„Nordamerika“ – Versionsunterschied
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{{Infobox Kontinent |
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[[Bild:Nordamerika-Pos.png|framed|right|Die Lage Nordamerikas]] |
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|Karte = North America on the globe (red).svg |
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[[Bild:USA topo.png|thumb|300px|Topografie Nordameriks]] |
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|Karte-Imagemap = NordamerikaGlobus2 |
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|Beschreibung = Lage Nord- und Mittelamerikas auf einer Weltkarte |
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|Fläche = 24930000 |
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|Bevölkerung = über 605.000.000 |
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|Bevölkerungsdichte = 21 |
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|Länder = 23 |
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|Sprachfamilien = |
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|Sprachen = [[Englische Sprache|Englisch]]<br />[[Grönländische Sprache|Grönländisch]]<br />[[Spanische Sprache|Spanisch]]<br />[[Französische Sprache|Französisch]]<br />[[Niederländische Sprache|Niederländisch]]<br />(und weitere) |
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|Zeitzone-West = [[UTC−10]] ([[Vereinigte Staaten|USA]]) |
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|Zeitzone-Ost = [[UTC±0]] ([[Grönland]]) |
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'''Nordamerika''' ist der nördliche Teil des [[Amerika|amerikanischen Doppelkontinentes]]. Im Norden liegt der [[Arktischer Ozean|Arktische Ozean]], im Osten der [[Atlantischer Ozean|Atlantik]], im Süden das [[Karibisches Meer|Karibische Meer]] und im Westen der [[Pazifischer Ozean|Pazifik]]. Nordamerika ist nach [[Asien]] und [[Afrika]] der drittgrößte [[Kontinent]] der [[Erde]] und umfasst einschließlich [[Grönland]], der zentralamerikanischen [[Landbrücke]] und der [[Karibik]] eine Fläche von 24.930.000 km². Unter geologischen Gesichtspunkten gehören auch ein Teil [[Island]]s sowie [[Ostsibirien]] bis zum [[Tscherskigebirge (Nordostsibirien)|Tscherskigebirge]] zu Nordamerika. |
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'''Nordamerika''' ist der nördliche Teil des [[Amerika (Kontinent)|amerikanischen Doppelkontinentes]]. |
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Nordamerika hat rund 605 Millionen Einwohner und ist der mit 81 Prozent (Stand: 2014) am stärksten [[Urbanisierung|urbanisierte]] Erdteil,<ref>[https://de.statista.com/statistik/daten/studie/169400/umfrage/urbanisierung-nach-kontinenten/ Grad der Urbanisierung (Anteil der städtischen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung) nach Kontinenten im Jahr 2014], [[Statista]], abgerufen am 14. November 2016</ref> zu den [[Liste der größten Städte Nordamerikas|größten Metropolen]] zählen [[Mexiko-Stadt]], [[New York City]], [[Los Angeles]], [[Chicago]] und [[Toronto]]. |
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Es ist der drittgrößte [[Kontinent]] der Erde und umfasst einschließlich Grönland, der mittelamerikanischen Landbrücke und der [[Karibik]] eine Fläche von 24.230.000 km² . |
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[[Südamerika]] und Nordamerika wurden nach [[Amerigo Vespucci]] benannt. Er kam als erster Europäer zur Erkenntnis, dass das Land, das [[Christoph Kolumbus]] entdeckt und als [[Indien]] angesehen hatte, ein eigener Kontinent sei. Die Verbindung von Nord- und Südamerika ist die [[Isthmus von Panama|Landenge von Panama]]. Gelegentlich wird [[Zentralamerika]] als eigener Kontinent genannt, nach herrschender Meinung ist es jedoch eine [[Region]] wie z. B. [[Westeuropa]] und gehört zu Nordamerika. |
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Auf ihm liegen die [[Staat|Staaten]]: |
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*[[Kanada]] |
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*[[USA]] |
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*[[Mexiko]] |
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*[[Kuba]] |
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Die aus den [[Schöpfungsmythos|Schöpfungsmythen]] der [[Algonkin]] und [[Irokesen]] stammende Bezeichnung Schildkröteninsel (''Turtle Island'')<ref>Amanda Robinson: {{TheCanadianEncyclopedia |titel=Turtle Island |abruf=2021-06-14}}</ref> wird von [[Panindianismus|panindianischen]] Kreisen als indigener Name für Nordamerika verwendet.<ref>Joan Garbutt: ''Walking Alongside: Poetic Inquiry into Allies of Indigenous Peoples in Canada,'' University of Calgary 18. September 2019, [https://prism.ucalgary.ca/bitstream/handle/1880/111025/ucalgary_2019_garbutt_joan.pdf?sequence=2&isAllowed=y pdf], abgerufen am 15. Juni 2021, S. 4.</ref> |
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... sowie die [[Dänemark|dänische]] autonome Region [[Grönland]] und die [[Frankreich|französische]] Gebietskörperschaft [[St. Pierre und Miquelon]]. |
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== Geografie == |
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''Siehe auch:'' |
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=== Naturraum === |
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* [[Vinland]], [[Geschichte Nordamerikas]], [[Angloamerika]] |
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[[Datei:North America satellite orthographic.jpg|mini|links|NASA-Satellitenbild, ca. 2002]] |
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* [[Lateinamerika]], [[Mittelamerika]], [[Südamerika]], [[Amerika (Kontinent)]] |
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[[Datei:North america terrain 2003 map.jpg|mini|Geologische Karte Nordamerikas]] |
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Zu Nordamerika gehören [[Grönland]], das einen autonomen Bestandteil des [[Königreich Dänemark|Königreichs Dänemark]] bildet, [[Kanada]], die [[Vereinigte Staaten|USA]], [[Mexiko]], [[Zentralamerika]] und mehrere [[Karibik|karibische]] [[Inselstaat]]en. |
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{{Commons2|North America|Nordamerika}} |
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Fast die gesamte Fläche Nordamerikas befindet sich auf der [[Nordamerikanische Platte|Nordamerikanischen Platte]], ein Teil liegt auf der [[Pazifische Platte|Pazifischen Platte]]. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um die Halbinsel [[Niederkalifornien]] in [[Mexiko]] sowie den Küstenstreifen [[Kalifornien]]s von [[San Diego]] bis nördlich von [[San Francisco]]. Der Bruch zwischen der pazifischen und der nordamerikanischen Platte wird [[San-Andreas-Verwerfung|San-Andreas-Graben]] genannt. Beide Platten driften beständig nach Norden, die pazifische Platte mit einer höheren Geschwindigkeit. Dadurch gleiten beide Platten aneinander vorbei. Da dies nicht reibungslos passiert, verhaken sich beide Platten an verschiedenen Stellen und es kommt zu [[Erdbeben]] in diesem Gebiet. Der südliche Teil der mittelamerikanischen Landbrücke wird von der [[Karibische Platte|Karibischen Platte]] gebildet. An der [[Subduktion]]szone zwischen dieser und der [[Südamerikanische Platte|Südamerikanischen Platte]] liegen die zu Nordamerika gezählten [[Kleine Antillen|Kleinen Antillen]]. |
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[[Kategorie:Kontinent]] |
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[[Kategorie:Nordamerika|!]] |
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Im westlichen Teil befinden sich die [[Alaskakette]], die [[Rocky Mountains]], die westlichen [[Kordilleren]] und die [[Sierra Madre Occidental]], die hauptsächlich durch den Druck der pazifischen Platte auf die nordamerikanische Platte vor ca. 80 Millionen Jahren entstanden sind. |
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{{stub}} |
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Höchster Gipfel Nordamerikas ist der in der Alaskakette gelegene [[Denali]] (''Mount McKinley'', 6190 m). Im Norden ist [[Grönland]] mit seinem Inlandeis und weiter südlich zwischen [[Kanada]] und den [[Vereinigte Staaten|USA]] die [[Große Seen|Großen Seen]] erwähnenswert, die Hinterlassenschaften der letzten [[Eiszeitalter|Eiszeit]] sind. Hier befindet sich der nach dem [[Kaspisches Meer|Kaspischen Meer]] [[Liste der größten Seen|zweitgrößte See]] der Welt, der [[Oberer See|Obere See]] mit einer Fläche von etwa 82.000 Quadratkilometern. Auf der östlichen Seite finden sich die [[Appalachen]], die mit einem Alter von ca. 400 Millionen Jahren zu den älteren Gebirgen der Welt gehören. Zwischen den Appalachen und den Rocky Mountains finden sich die [[Great Plains]], eine zentrale Tiefebene, durch die der [[Missouri River]] und der [[Mississippi River]] fließen. Das Mississippital wird auch [[Tornado Alley]] genannt, da hier [[Tornado]]s entstehen. |
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Seit 1931 gilt [[Rugby (North Dakota)|Rugby]], [[North Dakota]] als der geografische [[Mittelpunkt]] Nordamerikas. Die Position wurde mit einem 4,5 m hohen Steinobelisken markiert. |
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[[af:Noord-Amerika]] |
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[[an:America d'o Norte]] |
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=== Geologie === |
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[[ar:أمريكا الشمالية]] |
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Nord- und Südamerika sind geologisch unterschiedliche [[Kontinent]]e und wurden erst relativ spät an der [[mittelamerika]]nischen Landbrücke zusammengefügt. In der früheren [[Erdgeschichte]] gehörte Nordamerika zum Urkontinent [[Laurasia]], während Südamerika (mit [[Afrika]] und Indien) Bestandteil von [[Gondwana]] war. |
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[[ast:Norteamérica]] |
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[[bg:Северна Америка]] |
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Im Zuge der [[Kontinentaldrift]] öffnete sich der [[Atlantik]], sodass Nordamerika von Europa getrennt wurde. Dasselbe geschah mit Südamerika und Afrika. Die langen, Nord-Süd verlaufenden Gebirgsketten der [[Rocky Mountains]] (Felsengebirge) und der [[Anden]] sind eine Folge dieser Drift und in so ausgeprägter Form auf keinem anderen Kontinent zu finden. |
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[[bn:উত্তর আমেরিকা]] |
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[[br:Norzhamerika]] |
