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„Gemeindebau“ – Versionsunterschied

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{{Dieser Artikel|befasst sich mit dem Begriff im österreichischen Wohnungswesen. Mit Gemeindebau kann auch der Aufbau von [[Kirchengemeinde]]n gemeint sein.}}
[[Datei:Karl-Marx-Hof 2009.jpg|mini|hochkant=1.3|Der [[Karl-Marx-Hof]] (erbaut von 1927 bis 1933) im 19. Wiener Gemeindebezirk ([[Döbling]]) ist bis heute eine Ikone des [[Rotes Wien|„Roten Wien“]].]]
Als '''Gemeindebau''' wird in [[Österreich]], speziell in [[Wien]], eine Form des [[Gemeinde (Österreich)|kommunalen]] [[Sozialer Wohnungsbau|sozialen Wohnungsbaus]] bezeichnet. Gemeindebauten sind seit den 1920er Jahren ein wichtiger Bestandteil der [[Architektur]] und [[Kultur]] Wiens geworden. Auch andere Städte in Österreich errichteten nach Wiener Vorbild Gemeindebauten, diese erreichten aber nicht dieselbe Bedeutung.


== Geschichte ==
[[Bild:Wien_KarlMarxHof.jpg|300px|thumb|Karl-Marx-Hof in Döbling]]
=== Vorentwicklungen ===
Durch die Zuwanderungswelle aus den Kronländern [[Österreich-Ungarn]]s nach [[Wien]] stieg die Bevölkerung bis 1910 auf über 2 Millionen Einwohner. Dadurch wurde die Wohnsituation der Arbeiterklasse oft von unzumutbaren Wohnverhältnissen bestimmt. Eine Folge dieser Entwicklung waren hohe Mietzinse. Die Wohnungen wurden überbelegt, d. h. die Zahl der Untermieter und „[[Schlafgänger|Bettgeher]]“ stieg, und das Wohnungselend wurde immer schlimmer.


Um 1900 entstanden in der Form von [[Werkswohnung]]en die ersten Ansätze des kommunalen Wohnungsbaus. Die Arbeit von neugegründeten [[Wohlfahrtsverband|karitativen Stiftungen und Vereinen]] war ein zweiter Ansatz zur Linderung des Elends.
Als '''Gemeindebau''' wird in [[Österreich]] ein [[Wohnblock]] des [[Gemeinde_(Österreich)|kommunalen]] [[Sozialer_Wohnungsbau|sozialen Wohnungsbaus]] bezeichnet.


Der Erste Weltkrieg bremste alle Entwicklungen, so dass 1917 fast drei Viertel aller Wiener Wohnungen überbelegte Ein- und Zweizimmerwohnungen waren. In diesem Jahr war die [[k.k.]] Regierung gezwungen, Maßnahmen zu treffen, damit die Familien von im Krieg stehenden Soldaten nicht delogiert werden, weil sie den Zins nicht mehr zahlen konnten: Eine [[Mieterschutz]]verordnung mit Mietzinsstopp („[[Friedenszins]]“) und eine Einschränkung des Kündigungsrechtes wurden geschaffen. Damit wurde – allerdings eher ungewollt – eine der wesentlichen Voraussetzungen für den späteren sozialen Wohnbau geschaffen. (Mieterschutz und Friedenszins für Altwohnungen blieben noch Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg in Kraft.)
==Geschichte==


=== Gemeindebauten der Ersten Republik ===
Gemeindebauten sind seit den [[1920er]] Jahren ein wichtiger Bestandteil der [[Architektur]] und [[Kultur]] von [[Wien]] geworden. Bis [[1918]] waren die Wohnbedingungen für die schnell wachsende Arbeiterbevölkerung der Großstadt unzureichend. Die in der [[Erste Republik (Österreich)|Ersten Republik]] ([[1918]]-[[1934]]) regierende [[Sozialdemokratische Partei Österreichs]] begann ein Projekt zur Verbesserung der Lebensumstände für Arbeiter. Eine große Zahl von Gemeindebauten, meist große [[Wohnanlage]]n, wurden in dieser Zeit gebaut. Einschließlich der nach [[1934]] fertiggestellten Objekte entstanden so 64.000 Wohnungen mit Wohnraum für ungefähr 220.000 Bewohner. Die Wohnungen wurden nach einem Punktesystem vergeben, das Familien und einkommensschwache Bürger bevorzugte. Bei den Gemeindewohnungen treten die [[Gemeinde (Österreich)|Gemeinden]] selbst als Bauherr und als Vermieter im Gegensatz zu [[Genossenschaftswohnung]]en auf. Typischerweise war der Gemeindebau eher in Sozialdemokratisch dominierten Gemeinden vorhanden, während in den zur [[ÖVP]] zuzurechnenden Gemeinden eher die Bauten durch Genossenschaften durchgeführt werden.
[[Datei:Metzleinstalerhof.jpg|mini|hochkant=1.2|[[Metzleinstaler Hof]] im [[Margareten|5. Bezirk]], der erste Wiener Gemeindebau (1919–1920)]]
Die in der [[Erste Republik (Österreich)|Ersten Republik]] (1918–1934) im sogenannten [[Das Rote Wien|Roten Wien]] regierende [[Sozialdemokratische Partei Österreichs|Sozialdemokratische Arbeiterpartei]] begann ein Projekt zur Verbesserung der Lebensumstände für [[Arbeiter]]. Rund 65.000 Gemeindewohnungen wurden, zumeist in großen Wohnanlagen, in dieser Zeit gebaut. Dies war möglich, da die Gemeinde Wien auf Grund der mangels privater Nachfrage gesunkenen Grundstückspreise eine Vielzahl von Grundstücken zu erschwinglichen Preisen erwerben konnte – so etwa den sogenannten „[[Heinrich von Drasche-Wartinberg|Drasche]]-Gürtel“ im Süden der Stadt, der von [[Meidling]] bis [[Kaiserebersdorf]] reichte, oder die „Frankl-Gründe“. Auch waren die Gemeindebauten durch die [[Wohnungsgemeinnützigkeit]] von Steuern befreit.


Als Wien 1920 bis 1922 eigenständiges [[Land (Österreich)|Bundesland]] wurde, erlangte es auch die Steuerhoheit für Landesabgaben. So konnte der 1919 von Bürgermeister [[Jakob Reumann]] berufene Finanzstadtrat [[Hugo Breitner]] mit der auf seinen Vorschlag 1923 beschlossenen zweckgebundenen Wohnbausteuer die Basis für das kommunale Wohnbauprogramm legen. Die [[Wohnbausteuer]] war von allen Besitzern vermietbarer Räume zu entrichten, allerdings derart gestaffelt, dass die teuersten 0,5 % der Objekte 44,5 % der Gesamtsteuerleistung erbrachten.
Im [[Februaraufstand (Österreich)|Februaraufstand]] [[1934]] wurde ihr [[festung]]sartiger Aufbau tatsächlich militärisch genutzt, wie im [[Karl-Marx-Hof]], dem größten und berühmtesten Gemeindebau.


