu einer schnellen und starken globalen Erwärmung, die von einem massiven Eintrag von Kohlenstoff (CO2 und/oder Methan) in die Atmosphäre verursacht wurde. Diese Epochen sind daher Gegenstand intensiver Forschungen, um daraus Erkenntnisse über mögliche Auswirkungen der laufenden menschengemachten Erwärmung zu gewinnen.[174]

Der laufende und für die kommenden Jahre erwartete Klimawandel hat möglicherweise das Ausmaß großer Klimaveränderungen der Erdgeschichte, die vorhergesagte kommende Temperaturänderung läuft aber mindestens um einen Faktor 20 schneller ab als in allen globalen Klimawandeln der letzten 65 Millionen Jahre.[14][177] Betrachtet man die Geschwindigkeit der Erwärmungsphasen von Eiszeiten zu Zwischeneiszeiten, wie sie in den letzten ca. 500.000 Jahren fünfmal vorkamen, so kam es dort jeweils zu Phasen der schnellen Erwärmung. Diese Phasen dauerten jeweils ca. 10.000 Jahre an und waren durch einen Anstieg von insgesamt ca. 4 bis 5 °C gekennzeichnet. Bei der derzeitigen menschengemachten Erwärmung wurde der Anstieg, ohne erhebliche Maßnahmen zum Klimaschutz, ebenfalls mit ca. 4 bis 5 °C berechnet – nur dass dieser Prozess in 100 statt 10.000 Jahren abläuft.[178]

Anhand der bald zweihundert Jahre umfassenden Datenlage und Forschung ist davon auszugehen, dass die Epoche des Pliozäns ein analoges Beispiel für die nähere Zukunft unseres Planeten sein kann. Der Kohlenstoffdioxid-Gehalt der Atmosphäre im mittleren Pliozän wurde mit Hilfe der Isotopenuntersuchung von Δ13C ermittelt und lag damals im Bereich von 400 ppm, das entspricht der Konzentration des Jahres 2015.[179][180] Mit Hilfe von Klimaproxies sind Temperatur und Meeresspiegel der Zeit vor 5 Millionen Jahren rekonstruierbar. Zum Beginn des Pliozäns lag die globale Durchschnittstemperatur um 2 K höher als im Holozän; die globale Jahresdurchschnittstemperatur reagiert aufgrund der enormen Wärmekapazität der Weltmeere sehr träge auf Änderungen des Strahlungsantriebs und so ist sie seit Beginn der industriellen Revolution erst um ca. 1 K angestiegen.

Die Erwärmung führt unter anderem zu einem Meeresspiegelanstieg. Der Meeresspiegel lag in der Mitte des Pliozäns um rund 20 Meter höher als heute.[181]

Der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) fasst im Abstand von einigen Jahren den wissenschaftlichen Kenntnisstand über die globale Erwärmung zusammen.

Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC)

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Der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) wurde 1988 vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) gemeinsam mit der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) eingerichtet und ist der 1992 abgeschlossenen Klimarahmenkonvention beigeordnet. Der IPCC fasst für seine im Abstand von etwa sechs Jahren erscheinenden Berichte die weltweiten Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Klimaveränderung zusammen und bildet damit den aktuellen Stand des Wissens in der Klimatologie ab.

Die Organisation wurde 2007, gemeinsam mit dem ehemaligen US-Vizepräsidenten Al Gore, mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Der Sechste Sachstandsbericht erschien in den Jahren 2021 bis 2023.

Wie sicher sind die Erkenntnisse zur globalen Erwärmung?

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Auswahl verschiedener dezidiert menschlicher Fingerabdrücke der gegenwärtig stattfindenden globalen Erwärmung

Seit der Entdeckung des Treibhauseffektes in der Atmosphäre 1824 durch Jean Baptiste Joseph Fourier und der Beschreibung der Treibhauswirkung von Wasserdampf und Kohlenstoffdioxid 1862 durch John Tyndall ist die wissenschaftliche Erforschung des Erd-Klimasystems immer präziser geworden.[34] Inzwischen existiert eine „erdrückend[e] Beweislage“, dass die globale Erwärmung real ist, menschengemacht ist und eine große Bedrohung darstellt.[182]

Seit 150 Jahren ist die wärmende Wirkung von Treibhausgasen bekannt, deren Konzentrationsanstieg in der Erdatmosphäre dann Mitte der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts sicher nachgewiesen werden konnte. Die seit Mitte der 1970er Jahre festgestellte, ausgeprägte und bis heute ununterbrochene Erwärmung der Atmosphäre kann mit Hilfe der seitdem deutlich verbesserten Messtechnik nicht primär auf solare Einflüsse oder andere natürliche Faktoren zurückgeführt werden, da sich diese seit dieser Zeit nur minimal veränderten. Grundlegende Forschungen zur Auswirkung der Treibhausgase stammen vom Ozeanographen Veerabhadran Ramanathan aus der Mitte der 1970er Jahre.[183]

Mehrere Hunderttausend klimatologischer Studien[184] wurden seitdem veröffentlicht, von denen die große Mehrheit (etwa 97 %)[185] den wissenschaftlichen Konsens zum Klimawandel stützt. Prognosen und Berechnungen, die vor Jahrzehnten getätigt wurden, streuten noch recht groß, haben insgesamt den Trend aber überraschend gut getroffen.[186][187][188][27] Werden die Modelle mit neueren Messwerten gerechnet, vor allem der Strahlungsbilanz zwischen oberer Atmosphäre und dem Weltraum, dann sinkt die Streuung zwischen den Modellen und der Mittelwert für die Erwärmung zum Ende des Jahrhunderts steigt etwas.[189]

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Man unterscheidet in der Klimaforschung zwischen Trend und Zeitpunkt und berechnet dafür die Eintrittswahrscheinlichkeiten. Im Themenumfeld der globalen Erwärmung ist beispielsweise Folgendes nicht genau bekannt: Mehrere Ereignis-Zeitpunkte, darunter der Zeitpunkt, an dem die Arktis im 21. Jahrhundert im Sommer eisfrei sein wird; der exakte Meeresspiegelanstieg bis zum Ende des 21. Jahrhunderts ist ebenfalls nicht bekannt. Unsicherheiten bestehen in der genauen Art, Form, dem Ort und der Verteilung von globalen Kipppunkten im Klimasystem und damit auch verbunden in der Kenntnis der genauen regionalen Auswirkungen der globalen Erwärmung. Die Mehrzahl der relevanten wissenschaftlichen Grundlagen gilt hingegen als sehr gut verstanden.[190]

Der wissenschaftliche Konsens zum Klimawandel

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97 % aller Klimatologen stützten 2013 den wissenschaftlichen Konsens im Hinblick auf die menschengemachte Erderwärmung.

Der Themenkomplex der globalen Erwärmung war zunächst Gegenstand kontroverser Diskussionen mit wechselnden Schwerpunkten. Anfang des 20. Jahrhunderts überwog die Unsicherheit, ob die theoretisch vorhergesagte Erwärmung messtechnisch überhaupt nachweisbar sein würde. Als in den USA während der 1930er Jahre erstmals ein signifikanter Temperaturanstieg in einigen Regionen registriert wurde (→Dust Bowl), galt dies als ein starkes Indiz für eine Erderwärmung; es wurde allerdings bezweifelt, ob die Erwärmung tatsächlich anthropogen (von menschlichen Aktivitäten verursacht) war. Diese Zweifel werden von manchen vorgeblich klimaskeptischen Gruppierungen bis heute geäußert, gelegentlich wurde sogar eine globale Abkühlung für die kommenden Jahrzehnte prognostiziert, was Klimaforscher – auch angesichts der Rückkopplungen – für ausgeschlossen halten.[191]

Unter Fachwissenschaftlern herrscht seit vielen Jahren ein Konsens bezüglich der menschengemachten globalen Erwärmung,[11][192][193] der seit spätestens Anfang der 1990er Jahre besteht.[10][194] Andere Quellen datieren die Schaffung des wissenschaftlichen Konsens bereits in die 1980er Jahre. So hielt z. B. der 1988 publizierte Zwischenbericht der Enquete-Kommission Vorsorge zum Schutz der Erdatmosphäre fest, dass schon auf der Klimakonferenz von Villach 1985 ein Konsens über Existenz und menschliche Ursache des Klimawandels erzielt worden sei:

„In Villach (Österreich, 1985) waren sich die Wissenschaftler aus aller Welt erstmals darin einig, daß sich die globale Durchschnittstemperatur in Erdbodennähe erhöhen wird. Konsensfähig war auch, daß die durch Menschen verursachte Zunahme der Konzentrationen klimarelevanter Treibhausgase in der Atmosphäre, vor allem der von Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), troposphärischem Ozon, Distickstoffoxid (N2O) und der Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW), zur Temperaturerhöhung führt.“

Enquete-Kommission Vorsorge zum Schutz der Erdatmosphäre des Deutschen Bundestags, November 1988.[195]