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Einen Überblick zur Verteilung der wichtigsten [[Gestein]]stypen geben die untenstehenden Abbildungen. |
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[[bs:Sjeverna Amerika]] |
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<gallery> |
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[[ca:Amèrica del Nord]] |
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North america rock plutonic.jpg|[[Magmatisches Gestein|Magmatische Gesteine (Plutonite)]] |
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[[cs:Severní Amerika]] |
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North america rock volcanic.jpg|[[Magmatisches Gestein|Magmatische Gesteine (Vulkanite)]] |
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[[cv:Çӳрçěр Америка]] |
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North america rock sedimentary.jpg|[[Sedimente und Sedimentgesteine|Sedimentgestein]] |
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[[cy:Gogledd America]] |
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North america rock metamorphic.jpg|[[Metamorphes Gestein|Metamorphe Gesteine]] |
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[[da:Nordamerika]] |
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</gallery> |
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[[en:North America]] |
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[[eo:Nordameriko]] |
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== Klima == |
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[[es:América del Norte]] |
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[[Datei:Terrestrial ecoregions USA CAN MEX.svg|mini|hochkant=1.3|Die terrestrischen ökologischen Regionen Nordamerikas (ausführliche Legende zu den Farben in der Kartenbeschreibung)]] |
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[[et:Põhja-Ameerika manner]] |
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[[fi:Pohjois-Amerikka]] |
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=== Klassifizierung === |
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[[fr:Amérique du Nord]] |
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Durch seine große Nord-Süd-Ausdehnung ist das Klima des Nordamerikanischen Kontinents von starken Gegensätzen geprägt. Im Bereich der Nordkanadischen Inseln und der [[Hudson Bay]] herrscht ein polares Tundrenklima vor, welches nach Süden und Westen von der [[Boreale Zone|borealen Zone]] begrenzt wird.<ref>Lenz, Karl (1988): ''Kanada: eine geographische Landeskunde.'' Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.: 39f</ref> Die Hudson Bay als „America’s icebox“ und der kalte [[Labradorstrom]] an der atlantischen Küste bewirken dabei an der Ostküste des Kontinents eine Ausdehnung des [[Polares Klima|polaren Klimas]] nach Süden.<ref name="le40">LENZ 1988: 40</ref> |
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[[fy:Noard-Amearika]] |
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An diese polare Zone schließen sich im Süden [[Gemäßigte Zone|gemäßigte Klimate]] an, die jedoch hauptsächlich auf dem Gebiet der USA liegen. Dies sind die zentralen kontinentalen [[Steppe]]n und [[Prärie]]n, sowie die humiden kontinentalen Klimate im Nordosten, welche sich nach Süden zu Wüstenklimaten im Südwesten bzw. humiden subtropischen Klimaten im Südosten wandeln.<ref>Schneider-Sliwa, Rita (2005): ''USA.'' Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.: 37</ref> Für die [[Kordilleren]]region ist in weiten Teilen ein [[Hochgebirgsklima]] charakteristisch. Sie hat einen entscheidenden Einfluss auf die klimatische Beschaffenheit der umliegenden Gebiete. Während an ihrer [[Luv und Lee|Luv-Seite]] im Westen ein [[Seeklima|ozeanisches Klima]] mit intensiven Regenfällen im Winter und trockenen, kühlen Sommern (Südwesten Kanada und Nordwesten USA) bzw. ein mediterranes bis wüstenhaftes Klima (Kalifornien und Südkalifornien) herrscht, bewirkt sie auf der [[Luv und Lee|Lee-Seite]] durch ihre Funktion als Niederschlagsriegel ein [[arides Klima]] und begünstigt so in den Südwest-Staaten der USA ein trocken-heißes Wüstenklima.<ref name="ss37">SCHNEIDER-SLIWA 2005: 37</ref> |
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[[ga:Meiriceá Thuaidh]] |
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[[gl:América do Norte]] |
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=== Temperatur === |
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[[gu:ઉત્તર અમેરિકા]] |
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[[Datei:USDAplanthardiness.jpg|mini|hochkant=1.4|[[Hardiness zones]] Nordamerikas (extreme Minimaltemperatur)]] |
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[[haw:ʻAmelika ʻĀkau]] |
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Bei einem groben Überblick über den Verlauf der [[Isotherme]]n in Nordamerika ergibt sich folgendes: |
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[[he:אמריקה הצפונית]] |
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Im Zentrum des Kontinents steigt die Durchschnittstemperatur – wie zu erwarten – von Norden nach Süden relativ gleichmäßig an. Abweichungen von diesem Muster ergeben sich durch [[Gelände|topografische]] Besonderheiten, beispielsweise durch die Hudson-Bay oder die [[Große Seen|großen Seen]].<ref name="le40" /> Die durch das kontinentale Klima bedingten, großen Temperaturamplituden sind typisch ausgeprägt und erreichen im Norden Kanadas bis zu 45 [[Kelvin|K]].<ref>LENZ 1988: 49</ref> An der Pazifikküste verhindert der maritime Einfluss solch extreme Unterschiede im Jahresverlauf<ref name="ss37" /> und die Jahresamplituden sinken auf niedrige zweistellige Werte wie in Vancouver mit 14,2 K bis hin zu einstelligen Werten in San Francisco mit 7,6 K.<ref>Haack Weltatlas 2007, S. 182</ref> |
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[[hr:Sjeverna Amerika]] |
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[[ht:Amerik dinò]] |
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An der Ostküste des Kontinents, mit Ausnahme [[Florida]]s, ergibt sich jedoch ein völlig anderes Bild. Hier ist der Jahresgang der Temperaturen trotz der Nähe zum [[Atlantischer Ozean|Atlantischen Ozean]] [[Kontinentalklima|kontinental]] charakterisiert. Dies liegt zum einen am kalten Labradorstrom, der bis 35° N für sehr niedrige Wintertemperaturen sorgt,<ref>Schneider-Sliwa 2005: 35</ref> zum anderen an der Lage des Nordamerikanischen Kontinents in der [[Westwindzone]], was ebenfalls zu quasi-kontinentalen Bedingungen an der Ostküste führt.<ref name="ss36">Schneider-Sliwa 2005: 36</ref> |
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[[id:Amerika Utara]] |
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[[is:Norður-Ameríka]] |
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{{Siehe auch|USDA-Klimazonen}} |
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[[it:America settentrionale]] |
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[[ja:北アメリカ]] |
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=== Niederschlag === |
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[[ko:북아메리카]] |
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Der starke ozeanische Einfluss sorgt im Westen an der Pazifikküste für sehr hohe Niederschläge mit einem Sommermaximum. Die niederschlagsreichsten Gebiete sind an der Luv-Seite der Kordilleren [[British Columbia|British-Columbias]] zu finden,<ref>LENZ 1988: 51f</ref> nach Süden hin schwächen sich die Niederschläge deutlich ab und erreichen im semi-ariden Klima Süd-Kaliforniens ihr relatives Minimum.<ref name="ss37" /> Innerhalb der Kordilleren ist die Niederschlagsverteilung stark von der regionalen [[Gelände|Topografie]] geprägt, dennoch ist auch hier ein deutliches Gefälle von Luv- zu Leelagen zu erkennen.<ref>Lenz 1988: 52</ref> Der Westen des Kontinents außerhalb der Kordillerenregion ist relativ niederschlagsarm, das Spektrum reicht von ariden Regionen in den Südweststaaten der USA bis zu den semi-ariden Steppen und der kontinentalen borealen Zone in Kanada mit maximal 500 mm Jahresniederschlag.<ref name="ss37" /><ref>Lenz 1988: 53</ref> Im Osten macht sich der maritime Einfluss deutlich bemerkbar. An der gesamten Ostküste des nordamerikanischen Kontinents sind relativ hohe Jahressummen zu verzeichnen, die Intensität nimmt von Norden nach Süden zu. Insbesondere an der Küste des [[Golf von Mexiko]] sind Jahressummen deutlich über 1000 mm üblich. Die tropisch-maritimen Luftmassen, die diese Niederschläge auslösen, wirken sich auf die Niederschlagsintensität des gesamten Südostens der USA aus.<ref>Schneider-Sliwa 2005: 36 f.</ref> Im Bereich der Great Lakes gibt es aufgrund deren Größe ebenfalls einen maritimen Einfluss, den ''[[Lake effect snow|lake effect]].''<ref>Glaser, Rüdiger und Klaus Kremb (2006): (Hrsg.): ''Nord- und Südamerika.'' Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.: 34</ref> |
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[[la:America Septentrionalis]] |
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[[lb:Nord- a Mëttelamerika]] |
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=== Luftmassen und Windsysteme === |
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[[li:Noord-Amerika]] |
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Das Wettergeschehen des Nordamerikanischen Kontinents wird von mehreren Faktoren beeinflusst. Zum einen ist seine Lage im Bereich der Westwindzone bedeutsam, deren Hauptachse in etwa entlang des 48. Breitengrades verläuft und bis in große Höhen reicht.<ref>LENZ 1988: 46</ref> Durch die Barrierenwirkung der Kordilleren werden diese Luftmassen dem [[Aleutentief|Aleuten-Tief]] im Norden und dem [[Ostpazifisches Hoch|pazifischen Hoch]] im Süden zugeführt.<ref>Lenz 1988: 46 f.</ref> Auf der Ostseite des Kontinents wird das Wettergeschehen vom [[Islandtief|Island-Tief]] und dem [[Azorenhoch|Azoren-Hoch]] beeinflusst.<ref>LENZ 1988: 47</ref> |
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[[lt:Šiaurės Amerika]] |
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Von großer Bedeutung ist außerdem die [[Geomorphologie]] des Kontinents. Das Fehlen einer Gebirgsbarriere in West-Ost-Richtung ermöglicht einen ungehinderten [[Meridian (Geographie)|meridionalen]] Luftmassenaustausch.<ref name="ss36" /> Beim Aufeinandertreffen der tropisch-warmen und der polar-kalten Luftmassen mit jeweils unterschiedlicher Feuchte kommt es zur Ausbildung von [[Tiefdruckgebiet#Dynamisches Tief (Zyklone)|Zyklonen]], die dem Westwindeinfluss folgend von West nach Ost über den Kontinent ziehen.<ref name="ss36" /> Das ungehinderte Aufeinandertreffen dieser gegensätzlichen Luftmassen ist auch die wichtigste Voraussetzung für die meisten klimatischen Extremereignisse und bedingt die große Gefährdung des Nordamerikanischen Kontinents durch sogenannte ''climatic hazards'' (engl. für ''Klimagefahren''). |