Hauptziel des Wiener kommunalen Wohnungsbaus war das Errichten von Wohnanlagen, die gesunde Lebensbedingungen für ihre Bewohner ermöglichten. Einschließlich der nach 1934 fertiggestellten Objekte entstanden in 382 Gemeindebauten 65.000 Wohnungen mit Wohnraum für ungefähr 220.000 Bewohner. Die Wohnungen wurden nach einem Punktesystem vergeben, das Familien und einkommensschwache Bürger bevorzugte.
[[Bild:Gall-Hof_(detail).JPG|thumb|300px|Gall-Hof in [[Alsergrund]]]]
==Merkmale==


{{Zitat|''Wenn wir einst nicht mehr sind, werden diese Steine für uns sprechen.''|Bürgermeister [[Karl Seitz]]| Ansprache anlässlich der Eröffnung des [[Karl-Marx-Hof]]es, 1930.<ref name="fr-online-3337296">{{Internetquelle | url=https://www.fr.de/panorama/mein-heim-meine-burg-11499376.html | titel=Karl-Marx-Hof: Mein Heim, meine Burg | autor=Alexander Musik | werk=[[Frankfurter Rundschau]] | datum=2009-01-21 |zugriff=2018-03-16}}</ref>}}
Die klassischen Gemeindebauten der Zwischenkriegszeit sind typischerweise in [[Blockrandbebauung]] ausgeführt. In der verhältnismäßig prunkvollen Schauseite führt eine große Toreinfahrt in einen [[Hof (Architektur)|Hof]], der als Grünanlage mit [[Spielplatz|Spielplätzen]] gestaltet ist. Der Zugang zu den Wohnungen erfolgt vom Innenhof.


In dieser Zeit entstanden die klassischen Gemeindebauten des Roten Wien:
Die Anlagen aus dieser Zeit tragen auch heute noch auffällige Tafeln mit einem Text der Form ''Wohnhausanlage der Gemeinde Wien errichtet in den Jahren 1925 bis 1927 aus den Mitteln der Wohnbausteuer''.
[[Datei:Wienerberg George Washington Hof 5.jpg|mini|hochkant=1.2|[[George-Washington-Hof]] im 10. und 12. Bezirk, [[Meidling]], (1927–1930)]]
* [[Lassalle-Hof]] (2. Bezirk)
* [[Rabenhof (Wien)|Rabenhof]] (3. Bezirk)
* [[Metzleinstaler Hof]] (5. Bezirk, der erste Gemeindebau 1919–1920)
* [[Reumannhof]] (5. Bezirk)
* [[Victor-Adler-Hof]] (10. Bezirk)
* [[Jean-Jaurès-Hof]] (10. Bezirk)
* [[George-Washington-Hof]] (10. und 12. Bezirk)
* [[Sandleitenhof]] (16. Bezirk; die größte Anlage mit 1.587 Wohnungen)
* [[Karl-Marx-Hof]] (19. Bezirk; 1.325 Wohnungen)
* [[Wohnhausanlage Friedrich-Engels-Platz]] (20. Bezirk; 1.467 Wohnungen)
* [[Karl-Seitz-Hof]] (21. Bezirk, 1.173 Wohnungen)
* [[Paul-Speiser-Hof]] (21. Bezirk, 469 Wohnungen)
* [[Goethehof]] (heute 22. Bezirk, 727 Wohnungen)


<gallery widths="250" heights="180" class="center">
Viele Gemeindebauten tragen Namen, neben einigen geographischen Bezeichnungen vorwiegend Personennamen. Neben allgemeinen Freiheitskämpfern [[George Washington]] wurden vor allen berühmte Sozialisten und Sozialdemokraten ([[Karl Marx]], [[Olof Palme]]) geehrt, aber auch weniger bekannte örtliche Parteifunktionäre.
Datei:Lassalle-Hof 06.jpg|[[Lassalle-Hof]], Haupteingang und Geschäftslokale an der Lassallestraße<br/>(1924–1926)
Datei:GuentherZ 2008-03-01 0172 Wien05 Reumannhof.jpg|Straßenhof des [[Reumannhof]]s im 5. Bezirk (1924–1926)
Datei:Floridsdorf (Wien) - Karl-Seitz-Hof (2).JPG|[[Karl-Seitz-Hof]] in [[Floridsdorf]] (1926–1933)
Datei:Engels-Hof 12.jpg|[[Wohnhausanlage Friedrich-Engels-Platz]] in der [[Brigittenau]] (1930–1933)
</gallery>


Die zeitgenössische konservative Kritik argwöhnte, Wiener Gemeindebauten seien ''[[festung]]&shy;sartig'' gestaltet worden, was nicht den Tatsachen entsprach. Die Architektur hatte bloß das Selbstbewusstsein der in Wien regierenden Sozialdemokraten, gelegentlich in heute pathetisch anmutender Form, zum Ausdruck gebracht. Während der [[Februarkämpfe 1934]] wurden auch viele Wiener Gemeindebauten von [[Heimwehr]] und [[Bundesheer (1. Republik)|Bundesheer]] angegriffen und vom [[Republikanischer Schutzbund|Republikanischen Schutzbund]] verteidigt. Dies geschah etwa im [[Karl-Marx-Hof]], dem drittgrößten und berühmtesten Gemeindebau Wiens, der bei den Kämpfen stark beschädigt wurde, oder im Goethehof, der über die Donau hinweg mit Kanonen beschossen wurde. Grund für diese Kampfhandlungen war die Tatsache, dass in den Gemeindebauten viele Anhänger der Demokratie wohnten, die sich zur Abwehr [[Austrofaschismus|faschistischer Strömungen]] im Schutzbund organisiert hatten und sich der Diktatur nicht wehrlos unterwerfen wollten.
==Nachkriegsentwicklung==


=== Die Stagnation 1934–1945 ===
Nach [[1945]] wurden weiterhin Gemeindebauten gebaut. Ihr Architekturstil passte sich der jeweiligen Zeit an. In den [[1970er]] Jahren entstanden typische [[Hochhaus]]siedlungen, wie die [[Großfeldsiedlung]] in [[Leopoldau]].
Mit der Machtergreifung der [[Austrofaschismus|Austrofaschisten]] 1934 erlosch die Bautätigkeit des Roten Wien weitestgehend. Während der [[Österreich in der Zeit des Nationalsozialismus|Jahre der NS-Diktatur zwischen 1938 und 1945]] wurden die vorhandenen Mittel meist in die [[Rüstungsindustrie]] umgeleitet.


Zu Kriegsende 1945 waren rund 13 % des gesamten Wiener Wohnhausbestandes zerstört. Die beschädigten Gemeindebauten wurden in der Folge instand gesetzt, sodass heute alle 382 Gemeindebauten der Zwischenkriegszeit noch existieren.<ref>[[Helmut Weihsmann]], ''Das rote Wien – Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919–1934'', Promedia, Wien 2002, ISBN 3-85371-181-2, S.&nbsp;120.</ref>
Heute wohnen ungefähr 600.000 Bewohner, ungefähr ein Drittel der Einwohner Wiens, in Gemeindebauten, die nicht mehr alle den Charakter von Sozialwohnungen haben.