Der in den IPCC-Berichten zum Ausdruck gebrachte wissenschaftliche Konsens wird von den nationalen und internationalen Wissenschaftsakademien und allen G8-Ländern ausdrücklich geteilt.[29][196][197][198] Auch die Wissenschaftler von diversen Industrieunternehmen der Energiebranche kamen intern zu den gleichen Schlussfolgerungen, auch wenn die Unternehmen den menschengemachten Klimawandel öffentlich teils über Jahrzehnte bestritten. Beispielsweise war die Lobbyorganisation der US-Erdöl- und Erdgasindustrie, das American Petroleum Institute, seit spätestens den 1950er Jahren über die (nach damaligem Forschungsstand) potentiell menschengemachte globale Erwärmung informiert, die US-Kohleindustrie seit spätestens den 1960er Jahren, US-Elektrizitätsversorgungsunternehmen, Exxon, Total, Ford, General Motors seit spätestens den 1970er Jahren und Shell seit spätestens den 1980er Jahren.[199]

Der wissenschaftliche Konsens zum Klimawandel besteht in der Feststellung, dass sich das Erd-Klimasystem erwärmt und weiter erwärmen wird. Dies wird anhand von Beobachtungen der steigenden Durchschnittstemperatur der Luft und Ozeane, großflächigem Abschmelzen von Schnee- und Eisflächen und dem Meeresspiegelanstieg ermittelt. Mit mindestens 95-prozentiger Sicherheit wird dies hauptsächlich durch Treibhausgase (Verbrennung von fossilen Energieträgern, Methanausstoß bei der Viehhaltung, Freisetzung von CO2 bei der Zementherstellung,) sowie durch die Rodungen von Waldgebieten verursacht.[200][201] Die American Association for the Advancement of Science – die weltweit größte wissenschaftliche Gesellschaft – erklärte bereits 2001, dass sich 97 % aller Klimatologen einig sind, dass ein vom Menschen verursachter Klimawandel stattfindet, und betonte den zu vielen Aspekten der Klimatologie herrschenden Konsens.[202] Spätestens seit der Jahrtausendwende wird der Wissensstand um die mit dem Klimawandel verbundenen Folgen als ausreichend sicher angesehen, um umfangreiche Klimaschutzmaßnahmen zu rechtfertigen.[196]

Laut einer 2014 veröffentlichten Studie bestand unter der Annahme keines anthropogenen Treibhauseffekts nur eine Wahrscheinlichkeit von 0,001 % für das tatsächlich eingetretene Ereignis von mindestens 304 Monaten in Folge (von März 1985 bis zum Stand der Analyse Juni 2010) mit einem Monatsmittel der globalen Temperatur über dem Mittelwert für das 20. Jahrhundert.[203]

Leugnung der menschengemachten globalen Erwärmung

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Jim Inhofe 2015 bei einer Senatsrede, bei der er mit einem Schneeball gegen die Existenz der globalen Erwärmung argumentierte

Obwohl innerhalb der Wissenschaft seit Jahrzehnten ein starker Konsens hinsichtlich der menschengemachten globalen Erwärmung herrscht, lehnen Teile der Öffentlichkeit sowie eine Vielzahl politischer und wirtschaftlicher Akteure bis heute weiterhin die Existenz des Klimawandels, seine menschliche Ursache, die damit einhergehenden negativen Folgen oder den wissenschaftlichen Konsens darüber ab.[204] Bei der Leugnung des menschengemachten Klimawandels handelt es sich um eine Form von Pseudowissenschaft, die Ähnlichkeiten aufweist mit weiteren Formen der Wissenschaftsleugnung wie beispielsweise dem Bestreiten der Evolutionstheorie oder der gesundheitsschädlichen Auswirkungen des Rauchens bis hin zum Glauben an Verschwörungstheorien. Zum Teil bestehen zwischen diesen genannten Formen der Leugnung wissenschaftlicher Erkenntnisse personelle, organisatorische und ökonomische Verbindungen. Ein zentrales Verbindungsmuster ist unter anderem die beständige Fabrizierung künstlicher Kontroversen wie der vermeintlichen Kontroverse um die globale Erwärmung,[205] bei der es sich, entgegen der Annahme in der Öffentlichkeit, nicht um eine wissenschaftliche Diskussion handelt, sondern vielmehr um die bewusste Verbreitung von Falschbehauptungen durch Klimaleugner.[206] Die Verleugnung der Klimaforschung gilt als die „mit Abstand am stärksten koordinierte und finanzierte Form der Wissenschaftsleugnung“ und stellt zugleich das Rückgrat der Anti-Umweltbewegung und ihrer Gegnerschaft gegen die Umweltforschung dar.[204]

Deutlich ausgeprägt ist die Ablehnung des wissenschaftlichen Konsenses insbesondere in Staaten, in denen mit großem finanziellen Einsatz durch Unternehmen, v. a. aus der Branche der fossilen Energien, eine einflussreiche Kontrabewegung geschaffen wurde, deren Ziel es ist, die Existenz des wissenschaftlichen Konsenses durch bewusstes Säen von Zweifeln zu untergraben.[207] Der finanzielle Anreiz der fossilen Energiewirtschaft war dabei enorm: Alleine die Öl- und Gasindustrie machte zwischen 1970 und 2020 inflationsbereinigt pro Jahr im Durchschnitt etwa eine Billion US-Dollar Gewinn, umgerechnet etwa 3 Mrd. Dollar pro Tag.[208] Besonders erfolgreich waren diese Aktionen unter konservativen Bevölkerungsteilen in den USA.[207] Eine große Rolle bei der Verschleierung des Standes der Wissenschaft spielen konservative Denkfabriken.[209]

Zu den wichtigsten Kräften der organisierten Klimaleugnerbewegung, die die Existenz der menschengemachten globalen Erwärmung durch gezielte Attacken auf die Klimaforschung abstreiten, zählen das Cato Institute, das Competitive Enterprise Institute, das George C. Marshall Institute sowie das Heartland Institute, allesamt konservativ ausgerichtete Think Tanks. Ihr Ziel war und ist es, mittels der Strategie Fear, Uncertainty and Doubt in der Bevölkerung Unsicherheit und Zweifel an der Existenz der globalen Erwärmung zu schaffen, um anschließend zu argumentieren, dass es nicht genügend Belege dafür gebe, konkrete Klimaschutzmaßnahmen zu ergreifen.[210][211] Insgesamt stehen der US-Klima-Contrarian-Bewegung rund 900 Millionen Dollar pro Jahr für Kampagnenzwecke zur Verfügung. Die überwältigende Mehrheit der Mittel stammt von politisch konservativen Organisationen, wobei die Finanzierung zunehmend über Donors-Trust-Organisationen verschleiert wird.[212] Die Mehrheit der Literatur, die dem menschengemachten Klimawandel widerspricht, wurde ohne Peer-Review publiziert, ist üblicherweise pseudowissenschaftlicher Natur (d. h. wirkt äußerlich wissenschaftlich, ohne aber wissenschaftliche Qualitätsstandards zu erfüllen), wurde zum großen Teil von Organisationen und Unternehmen finanziert, die von der Nutzung fossiler Energieträger profitieren, und steht in Verbindung mit konservativen Think Tanks.[213]

Folgen der globalen Erwärmung

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Der Sechste Sachstandsbericht des IPCC (2021) prognostiziert für verschiedene Szenarien der globalen Erwärmung eine Vervielfachung der Häufigkeit von Extremereignissen wie Hitzewellen, Dürren und Starkniederschlägen im Vergleich zur vorindustriellen Zeit.

Wegen der Auswirkungen auf menschliche Sicherheit, Gesundheit, Wirtschaft und Umwelt ist die globale Erwärmung mit Risiken behaftet. Diese Risiken werden mit zunehmender Erwärmung stärker und sind bei 2 Grad Erwärmung höher als bei einer Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad. Negative Auswirkungen der globalen Erwärmung treten bereits heute auf und haben u. a. bereits viele Ökosysteme an Land und im Wasser beeinträchtigt.[214] Einige schon heute wahrnehmbare Veränderungen wie die verringerte Schneebedeckung, der steigende Meeresspiegel oder die Gletscherschmelze gelten neben den Temperaturmessungen auch als Belege für den Klimawandel. Konsequenzen der globalen Erwärmung wirken sowohl direkt auf den Menschen als auch auf Ökosysteme. Dazu verstärkt der Klimawandel viele andere gravierende Probleme wie z. B. den Artenschwund oder die Bodendegradation, sodass die Bekämpfung des Klimawandels zugleich eine Schlüsselmaßnahme für das Lösen anderer dringender Probleme auf dem Weg hin zu einer nachhaltigen Lebensweise ist.[215]