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[[lv:Ziemeļamerika]] |
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[[mk:Северна Америка]] |
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=== Klimaextreme === |
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[[mr:उत्तर अमेरिका]] |
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{{Hauptartikel|Klimaextreme in Nordamerika}} |
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[[nds:Noordamerika]] |
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Die bereits erwähnte topografische Gliederung mit den [[Rocky Mountains]] entlang der Westküste und den [[Appalachen]] an der Ostküste, die den Kontinent südwärts trichterförmig begrenzt, sowie der angrenzende [[Pazifischer Ozean|Pazifische Ozean]] im Westen, der Atlantische Ozean im Osten und das [[Karibisches Meer|Karibische Meer]] bzw. der Golf von Mexiko im Süden bedingen das großräumige und häufige Auftreten von extremen Wetterereignissen, das den nordamerikanischen Kontinent auch in dieser Hinsicht als „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ erscheinen lässt.<ref>Glaser & Kremb 2006: 28</ref> Das Auftreten dieser climatic hazards konzentriert sich dabei in erster Linie auf das kontinentale Staatsgebiet der Vereinigten Staaten von Amerika und betrifft nur in Ausnahmefällen auch den Süden [[Kanada]]s und im Falle der Hurrikans den gesamten [[Karibik|Karibischen Raum]] und [[Zentralamerika]]. |
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[[nl:Noord-Amerika]] |
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Alle Extremereignisse sind dabei saisonal begrenzt, variieren jedoch stark im Hinblick auf ihr Verbreitungsgebiet bzw. die Größe der betroffenen Region. So treten im Frühjahr [[Tornado]]s in den Zentralen Vereinigten Staaten und [[Telekonnektion]]en von [[El Niño|El-Niño-Ereignissen]], im Sommer [[Schwüle]] und [[Hitze]]wellen, Trockenheit und Starkregen, im Spätsommer und Herbst [[Hurrikan]]s und im Winter [[Blizzard]]s, Schneefälle und Frosteinbrüche auf. |
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[[no:Nord-Amerika]] |
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[[Datei:Katrina-noaaGOES12.jpg|mini|Hurrikan „Katrina“ über dem Golf von Mexiko, 28. August 2005]] |
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[[pl:Ameryka Północna]] |
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Die Schäden, die durch diese klimatisch induzierten Ereignisse in den USA verursacht werden, unterliegen von Jahr zu Jahr großen Schwankungen und beliefen sich im Zeitraum zwischen 1975 und 1998 auf durchschnittlich 10,47 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Außerdem forderten climatic hazards über den gesamten Zeitraum etwa 8200 Menschenleben.<ref>Susan L. Cutter, (2001): ''American hazardscapes: the regionalization of hazards and disasters.'' Washington: Joseph Henry Press.: S. 80</ref> Hinzu kommen jedoch spektakuläre Einzelereignisse, die nicht im oben genannten Zeitraum inkludiert sind und den langjährigen Durchschnitt um ein Vielfaches übertreffen können. Dazu zählen beispielsweise der [[Tri-State Tornado|Tri-State-Tornado]] vom 18. März 1925, der 695 Menschen das Leben kostete,<ref>Christopher C. Burt (2004): ''Extreme weather: a guide & record book.'' New York: [[W. W. Norton & Company]]: S. 194</ref> die [[Johnstown Flash Flood]], die im Mai 1889 im Bundesstaat [[Pennsylvania]] ca. 2200 Opfer forderte<ref>BURT 2004: S. 130 f.</ref> oder als jüngstes Beispiel der [[Hurrikan Katrina]], der in dieser Hinsicht völlig neue Maßstäbe setzte und 1833 Tote forderte sowie finanzielle Schäden in Höhe von über 100 Milliarden US-Dollar verursachte.<ref>[https://www.aoml.noaa.gov/general/lib/lib1/nhclib/mwreviews/2005.pdf Annual Summary Atlantic Hurricane Season of 2005 vom Atlantic Oceanographic and Meteorological Laboratory (AOML) der NOAA.] und [https://www.nhc.noaa.gov/data/tcr/AL122005_Katrina.pdf nhc.noaa.gov] S. 11</ref> |
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[[pt:América do Norte]] |
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Die Schadensermittlung ist aber mit vielen Unsicherheiten behaftet und Schätzungen, insbesondere in Bezug auf den finanziellen Schaden, weichen oft deutlich voneinander ab. Dies trifft vor allem dann zu, wenn neben dem direkten Schaden durch tatsächliche Zerstörungen auch der indirekte und volkswirtschaftliche Schaden in Betracht gezogen wird. Hierbei gilt, dass großflächige Ereignisse wie Dürren, Überschwemmungen und Hurrikans bezüglich des Schadens schwerer zu analysieren sind als eher kleinräumige Ereignisse wie Tornados oder Flash Floods. Auch bei der Bestimmung der Opferzahl kommt es bei großräumigen Ereignissen zu deutlichen Abweichungen. Hier sind vor allem Kälteeinbrüche und Hitzewellen zu nennen, bei denen die Unterscheidung von direkten Opfern und natürlichen Todesfällen komplizierte statistische Berechnungen erfordern.<ref>Robert E. Davis, Paul C. Knappenberger et al. (2004): ''Seasonality of climate–human mortality relationships in US cities and impacts of climate change.'' In: [[Climate Change]], Bd. 26: S. 61–76, 2004: S. 61 f.</ref> Prinzipiell lässt sich jedoch festhalten, dass Überflutungen als schadensträchtigste Folge von Klimaextremen zu nennen ist, gefolgt von Hurrikans und Tornados.<ref name="cu79f">Cutter 2001: 79 f.</ref> Überraschend ist aber beispielsweise, dass im Zeitraum von 1975 bis 1998 das zweitgefährlichste Wetterereignis für Leib und Leben in Blitzschlägen bestand.<ref name="cu79f" /> |
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[[ro:America de Nord]] |
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[[ru:Северная Америка]] |
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== Bevölkerung == |
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[[se:Davvi-Amerihkká]] |
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[[Datei:Indigenous-peoples-of-North-America,-Population-Density-and-Territories.png|mini|hochkant=1.5| |
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[[simple:North America]] |
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{| class="toptextcells" style="border:1px solid #CCCCCC;width:100%;" |
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[[sk:Severná Amerika]] |
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|- |
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[[sl:Severna Amerika]] |
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|'''Anteile indigener Bevölkerungsgruppen nach nationalen Censusregionen'''<br />{{Farblegende|#5d8d2d|> 80 %}}{{Farblegende|#7bc039|61–80 %}}{{Farblegende|#94ef39|51–60 %}}<br />{{Farblegende|#ce8410|36–50 %}}{{Farblegende|#de9c39|26–35 %}}{{Farblegende|#e3ba68|16–25 %}}<br />{{Farblegende|#ffbd89|6–15 %}}{{Farblegende|#ffdebf|1–5 %}}{{Farblegende|#ffffff|< 1 %}}{{Farblegende|#9d9999|unbewohnbar}} |
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[[sr:Северна Америка]] |
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|'''Von den jeweiligen Staaten anerkannte indigene Territorien'''<br /><br /><span style="color:#BD00D6; font-size:170%;">'''𐌏'''</span> Uneingeschränktes Landeigentum<br /><span style="color:#0829FF; font-size:170%;">'''𐌏'''</span> Autonome Regionen (mit Benennungen)<br /><span style="color:#FE030A; font-size:170%;">'''𐌏▴'''</span> Indianerreservate (je nach darstellbarer Flächengröße)<br /><span style="font-size:170%;">'''◌'''</span> Ethnien mit > 10.000 Angehörigen / Mehrheit in einer Region / sehr große Verbreitung<br /> |
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[[sv:Nordamerika]] |
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|} |
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[[ta:வட அமெரிக்கா]] |
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{| class="mw-collapsible mw-collapsed" style="width:100%" |
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[[th:ทวีปอเมริกาเหนือ]] |
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|+ style="color:green;"| ''Originalgröße mit Links'' |
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[[tr:Kuzey Amerika]] |
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|{{Imagemap zur Karte der indigenen Bevölkerung Nordamerikas}} |
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[[uk:Північна Америка]] |
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|}]] |
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[[vi:Bắc Mỹ]] |
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[[zh:北美洲]] |
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=== Entwicklung der Bevölkerung Nordamerikas === |
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[[zh-min-nan:Pak Bí-chiu]] |
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Die nachstehende Grafik veranschaulicht die Bevölkerungsentwicklung in der Karibik sowie in Zentral- und Nordamerika, ausgedrückt in Millionen Einwohnern. |
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{{Einwohner B Diagramm|width=400|float=none|Name=Karibik sowie in Zentral- und Nordamerika|maxEinwohner=600 |werte=(1950,216)(1960,262)(1970,313)(1980,366)(1990,418)(2000,483)(2010,540)(2020,593) |quelle=<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://population.un.org/wpp/Download/Standard/MostUsed/ |titel=World Population Prospects |werk= |hrsg=United Nations, Department of Economic and Social Affairs |datum=2022 |sprache=en |abruf=2023-05-23}}</ref> |text=ausgedrückt in Millionen Einwohnern }} |
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=== Indigene Bevölkerung === |
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Vor der Entdeckung und Eroberung durch europäische Nationen war Nordamerika bereits von einer Vielzahl [[Indigene Völker|eingeborener Ethnien]] besiedelt, die nach dem Ende der letzten Eiszeit in mehreren [[Besiedlung Amerikas|Einwanderungswellen aus Asien]] kamen. Während die Nachkommen der letzten Welle (die nur im hohen Norden siedelten) gemeinhin als [[Eskimo]]s und [[Aleuten (Volk)|Aleuten]] bezeichnet werden, ist für alle anderen nach wie vor der Oberbegriff [[Indianer]] beliebt. Die Kanadier verwenden auch die Bezeichnung [[First Nations]] für alle indigenen Völker des Landes. |