==Gemeindebauten in der Popkultur==
=== Gemeindebauten seit 1945 ===
Nach Kriegsende mussten zuerst die Schäden an den Bauten beseitigt werden, immerhin war jede sechste Gemeindewohnung zerstört oder unbenutzbar. 1947 nahm die Stadt Wien mit der aus Ziegelschuttbeton errichteten [[Per-Albin-Hansson-Siedlung]] West ihre Wohnbautätigkeit wieder auf. Daneben wurden auch die zerstörten bzw. stark beschädigten Bauten bis zum Ende der 1950er Jahre wieder aufgebaut. Durch die Steuerbefreiung der gemeinnützigen Bauvereinigungen im Rahmen der [[Wohnungsgemeinnützigkeit]] und den damit einhergehenden privilegierten Zugang zu Fördermitteln der Wohnbauförderung wurden mehr als 80 % der Geschoßwohnungen in diesem Rahmen gebaut.<ref>{{Literatur|Autor=[[Jan Kuhnert]], Olof Leps|Titel=Die Wohnungsgemeinnützigkeit in Österreich|Sammelwerk=Neue Wohnungsgemeinnützigkeit |Verlag=Springer Fachmedien |Ort=Wiesbaden |Datum=2017-01-01 |Seiten=179–186 |ISBN=9783658175696 |DOI=10.1007/978-3-658-17570-2_6 |Online=http://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-17570-2_6 |Abruf=2017-02-28}}</ref>


Der Architekturstil passte sich der jeweiligen Zeit an, beispielsweise im Bau von Hochhäusern oder in der Zeilenanordnung auf Grund der Baugrundknappheit. Dieser kommunale Wohnhaustyp der Wiederaufbauzeit zeichnet sich durch sehr schlichte Fassadengestaltung (wenig später als „Emmentaler-Architektur“ kritisiert, heute aber oft wohltuend einfach anmutend) aus. Damals war es wichtig, möglichst viel Wohnraum in kurzer Zeit zu errichten. Allein 1950 gab es 55.248 Wohnungssuchende, davon 31.309 der höchsten Dringlichkeitsstufe. Bis 1970 wurden auf diese Weise 96.000 Wohnungen geschaffen.
Die Wiener Gemeindebauten wurden in der populären Kultur verewigt, z.B. von [[Wolfgang Ambros]] in seinem Lied ''Blume aus dem Gemeindebau''. [[Mundl]], die Hauptfigur von ''[[Ein echter Wiener geht nicht unter]]'', lebt in einem Gemeindebau in [[Favoriten]], und die bekannte Fernsehserie [[Kaisermühlen-Blues]] spielt in einem Gemeindebau in [[Kaisermühlen]].
In der Fernseh-Dokumentarserie von ORF ''[[Am Schauplatz]]'' geht es auch oft ums "Lebensgefühl" der Gemeindehausbewohner, die oft eine eigene Subkultur, eine Art Mikrokosmos, "Stadt in der Stadt" bilden.


In den 1960er Jahren entstanden typische [[Hochhaus]]siedlungen in Fertigteilbauweise wie die ''[[Großfeldsiedlung]]'' in [[Leopoldau]] oder die Siedlung [[Am Schöpfwerk]] (1967–1980). In den 1970er Jahren wurden vor allem vielgeschoßige [[Suprastruktur]]en verwirklicht, bevorzugt wurden Terrassenhauswohnanlagen gebaut wie auf den [[Trabrenngründe]]n (1973–1977) mit 2.437 Wohnungen. Dies war auch ein Zeitraum der Stadtentwicklung auf zuvor für den Wohnbau ungenutzten Flächen, welcher vor allem in den Jahren nach 2000 wieder in großem Stil begonnen hat.
== Literatur ==

*H. und R. Hautmann, ''Die Gemeindebauten des Roten Wien'', 1980
Da die soziale Problematik solcher großdimensionierter Anlagen bald erkannt wurde, verlagerte sich der kommunale Wohnbau in den folgenden Jahren immer mehr in Richtung Baulückenschließungen, Stadterneuerungsprojekte, Wohnhaussanierung und verdichteten Flachbau. Damit konnte aber später nicht mehr das Auslangen gefunden werden, weshalb speziell nach dem Jahr 2000 wieder großflächige Stadterweiterungsprojekte in Angriff genommen wurden. 2012 wurde der soziale Wohnbau bei Projekten wie der [[Seestadt Aspern]], dem [[Nordbahnhofgelände (Wien)|Nordbahnhofgelände]] und dem [[Sonnwendviertel]] auf dem Areal des ehemaligen Frachtenbahnhofs Wien Süd wieder überaus aktiv.
*A. Lichtblau, ''Wiener Wohnungspolitik 1892-1919'', 1984 ISBN 3900351333

*Helmut Weihsmann, ''Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919-34'', 1985 ISBN 3-85371-181-2
Die Wiener Stadtverwaltung selbst beschränkte sich aber nunmehr oft auf die Planung und Förderung neuer Wohnanlagen: Der dann für fünfzehn Jahre letzte Gemeindebau wurde 2004 in der Rößlergasse im 23.&nbsp;Bezirk errichtet. In Hinblick auf ihren auch im internationalen Städtevergleich sehr großen eigenen Wohnungsbestand wollte die Stadtverwaltung dann soziale Wohnprojekte nicht mehr selbst als Bauherr bzw. Vermieter ausführen. Im Wahlkampfauftakt 2015 (Landtags-, zugleich Gemeinderatswahl) kündigte Bürgermeister [[Michael Häupl]] jedoch die Errichtung weiterer Gemeindebauten an.<ref>''[http://wien.orf.at/news/stories/2696822/ Häupl: 2000 neue Gemeindewohnungen.]''<!-- bei Seitenlöschung bitte damit ersetzen: {{Webarchiv | url=http://wien.orf.at/news/stories/2696822/ | wayback=20170926000944 | text=''Häupl: 2000 neue Gemeindewohnungen.''}}.--> In: ''wien.[[orf.at]]'', 26.&nbsp;Februar 2015.</ref> Im November 2019 wurde mit dem Barbara-Prammer-Hof in [[Favoriten]] wieder ein neuer Gemeindebau eröffnet, in Folge sind weitere errichtet worden bzw. sind in Bau oder Planung.<ref>[https://wien.orf.at/stories/3020259/ ''Erster neuer Gemeindebau fertig.''] In: ''wien.orf.at''. 5. November 2019, abgerufen am 5. November 2019.</ref>
*E. Bramhas, ''Der Wiener Gemeindebau. Vom Karl-Marx-Hof zum Hundertwasserhaus'', 1987 ISBN 3764317973

Heute besitzt die Stadt Wien ca. 220.000 Gemeindewohnungen und ist somit die größte Hausverwaltung Europas. Die Verwaltung erfolgt durch die öffentlich-rechtliche Unternehmung [[Wiener Wohnen]], die einen Bestandteil des [[Magistrat der Stadt Wien|Magistrats der Stadt Wien]] bildet. In über 2.300 Gemeindebauten wohnen ca. 500.000 Bewohner, etwa ein Viertel aller Einwohner Wiens.<ref>Wanderausstellung durch Wien: {{Webarchiv | url=http://www.ichlebeimgemeindebau.at/konzept.php | wayback=20050309021411 | text=''„Ich lebe im Gemeindebau!“''}}, Ausstellungseröffnung am 24.&nbsp;Jänner 2005.</ref>

Seit 2010 werden die „atypischen“ Gemeindebauten von der stadteigenen WISEG (Wiener Substanzerhaltungsgesellschaft) verwaltet. Auf verschiedenen Wegen sind etliche vor Beginn des sozialen Wohnbaus errichteten Zinshäuser in den Besitz der Stadt Wien gekommen, in diesen Objekten werden ebenfalls Gemeindewohnungen vergeben. Durch das Alter und die typische Kleinheit der Objekte (selten mehr als 18 Wohnungen) ergeben sich aber andere Betreuungsschwerpunkte, insbesondere was die Erhaltung betrifft. Die meisten dieser Objekte liegen innerhalb des [[Gürtel (Wien)|Gürtels]].<ref>[https://www.wiseg.at/Ueber-Uns WISEG - Über uns]</ref><br />Siehe dazu: [[Liste der von der WISEG betreuten Objekte]]

In einem Lied von [[Wolfgang Ambros]] wird die „Blume aus dem Gemeindebau“ besungen.