Wissenschaftler berechnen verschiedene direkte und indirekte Auswirkungen auf Hydrosphäre, Atmosphäre und Biosphäre. Im Bericht des Weltklimarats (IPCC) werden diesen Hochrechnungen jeweils Wahrscheinlichkeiten zugeordnet. Zu den Folgen zählen Hitzewellen, die zu einer Häufung von Todesfällen durch Hitzschlag führen werden, besonders in den Tropen. Hunderte Millionen Menschen werden vom Anstieg des Meeresspiegels und Missernten, welche die globale Ernährungssicherheit gefährden, betroffen sein. Eine sich stark erwärmende Welt ist, so ein Weltbank-Bericht, mit erheblichen Beeinträchtigungen für den Menschen verbunden.[216]

Die Weltmeteorologieorganisation berichtet von einer siebenfachen Zunahme der Schäden infolge von Extremwetterereignissen seit 1970. Zu den Ursachen zählt, neben einem zunehmenden Anteil gemeldeter Schäden und einer größeren Zahl exponierter Menschen, auch der Klimawandel. Eine grobe Schätzung, die sich auf die Zuordnungsforschung stützt, gibt den Anteil des Klimawandels an den Schäden durch Extremwetterereignisse im Zeitraum 2000–2019 mit etwas mehr als 50 % an, was in etwa 150 Mrd. US$ pro Jahr entspricht.[217] Der Schaden, den die Emission einer Tonne CO2 verursacht, wird als soziale Kohlenstoffkosten bezeichnet. Die Schätzungen der sozialen Kohlenstoffkosten sind mit erheblichen Unsicherheiten verbunden und hängen auch davon ab, wie menschliches Leben und Gesundheit bewertet werden, einschließlich künftigen Lebens. Verschiedene Schätzungen empfehlen, von Schäden um 200 Euro auszugehen, die eine zu Beginn der 2020er Jahre emittierte Tonne CO2 verursachte. Dieser Wert steigt mit zunehmender Treibhausgaskonzentration weiter an.[218][219]

Unerwartete Veränderungen und Kipppunkte

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Verschiedene Kippelemente im Erdsystem[220]

Man unterscheidet mindestens zwei Arten unerwarteter Effekte: Kombinierte Effekte, bei denen mehrere Extremereignisse zusammen wirken und ihre Wirkung gegenseitig verstärken (beispielsweise Dürren und Großbrände), und Kippelemente. Bedingt durch die vielfachen Rückkopplungen im Erdsystem reagiert dieses auf Einflüsse oftmals nichtlinear, das heißt, Veränderungen vollziehen sich in diesen Fällen nicht kontinuierlich, sondern sprunghaft. Es gibt eine Reihe von Kippelementen, die bei fortschreitender Erwärmung wahrscheinlich abrupt einen neuen Zustand einnehmen werden, der ab einem gewissen Punkt (Tipping-Point) schwer oder gar nicht umkehrbar sein wird. Beispiele für Kippelemente sind das Abschmelzen der arktischen Eisdecke oder ein Kollaps des Nordatlantikstroms.[221][222]

Andere Beispiele für abrupte Ereignisse sind das plötzliche Aussterben einer Art, die – womöglich durch andere Umweltfaktoren vorbelastet – durch ein klimatisches Extremereignis eliminiert wird, oder die Wirkung steigender Meeresspiegel. Diese führen nicht unmittelbar zu Überschwemmungen, sondern erst wenn im Rahmen von z. B. Sturmfluten ein vormals ausreichender Damm überschwemmt wird. Auch der Meeresspiegelanstieg selbst kann sich durch nichtlineare Effekte in sehr kurzer Zeit rasch beschleunigen, wie dies in der Klimageschichte beispielsweise beim Schmelzwasserpuls 1A der Fall war.[223]

Untersuchungen von klimatischen Veränderungen in der Erdgeschichte zeigen, dass Klimawandel in der Vergangenheit nicht nur graduell und langsam abliefen, sondern bisweilen sehr rasch. So war am Ende der jüngeren Dryas und während der Dansgaard-Oeschger-Ereignisse in der letzten Kaltzeit regional eine Erwärmung um 8 °C in etwa 10 Jahren zu beobachten. Nach heutigem Kenntnisstand erscheint es wahrscheinlich, dass diese schnellen Sprünge im Klimasystem auch künftig stattfinden werden, wenn bestimmte Kipppunkte überschritten werden.[224] Da die Möglichkeit, das Klima in Klimamodellen abzubilden, nie vollständig der Realität entsprechen wird, das Klimasystem aufgrund seiner chaotischen Natur grundsätzlich nicht im Detail vorhersagbar ist und sich die Welt überdies zunehmend außerhalb des Bereichs bewegt, für den verlässliche Klimadaten der Vergangenheit vorliegen, können weder Art, Ausmaß noch Zeitpunkt solcher Ereignisse vorhergesagt werden.[225][224]

Jedoch berechneten Will Steffen und andere im Jahr 2018 wahrscheinliche Temperaturbereiche der Erderwärmung, in denen kritische Schwellen für Kippelemente erreicht werden können, so dass „diese in fundamental andersartige Zustände versetzt werden.“ Durch Rückkopplungen könnten weitere Kippelemente ausgelöst werden, deren Veränderung erst für höhere Temperaturbereiche zu erwarten sei. So werde die thermohaline Zirkulation durch ein schon bei einer Erderwärmung zwischen 1 und 3 Grad mögliches starkes Abschmelzen des Grönlandeises beeinflusst. Ihr Zusammenbruch ist wiederum rückgekoppelt mit der El Niño-Southern Oscillation, dem teilweisen Absterben des Amazonas-Regenwaldes[226] und dem Abschmelzen von antarktischem Meer-, später Festlandeis. Schon bei Einhalten des Klimaziels von 2 Grad globaler Erwärmung drohe daher das Risiko eines Dominoeffekts, einer Kaskade, die das Klima unkontrollierbar und irreversibel in ein Warmklima führen würde, mit langfristig etwa 4 bis 5 Grad höheren Temperaturen und einem Meeresspiegelanstieg um 10 bis 60 Meter.[24]

Auswirkungen auf die Biosphäre

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Die Risiken für Ökosysteme auf einer sich erwärmenden Erde wachsen mit jedem Grad des Temperaturanstiegs. Die Risiken unterhalb einer Erwärmung von 1 K gegenüber dem vorindustriellen Wert sind vergleichsweise gering. Zwischen 1 und 2 K Erwärmung liegen auf regionaler Ebene mitunter substanzielle Risiken vor. Eine Erwärmung oberhalb von 2 K birgt erhöhte Risiken für das Aussterben zahlreicher Tier- und Pflanzenarten, deren Lebensräume nicht länger ihren Anforderungen entsprechen.[227] Beispielsweise geht der IPCC davon aus, dass die weltweiten Korallenriffe bei einer Erwärmung von 1,5 Grad um 70–90 % zurückgehen werden. Bei 2 Grad Erwärmung rechnet der IPCC mit einem Rückgang um mehr als 99 % und damit einem nahezu vollständigen Verschwinden der Korallenriffe.[228] Bei über 2 K Temperaturanstieg drohen der Kollaps von Ökosystemen und signifikante Auswirkungen auf Wasser sowie Nahrungsmittelvorräte durch Ernteausfall.[229]

  • Durch gestiegene Niederschlagsmengen, Temperatur und CO2-Gehalt der Atmosphäre hat das Pflanzenwachstum in den letzten Jahrzehnten zugenommen. Es stieg zwischen 1982 und 1999 um sechs Prozent im weltweiten Durchschnitt, besonders in den Tropen und der gemäßigten Zone der Nordhalbkugel.[230]
  • Risiken für die menschliche Gesundheit sind teils unmittelbare Folge steigender Lufttemperaturen. Hitzewellen werden häufiger, während extreme Kälteereignisse wahrscheinlich seltener werden.[119][231][232] Während die Zahl der Hitzetoten wahrscheinlich steigen wird, wird die Zahl der Kältetoten abnehmen.[233][234]
  • Trotz globaler Erwärmung kann es lokal und vorübergehend zu Kälteereignissen kommen. Klimasimulationen sagen beispielsweise voraus, dass es durch das Schmelzen des Arktiseises zu starken Störungen der Luftströmungen kommen kann. Hierdurch könnte sich die Wahrscheinlichkeit des Auftretens extrem kalter Winter in Europa und Nordasien verdreifachen.[235]
  • Die landwirtschaftliche Produktivität wird sowohl von einer Temperaturerhöhung als auch von einer Veränderung der Niederschläge betroffen sein. Global ist, grob gesehen, mit einer Verschlechterung des Produktionspotenzials zu rechnen. Das Ausmaß dieses Negativtrends ist jedoch mit Unsicherheit behaftet, da unklar ist, ob durch gestiegene Kohlenstoffkonzentrationen ein Düngungseffekt eintritt (−3 %) oder nicht (−16 %). Tropische Regionen werden Modellrechnungen zufolge jedoch stärker betroffen sein als gemäßigte Regionen, in denen mit Kohlenstoffdüngung sogar teilweise deutliche Produktivitätszuwächse erwartet werden. Zum Beispiel wird für Indien mit einem Einbruch von ca. 30–40 % bis 2080 gerechnet, während die Schätzungen für die Vereinigten Staaten und China je nach Kohlenstoffdüngungs-Szenario zwischen −7 % und +6 % liegen. Hinzu kommen wahrscheinliche Veränderungen der Verbreitungsgebiete und Populationen von Schädlingen.[236][237] Ebenfalls nach Modellrechnungen werden bei ungebremstem Klimawandel weltweit jährlich ca. 529.000 Todesfälle infolge von schlechterer Ernährung, insbesondere dem Rückgang von Obst- und Gemüsekonsum, erwartet. Bei einem strengen Klimaschutzprogramm (Umsetzung des RCP 2.6-Szenarios) könnte die Zahl der zusätzlichen Toten hingegen auf ca. 154.000 begrenzt werden.[238]
  • Es wird zu Änderungen von Gesundheitsrisiken für Menschen und Tiere infolge von Veränderungen des Verbreitungsgebiets, der Population und des Infektionspotentials von Krankheitsüberträgern kommen.[239][240][241][Anm. 3]