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Vom Beginn des 16. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts führten unzählige [[Krieg]]e und [[Assimilation (Soziologie)|Assimilationsbestrebungen]] (zum Teil mit [[Genozid|Geno-]] und [[Ethnozid]]en) zu einer drastischen Verringerung der indigenen Bevölkerungszahlen. Erst seit Beginn des 20. Jahrhunderts kam es nahezu überall wieder zu einer Bevölkerungszunahme. Die Anteile gegenüber der europäischstämmigen Bevölkerung sind in den dicht besiedelten Regionen (abgesehen von einigen Gebieten Mexikos und Mittelamerikas) heute nur noch sehr gering. Deutliche Anteile bis hin zu Mehrheitssituationen findet man vor allem in den [[Indianerreservat]]en und in extrem dünn besiedelten [[Wildnis]]regionen. |
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Die nebenstehende Landkarte zeigt die Anteile indigener Ethnien an der Gesamtbevölkerung (bezogen auf die jeweiligen nationalen [[Volkszählung|Censusgebiete]]) sowie deren Territorien zu Beginn des 21. Jahrhunderts. |
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== Wirtschaft == |
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Die Wirtschaft Nordamerikas umfasst mehr als eine halbe Milliarde Menschen in 23 Staaten und ist geprägt von den starken Unterschieden zwischen den reichen Ländern [[Kanada]] und [[Vereinigte Staaten|USA]], welche zu den wohlhabendsten Staaten der Welt zählen, und den armen Ländern [[Zentralamerika]]s und der [[Karibik]]; [[Mexiko]], die [[Bahamas]] und [[Costa Rica]] liegen dazwischen. Obwohl Mexiko Teil der [[Nordamerikanisches Freihandelsabkommen|NAFTA]] und der [[OECD]] ist, ist es trotzdem um einiges ärmer als die nördlichen Nachbarn. Die zentralamerikanischen Staaten sind über das Freihandelsabkommen [[DR-CAFTA]] an Nordamerika gebunden. |
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[[Handelsvereinigung]]en in Nordamerika: |
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* [[Asiatisch-Pazifische Wirtschaftsgemeinschaft|Asia-Pacific Economic Cooperation]] (APEC) ist eine Wirtschaftsvereinigung von weltweit 21 Staaten. Von Nordamerika sind Kanada, Mexiko und die USA Mitglieder. |
|||
* [[Karibische Gemeinschaft]] (CARICOM) ein Zusammenschluss 15 karibischer Staaten. |
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* [[DR-CAFTA|Central American Free Trade Agreement]] (CAFTA) ist ein Freihandelsabkommen zwischen [[Costa Rica]], der [[Dominikanische Republik|Dominikanischen Republik]], [[El Salvador]], [[Guatemala]], [[Honduras]], [[Nicaragua]] und den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]]. |
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* [[Nordamerikanisches Freihandelsabkommen|North American Free Trade Agreement]] (NAFTA, Nordamerikanisches Freihandelsabkommen) ist ein ausgedehnter [[Wirtschaftsverbund]] zwischen [[Kanada]], den [[Vereinigte Staaten|USA]] sowie [[Mexiko]] und bildet eine [[Freihandelsabkommen|Freihandelszone]]. |
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== Geschichte == |
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{{Hauptartikel|Geschichte Nordamerikas}} |
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[[Datei:Historisch Nordamerika (cropped).jpg|mini|Historische Karte des bekannten Nord- und Mittelamerika, 16./17. Jahrhundert]] |
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Viele nordamerikanische Urvölker waren bei der Entdeckung durch die Europäer sesshaft und betrieben bereits ausgiebig [[Ackerbau]] und [[Zucht|Viehzucht]], einige waren [[Jäger und Sammler]]. Nachdem sich die Bevölkerungszahl der Ureinwohner aufgrund von fehlender Resistenz gegenüber aus Europa eingeschleppten Krankheiten und Massakern durch Kolonisten an den Einheimischen um etwa 90 % dezimiert hatte, waren diese zahlenmäßig so stark unterlegen, dass sie kaum noch Widerstand leisten konnten. So gründeten viele Urvölker neue [[Volksstamm|Stämme]] und Vereinigungen als Reaktion zur Europäischen [[Besiedlung]]. Bekannte Gruppen sind [[Wyandot]], [[Mohawk]], [[Apachen]], [[Cherokee]], [[Sioux]], [[Mohegan]], [[Irokesen]] und [[Eskimos]]. |
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Nach heutigem Wissensstand waren die ersten Europäer, die Nordamerika erreichten ([[Neufundland]]), die [[Grænlendingar]], welche es als [[Vinland]] bezeichneten. Sie erreichten es um das Jahr 1000. Obwohl sie einige [[Siedlung]]en errichteten, hinterließen sie nur wenige Spuren auf dem Kontinent, wie bei [[L’Anse aux Meadows]] auf Neufundland. |
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[[Datei:Die ersten europäischen Siedlungen in Amerika.png|mini|hochkant=2|Erste Europäische Siedlungen]] |
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Nachdem [[Christoph Kolumbus]] 1492 Amerika entdeckt hatte, waren die [[Spanien|Spanier]] die ersten Europäer, die im südlichen Nordamerika blieben. Sie kontrollierten bald die großen Inseln der [[Karibik]], besiegten die [[Azteken]] und erhielten auch die Kontrolle über [[Zentralamerika]] und [[Mexiko]]. |
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Die Entdeckung Nordamerikas, genauer gesagt des späteren [[Kanada]], gelang in englischem Auftrag dem Italiener [[Giovanni Caboto]] (John Cabot) im Jahr 1497. Während einige kleinere Länder wie die [[Niederlande]] oder [[Schweden]] nur kleinere Besitzungen auf dem Kontinent hatten, wurde der Kontinent zwischen den Spaniern, den [[Frankreich|Franzosen]] und den [[England|Engländern]] aufgeteilt. |
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Die ersten englischen Siedlungen waren [[Jamestown (Virginia)|Jamestown]] und [[Plymouth Rock]], welche jetzt [[Virginia]] und [[Massachusetts]] heißen. Die ersten französischen Siedlungen waren [[Annapolis Royal|Port Royal]] und [[Québec (Stadt)|Québec]] in den jetzigen kanadischen Provinzen [[Nova Scotia]] und [[Québec]]. |
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== Regionale und politische Unterteilung == |
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{{Anker|Staaten}} |
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[[Datei:North America.png|mini|Karte von Nordamerika]] |
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{{Imagemap Nordamerika1|North America, administrative divisions - de - colored (+zoom).svg|miniatur|Staaten Nordamerikas}} |
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;Auf der Hauptlandmasse befinden sich drei große und bevölkerungsreiche Staaten, die über 85 Prozent der Gesamtfläche ausmachen: |
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! style="width:15%"| Hauptstadt |
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! Details |
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| {{CAN}} |
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|[[Ottawa]] |
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| Viele kleine Inseln an der Küste von Nordamerika gehören zu Kanada, inklusive der [[Vancouver Island|Vancouver-Insel]] und der Inselgruppe [[Haida Gwaii]] im Westen, {{CA-PE}}, {{CA-NL|Neufundland|Neufundland}} und der [[Kap-Breton-Insel]] im Osten und dem [[Kanadisch-arktischer Archipel|Kanadisch-arktischen Archipel]] im Norden. |
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| {{MEX}} |
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|[[Mexiko-Stadt]] |
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| Die [[Revillagigedo-Inseln]] und unzählige kleinere Inseln gehören zu Mexiko. |
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| {{USA}} |
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|[[Washington, D.C.]] |
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| Die 48 zusammenhängenden Staaten und {{US-AK}} bilden den Großteil der USA. Zu ihnen gehört auch {{US-HI}}, dessen Inseln weitab vom Kontinent im [[Pazifischer Ozean|Pazifischen Ozean]] liegen und zu [[Australien und Ozeanien]] zählen. |
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und die abhängigen Inseln: |
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! Details |
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| {{BMU}} |
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|[[Hamilton (Bermuda)|Hamilton]] |
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|Ein [[Britische Überseegebiete|britisches Überseegebiet]], das etwa 1072 km südöstlich von [[New York City]] entfernt liegt. |
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| {{GRL}} |
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|[[Nuuk]]<br />([[Dänische Sprache|dän.]]: Godthåb) |
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|Die größte Insel der Welt ist ein [[Autonomie (Politikwissenschaft)|weitgehend autonomer]] Bestandteil des [[Königreich Dänemark|Königreichs Dänemark]]. |
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| {{SPM}} |
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|[[Saint-Pierre (Saint-Pierre und Miquelon)|Saint-Pierre]] |
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|eine kleine [[Frankreich|französische]] Gebietskörperschaft bestehend aus mehreren Inseln an der Südküste von {{CA-NL}} (Kanada) |
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;Am Südende des Kontinents, in dem relativ kleinen Bereich [[Zentralamerika]], befinden sich folgende Staaten: |
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|[[Belmopan]] |
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|[[San José (Costa Rica)|San José]] |
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| {{SLV}} |
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|[[San Salvador]] |
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| {{GTM}} |
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|[[Guatemala-Stadt]] |
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| {{HND}} |
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|[[Tegucigalpa]] |
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| {{NIC}} |
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|[[Managua]] |
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| {{PAN}} <sup>1</sup> |
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|[[Panama-Stadt]] |
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;Am Südostende des Kontinentes, in der [[Karibik]], befinden sich viele Inselstaaten: |
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! Staat |
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| {{ATG}} |
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|[[Saint John’s (Antigua und Barbuda)|Saint John’s]] |
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| {{BHS}} |