== Merkmale ==
[[Datei:Gall-Hof (detail).JPG|mini|hochkant|Gall-Hof am [[Alsergrund]]]]
Bei den Gemeindewohnungen treten die [[Gemeinde (Österreich)|Gemeinden]] im Gegensatz zu [[Genossenschaftswohnung]]en selbst als Bauherr und als Vermieter auf. Typischerweise war der Gemeindebau eher in sozialdemokratisch dominierten Gemeinden vorhanden, während in der [[ÖVP]] zuzurechnenden Gemeinden eher Genossenschaften tätig wurden.

Die klassischen Gemeindebauten der [[Zwischenkriegszeit]] sind typischerweise in Blockrandbebauung ausgeführt. An der verhältnismäßig prunkvollen Schauseite führt eine große Toreinfahrt in einen [[Hof (Architektur)|Hof]], der als Grünanlage mit [[Spielplatz|Spielplätzen]] gestaltet ist. Der Zugang zu den Wohnungen erfolgt vom Innenhof über diverse (nummerierte) Stiegenhäuser. Wegen der oft opulent gestalteten Eingänge nennt man den Stil der Gemeindebauten scherzhaft auch „Arbeiterbarock“.

Die Gemeindebauanlagen verfüg(t)en oft auch über Einrichtungen wie Städtische [[Bücherei]], [[Kindergarten|Kindertagesheim]], Wäscherei, Theatersaal, [[Kinderfreibad]], [[Hallenbad]], Ärztezentren oder Einkaufszentren. Paradebeispiele für Mega-Wohnkomplexe mit vielen Zusatzangeboten sind der [[Sandleitenhof]] im 16. (über 4000 Bewohner), der [[Karl-Marx-Hof]] im 19. und der [[Rabenhof (Wien)|Rabenhof]] im 3. Bezirk.

Auf den Anlagen aus dieser Zeit wurden Bauherr und Finanzierungsquelle durchaus auffällig angeschrieben, z. B. mittels Aufschrift an der Fassade mit dem Text ''Wohnhausanlage der Gemeinde Wien, errichtet in den Jahren 1925 bis 1927 aus den Mitteln der Wohnbausteuer''.

Viele Gemeindebauten tragen Namen, neben einigen geografischen Bezeichnungen vorwiegend Personennamen. Neben Prominenten wie [[Joseph Haydn|Haydn]], [[George Washington]], [[Johann Wolfgang von Goethe|Goethe]], [[Heinrich Heine]], [[Robert Blum]], [[Theodor Herzl]], [[August Strindberg|Strindberg]], [[Sigmund Freud|Freud]], [[Albert Einstein|Einstein]], [[Bertha von Suttner]] und [[Richard Strauss]] wurden im Roten Wien vor allem bekannte Sozialisten und Sozialdemokraten wie [[Karl Marx]], [[Friedrich Engels]], [[Ferdinand Lassalle]], [[Karl Liebknecht]], [[Friedrich Ebert]], [[Victor Adler]], [[Franz Siegel]] und [[Jean Jaurès]] geehrt. Seit 1945 kamen Politiker wie [[Per Albin Hansson]], [[George C. Marshall|George Marshall]], [[Dag Hammarskjöld]] und [[Olof Palme]] und andere Prominente wie [[Frédéric Chopin]], [[Arthur Schnitzler]], [[Oskar Werner]], [[Helmut Qualtinger]], [[Viktor Frankl]] und [[Friedensreich Hundertwasser]] dazu, aber auch wenig bekannte, im jeweiligen Bezirk tätig gewesene Politiker.

== Kirchen ==
[[Datei:Jedlesee (Wien) - Kirche Blut Christi.JPG|mini|Pfarrkirche Gartenstadt]]
Dem [[Karl-Marx-Hof]] wurde 1934 nachträglich die [[Unterheiligenstädter Pfarrkirche]] beigestellt, analog dem [[Karl-Seitz-Hof]] die [[Pfarrkirche Gartenstadt]], die noch den ursprünglichen Namen ''Gartenstadt'' des Hofes anzeigt. Beim [[Heinz-Nittel-Hof]] war die [[Pfarrkirche St. Markus (Wien)|Markuskirche]] bereits beim Entwurf Teil der Planung. Die [[Kirche Am Schöpfwerk]] am Rande der Großwohnhausanlage [[Am Schöpfwerk]] wurde so wie diese vom Architekten [[Viktor Hufnagl]] geplant.

Von 1977 bis 1981 wurden in Floridsdorf und der Donaustadt drei ''Kirchliche Mehrzweckhallen'' errichtet, die Pfarrkirche [[St. Christoph am Rennbahnweg]] bei den [[Trabrenngründe]]n, die [[Seelsorgestation St. Michael]] beim Dr.-Koch-Hof und die [[St. Claret-Ziegelhof (Wien)|Pfarrkirche St. Claret-Ziegelhof]] in der Quadenstraße beim Gemeindebau Ziegelhofstraße.

== Überblick ==
* [[Liste der Wiener Gemeindebauten]] (Überblicksseite für die Listen der einzelnen Bezirke)

== Andere Städte ==
{{Bilderwunsch|Koordinaten|Breitengrad=48/08/21/N|Längengrad=16/12/09/E|ISO-Region=AT-3}}
Auch andere Städte bauten in der Zwischen- und Nachkriegszeit Mehrfamilienhäuser, die allerdings nicht immer als ''Gemeindebauten'' bezeichnet wurden. Diese waren auch oft nur für Bedienstete der jeweiligen Städte konzipiert. Die meisten Gemeindebauten außerhalb Wiens entstanden in [[Linz]] (vor allem im [[Franckviertel]]). Eine große kommunale Anlage aus der Zeit vor 1930 ist die Triestersiedlung in [[Graz]]-[[Gries (Graz)|Gries]], die später erweitert wurde. Auch in der [[Wels (Stadt)|Welser]] [[Neustadt (Wels)|Neustadt]] entstanden in den 1920ern einige kommunale Bauten.<ref>[[Friedrich Achleitner]]: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Band I, Residenz Verlag, Salzburg und Wien, 1980, S. 132</ref> Zu nennen sind ferner die Gebäude in [[Salzburg]]-[[Lehen (Salzburg)|Lehen]]. Die Stadt [[Leoben]] verfügt über Gemeindebauten, die aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stammen.