Auswirkungen auf Hydrosphäre und Atmosphäre

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Im Zeitraum von 1993 bis 2017 stieg der Meeres­spiegel um 3,4 mm pro Jahr. Dies sind 50 % mehr als der durchschnittliche Anstieg im 20. Jahrhundert.
Folgen der globalen Erwärmung: Anstieg des Meeresspiegels auf den Marshallinseln (Luftaufnahme aus dem Dokumentarfilm One Word von 2020)
  • Durch die steigenden Lufttemperaturen verändern sich weltweit Verteilung und Ausmaß der Niederschläge. Gemäß der Clausius-Clapeyron-Gleichung kann die Atmosphäre mit jedem Grad Temperaturanstieg ca. 7 % mehr Wasserdampf aufnehmen,[54] der wiederum als Treibhausgas wirkt. Dadurch steigt zwar global die durchschnittliche Niederschlagsmenge, in einzelnen Regionen wird jedoch auch die Trockenheit zunehmen, einerseits durch Rückgang der dortigen Niederschlagsmengen, aber auch durch die bei höheren Temperaturen beschleunigte Verdunstung.[242][243][244]
  • Die zunehmende Verdunstung führt zu einem höheren Risiko für Starkregen, Überschwemmungen und Hochwasser.[245][246]
  • Es kommt weltweit zu einer verstärkten Gletscherschmelze.
  • Im Zuge der globalen Erwärmung kommt es zu einem Anstieg des Meeresspiegels. Dieser erhöhte sich im 20. Jahrhundert um 1–2 cm pro Jahrzehnt und beschleunigt sich. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts lag die Rate bei 3–4 cm. Bis zum Jahr 2100 erwartet das IPCC einen weiteren Meeresspiegelanstieg um wahrscheinlich 0,29–0,59 m bei strengem Klimaschutz und 0,61–1,10 m bei weiter zunehmenden Treibhausgasemissionen; ein Meeresspiegelanstieg von bis zu 2 m kann nicht ausgeschlossen werden.[247][248] In den kommenden 2000 Jahren wird von einem Meeresspiegelanstieg in Höhe von ca. 2,3 m pro zusätzlichem Grad Celsius Erwärmung ausgegangen.[249] Es gibt Anzeichen, dass Kipppunkte bereits überschritten sind, die ein Abschmelzen eines Teils der Westantarktis beschleunigen. Dies könnte den Meeresspiegel langfristig um drei Meter erhöhen.[250] Ein weitgehendes Abschmelzen der Eismassen von Grönland gilt innerhalb von 1000 Jahren als möglich und würde den Meeresspiegel um sieben Meter erhöhen.[251] Ein Abschmelzen der gesamten Eisschicht der Antarktis erhöht den Pegel um zusätzliche 57 Meter.[252][253] Solch ein Szenario ist aber nicht abzusehen.
  • Laut der World Meteorological Organization gibt es bislang Anhaltspunkte für und wider ein Vorhandensein eines anthropogenen Signals in den bisherigen Aufzeichnungen über tropische Wirbelstürme, doch bislang können keine gesicherten Schlussfolgerungen gezogen werden.[254] Die Häufigkeit tropischer Stürme wird wahrscheinlich abnehmen, ihre Intensität aber zunehmen.[255]
  • Es gibt Hinweise, dass die globale Erwärmung über eine Veränderung der Rossby-Wellen (großräumige Oszillationen von Luftströmen) zum vermehrten Auftreten von Wetterextremen (z. B. Hitzeperioden, Überschwemmungen) führt.[256][257]

Friedens- und Weltordnung, Politik

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Das Weltwirtschaftsforum Davos stuft in seinem Bericht Global Risks 2013 den Klimawandel als eines der wichtigsten globalen Risiken ein: Das Wechselspiel zwischen der Belastung der wirtschaftlichen und ökologischen Systeme werde unvorhersehbare Herausforderungen für globale und nationale Widerstandsfähigkeiten darstellen.[258][259]

Verschiedene Militärstrategen und Sicherheitsexperten befürchten geopolitische Verwerfungen infolge von Klimaveränderungen, die sicherheitspolitische Risiken für die Stabilität der Weltordnung[260][261][262] und den „Weltfrieden“ bergen,[263] auch der UN-Sicherheitsrat gab 2011 auf Initiative Deutschlands eine entsprechende Erklärung ab.[264] Der ehemalige deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier bewertete im April 2015 nach Erscheinen einer zum „G7“-Außenminister-Treffen in Lübeck verfassten europäischen Studie den Klimawandel ebenfalls als „eine wachsende Herausforderung für Frieden und Stabilität“. Die Studie empfiehlt u. a. die Einrichtung einer G7-Taskforce.[265][266]

Sozialwissenschaftliche Aspekte

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Die wirtschaftlichen Folgen des globalen Klimawandels sind nach gegenwärtigen Schätzungen beträchtlich: Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung schätzte 2004/5, dass ohne zügig umgesetzten Klimaschutz der Klimawandel bis zum Jahr 2050 bis zu 200.000 Milliarden US-Dollar volkswirtschaftliche Kosten verursachen könnte (wobei diese Schätzung mit großen Unsicherheiten behaftet ist).[267] Der Stern-Report (er wurde Mitte 2005 von der damaligen britischen Regierung in Auftrag gegeben) schätzte die durch den Klimawandel bis zum Jahr 2100 zu erwartenden Schäden auf 5 bis 20 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung.

Nach einem im Vorfeld der im November 2017 in Bonn stattfindenden 23. UN-Klimakonferenz („COP 23“) veröffentlichten Lancet-Report hat sich die Zahl der wetterbedingten Naturkatastrophen seit 2000 um 46 % erhöht; allein 2016 sei dadurch ein ökonomischer Schaden von 126 Mrd. Dollar entstanden.[268]

Die EZB sieht Risiken für die Stabilität des europäischen Wirtschaftsraumes, da ein großer Teil der Kredite an Unternehmen, die von physischen Risiken betroffen sind, durch materielle Sicherheiten in Form von Immobilien besichert wird. Wenn das Eigentum durch physische Einwirkungen beschädigt wird und nicht durch eine Versicherung abgedeckt ist, verringert diese Verbindung die Fähigkeit zur Schadensbegrenzung und erhöht die potenziellen Verluste der Banken.[269]

Ein hohes Risiko für Banken ist zu erwarten, wenn sie Kredite an Unternehmen in der Fertigungs- und Immobilienbranche, im Baugewerbe, im Hotel- und Gaststättengewerbe und in der Lebensmittelbranche vergeben, da die Wahrscheinlichkeit eines Verlusts ihrer Sicherheiten höher ist. Sehr problematisch für die internationale Finanzstabilität ist die Konzentration von 70 % dieser hochriskanten Engagements auf 25 Banken in Europa.[270]

Siehe auch „Klimafinanzierung“, Klimaversicherung, Loss and Damage, Unternehmerische Klimarisiken

Begrenzung der globalen Erwärmung

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Um die Erdtemperatur zu stabilisieren und die Folgen der globalen Erwärmung zu begrenzen, muss der Treibhausgasausstoß weltweit auf Netto-Null begrenzt werden, da für jedes Temperaturziel nur ein gewisses globales CO2-Budget zur Verfügung steht.[271][23] Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass die Erderwärmung so lange weiter fortschreitet, wie netto Treibhausgase emittiert werden und damit die Gesamtmenge an Treibhausgasen in der Atmosphäre weiter ansteigt. Emissionen nur zu reduzieren führt also nicht zum Stopp, sondern nur zur Verlangsamung der globalen Erwärmung.[272]

Treibhausgase reichern sich gleichmäßig in der Atmosphäre an, ihre Wirkung hängt nicht davon ab, wo sie ausgestoßen werden. Eine Minderung von Treibhausgasemissionen kommt somit allen zugute; sie ist aber oft für denjenigen, der seine Treibhausgasemissionen mindert, mit Anstrengungen und Kosten verbunden. Die Reduktion der weltweiten Emissionen auf Netto-Null steht damit vor dem sogenannten Trittbrettfahrerproblem: Vorwiegend am Eigennutz orientierte Akteure wollen zwar eine Stabilisierung des Klimas und dementsprechende Klimaschutzanstrengungen anderer, sehen aber keine ausreichenden Anreize für eigene Klimaschutzanstrengungen. Die internationale Klimapolitik steht vor der Aufgabe, einen globalen Ordnungsrahmen zu schaffen, der Kollektives Handeln hin zu Klimaneutralität bewirkt.[273][274]

Das Zwei-Grad-Ziel wurde von den Staats- und Regierungschefs wichtiger Volkswirtschaften auf dem G8-Gipfel in L’Aquila 2009 vereinbart.