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|[[Nassau (Bahamas)|Nassau]] |
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| {{BRB}} |
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|[[Bridgetown]] |
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| {{DMA}} |
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|[[Roseau]] |
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|[[Santo Domingo]] |
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| {{GRD}} |
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|[[St. George’s]] |
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| {{HTI}} |
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|[[Port-au-Prince]] |
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| {{JAM}} |
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|[[Kingston (Jamaika)|Kingston]] |
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| {{CUB}} |
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|[[Havanna]] |
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| {{KNA}} |
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|[[Basseterre]] |
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| {{LCA}} |
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|[[Castries]] |
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| {{VCT}} |
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|[[Kingstown]] |
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| {{TTO}} <sup>2</sup> |
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|[[Port of Spain]] |
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und die abhängigen Inseln und Inselteile: |
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! Insel/Inselteil |
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| {{US-VI}} |
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|[[Charlotte Amalie (Stadt)|Charlotte Amalie]] |
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|nicht inkorporiertes [[Außengebiet der Vereinigten Staaten|US-amerikanisches Außengebiet]] |
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| {{AIA}} |
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|[[The Valley (Anguilla)|The Valley]] |
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|[[Britische Überseegebiete|britisches Überseegebiet]] |
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| {{ABW}} <sup>2</sup> |
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|[[Oranjestad (Aruba)|Oranjestad]] |
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|Teil des [[Königreich der Niederlande|Königreiches der Niederlande]] |
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| {{Bonaire}} <sup>2</sup> |
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|[[Kralendijk]] |
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|[[Karibische Niederlande|Besondere Gemeinden]] der [[Niederlande]] |
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| {{VGB}} |
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|[[Road Town]] |
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|[[Britische Überseegebiete|britisches Überseegebiet]] |
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| {{CUW}} <sup>2</sup> |
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|[[Willemstad]] |
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|Teil des [[Königreich der Niederlande|Königreiches der Niederlande]] |
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| {{CYM}} |
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|[[George Town (Kaimaninseln)|George Town]] |
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|[[Britische Überseegebiete|britisches Überseegebiet]] |
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| {{GLP}} |
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|[[Basse-Terre (Stadt)|Basse-Terre]] |
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|[[Übersee-Département]] und eine [[Region (Frankreich)|Region]] [[Frankreich]]s |
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| {{MTQ}} |
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|[[Fort-de-France]] |
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|[[Übersee-Département]] und eine [[Region (Frankreich)|Region]] [[Frankreich]]s |
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| {{MSR}} |
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|[[Plymouth (Montserrat)|Plymouth]] |
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|[[Britische Überseegebiete|britisches Überseegebiet]] |
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| {{USA|#}} [[Navassa]] |
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|nicht inkorporiertes [[Außengebiet der Vereinigten Staaten|US-amerikanisches Außengebiet]] |
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| {{US-PR}} |
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|[[San Juan (Puerto Rico)|San Juan]] |
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|nicht inkorporiertes [[Außengebiet der Vereinigten Staaten|US-amerikanisches Außengebiet]] |
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|[[The Bottom]] |
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|[[Karibische Niederlande|Besondere Gemeinden]] der [[Niederlande]] |
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| {{BLM}} |
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|[[Gustavia]] |
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|[[Französische Überseegebiete|Collectivité d’outre-mer]] [[Frankreich]]s |
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| {{MAF}} <small>(Nordteil der Insel [[St. Martin (Insel)|St. Martin]])</small> |
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|[[Marigot (Saint-Martin)|Marigot]] |
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|[[Französische Überseegebiete|Collectivité d’outre-mer]] [[Frankreich]]s |
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| {{Sint Eustatius}} |
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|[[Oranjestad (Sint Eustatius)|Oranjestad]] |
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|[[Karibische Niederlande|Besondere Gemeinden]] der [[Niederlande]] |
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| {{SXM}} <small>(Südteil der Insel St. Martin)</small> |
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|[[Philipsburg]] |
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|Teil des [[Königreich der Niederlande|Königreiches der Niederlande]] |
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|[[Cockburn Town]] |
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|[[Britische Überseegebiete|britisches Überseegebiet]] |
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<small><sup>1</sup> Panama wird wegen des [[Isthmus von Panama]] sowohl zu Nord- als auch zu Südamerika gezählt.<br /> |
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<sup>2</sup> Diese Inseln befinden sich in Südamerika, werden aber wegen historischer und kultureller Gründe trotzdem zu Nordamerika gezählt.</small> |
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Die [[USA]] und andere englischsprachige Nationen Amerikas werden als [[Anglo-amerikanisch|Angloamerika]] bezeichnet. [[Kanada]] gliedert sich in einen anglokanadischen und einen frankokanadischen Teil; der [[Französische Sprache|französischsprachige]] Teil des größten amerikanischen Landes (größtenteils [[Québec]]) wird normalerweise weder zu Anglo- noch Lateinamerika gezählt. Die anderen nord- und südamerikanischen Nationen werden unter den Begriffen [[Lateinamerika]] oder [[Iberoamerika]] zusammengefasst. |
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„Nordamerika“ hat unterschiedliche Bedeutungen für verschiedene Menschen. Im kanadischen und US-amerikanischen Alltagsgebrauch bezeichnet Nordamerika meistens nur Kanada und die Vereinigten Staaten. Die meisten Mexikaner sehen ihr Land Mexiko hingegen als zu "Nordamerika" gehörig; dem entspricht der überwiegende Wortgebrauch in der deutschsprachigen Wissenschaft, im internationalen Vertragswesen u. ä. |
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== Literatur == |
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* Sophie Mc Call, Deanna Reder, David Gaertner, Gabrielle Hill (Hrsg.): ''Read, Listen, Tell. Indigenous Stories from Turtle Island.'' [[Wilfrid Laurier University]] Press 2017<ref>"Schildkröteninsel" ist eine alte indianische Bezeichnung für ganz Nordamerika.</ref> |
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== Siehe auch == |
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* [[Liste geographischer Rekorde nach Kontinent#Nordamerika|Geografische Rekorde in Nordamerika]] |
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== Weblinks == |
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{{Wiktionary}} |
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{{Commonscat|North America|Nordamerika}} |
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{{Wikivoyage}} |
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{{Wikiatlas|North America}} |
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* {{DNB-Portal|4042483-2}} |
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* 22. Juli 2019, Jeff Desjardins: [https://www.visualcapitalist.com/interactive-how-do-americans-differ-by-age/ visualcapitalist.com: ''Interactive: How Do Americans Differ by Age?''] (Interaktive altersspezifische Grafik der US-Bevölkerung nach verschiedenen Merkmalen) |
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== Einzelnachweise == |
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<references responsive /> |
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[[Kategorie:Nordamerika| ]] |
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[[Kategorie:Nordamerikanischer Kulturraum| ]] |
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[[Kategorie:Kontinent]] |
Aktuelle Version vom 24. Mai 2025, 20:25 Uhr

Fläche | 24.930.000 km² |
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Bevölkerung | über 605.000.000 |
Bevölkerungsdichte | 21 Einwohner/km² |
Länder | 23 |
Zeitzonen | UTC−10 (USA) bis UTC±0 (Grönland) |
Nordamerika ist der nördliche Teil des amerikanischen Doppelkontinentes. Im Norden liegt der Arktische Ozean, im Osten der Atlantik, im Süden das Karibische Meer und im Westen der Pazifik. Nordamerika ist nach Asien und Afrika der drittgrößte Kontinent der Erde und umfasst einschließlich Grönland, der zentralamerikanischen Landbrücke und der Karibik eine Fläche von 24.930.000 km². Unter geologischen Gesichtspunkten gehören auch ein Teil Islands sowie Ostsibirien bis zum Tscherskigebirge zu Nordamerika.