Sonderfälle sind Bauten, die im Wiener Umland entstanden, und dann ab 1938 von der Gemeinde Wien verwaltet wurden, so gibt es zwei Bauten der damals noch selbständigen Marktgemeinde [[Atzgersdorf]], die nunmehr als Wiener Gemeindebauten fungieren. Ein Kuriosum sind die (nicht mehr der Stadt Wien gehörenden) Anlagen, die in den frühen 1950ern entstanden, als [[Groß-Wien]] formal noch Bestand hatte: nahe dem Laaber Spitz in [[Breitenfurt bei Wien|Breitenfurt]] und in der Lobaustraße in [[Groß-Enzersdorf]].


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Stadtrandsiedlung (Österreich)]]
* [[Bassena]]
* [[Hitlerbauten]]
* [[Südtiroler-Siedlung]]

== Literatur ==
– chronologisch –
* [[Hans Hautmann]], [[Rudolf Hautmann (junior)|Rudolf Hautmann]]: ''Die Gemeindebauten des Roten Wien.'' Schönbrunn Verlag, Wien 1980.
* [[Albert Lichtblau]]: ''Wiener Wohnungspolitik 1892–1919.'' Verlag für Gesellschaftskritik, Wien 1984, ISBN 3-900351-33-3.
* [[Hans Schafranek]]: ''„Die Führung waren wir selber“ – Militanz und Resignation im Februar 1934 am Beispiel Kaisermühlen.'' In: [[Helmut Konrad]], [[Wolfgang Maderthaner]] (Hrsg.): ''Neuere Studien zur Arbeitergeschichte.'' Band&nbsp;II: ''Beiträge zur politischen Geschichte.'' Europaverlag, Wien 1984, ISBN 3-203-50895-8, S.&nbsp;439–469.
* Erich Bramhas: ''Der Wiener Gemeindebau: Vom [[Karl-Marx-Hof]] zum [[Hundertwasserhaus (Wien)|Hundertwasserhaus]].'' Birkhäuser, Basel 1987, ISBN 3-7643-1797-3.
* [[Helmut Weihsmann]]: ''Das rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919–1934'' (= ''Edition Spuren''). 1. Auflage 1985; 2., vollkommen überarbeitete Auflage. Promedia, Wien 2002, ISBN 978-3-85371-181-1.
* Wolfgang Förster, Gabriele Kaiser, [[Dietmar Steiner]], Alexandra Viehhauser: ''Wiener Wohnbau: Innovativ. Sozial. Ökologisch.'' Buch zur gleichnamigen Ausstellung 2009. [[Architekturzentrum Wien]] (Hrsg.), Wien 2008.
* Florian Bettel, Julia Mourão Permoser, [[Sieglinde Rosenberger]] (Hrsg.): ''living rooms – Politik der Zugehörigkeiten im Wiener Gemeindebau.'' Springer Verlag, Wien / New York 2012, ISBN 978-3-7091-1224-3 ([https://www.researchgate.net/publication/297868052_living_rooms_-_Politik_der_Zugehorigkeiten_im_Wiener_Gemeindebau online]).
* [[Harald A. Jahn]]: ''Das Wunder des Roten Wien.'' Band I: ''Zwischen Wirtschaftskrise und [[Art déco]].'' Phoibos-Verlag, Wien 2014, ISBN 978-3-85161-075-8.
* Harald A. Jahn: ''Das Wunder des Roten Wien.'' Band II: ''Aus den Mitteln der Wohnbausteuer.'' Phoibos-Verlag, Wien 2014, ISBN 978-3-85161-076-5.

== Filme ==
* ''Der Gemeindebau – Eine Institution schreibt Geschichte.'' Teil 1: ''Von der Stadtmauer zur Gemeindeburg.'' Dokumentarfilm mit Archivaufnahmen, Österreich, 2018, 45:30 Min., Buch und Regie: Wolfgang Winkler, Produktion: Pammer Film, [[ORF]], Reihe: ''zeit.geschichte'', Erstsendung: 3.&nbsp;März 2018 bei [[ORF III]], [http://tv.orf.at/orf3/stories/2898405 Inhaltsangabe mit Vorschau]<!-- bei Seitenlöschung bitte damit ersetzen: {{Webarchiv | url=http://tv.orf.at/orf3/stories/2898405/ | wayback=20180303190536 | text=Inhaltsangabe von ORF,}} --> von ORF, [https://vimeo.com/262177232 online-Video] von ORF.
* ''Der Gemeindebau – Eine Institution schreibt Geschichte.'' Teil 2: ''Phoenix aus der Asche.'' Dokumentarfilm mit Archivaufnahmen, Österreich, 2018, 45:30 Min., Buch und Regie: Wolfgang Winkler, Produktion: Pammer Film, [[ORF]], Reihe: ''zeit.geschichte'', Erstsendung: 3.&nbsp;März 2018 bei ORF III.
* ''Wohnbaukultur in Wien – Von der Gründerzeit zum Gemeindebau.'' Dokumentarfilm mit Archivaufnahmen, Österreich, 2013, 43:41&nbsp;Min., Buch und Regie: Rosa Maria Plattner, Produktion: SteKo Film, ORF, [https://programm.ard.de/TV/Themenschwerpunkte/Musik-und-Kultur/Alle-Kultursendungen/Startseite/?sendung=2848710797794852 Inhaltsangabe] von [[ARD]]. Gemeindebau ab 14:23&nbsp;Min., Gespräche anlässlich der Dauerausstellung ''Das Rote Wien'' im [[Waschsalon im Karl-Marx-Hof|Waschsalon Karl-Marx-Hof]],<ref>''[http://dasrotewien-waschsalon.at/dauerausstellung/ Das Rote Wien im Waschsalon Karl-Marx-Hof.]'' In: ''[[Waschsalon im Karl-Marx-Hof]]'', aufgerufen am 28.&nbsp;April 2020.</ref> u.&nbsp;a. mit [[Friedrich Achleitner]], Lilli Bauer, [[Werner T. Bauer]], [[Katharina Prantl]].


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Gemeindebau in Vienna|Gemeindebau}}
* {{aeiou|.k/k599555.htm}}
{{Wiktionary}}
* http://www.suf.at/wien/gebauede/gemeindebau.htm
* [https://www.wienerwohnen.at/ Wiener Wohnen – Gemeindewohnungen.] In: [[Wiener Wohnen]]. Die größte kommunale Hausverwaltung Europas
* [https://www.wien.gv.at/kulturportal/public/grafik.aspx?bookmark=9X-aoRRnhj0XABqZG16NORhwpAnPoYG1EFfGGu-aElSowD Wien Kulturgut – Stadtplan aller Gemeindebauten.] In: Stadt Wien
* {{Webarchiv | url=http://www.wien.gv.at/wohnen/wienerwohnen/geschichte.html | wayback=20120705170708 | text=Wiener Gemeindebau – Historisches – Tabellarische Chronologie.}}. In: Stadt Wien
* {{Webarchiv | url=http://www.gebietsbetreuung.wien.at/htdocs/sozialeswohnen.html | wayback=20090201202113 | text=Sozialer Wohnbau in Wien. 80 Jahre Erfolg und Herausforderung.}}. In: Wiener Gebietsbetreuung. Ein Instrument der sanften, bewohnerorientierten Stadterneuerung.