Als Herzstück internationaler Klimapolitik gilt die Klimarahmenkonvention (UNFCCC) der Vereinten Nationen als der völkerrechtlich verbindlichen Regelung zum Klimaschutz.[275] Sie wurde 1992 in New York City verabschiedet und im gleichen Jahr auf der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung (UNCED) in Rio de Janeiro von den meisten Staaten unterschrieben. Ihr Kernziel ist es, eine gefährliche Störung des Klimasystems infolge menschlicher Aktivität zu vermeiden. Mit der Rahmenkonvention geht als neu entstandenes Prinzip der Staatengemeinschaft einher, dass auf eine solche massive Bedrohung der globalen Umwelt auch ohne genaue Kenntnis des letztlichen tatsächlichen Ausmaßes reagiert werden soll. Auf der Rio-Konferenz wurde auch die Agenda 21 verabschiedet, die seitdem Grundlage für viele lokale Schutzmaßnahmen ist.

Die 197 Vertragspartner der Rahmenkonvention (Stand März 2020[276]) treffen sich jährlich zu UN-Klimakonferenzen. Die bekanntesten dieser Konferenzen waren 1997 im japanischen Kyōto, die als Ergebnis das Kyoto-Protokoll hervorbrachte, 2009 in Kopenhagen und 2015 in Paris. Dort wurde von allen Vertragsstaaten vereinbart, die globale Erwärmung auf deutlich unter 2 °C gegenüber vorindustrieller Zeit zu begrenzen. Angestrebt wurde zunächst eine Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 °C, im Vergleich zur vorindustriellen Zeit (siehe hierzu: 1,5-Grad-Ziel).[23] 2023 lag die globale Durchschnittstemperatur 1,45 °C über dem vorindustriellen Mittelwert und nur noch knapp unter der 1,5-Grad-Schwelle.[277] Der Weltklimarat warnte bereits 2018 in einem Sonderbericht zur globalen Erwärmung vor den weltweiten Folgen der globalen Erwärmung, die das Verfehlen des 1,5 Grad Zieles zur Folge hätte.[278]

Das Zwei-Grad-Ziel

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Diese Abbildung zeigt die Raten, mit denen die weltweiten CO2-Emissionen nach 2024 sinken müssen, um den globalen Temperaturanstieg auf 1,5, 1,7 oder 2,0 Grad Celsius zu begrenzen, ohne auf Netto-Negativemissionen angewiesen zu sein.[279]

Als Grenze von einer tolerablen zu einer „gefährlichen“ Störung des Klimasystems wird in der Klimapolitik gemeinhin eine durchschnittliche Erwärmung um 2 °C gegenüber dem vorindustriellen Niveau angenommen. Dabei spielt die Befürchtung eine große Rolle, dass jenseits der 2 °C das Risiko irreversibler, abrupter Klimaänderungen stark steigt. In Deutschland empfahl der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) 1994, die mittlere Erwärmung auf höchstens 2 °C zu begrenzen. Der Rat der Europäischen Union übernahm das Ziel 1996.[280] Die G8 erkannten es beim G8-Gipfel im Juli 2009 an. Im gleichen Jahr fand es als Teil des Copenhagen Accord Eingang in den UN-Rahmen und wurde in völkerrechtlich bindender Form 2015 verabschiedet, das Übereinkommen von Paris trat im November 2016 in Kraft.

Die Vorgabe rückt jedoch zusehends in die Ferne: Da 2019 bereits eine Erwärmung um 1,1 °C eingetreten war, verblieben nur noch 0,9 °C. In Szenarien, die noch als realisierbar galten, hätten zur Erreichung des Ziels die Treibhausgasemissionen bereits 2020 ihr Maximum erreichen und danach rasch sinken müssen.[281] Laut einem im November 2019 veröffentlichten Bericht des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) gab es keine Anzeichen, dass die Emissionen stagnieren oder in den nächsten Jahren sinken würden.[282] Sollten die Vertragsstaaten des Paris-Abkommens ihre Emissionen wie bis 2016 zugesagt mindern (→ Nationaler Klimaschutzbeitrag), prognostizierte man eine globale Erwärmung von 2,6 bis 3,1 °C bis 2100 und einen weiteren Temperaturanstieg nach 2100. Für die Einhaltung der Zwei-Grad-Grenze sind demnach eine nachträgliche Verschärfung der Zusagen oder eine Übererfüllung der Ziele zwingend notwendig.

Der Anstieg des Meeresspiegels wäre mit der Zwei-Grad-Begrenzung nicht gestoppt. Die teilweise deutlich stärkere Erwärmung über den Landflächen brachte und bringt weitere Probleme. Die Lufttemperaturen über der Arktis sind seit Jahrzehnten deutlich stärker gestiegen als der globale Mittelwert. 2011 erklärten Indigene Völker das Zwei-Grad-Ziel für zu schwach, weil es ihre Kultur und ihre Lebensweise immer noch zerstören würde, sei es in arktischen Regionen, in kleinen Inselstaaten sowie in Wald- oder Trockengebieten.[283]

Wirtschaftswissenschaftliche Debatte

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In der sozialwissenschaftlichen Literatur werden unterschiedliche politische Instrumente zur Senkung von Treibhausgasemissionen empfohlen und z. T. kontrovers diskutiert.[284] In ökonomischen Analysen besteht weitgehend Einigkeit, dass eine Bepreisung von CO2-Emissionen, die die Schäden des Klimawandels möglichst internalisiert, zentrales Instrument für einen effektiven und kosteneffizienten Klimaschutz ist. Ein solcher CO2-Preis kann durch Steuern (staatlich festgelegt), Emissionsrechtehandel (Preisbildung auf dem Markt bei jährlich sinkender Obergrenze) oder Kombinationen beider Instrumente verwirklicht werden.[285][286] Manche Wissenschaftler wie z. B. Joachim Weimann empfehlen einen globalen Emissionsrechtehandel als allein ausreichendes, da effizientestes Instrument.[287] Andere Ökonomen wie z. B. der britische Energiewissenschaftler Dieter Helm erachten dagegen eine CO2-Steuer für geeigneter, da stabiler als die schwankenden CO2-Preise eines Emissionshandels, welche für Unternehmen zu schwierig kalkulierbar seien.[288] Andere wiederum (z. B. der US-amerikanische Politökonom Scott Barrett) argumentieren,[289] dass staatlich vorgeschriebene technische Standards (bestimmte CO2-arme oder CO2-freie Produktionstechnologien bzw. Konsumgüter wie z. B. Pkw) wie beim Montreal-Protokoll zum Schutz der Ozonschicht sich in der internationalen Politik weit besser politisch durchsetzen ließen als ein globaler Emissionsrechtehandel oder eine CO2-Steuer. Der Sozialwissenschaftler Anthony Patt sieht einen Emissionshandel in der realen Politik ebenfalls als zu wenig wirkmächtig an,[290] da der politische Widerstand gegen genügend (d. h. ausreichend für die Dekarbonisierung) stark steigende bzw. hohe CO2-Preise v. a. seitens der energieintensiven Industrien zu groß sei.[291] Die CO2-Preise würden daher – wie beim EU-Emissionshandel – nur auf niedrigem Niveau schwanken, sodass sich (bei einem alleinigen Emissionshandel) für potentielle Öko-Investoren kapitalintensive, langfristig ausgerichtete Zukunftsinvestitionen in CO2-freie Technologien nicht lohnen würden. Dafür bräuchten sie vielmehr die sichere Erwartung, dass die CO2-Preise in Zukunft steigen und hoch bleiben, damit sie sich gegen Konkurrenten, die mit CO2-intensiven Technologien wirtschaften, auf dem Wettbewerbsmarkt absehbar durchsetzen können. Das politische System kann sich jedoch nicht verlässlich auf einen künftig verlässlich steigenden, hohen CO2-Preis verpflichten, da derartige politische Entscheidungen in einer Demokratie immer reversibel sind bzw. wären (so wurde z. B. in Australien eine CO2-Steuer erst eingeführt und nach zwei Jahren von einer neuen, konservativen Regierung wieder abgeschafft). Dies wird auch als „Commitment Problem“ der Klimapolitik bezeichnet.[292]