Nordamerika hat rund 605 Millionen Einwohner und ist der mit 81 Prozent (Stand: 2014) am stärksten urbanisierte Erdteil,[1] zu den größten Metropolen zählen Mexiko-Stadt, New York City, Los Angeles, Chicago und Toronto.
Südamerika und Nordamerika wurden nach Amerigo Vespucci benannt. Er kam als erster Europäer zur Erkenntnis, dass das Land, das Christoph Kolumbus entdeckt und als Indien angesehen hatte, ein eigener Kontinent sei. Die Verbindung von Nord- und Südamerika ist die Landenge von Panama. Gelegentlich wird Zentralamerika als eigener Kontinent genannt, nach herrschender Meinung ist es jedoch eine Region wie z. B. Westeuropa und gehört zu Nordamerika.
Die aus den Schöpfungsmythen der Algonkin und Irokesen stammende Bezeichnung Schildkröteninsel (Turtle Island)[2] wird von panindianischen Kreisen als indigener Name für Nordamerika verwendet.[3]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Naturraum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Nordamerika gehören Grönland, das einen autonomen Bestandteil des Königreichs Dänemark bildet, Kanada, die USA, Mexiko, Zentralamerika und mehrere karibische Inselstaaten.
Fast die gesamte Fläche Nordamerikas befindet sich auf der Nordamerikanischen Platte, ein Teil liegt auf der Pazifischen Platte. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um die Halbinsel Niederkalifornien in Mexiko sowie den Küstenstreifen Kaliforniens von San Diego bis nördlich von San Francisco. Der Bruch zwischen der pazifischen und der nordamerikanischen Platte wird San-Andreas-Graben genannt. Beide Platten driften beständig nach Norden, die pazifische Platte mit einer höheren Geschwindigkeit. Dadurch gleiten beide Platten aneinander vorbei. Da dies nicht reibungslos passiert, verhaken sich beide Platten an verschiedenen Stellen und es kommt zu Erdbeben in diesem Gebiet. Der südliche Teil der mittelamerikanischen Landbrücke wird von der Karibischen Platte gebildet. An der Subduktionszone zwischen dieser und der Südamerikanischen Platte liegen die zu Nordamerika gezählten Kleinen Antillen.
Im westlichen Teil befinden sich die Alaskakette, die Rocky Mountains, die westlichen Kordilleren und die Sierra Madre Occidental, die hauptsächlich durch den Druck der pazifischen Platte auf die nordamerikanische Platte vor ca. 80 Millionen Jahren entstanden sind. Höchster Gipfel Nordamerikas ist der in der Alaskakette gelegene Denali (Mount McKinley, 6190 m). Im Norden ist Grönland mit seinem Inlandeis und weiter südlich zwischen Kanada und den USA die Großen Seen erwähnenswert, die Hinterlassenschaften der letzten Eiszeit sind. Hier befindet sich der nach dem Kaspischen Meer zweitgrößte See der Welt, der Obere See mit einer Fläche von etwa 82.000 Quadratkilometern. Auf der östlichen Seite finden sich die Appalachen, die mit einem Alter von ca. 400 Millionen Jahren zu den älteren Gebirgen der Welt gehören. Zwischen den Appalachen und den Rocky Mountains finden sich die Great Plains, eine zentrale Tiefebene, durch die der Missouri River und der Mississippi River fließen. Das Mississippital wird auch Tornado Alley genannt, da hier Tornados entstehen.
Seit 1931 gilt Rugby, North Dakota als der geografische Mittelpunkt Nordamerikas. Die Position wurde mit einem 4,5 m hohen Steinobelisken markiert.
Geologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nord- und Südamerika sind geologisch unterschiedliche Kontinente und wurden erst relativ spät an der mittelamerikanischen Landbrücke zusammengefügt. In der früheren Erdgeschichte gehörte Nordamerika zum Urkontinent Laurasia, während Südamerika (mit Afrika und Indien) Bestandteil von Gondwana war.
Im Zuge der Kontinentaldrift öffnete sich der Atlantik, sodass Nordamerika von Europa getrennt wurde. Dasselbe geschah mit Südamerika und Afrika. Die langen, Nord-Süd verlaufenden Gebirgsketten der Rocky Mountains (Felsengebirge) und der Anden sind eine Folge dieser Drift und in so ausgeprägter Form auf keinem anderen Kontinent zu finden.
Einen Überblick zur Verteilung der wichtigsten Gesteinstypen geben die untenstehenden Abbildungen.
Klima
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Klassifizierung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch seine große Nord-Süd-Ausdehnung ist das Klima des Nordamerikanischen Kontinents von starken Gegensätzen geprägt. Im Bereich der Nordkanadischen Inseln und der Hudson Bay herrscht ein polares Tundrenklima vor, welches nach Süden und Westen von der borealen Zone begrenzt wird.[4] Die Hudson Bay als „America’s icebox“ und der kalte Labradorstrom an der atlantischen Küste bewirken dabei an der Ostküste des Kontinents eine Ausdehnung des polaren Klimas nach Süden.[5] An diese polare Zone schließen sich im Süden gemäßigte Klimate an, die jedoch hauptsächlich auf dem Gebiet der USA liegen. Dies sind die zentralen kontinentalen Steppen und Prärien, sowie die humiden kontinentalen Klimate im Nordosten, welche sich nach Süden zu Wüstenklimaten im Südwesten bzw. humiden subtropischen Klimaten im Südosten wandeln.[6] Für die Kordillerenregion ist in weiten Teilen ein Hochgebirgsklima charakteristisch. Sie hat einen entscheidenden Einfluss auf die klimatische Beschaffenheit der umliegenden Gebiete. Während an ihrer Luv-Seite im Westen ein ozeanisches Klima mit intensiven Regenfällen im Winter und trockenen, kühlen Sommern (Südwesten Kanada und Nordwesten USA) bzw. ein mediterranes bis wüstenhaftes Klima (Kalifornien und Südkalifornien) herrscht, bewirkt sie auf der Lee-Seite durch ihre Funktion als Niederschlagsriegel ein arides Klima und begünstigt so in den Südwest-Staaten der USA ein trocken-heißes Wüstenklima.[7]
Temperatur
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Bei einem groben Überblick über den Verlauf der Isothermen in Nordamerika ergibt sich folgendes: Im Zentrum des Kontinents steigt die Durchschnittstemperatur – wie zu erwarten – von Norden nach Süden relativ gleichmäßig an. Abweichungen von diesem Muster ergeben sich durch topografische Besonderheiten, beispielsweise durch die Hudson-Bay oder die großen Seen.[5] Die durch das kontinentale Klima bedingten, großen Temperaturamplituden sind typisch ausgeprägt und erreichen im Norden Kanadas bis zu 45 K.[8] An der Pazifikküste verhindert der maritime Einfluss solch extreme Unterschiede im Jahresverlauf[7] und die Jahresamplituden sinken auf niedrige zweistellige Werte wie in Vancouver mit 14,2 K bis hin zu einstelligen Werten in San Francisco mit 7,6 K.[9]
An der Ostküste des Kontinents, mit Ausnahme Floridas, ergibt sich jedoch ein völlig anderes Bild. Hier ist der Jahresgang der Temperaturen trotz der Nähe zum Atlantischen Ozean kontinental charakterisiert. Dies liegt zum einen am kalten Labradorstrom, der bis 35° N für sehr niedrige Wintertemperaturen sorgt,[10] zum anderen an der Lage des Nordamerikanischen Kontinents in der Westwindzone, was ebenfalls zu quasi-kontinentalen Bedingungen an der Ostküste führt.[11]
Niederschlag
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der starke ozeanische Einfluss sorgt im Westen an der Pazifikküste für sehr hohe Niederschläge mit einem Sommermaximum. Die niederschlagsreichsten Gebiete sind an der Luv-Seite der Kordilleren British-Columbias zu finden,[12] nach Süden hin schwächen sich die Niederschläge deutlich ab und erreichen im semi-ariden Klima Süd-Kaliforniens ihr relatives Minimum.[7] Innerhalb der Kordilleren ist die Niederschlagsverteilung stark von der regionalen Topografie geprägt, dennoch ist auch hier ein deutliches Gefälle von Luv- zu Leelagen zu erkennen.[13] Der Westen des Kontinents außerhalb der Kordillerenregion ist relativ niederschlagsarm, das Spektrum reicht von ariden Regionen in den Südweststaaten der USA bis zu den semi-ariden Steppen und der kontinentalen borealen Zone in Kanada mit maximal 500 mm Jahresniederschlag.[7][14] Im Osten macht sich der maritime Einfluss deutlich bemerkbar. An der gesamten Ostküste des nordamerikanischen Kontinents sind relativ hohe Jahressummen zu verzeichnen, die Intensität nimmt von Norden nach Süden zu. Insbesondere an der Küste des Golf von Mexiko sind Jahressummen deutlich über 1000 mm üblich. Die tropisch-maritimen Luftmassen, die diese Niederschläge auslösen, wirken sich auf die Niederschlagsintensität des gesamten Südostens der USA aus.[15] Im Bereich der Great Lakes gibt es aufgrund deren Größe ebenfalls einen maritimen Einfluss, den lake effect.[16]
Luftmassen und Windsysteme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wettergeschehen des Nordamerikanischen Kontinents wird von mehreren Faktoren beeinflusst. Zum einen ist seine Lage im Bereich der Westwindzone bedeutsam, deren Hauptachse in etwa entlang des 48. Breitengrades verläuft und bis in große Höhen reicht.[17] Durch die Barrierenwirkung der Kordilleren werden diese Luftmassen dem Aleuten-Tief im Norden und dem pazifischen Hoch im Süden zugeführt.[18] Auf der Ostseite des Kontinents wird das Wettergeschehen vom Island-Tief und dem Azoren-Hoch beeinflusst.[19] Von großer Bedeutung ist außerdem die Geomorphologie des Kontinents. Das Fehlen einer Gebirgsbarriere in West-Ost-Richtung ermöglicht einen ungehinderten meridionalen Luftmassenaustausch.[11] Beim Aufeinandertreffen der tropisch-warmen und der polar-kalten Luftmassen mit jeweils unterschiedlicher Feuchte kommt es zur Ausbildung von Zyklonen, die dem Westwindeinfluss folgend von West nach Ost über den Kontinent ziehen.[11] Das ungehinderte Aufeinandertreffen dieser gegensätzlichen Luftmassen ist auch die wichtigste Voraussetzung für die meisten klimatischen Extremereignisse und bedingt die große Gefährdung des Nordamerikanischen Kontinents durch sogenannte climatic hazards (engl. für Klimagefahren).