'''Lexika'''
[[Kategorie:Wien]]
* {{Rwien|kommunaler-wohnbau|Kommunaler Wohnbau}}
[[Kategorie:Stadtbaugeschichte]]
* {{Austriaforum|AEIOU/Kommunaler_Wohnbau}}
[[Kategorie:Wohngebäude]]
* {{Wien Geschichte Wiki|Gemeindebau|Gemeindebau}}
[[Kategorie:Wohnungsmarkt]]


'''Artikel'''
[[en:Gemeindebau]]
* Joseph Gepp: ''[http://josephgepp.twoday.net/stories/5672920/ Eine Stadt, zwei Häuser.]'' In: ''[[Falter (Wochenzeitung)|Falter]]'', 2009, Nr.&nbsp;18
* [[Heidemarie Uhl]]: {{Webarchiv | url=http://www.demokratiezentrum.org/de/startseite/wissen/wissensstationen/leben_im_gemeindebau.html | wayback=20071022231206 | text=Leben im Gemeindebau.}}. In: Demokratiezentrum Wien, 2/2006
* [http://www.suf.at/wien/gebauede/gemeindebau.htm Wien – Sehenswert. Der Gemeindebau.] In: ''suf.at'', [[OJ|o.&nbsp;J.]], mit Illustrationen

== Einzelnachweise ==
<references />

[[Kategorie:Wohngebäude in Wien|!Gemeindebau]]
[[Kategorie:Städtische Wohnhausanlage in Wien|!Gemeindebau]]
[[Kategorie:Wohnungsmarkt]]
[[Kategorie:Typenbau]]
[[Kategorie:Städtebau (Neuzeit)]]
[[Kategorie:Sozialer Wohnungsbau (Österreich)]]

Aktuelle Version vom 19. April 2025, 12:38 Uhr

Der Karl-Marx-Hof (erbaut von 1927 bis 1933) im 19. Wiener Gemeindebezirk (Döbling) ist bis heute eine Ikone des „Roten Wien“.

Als Gemeindebau wird in Österreich, speziell in Wien, eine Form des kommunalen sozialen Wohnungsbaus bezeichnet. Gemeindebauten sind seit den 1920er Jahren ein wichtiger Bestandteil der Architektur und Kultur Wiens geworden. Auch andere Städte in Österreich errichteten nach Wiener Vorbild Gemeindebauten, diese erreichten aber nicht dieselbe Bedeutung.

Vorentwicklungen

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Durch die Zuwanderungswelle aus den Kronländern Österreich-Ungarns nach Wien stieg die Bevölkerung bis 1910 auf über 2 Millionen Einwohner. Dadurch wurde die Wohnsituation der Arbeiterklasse oft von unzumutbaren Wohnverhältnissen bestimmt. Eine Folge dieser Entwicklung waren hohe Mietzinse. Die Wohnungen wurden überbelegt, d. h. die Zahl der Untermieter und „Bettgeher“ stieg, und das Wohnungselend wurde immer schlimmer.

Um 1900 entstanden in der Form von Werkswohnungen die ersten Ansätze des kommunalen Wohnungsbaus. Die Arbeit von neugegründeten karitativen Stiftungen und Vereinen war ein zweiter Ansatz zur Linderung des Elends.

Der Erste Weltkrieg bremste alle Entwicklungen, so dass 1917 fast drei Viertel aller Wiener Wohnungen überbelegte Ein- und Zweizimmerwohnungen waren. In diesem Jahr war die k.k. Regierung gezwungen, Maßnahmen zu treffen, damit die Familien von im Krieg stehenden Soldaten nicht delogiert werden, weil sie den Zins nicht mehr zahlen konnten: Eine Mieterschutzverordnung mit Mietzinsstopp („Friedenszins“) und eine Einschränkung des Kündigungsrechtes wurden geschaffen. Damit wurde – allerdings eher ungewollt – eine der wesentlichen Voraussetzungen für den späteren sozialen Wohnbau geschaffen. (Mieterschutz und Friedenszins für Altwohnungen blieben noch Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg in Kraft.)

Gemeindebauten der Ersten Republik

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Metzleinstaler Hof im 5. Bezirk, der erste Wiener Gemeindebau (1919–1920)

Die in der Ersten Republik (1918–1934) im sogenannten Roten Wien regierende Sozialdemokratische Arbeiterpartei begann ein Projekt zur Verbesserung der Lebensumstände für Arbeiter. Rund 65.000 Gemeindewohnungen wurden, zumeist in großen Wohnanlagen, in dieser Zeit gebaut. Dies war möglich, da die Gemeinde Wien auf Grund der mangels privater Nachfrage gesunkenen Grundstückspreise eine Vielzahl von Grundstücken zu erschwinglichen Preisen erwerben konnte – so etwa den sogenannten „Drasche-Gürtel“ im Süden der Stadt, der von Meidling bis Kaiserebersdorf reichte, oder die „Frankl-Gründe“. Auch waren die Gemeindebauten durch die Wohnungsgemeinnützigkeit von Steuern befreit.

Als Wien 1920 bis 1922 eigenständiges Bundesland wurde, erlangte es auch die Steuerhoheit für Landesabgaben. So konnte der 1919 von Bürgermeister Jakob Reumann berufene Finanzstadtrat Hugo Breitner mit der auf seinen Vorschlag 1923 beschlossenen zweckgebundenen Wohnbausteuer die Basis für das kommunale Wohnbauprogramm legen. Die Wohnbausteuer war von allen Besitzern vermietbarer Räume zu entrichten, allerdings derart gestaffelt, dass die teuersten 0,5 % der Objekte 44,5 % der Gesamtsteuerleistung erbrachten.

Hauptziel des Wiener kommunalen Wohnungsbaus war das Errichten von Wohnanlagen, die gesunde Lebensbedingungen für ihre Bewohner ermöglichten. Einschließlich der nach 1934 fertiggestellten Objekte entstanden in 382 Gemeindebauten 65.000 Wohnungen mit Wohnraum für ungefähr 220.000 Bewohner. Die Wohnungen wurden nach einem Punktesystem vergeben, das Familien und einkommensschwache Bürger bevorzugte.

Wenn wir einst nicht mehr sind, werden diese Steine für uns sprechen.

Bürgermeister Karl Seitz: Ansprache anlässlich der Eröffnung des Karl-Marx-Hofes, 1930.[1]

In dieser Zeit entstanden die klassischen Gemeindebauten des Roten Wien:

George-Washington-Hof im 10. und 12. Bezirk, Meidling, (1927–1930)

Die zeitgenössische konservative Kritik argwöhnte, Wiener Gemeindebauten seien festung­sartig gestaltet worden, was nicht den Tatsachen entsprach. Die Architektur hatte bloß das Selbstbewusstsein der in Wien regierenden Sozialdemokraten, gelegentlich in heute pathetisch anmutender Form, zum Ausdruck gebracht. Während der Februarkämpfe 1934 wurden auch viele Wiener Gemeindebauten von Heimwehr und Bundesheer angegriffen und vom Republikanischen Schutzbund verteidigt. Dies geschah etwa im Karl-Marx-Hof, dem drittgrößten und berühmtesten Gemeindebau Wiens, der bei den Kämpfen stark beschädigt wurde, oder im Goethehof, der über die Donau hinweg mit Kanonen beschossen wurde. Grund für diese Kampfhandlungen war die Tatsache, dass in den Gemeindebauten viele Anhänger der Demokratie wohnten, die sich zur Abwehr faschistischer Strömungen im Schutzbund organisiert hatten und sich der Diktatur nicht wehrlos unterwerfen wollten.