Deshalb befürwortet Anthony Patt Gesetze zur Subventionierung CO2-freier Technologien wie z. B. das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in Deutschland, die genau diese benötigte Erwartungssicherheit für potentielle Investoren in CO2-freie Technologien herstellen: Das EEG garantiert(e) (zumindest bis zur EEG-Novelle 2016) einem Produzenten von Strom aus erneuerbaren Energien für einen langen Zeitraum (20 Jahre) einen bestimmten Verkaufspreis, der über dem Marktniveau liegt. Diese Garantie unterliegt dem verfassungsrechtlichen Vertrauensschutz. Auf diese Weise abgesichert, gelang es den Investoren in erneuerbare Energien in den letzten beiden Jahrzehnten, durch den Ausbau die Kosten für die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien durch Learning by doing (Erfahrungskurve) sehr stark zu senken und allmählich gegenüber Strom aus fossilen Energiequellen und Atomstrom wettbewerbsfähig zu werden. Ähnliche Argumentationen, die die Notwendigkeit einer Flankierung des Emissionshandels durch Gesetze wie das EEG betonen, finden sich im Sondergutachten 2011 des Sachverständigenrates für Umweltfragen[293] oder bei dem Energieökonomen Erik Gawel.[294] Befürworter des Emissionshandels halten dem entgegen, dass der Staat dadurch zu stark in den Markt eingreife und im Gegensatz zu diesem übermäßig teure Technologien für die Subventionierung auswählen würde, da er im Gegensatz zu den Marktakteuren nicht über das Wissen verfüge, welches die effizientesten Technologien seien. Dadurch würden volkswirtschaftliche Ressourcen verschwendet, sodass sich die Gesellschaft weniger Klimaschutz leisten könne als eigentlich (d. h. mit einem idealen Emissionshandel) möglich.[287]

Potentiale und Kosten verschiedener Klimaschutzoptionen bis zum Jahr 2030 gemäß Sechstem Sachstandsbericht des IPCC
Deutsche Stromgestehungskosten (LCoE) für verschiedene Erzeugungsanlagen im Jahr 2024

Politische Vorgaben zum Klimaschutz müssen durch entsprechende Maßnahmen umgesetzt werden. Auf der technischen Seite existiert eine Vielzahl von Optionen zur Verminderung von Treibhausgasemissionen, mit der die Energiewende umgesetzt werden kann. Bereits eine 2004 erschienene Studie kam zu dem Ergebnis, dass sich mit den damals vorhandenen Mitteln bereits ein effektiver Klimaschutz realisieren ließe.[295] Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina hielt in einer 2019 publizierten Stellungnahme fest, dass aus technischer Sicht alle Voraussetzungen für den Bau eines klimaneutralen Energiesystems vorhanden sind.[296] Neben den Technologien sind auch die erforderlichen Konzepte für die Energiewende bekannt.[297] Hingegen wirken sich gesellschaftliche Faktoren hemmend aus: So fand eine 2021 publizierte Studie heraus, dass nur Menschen, die keine Zweifel an der Existenz der globalen Erwärmung hatten und auch glaubten, dass sie größtenteils vom Menschen verursacht wird, eine deutlich erhöhte Bereitschaft zeigen, Geld für Klimaschutz zu spenden.[298]

Während in der Vergangenheit die Kosten für Klimaschutztechnik wie z. B. erneuerbare Energien deutlich höher lagen als für konventionelle Technik, sind die Klimaschutzkosten durch den rapiden Preisverfall inzwischen erheblich gesunken. Der IPCC bezifferte die zum Erreichen des Zwei-Grad-Ziels anfallenden Kosten 2014 mit 0,06 % der jährlichen Konsumwachstumsrate. Je früher die Treibhausgasemissionen verringert werden, desto geringer sind dabei die Kosten des Klimaschutzes.[299]

Neuere Studien gehen mehrheitlich davon aus, dass ein erneuerbares Energiesystem Energie zu vergleichbaren Kosten liefern kann wie ein konventionelles Energiesystem.[300] Gleichzeitig hätte Klimaschutz starke positive volkswirtschaftliche Nebeneffekte durch Vermeidung von Klimafolgeschäden und vermiedene Luftverschmutzung durch fossile Energieträger.[301][302][303] Als wichtige Einzelmaßnahme für das Erreichen des Zwei-Grad-Ziels gilt der Kohleausstieg, da damit das knappe Restbudget an Kohlenstoffdioxidemissionen möglichst effizient genutzt werden kann.[304] Mit mehr als 10 Mrd. Tonnen CO2-Ausstoß im Jahr 2018 verursachen Kohlekraftwerke ca. 30 % der gesamten energiebedingten Kohlendioxidemissionen in Höhe von ca. 33 Mrd. Tonnen.[305]

In seinem Sonderbericht 1,5 °C globale Erwärmung nennt der IPCC folgende Kriterien, um das 1,5-Grad-Ziel noch erreichen zu können:[306]

  • Netto-Nullemissionen von Kohlenstoffdioxid bis spätestens 2050
  • starke Senkung von anderen Treibhausgasen, insbesondere Methan
  • Realisierung von Energieeinsparungen
  • Dekarbonisierung des Stromsektors und anderer Treibstoffe
  • Elektrifizierung des Endverbrauchs von Energie (eine Form der Sektorenkopplung)
  • starke Reduktion der Treibhausgasemissionen der Landwirtschaft
  • Einsatz einer Form von Carbon Dioxide Removal

Energiesystemtransformation

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Der IPCC hält in seinem Sechsten Sachstandsbericht fest, dass es nur dann gelingt, die Erderwärmung auf deutlich unter 2 °C zu begrenzen, wenn schnelle und tiefgehende Emissionsreduzierungen von Kohlenstoffdioxid und weiteren Treibhausgasen erreicht werden. Gemäß Szenarien, die es schaffen, die Erderwärmung mit mehr als 66 % Eintrittswahrscheinlichkeit und ohne großes Überschießen auf 1,5 °C zu begrenzen, müssen die energiebedingten Netto-Kohlenstoffdioxidemissionen bis 2030 um 35 bis 51 % und bis 2050 um 87 bis 97 % fallen. Die Begrenzung auf deutlich unter 2 °C macht dabei große Änderungen der Energieversorgung binnen 30 Jahren erforderlich, darunter die Reduzierung des Einsatzes fossiler Energieträger, die Erhöhung der Energieproduktion aus emissionsarmen und emissionsfreien Energiequellen und den stärkerer Einsatz von Elektrizität und alternativen Energieträgern. Dazu hält der IPCC fest, dass sich die für Klimaschutz nötigen Netto-Null-Energiesysteme abhängig von den jeweiligen nationalen Bedingungen voneinander unterscheiden werden, jedoch eine Vielzahl gemeinsamer Charakteristiken aufweisen werden. Zu diesen zählt der IPCC unter anderem:[307]

  • Elektrizitätssysteme, die netto kein Kohlenstoffdioxid erzeugen oder über negativen Emissionen Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre entnehmen
  • weitflächige Elektrifizierung des Endenergieverbrauchs, darunter auch des Auto- und leichten Transportverkehrs, der Wärmeversorgung und des Kochens
  • erhebliche geringere Nutzung von fossilen Energieträgern
  • Einsatz alternativer Energieträger wie Wasserstoff, Bioenergie und Ammoniak überall dort, wo eine Elektrifizierung schlecht möglich ist
  • größere Energieeffizienz bei der Energienutzung
  • stärkere Kopplung der Energieversorgung im räumlichen Sinn wie auch über die Sektorgrenzen hin weg (sog. Sektorenkopplung)
  • Einsatz von Negativemissionstechnologien wie BECCS und DACCS, um verbleibende Emissionen zu kompensieren
Erneuerbare Energien
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Windkraftanlagen und Photovoltaikanlagen gelten als ein wesentlicher Teil des Klimaschutzes mittels erneuerbarer Energien.

Der Umbau des Energiesystems von fossilen auf erneuerbare Energiequellen, die sog. Energiewende, wird als ein weiterer unverzichtbarer Bestandteil effektiver Klimaschutzpolitik angesehen.[308][309] Die globalen Potenziale sind im IPCC-Bericht dargestellt.[310] Im Gegensatz zu fossilen Energieträgern wird bei der Nutzung der erneuerbaren Energien mit Ausnahme der Bioenergie kein Kohlenstoffdioxid ausgestoßen, und auch diese ist weitgehend CO2-neutral. Der Einsatz erneuerbarer Energien bietet sowohl ökologisch als auch ökonomisch großes Potenzial, vor allem durch das weitgehende Vermeiden der mit anderen Energieformen verbundenen Folgeschäden, die als sog. externe Kosten hohe volkswirtschaftliche Wohlfahrtsverluste verursachen.

Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass erneuerbare Energien verglichen mit konventionellen Energienutzungsformen eine bessere Umweltbilanz aufweisen.[311] Zwar liegt der Materialbedarf für diese Technologien höher als beim Bau von Wärmekraftwerken, die Umweltbelastung durch den höheren Materialbedarf ist jedoch gering verglichen mit den brennstoffbedingten direkten Emissionen von fossil befeuerten Kraftwerken.[312] Durch Umstellung der Energieversorgung auf ein regeneratives Energiesystem lässt sich somit die durch den Energiesektor verursachte Umweltbelastung reduzieren.[313] Die große Mehrheit der zu dem Thema durchgeführten Studien kommt zu dem Ergebnis, dass die vollständige Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energien sowohl technisch möglich als auch ökonomisch machbar ist.[300]

Verbesserung der Energieeffizienz
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Durch Umrüstung auf energie­effiziente Beleuchtung wie z. B. LED-Lampen lässt sich der Stromverbrauch für Beleuchtungszwecke um bis zu 80 % senken.[314]

Die Verbesserung der Energieeffizienz ist ein zentrales Element, um ambitionierte Klimaschutzziele zu erreichen und gleichzeitig die Energiekosten niedrig zu halten.[315] Nimmt die Energieeffizienz zu, kann eine Dienstleistung oder ein Produkt mit weniger Energieverbrauch als zuvor angeboten oder hergestellt werden. Das heißt beispielsweise, dass in einer Wohnung weniger geheizt werden muss, ein Kühlschrank weniger Strom benötigt oder ein Auto einen geringeren Benzinverbrauch hat. In all diesen Fällen führt die zunehmende Effizienz zu einem abnehmenden Energieverbrauch und damit zu einem verringerten Treibhausgas-Ausstoß. McKinsey berechnete zudem, dass zahlreiche Energieeffizienz-Maßnahmen gleichzeitig einen volkswirtschaftlichen Gewinn abwerfen.[316]

In einer globalen Bilanz betrachtet muss jedoch ebenfalls der Rebound-Effekt berücksichtigt werden, der dazu führt, dass eine gesteigerte Energie- bzw. Ressourceneffizienz durch eine Mehrproduktion an Produkten oder Dienstleistungen teilweise wieder ausgeglichen wird. Es wird davon ausgegangen, dass die Energieeinsparung durch Energieeffizienzmaßnahmen durch Rebound-Effekt im Schnitt um 10 % gemildert wird, wobei Werte einzelner Studien zwischen 0 und 30 % schwanken.[317]

Durch Steigerung der Ressourcenproduktivität (siehe dazu auch Faktor 4), Verlängerung der Produktlebenszeiten und Verminderung der Obsoleszenz, beispielsweise bei Konsumgütern oder Verpackungen, kann ebenfalls Energie eingespart werden.

Carbon Dioxide Removal
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Unter Carbon Dioxide Removal wird die Entfernung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre verstanden, um den erhöhten Strahlungsantrieb künstlich wieder zu reduzieren. Erreicht werden kann dies durch den Einsatz von Techniken zum CO2-Entzug („negative Emission“). Hierzu zählen unter anderem:

Der Großteil der Modelle kommt zu dem Ergebnis, dass negative Emissionen notwendig sind, um die Erderwärmung auf 1,5 oder 2 Grad zu begrenzen. Gleichzeitig gilt es nach einem 2016 publizierten Review als sehr risikoreich, von vorneherein den Einsatz negativer Emissionstechnologien anzustreben, da es bisher keine derartigen Technologien gibt, mit denen das Zwei-Grad-Ziel ohne erhebliche negative Auswirkungen auf den Verbrauch von Flächen, Energie, Wasser oder Nährstoffen oder auf die Albedo erreicht werden kann. Aufgrund dieser Limitationen seien sie kein Ersatz für die sofortige und schnelle Reduzierung der heutigen Treibhausgasemissionen durch die Dekarbonisierung der Wirtschaft.[318]

Geoengineering umfasst bisher nicht eingesetzte technische Eingriffe in die Umwelt, um die Erwärmung abzumildern, darunter die Eisendüngung im Meer, um das Algenwachstum anzuregen und auf diese Weise CO2 zu binden, und das Einbringen von Aerosolen in die Stratosphäre zur Reflexion von Sonnenstrahlen (Solar Radiation Management).

Während Eisendüngung als unbrauchbar gilt, werden dem Solar Radiation Management (SRM) in Studienmodellen Erfolgsaussichten zur Herunterkühlung des Klimas auf ein Niveau vor dem Industriezeitalter zugesprochen – gleichzeitig aber vor hohen Risiken dieser Methode gewarnt.[319]

Klimaschutz durch Verhaltensänderungen

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Persönliche Beiträge
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Stadtbahntriebwagen des ÖPNVs

Individuelle Möglichkeiten für Beiträge zum Klimaschutz bestehen in Verhaltensumstellungen und verändertem Konsum mit Energieeinsparungen.[320] Zu den zahlreichen Maßnahmen zur CO2-Reduktion zählen unter anderem:

Nachhaltige Ernährung
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Treibhauswirkung verschiedener Lebensmittelgruppen: Tierische Lebensmittel, vor allem Rind und Lamm, sowie Gemüse und Obst aus beheizten Treibhäusern sind besonders klimaschädlich.[321]

Schätzungen des IPCC (2007) zufolge gehen 10 bis 12 Prozent der globalen Emissionen von Treibhausgasen auf die Landwirtschaft zurück. Nicht berücksichtigt wurden hier jedoch unter anderem die Folgen der Abholzung größerer Flächen (u. a. Regenwald) für landwirtschaftliche Zwecke. Eine Studie im Auftrag von Greenpeace geht daher von einem agrarischen Anteil von 17 bis 32 Prozent an den von Menschen verursachten Treibhausgasen aus. In Großbritannien stehen etwa 19 Prozent der Treibhausgasemissionen im Zusammenhang mit Nahrungsmitteln (Landwirtschaft, Verarbeitung, Transport, Einzelhandel, Konsum, Abfall). Etwa 50 Prozent davon gehen diesen Schätzungen zufolge auf Fleisch und Milchprodukte zurück. Das Food Climate Research Network empfiehlt daher unter anderem marktorientierte und regulative Maßnahmen zu nachhaltigerer Produktion bzw. nachhaltigerem Konsum von Lebensmitteln (z. B. CO2-emissionsabhängige Preise/Steuern).[322] Umstellung auf Pflanzen-basierte Ernährung kann laut einer Studie, in vier Ländertypen, zwischen 9 und 16 Jahren vergangener früherer CO2-Emissionen durch fossile Brennstoffe ausgleichen.[323]

Würde der globale Fleischkonsum ab 2015 innerhalb von 40 Jahren auf weniger als ein Drittel reduziert, sänken einer Modellsimulation zufolge die Lachgas- und Methanemissionen der Landwirtschaft unter das Niveau von 1995.[324]

Zur Reduzierung der nahrungsmittelbezogenen Emissionen wird oft der Konsum regionaler Lebensmittel empfohlen. 2019 hat das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung in einer Studie gezeigt, dass eine optimierte lokale Produktion die Emissionen weltweit aus dem Lebensmitteltransport um den Faktor zehn reduzieren könnte.[325] Einer US-amerikanischen Ökobilanz von Weber und Matthews (2008) zufolge liegt der Beitrag des Transports zu den Emissionen der Lebensmittelversorgung in den USA aber nur bei 11 Prozent. Der Hauptanteil (83 Prozent) entstehe bei der Produktion, weswegen die Art der konsumierten Lebensmittel den größten Einfluss habe. Besonders kritisch bezüglich der Produktion von Treibhausgasen wird der Konsum von rotem Fleisch gesehen; stattdessen sollte eher auf Geflügel, Fisch, Eier oder Gemüse zurückgegriffen werden.[326]

Wirtschaftliche Strategien

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Neben politischen Weichenstellungen für eine Energiewende und den Kohleausstieg gehören auch wirtschaftliche Maßnahmen zum Repertoire klimaschützenden Vorgehens, z. B. der Rückzug von Investoren wie Versicherungen, Kreditinstituten und Banken aus Geldanlagen in fossil geprägte Industriebereiche und Unternehmen („Desinvestition“). Die Investitionen können stattdessen umgeleitet werden in nachhaltige Wirtschaftssektoren wie etwa erneuerbare Energien. So hat z. B. die Weltbank auf dem One Planet Summit Anfang Dezember 2017 in Paris angekündigt, ab 2019 keine Projekte zur Erschließung von Erdöl und Erdgas mehr zu finanzieren.[327] Der Versicherungskonzern Axa teilte dort mit, in Zukunft keine Neubauten von Kohlekraftwerken mehr zu versichern und bis 2020 zwölf Mrd. Euro in „grüne“ Projekte investieren zu wollen.[328] Umweltschutzorganisationen wie Urgewald legen hier den Schwerpunkt ihrer Aktivitäten.