Klimaextreme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die bereits erwähnte topografische Gliederung mit den Rocky Mountains entlang der Westküste und den Appalachen an der Ostküste, die den Kontinent südwärts trichterförmig begrenzt, sowie der angrenzende Pazifische Ozean im Westen, der Atlantische Ozean im Osten und das Karibische Meer bzw. der Golf von Mexiko im Süden bedingen das großräumige und häufige Auftreten von extremen Wetterereignissen, das den nordamerikanischen Kontinent auch in dieser Hinsicht als „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ erscheinen lässt.[20] Das Auftreten dieser climatic hazards konzentriert sich dabei in erster Linie auf das kontinentale Staatsgebiet der Vereinigten Staaten von Amerika und betrifft nur in Ausnahmefällen auch den Süden Kanadas und im Falle der Hurrikans den gesamten Karibischen Raum und Zentralamerika. Alle Extremereignisse sind dabei saisonal begrenzt, variieren jedoch stark im Hinblick auf ihr Verbreitungsgebiet bzw. die Größe der betroffenen Region. So treten im Frühjahr Tornados in den Zentralen Vereinigten Staaten und Telekonnektionen von El-Niño-Ereignissen, im Sommer Schwüle und Hitzewellen, Trockenheit und Starkregen, im Spätsommer und Herbst Hurrikans und im Winter Blizzards, Schneefälle und Frosteinbrüche auf.

Die Schäden, die durch diese klimatisch induzierten Ereignisse in den USA verursacht werden, unterliegen von Jahr zu Jahr großen Schwankungen und beliefen sich im Zeitraum zwischen 1975 und 1998 auf durchschnittlich 10,47 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Außerdem forderten climatic hazards über den gesamten Zeitraum etwa 8200 Menschenleben.[21] Hinzu kommen jedoch spektakuläre Einzelereignisse, die nicht im oben genannten Zeitraum inkludiert sind und den langjährigen Durchschnitt um ein Vielfaches übertreffen können. Dazu zählen beispielsweise der Tri-State-Tornado vom 18. März 1925, der 695 Menschen das Leben kostete,[22] die Johnstown Flash Flood, die im Mai 1889 im Bundesstaat Pennsylvania ca. 2200 Opfer forderte[23] oder als jüngstes Beispiel der Hurrikan Katrina, der in dieser Hinsicht völlig neue Maßstäbe setzte und 1833 Tote forderte sowie finanzielle Schäden in Höhe von über 100 Milliarden US-Dollar verursachte.[24] Die Schadensermittlung ist aber mit vielen Unsicherheiten behaftet und Schätzungen, insbesondere in Bezug auf den finanziellen Schaden, weichen oft deutlich voneinander ab. Dies trifft vor allem dann zu, wenn neben dem direkten Schaden durch tatsächliche Zerstörungen auch der indirekte und volkswirtschaftliche Schaden in Betracht gezogen wird. Hierbei gilt, dass großflächige Ereignisse wie Dürren, Überschwemmungen und Hurrikans bezüglich des Schadens schwerer zu analysieren sind als eher kleinräumige Ereignisse wie Tornados oder Flash Floods. Auch bei der Bestimmung der Opferzahl kommt es bei großräumigen Ereignissen zu deutlichen Abweichungen. Hier sind vor allem Kälteeinbrüche und Hitzewellen zu nennen, bei denen die Unterscheidung von direkten Opfern und natürlichen Todesfällen komplizierte statistische Berechnungen erfordern.[25] Prinzipiell lässt sich jedoch festhalten, dass Überflutungen als schadensträchtigste Folge von Klimaextremen zu nennen ist, gefolgt von Hurrikans und Tornados.[26] Überraschend ist aber beispielsweise, dass im Zeitraum von 1975 bis 1998 das zweitgefährlichste Wetterereignis für Leib und Leben in Blitzschlägen bestand.[26]
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Anteile indigener Bevölkerungsgruppen nach nationalen Censusregionen | Von den jeweiligen Staaten anerkannte indigene Territorien 𐌏 Uneingeschränktes Landeigentum 𐌏 Autonome Regionen (mit Benennungen) 𐌏▴ Indianerreservate (je nach darstellbarer Flächengröße) ◌ Ethnien mit > 10.000 Angehörigen / Mehrheit in einer Region / sehr große Verbreitung |
![]() |
Entwicklung der Bevölkerung Nordamerikas
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die nachstehende Grafik veranschaulicht die Bevölkerungsentwicklung in der Karibik sowie in Zentral- und Nordamerika, ausgedrückt in Millionen Einwohnern.
Karibik sowie in Zentral- und Nordamerika: Einwohnerzahlen von 1950 bis 2020 | ||||
---|---|---|---|---|
Jahr | Einwohner | |||
1950 | 216 | |||
1960 | 262 | |||
1970 | 313 | |||
1980 | 366 | |||
1990 | 418 | |||
2000 | 483 | |||
2010 | 540 | |||
2020 | 593 | |||
Quelle(n): [27] ausgedrückt in Millionen Einwohnern |
Indigene Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vor der Entdeckung und Eroberung durch europäische Nationen war Nordamerika bereits von einer Vielzahl eingeborener Ethnien besiedelt, die nach dem Ende der letzten Eiszeit in mehreren Einwanderungswellen aus Asien kamen. Während die Nachkommen der letzten Welle (die nur im hohen Norden siedelten) gemeinhin als Eskimos und Aleuten bezeichnet werden, ist für alle anderen nach wie vor der Oberbegriff Indianer beliebt. Die Kanadier verwenden auch die Bezeichnung First Nations für alle indigenen Völker des Landes.
Vom Beginn des 16. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts führten unzählige Kriege und Assimilationsbestrebungen (zum Teil mit Geno- und Ethnoziden) zu einer drastischen Verringerung der indigenen Bevölkerungszahlen. Erst seit Beginn des 20. Jahrhunderts kam es nahezu überall wieder zu einer Bevölkerungszunahme. Die Anteile gegenüber der europäischstämmigen Bevölkerung sind in den dicht besiedelten Regionen (abgesehen von einigen Gebieten Mexikos und Mittelamerikas) heute nur noch sehr gering. Deutliche Anteile bis hin zu Mehrheitssituationen findet man vor allem in den Indianerreservaten und in extrem dünn besiedelten Wildnisregionen.
Die nebenstehende Landkarte zeigt die Anteile indigener Ethnien an der Gesamtbevölkerung (bezogen auf die jeweiligen nationalen Censusgebiete) sowie deren Territorien zu Beginn des 21. Jahrhunderts.