Die Stagnation 1934–1945

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Mit der Machtergreifung der Austrofaschisten 1934 erlosch die Bautätigkeit des Roten Wien weitestgehend. Während der Jahre der NS-Diktatur zwischen 1938 und 1945 wurden die vorhandenen Mittel meist in die Rüstungsindustrie umgeleitet.

Zu Kriegsende 1945 waren rund 13 % des gesamten Wiener Wohnhausbestandes zerstört. Die beschädigten Gemeindebauten wurden in der Folge instand gesetzt, sodass heute alle 382 Gemeindebauten der Zwischenkriegszeit noch existieren.[2]

Gemeindebauten seit 1945

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Nach Kriegsende mussten zuerst die Schäden an den Bauten beseitigt werden, immerhin war jede sechste Gemeindewohnung zerstört oder unbenutzbar. 1947 nahm die Stadt Wien mit der aus Ziegelschuttbeton errichteten Per-Albin-Hansson-Siedlung West ihre Wohnbautätigkeit wieder auf. Daneben wurden auch die zerstörten bzw. stark beschädigten Bauten bis zum Ende der 1950er Jahre wieder aufgebaut. Durch die Steuerbefreiung der gemeinnützigen Bauvereinigungen im Rahmen der Wohnungsgemeinnützigkeit und den damit einhergehenden privilegierten Zugang zu Fördermitteln der Wohnbauförderung wurden mehr als 80 % der Geschoßwohnungen in diesem Rahmen gebaut.[3]

Der Architekturstil passte sich der jeweiligen Zeit an, beispielsweise im Bau von Hochhäusern oder in der Zeilenanordnung auf Grund der Baugrundknappheit. Dieser kommunale Wohnhaustyp der Wiederaufbauzeit zeichnet sich durch sehr schlichte Fassadengestaltung (wenig später als „Emmentaler-Architektur“ kritisiert, heute aber oft wohltuend einfach anmutend) aus. Damals war es wichtig, möglichst viel Wohnraum in kurzer Zeit zu errichten. Allein 1950 gab es 55.248 Wohnungssuchende, davon 31.309 der höchsten Dringlichkeitsstufe. Bis 1970 wurden auf diese Weise 96.000 Wohnungen geschaffen.

In den 1960er Jahren entstanden typische Hochhaussiedlungen in Fertigteilbauweise wie die Großfeldsiedlung in Leopoldau oder die Siedlung Am Schöpfwerk (1967–1980). In den 1970er Jahren wurden vor allem vielgeschoßige Suprastrukturen verwirklicht, bevorzugt wurden Terrassenhauswohnanlagen gebaut wie auf den Trabrenngründen (1973–1977) mit 2.437 Wohnungen. Dies war auch ein Zeitraum der Stadtentwicklung auf zuvor für den Wohnbau ungenutzten Flächen, welcher vor allem in den Jahren nach 2000 wieder in großem Stil begonnen hat.

Da die soziale Problematik solcher großdimensionierter Anlagen bald erkannt wurde, verlagerte sich der kommunale Wohnbau in den folgenden Jahren immer mehr in Richtung Baulückenschließungen, Stadterneuerungsprojekte, Wohnhaussanierung und verdichteten Flachbau. Damit konnte aber später nicht mehr das Auslangen gefunden werden, weshalb speziell nach dem Jahr 2000 wieder großflächige Stadterweiterungsprojekte in Angriff genommen wurden. 2012 wurde der soziale Wohnbau bei Projekten wie der Seestadt Aspern, dem Nordbahnhofgelände und dem Sonnwendviertel auf dem Areal des ehemaligen Frachtenbahnhofs Wien Süd wieder überaus aktiv.

Die Wiener Stadtverwaltung selbst beschränkte sich aber nunmehr oft auf die Planung und Förderung neuer Wohnanlagen: Der dann für fünfzehn Jahre letzte Gemeindebau wurde 2004 in der Rößlergasse im 23. Bezirk errichtet. In Hinblick auf ihren auch im internationalen Städtevergleich sehr großen eigenen Wohnungsbestand wollte die Stadtverwaltung dann soziale Wohnprojekte nicht mehr selbst als Bauherr bzw. Vermieter ausführen. Im Wahlkampfauftakt 2015 (Landtags-, zugleich Gemeinderatswahl) kündigte Bürgermeister Michael Häupl jedoch die Errichtung weiterer Gemeindebauten an.[4] Im November 2019 wurde mit dem Barbara-Prammer-Hof in Favoriten wieder ein neuer Gemeindebau eröffnet, in Folge sind weitere errichtet worden bzw. sind in Bau oder Planung.[5]

Heute besitzt die Stadt Wien ca. 220.000 Gemeindewohnungen und ist somit die größte Hausverwaltung Europas. Die Verwaltung erfolgt durch die öffentlich-rechtliche Unternehmung Wiener Wohnen, die einen Bestandteil des Magistrats der Stadt Wien bildet. In über 2.300 Gemeindebauten wohnen ca. 500.000 Bewohner, etwa ein Viertel aller Einwohner Wiens.[6]

Seit 2010 werden die „atypischen“ Gemeindebauten von der stadteigenen WISEG (Wiener Substanzerhaltungsgesellschaft) verwaltet. Auf verschiedenen Wegen sind etliche vor Beginn des sozialen Wohnbaus errichteten Zinshäuser in den Besitz der Stadt Wien gekommen, in diesen Objekten werden ebenfalls Gemeindewohnungen vergeben. Durch das Alter und die typische Kleinheit der Objekte (selten mehr als 18 Wohnungen) ergeben sich aber andere Betreuungsschwerpunkte, insbesondere was die Erhaltung betrifft. Die meisten dieser Objekte liegen innerhalb des Gürtels.[7]
Siehe dazu: Liste der von der WISEG betreuten Objekte

In einem Lied von Wolfgang Ambros wird die „Blume aus dem Gemeindebau“ besungen.

Gall-Hof am Alsergrund

Bei den Gemeindewohnungen treten die Gemeinden im Gegensatz zu Genossenschaftswohnungen selbst als Bauherr und als Vermieter auf. Typischerweise war der Gemeindebau eher in sozialdemokratisch dominierten Gemeinden vorhanden, während in der ÖVP zuzurechnenden Gemeinden eher Genossenschaften tätig wurden.

Die klassischen Gemeindebauten der Zwischenkriegszeit sind typischerweise in Blockrandbebauung ausgeführt. An der verhältnismäßig prunkvollen Schauseite führt eine große Toreinfahrt in einen Hof, der als Grünanlage mit Spielplätzen gestaltet ist. Der Zugang zu den Wohnungen erfolgt vom Innenhof über diverse (nummerierte) Stiegenhäuser. Wegen der oft opulent gestalteten Eingänge nennt man den Stil der Gemeindebauten scherzhaft auch „Arbeiterbarock“.

Die Gemeindebauanlagen verfüg(t)en oft auch über Einrichtungen wie Städtische Bücherei, Kindertagesheim, Wäscherei, Theatersaal, Kinderfreibad, Hallenbad, Ärztezentren oder Einkaufszentren. Paradebeispiele für Mega-Wohnkomplexe mit vielen Zusatzangeboten sind der Sandleitenhof im 16. (über 4000 Bewohner), der Karl-Marx-Hof im 19. und der Rabenhof im 3. Bezirk.