Anpassungsstrategien

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Parallel zu vorbeugendem Klimaschutz in Form von Vermeidungsstrategien sind Anpassungen an bereits eingetretene bzw. künftig zu erwartende Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels notwendig: Die mit der Erderwärmung verbundenen negativen Folgen sollen so weit möglich gemindert und möglichst verträglich gestaltet werden; gleichzeitig wird die Nutzung regional möglicherweise positiver Folgen geprüft. Die Anpassungsfähigkeit variiert in Abhängigkeit von verschiedensten Parametern, darunter bestehende Kenntnisse zu örtlichen Klimaveränderungen oder z. B. der Entwicklungsstand und die ökonomische Leistungsfähigkeit eines Landes oder einer Gesellschaft. Insgesamt wird speziell in sozio-ökonomischer Hinsicht die Fähigkeit zur Anpassung stark durch die Vulnerabilität geprägt. Der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) zählt die am wenigsten fortgeschrittenen „Entwicklungsländer“ zu den Ländern und Regionen mit besonders hoher Vulnerabilität.

Die Anpassung an die Folgen der Erderwärmung hat vor allem kurz- bis mittelfristige Wirkung. Da die Anpassungsfähigkeit von Gesellschaften jedoch begrenzt ist und eine starke Erderwärmung bereits getätigte Anpassungsmaßnahmen wieder zunichtemachen kann, kann Anpassung keine Alternative zum vorbeugenden Klimaschutz sein, sondern nur eine Ergänzung dazu.[329]

Die Palette potenzieller Anpassungsmaßnahmen reicht von rein technologischen Maßnahmen (z. B. Küstenschutz) über Verhaltensänderungen (z. B. Ernährungsverhalten, Wahl der Urlaubsziele) und betriebswirtschaftlichen Entscheidungen (z. B. veränderte Landbewirtschaftung) bis zu politischen Entscheidungen (z. B. Planungsvorschriften, Emissionsminderungsziele). Angesichts der Tatsache, dass der Klimawandel sich auf viele Sektoren einer Volkswirtschaft auswirkt, ist die Integration von Anpassung z. B. in nationale Entwicklungspläne, Armutsbekämpfungsstrategien oder sektorale Planungsprozesse eine zentrale Herausforderung; viele Staaten haben daher Anpassungsstrategien entwickelt.

In der im Jahr 1992 verabschiedeten Klimarahmenkonvention (UNFCCC), die mittlerweile von 192 Staaten ratifiziert worden ist, spielte das Thema Anpassung noch kaum eine Rolle gegenüber der Vermeidung eines gefährlichen Klimawandels (Artikel 2 der UNFCCC). Für das Kyoto-Protokoll, das 1997 vereinbart wurde und 2005 in Kraft trat, gilt das zwar ähnlich, doch wurde dort grundsätzlich der Beschluss zur Einrichtung eines speziellen UN-Anpassungsfonds („Adaptation Fund“) gefasst, um die besonders betroffenen Entwicklungsländer bei der Finanzierung von Anpassungsmaßnahmen zu unterstützen. Dazu soll auch der Green Climate Fund der Vereinten Nationen beitragen, der während der Klimakonferenz 2010 in Cancún eingerichtet wurde. Für den Fonds stellen Industrienationen Gelder bereit, damit sich Entwicklungsländer besser an den Klimawandel anpassen können.[330]

Globale Erwärmung als Thema in Bildung, Film, Literatur und Kunst

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Die globale Erwärmung ist zunehmend auch ein Thema in Kunst, Literatur und Film; dargestellt wird das Thema zum Beispiel in den Katastrophenfilmen Waterworld oder The Day After Tomorrow.

Zudem existieren eine ganze Reihe von Dokumentarfilmen: Eine unbequeme Wahrheit gilt mit als Kernbotschaft von Nobelpreisträger Al Gore zum anthropogenen Klimawandel. Auch der schwedische Dokumentarfilm Unser Planet befasst sich unter anderem mit dem Klimawandel und beinhaltet Interviews mit verschiedenen Klimaforschern. Der US-amerikanische Dokumentarfilm Chasing Ice hat den Gletscherschwund als Folge der globalen Erwärmung zum Inhalt und porträtiert das Extreme-Ice-Survey-Projekt des Naturfotografen James Balog.

Literarisch wird das Thema u. a. in den 2010 erschienenen Romanen des britischen Schriftstellers Ian McEwan (Solar)[331][332] oder des Autorengespanns Ann-Monika Pleitgen und Ilja Bohnet (Kein Durchkommen)[333] verarbeitet. Hier wird mittlerweile in Analogie zur „Science-Fiction“ von der Entstehung einer neuen literarischen Gattung gesprochen, der Climate-Fiction (CliFi).[334]

2013 erschien unter Ägide des Wissenschaftlichen Beirats der deutschen Bundesregierung Globale Umweltveränderungen der Comic Die Große Transformation. Klima – Kriegen wir die Kurve? (→ Welt im Wandel – Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation).[335]

Cape Farewell ist ein internationales gemeinnütziges Projekt des britischen Künstlers David Buckland. Ziel ist die Zusammenarbeit von Künstlern, Wissenschaftlern und „Kommunikatoren“ (u. a. Medienvertretern) zum Thema Klimawandel. Im Rahmen des Projekts wurden verschiedene Expeditionen zur Arktis und in die Anden durchgeführt, die u. a. filmisch, fotografisch, literarisch und musikalisch verarbeitet wurden (u. a. in den Filmen Art from the Arctic und Burning Ice).[336][337][338]

Italiens Bildungsminister Lorenzo Fioramonti kündigte im November 2019 an, das Thema globale Erwärmung bzw. Klimawandel ab September 2020 als verpflichtenden Lehrstoff in verschiedene Fächer in öffentlichen Schulen in Italien zu integrieren. Während die 6- bis 11-Jährigen über Geschichten aus anderen Kulturen mit dem Thema Umwelt vertraut gemacht werden sollen, werde dies in der Mittelstufe über technische Informationen geschehen. In der Oberstufe sollen die Schüler an das UN-Programm „Transformation unserer Welt: die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ herangeführt werden.[339] Angestrebter Umfang war eine Schulstunde (à 45 Minuten) pro Woche.[340]

Commons: Global warming – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Erderwärmung – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  1. Im Artikel werden (z. B. je nach Quelle) Temperaturdifferenzen in °C (Grad Celsius), K (Kelvin) oder Grad angegeben. Diese Angaben sind gleichwertig, d. h. wenn bei einer Ausgangstemperatur von 20 °C eine Temperaturerhöhung von 1 °C / 1 K / 1 Grad eintritt, so beträgt die Temperatur anschließend 21 °C.
  2. Abweichungen von wenigen Grad Celsius spielen bei diesem Idealmodell zunächst keine wesentliche Rolle.
  3. 2022/23 hat ein Team um die Medizinerin Rebecca Katz von der Georgetown-Universität 2.800 WHO-Meldungen (Disease Outbreak News) händisch codiert, um sie durch Standardisierung für die Forschung nutzbar zu machen.

Einzelnachweise

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  1. NASA: GISS Surface Temperature Analysis (GISTEMP v3).
  2. a b c d e IPCC: Summary for Policymakers. In: V. Masson-Delmotte, P. Zhai, A. Pirani, S. L. Connors, C. Péan, S. Berger, N. Caud, Y. Chen, L. Goldfarb, M. I. Gomis, M. Huang, K. Leitzell, E. Lonnoy, J.B.R. Matthews, T. K. Maycock, T. Waterfield, O. Yelekçi, R. Yu, B. Zhou (Hrsg.): Climate Change 2021: The Physical Science Basis. Contribution of Working Group I to the Sixth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change. 6. Auflage. Intergovernmental Panel on Climate Change, Genf 2021, ISBN 978-92-9169-158-6 (ipcc.ch [PDF; 3,6 MB; abgerufen am 15. Februar 2022]): „It is unequivocal that human influence has warmed the atmosphere, ocean and land. Widespread and rapid changes in the atmosphere, ocean, cryosphere and biosphere have occurred.“
  3. a b c Jim Skea et al. 2022: Climate Change 2022: Mitigation of Climate Change. Summary for Policymakers (Memento vom 7. August 2022 im Internet Archive). Sechster Sachstandsbericht des IPCC. Abgerufen am 24. April 2022.
  4. a b c d e Copernicus: 2024 is the first year to exceed 1.5°C above pre-industrial level. In: climate.copernicus.eu. 10. Januar 2025, abgerufen am 10. Januar 2025 (englisch).
  5. a b WMO confirms that 2023 smashes global temperature record. Weltorganisation für Meteorologie. Abgerufen am 16. Januar 2024.
  6. Stefan Rahmstorf: Was der neue Bericht des Weltklimarats für uns bedeutet. Analyse des IPCC. In: Spiegel. 9. August 2021, abgerufen am 5. September 2021: „Nach Stand der Daten muss man rund 125.000 Jahre zurückgehen, bis in die Eem-Warmzeit vor der letzten Eiszeit, um global ähnlich hohe Temperaturen zu finden.“
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