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Wirtschaft Nordamerikas umfasst mehr als eine halbe Milliarde Menschen in 23 Staaten und ist geprägt von den starken Unterschieden zwischen den reichen Ländern Kanada und USA, welche zu den wohlhabendsten Staaten der Welt zählen, und den armen Ländern Zentralamerikas und der Karibik; Mexiko, die Bahamas und Costa Rica liegen dazwischen. Obwohl Mexiko Teil der NAFTA und der OECD ist, ist es trotzdem um einiges ärmer als die nördlichen Nachbarn. Die zentralamerikanischen Staaten sind über das Freihandelsabkommen DR-CAFTA an Nordamerika gebunden.
Handelsvereinigungen in Nordamerika:
- Asia-Pacific Economic Cooperation (APEC) ist eine Wirtschaftsvereinigung von weltweit 21 Staaten. Von Nordamerika sind Kanada, Mexiko und die USA Mitglieder.
- Karibische Gemeinschaft (CARICOM) ein Zusammenschluss 15 karibischer Staaten.
- Central American Free Trade Agreement (CAFTA) ist ein Freihandelsabkommen zwischen Costa Rica, der Dominikanischen Republik, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua und den Vereinigten Staaten.
- North American Free Trade Agreement (NAFTA, Nordamerikanisches Freihandelsabkommen) ist ein ausgedehnter Wirtschaftsverbund zwischen Kanada, den USA sowie Mexiko und bildet eine Freihandelszone.
Geschichte
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Viele nordamerikanische Urvölker waren bei der Entdeckung durch die Europäer sesshaft und betrieben bereits ausgiebig Ackerbau und Viehzucht, einige waren Jäger und Sammler. Nachdem sich die Bevölkerungszahl der Ureinwohner aufgrund von fehlender Resistenz gegenüber aus Europa eingeschleppten Krankheiten und Massakern durch Kolonisten an den Einheimischen um etwa 90 % dezimiert hatte, waren diese zahlenmäßig so stark unterlegen, dass sie kaum noch Widerstand leisten konnten. So gründeten viele Urvölker neue Stämme und Vereinigungen als Reaktion zur Europäischen Besiedlung. Bekannte Gruppen sind Wyandot, Mohawk, Apachen, Cherokee, Sioux, Mohegan, Irokesen und Eskimos.
Nach heutigem Wissensstand waren die ersten Europäer, die Nordamerika erreichten (Neufundland), die Grænlendingar, welche es als Vinland bezeichneten. Sie erreichten es um das Jahr 1000. Obwohl sie einige Siedlungen errichteten, hinterließen sie nur wenige Spuren auf dem Kontinent, wie bei L’Anse aux Meadows auf Neufundland.

Nachdem Christoph Kolumbus 1492 Amerika entdeckt hatte, waren die Spanier die ersten Europäer, die im südlichen Nordamerika blieben. Sie kontrollierten bald die großen Inseln der Karibik, besiegten die Azteken und erhielten auch die Kontrolle über Zentralamerika und Mexiko.
Die Entdeckung Nordamerikas, genauer gesagt des späteren Kanada, gelang in englischem Auftrag dem Italiener Giovanni Caboto (John Cabot) im Jahr 1497. Während einige kleinere Länder wie die Niederlande oder Schweden nur kleinere Besitzungen auf dem Kontinent hatten, wurde der Kontinent zwischen den Spaniern, den Franzosen und den Engländern aufgeteilt.
Die ersten englischen Siedlungen waren Jamestown und Plymouth Rock, welche jetzt Virginia und Massachusetts heißen. Die ersten französischen Siedlungen waren Port Royal und Québec in den jetzigen kanadischen Provinzen Nova Scotia und Québec.
Regionale und politische Unterteilung
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- Auf der Hauptlandmasse befinden sich drei große und bevölkerungsreiche Staaten, die über 85 Prozent der Gesamtfläche ausmachen
Staat | Hauptstadt | Details |
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Ottawa | Viele kleine Inseln an der Küste von Nordamerika gehören zu Kanada, inklusive der Vancouver-Insel und der Inselgruppe Haida Gwaii im Westen, ![]() ![]() |
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Mexiko-Stadt | Die Revillagigedo-Inseln und unzählige kleinere Inseln gehören zu Mexiko. |
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Washington, D.C. | Die 48 zusammenhängenden Staaten und ![]() ![]() |
und die abhängigen Inseln:
Insel | Hauptstadt | Details |
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![]() |
Hamilton | Ein britisches Überseegebiet, das etwa 1072 km südöstlich von New York City entfernt liegt. |
![]() |
Nuuk (dän.: Godthåb) |
Die größte Insel der Welt ist ein weitgehend autonomer Bestandteil des Königreichs Dänemark. |
![]() |
Saint-Pierre | eine kleine französische Gebietskörperschaft bestehend aus mehreren Inseln an der Südküste von ![]() |
- Am Südende des Kontinents, in dem relativ kleinen Bereich Zentralamerika, befinden sich folgende Staaten
Staat | Hauptstadt |
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Belmopan |
![]() |
San José |
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San Salvador |
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Guatemala-Stadt |
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Tegucigalpa |
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Managua |
![]() |
Panama-Stadt |
- Am Südostende des Kontinentes, in der Karibik, befinden sich viele Inselstaaten
und die abhängigen Inseln und Inselteile:
1 Panama wird wegen des Isthmus von Panama sowohl zu Nord- als auch zu Südamerika gezählt.
2 Diese Inseln befinden sich in Südamerika, werden aber wegen historischer und kultureller Gründe trotzdem zu Nordamerika gezählt.
Die USA und andere englischsprachige Nationen Amerikas werden als Angloamerika bezeichnet. Kanada gliedert sich in einen anglokanadischen und einen frankokanadischen Teil; der französischsprachige Teil des größten amerikanischen Landes (größtenteils Québec) wird normalerweise weder zu Anglo- noch Lateinamerika gezählt. Die anderen nord- und südamerikanischen Nationen werden unter den Begriffen Lateinamerika oder Iberoamerika zusammengefasst.
„Nordamerika“ hat unterschiedliche Bedeutungen für verschiedene Menschen. Im kanadischen und US-amerikanischen Alltagsgebrauch bezeichnet Nordamerika meistens nur Kanada und die Vereinigten Staaten. Die meisten Mexikaner sehen ihr Land Mexiko hingegen als zu "Nordamerika" gehörig; dem entspricht der überwiegende Wortgebrauch in der deutschsprachigen Wissenschaft, im internationalen Vertragswesen u. ä.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sophie Mc Call, Deanna Reder, David Gaertner, Gabrielle Hill (Hrsg.): Read, Listen, Tell. Indigenous Stories from Turtle Island. Wilfrid Laurier University Press 2017[28]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Nordamerika im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- 22. Juli 2019, Jeff Desjardins: visualcapitalist.com: Interactive: How Do Americans Differ by Age? (Interaktive altersspezifische Grafik der US-Bevölkerung nach verschiedenen Merkmalen)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Grad der Urbanisierung (Anteil der städtischen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung) nach Kontinenten im Jahr 2014, Statista, abgerufen am 14. November 2016
- ↑ Amanda Robinson: Turtle Island. In: The Canadian Encyclopedia. (englisch, französisch).
- ↑ Joan Garbutt: Walking Alongside: Poetic Inquiry into Allies of Indigenous Peoples in Canada, University of Calgary 18. September 2019, pdf, abgerufen am 15. Juni 2021, S. 4.
- ↑ Lenz, Karl (1988): Kanada: eine geographische Landeskunde. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.: 39f
- ↑ a b LENZ 1988: 40
- ↑ Schneider-Sliwa, Rita (2005): USA. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.: 37
- ↑ a b c d SCHNEIDER-SLIWA 2005: 37
- ↑ LENZ 1988: 49
- ↑ Haack Weltatlas 2007, S. 182
- ↑ Schneider-Sliwa 2005: 35
- ↑ a b c Schneider-Sliwa 2005: 36
- ↑ LENZ 1988: 51f
- ↑ Lenz 1988: 52
- ↑ Lenz 1988: 53
- ↑ Schneider-Sliwa 2005: 36 f.
- ↑ Glaser, Rüdiger und Klaus Kremb (2006): (Hrsg.): Nord- und Südamerika. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.: 34
- ↑ LENZ 1988: 46
- ↑ Lenz 1988: 46 f.
- ↑ LENZ 1988: 47
- ↑ Glaser & Kremb 2006: 28
- ↑ Susan L. Cutter, (2001): American hazardscapes: the regionalization of hazards and disasters. Washington: Joseph Henry Press.: S. 80
- ↑ Christopher C. Burt (2004): Extreme weather: a guide & record book. New York: W. W. Norton & Company: S. 194
- ↑ BURT 2004: S. 130 f.
- ↑ Annual Summary Atlantic Hurricane Season of 2005 vom Atlantic Oceanographic and Meteorological Laboratory (AOML) der NOAA. und nhc.noaa.gov S. 11
- ↑ Robert E. Davis, Paul C. Knappenberger et al. (2004): Seasonality of climate–human mortality relationships in US cities and impacts of climate change. In: Climate Change, Bd. 26: S. 61–76, 2004: S. 61 f.
- ↑ a b Cutter 2001: 79 f.
- ↑ World Population Prospects. United Nations, Department of Economic and Social Affairs, 2022, abgerufen am 23. Mai 2023 (englisch).
- ↑ "Schildkröteninsel" ist eine alte indianische Bezeichnung für ganz Nordamerika.