Auf den Anlagen aus dieser Zeit wurden Bauherr und Finanzierungsquelle durchaus auffällig angeschrieben, z. B. mittels Aufschrift an der Fassade mit dem Text Wohnhausanlage der Gemeinde Wien, errichtet in den Jahren 1925 bis 1927 aus den Mitteln der Wohnbausteuer.

Viele Gemeindebauten tragen Namen, neben einigen geografischen Bezeichnungen vorwiegend Personennamen. Neben Prominenten wie Haydn, George Washington, Goethe, Heinrich Heine, Robert Blum, Theodor Herzl, Strindberg, Freud, Einstein, Bertha von Suttner und Richard Strauss wurden im Roten Wien vor allem bekannte Sozialisten und Sozialdemokraten wie Karl Marx, Friedrich Engels, Ferdinand Lassalle, Karl Liebknecht, Friedrich Ebert, Victor Adler, Franz Siegel und Jean Jaurès geehrt. Seit 1945 kamen Politiker wie Per Albin Hansson, George Marshall, Dag Hammarskjöld und Olof Palme und andere Prominente wie Frédéric Chopin, Arthur Schnitzler, Oskar Werner, Helmut Qualtinger, Viktor Frankl und Friedensreich Hundertwasser dazu, aber auch wenig bekannte, im jeweiligen Bezirk tätig gewesene Politiker.

Pfarrkirche Gartenstadt

Dem Karl-Marx-Hof wurde 1934 nachträglich die Unterheiligenstädter Pfarrkirche beigestellt, analog dem Karl-Seitz-Hof die Pfarrkirche Gartenstadt, die noch den ursprünglichen Namen Gartenstadt des Hofes anzeigt. Beim Heinz-Nittel-Hof war die Markuskirche bereits beim Entwurf Teil der Planung. Die Kirche Am Schöpfwerk am Rande der Großwohnhausanlage Am Schöpfwerk wurde so wie diese vom Architekten Viktor Hufnagl geplant.

Von 1977 bis 1981 wurden in Floridsdorf und der Donaustadt drei Kirchliche Mehrzweckhallen errichtet, die Pfarrkirche St. Christoph am Rennbahnweg bei den Trabrenngründen, die Seelsorgestation St. Michael beim Dr.-Koch-Hof und die Pfarrkirche St. Claret-Ziegelhof in der Quadenstraße beim Gemeindebau Ziegelhofstraße.

Die Wikipedia wünscht sich an dieser Stelle ein Bild vom Ort mit diesen Koordinaten.

Weitere Infos zum Motiv findest du vielleicht auf der Diskussionsseite.

Falls du dabei helfen möchtest, erklärt die Anleitung, wie das geht.
BW

Auch andere Städte bauten in der Zwischen- und Nachkriegszeit Mehrfamilienhäuser, die allerdings nicht immer als Gemeindebauten bezeichnet wurden. Diese waren auch oft nur für Bedienstete der jeweiligen Städte konzipiert. Die meisten Gemeindebauten außerhalb Wiens entstanden in Linz (vor allem im Franckviertel). Eine große kommunale Anlage aus der Zeit vor 1930 ist die Triestersiedlung in Graz-Gries, die später erweitert wurde. Auch in der Welser Neustadt entstanden in den 1920ern einige kommunale Bauten.[8] Zu nennen sind ferner die Gebäude in Salzburg-Lehen. Die Stadt Leoben verfügt über Gemeindebauten, die aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stammen.

Sonderfälle sind Bauten, die im Wiener Umland entstanden, und dann ab 1938 von der Gemeinde Wien verwaltet wurden, so gibt es zwei Bauten der damals noch selbständigen Marktgemeinde Atzgersdorf, die nunmehr als Wiener Gemeindebauten fungieren. Ein Kuriosum sind die (nicht mehr der Stadt Wien gehörenden) Anlagen, die in den frühen 1950ern entstanden, als Groß-Wien formal noch Bestand hatte: nahe dem Laaber Spitz in Breitenfurt und in der Lobaustraße in Groß-Enzersdorf.

– chronologisch –

  • Der Gemeindebau – Eine Institution schreibt Geschichte. Teil 1: Von der Stadtmauer zur Gemeindeburg. Dokumentarfilm mit Archivaufnahmen, Österreich, 2018, 45:30 Min., Buch und Regie: Wolfgang Winkler, Produktion: Pammer Film, ORF, Reihe: zeit.geschichte, Erstsendung: 3. März 2018 bei ORF III, Inhaltsangabe mit Vorschau von ORF, online-Video von ORF.
  • Der Gemeindebau – Eine Institution schreibt Geschichte. Teil 2: Phoenix aus der Asche. Dokumentarfilm mit Archivaufnahmen, Österreich, 2018, 45:30 Min., Buch und Regie: Wolfgang Winkler, Produktion: Pammer Film, ORF, Reihe: zeit.geschichte, Erstsendung: 3. März 2018 bei ORF III.
  • Wohnbaukultur in Wien – Von der Gründerzeit zum Gemeindebau. Dokumentarfilm mit Archivaufnahmen, Österreich, 2013, 43:41 Min., Buch und Regie: Rosa Maria Plattner, Produktion: SteKo Film, ORF, Inhaltsangabe von ARD. Gemeindebau ab 14:23 Min., Gespräche anlässlich der Dauerausstellung Das Rote Wien im Waschsalon Karl-Marx-Hof,[9] u. a. mit Friedrich Achleitner, Lilli Bauer, Werner T. Bauer, Katharina Prantl.
Commons: Gemeindebau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Gemeindebau – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Lexika

Artikel

Einzelnachweise

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  1. Alexander Musik: Karl-Marx-Hof: Mein Heim, meine Burg. In: Frankfurter Rundschau. 21. Januar 2009, abgerufen am 16. März 2018.
  2. Helmut Weihsmann, Das rote Wien – Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919–1934, Promedia, Wien 2002, ISBN 3-85371-181-2, S. 120.
  3. Jan Kuhnert, Olof Leps: Die Wohnungsgemeinnützigkeit in Österreich. In: Neue Wohnungsgemeinnützigkeit. Springer Fachmedien, Wiesbaden 2017, ISBN 978-3-658-17569-6, S. 179–186, doi:10.1007/978-3-658-17570-2_6 (springer.com [abgerufen am 28. Februar 2017]).
  4. Häupl: 2000 neue Gemeindewohnungen. In: wien.orf.at, 26. Februar 2015.
  5. Erster neuer Gemeindebau fertig. In: wien.orf.at. 5. November 2019, abgerufen am 5. November 2019.
  6. Wanderausstellung durch Wien: „Ich lebe im Gemeindebau!“ (Memento vom 9. März 2005 im Internet Archive), Ausstellungseröffnung am 24. Jänner 2005.
  7. WISEG - Über uns
  8. Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Band I, Residenz Verlag, Salzburg und Wien, 1980, S. 132
  9. Das Rote Wien im Waschsalon Karl-Marx-Hof. In: Waschsalon im Karl-Marx-Hof, aufgerufen am 28. April 2020.